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Unterinntaler Bote
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Page 2 of 12
Date: 08.07.1904
Physical description: 12
muß über sie hinwegsetzen, immer das Ziel im Auge. Für dieses wirken die Vikare durch Hausbesuche, durch Beobachtung der Mischehen, durch Verbreitung geeigneter Literatur und evangelischer Zeitschriften, durch Familienabende und Bibelstunden, am meisten durch die schlichte Predigt des Evange liums von Christus. Daß das Bedürfnis, mit der evangelischen Kirche Fühlung zu nehmen, immer mehr sich regt, läßt sich aus der Zahl der seit vo rigem Jahre neu errichteten Vikariate schließen, Wir mußten sür

ihr Recht gegenüber den Staatsbehörden vertreten. Man sollte sich end lich entschließen, in öffentlichen Versammlungen oder durch eine Deputation an den Kaiser die willkürliche Behandlung der evangelischen Kirche insbesondere durch den Statthalter Coudenhove in Prag hcrvor- zuheben und eine raschere Bestätigung der Vikare zu verlangen." Der Bericht hebt nun hervor, daß darnach gestrebt wird, die Vikariate zu ständigen Ämtern zu erheben und das Grundgehalt für den ledigen Vikar mit 2400 Kronen

nicht zurerchend. Auch blieben Viele, welche nach Österreich kamen, nicht lange auf ihren Posten. „Diese zahlreichen Verän derungen", sagt der Bericht, „deuten auf den Aus bruch des Wechselfiebers; wo dieses aber herrscht, ist Sumpfboden, sind faule Verhältnisse vorhanden." Der Bericht klagt nun darüber, daß die evangelischen Geistlichen in Österreich von regierungswegen chika- nirt werden. „Ich beklage es" schreibt Superinten dent Meyer, „daß die evangelischen Presbyterien und Pfarrer nicht energischer

, für den verheira teten mit 2800—3000 Kronen sestzulegen, was einen jährlichen Mehraufwand von 15.000 Mark veranlassen werde. Aber auch dieses Opfer müsse gebracht werden. Noch auf eine Reihe von Jahren bedürfe die evangelische Kirche Oesterreichs der geist lichen Kräfte aus Deutschland. Gewiß mehre sich jetzt die Zahl der Oesterreicher, die Theologie stu dieren, die Wiener Fakultät war noch nie so zahl reich besucht, wie jetzt. Der evangelische Ausschuß helfe dadurch mit, daß er zum Studium der Theo logie, sei

sammelte." Der Bericht tut nun dar, wie gemeinsam mit dem Gustav Adolf-Verein eine Hilfsaktion für die unter Bauschulden leidenden Gemeinden in Klostergrab, Dux. Trebnitz, Turn, Karbitz eingeleitet werden mußte. Karbitz allein habe 20.000 Mark erfordert, welche der Gustav Adolf-Verein beistellte. Die Kirche in Turn erfordere einen Aufwand von 450.000 Mark, wovon noch 220.000 Mark und außerdem 50.000 Mark für die Fertigstellung des Baues zu decken sind. Der Gustav Adolf-Verein übernahm die Schuld, wegen

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Unterinntaler Bote
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Page 4 of 12
Date: 28.10.1904
Physical description: 12
und anderen willkürlich Sekten eingesetzt. „Im Ganzen sind", nämlich nach diesem „Wartburg"-Statistiker, „seit 1898 nunmehr zur evangelischen Kirche Österreichs 31.077 Per sonen nach amtl. Quellen üvergetreten". Die „Evangelische Krr- chen-zeitung" geht noch etwas tiefer herab. (S. 292.) „Seit 1899 sind in ganz Österreichs 29.479 Personen zur evange lischen Kirche übergetreten. "Der iÄesamtverlust Roms be trägt also etwa 45.000 in den letzten fünf Jahren" Bringt diesen Übertreibungen gegenüber ein katholischer

wird. Der Oberkirchenrat A. und H. $ e ! kenntnisses der evangelischen Kirche veröffentlicht seine trittsbewegungen „speziell im Verhältnis zur katholischen Kirche". Wir wissen also ganz genau, wie viele aus der katholischen Kirche in die evangelische eingetreten sind und umgekehrt. Nur dieses Verhältnis geht uns Katholiken an; wie viele Juden evangelisch werden, hat für uns kein Jnterch. Die Zahlen, die wir geben, kann jeder nachprüfen; sie finden sich in der „Ev. Kirchenzeitung" (Jahrgang 1903* S. 70 und 263; 1903

, S. 67 und 265; 1904, S. 88 u. 265) danach erhalten wir folgendes Bild: Die katholische Kirche hat in Bezug auf die evangelische Kirche A. undH- Bekenntnisses zu verzeichnen: Im Jahre: Austritte: Eintritte: Verluste: 1899 6047 675 5372 1900 4699 705 3994 1901 6299 830 5469 1902 4247 937 3310 1903 4056 937 (sik!) 3119 1904 (1. Halbj.) 2069 511 1558 Summa 27417 4595 22822 Wir fordern hiemit die „Wartburg" und den W. W. der „Evangelischen Kirchenzeitung" öffentlich auf, diese An gaben als irrtümlich

sind. Er werden dabei manche Kunstgriffe gebraucht, welche ein oberflächlicher Blick nicht beachtet. Vikar Monsky von Krems erzählte z. B. auf seiner Bettelreise in Danzig: „In Österreich sind 50.000 Katholiken zum Protestantismus abgefallen". Die „Wartburg" (Nr. 35) greift gleich 5000 tiefer: „Immerhin wird der Verlust der römischen Kirche in den letzten Jahren 45.000 stark überschreiten und sich den 50.000 mit jedem Tag nähern". In diesen 45.000 sind aber von der Wartburg rund 14.000 Abfälle zu den Altkatholiken

zu widerlegen oder in den nächsten Zahlenangaben, die von dort in alle kirchenfeindlichen Zei tungen übergehen, sich an die Wahrheit zu halten. Tun sie chaS nicht und erscheinen demnächst mieder die 50.000 von der Kirche zum Evangelium übergetretenen Katholiken, so werden wir sie vor ganz Österreich als Fälscher und Ver- läumder erklären... Ausgetreten, aus , der katholischen Kirche sind 27.417. — Der Verlust der Kirche beträgt 22.823 und nicht mehr. Mit den Altkatholiken und den Konfessions losen

