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Tiroler Post
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Page 5 of 12
Date: 20.10.1905
Physical description: 12
in Angelegenheit der Erbauung einer protestantischen Kirche in Gries bei Bozen. Im Jahre 190! bildete fich im Kurorte Gries ein Verein von Evangelischen zu dem Zwecke, die Mittel zum Baue einer evangelischen Kirche in Gries aufzubringen. Der Verein erwarb einen Baugrund, ließ von einem Architekten die Pläne für den Kir- chenbau ausarbeiten und überreichte sie dem Bürger meister von Gries mit dem Antrag auf Baubewilli gung Dieser hat jedoch mit Bescheid vom 25. Sep tember 1904 die Baubewilligung verweigert

, weil: 1. das Bedürfnis nach einer protestantischen Kirche mangle; 2. zu befürchten sei, daß durch den Bau der evan gelischen Kirche die Ruhe und der Friede in der Gemeinde gestört werde; 3. weil nach dem Landesgesetz vom 7. April 1866 die Ausübung öffentlichen Gottesdienstes seitens der Protestanten an die vorherige Bewilligung des Landtages gebunden fei. Der Gemeinde-Ausschuß von Gries und der Landesausschuß bestätigten die Entscheidung des BürgermeistersIvon Gries. Der evangelische Kirchenbauverein wandte

liege für den Bau einer protestantischen Kirche im Tiroler Landesgesetz v o m 7. April 1866, das die öffentliche Re li g i o n s ü b u n g der Protestanten ohne vorherige land tägige Bewilligung auszu schließen war. Unter der Oeffentlichkeit der Religionsübung verstehe man nicht die allgemeine Zugänglichkeit des für den Gottesdienst bestimmten Baues, sondern die durch Bau-Art oder andere Mittel gekennzeichnete Widmung eines Baues für ^den protestantischen Gottesdienst. Der Bau

eines als protestantische Kirche bezeichneten Gebäudes sei also mit dem erwähnten Landesgesetz im Widerspruch. Dieses Landesgesetz habe durch das Staat s- grundgesetzfeineWirksamkeitfürdas Land Tirol nicht verloren und bestehe ebenso fort, wie es bestanden habe neben dem kaiserlichen Patent vom 31. Dezember 1851, welches die ge setzlich anerkannten Kirchen in der gemeinsamen öffentlichen Religionsübung ebenso schütze, wie das Staatsgrundgesetz vom 21. Dezember 1867. Nachdem der Verwaltungsgerichtshos in der Verhandlung

Landeshauptmann zur Wahrung gesetzlich festgelegter Landesrechte gegen über diesem Eingriffe seitens des Verwaltungs gerichtshofes zu tun. Innsbruck, 18. Oktober 1905. Steck, Schraffl, Kienzl, Rainer, Winkler, Schöpfer, Arnold, Kapferer, Schorn, Guggenberg. Innsbruck und Umgebung. (Nachrichten aus Innsbruck-Stadt und aus den Gerichts bezirken Innsbruck, Mieders und Steinach.) Vermischte Machrichtea. Letzte Woche brannte es in einem Magazine neben der Johannes-Kirche im Jnnrain. Das Feuer wurde gelöscht, bevor

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 09.10.1883
Physical description: 10
, und man rechnet, daß durch diese neuen StrikcS mindestens 15,0l)v Arbeiter für eine lange Zeit der Erwerbslosigkeit anheimfallen werden. Die Grundsteinlegung der evangelischen Kirche in Meran. Meran, 8. Oclober. Am Samstag den 6. Oktober, Nachmittage 3 Uhr, fand unter zahlreicher Betheiligung vo>> Einheimischen und Kurgästen die Grundstein, legung der Meraner evangelischen Kirche, der ersten in Südtirol, in würdigster Weise statt. Auf dem mit Flaggen festlich geschmückten Bau- Platze erhob

sei in dem Worte: JesuS ChristuS gestern, heute und derselbe auch in alle Ewigkeit. Bei dem ersten Gottesdienste auf dem der Meraner evangelischen Gemeinde gehörigen Kirchbauplatze, der unter GotteS freiem Himmel an der Stelle gehalten wurde, wo sich mit GotteS Hilfe die Säulen zusammenschließen werden zu einer würdigen, geräumigen evan gelischen Kirche, auf der ein gen Himmel strebender Thurm Zedermann den Weg zeigen werde zu dem gemeinsamen Ziel: könne auch nichts anderes verkündigt

