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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 09.10.1883
Physical description: 10
, und man rechnet, daß durch diese neuen StrikcS mindestens 15,0l)v Arbeiter für eine lange Zeit der Erwerbslosigkeit anheimfallen werden. Die Grundsteinlegung der evangelischen Kirche in Meran. Meran, 8. Oclober. Am Samstag den 6. Oktober, Nachmittage 3 Uhr, fand unter zahlreicher Betheiligung vo>> Einheimischen und Kurgästen die Grundstein, legung der Meraner evangelischen Kirche, der ersten in Südtirol, in würdigster Weise statt. Auf dem mit Flaggen festlich geschmückten Bau- Platze erhob

sei in dem Worte: JesuS ChristuS gestern, heute und derselbe auch in alle Ewigkeit. Bei dem ersten Gottesdienste auf dem der Meraner evangelischen Gemeinde gehörigen Kirchbauplatze, der unter GotteS freiem Himmel an der Stelle gehalten wurde, wo sich mit GotteS Hilfe die Säulen zusammenschließen werden zu einer würdigen, geräumigen evan gelischen Kirche, auf der ein gen Himmel strebender Thurm Zedermann den Weg zeigen werde zu dem gemeinsamen Ziel: könne auch nichts anderes verkündigt

! soll mit GotteS Hilfe Er- hörung finden. Es betonte der Redner dabei: Mit dem Aufblühen deö Kurortes, der Stadt Meraner Zeitung. Meran, ging das Erblühen der evangelischen Gemeinde Meran Hand in Hand: DaS Gedeihen der evangelischen Gemeinde Meran steht in enger Beziehung mit dem Gedeihen deS Kur ortes, der Stadt Meran. Mag daS bestreiten, wer da will, die Thatsachen zeugen für die Wahrheit! Die Grundsteinlegung zur evan gelischen Kirche in Meran ist nicht nur ein kirchen« geschichtliches

nicht erweitert werden konnte, an den Bau einer evangelischen Kirche gedacht worden. Durch Sammlungen für diesen Zweck hat die Liebe der Mitchristill fleißig vorgearbeitet. Aber erst 1881 konnte ein passender Baugrund alS Kirchenbauplatz erworben werden. Eine Con» currenz: für KirchenbauMne bracht« in dem p,ä» miirtea^Projekte deS Architekten Johannes Vollmer einen für» die Zwecke geMnetenPlan, am 2S. Mai d. I. konnte mit den Vorarbeiten zum Bau be gonnen werden, und nunmehr ist der Unterbau so weit gefördert

worden, daß an der Säule deS ChorS, wo kltarraum und Kanzel zusammentreffen, eer Grundstein zur evangelischen Kirche gelegt werden kann. Unter der Oderbaulettung deS Schösfers dieses PlaneS sührt Baumeister Adolf L>yn' denselben auS. welchem Friedrich BraneS als. Bauführer zur Seite steht. , AuS den allgemein interessirenden, wenigeri bekannten Nachrichten, welche die Urkunde auß.rdem gibt, wäre noch zu bemerken, daß die Zahl der ansässigen Gemeindeglieder der M«rauer evan gelischen Gemeinde

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.04.1890
Physical description: 8
des Christenthums ist das Streben nach einer Besserung der Lage der arbeitenden Klassen, der „Mühseligen und Beladenen" so tief begründet, daß die Kirche und ihre Diener nur eine ihrer drin gendsten Pflichten erfüllen, wenn sie sich der För derung und Hebung der unter Noth und Druck leidenden niedrigen Schichten der Bevölkerung mit Hingebung und Eifer annehmen, und man wird nicht allein der katholischen, sondern auch der evangelischen Geistlichkeit bezeugen müssen, daß sie diese Pflicht, namentlich

. Wenn Einer zur Zeit des Kulturkampfes, also in Tagen, die gar nicht soweit zurück liegen und für die evangelische Kirche kaum minder wie für die katholische zur Leidensperiode ge worden sind, den Ausspruch gethan hätte, es sei der Augenblick gar nicht ferne, wo das mäch- tige Deutschland den Ausgleich mit der Kirche suchen, wo dem von einer geradezll beispiellosen Gunst der Verhältnisse getragenen Staatsmanne an der Spree der Taktirstab ent sinken werde ehe er von hinnen scheidet, wo end lich das protestantische

sich eine Huldigung, ja ein Triumph der Kirche, beziehungsweise der Religion, die ebenso unver gleichlich ist als sie unerwartet kam. Nach Um fluß von acht Tagen — lag die Antwort des Papstes bereit, bereu Kern in nachfolgenden Sätzen liegt: „Die vereinigte Aktion der Regierungen wird zweifellos zur Erlangung des so sehr ersehnten Zieles mächtig beilragen. Die Uebereinstimmung der An schauungen und Gesetzgebungen, insoweit mindestens, als die verschiedenen Verhältnisse der Orte und Länder sie gestatten

, seine Moralität, seinen häus lichen Herd. Es ist indeß Ew. Majestät nicht ent gangen, daß die glückliche Lösung einer so ernsten Frage außer der weisen Intervention der bürgerlichen Behörde die mächtige Mitwirkung der Religion und die wohlthätige Aktion der Kirche heische." „Es ist die Aufgabe de: Kirche, diese Prinzipien, diese Lehren zu predigen und in der ganzen Welt zu verbreiten. Ihr steht es demzufolge zu, einen aus gedehnten, fruchtbaren Einfluß auf die Lösung des sozialen Problems auszuüben

. Wir haben diesen Einfluß geübt und werden ihn ferner üben, insbe sondere zum Nutzen der arbeitenden Klassen. Die Bischöfe und Pfarrer werden ihrerseits, von ihrem Klerus unterstützt, in der gleichen Weise in ihren Sprengeln Vorgehen; wir hoffen, daß diese heilsame Aktion der Kirche, weit entfernt, sich durch die bürger lichen Gewalten behindM zu sehen, in Hinkunft bei ihnen Hilfe und Schutz,JndW "werde. Bürge dafür ist uns einestheils^oas^ Interesse, welches die Re gierungen an dieser schwierigen Frage nehmen

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 19.07.1886
Physical description: 4
waren während ihrer zweitägigen Berathung nicht in der Lage, über die Ansichten der evangelischen Mittel- paitei durch legitimirte Vertrauensmänner sich zu unterrichten; deßhalb ist ein Aufruf zu Stande gebracht worden, welcher die Gegensätze innerhalb des Protestantismus zurücktreten läßt, um nur auf die Bedrohung der deutschen evangelischen Kirche durch die den Maigesetzen entzogene Papstkirche das Augenmerk aller Protestanten zu lenken. Man bezeichnet den Ausruf als eine Kundgebung des evangelischen Bewußtseins

auch mit aufgerufen werden, oder rechnet man dieselben nicht zum deutschen Volk? Man will, so heißt es, Stellung nehmen gegenüber der jetzigen Kirchenpolitik des Reichskanzlers. Wir sind sehr gespannt dar auf ob der Aufruf, auch wirtlich in einer allgemein verständlichen Sprache die Spitze gegen den Reichskanzler und dessen Kirchen politik kehren wird. Es soll in dem Ausrufe die Bedrohung der evangelischen Kirche durch die den Maigesetzen entzogene Papstkirche geschildert werden. Tie Maigesetze waren doch früher