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Tiroler Post
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Page 4 of 8
Date: 27.03.1902
Physical description: 8
ihn. . . . Das soll nun anders werden. Die Volkszählung weist über 600 Evangelische in Jnnsbruck-Wilten auf. . . . Die Stadtgemeinde Innsbruck hat der evangelischen Gemeinde Innsbruck fast kostenlos einen prächtigen Bauplatz für Kirche und Pfarrhaus überlassen. Im Villenviertel Inns brucks, dem „Saggen", an einem freien Platz gelegen, soll sich eine würdige evangelische Kirche erheben. . . Aber die kleine Gemeinde Innsbrucks kamrs nicht allein vollbringen. Darum ergeht dieser Aufruf an alle Freunde der evangelischen Sache, Bausteine

kennzeichnet den großartigen Bau. Die Baufirma Hüter & Söhne führt den Bau auf. Ausruf für Innsöruck. Das Stuttgarter „Deutsche Volksblatt" veröffentlicht folgendes Circular: „An die evangelischen Mitglieder der Section Schwaben des Deutschen und Oe st erreichischenAlpen Vereines. Aufruf für Innsbruck! Seit 25 Jahren besteht in Tirols Landeshauptstadt .... eine evangelische Gemeinde. Eine verborgene Kapelle diente bisher den Gottes diensten. . . . Kein Kirchthurm grüßt den Gast, kein Portal empfängt

zu sammenzutragen zur evangelischen Christuskirche in Innsbruck. . . . Von der Ansicht ausgehend, dass die Alpenfreunde in erster Linie berufen seien, vor stehende Bitte der Innsbrucker evangelischen Kirchen gemeinde zu erfüllen, hat eine Anzahl Mitglieder der Section Berlin innerhalb ihrer Section eine Sammlung eröffnet und bereits 2400 M. an das Innsbrucker Presbyterium abliefern können. Die selben haben auch zu ähnlichem Vorgehen in anderen Sectionen des Gesammtoereines aufgefordert

. Wenn nun auch nicht daran zu zweifeln ist, das andere Vereine, wie z. B. der „Gustav Adolf-Verein", der „Evangelische Bund" u. s. w., den Kirchenbau in Innsbruck nach Kräften fördern werden, so glauben die Unterzeichneten doch, der Berliner Anregung folgend, an ihre evangelischen Glaubensgenossen in der Section Schwaben die herzliche Bitte um Beiträge für den bezeichneten Zweck richten zu sollen, umsomehr als wir mit unserem Haller Angerhaus in die nächste Nähe Innsbrucks gerückt sind. Jeder der Unter zeichneten

ist zur Empfangnahme von Gaben gerne bereit. Stuttgart, im Februar 1902." (Folgen die Unterschriften.) Ein süddeutsches Centrumsblatt be merkt hiezu sehr treffend: „Was würde wohl ge schehen, wenn ein neutraler Verein in solcher Weise von katholischer Seite zur Propaganda benützt würde, um etwa Gelder aufzubringen für den Bau einer katholischen Kirche in Mecklenburg oder Sachsen? Was sagen die katholischen Mitglieder des Alpen vereins der Section Schwaben zu diesem Vorgehen? Werden sie ruhig zusehen

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 16
Date: 22.05.1910
Physical description: 16
Angelegenheiten geraten. Man pries die würdige Einfachheit des evangelischen Gottes dienstes und schalt die prunkfeste der katholischen Kirche. Tann erzählten sie einander von den Verfolgungen, denen die Protestanten ausgesetzt seien. Da fiel man ches böse Wort gegen den Kaiser Ferdinand, dessen Räte in grimmiger Feindschaft beit evangelischen Glauben verfolgten. „Schon als Kaiser Ferdinand nur öster reichischer Erzherzog gewesen sei", erzählte der Kauf mann, „kannte der Verfolgungseifer keine Grenzen. Kaum

war er zur Regierung gelangt, .da kam der hiesigen Universität der Befehl, eine scharfe Inquisi tion über die lutherische Lehre zu halten. Diesem zufolge wurden drei brave Männer vor den Richter stuhl der Inquisition geschleppt: der Kaspar Tauber, ein Wiener Bürger, Jakob Peregrin, ein Priester aus der passauischen'Diözese, und der Johann Bovßler. Sie mußten alle drei ihren neuen Glauben abschwören. Ten Kaspar Tauber haben aber Gewissensbisse gepackt und er ist wieder zur evangelischen Lehre zurückgekehrt

, denn das Menschen gewühl hinderte sie am Vorwärtskommen und drängte sie schließlich durch das Goldschmiedgäßchen auf den Graben. Tort blieben sie in der Menge, die den Fronleichnamszug erwartete, stecken. Ter Kaufmann fuhr unbeirrt fort: „Noch trau riger als den: Kaspar Tauber erging es vier Jahre später einen gewissen Balthasar Huber, der vormals öffentlicher Lehrer der heiligen Schrift auf der Uni versität zu Ingolstadt gewesen war. Er wurde, weil er seinen evangelischen Grundsätzen treu blieb, mit zweien

sie sich von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Eine Wolke von Weihrauch umhüllte die Gruppe der Evangelischen. Da geschah etwas Unerwartetes. Der Bäckerjnnge der die ganze Zeit über seine kochende Leidenschaft kaum zu zügeln vermocht hatte, stürzte sich, den Armen seiner Genossen sich urplötzlich entwindend, auf den Priester, der die Monstranz trug. Mit einem wilden Fluche entriß er dem Priester die Monstranz, schwang sie hoch auf in die Luft und schleuderte sie zornent brannt an die nächste Mauer. Eine gräßliche

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 6
Date: 06.07.1909
Physical description: 6
: Es ist doch zweierlei, daß man nicht aus der Kirche austritt, trotz der liberalen Pfarrer, die die Kirchenregierung bis zum äußersten duldet, und daß man Anstand nimmt, beim Evangelischen Bunde mit zutun, weil die liberalen Elemente hier zum Teil den Ton angeben. Wir sind durchaus dagegen, daß man den an ihrer Kirche irre gewordenen Katholiken in Oesterreich ein gebrochenes Evangelium gibt. Nun aber eine Frage, die vieles entscheidet: Sie sagen, lieber Herr Bruder: „Die Positiven, die ernsten Christen, sollen

Kirche sollte in seinem Zusammenhänge nicht das Mittun der liberalen Elemente im Bunde, son dern unsere Unterstützung der evangelischen Kirche Oesterreichs mit ihren zum Teil liberalen Vikaren rechtfertigen. Wenn Sie meine Zeilen genauer an- sehen, werden Sie das bestätigt finden. Uebrigens ! „schickt" die Vikare der Bund nicht, wie Sie „in das I Gebiet der Los von Rom-Bewegung einmal zwei tüchtige bewährte Brüder schicken" möchten, sondern er besoldet sie nur, nachdem das betreffende Presbyter rium

haben, um was es sich in der evangelischen Bewegung Oesterreichs eigentlich handelt. Das Entscheidende ist, daß die Katholiken aus ihrer Kirche austreten und sich zunächst äußerlich zur evangelischen Kirche halten. Denn nun erst kann ihnen das Evangelium gepredigt werden, vorher nicht. Ich brauche mich dafür gar nicht auf meine Kenntnisse österreichischer Verhältnisse zu berufen. Das ist doch bei uns im Reiche auch so. Ich frage: Gibt es irgend eine „christliche Gemeinschaft" im modernen Sinne, die der Mehrzahl nach aus Katholiken

