gar zu gerne eine „antiultra- montane Wahlvereinigung' zustande gebracht, auch von einer großen „evangelischen Volkspartei' redete man.*) *) Die neueste Nachricht in dieser Hinsicht lautet so: „Nun ist das Ei ausgebrütet, über welchem die Wortführer In Fällen, da man ein politisches Recht nicht auf seiner Seite hat, das man gegen die Katholike« ausnützen könnte, beansprucht man ein solches und maßt es sich an. Wie oft hat man schon die Staatsgewalt angerufen, daß sie die katholische Kirche
niederhalte und die Katholiken als Helote« und Parias behandle., Auch die Aufhebung des H 166, welcher die katholische Kirche vor Verun glimpfungen schützen soll, fordert man; man will ur, beschränkte Schimpf- und Rowdyfreiheit. Und , wenn die Staatsmänner sich nicht bereit zeigen, auf diese frommen Wünsche einzugehen, so beschimpft man sie nnd macht mit seinem Despekt auch vor Königsthronen nicht Halt. Natürlich sind es vor allem die Mitglieder des Evangelischen Bundes, die solche Allüren
Politik. Da man es vor allem aus die Katholiken ab gesehen hat, da es vor allem wichtig erscheint, die Katholiken „aus den Banden des Papsttums' zu befreien, und da dies viel Geld verschlingt, läßt man neuestens die Heidenmission liegen. Die der Bekehrung der Heiden dienende Goßner'fche Mission (Berlin) z. B. gibt augenblicklich das ihr drohende Defizit auf annähernd eine halbe Million Mark an. ' Uebrigens ist es nicht bloß der Haß gegen die katholische Kirche, welche zu dieser Propagandasucht treibt
im Prvtestantismus stecke. Wie wenn es ein Zeichen von Kraft wäre, wenn man in der eigenen Kirche die Millionen, die religiös ganz abgestorben sind, nicht mehr zum Es lebe der Stammhalter! Eine Erzählung von M. von Kuol. . I. „ Großmama, Großmama, Papa hat einen Buben bekommen!' Die Angeredete fuhr in ihrer Lektüre fort, ohne den Kopf zu erheben. „Hast du mich nicht verstanden, Großmama?' drängte Gretchen, den Hals der alten Frau um schlingend. „Doch, Kind,' entgegnete diese und entzog sich der stürmischen
stantismus ist, ist ungesund, ja niedrig sowohl hin sichtlich der Beweggründe, aus denen sie hervor- geht, als auch hinsichlich der Mittel, die dabei an gewendet werden. Im Kampfe gegen die katholische Kirche offenbart dann der Protestantismus eine Eigenart, die wir auch noch hervorheben müssen, um ein halbwegs vollständiges Bild von ihm zu entwerfen: es ist dies der politische Chara kter desselben, die Anwendung politischer Machtmittel und das Streben, politische Ziele unter dem Deckmantel der Religion