" entschieden bekämpft. Das Organ des Abg. Richter schreibt ferner: „Während der zweite Theil des Aufrufes, welcher von den inneren Verhältnissen der evangelischen Kirche handelt, in wesent lichen Stücken unseren Beifall hat, bedauern wir lebhaft die Sprache des ersten Theiles desselben. Der Protestanten-Verein tritt damit aus dem Rahmen eines religiösen Vereines heraus, und begibt sich auf das allgemein politische Gebiet. Jemand, der vorgibt, für den Frieden zu wirken, darf in einem Staate

Fanatismus zu verzeichnen, diesmal ausgehend vom Protestantenverein. Die „Voss. Ztg." brachte folgende Mittheilung. „Am Donnerstag und Freitag (24. und 25. Juni) war hier die Delegirtenversammlung des Protestanten-Vcreines ver sammelt, um die durch den Kopp'schen Gesetzentwurf geschaffene kirchenpolitische Lage zu besprechen. Die Delegirten waren in ihrer Mehrheit der Ansicht, daß eine Stellungnahme gegenüber der jetzigen Kirchen-Politik des Reichskanzlers umsomehr im Bunde mit der evangelischen

, die allen denjenigen den nachträglichen Anschluß ermöglicht, welche in der Reforma tion eine befreiende religiöse That erblicken. Es bedarf hiernach kaum der Erwähnung, daß die Delegirten mit ihrem Aufruf nicht bezwecken konnten, Bestrebungen Vorschub zu leisten, welche, durch einen Bruchtheil der konservativen Partei des preußischen Landtages gedeckt, eine größere Selbstständigkeit der evangelicheu Kirche fordern, um dieser ein päpstliches Gepräge zu geben. Der Aufruf wird in den nächsten Tagen

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 6
Date: 28.08.1880
Physical description: 6
enthaltene, das protestantische Ehrgefühl tief verletzende Ueberhebung und Anmaßung alle Glieder der evangelischen Kirche, welche mit ihren katholischen Brüdern im Frieden leben wollen, erfüllt hat." Von dem württenbergischen Hauptverein ist gegen diesen Antrag folgender Gegenantrag, bezw. Amendement einge bracht worden: „Die 34. Hauptversammlung des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung wolle eine etwa dahingehende Kundgebung beschließen: Angesichts der die Herzen aller evan gelischen Christen

öffentliche Vorversammlung folgender Antrag a) des branden- burgischen Hauptvereins und d) des lippe'schen Hauptvereines: „Die 34. Hauptversammlung des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung wolle in einer ihr angemessen erscheinenden Weise eine Kundgebung erlassen, durch welche den Gefühlen Aus druck gegeben wird, mit welchen die Erklärung der Tiroler Landesbischöfe in Betreff der staatlichen Anerkennung der evan gelischen Pfarrgemeinden zu Innsbruck und Meran durch die darin

tief verletzenden Erklärung der Tiroler Landes- bischöfe gegen die Bildung von evangelischen Gemeinden in Tirol, einer Erklärung, welche mit den in allen anderen christlichen Staaten zur Geltung kommenden Grundsätzen der Duldung, wie mit den Seitens der katholischen Mitchristen in ausschließlich evangelischen Landestheilen erhobenen weitgehenden Ansprüchen auf Anerkennung im schreiendsten Widersprüche steht, sieht sich der Gesammtverein veranlaßt, an die evangelischen Glaubens genoffen in Tirol

die dringende Mahnung zu richten, sie möchten nicht nur durch festen Zusammenschluß ein treues Halten an der Gemeinschaft das bisher Errungene energisch vertheidigen, sondern auch durch klares Bekenntniß des evangelischen Glaubens und einen demselben entsprechenden Wandel den Mund der Verläum- der verstopfen. Der Verein glaubt in diesem Fall zuversichtlich versprechen zu dürfen, daß den evangelischen Glaubensgenossen seine Unterstützung, soweit sie überhaupt von einem Vereine ge leistet werden kann, nie

fehlen wird, und fordert die Haupt- und Zweigvereine, die mit ihm verbunden sind, auf, gegenüber der in jener Erklärung sich offenbarenden Feindseligkeit Seitens einer in der katholischen Kirche vorhandenen mächtigen Partei mit neuem Eifer für die Zwecke des Vereins und für die bedrohten tiroli- schen Gemeinden insbesondere ihre Thätigkeit fortzusetzen." Dazu brauchen wir, nachdem unser Standpunkt oft und klar dargelegt worden, nichts weiter zu bemerken. Wir fordern nur, daß der Protestantismus

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 19.10.1883
Physical description: 4
, daß die katholische Kirche mit zahllosen Staaten und Regierungen im Laufe ihres jahrhundertelangen Bestandes in den heftigsten Streitigkeiten sich befunden hat. Es wird Niemand bestreiten, daß der in Berlin erscheinende „Reichsbote" ein der evangelischen Kirche treu ergebenes Blatt ist. Hören wir, wie dieses Blatt über die Wirksamkeit der beiden Kirchen rücksichtlich der Erhaltung der staatlichen Ord nungen urtheilt. „Wir haben nie ein Geheimniß daraus gemacht, schrieb das Blatt vor einiger Zeit, daß wir es tief

ganzen Geschichte in der evangelischen Kirche wurzelt, eine konservative Mehrheit in unsern Parlamenten nur mit Hilfe der Ultramontanen möglich ist. Wir halten auch damit nicht zurück, daß wir darin eine schwere Anklage gegen unsere evangelische Kirche erblicken. Hätte dieselbe es besser verstanden, fich einen größeren Einfluß auf das Volk zu ver schaffen, so würde es nicht so sein." Und diese Zustände „seiner heißgeliebten evangelischen Kirche" erfüllen den „Reichsboten" „um so mehr mit Schmerz

, je mehr er weiß, daß die staatlichen Politiker die evangelische Kirche gerade wegen ihres geringen autoritären Einflusses auf das Volk sehr geringschätzen und sehr verächtlich von ihr reden." Es gesteht also das konservativ-protestantische Blatt, daß „seine von ihm heiß geliebte" evangelische Kirche es nicht ver standen hat, in der Masse des evangelischen Volkes diejenigen Anschauungen und Grundsätze zu begründen, die zur Erhaltung des Staates unstreitig nothwendig

der Katholizismus und der Protestantismus, der eine den andern anklagend, daß er die staatliche Ordnung gefährde, die Revolution begünstige oder fördere. Katholiken nennen den Protestantismus, wie er selbst aus der Revolution (Auflehnung gegen Rom) hervorgegangen sei, die Quelle der Re volutionen, und Protestanten behaupten, mit der katholischen Kirche könne kein Staat auskommen, sie spekulire auf die Schwä chung und den Umsturz der Staaten, indem sie auf die durch die Geschichte bestätigte Thatsache Hinweisen

beklagen, wie so viele unserer evangelischen Mitbürger in die Netze des Libe ralismus verstrickt sind, so daß es unmöglich ist. mit ihnen eine konservative Mehrheit in unsern Parlamenten herzu stellen, wie sie zur Erhaltung des Staates unstreitig nothwendig ist. Mit Trauer und Unwillen erfüllt es uns, daß unser evan gelisches Volk von einer verjudeten Presie sich so hat auf falsche Wege führen lassen, daß in dem Lande der Reformation, in Deutschland und zumal in einem Staate wie Preußen, der mit feiner