, dem ich jetzt 21 Jahre angehöre, sondern ich würde mich sonst völlig um lernen und sagen müssen: „Armer Luther, daß du dich nicht dem Banne des Papstes gebeugt hast! Wenn man jetzt in der nachvatikanischen römischen Kirche gläubige Gemeinschaft im Evangelium haben kann, so hättest du sie doch in der vortridentinischen erst recht haben können." Aber eben: „ohne Los von Rom" gibts keinen Zugang zum Evangelium für die römischen Christen. Nur in der evangelischen Kirche Oesterreichs ist Platz für Evangelisation

, in der römischen nicht. Wenn einmal Ihre gläubigen Brüder ein Arbeitsfeld in Oesterreich suchen und finden sollten, so wird es in der evangelischen Kirche Oesterreichs sein, nicht in der katholischen. Sie werden den Weizen dreschen, den der Evangelische Bund hat einfahren helfen. Und damit komme ich zum dritten Punkte. 3. Sie fragen mich, ob ich Ihnen vom Evange lischen Bunde die Mittel auswirken würde, zwei tüch-. heran, ohne es zu bemerken, da die Häuser, aus dem Gestein der Umgebung erbaut, sich wenig

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Unterinntaler Bote
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Page 5 of 14
Date: 09.09.1904
Physical description: 14
in solchen Fällen gemacht, sn denen der Einwanderer nachweisbar zu einem ichon in den Vereinigten Staaten befindlichen Mit- gliedc seiner Familie (Eltern oder Geschwister) reist. Von fremden Ländern. Vom evangelischen Bund. Der Vorstand l>es Evangelischen Bundes trat — während die Ge neralversammlung der deutschen Katholiken in Re gensburg tagte, mit einem Aufruf hervor, worin er zu seiner vom 3. bis 6. Oktober in Dresden statt- sindenden Generalversammlung einladet. Aber welch rin Gegensatz! In Regensburg

verhandeln die Ka- tholiken, ganz wie es der deutsche Kaiser in seinem Danktelegramm hofft, im Geiste des Friedens. Je- ^ verletzende Wort gegen Andersgläubige wird llvf das peinlichste vermieden. Der Aufruf des Evangelischen Bundes enthält dagegen von Anfang W M Ende nichts als öde Hetzereien gegen die Suiten, den Papst und „Rom". Nach dem bisher ^kannt gewordenen Programme werden unter an men reden: Professor Dr. Böhtlingk (Karlsruhe) 5 über Römischpäpstliches oder deutsches Recht? Pa stor Liz

. Everling (Krefeld) über Konfessionelle Frie densstimmen und Evangelische Bundesarbeit. Prof. Kirn (Leipzig) über Beruf und Kraft der Kirche des Evangelismus. Superintendent Meyer (Zwi ckau) über religiöse Unklarheit als Bundesgenosse Roms. Das stellt reiche „Genüsse" in Aussicht! Keine österreichischen Gewehre für China. Wie verlautet, hat die chinesische Regie rung durch Vermittlung eines Hamburger Geschäfts Hauses sich an das österreichische Kriegsministerium um Überlassung von 200.000 Gewehren

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Tiroler Post
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Page 5 of 12
Date: 20.10.1905
Physical description: 12
in Angelegenheit der Erbauung einer protestantischen Kirche in Gries bei Bozen. Im Jahre 190! bildete fich im Kurorte Gries ein Verein von Evangelischen zu dem Zwecke, die Mittel zum Baue einer evangelischen Kirche in Gries aufzubringen. Der Verein erwarb einen Baugrund, ließ von einem Architekten die Pläne für den Kir- chenbau ausarbeiten und überreichte sie dem Bürger meister von Gries mit dem Antrag auf Baubewilli gung Dieser hat jedoch mit Bescheid vom 25. Sep tember 1904 die Baubewilligung verweigert

, weil: 1. das Bedürfnis nach einer protestantischen Kirche mangle; 2. zu befürchten sei, daß durch den Bau der evan gelischen Kirche die Ruhe und der Friede in der Gemeinde gestört werde; 3. weil nach dem Landesgesetz vom 7. April 1866 die Ausübung öffentlichen Gottesdienstes seitens der Protestanten an die vorherige Bewilligung des Landtages gebunden fei. Der Gemeinde-Ausschuß von Gries und der Landesausschuß bestätigten die Entscheidung des BürgermeistersIvon Gries. Der evangelische Kirchenbauverein wandte

liege für den Bau einer protestantischen Kirche im Tiroler Landesgesetz v o m 7. April 1866, das die öffentliche Re li g i o n s ü b u n g der Protestanten ohne vorherige land tägige Bewilligung auszu schließen war. Unter der Oeffentlichkeit der Religionsübung verstehe man nicht die allgemeine Zugänglichkeit des für den Gottesdienst bestimmten Baues, sondern die durch Bau-Art oder andere Mittel gekennzeichnete Widmung eines Baues für ^den protestantischen Gottesdienst. Der Bau

eines als protestantische Kirche bezeichneten Gebäudes sei also mit dem erwähnten Landesgesetz im Widerspruch. Dieses Landesgesetz habe durch das Staat s- grundgesetzfeineWirksamkeitfürdas Land Tirol nicht verloren und bestehe ebenso fort, wie es bestanden habe neben dem kaiserlichen Patent vom 31. Dezember 1851, welches die ge setzlich anerkannten Kirchen in der gemeinsamen öffentlichen Religionsübung ebenso schütze, wie das Staatsgrundgesetz vom 21. Dezember 1867. Nachdem der Verwaltungsgerichtshos in der Verhandlung

Landeshauptmann zur Wahrung gesetzlich festgelegter Landesrechte gegen über diesem Eingriffe seitens des Verwaltungs gerichtshofes zu tun. Innsbruck, 18. Oktober 1905. Steck, Schraffl, Kienzl, Rainer, Winkler, Schöpfer, Arnold, Kapferer, Schorn, Guggenberg. Innsbruck und Umgebung. (Nachrichten aus Innsbruck-Stadt und aus den Gerichts bezirken Innsbruck, Mieders und Steinach.) Vermischte Machrichtea. Letzte Woche brannte es in einem Magazine neben der Johannes-Kirche im Jnnrain. Das Feuer wurde gelöscht, bevor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 23.01.1907
Physical description: 8
Euer Hochehrwürden sehr ergebener v. Bülow. Biel ausrichten werden die kolonialbegeisterten Männchen der evangelischen Arbeitervereine ja nicht. — Kirche, AdelundBauern. Im Zentrum spielt der Adel und der Klerus eine bedeutende Rolle, und namentlich auf dem Lande wissen sich die Fürsten, Grafen und Barone sowie die edlen Herren der Kirche als die besten Freunde der kleinen Leute zu empfehlen. Danach sollte man meinen, daß gerade die Kirche und der Adel sich der Bauern am eifrigsten angenommen hätten