! soll mit GotteS Hilfe Er- hörung finden. Es betonte der Redner dabei: Mit dem Aufblühen deö Kurortes, der Stadt Meraner Zeitung. Meran, ging das Erblühen der evangelischen Gemeinde Meran Hand in Hand: DaS Gedeihen der evangelischen Gemeinde Meran steht in enger Beziehung mit dem Gedeihen deS Kur ortes, der Stadt Meran. Mag daS bestreiten, wer da will, die Thatsachen zeugen für die Wahrheit! Die Grundsteinlegung zur evan gelischen Kirche in Meran ist nicht nur ein kirchen« geschichtliches

nicht erweitert werden konnte, an den Bau einer evangelischen Kirche gedacht worden. Durch Sammlungen für diesen Zweck hat die Liebe der Mitchristill fleißig vorgearbeitet. Aber erst 1881 konnte ein passender Baugrund alS Kirchenbauplatz erworben werden. Eine Con» currenz: für KirchenbauMne bracht« in dem p,ä» miirtea^Projekte deS Architekten Johannes Vollmer einen für» die Zwecke geMnetenPlan, am 2S. Mai d. I. konnte mit den Vorarbeiten zum Bau be gonnen werden, und nunmehr ist der Unterbau so weit gefördert

worden, daß an der Säule deS ChorS, wo kltarraum und Kanzel zusammentreffen, eer Grundstein zur evangelischen Kirche gelegt werden kann. Unter der Oderbaulettung deS Schösfers dieses PlaneS sührt Baumeister Adolf L>yn' denselben auS. welchem Friedrich BraneS als. Bauführer zur Seite steht. , AuS den allgemein interessirenden, wenigeri bekannten Nachrichten, welche die Urkunde auß.rdem gibt, wäre noch zu bemerken, daß die Zahl der ansässigen Gemeindeglieder der M«rauer evan gelischen Gemeinde

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Tiroler Post
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Page 6 of 10
Date: 22.04.1899
Physical description: 10
Vertreter derselben hätten vielmehr Sorge zu tragen, dass sie der evangelischen Kirche nicht zu großem Schaden gereiche. Denn die gegen wärtige Bewegung sei irreligiös, ein solcher Zuwachs könne aber keiner Kirche Gewinn bringen. „Endlich ist aber auch", so führt Johannh fort, „durch die „Los von Rom"-Agi tation die äußere Wohlfahrt des evangelischen Bekenntnisses in Oesterreich bedroht. Zu den vielen Gegensätzen, Parteikümpfen und persön lichen Händeln, welche das deutsche Volk in Oesterreich

des christlichen Glaubensbekenntnisses und hat darum auch unter allen Nationen seine Ver treter. In Oesterreich zählt die evangelische Kirche zu ihren Gliedern neben zirka 240.000 Deutschen 140.000 Czechen und 70.000 Polen. Dagegen gehören zirka 18 Millionen Bewohner Deutschlands dem katholischen Be kenntnisse an. Die theilweise sogar sehr streng katholischen Baiern, Preußen, Württem- berger, Hessen ?c würden es sich wohl sehr ver bitten, wollte mau ihnen um ihres Katholi zismus willen

ihr D e u t s ch t h u m a b s p r e ch e n. Wäre das protestantische Bekenntnis das dem deutschen Volk allein angemessene „Glaubens thum", daun müsste mau jenen reichsdeutschen BlÄtern, Vereinen und Agitatoren, welche Schönerer's Propaganda unterstützen, doch zu nächst rathen, daheim beim eigenen katholischen Volk den Anfang zu machen und vorläufig die evangelische Kirche Oesterreichs durch ihre uube- rusene Einmischung nicht zu komprommittiren". Einen Gewinn von der ganzen Bewegung könne die evangelische Kirche nicht haben, die berufenen

zerklüsten und trennen, wird mit „Los von Rom" ein neuer Erisapfel bis in die Familie hineingeworfen." Dr. Johannh kommt daher zu dem Schlüsse: Von welcher Seite man also die durch Schönerer, Wolf und Ge nossen in's Werk gesetzte Agitation an sieht, ob in ihren Wurzeln, in ihrem Fortgang oder in ihren Konsequenzen, ein österreichischer Protestant muss sie im Interesse der Integrität (Rein haltung) und ruhigen Entwicklung seiner Kirche ablehnen." Wenn nach solch gründlicher Ab fuhr von protestantischer