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 01.09.1880
Physical description: 8
der staatlichen Anerkennung der evan gelischen Pfarrgemeinden zu Innsbruck uud Me. ran durch die darin enlhaltene, das protestantische Ehrgefühl tief verletzende Ueberhebung und An maßung alle Glieder der evangelischen Kirche, weicht mit ihren katholischen Brüdern ''mFriedcn leben wollen, erfüllt hat.' Von dem württem bergischen Huuptverein ist gegen diesen Antrag folgender Gegenantraq, bezw. Amendement, ein» gebracht worden: »Die 34. Hauptversammlung dcs evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stift- ung

34. Haupt versammlung des Gesainmlvereins der Gustav- Alolf-Stiftung steht in erster Linie für die nicht öffentliche Versammlung folgender Antrag a) deö branvenburgischen HauptvereinS und b) deS lip- pe'schen Hauptvereins : »Die 34. Hiupiversamm- lung des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf- Stiftung wolle in einer ihr angemessen erschein enden Weife eine Kundgebung erlassen, durch welche den Gefühlen Ausdruck gegeben wird, mil welchen die Erklärung der Tiroler LandeSbischöfe in Betreff

wolle eine etwa dahingehende Kundgebung beschließen: Angesichts der die Herzen aller evan gelischen Christen tief verletzenden Erklärung der Tiroler LandeSbischöfe gegen die Bildung von evangelischen Gemeinden in Tirol, einer Erklär ung, welche mit den in allen anderen christlichen Staaten zur Geltung kommenden Grundsätzen der Duldung, wie mit den Seiten? der kathol- ischen Mitchristen in ausschließlich evangelischen Ländestheilen erhobenen weitgehenden Ansprüchen auf Anerkennung im schreiendsten

Widersprüche steht, sieht sich der Gesammtverein veranlaßt, an die evangelischen Glaubensgenossen in Tirol die dringende Mahnung zu richten, sie möchten nicht nur durch festen Zusammenschluß, ein treues Hal ten an der Gemeinschaft daS bisher Errungene energisch vertheidigen, sondern auch durch klares hochpoetisches und närrisches Zeug durcheinander, während wir, nämlich ' ich und die verschiedenen Gäste, die so lange ängstlich wartend auf der Straße gestanden, den Vater und dem Netter und dem Fräulein

, daS mit offeven Augen in der Lehne lag, so anziehend und so unheimlich. Bekenntniß deS evangelischen Glaubens, uni>e>'new demselben entsprechenden Wandel den Mund der Berläumder verstopfen. Der Verein glaubt in diesem Falle zuversichtlich versprechen zu dürfen, daß den evangelischen Glaubensgenossen l'eins Unterstützung soweit sie überhaupt von einem Vereine geleistet werden kaun, nie fehlen wird, und fordert die Haupt- und Ziveigvereine, die mit ihm verbunden sind, auf, gegenüber der in j'ner Erklärung

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 29.03.1890
Physical description: 6
8. J.) — Rezensionen. — Empfehlenswerthe Schriften. — Miscellen. „Katholische Flugschriften zur Wehr und Lehr'." Nr. 1—3, a 10 Pf. Verlag der Germania, Aktien- Gesellschaft für Verlag und Druckerei, Berlin 0., Stra- lauerstraße 25. Die maßlosen Angriffe, welche von den Rittern des „Evangelischen Bundes" durch Wort und Schrift gegen die katholische Kirche geschleudert werden, haben deu Verlag der Germania veranlaßt, unter obigem Titel Flugschriften herauszugeben, welche dazu bestimmt sind, die Wahrheit

gegen lügnerische Angriffe auf die katho lische Kirche zu vertheidigen. Bis jetzt sind folgende Nummern erschienen: Nr. 1: Luther und die Ehe. Offener Brief an das wohllöbliche Hessische Oberkonsistorium von Gott lieb. 10. Auflage. Preis 10 Pf. Das Hessische Oberkonsistorium veröffentlichte im Herbst vorigen Jahres in der „Darmstädter Zeitung" emen Aufsatz, welcher sich zunächst gegen einen Angriff des katholischen „Mainzer Journals" auf Luthers Stel lung zur Ehe wandte, dann aber im Allgemeinen alle Zweifel

an Luther's korrekt-christlicher Auffassung der Ehe zu zerstreuen suchte. Luther's „Eheschließung" mit Katharina Bora, seine Stellung zu der Doppelehe Phi- lipp's von Hessen und besonders seine stete Vertheidigung der Heiligkeit und Einheit der Ehe werden vertheidigt. Dabei begehen die Verfasser die Unvorsichtigkeit, nach Art der evangelischen Bundesritter, ihrerseits zum An griff überzugehen, und besonders die Gotrlieb'schen Dar stellungen in den „Hamburger Briefen" als Verleum dungen und Verdrehungen

! An diese speziellen Nachweise schließen sich interessante und geistvolle Anmerkungen über die katholische Auf fassung der Ehe, eine herrliche Vertheidigung der Ehe losigkeit und einzelne Ausführungen zum Texte an. Die Widerlegung des Oberkonsistoriums läßt nichts zu wünschen übrig und wird in der Hand jedes Katho liken eine sichere Waffe gegen alle Anzapfungen der Bundesbrüder sein. Nr. 2: Der offene Brief des Evangelischen Bundes an die katholischen Bischöfe. Be leuchtet von Gottlieb. 5 Auflage. Preis

10 Pf. Mit aller Ruhe und Höflichkeit, aber auch gründ lich und entschieden, wird den Bundesrittern das Bild ihrer eigenen jammervollen Zerfahrenheit vorgehalten, das sich gegen die folgende ausgezeichnete Schilderung der katholische Lehre (der llnterschcidungslehren) wie die Karrikatur zum Gemälde verhält. Die ewig wieder hergeleierten Vorwürfe gegen die katholische „Werkheilig keit" im Gegensatz zu der „evangelischen" Rechtfertigung nur durch den Glauben erfahren eine so gründliche Be leuchtung, theilwcise sogar

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 13.11.1889
Physical description: 4
. Die evangelischen Generalsynoden sind nach dreiwöchentlicher Dauer nunmehr geschloffen worden. Einer der letzten Beschlüffe derselben ging dahin, in einem Majestäts gesuche den Kaiser zu bitten, daß die evangelischen Super- intendenten den Titel „Bischof der evangelischen Kirche" führen dürften; wohin das zielt, ist klar; mehr Einfluß werden die Superintendenten auch dann nicht haben» wenn sie wirklich „Bischöfe" heißen und ihre Frauen „Bischöfinen" nennen können. Dafür hat die Generalsynode beschloffen