Wahlkreise. So bewährt sich das Zentrum auch hier wieder als die glorreiche „Volkspartei"! — Für Bülow Begeisterte. Fürst Bülow hat wenigstens einen Trost in dem allgemeinen Gelächter gefunden, mit dem alle Welt seinen Silvesterbrief beantwortet hat. Der Vorstand der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands hat ihm mitgeteilt, daß alle seine Mitglieder am Wahltage mit stolzem Mannesmut für die Bülowsche nationale Politik eintreten werden. Als höflicher Mann von guter Lebensart hat darauf des Reiches

Kanzler folgenden schönen Schreibebrief an den Pfarrer Lizentiat Weber in München-Gladbach, den Vorsitzenden jenes Ver eines gesandt: Euer Hochehrwürden danke ich herzlich für die freundlichen Mit teilungen vom 5.' d. M. Es hat mich sehr gefreut zu hören, daß die Mitglieder der evangelischen Arbeitervereine am Wahltage bis zum letzten Mann ihre nationale Schul digkeit tun werden. Möge dieses patriotische Vorgehen vollen Erfolg haben und vorbildlich wirken. In aufrichtiger Wertschätzung

. Die Geschichte beweist bekanntlich das Gegenteil, und wie es mit der Liebe von Kirche und Adel zu der Landbevölkerung in einer besonders frommen Gegend, dem katholischen Rheinlande, bestellt war, davon geben folgende Zahlen den Beweis: Nach einer gegen Ende des siebzehnten Jahr hunderts vollführten Katasteraufnahme, deren Ergebnisse sich gegen Ende des achtzehnten Jahr hunderts noch viel mehr zu Gunsten von Adel und Kirche gestalteten, fielen von dem Grund eigentum im Kurfürstentum Köln auf Kölner Morgen

; da sielen auf Adel und Klerus drei Viertel und darüber vom ganzen Grundeigentum. Unersättlich war die Kirche in ihrer Gier nach der Bauern Gut und Habe. Ein kurfürstliches Gesetz verpflichtete die Notare, Pfarrer und Schöffen, von denen Testamente ge macht wurden, den Testator daran zu erinnern, daß er in erster Linie des Erzbischofs und der Domkirche in Köln zu gedenken habe. Und zum Dank dafür, daß Adel und Kirche so gut ver standen haben, die bäuerliche Bevölkerung aus zusaugen, wählen heute

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Tiroler Post
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Page 10 of 20
Date: 13.04.1906
Physical description: 20
Ruf und hat durch 22 Jahre in einem hiesigen Gasthaus treu ge dient. — Die Arbeiten für die Erneuerung der Kirche, des Turmes und GlockenftuhleS find zu freier Bewerbung ausgeschrieben. SMf-, 7. April. (Die Angelegen heit deS evangelischen Kirchen- b a u e S i n S u l d e n) hat endlich einen be friedigenden Abschluß gefunden, Der LandcS- auSschuß hat nämlich beschlossen, der vom Albert Steckner in Halle a. S- gegen den Beschluß der Gemeindevertretung von Stilfs, betreffend den Bau

einer evangelischen Kirche in Sulden er hobenen Berufung k e i n e Folge zu geben. Maßgebend zu dieser Entscheidung war be sonders das Landesgesetz vom 7. April 1866, L.-G.-Bl. Nr. 43. welches noch seinem vollen Umfange nach aufrecht besteht. Dasselbe be stimmt, daß die Bildung einer selbständigen Gemeinde oder Filiale der Evangelischen des augsburgischen oder helvetischen BekenntniffeS, von welcher Bildung das Recht der Ausübung deS öffentlichen Gottesdienstes abhängt, inner halb der Landesgrenzen der gefürstetm

des Bauern, de» eben dieses Opfer trifft, be gleiten das Opfertier zur Kirche und ein Stück von der Kirche entfernt wird auch gebetet und so prozesstonsweise in die Kirche gezogen. Der Widder wird zu einem Altar hingeführt, dort aber nicht geschlachtet und verbrannt, sondern der Opfernde legt eine Geldsumme, gewiffer- massen einen Löspreis auf den Altar ; während dessen wird ein Marienlied gesungen. Dieser Brauch ist schon sehr alt. Die Erklärung dafür, daß es gerade an diesem Tage geschieht

, um sie den Bedürfnissen der Gegen wart dienstbar zu machen, und auch an solchen Baukünst lern fehlt es nicht, die nach neuen Ausdrucksmitteln suchen. Diese Strömungen pflegen sich anläßlich größererKonkur- renzen klar wiederzuspiegeln. Eine solche Konkurrenz wurde im 7. Heft des laufenden Jahrganges der Zeitschrift „Die christliche Kunst" (Verlag der Gesellschaft für christliche Kunst, München, Karlstraße Nr. 6) soeben ver öffentlicht; es ist der Wettbewerb zur Erlangung von Plänen für eine neue. Kirche

4. Bettfedern: Franz Simon, Bettfedernhandlung, Inns bruck. Maximilianstrasse 34 (neben der Herz Jesu-Kirche). Chemische Pntzereien: Dampfwaschanstalt Martha Johann, Innsbruck, Innstr. 40 (Laden: Innrain 2, Marktgraben 14 und Anichstrasse 23). Eisenwaren Werkzeuge and Haushaltnngsgegen- stände: Hupfau Josef, Innsbruck, Innrain 3. Galanterie- undNnrnbergerWarenhandlangen: Giertier Rudolf, Innsbruck, Marktgraben 21. Kanzlei-Artikel, Geschäftsbücher: L. Neurauters Nachfolger. Papierwaren, Innsbruck, Herzog

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 18.07.1903
Physical description: 12
, wie wir sind (!) ladet nicht ein. Unsere Stadtgemeinden sollen forsch ausgestattet sein und alle Vorposten gut besetzt —da sollte man keineKosten scheuen." Dieser Brief macht es erklärlich, daß, wie jüngst die Reichspost" meldete, von dem durch den „Evan gelischen Bund" eingesetzten „Komitee zur Förderung der evangelischen Kirche unter den Tschechen" vor kurzem in Frankfurt am Main eine Resolution beschlossen wurde, in der die Absicht ausgesprochen war, der Los von Rom-Be wegung in Oester reich

, Ahornboden, Hinterriß, Eng, Falzthurn, Achental. 3. Telfs, Leutasch, Mittenwald, Scharnitz, Seefeld 4. Rattenberg, Kramsach, Brandenberg, Kaiser haus, Wildbad-Kreut, Landl, Kufstein oder: Wild- „Tiroler P o st" erträumten Nationalkirche nächstens den pane Sastrbsil begegnet — wird das ein Wiedersehen werden! So hat man Tausende mit dem Schlagwort von der „nationalen Kirche" betört — nun aber, da dieser Fang dem Evangelischen Bund zu minder wertig vorkommt, läßt er es ruhig auf die Ent täuschung