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Tiroler Post
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Page 3 of 8
Date: 06.05.1899
Physical description: 8
, frohmüthig die Unbilden der ver gangenen Tage zu sühnen. Darum wird der Gruß, den ich im Namen der evangelischen Gemeinde Asch an Sie richte, zum heißen Wunsche, dass Ihr wackeres Vorhaben wohl gelinge zum Segen unserer Kirche und des Gesalbten auf O e st e r r e i ch s Throne, der unserer vaterländischen Kirche Schirmherr ist." Dass man in Asch große Freude über solch eineu Glaubenswechsel hat, wundert uns nicht, dass aber Gott gerade den Abg. Wolf sammt Anhang zum Retter des reinen Evan geliums

bestimmt habe, jenen Mann, der ein gestandenermaßen nur aus politischen Gründen Protestant wurde, erscheint uns zu lächerlich. Aber geradezu wie ein Spott auf unseren Kaiser klingt es, wenn der Pastor die Kühnheit hat, den „heißen" Wunsch auszusprechen, es möge das wackere Vorgehen Wolfs sowohl zum Segen der evangelischen Kirche als auch des „Gesalbten auf Oesterreichs Throne" gedeihen. Das Vorgehen eines Wolf, der schon als Student wegen Majestätsbeleidigung ans Oesterreich fliehen musste und seither

gleitung Wolfs bestand unter Anderem auch aus den beiden Apostaten Tins und Stein. Es ist dies derselbe Stein, der in einer Ver- sammlnng gesagt hat, ihn ekle jede Kirche an. Unwillkürlich drängt sich da die Frage auf: Sollte er da nicht auch etwas Aehnliches em pfunden haben? An den Stufen des Altares sagte Albern in einer Ansprache, er begrüßt es, dass der Geist des Herrn an ihre Herzen ge- llopst und gesprochen habe: Kommet, werdet meine Jünger! „Und Sic folgten dem Rufe und versuchen

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Der Südtiroler
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Page 3 of 8
Date: 15.05.1933
Physical description: 8
, der sie binnen kurzem irre machen würde an Papst und katholischer Kirche und christlichem Glauben! Diese eminente Gefahr möge Gott von unseren Volkgenossen Südtirols abwenden! Evangelische Gemeinden in Südtirol. Im ,, Reichsboten", Berlin, 4. Mai (evangelisch- national) veröffentlicht O. F. Rosinski den nach folgenden Aufsatz, der auch unsere Leser interessieren dürfte. Der große Schlag, zu dem das neue Italien gegen das annektierte Südtirol ausholte, der Kampfblock, oder „fascio", mit dem der Faschismus

gegen jede Art von Deutschtum zu Felde zog, mußte auch die Deutsch-Evangelischen des Lan des treffen und ihre Gemeinden dezimieren. Durch die Beschlagnahme deutschen Eigentums, sowie das Optierenmüssen ist es im Laufe eines Jahrzehntes ge lungen, die Reichs deutschen'Südtirols, welche zuvor 80 Prozent aller Evangelischen betru gen, auf 20 bis 25 Prozent herunterzudrücken. Daß sie späterhin ihr Eigentum zurück erhielten und auch sonst, außer gewissen Kontrollen, ziemlich unbehindert da stehen, ändert

Frauenverein. Um ihm im Werk der Liebe die Hand zu füllen, fallen ihm fünf Prozent der Eingänge des Gustav-Adols-Vereins zu. Dieser sowie der Evangelische Kirchenbund sind im ganzen finanzielle Träger der Gemeinde. Die der Bozner Gemeinde dienende Krankenschwester unterhält als freie Schwester sich selbst. Den Zusammenhalt stärkt auch das Evangelische Gemeindeblatt mit Nachrichten aus der evangelischen Diaspora Italiens. So heftig der Kampf um Erhaltung des Deutschtums in Bozen mit den noch verbliebenen

den katholischen Druck. Er wird dort immer noch uls Heide gewertet. Anderseits werden wiederum die Feiern auf den Evangelischen Friedhöfen an Allerseelen von der kathosischen Bevölkerung außerordent lich geschätzt und besucht. So strömen aus den Bozner evange lischen Friedhof, der eine sehr schöne Kapelle besitzt, viele Hunderte von Katholiken und sie sind dann etstaunt, wie ! feierlich, und. wie wenig „heidnisch" es hier zugeht. Diese bessere Würdigung der anderen Konfession

saß der Bauer vor der Haustüre und blinzelte in den Sonnenschein. „Wo nur heunt der Dort bleibt?" „Wird wohl zum Grabner 'nausg'stiegen sein, dem gestern drei Schaf umg'faKen sind," antwortete Agnes,, die am Brunnen Milchschüsseln spülte. Da ihr Blick aber sein, hier im Namen der Freiheit und des sich solidarisch fühlenden. Deutschtums, Gefängnisse aufzuschließen und Ket ten zu lösen. Ueber dem Portal der deutschen Kirche zu Bozen stehen, als einzige deutsche Inschrift der ganzen Stadt, die Worte