, den Geburtstag des Kaisers jedes Jahr kirchlich zu begehen, ein Beschluß, der seit Jahren schon in jeder katholischen Dorfkirche als selbstverständ lich ausgeführt wird. Im Schlußworte nahm der Vorsitzende Superintendent Haafe Beranlaffung. nochmals auf die Schul frage zurückzukommen. Er sprach aus. daß die evangelische Kirche der evangelischen Schule bedürfe, verwahrte sich aber, daß diese Bestrebungen für die evangelische Schule verwechselt würden mit jenen, welche von „jesuitischer" Seite ausgehen

einer volksthümlichen Republik fortsetzen, welche Frank reich eine seiner Würde angemessene Stellung geben, den Frieden sichern und dem Lande die absolute Untauglichkeit des Parla mentarismus zeigen werde. Bereinigte Staaten. — Am 11. ds. begann die große Katholi ke nversa mmlung, welche für die Jahrhundertfeier der katholischen Kirche in Maryland veranstaltet worden ist. Die Theilnahme ist großartig; 90 Bischöfe und 600 Priester sind anwesend. Es herrscht große Begeisterung. Korrespondenzen. Wien, 11. Nov

. Damit hat er dem Ganzen die Krone aufgesetzt und deutlich ausgesprochen, daß die Protestanten zwar Anspruch auf evangelische Schulen machen, den Katholiken ober, katholische Schulen nicht gönnen. Äleich. zeitig zeigt diese offizielle Schlußrede desselben Vorsitzenden der evangelischen Generalsynode, daß Protestanten gewisser Art, ins besondere je weiter sie sich vom Glauben an Christus entfernt haben, sich nicht versammeln und nicht auseinander gehen können, ohne die gläubigen Katholiken zu verletzen

. Ohne es zu wollen, hat damit Superintendent Haase, bekanntlich ein fanatischer Be» kämpfer der barmherzigen Schwestern, in vollster Deutlichkeit den Nachweis geliefert, wie nothwendig die Mahnung deS Minister präsidenten G-äfen Taaffe war, daß die evangelischen Pastoren in ihren Gemeinden den Frieden mit den andern Konfessionen zu wahren suchen sollten. Triest, 9. Nov. Er gehen hier sonderbare Dinge vor. Die Mehrheit der hiesigen Gemeindevertretung, welche zugleich unsere Landtagsvertretüng ist, gehörte bis jetzt 8er Fortschritts partei

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 8
Date: 23.04.1887
Physical description: 8
der Maigesetzgebung auszugleichen; wie kann man aber schließlich zu der Annahme gelangen, dass wir die katholische Kirche der evangelischen Kirche vorziehen und diese zurücksetzen? Wir können doch dem Oberhaupte der katholischen Kirche nicht die selben Rechte beilegen, wie dem Oberhaupte der evangelischen Kirche, das heißt dem König! Der evangelischen Kirche kann durch bessere Dotationen, nicht durch eine Machtoerstärkung und Verschiebung der Stellung der Geistlichkeit geholfen werden. Ich bleibe dabei, dass

dauernd unter einem Druck zu halten, das sei ein Ziel, nach dem Redner nie gestrebt habe. Gerl ach (konservativ)ist für die Vorlage, jedoch mit dem Wunsche, dass auch der evangelischen Kirche größere Selbständigkeit ge wahrt werde — (Schluss der Sitzung.) Die Zustände in Da.matien. * Eine Deputation der angesehensten Bürgeraus Sebenico hat sich auf den Weg nach Wien gemacht, um an den Stufen des Thrones Hilfe zu er erst heu vor Gewaltthaten, gegen welche die italienische Be völkerung ihrer Vaterstadt

Kirche, als wir jetzt verlangen. Die Staatsreqierung kann weder mit doktrinären noch mit konfessionellen Rücksichten, sondern nur mit politischen Motiven vorwärts kommen. So bin ich auch in der ganzen politischen Frage vorgegangen." Redner weist nach, dass er in allen Phasen des Kulturkampfes lediglich vorr politischen Motiven geleitet gewesen sei. „Wir hatten Anfangs der siebziger Jahre nicht einmal ge wusst, wie sich das neugebildete Zentrum zur Re- gierung stellen werde. Wir haben sogar vorüber

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 16.04.1884
Physical description: 4
Ph. Wilhelm Reinmuth bezüglich seiner religiösen Anschauung und Thätigkeit sich breit macht, ist für Katholiken, an die es gerichtet ist, derart, daß es eine Er widerung herausfordert. Jener Herr sagt: er sei ein Mitglied der „evangelischen" Kirche Deutschlands. Das kann doch nur Schreibfehler sein; denn wer sucht oder kennt eine Kirche unter denen, die sich die „Evangelischen" nennen? Das ist wie ein Widerspruch in terminis ; denn nach ihrem ersten obersten Grund sätze kann jeder von dem Evangelium

positionen aus einer Zeit stammen, in welcher sein und ein ihm befreundetes Haus der katholischen Kirche ziemlich nahe gestanden und der Verkehr mit den großen katholischen Meistern und ihr Schaffen auf ihn einwirkten. — Diese beiden Punkte schienen uns zu wichtig zu sein, um sie unbeachtet zu lasten. Wir haben unsere Ansicht offen ausgesprochen, ohne irgend Jemandem einen Vorwurf zu machen, oder einer unedeln Absicht zu beschuldigen. r. Schwaz, 15. April. (Theater. — Schrecken ohne Grund.) Gestern kamen

herausnehmen und herauS» fcheiden, was ihm und seinem Gutdünken paßt, mit Hinweg- lastung des Uebrigen, und daraus für sich seinen eigenen Glauben fabriziren. Naturgemäß gibt es nun bei ihnen so viele religiöse Meinungen als Köpfe. Religiöse Anschauungen von buntester Menge und verschiedenster Richtung Kirche zu nennen, das geht aber über jeden Begriff, das ist ja vielmehr Auflösung und Ver wirrung. Ein anderes Bedenken erregt jener Herr durch An preisung seiner Bücher und seiner Arbeiten und Bemühungen

bezüglich der „evangelischen" Lehre. Seine betreffenden Bücher, die er zu leihen gibt, bezeichnet er als „von gutem christlichem Inhalte", die Jedermann zum Nutzen seien. Und der Zweck feiner religiösen Thärigkeit sei, alle Menschen, auf welche er Ein fluß üben könne, dahin zu bringen, „daß sie unsern Herrn Jesum Christum liebgewinnen, Ihm dienen und nachfolgen". Frage: Ist das auch wahr oder ist es erlogen, ja ist das auch nur mög lich von Seite eines Bekenners und Vertreters der protestan tischen

sogenannten „evangelischen" Sekte? thut und bewirkt er und Seinesgleichen nicht gerade das Gegentheil von dem Ge sagten, nämlich Trennung von Christus? Denn da die Urheber dieser Sekte, Luther und Konsorten und ihre Anhänger bis jetzt, die Ordnung Christi, die Er für Sein Reich bestimmt hat bis zum Ende der Welt, läugnen und nicht anerkennen, auch Sein Wort (das Evangelium) mißbrauchen, nach ihrem Eigensinne und Gutdünken verdrehen und verfälschen, die da gekommen sind zu lehren ohne Sendung von Christus

