Recommendations for an Advanced Search

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 175 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

170 Augenblicke das bürgerliche Elend und die verlorne Herrschaft Vergessen lassen. Wenn der demuthige Diener Gottes in vollem Ornate der alten Kaiser des Orients, in goldgestick ten Purpurhalbstiefeln, in goldener Tunika, mit gold- durchwirktem kaiserlichen Mantel, mit Scepter und blitzendem Diadem hoch über der erstaunten Menge und der glanzvollen Levitenschaar halb in Weihrauch wolken verhüllt auf dem Throne sitzt, wie könnte er noch an die Schmach seiner Kirche, an den Stolz des Islam

oder auch nur an die schweren Summen denken, um die er seine berauschende Herrlichkeit er standen hat? Mit dem Rang einer herrschenden (Staats-) Religion hatte die griechische Kirche auch ihren weltlichen Besitz verloren und ward auf Almo sen und Stola der Gläubigen angewiesen. Hat der griechische Geistliche wie immer eine „Eparchie" an uch gebracht, so hält er nach dem ersten Gottesdienste unfehlbar seine Antrittsrede oder bischöfliche Homilie an die Gemeinde, wobei im ganzen byzantinischen Reiche ein und dasselbe Thema

zu Grunde liegt: „Greifet der heiligen Kirche unter die Arme, tröstet die weinende verfolgte Braut Christi durch reichliches gottgefälliges Almosen!" Natürlich geht kein Gläu biger zur ersten Epiöcopalfunktion des neuen Despo ten mit leeren Taschen in die Kirche; denn unmittel bar nach der Anrede — so erzählte mir ein Gläubiger von Laregovi — setzte sich Monsignore von Rizvoro

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 110 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

105 gehen die Väter in St. Dionys alle Sonnabende des Jahres wie am Vorabende gewisser Heiligenfeste schon mit Untergang der Sonne wieder in die Kirche, sin gen, beten, meditiren, räuchern und liturgiren die ganze Nacht ohne Unterbrechung bis die Morgen rot he erscheint; dann erst beginnt der feierliche Gottes dienst, mit dem sie nicht vor zwei Stunden nach Sonnenaufgang zu Ende kommen. Der Abt darf in der Kirche niemals fehlen. In Winternächten dauert die Qual oft nicht weniger als fünfzehn

Kirche nur der Name (Vigil) geblieben, in der griechischen aber hat sich neben der Benennung i&yQvmla) auch die That erhalten, an die ich, ohne selbst auf den Hagion-Oros zu kommen, niemals hätte glauben können. Die Mönche in St. Dionys und Simopetra sind Märtyrer bei lebendigem Leibe und könnten sogar einen Spötter zur Achtung Zwingen. Gewiß muß

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 274 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

selbstsüchtigen Privatvergnügens umgewandelt. Lei der war auch der Erzbischof von Larissa in der Sache betheiligt, weil er aus natürlicher Abneigung gegen die hauptsächlich von Türken bewohnte Metropole einen großen Th eil des Jahres in dem nur drei Stunden entfernten und beinahe ganz christlichen Turnovo lebt, wo er eine schöne Kirche, eine bequeme Wohnung nebenan und reichliches Einkommen besitzt und folg lich nach der Constitution der morgenländischen Kirche zugleich das große Wort

im Verwaltungsrath zu führen hat. Aus Achtung für die hohe Würde des Prälaten ließ ich mich auch vorstellen und kam spater mit Herrn ** einige Male, um Sr. Heiligkeit meine fortwährende Ehrfurcht Zu bezeugen, in das Haus. Die Wohnung ist nur ein Erdgeschoß dicht an der Kirche und sammt dem weiten, maulbeerbaumbepflanz ten Hofraum durch ein Mauerquadrat von Straße und Blick der Ungläubigen abgeschieden. In sibiri sches Pelzwerk ein gehüllt sitzt der Erzbischof, wie ein Pascha, mit untergeschlagenen Beinen

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 282 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

277 Die byzantinische Kirche ist die Magd ihrer Gläubigen, die ihrerseits Knechte eines fremden Er oberers sind. Durch Sittenreinheit und strenges Erempel die Heerde erbauen und zur Tugend führen, wäre schön; aber auch durch geistliche Censuren das moralische Uebel bekämpfen, wäre für das Allgemeine schon Gewinn. Das erstere ist in Thessalien eben so schwer als überall, das andere aber in den poli tischen Verhältnissen der anatolischen Kirche nicht praktikabel , weil esUebertritte

