des Christenthums ist das Streben nach einer Besserung der Lage der arbeitenden Klassen, der „Mühseligen und Beladenen" so tief begründet, daß die Kirche und ihre Diener nur eine ihrer drin gendsten Pflichten erfüllen, wenn sie sich der För derung und Hebung der unter Noth und Druck leidenden niedrigen Schichten der Bevölkerung mit Hingebung und Eifer annehmen, und man wird nicht allein der katholischen, sondern auch der evangelischen Geistlichkeit bezeugen müssen, daß sie diese Pflicht, namentlich
. Wenn Einer zur Zeit des Kulturkampfes, also in Tagen, die gar nicht soweit zurück liegen und für die evangelische Kirche kaum minder wie für die katholische zur Leidensperiode ge worden sind, den Ausspruch gethan hätte, es sei der Augenblick gar nicht ferne, wo das mäch- tige Deutschland den Ausgleich mit der Kirche suchen, wo dem von einer geradezll beispiellosen Gunst der Verhältnisse getragenen Staatsmanne an der Spree der Taktirstab ent sinken werde ehe er von hinnen scheidet, wo end lich das protestantische
sich eine Huldigung, ja ein Triumph der Kirche, beziehungsweise der Religion, die ebenso unver gleichlich ist als sie unerwartet kam. Nach Um fluß von acht Tagen — lag die Antwort des Papstes bereit, bereu Kern in nachfolgenden Sätzen liegt: „Die vereinigte Aktion der Regierungen wird zweifellos zur Erlangung des so sehr ersehnten Zieles mächtig beilragen. Die Uebereinstimmung der An schauungen und Gesetzgebungen, insoweit mindestens, als die verschiedenen Verhältnisse der Orte und Länder sie gestatten
, seine Moralität, seinen häus lichen Herd. Es ist indeß Ew. Majestät nicht ent gangen, daß die glückliche Lösung einer so ernsten Frage außer der weisen Intervention der bürgerlichen Behörde die mächtige Mitwirkung der Religion und die wohlthätige Aktion der Kirche heische." „Es ist die Aufgabe de: Kirche, diese Prinzipien, diese Lehren zu predigen und in der ganzen Welt zu verbreiten. Ihr steht es demzufolge zu, einen aus gedehnten, fruchtbaren Einfluß auf die Lösung des sozialen Problems auszuüben
. Wir haben diesen Einfluß geübt und werden ihn ferner üben, insbe sondere zum Nutzen der arbeitenden Klassen. Die Bischöfe und Pfarrer werden ihrerseits, von ihrem Klerus unterstützt, in der gleichen Weise in ihren Sprengeln Vorgehen; wir hoffen, daß diese heilsame Aktion der Kirche, weit entfernt, sich durch die bürger lichen Gewalten behindM zu sehen, in Hinkunft bei ihnen Hilfe und Schutz,JndW "werde. Bürge dafür ist uns einestheils^oas^ Interesse, welches die Re gierungen an dieser schwierigen Frage nehmen