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 18.09.1880
Physical description: 6
hat der Katholizismus Tirols davon, wenn die übrigen Evangelischen sich in ihrer Kirche versammeln und dort kirchlichen Uebungen obliegen? Sonst wird uns von frommer Sefle immer vorgemacht, es gebe ohne Religion keine wahre Sitt lichkeit. Nun, mit Erlaubniß, wenn das wahr ist, wird dann nicht auch durch den evangelischen Gottesdienst die Sittlichkeit unter den Evangelischen gehoben und gefördert? Ist es also nicht sogar ein Vortheil im Allgemeinen, wenn die Evangelischen, welche man auch in Tirol nie mehr

nur mißbilligt werden muß und auch allenthalben, ausgenommen natürlich die Kreise der strengen Ultramontanen, auf das tiefste mißbilligt und bedauert worden ist. Denn das Schriftstück war in seiner Form roh, nach seinem Inhalt aber so recht widerlich und intolerant. Die drei Kirchensürsten wußten darin lediglich nichts vor zubringen, wornach etwa die katholische Kirche in Tirol gekränkt, in einem Rechte geschmälert, in einem Befugniß eingeengt, in ihrer Freiheit beschränkt oder aus andere Weise angetastet

worden wäre. Beileibe! Was die drei tirolischen Hohenpriester beklagen, wogegen sie protestiren, das ist nicht, daß ihre Kirche etwas ein gebüßt, sondern nur daß der Staat die Rechtlosigkeit Anders gläubiger aufgehoben, daß er den Protestanten endlich auch ein volles Recht zu existiren eingeräumt habe. Die Herren Landes bischöfe erklären also, sie seien nicht zufrieden, wenn die katholische Kirche in allen ihren alten, wolerworbenen Rechten erhalten und geschützt bleibt; sie verlangen

-Agitation erreichen will. Die Bestrebun gen unserer Fanatiker gehen noch immer darauf hinaus, die im Lande bestehenden beiden evangelischen Kirchengemeinden wieder zu zerstören. Das wird durch Akte von Intoleranz immer mehr unmöglich gemacht. Eben hat der Gesammtverein der Gustaf- Adolf-Stiftung, eine Mächtige Vereinigung der Protestanten Per Pflicht geopfert. Erlebnisse aus den Schweizer Bergen von F. von Stengel. (40. Fortsetzung.) Die Berge, mit einem bläulichen Dufte überzogen, sahen wie verklärt

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 17.07.1883
Physical description: 8
der politischen Verhandlung über di- Errichtung und den Bau der evangelischen Kirche dortselbst — zu welcher Verhandlung auch die Stadtvertretung von Meran beigezogen wurde und wirklich erschienen ist —^ manifestirte die Thatsache, daß sowohl die Stadt-, Vertretung, als auch die Bürgerschaft dem Rechte der Evangelischen, zur Ausübung deS öffentlichen Gottesdienstes in einer mit allen Attributen der O'ffentlichkeit ausgestatteten Kirche nur wohl wollend gesinnt sei und daß hiegegen lein Einwand erhoben

und Anschauungen I>er Be völkerung vertraut veranlaßt zu folgender thatsächlichen Berichtigung: ^ »ES ist nicht richtig, daß sich die Bevölkerung! von Meran durch den bereits seit Jahren dauernden Bestand der evangelischen Gemeinde^ in Meran in ihren religiösen Gefühlen und inj ihrem tirolischen Rechtöbewüßtsein gestört und> verletzt erachtet. »Im Gegentheile — daS Verhalten der Be-, völkerung und Bürgerschaft MeranS seit dein Bestände der evangelischen Gemeinde und inS» besonders ihr Verhalten auS Anlaß

in persönlichen Contact zu treten, dieses Wohlwollen der Meraner Bevölkerung für oen Bestand der evangelischen Gemeinde nur be- stäliftt gefunden und sich die Ueberzeugung ver schafft hätte^ daß die verlesene Deklaration, die er ebenfalls unterschrieben, nicht der Anschauung der großen Majorität der Wählerschaft MeranS entspricht. Ich ersuche Sie, Herr Redakteur, in der nächsten Nummer der »Meraner. Zeitung' dieseß mein Schreiben zu veröffentlichen. Vahrn bei Brixen, am 15. Juli 1883. Dr. A. v. HeUrigl

, wie von den Protestanten. Sollte nunmehr den Evangelischen vielleicht nicht g-stattet werden, in dem Lände, sllr welches sie. Herz und Hand öffneten, Gott zu. ehren und dem Glauben der Bäter treu zu bleiben? Indessen ficht diese Logik die Urheber der Deklaration wenig an. Sie wollen ihre Heerde vor Allem in Sicherheit haben und, schrecken sie mit den protestantischen Wölken, damit sie nur nicht auS der bisherigen Einfriedung hervorbreche. Einen weiteren Zweck wird wohl daS mit stetS neuer Wehmuth^ayge- stimmte Lied

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 22.09.1883
Physical description: 12
Gefühlen und in ihrem tirolischen Rechts bewußlsein gestört und verletzt erachtet', „daß über die Errichtung und den Bau der evangelischen Kirche daselbst keine Mißstimmung laut wurde', „daß Katholiken und Evangelische in Meran in ungestörter Ruhe, in ungetrübtem Frieden leben ohne Eingriff- in die religiöse Meinun ^ der Andern, achtend gegenseitig die religiöse Ueberzeugung', nimmer vergessen. — Diese Worte sind Wahrheit und mögen Wahrheit bleiben. Sie hat ein Meraner Bürger, einer der Alt

der europäischen Großstaaten zu besuchen. Die Meldung wird aber wohl auch nichts anderes sein als eine der bekannten Stan dard-Enten. — DaS Bureau Reuter meldet auS New« Uorl, der Minister deS Auswärtigen von Ha wai habe nach London. Paris und Washington Protest gegen Annexionen fremder Mächte im Stillen Ocean gesandt. Lokale«. Meran, 21. Septbr. — DaS PreLbyterium der evangelischen Ge meinde Meran hat in seiner ersten Sitzung »ach der Sommer-V-canz an Herrn Dr. v. Hellrigl und Prof. v. Wildauer Dank-Adressen

noch weniger unseres Wohnortes Meran ist, haben freudigen Widerhall bei vielen unserer katholischen Mitchristen hier und anderwärts gefunden, und den Evangelischen deS In- und Auslandes be wiesen, daß auch im Tiroler Landtage unsere ge rechte Sache wohl vertreten wird. Unser verehrter Oberhirt, der evangelische Superintendent für Oberösterreich, Salzburg und Tirol, die Vertreter unserer evangelischen Nachbar» emeinde Innsbruck haben sich sofort beeilt, Ew. Hochwohlgeboren dafür den pflichtschuldigen Dank

abzustatten. Es konnte sonderbar erscheinen, daß zie Vertretung jener andern Tiroler evangelischen Gemeinde, deren Recht doch auch so treu und entschieden vertheidigt wurde, für deren Kirchenbau Sie ganz besonders eingetreten sind, sich so lange in Schweigen hüllte. Wir wissen, hochgeehrtester Herr Doktor, daß eS bei Ihnen niemals in Frage kommt, ob Sie zurch Ihre Worte Dank oder Undank ernten, daß Sie jeder Zeit, und wo eS immer sei, unum wunden und freimüthig der Wahrheit zu ihrem Rechte verhelfen