Zur herrschenden Staats kirche das Islam erzeugt. „Willst du leben und deine Einnahme nicht verlieren, so lasse mich gewähren", sagt der vornehme reiche Grieche. „Drückst und verfolgst du mich, so werde ich Türke und räche mich", spricht kr Arme und Geringe. An sittliche Vered lung und Besserung durch Zuthuu der Ecclesia mili- tms ist unter solchen Umständen nicht zu denken; spontane Gewissensregungen und innere Erleuchtung führen hier allein zur Besserung. Desto leichter wird man sich die spekulative

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 371 of 381

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

Waffen, so hätte es freilich keine Roth. Das Streben dieser 'theokratisch-byzantinischen Staatsidee, alle auf ihrem Gebiete fremdartigen Elemente zu vernichten oder verwandelt in seinem Schooße aufzunehmen und in einem großen Weltreiche verkörpert ihrer National feindin im Oec ident entgegenzustellen, wird allgemein erkannt, so wie im Gegensätze das Ringen der latino-germanischen Kirche auf ihrem Boden sich auszudehnen, sich innerlich zu befestigen und zu kräftiger Einheit aufzuschwingen

, für Niemand ein Geheimniß ist. Zwei heilige Stühle stehen sich in Europa feindlich gegenüber und der Kampf zwischen den nebenbuhlerischen Gewalten wird nicht lange zu ver hindern seyn. Von diesem politisch-kirchlichen Dua lismus kann sich der alte Conti'nent nicht mehr los winden, und die Stellung der Parteien wird erst dann klar, wenn Neu-Rom sein Schicksal erfüllet und die Kinder der anatolisehen Kirche mit ihrem neuen Konstantin zu thatsächlichem Bewußtseyn ihrer Wcltbeftimmung gekommen sind. Denke

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 207 of 381

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

171 Tag herumzubringen vermöge. — „Gebet, Kasteiung und geistliche Sorgen für Aufrechthaltung der von beständigen Gefahren bedrohten Orthodorie sammt Abwendung himmlischer Strafgerichte vom sündhaften Frankistan seyen bei reichlichem und gesichertem Ein kommen für die Enthebung von weltlichen Geschäften voller Ersatz." Nur konnte der Bischof von Samokovo so wenig als irgend ein anderer byzantinischer Christ diese Scheidung der Kirche vom weltlichen Polizeistaat begreifen

, daß Niemand mehr etwas glaube und Niemand mehr etwas an die Kirche be zahlen wolle. Denken und Ruhe, meinte er, kön nen neben einander nicht bestehen. In den Ländern der Orthodoxen des Orients sey in diesem Punkte lange schon Alles geordnet und keine weitere Discussion geduldet. Daß man aber uns Franken diesen Denk- und Syllogismusteufel noch nicht ausgetrieben habe, sey offenbar die Folge der beiden getrennten und

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 370 of 381

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

334 tette! Gestein hören die Posaune eures Weltgerichts nicht mehr. Tödtet die morgenländische Kirche und demolirei ihre goldenen Dome zu Konstantinopel, zu Kiew und im Kremlin; berechnet aber vorher und wäget sie wohl ab eure Kraft, ob sie auch mit der Größe des Unternehmens im richtigen Maße stehe. Diese Kirche des Orients hat alle Proben innerer Zerrissenheit und äußerer Schmach überstanden ; keine Roth konnte ihre Standhaftigkeit erschüttern, keine Verachtung ihr Selbstgefühl ersticken

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 343 of 381

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

der Vollendung, wo nach der Verheißung nur Ein Hirt, nur Eine Heerde, und nur Licht ohne Schatten, fallen über das Gebiet mensch licher Forschung und Mühen hinaus. Den schwung vollen Glanz der occidentalischen Reiche /äugnet freilich Niemand; aber Große und Glückseligkeit des Abend landes erblühte aus selbstständigem Ausbilden beider Hauptpotenzen der menschlichen Gesellschaft — des politischen und des kirchlichen Elementes. Der Secu ta r sta a t konnte bei uns die Kirche nicht verschlingen, und die Kirche

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 263 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