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Der Burggräfler
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Page 5 of 22
Date: 19.11.1910
Physical description: 22
, indem er ihn protestantisch einweihen lieg; nachdem er ihn von 1861 bis 1864 selbsiverwaltet hatte, übergab er ihn 1864 der evangelischen Kirchen, vorstehung nicht als Eigentum, aber in Ver waltung und Besitz, damit die Protestanten aus den Friedhofstoren Einnahmen für ihre kirchlichen Be dürfnisse erhalten. Und sie machten mit dem Friedhof ein glänzendes Geschäft nicht bloß durch Beerdigung der Leichen evangelischer Konfessions genossin, sondern auch der Angehö-igen der russisch- orthodoren Kirche. Eist am 15 Dez. 1871

schön und billig vor. Die katholische Kirche würde der Stadt gemeinde für eine ähnlich entgegenkommende Be handlung, wie sie der evangelischen Kirchengemeinde in der Friedhossfrage zuteil wurde, sicher besseren Dank wissen, als ihn die Protestanten, wie die an- geführten Tatsachen beweisen, abgestattet haben und abstatten. jokale« tntfr Chronik. Meran, 18. November. Merauer Fremdeuliste Nr. 22 verzeichnet 7662 Parteien mit 12.126 Personen, um 1392 Parteien mit 2240 Personen mehr wie um die gleiche

schon im Dezember 1895 (laltgcfunben und er geben, daß damals schon nur mehr Platz für vier Grabstellen vorhanden war, so datz aus diesem Grunde von der evangelischen Kirchenge meinde sofort an die Errichtung des neuen evan gelischen Friedhofes geschritten und bi» zu dessen Herstellung zu einem Provisorium die Zuflucht ge- nommen wurde. Auch der gegenwärtige Herr l. l Bezirksarzt, Dr. Neuhauser, hat, wie er un» Mit teilen läßt, in einem amtlich ihm aboerlangien Gut achten entschieden

gegen eine Weiterbeerdigung im alten evangelischen Friedhose sich ausgesprochen und die» auch begründet. Daß bei der Sachlage und nach all den vorausgegangenen Vorkommnissen die Sperrung nicht auch des evangelischen alten Fried hofe» durch die Gemeinde Untermais erfolgt ist, bleibt eine Unbegreiflichkeit. Die Stadtgemeinde Meran selbst hätte die Sperrung de» sogen, alten evangelischen Friedhofes durchführen können, wenn auch nicht aus sanitären Gründen, so doch als Eigentümerin des Grundes. Sie hat 1861 vom Spitalsonde

und die Ueberlassung an die Protestanten wurde nicht verfocht. Bekanntlich hat die evangelische Kirchengemeinde bei der Grundbuchsanlegung den evangelischen Fried- Hof als ihr Eigentum angemrldrt, obwohl sie ihn niemals erworben hatte und dies auch wissen mutzte, indem unlängst vorher bei der kommissionellen Friedhofsbegehung am 4. Dez. 1895 im Beisein der Vertreter de» evangelischen Presbyteriums, Kurators Alfred Ertl und Albrecht Gumprecht, die das bezüg liche Protokoll auch mitgefertigt haben, feftgestelll

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 07.06.1914
Physical description: 12
evangelischer Seite mußte jetzt eine Eingabe an des k. k. Ministerium für Kultus und. Unterricht gerichtet werden. Diese Ein gabe ist ein geradezu klassisches Dokument der Behandlung der Evangelischen Tirols seitens der Behörden, und darum sei sie im Auszuge angeführt. Zuerst wird mit Recht dagegen protestiert, daß der Sitzung des Landesschulrates, in welcher über die Be schwerde des Pfarramtes Beschluß gesaßt wurde, kein Beirat der evangelischen Kirche zugezogen wurde, obwohl! es sich zweifellos

in eminentem Sinne um die religiösen In teressen der evangelischen Kirche gehandelt hat. „Es ist ein schon oft dem Ministerium vorgetragener evangelischer Beschwerdepunkt, daß die religiösen Interessen der Tiroler Evangelischen im k. k. Landesschulrate nicht die Vertretung finden, die ihnen nach dem Reichsgesetze vom 25. Mai 1833 zweifellos gebührt, und daß das Landesgesetz vom Jahre 1892 in keiner Weise dem Reichsgesetz ent spricht, welches der evangelischen Kirche- zu sichert, daß sie im Landesschulrate

zu trotzen wagte, und noch seltener erfolgt ein Ruckblick auf den großen Kampf, den die Führer des Ultramontanismus in Tirof um die sogenannte „Glaubenseinheit' dieses Felsenlandes führten. An der Spitze dieser konfessionellen Rebellion gegen Kaiser und Reich war ebenfalls ein hoher Würden träger der katholischen Kirche zu finden, dxr auch jedem NichtMrikalen in Wahrheit wegen seines maßlosen Fanatismus unvergeßliche Fürstbischof Vinzenz Gassner von Brixen, der nicht dulden wollte, daß ein Evangelische