; aber wir können und wolle», nach unserer Sommervacanz in xleuo wieder versammelt, eS nicht unterlassen, Ihnen auszu- jprechen, wie stä'.kevd und erhebend es bei unserem mühevollen Walten für unS ist, in Ihnen einen so treuen Anwalt unseres R-chteS gefunden zu haben. In Meran selbst weiß man, daß seit weit über einem Jahrzehnt die Räume deS evangelischen Bet saales dem Bedülsoisse unserer Glaubensgenossen nicht genügen, daß für unsere Gemeinde im Großen und Ganzen sogar, abgesehen von den Anfordere ungen deS KuroiteS

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Der Burggräfler
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Page 2 of 12
Date: 11.05.1887
Physical description: 12
des Innern nach den Beschlüssen des Ausschusses beioilligt. Deutschland. Es dürfte für Manche nicht uninteressant sein, zu hören, was der bekannte Hofprediger und Judenfeind Stöcker in Berlin vom Kulturkampf und den Katholiken denkt. Er schreibt in der „Evangelischen Kirchenztg.' „Seil Jahren sehen wir die katholische Kirche in zunehmender Entwicklung und wachsender Be deutung. Im gleichen Augenblicke, da unserer Kirche der Untergang droht durch die Indifferenz der ge bildeten Klaffen und den Haß

, mit der alles rechnen muß.' Hinwiederum setzen wir gleich auch das Urtheil hieher, welches der Berliner Korre spondent der „Salzb. Chronik' über den Protestantismus und dessen Schicksal schreibt: „Die Gegner des neuen preußischen Kirchen- gesetzes aus protestantischer Seite beklagten den Nothstand der evangelischen Kirche, der keine Aussicht auf Besserung habe, weil Bismarck dieselbe im Stiche gelassen habe. Nun. der „Nothstand' ist nicht zu leugnen, er ist ja sogar dem Blinden, wenn nicht sichtbar, so doch fühlbar

des Arbeiterstandes, hat Rom an Sympathien gewonnen bei den Höfen und Fürsten, beim Adel und Bürgerstand, bei Bauer und Arbeiter. Unsere Katholiken haben einen be- wunderungtzwerthen Kampf geführt gegen daS mächtigste Reich der Erde und baden gesiegt. Während zehn Jahren ist das Zentrum die Achse, um welche der Reichstag sich dreht. Zu gleicher Zeil hat die katholische Kirche einen breiten Einfluß auf sozialem Gebiete errungen. Durch riesige Arbeit aus den Gebieten der Literatur und des Bereinswesens

hat sie den Triumph der Sozialdemokratie gehindert. Sie hat dir Stellung einer mächtigen Freundin wirthschafklicher Reformen eingenommen und ist mit Erfolg als bahnbrechende Macht auf dem Gebiete sozialer Wiedergeburt aufgetreten. Es ist nicht länger zu leugnen, daß die katholische Kirche der protestantischen gegenüber sich weit im Borsprung befindet und sie gedenkt diesen Borsprung zu behalten. Ihre Thätigkeit wächst täglich. Geehrt von den Höfen, geachtet in dem Parlament, beliebt beim Volke, ist sie eine Macht

; aber es ist mehr eine Todesnoth, als ein Nothstand, denn die Noth geht aus dem Siechthum des Protestantismus hervor und ist gegen diese weder ein Kraut gewachsen, noch ein Arzt zu finden, und selber kann sich der vreußische Protestantismus nicht helfen, weil er ja selbst nichts weniger als ein Arzt, sondern sein eigener Todtengräber ist. Denn, wem aus dem evangelischen Christenthum der Glaube an Christus als Gott, Gottessohn und Erlöser geschwunden ist, für den trägt es den Todeskeim tief im Herzen: deshalb

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 24
Date: 15.12.1885
Physical description: 24
Z946 Lxercmer Zeitunq Ich glaube, es ist an der Zeit, diesen Gegen« stand auf die Tagesordnung der öffentlichen Er örterungen zu setzen, damit man in maßgebenden Kreisen darauf aufmerksam werde, daß jenseits der Pafsermündung auch noch Leute wohnen, welche doch gewiß nicht unberechtigte Wünsche IUQvto Etschregulirung auf dem Herzen haben. 1>. Aie Einweihung der eoavgel. Kirche. Meran. >4. Dectmber. Begünstigt vom herrlichsten Wetter hat gestern die Einweihung der neuerbauten evangelischen

aus einer von der evangelischen Gemeinde Meran im Jahre 1333 ausgeschriebenen allgemeinen Concurrenz, in welchem das Project VollmerS mit dem zweiten Preise gekrönt wurde. Der Grundriß wurde bedingt durch die eigen thümlich langgestreckte Form des Bauplatzes, übergab mit einer kurzen Ansprache die Kirche der bekanntlich an der Giselapromenade un- Hos-Glasmalereianstalt in München. Das U.- werk mit Nußbaumgehäuse fertigte d>e L- bauanstalt von G.J. Steinmeyer ' Z Oettingen in Bayern. Die 3 Glocken^ wicht von zusam nen

Kirche in Meran stattgefunden. Es soll gleich im Beginn dieser Zeilen betont werden, daß die Feier in allen ihren Theilen auf das Schönste verlief und sicherlich aus alle Teilnehmer an derselben tiefen Eindruck gemacht hat. Die Feier begann um 10 Uhr vormittags. an die hiesige Gemeinde. In deren Namen ließ sodann Curator Hauptmann Erttel den präch tig gearbeiteten Schlüssel dem Superintendenten Koch überreichen, der sich sodann an den Pfarrer Richter wandte mit der Aufforderung. den Schlüssel

21, 3: „Siehe da eine Hütte Gottes bei den Menschen; und er wird bei ihnen Mr der B°uhiick w°- °w° Il-m- °ff.n. H°U- j.i„ V„ll ,.m und errichtet und mit Fahnen und Rnsiggewluden A '^wst-Gott mit ihnen, wird lhr Gott fein hübsch decorirt worden. In dieser Halle und vor derselben versammelten sich die FestgäKe Vom Thurm der Kirche wehten Fahnen in den österreichischen, bayerischen und belgischen Farben. Die kleine Halle und der Platz vor der Kirche war von einem distinguirten, aus Damen und Herren bestehenden

Publicum bald dicht befttzt, und eine nicht unbeträchtliche Zuschauermenge hatte sich auf der Promenade eingefunden. Un-er den Festgästen bemerkten wir den k. k. Bezirks hauptmann v.Grabmayr, Bürgermeister kLZath Dr.P i rZch e r, die Magistratsräthe Baumgar t- mer,Reibmayr und Ellmenreich, Cur- vorsteher W. v. Pe r n w e rth und mehrere Mit glieder der Curvorstehung, Bataill.-Com. Haupt- -Manu Obermaye r'und mehrere Officiere u. A. Die evangelischen Klrchenbehörden waren ver treten