Maske wegwerfen, Aufruhr predigen und der Central gewalt am Bosporus offen Trotz bieten kann, wie die vom nordischen Koloß geschirmten Christen von Byzanz! Denn das ist doch am Ende bei den aposto lischen Bemühungen im Morgenland ralio sufficiem und Hintergrund. Verständige Leute müssen lachen, wenn die römische Kirche über moskowitische Tyrannei, über schlsmatische Propaganda und teuflisches Um sichgreifen häretischer Wölfe jammert und öffentliche Gebete an stellt, um die Donnerkeile

des Himmels auf das Haupt des neuen Diocletianus an der Newa herabzulocken. Die Russen thun jetzt nur was die abendländische Kirche schon oft g et Han hat, zu thun das Recht hat und auch wieder thun wird, sobald sie Kraft und Mittel hat. Das größte und unverzeihlichste Ver brechen der Russen besteht darin, daß sie ihr Hand werk besser verstehen und es im Orient mit glänzen- derm Erfolge betreiben als ihre geistlichen und welt lichen Nebenbuhler im Occident. Wollt ihr den Russen das Spiel verderben

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 515 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

Beiträge so weit erheben, Quantum lenta solent inter viburna cupressi. Was Hr. Herold von dem schroffen Gegensatz, und unaustilgbaren Widerwillen zwischen den Grie chen der morgenländischen Kirche und ihren Brüdern, den römisch-katholischen Griechen von Alt-Syra und andern Cykladen erzählt, ist nur zu wahr. Allein vielleicht nicht ganz richtig ist seine Meinung, daß diese katholischen Griechen lauter Abkömmlinge abend ländischer Kolonisten seyen. Einige Primatialge- schlechter abgerechnet, deren

Familiennamen fränkischen Ursprung verrathen, sind sie doch zum Theil noch die alten, einheimischen Kinder dieser Eilande, die seit dem Concilium von Florenz (1436) die Union mit der abendländischen Kirche mit unverbrüchlicher Treue bewahren, und aus diesem Grunde von den Anhängern der Nationalkirche als Ueberläuser, falsche Brüder und Vcrräther gebrandmarkt und gleich un heilbar verpesteten Gliedern vom Körper der byzan-

Books

Category:

Sports, Games

Year:

1905

¬Der¬ Ortler.- (Alpine Gipfelführer ; 3)

Page 23 of 86

Author: Niepmann, Luise / von Niepmann

Publisher: Dt. Verl.-Anst.

Physical description: 73 S. : Ill., Kt.

Subject heading: g.Ortlergruppe ; s.Bergsteigen

Location mark: I 100.177

Intern ID: 246095

grösste Gebäudegruppe, von der stattlichen neuen Kirche und dem von ihr ganz erdrückten alten Kirchlein, dem Widum (Wohnung des Kumten), dem Gasthaus Eller mit seinen Nebenbauten und dem Floraschen Bazar gebildet, liegt geradeaus; im Hintergründe rechts davon ist das Suldenhotel mit dem ihm zugehörigen Gebäude komplex sichtbar, und zur Linken an der östlichen Talwand gewahrt man ein grösseres Gebäude, das Hotel zur Post. Der erste Anblick pflegt zu enttäuschen. Die vielen neuen Gebäude

, besonders die aufdringlich die Augen auf sich ziehende, für die Umgebung zu mächtig wirkende neue Kirche haben einen fremden, un harmonischen Zug in die Landschaft gebracht; der Freund einer unberührten Natur wünscht das alte Bergidyll zurück, in das das altersgraue Kirchlein und die ver witterten, aber malerischen Bauernhäuser so schön sich einfügten. Auch die genannten Berge vermögen, zumal im Hochsommer, wenn die zierende Schneedecke von ihren Flanken abgeschmolzen ist, nicht zu fesseln; ihre Formen

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 183 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

178 auf der Schwelle ihres eigenen Wohlthätigkeitstempeks selbst unter einander erwürgten. Um den Eindruck dieser ärgerlichen Scenen zu verwischen, ging ich Sonntags (12. Decomber 1841) in die Kirche und hörte Messe und Homilie des frommen Vaters Va-con-Dio, apostolischen Missionärs von Thessalonika. Vater Va-oon-Bio ist ein katholi scher Grieche aus Santorin, hat in Rom gelernt, zu Rodesto und zu Prusa für Mehrung des katholi schen Glaubens bedeutend gewirkt und namentlich

durch salbungsreiches Vorbeten des Vaterunsers in der Umgegend benannter Stadt ein griechisches Mägd lein bekehrt, ja den Türken selbst Respekt eingeflößt, was er mir Alles zur Ehre Gottes und seiner Kirche in Demuth selbst erzählte. Vater Va-con-Bio predigte italienisch, warm und zum Herzen dringend; auch verstanden wir den Sinn seiner geistlichen Ermahnun gen fast durchweg und fanden nur den Satz: Noi abbiamo obligo di crocifissare Gesù Christo sotto il titillo di San Giovanni etwas dunkel. Wir be sprachen