! in Tiro5 Grund und Boden erwerbe oder daß die Evangelischen so wie im übrigen Oester reich in eigenen Gotteshäusern zu ihrem Gott beteten. Ruvigier unterlag in seinem Kampfe und auch Gassner blieb nicht Sieger, aber man wähnt sich in ihre Tage zurückgesch'l'eu- dert, wenn man beobachten muß, daß heute noch die Evangelischen in Tirol von amt licher Seite nicht besser denn als Staats bürger zweiter oder gar dritter Klasse be handelt werden. Die staatlichen Behörde« wagen es nicht aus Furcht vor den kleri

kalen Machthabers den Amtlichen Gesetzen Rechnung zu tragen, und drücken bei den durchaus nicht vereinzelten Uebergriffen ul tramontaner Heißsporne beide Augen fest zu, und die autonome Landesverwattung der ge- fürsteten Grafschaft fetzt sich kühn über alle gesetzlichen und moralischen Bedenken hin weg, wenn es gilt, die Rechte der evangelischen Bewohner des Landes zu unterdrücken. Die reichsgesetzlich festgelegte Gleichberechtigung aller Staatsbürger in konfessionellen Fragen hört an den Bergen

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Tiroler Post
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Page 7 of 8
Date: 29.04.1903
Physical description: 8
Protestantismus". Derselben ent nehmen wir, daß in Mähren die Protestanten des Augsburger Bekenntnisses mit den Anhängern der reformierten Kirche (helvetischer Konfession) in Streit leben. Auf Seite 10 führt der Superintendent bit tere Beschwerde, daß das Presbyterium der Filial- gemeinde in Prerau den Reformierten die Benützung des evangelischen Friedhofes gekündigt habe und daß das lutherische Presbyterium in Olmütz dem Vikar Prudky folgendes Schreiben zukommen ließ: „Euer Hochwürden bitten

und in Olmütz aus der evangelischen Kirche ausweisen?" Wenn die protestantischen Konfessionen schon unter einander so unduldsam und gehässig sind, da darf es einen nicht wunder nehmen, daß sie gegen Katholiken auf geradezu unglaubliche Beweise von Intoleranz liefern. Also, ihr Herren Los von Rom-Prediger, zuerst vor der eigenen Türe kehren. Jubikäuws-Mlgerfahrt »ach Maria Lourdes. Um mehreren Mitgliedern die Teilnahme am dritten internationalen Katholikentage (Wien am 10. und 11. Mai) zu ermöglichen

in der St. Jakobspfarrkirche hier das hl. Sakrament der Firmung spenden. Gin zu ruckgekehrter Wriester. Die „Reichspost" veröffentlicht folgenden „Widerruf": „Ich Max (Bernhard) Wöllner erkläre hiemit, daß ich meinen Uebertritt zur altkatholischen Kirche im Juli 1902 auf das tiefste bereue und ich widerrufe alles, was ich öffentlich oder privat in Wort und Schrift gegen den römisch-katholischen Glauben gefehlt, bitte meine hochw. Oberhirten, meine hochw. Mitbrüder und alle Gläubigen wegen des gegebenen Aergernisses

wir in Erledigung Ihres An suchens um Mitbenützung der neuerbauten Kirche zur Kenntnis zu nehmen, daß in der am Samstag den 28. Juni (1902) stattgefundenen Presbytersitzung definitiv beschlossen wurde, obiges Ansuchen abzu lehnen, da es dem Zweck der Spender und Stifter widerspricht." Voll Bitterkeit ruft daher der Super intendent aus: „Herzlos! Jawohl, meine Herren. Wie kann man sich unterstehen, unserseits „Los von Rom!" zu rufen und dabei die Reformierten in Prerau aus dem evängelischen Friedhof

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 16.04.1861
Physical description: 6
gelischen Oberkirchenrath lediglich zu dem Zwecke in Wirk samkeit zu setzen, damit der evangelischen Kirche deS augS- burgifcken und helvetischen Bekenntnisses der Uebergang Won der bisherigen Verfassung zu den beantragten presbyterialen Einrichtungen, und in weiterer Folge die Wahl ihrer Abge ordneten zur ersten General-Synode organisch ermöglicht und aus dieser Synode, welche so bald als möglich einzuberufen ist. die Gelegenheit gegeben werde, mit freier Benützung deS in der Verordnung gebotenen