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 16
Date: 10.04.1886
Physical description: 16
l.) Aus Wien wird vom 7. ds. gemeldet: „Anläßlich des 25jährigen Be stehens des Protestantenpatentes erschien eine Pro testantendeputation, bestehend aus Mitgliedern deS Oberkirchenrathes und den Synodalaus schüssen der Augsburger und der helvetischen Confession. in einer Audienz bei dem Kaiser um den Dank für das am 8. April 1861 ver liehene P rotestantenpatent auszudrücken und eine Dankadresse Namens der gesammten evangelischen Kirche Oesterreichs zu überreichen. Auf die Ansprache bei der Überreichung

der Adresse antwortete der Kaiser, daß er mit Wohl gefallen den Ausdruck unerschütterlicher Treue und Anhänglichkeit von den legalen Vertretern der evangelischen Kirche entgegennehme, und daß es ihm zu besonderer Befriedigung gereiche, bei diesem Anlasse der stets loyalen und maßvollen Haltung anerkennend zu gedenken, wodurch sich die Angehörigen beider evangelischen Bekennt nisse der ihnen gesetzlich gewährleisteten Rechts gleichheit und Freiheit vollkommen würdig er wiesen. „Versichern Si e', sagte

der Kai ser, „Ihre Glaubensgenossen Mei ner fortdauernden Huld und Für sorge!' Der Kaiser beehrte sodann einzelne Mitglieder der Deputation mit Ansprachen.' — Auch in der hiesigen evangelischen Kirche hat gestern eine Dankfeier stattgefunden. > Der Text der Festpredigt Pfarrer Richter's war Psalm 50, 14. „Opfre Gott Dank, und bezahle dem Höchsten dein Gelübde', und führte dieselbe aus wofür, wem und wie am heutigen Tage zu danken sei. Nach dem Gottesdienste machten Pfarrer und Curator der Gemeinde

.) A Gunsten des Militär-Curhaus-Bazars in Merw wurde am5. ds. im Marine-Offtciers-Cafino in Pola ein Concert abgehalten, das ein Ertch- niß von 136 fl. abwarf. Dieser Betrag wurde nebst Spenden von Frau Gräfin M. Nugent in Kalksburg 50 fl. und Herrn Franz Graf Kottulir.ski in Graz 5 fl. an Frau Major Stephan in Meran eingesendet. (Kirchen-Concert.) Am 23. d.M., 5 Uhr Nachmittags, findet in der evangelischen Christuskirche ein geistliches Concert statt zum Besten der Krankenpflege in der evangel. Ge meinde

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Volksblatt
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Page 2 of 16
Date: 09.11.1889
Physical description: 16
fehlt, als die katholischen Theologen nicht mehr zum Militärdienst eingezogen werden, wenn sie in das Priesteramt wirklich eingetreten sind. Vom evangelischen Standpunkte aus hat man keinen prinzi piellen Grund, solchen Antrag zu stellen ; der evan gelische Geistliche ist kein Priesters sondern ein.Mensch wie^-ander^ Menschen Mch/^ eS liegt^ also ^auch W Grund vor, ihn bezüglich des Militärdienstes anders zu behandeln, wie -anderez Bürger/x^Wir Protestanten lkönnenVfüA diesen) Antrag »ichh stimmen

> umsoweniger 5 alS'«zu,^fSrchtemist,-7zdäß -.HM dazuf solche Elemente die sich dem.Militärdienst entziehen wollen, dem geist lichen Stande zuwenden — und das sind die besten nicht—- -deren-sich die evangelische Kirche erwehren MUß.' — -'5'.^. ^ Ein neuer Orden. Aus Paris schreibt man der ^Kathol. Kirchenzeitung': Neben dem verhältniß mäßig jungen« Orden ! der. Kleinschwestern der Armen, der in Paris 5 Häuser mit tausenden von Armen zählt, wurde in diesem Jahre ein anderer Orden »Lervantes äes ?aüvre8

. Welch' beliebter- Wallfahrtsort Einsie deln I in der Schweiz ist, geht aus der Nachricht hervor, - daß jährlich 150—160.000 Pilger dorthin wallfahren. . Neue Lourdes-Kapelle. In Karthaus (Schnals) wurde am 28. October vom hochrv. Herm Pfarrer - Jnnerhofer. von Tschars eine neue Lourdes-Kapelle unter recht zahlreicher Betheiligung des Volkes trotz des schlechten Wetters eingeweiht. Die katholische Kirche in den Bereinigte« Staaten. Einem unter dem 8. October erlassenen Hirtenschreiben des Kardinal

/ 27 Priester-Seminare^ 31vl) Pfarrschulen (mit mehr als 600.000 Kindern) u. s. w. Die Einführung und Entfaltung' der verschiedensten Orden und geistlichen Genossenschaften ließe sich un möglich in Kürze schildern. Protestantische Generalsynode und Schub srage. Die protestantische Generalsynode hat sich auch mit der Schulfrage befchäftigt. Es wurde ausgesprochen, daß die evangelischen Glaubensgenossen an den Errungen schaften ber „Neuschule' in pädagogifcher Beziehung festhalten, dagegen auf das Recht

, eigen eevangelische Schulen zu gründen, nicht verzichten, sondern den Anspruch erheben, daß diese Schulen als öffentliche zu gelten haben, und daß die evangelische Gemeinde, welche sie erhält, zu weiteren öffentlichen Schullasten nicht herangezogen werden dürse. Außerdem sollen die Lehr kräfte, welche an den evangelischen Schulen wirken, um den Lehrern an den öffentlichen Schulen vollkommen gleichberechtigt sein. Das Verlangen der Protestanten gipfelt also darin, daß sie für sich confessionelle

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Der Burggräfler
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Page 4 of 16
Date: 28.09.1883
Physical description: 16
von Meran durch den dauernden Bestand der evangelischen Geineinde in Meran in ihren religiösen Gefühlen und in ihrem tirolischeu Rechtsbewnßssein gestört und verletzt erachtet', „daß über die Errichtung und den Bau der evange lischen Kirche daselbst keine Mißstimmung laut wurde', „daß Katholiken und Evangelische rn Meran in ungestörter Ruhe, in ungetrübtem Frieden leben ohne Eingriff in die religiöse Meinung der Andern, achtend gegenseitig die religiöse Ueberzeugung', nimmer vergessen. — Diese Worte

den Tcrlancni Unrecht thut; denn da» Wcinpani- schen tau» man den Terlanern gewiß nicht allein nachsagen, oder denen von Andrian »nd Nali, obwohl sie vielleicht auch mtiichuldig find. Wir wissen dai nicht gewiß. Briefe. Meran, 23. Sept. Das Presbytcrium der evangelischen Ge meinde augsburgischcr und helvetischer Konfession in Meran hat seine „Sommer-Vakanz' beendet und in seiner letzten Sitzung an seine Vertreter im Landtage von Tyrol die Herren Advokat Dr. v. Hellriegl, gewcster Bürgermeister von Meran