Seite 2 seufzen, noch gemeine Beschimpfungen zu häufen, diese Heldentat blieb dem „Tiroler Tagblatt" Vor behalten. Die Los von(flom--Larve gelüftet. ff. Auf einem merkwürdigen Umweg über Deutsch land kommen wir in den Besitz eines Schreibens, das mit Rücksicht auf die in allen deutschen Kreisen verblüffende Beteiligung des „Evangelischen Bundes" an der Prager Husfeier nicht ohne Bedeutung ist. Das Schreiben, das vom 13. März d. I. stammt und eine Persönlichkeit des „Evangelischen Bundes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 4 of 10
Date: 31.03.1907
Physical description: 10
Sonntag den 7. April 3einhalb Uhr im Hotel „Österreicher Hof" in Bregenz statt. Zur Teilnahme werden auch dem Vereine noch nicht Angehörige eingeladen. Aleius Lhronik. (Uebertrittsstatistik.) Nach den amtlichen Veröffentlichungen des evangelischen Oberkirchenrates in Wien sind im Jahre 1906 insgesamt 4364 Personen zur evangelischen Kirche übergetreten, und zwar 3813 zur evangelischen Kirche Augsb. Bek., 551 zur evangelischen Kirche Helvet. Bek. Es kamen von den Uebertretenden zur evangelischen Kirche

A. B. direkt aus der römischen Kirche 3431 Per sonen, zur evangelischen H. B. direkt aus der römischen Kirche 474 Personen, insgesamt 3905 Personen. Von den übrigen 459 mag etwa die Hälfte aus Judentausen herrühren, die andere Hälfte wird indirekt gleichfalls aus der römischen Kirche stammen. Uebergetreten sind nach den früh eren, genau richtiggestellten Zahlen in den Jahren 1898 bis 1906 insgesamt 42.395 Personen. Auch die Zahl der Austritte aus der evangelischen Kirche ist im Jahre 1906 gestiegen

, wie schon seit 1898 regelmäßig zu beobachten war. Sie beliefen sich auf 1297 (1899 765, 1900 813, 1901 917, 1902 1078, 1903 1036, 1904 1137, 1905 1201). Von 1297 Austritten des Jahres 1906 entstammen 936 der evangelischen Kirche A. B., 361 der evange lischen Kirche H. B. ; 1138 erklärten beim Aus tritte ihre Absicht, sich der römisch-katholischen Kirche zuzuwenden; 159 gingen zu anderen Kirchen oder wurden konfessionslos. Aus die Wiener Super intendenz A. B. entfallen 2085 llebertritte und 370 Austritte

, auf die oberösterreichische Super intendenz A. B. entfallen 186 Uebertritte und 62 Austritte. Von den Uebertritten zur evangelischen Kirche fallen auf die evangelische Kirche A. B. 87.3 vom Hundert, auf die evangelische Kirche H. B. 12.7 vom Hundert. Von den Austritten aus der evangelischen Kirche fallen aus die evangelische Kirche A. B. 72.2 vom Hundert, auf die evangelische Kirche H. B. 27.8 vom Hundert. National be trachtet fallen aus die deutschen Superintendenzen 81.7 vom Hundert der Eintritte, 58.6 vom Hun dert

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Tiroler Post
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Page 6 of 8
Date: 07.08.1901
Physical description: 8
in der katholischen Kirche nichts, was zum Abfall ernstlich veranlassen könnte. Dieser Zuwachs an Glaubensgenossen, wenn ich sie so nennen darf, kommt mir vor wie der schmutzigste Schlamm, den der vom Sturme aufgewühlte Strom dem Nachbar auf die Wiese schleudert, sie nicht befruchtend, sondern verunreinigend. Es ist wahr, uns Evangelischen scheint es, dass unsere Religion dem Menschengeiste mehr Freiheit zuM Forschen und zur vernünftigen Bildung einer Welt anschauung gewähre als den Katholiken

Häring. (K ir ch e nren o v a t i o n.) Im Jahre 1898 ist unsere Kirche von Außen renoviert worden und in diesem Jahre wird sie im Innern neu ausgemalt. Dem Kirchenmaler Virgil Großer aus Mittersill ist diese Arbeit übertragen worden. Zur Hälfte ist die Kirche schon ausgemalt und zwar sehr würdig und geschmackvoll. Wie bei der Renovation im Jahre 1898, so werden auch jetzt wieder die Kosten zum Weitaus größten Theile aus Gemeindemitteln gedeckt. Kauns, Oberinnthal. Am 26. Juli

hat uns der allseits beliebte Cooperator hochw. Herr Urban Dr a x l verlassen, um seinen neuen Posten in Hall anzutreten. Herr Draxl hat sich durch seinen Eifer in Kirche und Schule und am Krankenbette, besonders aber durch seine Mühewaltung beim Kirchenbau im Verein mit dem Herrn Pfarrer unvergessliche Verdienste erworben. So oft wir Kaunser die neue, erweiterte und renovierte Kirche mit den schönen Glasgemälden anschauen, werden wir uns immer nebst dem Herrn Pfarrer Wilhalm auch seines getreuen „Knappen" Urban

, im Beisein von noch acht Priestern 2 Glocken geweiht. Hierauf fand in der Kirche ein kurzer Gottesdienst statt, bestehend in einer kurzen Ansprache über die Be deutung der Glocken und in einem feierlichen Rosenkränze sammt Litanei. Das Knallen der Pöller und die angenehme Witterung erhöhten die Feierlichkeit. Mieming. (Hochwassergefahr.) In der verflossenen Nacht schwoll infolge des heftigen Regens der hiesige Wildbach so sehr an, dass ernst liche Gefahr für das Dorf Untermieming bestand. Rechtzeitig

Jahre der Blitz bereits zweimal in die Kirche eingeschlagen hat und erst vor kurzer Zeit eine Kuh auf dem Kirchplatze vom Blitze erschlagen wurde. Hoffentlich wird die schön restaurierte Kirche vor weiterer Blitz gefahr nur gesichert sein. — Nach jahrelangem Bemühen und großen Opfern ist es dem Herrn Fritz von Schattwald gelungen, die Telegrafen leitung Reuth-Tannheim bis nach Schattwald zu verlängern. Nun fehlt noch der Anschluss an das 2 Stunden entfernte bairische Telegrafenamt Hin delang