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 283 of 518

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

278 jährlich bedeutende Wertste als „Gut des heiligen Grabes" (rot> äyiov rdcpov) in seinen Gewahrsam bringt. Wie man in der lateinisch-katholischen Kirche für »propaganda ftde i{ sammelt, wirkt und spekulirt man in der griechisch-katholischen, um das heilige Grab Vollends den „abgöttischen" Lateinern zu entwinden. Nicht etwa nur Baares wird angenommen; auch seidene Stoffe, Brokate, Teppiche, kostbare Möbel, Stickereien in Gold und Silber, Perlenschnüre und diamantengeschmückte Heiligthümer

fasten und an gebotenen Tagen außer Teig mit Feldgras nichts genießen und ihm das Erübrigte bringen, damit er es beim heiligen Grab auf geistliche Zinsen lege. Der äußerste, letzte, allgemeinste und immanenteste Gedanke der byzantinischen Kirche ist das heil. Grab. Byzanz ist centripetal und nur innerhalb der Gränzen thätig; das universelle centrifugale Rom dagegen, sinnt zu gleicher Zeit wie es den Buddhaisten von

Books

Category:

Medicine

Year:

1842

¬Der¬ Magnetismus im Verhältnisse zur Natur und Religion

Page 185 of 572

Author: Ennemoser, Joseph / von Joseph Ennemoser

Physical description: XXII, 546 S.

Subject heading: s.Mesmerismus

Location mark: 1.798

Intern ID: 186111

160 ihrem Bett sitzen, die sie tröstete und aufmunterte und ihr verschie dene Dinge vorhersagte, daß z. B. namentlich zwei Schwestern ins Kloster gehen würden, was hernach auch geschah. Ungewöhn lich war sie auch dem Geiste nach gedrückt. Es erschienen ihr die scheußlichsten Gestalten, bei Tag und Nacht, zu Haus und auf dem Weg nach der Kirche, dabei litt sie an Gichtern; es stan den schwarze gräßliche Männer vor ihr, die sie fortzuschleppen drobten, und sagten, mit ihr sey

ein Starrkrampf seyn. Aus den Ekstasen erweckt, wußte sie nichts von der verflossenen Zeit, sie glaubte immer, es sey eben die Com- munion vorbei. In der Folge mußte sie immer durch den geistlichen Befehl aus der Ekstase zurückgerufen werden, ohne diesen würde .'sie nicht wieder ins sinnliche Leben zurückkehren. Im Winrer von 1833 — 1834 ging sie noch einigemal in die Kirche. Am 3 Mai fiel sie auf dem Heimwege, durch obige Gestalten erschreckt, in neue Gichter; man schlepte sie nach Hause und wenige Tage

Books

Category:

Medicine

Year:

1842

¬Der¬ Magnetismus im Verhältnisse zur Natur und Religion

Page 399 of 572

Author: Ennemoser, Joseph / von Joseph Ennemoser

Physical description: XXII, 546 S.

Subject heading: s.Mesmerismus

Location mark: 1.798

Intern ID: 186111

der dortigen Kirche nach Trient auf, mit Schmerzen ans der llebgewonnenen Einsamkeit seiner Zelle, seines Gartens aber durchglüht und getröstet von süßer Ansprache seines Erlöse/ wie ein schuldloses Kind vorüberziehend an den Prachtstädten Italiens, sorgsam tragend in seiner reinen Seele den Frieden, den die Welt nicht geben kann. Von Ancona fuhr er hinüber nach Venedig, und als er die Marcuskirche betrat, machte die Heilig keit des Ortes so tiefen Eindruck auf sein Gemüth, daß er also ganz verzückt

empvrstieg aus Gewölbe der Kirche, und mit seinem Kopf die Decke der Kuppel berührte." Von der Giovanna Maria della Croce in Roveredo, deren Leben und Selbstbekenntm'sse der Verfasser in einem zweiten Theile zu liefern verspricht, welche im dreißigjährigen Kriege die meiste» fürstlichen Häupter und Kriegshelden, selbst protestantische, persön- lich aufsuchten und m Correspondenz ihren Rath einholken, heißt es u. a. S. 250 bei der Beschreibung des Uebermaaßes ihrer Liebe zu Jesus: „Kaum harre der heilige

Books

Category:

Medicine

Year:

1842

¬Der¬ Magnetismus im Verhältnisse zur Natur und Religion

Page 292 of 572

Author: Ennemoser, Joseph / von Joseph Ennemoser

Physical description: XXII, 546 S.