Erklärung bei Weitem nicht die Ueberzeugung des Landes, noch weniger unseres Wohnortes Meran ist, haben freudigen Wiederhall bei vielen linserer katholischen Mitchristen hier und anderwärts gesunden, und den Evangelische» des In- und Auslandes bewiesen, daß auch im Tiroler Landtage unsere gerechte Sache wohl vertreten wird. Unser verehrter Oberhirt, der evangelische Super intendent für Oberösterreich, Salzburg und Tirol, die Vertreter unserer evangelischen Nachbargemeinde Inns bruck haben sich sofort

beeilt, Ew. Hochwohlgeboren da für den pflichtschuldigen Dank abzustatten. Es konnte sonderbar erscheinen, daß die Vertretung jener andern Tiroler evangelischen Gemeinde, deren Recht doch auch so treu und entschieden vertheidigt wurde, für deren Kirchenban Sie ganz besonders eingetreten sind, sich so lange in Schweigen hüllte. Wir wissen', hochgeehrtester Herr Doktor, daß es bei Ihnen niemals in Frage kommt, ob Sie durch Ihre Worte Dank oder Undank ernten, daß Sie jeder Zeit, und wo es immer sei

, unumwunden und freimüthig der Wahrheit zu ihrem Rechte verhelfen; aber wir können und wolleir, nach unserer Sommcrvacanz in plauo wie der versammelt es nicht unterlassen, Ihnen auszusprechen, wie stärkend und erhebend es bei unserem mühevollen Walten für uns ist, in Ihnen einen so treuen Anwalt unseres Rechtes gefunden zu haben. In Meran selbst weiß man, daß seit weit über cinein Jahrzehnt die Räume des evangelischen Betsaales dem Bedürfnisse unserer Glaubensgenossen nicht genügen, daß für unsere

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 6
Date: 03.10.1885
Physical description: 6
einer kirchlichen Arbeits-Organisation ist kaum etwas zu sehen. Daß daS ein normaler, prinzipiell richtiger Zustand sei, wird schwerlich Jemand behaupten, wollen, und daß dieser Zustand die positive Arbeitskraft, wie die Widerstandskraft und Anziehungs kraft der evangelischen Kirche gegenüber Rom und den Sekten ungemein lähmt und schwächt, ist ebenfalls unfraglich und wird täglich durch Thatsachen illustrirt." Das ist offenbar und ohne Widerspruch ein klägliches, aber von authentischer Seite

entworfenes Bild von der vollständigen Verstaatlichung der „evangelischen" Kirche. Und das ist das Schicksal, welches die moderne Staatsallgewalt in Preußen un serer katholischen Kirche zugedacht und zubereitet hat. Zu einem bureaukratischen Geschäftsbureau unter einem unerträglichen Cäsaropapismus sollte sie Herabfinken. Aber so viel ist gewiß, daß diese „Evangelischen" neulich in der Gustav-Adolf-Jahresvcrsammlung zu Eisenach wenig Ursache hatten, sich gegenüber den Katholiken auf das hohe Roß zu setzen

und uns mit einem „Sedan" zu drohen. Bezeichnend und man möchte sagen einen Wendepunkt be deutend, ist für den Kulturkampf die jüngste Haltung Roms, oder die neueste Allokution des Papstes über die Lage der Kirche in Frankreich und Deutschland. Die päpliche Ansprache liest fich wie ein letztes, ernstes, wehmuthvolles Wort, das eine letzte dar gebotene Hand sein will. Der „Moniteur de Rome" scheint ihm dieselbe Bedeutung eines Ultimatums beizulegen, „Patisntsr st xrucksntsr" hoffte Leo XIII. an sein Ziel zu kommen

, der Welt den Frieden zu bringen. Nun muß der erleuchtete Papst seine Langmuth, Klugheit und Friedensliebe, die ihn für alle Zeiten staunenswerth machen, vereitelt, mißbraucht, mit Frivolität er widert sehen. So weit darf es nun nicht kommen, daß die Friedensliebe der Kirche den Gegner stärke, den Kampf per manent oder nur den aktuellen Zustand als normal fortdauern zu laffen. Wenn die Mittel und Wege der Güte und des Ent gegenkommens fruchtlos erschöpft find, wie fie es wirklich find, so treten

der Zentrumsfraktion im preußischen Abgeordnetenhause, dem u. a. Dr. Windthorst, Frhr. v. Schorlemer - Alst, die beiden Reichensperger rc. angehören, veröffentlichte dieser Tage den Aufruf der Zentrumsfraktion anläßlich der bevorstehenden Wahlen zum preußischen Landtag. Es heißt in dem Schriftstück: „Der sogenannte Kulturkampf ist nicht beendet. Diese Wunde, die allergefährlichste, an der das Vaterland leidet, sie blutet fort. Die freie Bewegung und Selbstständigkeit der Kirche, welche ebenso

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 26.04.1887
Physical description: 4
mit. Zum Beweise zitirt Redner den Ausspruch der „Nordd. Bllgem. Zeitung" über die Konstituirung einer „deut schen Kirche ohne Dogmenzwang und Formelkram". Herr v. Hammerstein legt dar, eS sei seit Langem die konservative Partei bestrebt gewesen, eine organische Revision der Maigesetze herbei zuführen. Alsdann geht Redner zu den Verhältniffen der evan gelischen Kirche über, der er ausführliche Erörterungen widmet, um die Nothwendigkeit des Antrages Hammerstein-Kleist-Retznw auf Emanzipation der evangelischen

zwischen der protestantischen und katholischen Kirche ungleich ver theilt sei. Die protestantische Kirche solle eine Magd sein, aber nicht die Magd Jedermann», sondern Christi Magd. Der Papst sei in der katholischen Kirche viel selbstständiger als der summus episcopus in der evangelischen Kirche. Alle diese Wendungen richten sich direkt gegen die gestrige Rede des Fürsten Bismarck, der sich denn auch andauernd Notizen macht. Herr von Hammer stein schließt damit, daß er trotz dieser seiner Anschauung in Rücksicht

, Herr v. Eynern hält den Protest-mtismus für zu schwach, den geistigen Kampf mit der ka tholischen Kirche rein geistig zu führen, sondern verlangt zum Bei stand die weltlichen Machtmittel deS Staates. Freiherr v. Hammer stein (Redakteur der „Kreuz-Zeitung" und Führer der protestantischen Konservativen) nimmt nun das Wort. Derselbe erinnert H«rn v. Eynern daran, daß seine Partei die Ordensaustreibungen selbst seiner Zeit ohne Kommis sionsberathung durchgepeitscht. Die Eynern'sche Beschwerde

über die Verweigerung der Kommisfionsberathung sei also hinfällig. Redner wundert sich, daß die Nationalliberalen nach all den Er fahrungen und nach Sprengung der liberalen Partei die alten Kulturkämpfer sind. Hinsichtlich des Ursprunges des Kulturkampfes theilt Baron Hammerstein nicht die Ansicht des Fürsten Bis marck. Er war ein lang angelegter Plan, durchgeführt vom Liberalismus, zur Berechnung deS Anspruches der Kirche, Trägerin der göttlichen Wahrheit zu sein. Die offiziöse Preffe machte den Kampf

Kirche vom Staate darzuthun. Während dieser Theils der Rede betritt Fürst Bismarck den Saal, der dem Redner ebenso aufmerksam zuhört, wie das in größter Stille verharrende Haus. Herr v. Hammerstein bringt scharfe Wendungen gegen die Regierung vor und spricht vom allzugroßen Subjektivismus des Reichskanzlers und von der eisernen Einschnürung drr protestantischen Kirche; dabei geht lautes Murren durch die Reihen der Konservativen. Redner ist der Meinung, daß nach dieser Vorlage Licht und Schatten

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