Materials die zur definitiven Feststellung, Vervollständigung und Einführung der Kirchen verfassung geeignet erachteten Gesetzentwürfe zu formuliren und Sr. k. k-Apostolischen Majestät^urMerhöHsten Schluß fassung vorzulegen. Zugleich > haben, Se.- k.. k.' Apostolische Majestät dem StaatSminister > .hie. E^ächttgung' zu ertheilen geruht,^iu Absicht aus,.die Regelung der Verhältniße der evangelischen Kirche augöburgischen und Helvetischen Bekennt- niMj zu. den, übrigen AeligionS-Gisellschästen w»d i»«bts

z. 18. Dir evangelischen Kirchengemeinden <Pfarrer, Se- niorate und Superinlendenzen) find berechtigt, Eigenthum auf jede gesetzliche Weise zu erwerben. z. 19. Der Besitz u. Genuß der für.ihre Airchen-, Unterrichts- und WohlthötigkeitS-Zwecke bestimmten Anstalten.Stifmngen und Fonde ist ihnen gewährleistet. Stiftungen für evange lische Airchen-,Schul- und Wohlthätigkeits-Anstalten dürfen nur ihrer Bestimmung gemäß verwendet/werden. -Streitigkei ten über die Bestimmung und Verwendung von.Kirchen

- Schul, und StiftungS-Vermogen werden von den kirchlichen Gerichtsbehörden entschieden. ! §. 20. Die Evangelischen beider Bekenntnisse, werden zur Bestreitung ihrer kirchlichen Bedürfnisse, abgesehen von dem- jenigen, «aS bisher schon aüS Staatsmitteln für evangelische Unterrichts- und EulluSzwecke geleistet worden ist, jährliche Beiträge auS dem Sta-usschatze erhalten, wie Wir dies be reit« mit Unserer Enischließung vom II. Mai 1860 ausge sprochen haben. > §. 21. An evangelischen Lehranstalten

, welche auö Staats mitteln errichtet wurden und gemäß Unserer Abficht künftig errichtet werden sollen, können nur Angehörige des einen oder deö andern evangelischen BekentnisseS angestellt werden. T- 22. Evangelischen ist «S gestattet, Lehranstalten des evan gelischen Auslandes unter Beobachtung der allgemeinen ge setzlichen Vorschriften frei und ungehindert zu besuchen. Z. 23. Zur Förderung ihrer kirchlichen und Unterrichts» zwecke können'die Evangelischen, mit Beachtung der gesetzli chen Bestimmungen

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 24.04.1914
Physical description: 12
verfolgt, wagt einer in der „Wartburg", die genannte Tirade loszulassen! Mit welchem parlamentarischen Ausdruck soll man ein solches Vorgehen charakterisieren? Da die Auslassungen der „Wartburg" bald hernach in dem „Evangelischen Gemeindeblatt für Nordtirol" (1912, Nr. 12) wiederkehrten und von dem protestantischen Vikar in Innsbruck gezeichnet waren, so muß man annehmen, daß dieser auch der Verfasser derselben hier wie dort ist. Das macht die Sache vollends schlimm und man muß wirklich fragen

zu dem „evangelischen Pfarrhaus" in Gries. Herr Haffner war schon definitiver Pfarrer in Böhmen, als sorcher kann er sich aber in Gries nicht bezeichnen; er ist auch nicht bloß evangelischer Kurprediger, er ist als Vikar eingegliedert in den Gesamtverband der evangelischen Gemeinde Meran und auf der Außenstation Bozen-Gries angestellt; so will er sich aber auch nicht nennen (das scheint ihm zu wenig zu sein) und so schreibt er ausgerechnet: „Pastor K. Haffner, evangelischer Kurprediger." Charakteri stisch

". Wenn Peregrinus eine solche Unwissenheit an den Tag gelegt hätte, wäre es ihm schlecht ergangen, aber alle die vielen, die seine Schrift unter die Lupe nahmen, konnten darin keine Ignoranz in prote stantischen Dingen finden und doch mußte Peregrinus über intime Fragen, z. B. hinsichtlich des protestan tischen Gemeindelebens und der evangelischen Kirchen verfassung usw., beschlagen sein. Es wurde dem Schreiber dieser Zeilen nahe gelegt, im besonderen noch auf die Besprechung ein zugehen, welche die „Neue Freie

des Innsbrucker Vikars in der „Wartburg" vom 13. September 1913 charakterisiert. Dann erschien die Besprechung in der im Verlage des Evangelischen Bundes erschei- nenden „Deutsch-Protestantischen Bücherschau", die offensichtlich von dem österreichischen „Wartburgs- Schriftleiter stammt. Es liegt hier eine Kraftleistung vor, die ja <-inem Paladin des Evangelischen und des Ostmarken-Bundes alle Ehre macht, angesichts deren wir aber nur re- oder despektvoll schweigen können. Und nun kommt der österreichische

haben und ihm rechtgeben; für die Oeffentlichkeit sei nur der Satz aus dem „Leipziger Theologischen Literaturblatt" (Nr. 21 vom 10. Oktober 19 >3) angeführt: „Der Kritik des allzu protestantischen und zu wenig evangelischen Protestantismus in Tirol (von Peregrinus nämlich) kann man ein gewisses Recht nicht absprechen." Etwas will der österreichische „Wartburg"-Schriftleiter bei Peregrinus allerdings anerkennen, nämlich dessen Ausführungen über die Glaubenseinheit in Tirol. Sollte derselbe damit das haben gutmachen