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 14.10.1906
Physical description: 12
und mich zum Schluß gefragt hat, zu welcher Religionsgenossenschaft ich gehöre, Hab' i' wahrheitsgetreu zur Antwort gegeben: zur evangelischen, denn so lang i' meinen Austritt dort net anmeld' oder aber aus dem Verband entlassen werde, .ge hör 'i' eben zur besagten Gemeinde, und es geht weder das Gericht noch sonst wen was an, ob i' alles oder nix von dem glaub', was dort von einigen oder vielen oder allen geglaubt oder nicht geglaubt wird.. Weil aber die Beeidigung je nach der ^Zugehörigkeit der Zeugen

zu dieser oder jener Religionsgesellschaft an be stimmte Zeremonien gebunden und beispielsweise die An gehörigen der Augsburger Konfession bei Kerzenbeleuchtung und die der helvetischen bei ausgelöstchen Kerzen cheeidek werden, wovon i' übrigens erst im Gerichtssaal Kenntnis bekommen Hab', hat mich der Vorsitzende g'fragt, zu welchen der beiden evangelischen Religionsgenossenschaften ich ge höre. I' Hab' darauf, wie der ganze Saal Zeuge gewesen ist, wahrheitsgetreu zur Antwort gegeben, daß i' das net' weiß. Wia aber der Vorsitzende

mich auf den Unterschied der bei den Zeremonien aufmerksam gemacht hat und i' a Weilele über den möglichen Sinn derselben nachgedacht Hab', bin i' zur Meinung gekommen, daß i' höchst wahrscheinlich zur helvetischen Gemeinde gehöre. Mir ist nämlich eing'fallen, daß i' damals, wir i' zur Rettung meiner Kinder vor den Gefahren des Beichtstuhls mit ihnen zum Protestantismus übergetreten bin, einen Protestanten meiner Qualität g'fragt Hab', welche Sekte sich von der römisch-katholischen Mutter kirche am weitesten entfernt

der römisch-katholischen Kirche halten sollen, verweigern -können, aber i' Hab' das, wia g'sagt, unterlassen, um die Aufmerksamkeit der Richter vom Prozeßgegenstand net abzulenken und dadurch der Angeklagten vielleicht zu schaden, aber das nächstemal wear i' in Anbetracht dessen, daß dö Frage ohne mein Verschulden schon umal ange schnitten worden ist, den Eid mit Berufung auf das Ver bot Christi verweigern, denn i' bin durch den Zwischenfall und den Ausgang des Prozesses zur Einsicht gekommen, daß es gar

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 01.07.1901
Physical description: 12
. Artikel 8 besagt, dass Vorsteher, Diener oder Angehörige einer Kirche oder Religions-Genossenschaft sich der von den be¬ rechtigten Personen nicht angesuchten Vornahme von Functionen des Gottesdienstes oder Seelsorge an den Angehörigen einer anderen Kirche zu ent- ^ Hallen haben. Die Beschwerde führt nun aus, dass in Beachtung dieser Bestimmungen der Jesuiten- Vater den Hermann Lüth, der seinen Austritt aus oer evangelischen Kirche der politischen

an dem Convertiten die nochmalige Taufe vornahm, als ob dieser noch keiner christ¬ lichen Kirche angehört hätte. Der Convertit Her¬ tmann Lüth, besagt die Beschwerde, hat bald nach ! seiner Aufnahme in die katholische Kirche geheiratet, das Aufgebot wurde in der evangelischen Kirche, der er nach Ansicht der Beschwerde noch heute an¬ gehört, weder nachgesucht noch vorgenommen. In der Beschwerde heißt es zum Schlüsse: Die evan¬ gelische Kirche

muss es als eine Kränkung und Beeinträchtigung ihrer Rechte empfinden, wenn seitens der staatlichen Behörden geduldet wird, dass die katholischen Pfarrämter sich selbst als ein Forum betrachten, vor dem Uebertritte vollzogen werden können, dass sie Angehörige der evangelischen Kirche aufnehmen, als wenn sie keiner Kirche ange¬ hören würden, die auch Rechte an ihren Angehörigen geltend machen können. Das Ministerium für Cultus und Unterricht hat eine Gegenschrift

, dass der fragliche Uebertritt des Hermann Lüth rechtlich unwirksam ist, womit zu¬ gegeben wird, dass Lüth noch heute Protestant ist. Dr. Capesius streifte sodann die Präge der noch¬ maligen an dem Conventiten Lüth ourch den Jesu- iteupriester vorgenommene Taufe und bemerkte, dass eine derartige neuerliche Taufe einer bereits auf die Trinität getauften Person nach kanonischem Rechte unzulässig sei, in der katholischen und evangelischen Kirche

nicht vorkomme. Dr. Capesius erinnerte an die mittelalterliche Seete der Wiedertäufer und be¬ merkte, dass die gegenwärtige Vornahme einer noch¬ maligen Taufe an Lüth eine ganz empfindliche, seiner Ansicht nach nicht unbeabsichtigte Kränkung der evangelischen Kirche sei, denn es wolle damit gesagt werden, dass man, wie es im Volke allge¬ mein gehört wird, die Protestanten nicht als Christen ansieht. Der Beschwerdevertreter berief sich auf das Gesetz

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Tiroler Stimmen
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Page 4 of 6
Date: 11.03.1910
Physical description: 6
ist uns jedenfalls, daß die katholische Presse über die Protest» Versammlungen der positiven Evangelischen gegen Drews ausführlich und in sympathischem Sinne berichtet hat. ? Die konservative Presse har den Evangelischen Bund schon : bei seiner Gründung nicht darüber in Zweifel gelassen, • daß er ihr als eine inittelparteiliche Kulturkampfoereini- gung erscheine und ihr nur in feiner innerkirchlichen Friedensarbeit sympathisch sei ... . Welche ernsten Gefahren der evangelischen Kirche von seiten des Ultra

- i montanismus noch drohen können, wenn man der katho lischen Kirche alle ihre gesetzlichen Rechte unbestritten läßt, vermögen wir wirklich nicht einzusehen. Wir be kennen uns als evangelische Christen zu dem BiSmarck- schen Satze: Ich fürchte das Zentrum überhaupt nicht! Die evangelische Kirche hat viel gefährlichere Feinde, nämlich den in dem ersten Aufrufe deS Evangelischen Bundes angeführten »Jndifferentismus und Materialismus unserer Zeit". Diese zerstörenden Mächte sind weit mehr zu fürchten

, als selbst die rstionalistische Theologie. Den Jndifferentismus aber bekämpfen zu wollen durch Ent- fachung eines Abwehrkampfes gegen eine Kirche, die wahrlich selber mit dem Jndifferentismus und Materia lismus genug zu schaffen hat, das halten wir nach wie vor für eine Verschwendung der Kräfte. In dieser Auf fassung werden wir nicht dadurch beirrt, daß auch einige i treue und aufrichtige Mitglieder der konservativen Partei zum Evangelischen Bunde halten. Wir möchten nur wün schen, daß sie wirklich in dieser Vereinigung