Subject heading: s.Mesmerismus

Location mark: 1.798

Intern ID: 186111

Fasten," heißt es da, „hat der apostolische Stuhl nicht für ein Wunder ausgesprochen, ein recht merkwürdiger Beweis der höchsten Strenge und Umsicht, mit welcher der apostolische Stuhl in der Canonisation der Heiligen zu Werke geht. Bekanntlich sind für einen solchen Fall folgende allgemeine Crlterken aufgestellt, nach deren vollkommenem Eintref fen und allseltigcr Bestätigung das Oberhaupt der Kirche einen Casum inedi» für ein Wunder erklärt. 1) Wird die geschichtliche Thatsache auf das genaueste

untersucht, ob ein solches Fasten in der angegebenen Zeit wirklich vorgefallen und ununterbrochen fort- geführt worden sty. 2) Muß dieses Fasten ein Erzeugniß des freien Entschlusses seyn. Es darf nicht etwa aus einer vorher gehabten Krankheit hervorgegangen seyn, weil alsdann die Kirche em solches Fasten nicht für ein Wunder hält, da man Beispiele hat, daß Kränklichkeit in den Organen des Unterleibes eine mehr jährige inedia zur Folge hatte. 3) Der Endzweck muß ein rein religiöser seyn. 4) Muß

Books

Category:

Literature

Year:

1822

Walther von der Vogelweide : ein altdeutscher Dichter

Page 32 of 169

Author: Uhland, Ludwig / geschildert von Ludwig Uhland

Physical description: XII, 155 S.

Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide>

Location mark: II 74.367

Intern ID: 139343

zu Messt»a ge§ siorben, sein dreijähriger Sohn Friedrich blieb, unter Vormundschaft des Pabstes, als König in Sicilien. Die deutschen Fürste» hatten ihn noch Lei Lebzeiten sei nes Vaters als Nachfolger auf dem deutschen Throne anerkannt. Aber Jnuocmz III., der kurz nach des Kai sers Hintritt, im kräftigsten Alter, Zum Oberhaupt der Kirche gewählt worden, wollte nicht wieder , die Verei nigung der deutschen Krone mit der sicilischen dulden. Er ' - G

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 33 of 381

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844

für wünschenswerther hielte als eine Restauration durch Vernunft, Tugend und Sittlichkeit. Es gewähren ja Kirche und Czar nachsichtsvoll nicht nur die fürstlichem Wesen so dringlich theme

Books

Category:

Literature

Year:

1822

Walther von der Vogelweide : ein altdeutscher Dichter

Page 131 of 169

Author: Uhland, Ludwig / geschildert von Ludwig Uhland

Physical description: XII, 155 S.

Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide>

Location mark: II 74.367

Intern ID: 139343

iiS wollte, setzte er selbst im Tempel die Krone Hon Jerusa lem sich auf das Haupt 7?). Unser' Dichter ist eben so fe^r ein erklärter Gegner der Priesterherrschaft, als ein begeisterter Herold der KreuZzüge. Er eifert gegen die Eingriffe der Kirche in die Rechte der weltlichen Gewalt, gegen die Habsucht und Verschwendung des römischen Hofes, gegen den Ab laßhandel, gegen die 'wiUrührlichm Bannsprüche, ge gen das unerbauliche Leben der Geistlichkeit; zugleich aber ruft'er wiederholt-den Kaiser

Books

Category:

Literature

Year:

1822

Walther von der Vogelweide : ein altdeutscher Dichter

Page 133 of 169

Author: Uhland, Ludwig / geschildert von Ludwig Uhland

Physical description: XII, 155 S.

Subject heading: p.Walther <von der Vogelweide>

Location mark: II 74.367

Intern ID: 139343

t 120 . , ' ' - mit den Schamlosen werben. (L n5 k) Aber eben die Entartung der Geistlichkeit, das HerauStretcn aus den Grenzen ihres Berufs, die pfafflichen Ritter und ritterlichen Pfaffen (I. »«6 k) , die Verdorben heit der Kirche an Haupt und Gliedern, greift er mit dem sch a r f e n Sange an. , ■ Jene Anmaßungen der kirchlichen Gewalt sind ihm unerträglich. Er verwünscht die Begründung der Prie-, sterherrschaft mittelst /der Schenkung Konstantins des Größen

Books

Category:

Geography, Travel guides

Year:

(1845)

Author: Fallmerayer, Jakob Philipp / von Jakob Ph. Fallmerayer

Page 142 of 381

Subject heading: g.Anatolien ; f.Reisebericht 1840-1844 g.Griechenland ; f.Reisebericht 1840-1844