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Der Burggräfler
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Page 1 of 8
Date: 10.08.1907
Physical description: 8
öffentlich recht unangenehme Wahrheiten zu sagen. 2m „Alldeutschen Tagblatt' vom 11. Juli d. 2s. war eine förmliche Absage der Alldeutschen an die Allkatholiken zu finden. Die altkatholische Kirche sei lebensunfähig und nicht im Stande, den „Röinifchen' ernsthaft zu schaden. Die Altkatholiken geben nun in ihrer Zeitschrift der „Grobian' (Nr. 14) (ihren evangelischen Brü dern in Christo) eine derbe Antwort, die ungemein wertvolle Geständnisse enthält. So heißt es in dieser altkatholischen Polemik wörtlich

, für die Beamtenschaft einfach unannehmbar bleiben mutzte und geblieben ist. Für die anwesenden.Ber treter des „Evangelischen Bundes' hätte sich geziemt, auf den Punkt 22/2 der Verfassung der evangelischen Kirche A. und H. B. (Augsburger und helvetischen Bekenntnisses) in Oesterreich vom 9. Dez. 1891, R.-G.-BI. Nr. 4, aufmertsam zu machen, wonach von jedem evangelischen Glaubensgenossen „Friede mit Andersgläubigen, Gehorsam gegen die Gesetze des Staates und Treue gegen den Kaiser' gefordert werden: anstatt

Uebertritt zur „Evangelischen Kirche' zu verlocken. Wörtlich heitzt es: „So zog man autzer Rotier (Leoben) noch L an d s ch a u (Tetschen) ins „evangelische Lager' und warf die goldblinkenden Netze auch aus Ferk und andere altkatholische Priester aus, die aber — gottlob — standhaft blieben. Aus den so gewonnenen „Priester-lieber- tritten' aus der altkatholischen „Schwesterkirche' schlug man weidlich Reklame-Kapital, warf sich in die Brust und: voilä taut!' Das find ja nette Geständnisse! Und wir wissen

nach Tarif. — rUe»h,n.«»smiarmer 848. Meran, Samstag, am 10. August 1907. XXV, Jahrgang. Kalender: 10. SamStag, Laurentius Lev. M. — 11. Sonntag. Philomena I. — 12. Montag, Klara I. A — 13. Dienstag, Kassian B. M. Märkte: 10. Mori B. 10. Jnnsbruck-Wilten KBPf. MschmimseKrieg im „Los von Rom'- Lagcr. B. V. X. Noch vor kurzer Zeit kämpften Pro testanten und Altkatholiken gemeinsam gegen die wahre Kirche. Plötzlich aber kam ein heftiger Kon flikt zwischen beide Truppen und nun beginnen die Herrchen einander

und gebot allen Bedenken wegen der unleug baren Aversion (Abneigung) des süddeutschen Charakters gegen den nüchternen Protestantismus Schweigen. Eine Mitwirkung des Altkatholizismus wünschte man nicht, dessen Vertreter fortan schwiegen, auch dann schwiegen, als ein weiterer Redner die anwesenden Vertreter des „Evangelischen Bundes' belehrte, datz Oesterreich keiner „religiösen Trak- tätlein' voll Bibelsprüche bedürfe, datz der Ostmärker dem evangelischen Gotteshause ebenso fern bleiben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 12
Date: 20.06.1914
Physical description: 12
Schmauß zur Aeuße- rung ein, und dieser begann: „Ich denke, es ist das Einfachste, wenn wir uns darnach richten, wie es in kaiserlichen Landen gehalten wird. Dort ist die Wahl und Ausübung des evangelischen Glaubensbekennt nisses nicht gestattet, und was der Kaiser für Recht hält, kann es auch für uns Tiroler sein!" „Ich stimme ebenfalls für die Abweisung!" sagte Gröbner von Wolfsthurm. „In diesen Bergen bestehen ganz eigentümliche Verhält nisse; sie sind von jeher der Hort der Glaubensreinheit

und Glaubens einheit gewesen. Mag man es anderswo mit den Evangelischen halten, wie man will: in Tirol muß es beim Alten bleiben!" „In Italien," sagte Marchese Luniati, „weiß man gar nichts von derlei. Dort gibt es nur einen Glauben, und ich sehe nicht ein, warum Deutschland etwas darin voraus haben soll!" — 403 — „Auch ist zu bedenken," bemerkte Graf Ferrari, „wie eine solche Verschiedenheit das Regieren erschweren würde! Die einmal gewährte Nachsicht würde immer neue Forderungen Hervorrufen, und zuletzt