Bundes in der augenblicklichen Entfremdung mancher evangelischen Geistlichen und Beamten gegenüber der konservativen Partei; aber wir fürchten den Evangelischen Bund trotzdem ebenso wenig, wie das Zentrum, denn j wir vertrauen zuversichtlich darauf, daß die uns Ent- j fremdeten sofort zu uns zurückkehren werden, wenn sie j sich erst überzeugt haben, daß die Interessen der j evangelischen Kirche von der konservativen ! Parteinach w ie vor mit a l l er E nt s ch i e d en heit j vertreten

werden, entschiedener als von irgendeiner j andern Partei, und mit mehr Erfolg, als von einem ad hoe gebildeten „unpolitischen" Vereine .... Gerade die einseitige, das Gemeinsame der christlichen Kon fessionen verdunkelnde Agitation des Evangelischen Bundes macht es uns zur Pflicht, unsererseits von Zeit zu Zeit darauf hinzuweisen, was doch auch in der katholischen Kirche zur Belebung des christlich-religiösen Sinnes geleistet wird und wie der Liberalismus dagegen aufbäumt." Ein vereiteltes Attentat gegen König Fer

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 32
Date: 23.12.1905
Physical description: 32
„Ostdeutschen Korrespondenz für nationale Politik" (Herausgeber Prof. Dr. G. Buch holz): In Sachen der Innsbrucker Lutherstraße hat sich nun auch das Presbyterium der dortigen kleinen evangelischen Kirchengemeinde hören lassen und leider in einem Sinne, der nicht evangelisch, und in einer Form, die nicht taktvoll ge nannt werden kann. Wir hätten es ver standen, wenn das Presbyterium sich mit einer Eingabe an den Magistrat gewandt hätte, um im Interesse des konfessionellen Friedens die Zurück nah

m e des bekannten aufreizenden Gemeinderats beschlusses zu erbitten, der eine Straße in dem katholischen Innsbruck auf den Namen Luthers taufte. Wenn aber statt dessen das evangelische Presbyterium eine etwaige Aufhebung jenes Be schlusses durch den Tiroler Landesausschuß im voraus als „einen gegen unsere Kirche gerichteten er ist 16 Zeilen stark und enthält als Beilage Akt krassester Unduldsamkeit" denunziert und mit Argumenten von der Gedankentiefe des folgenden nnr sich wirft: „Die Verdienste Luthers

um das , deutsche Volk und seine hervorragende Fürsten treue sind allzubekannt, als daß wiv es nötig . hätten darzutuu, daß gerade Innsbruck als die ! deutsche Hauptstadt des kaisertreuen Tirol alle Ursache hat, Martin Luther zu ehren" — so finden wir das eine wie das andere, ge linde gesagt, abgeschmackt. Jedenfalls ist das nicht Geist von jenem Geist, der vor zwei Menschenaltern die evangelischen Zillertaler um ihres Glaubens willen trieb, die Heimat zu ver lassen und in die Fremde zu ziehen

, sondern ein sehr kleiner, rechthaberischer und ungerechter Geist. Ja, wenn den Protestanten : Innsbrucks die kirchliche Gleichberechtigung in irgend einer Weise geschmälert würde! Aber nie mand stört sie in ihrer Religionsübung. Sie haben sich neuerdings eine schöne neue Kirche im vor nehmsten Teile der Stadt erbauen können. Was wollen sie mehr? Möchten sie nun auch noch ein Lutherdenkmal vor dem „goldenen Dachl" oder auf der Maria-Th'eresienftraße haben? Mit Argu menten wie dem obigen ließe sich eine solche For

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 06.07.1909
Physical description: 6
, und in der Regel ziehen die Mütter ihren Töchtern dazu auch schwarze Kleider an, wie das Brandenburgische Kon sistorium sie für die protestantischen Konfirmandinnen vorgeschrieben hat. Das bemerkenswerteste Geständnis des Pastrso Kornrumpf ist, daß es bei der sog. „evangelischen Bewegung" hauptsächlich auf den Austritt der Katho liken aus ihrer Kirche ankomme, wenn sie sich zu nächst (oder immer?) auch nur äußerlich zur evan gelischen Kirche hielten. Nun ja, von den protestan tischen Berlinern halten

sich ebenfalls sicher 90 Per zent auch „nur äußerlich zur evangelischen Kirche". Ter evangelische Bund ist so fanatisch, daß ihm an der Schädigung der katholischen Kirche zweifellos noch mehr liegt, als an der Förderung des Protestantis mus. Die evangelischen Gemeinschaften haben andere Ziele. Ihnen liegt weniger an konfessionellen Zwecken,, Herde hüteten, dabei unermüdlich Wolle spinnend. Auf einem langen, schmalen Brette, das wie ein Griffbrett einer Guitarre aussieht und unter den rechten Arm geklemmt

tige, gläubige Laienbrüder nach Oesterreich zu schicken, und Oie scheinen das für eine Prinzipienfrage zu halten. Es ist aber nur eine Frage der Praxis. Jeden falls können Sie nur in eine evangelische Gemeinde schicken. Wollen Sie sie etwa zu Katholiken senden, so würde ich bitten, daß Sic diese Brüder erst in katholischen Gemeinden im Deutschen Reiche Er fahrungen sammeln ließen, aber nicht bei den halb- evangelischen Katholiken Berlins oder Hamburgs, son dern bei den Katholiken bei Echternach

oder im Eichs felde. Wer denen das Evangelium zu bringen weiß, der kann's auch den Oesterreichern bringen. Wollen Sie diese Brüder aber in evangelischen Gemeinden schicken, so ist das nur eine Frage der Praxis, und da ich gegen Ende dieses Monats im Aufträge des Evangelischen Bundes wieder unsere Glaubensge nossen in Mähren besuche, so werde ich mich danach umsehen, wo solche Arbeit einsetzen könnte. Wenn sie möglich und nötig ist, dann zahlt der Bund auch die Mittel. Aber die Schwierigkeiten

, die der lebendige Gott in unseren Tagen getan hat(l), ebenso groß wie die Erschließung der Türken für das Evangelium, nur daß wir in Oesterreich die Früchte zum Teil schon haben, die wir aus der mohammedanischen Welt noch erwarten. Preisen Sie mit mir den allmäch tigen Gott, der sich im Evangelischen Bunde das Werkzeug geschaffen hat (!), das Licht seines Evange liums hineinzutragen in die österreichischen Länder, die in der Gegenreformation von Rom aus mit Schwert und Feuer katholisch gemacht sind, denen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 03.07.1908
Physical description: 8
sein, daß es nicht Mehr einzelne sind, welche sich aus der Geistesknechtschaft Roms befreien wollen, sondern daß sie nach Hunderten und Dausenden zählen. Denn' alle, die den Saal füllten, waren nicht aus Neugierde, sondern ans Interesse an der Sache gekommen. Der Referent trat in warmen und begeisterten Worteil für den Austritt aus der römischen und Uckertritt zur evangelischen Kirche ein. Seine Worte waren zumeist an die akademischen Bürger gerichtet. Viele — und das geht insbesondere die Sozial demokraten

habe ihre Wellen ancf) in das Parlament hineingeworfen und man sehe das erhebende Schauspiel, daß ein Mann, über dessen oberflächliches Wissen läng ft alle Gelehrten einig seien, der seinen Beruf in der Verhetzung der urteils unfähigen Massen gegen die Kirche und die katholische Religion und in der Verfassung wirklich m inderwertiger Bro schüren und Plagiate erblickt, bei nahe vier Monate zum Angelpunkte der inneren Politik dieser Reichshälfte geworden ist. Redner bemerkt, es sei Professor Wahrmund

damit unter schallender Heiterkeit der Sozialdemokraten und Frei- mnigen, daß sie nicht allein durch den -pmsverein die ganze katholische Welt ausplün- dern^ sondern zur Förderung ihrer edlen, wahr heitsliebenden Zeitungen auch noch Hundert tausende mühsam erworbener Steuergroschen für ihre römische Gefräßigkeit verlangen. Ausland. Deutsches Reich. Treumrug von Staat und Kirche. Im preußischen Abgeordnetenhause haben die Krautjunker und Schlotbarone schon die Wahr nehmung machen müssen, daß sie nid)t mehr allein

der Sozialdemokratie, die döllige Trennung von Staat und Kirche, beleuchtete. Die Sozial demokratie ist ferner gegen den Gesetzentwurf, weil sie den sozialen Gedarrten des Christentunrs zwar außerordentlich hoch stellen, aber in der Staats kirche kein Instrument der sozialen werktätigen Christenliebe erblicken. Da die rechte Seite des Hauses bei diesen Worten echt christlich zu lachen beginnt, wendet sich Ströbel gegen diese Seite und sagt: Diese Auffassung wird sogar von einem christlichsozialen Blatte, dem „Volk

an — die daher vermutet hatten, etwas anderes zu hören, als die Rede eine» deutsch-evangelischen Pfarrers, die wurden ent täuscht. Sie hatten eben übersehen, daß die Tagesordnung lautete: Der K a m p f gegen Rom. Die andern, die nicht in dem Glauben gekommen waren, hier einen vom Sozialismus infizierten Pfarrer sprechen zu hören, die waren und konnten befriedigt fein. Die Versammlung hat jedenfalls ihren Zweck erfüllt and manchen Schwankenden zur Ueberzeugung gebracht, wie .notwendig es ist, der klerikalen

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 18.11.1904
Physical description: 20
soll kurz erklärt werden. Ter Herr Statthalter von Tirol hat die Ver sammlung der Tiroler Bauern, welche bekanntlich am Sonntag den 13. November in Innsbruck hätte stattfinden sollen, wegen der in der Landeshauptstadt herrschenden Erregung untersagt. Ter Herr Statthalter hat die „Gründungsver sammlung und Luther-Feier der Ortsgruppe Inns bruck des „deutsch-evangelischen Bundes für die Ost mark", der sich eingestandenermaßen hauptsächlich mit der Los von Rom-Propaganda befaßt, am Samstag den 12. November

." Ten katholischen Tiroler Bauern! also verbietet der Statthalter von Tirol, daß sie am 13. November zur Beratung ihrer Berufsinter- esfen in der Landeshauptstadt zusammenkommen und einen Bauernbund gründen, den Los von Rom- Agitatoren aber erlaubt er die Gründung ihres deutsch-evangelischen Bundes am 12. No vember. Was den patriotischen Tiroler Bauern, deren Väter auf dem Berg Jsel im Angesichte der Landeshauptstadt für Gott, Kaiser und Vaterland ihr Leben Hingaben, untersagt

wird, das wird einem Tr. Frank gestattet, dessen Gesinnungsgenosse Franko Stein noch vor wenigen Tagen in der Maria The- resienstraße den offen en Aufruhr gepredigt hat. Utber die Notlage des Bauernstandes durfte nicht gesprochen werden, aber gegen die katholische Kirche durfte in der frechsten Weise gehetzt werden; der lutherische Pastor Mahnert durfte eine seiner haßerfüllten Tiraden gegen Kirche und Papst, gegen den Katholizismus und Rom loslassen, derselbe Mahnert, der auf dem kürzlich in Wien abgehaltenen

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 03.07.1909
Physical description: 8
, nur andere Be werber senden. Wir nehmen sie herzlich gern.' Der Redakteur von „Licht und Leben' nahm nun den Pastor Kornrumpf beim Worte. Er schrieb nämlich: „Es ist doch zweierlei, daß man nicht aus der Kirche austritt, trotz der liberalen Pfarrer, die die Kirchenregierung bis zum äußersten duldet, und daß man Anstand nimmt, beim Evangelischen Bunde mitzutun, weil die liberalen Elemente hier zum Teil den Ton angeben. Wir sind durchaus dagegen, daß man den an ihrer Kirche irre gewordenen Katholiken in Oesterreich

haben, um was es sich in der evangelischen Bewegung Oesterreichs eigentlich handelt. Das Entscheidende ist, daß die Katho liken aus ihrer Kirche austreten und sich zunächst äußerlich zur evangelischen Kirche halten. Denn nun erst kann ihnen das Evangelium gepredigt werden, vorher nicht.' Pastor Kormumpf macht dann noch ein langes Gerede, um die Ablehnung des orthodoxen Vorschlages wegen Entsendung zweier ihrer „Brüder' auf Kosten des Evangelischen Bundes zu bemänteln. Offenbar fürchtet Pastor Kornrumpf, daß die evangelischen

Gemeinschaftsbrüder in Oesterreich erzählen könnten, was für unsichere Kantonisten in Sachen des.christlichen Glaubens die Leute vom Evangelischen Bunde vielfach sind. Sie sollen aus dem österreichischen Propaganda gebiete ferngehalten werden, damit sie die Zirkel der Bündler nicht stören. Das bemerkenswerteste Geständnis des Pastors Kornrumpf ist das, daß es bei der „evangelischen Bewegung' hauptsächlich auf den Austritt der Katholiken aus ihrer Kirche ankomme, wenn sie zunächst (oder immer?) auch nur äußerlich

zur evangelischen Kirche hielten. Der Evangelische Bund ist also so fanatisch, daß ihm an der Schädigung der katholischen Kirche zweifellos noch mehr liegt als an der Förderung des Protestantismus. Die evangelischen Gemein schaften haben andere Ziele. Ihnen liegt weniger an konfessionellen Zwecken als an der indi viduellen „Bekehrung' der Leute, an die sie sich wenden. Darum wird Herrn Pastor Kornrumpf bei dem Gedanken, daß sie sich auch an der Agitation in Oesterreich beteiligen könnten, etwas unhewllich

5eite 4. Nr. 79. Samstag, rixener Chronik/ 3. Juli 1909. A-Xll. Jahrg. Aktenstücke zur „Kos von Rom Zwischen dem orthodoxen Organe der „Evange lischen Gemeinschaften', „Licht und Leben', und dem Führer des Evangelischen Bundes Pastor Dr. Kornrumpf gab es vor kurzem wegen der österreichischen „Los von Rom'--Bewegung eine interessante Diskusston. Die Orthodoxen haben nämlich Klage geführt, daß die reichs- deutschen Vikare, die nach Oesterreich gehen, viel fach dem linken Flügel der Theologie

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