käme es noch so weit, daß man auch den Juden ihren Willen tun und sie behandeln müßte, wie gute katholische Christen!" „Wie freue ich mich dieser erleuchteten Uebereinstimmung," sagte Gravenegger, „und bedaure nur, daß meine Kränklichkeit mich hindert, das so auszusprechen, wie ich es möchte. Nur eine Erwägung kann ich nicht unterdrücken: die weltlichen Mächte haben zwar Frieden ge schlossen, aber die Kirche hat ihn nicht anerkannt. Der Papst hat aus drücklich dagegen protestiert, und wer

ein treuer Sohn der Kirche ist, der darf nicht Mitwirken, einen Vertrag zu vollziehen, dessen bloße Existenz ein Frevel ist!" „Diese Ansicht," rief Wiener mit ernster Würde, „ist nicht neu, aber daß sie so rückhaltlos ausgesprochen wird, das ist noch nicht dage wesen! Wo bleibt ihr gegenüber die Pflicht gegen Land, Landesherrn und Landesgefetz?" „Man muß Gott mehr fürchten, als die Menschen ..." erwiderte Gravenegger, Wiener aber sprang zürnend empor und stieß geräusch voll seinen Sessel zurück. „So bald

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Der Burggräfler
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Page 5 of 14
Date: 07.04.1894
Physical description: 14
. Denn, wenn diejenigen Personen, die dem evangelischen Volte gerade in unserer Zeit ein Beispiel vou Glauben-treue und Festhalten an der evangelischen Wahrheit geben sollten, durch Hin laufen zu Dominikanermönchen ihre Haltlosig keit bekunden, was soll der gemeine Mann thun, der b-Sher in Schlichtheit und Ausrichtigkeit seine evangelische Kirche besuchte und dort Wahrheit und Trost in allen Lebenslagen zu finden glaubte! Wahrhaftig, von dem Gebühren jener dem Namen nach evangelischen Aristokratie bis zum for mellen

Uebertritt zur römischen Kirche ist nur ein keiner Schritt, und wie verderblich und zerstörendauf die evangelische Kirche ein solches Beispiel wirken mag. wer kann es ermessen? Auch in dem verflossenen Jahre ist hier eine Anzahl Uebertritle Evangelischer zur katholischen Kirche zu verzeichnen gewesen, denn die römische Pro paganda wirkt mächtig in Meran. Hat sie sich doch sogar in den Kreis der Vorsteher der evangelischen Gemeinde Meran» zu drängen ver standen, von denen Einzelne

Vor theil auf die eine oder andere Seite allezeit zu treten bereit macht. DaS sind traurige Zu stände in Meran, welches die erste und einzige evangelische Kirche in Tirol auszuweisen hat, die schöne, erst vor zehn Jahren erbaute ChristuS- kirche! Möchte doch den evangelischen Gemeinde mitgliedern, allen ohne Ausnahme, da» Beispiel der armen evangelischen Zillerrhaler vor Augen stehen, welche Ende der Dreißigerjahre lieber Haus und Hof in ihrem schöne» Tirol verließen, als daß sie untreu wurden

». Die „Die Kirchl. Korresp.', Organ des evangeli schen Bundes, Pionnier des modernen »prote- staatischen Geister', enthielt neulich folgenden Erguß: „Gerade die PassionSzeit wird von der römischen Kirche mit Vorliebe benutzt, durch die Pracht ihrer Zeremonien gedankenlose und charakterlose Protestanten zu blenden. Beredte und kluge römische Priester wissen die Segnun gen deS MariendiensteS in der römischen Kirche mit berückenden Farben zu schildern. Auch in Meran, werden alljährlich in der PassionSzeit

Dominikaner von der Kreme der protestanlifchen Bevölkerung Meran-, von Herren und Damen, besucht wurde? daß die protestantische Aristo kratie jene Vorlesungen nicht nur mit Eifer hörte, sondern auch — um nur Eine« anzufü hren — nach Schluß derselben von der de n Zuhörern behufs Anbetung emporgehattenen Monstranz die Kniee beugte? — DaS zeugt doch sicher von einem traurigen Verfall des evangelischen Be wußtseins, daS jeden wahrhaft eoangel. Christen mit Beschämung, Trauer und Abscheu erfüllen muß

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 03.11.1898
Physical description: 8
im Parlamente ist todt, es lebe die deutsche Gemeinbürgschaft im Vol ke, zu dem die-Großrundbesitzer je denfalls nicht gehören! Um pMschl» Zchiilplchr. Der deutsche Kaiser in Jerusalem. Auf die Ansprache des Kultusministers Dr. Bosse bei der Besichtigung der Erlöser kirche erwiderte Kaiser Wilhelm mit aufrich tigem Danke und sagte, er freue sich, die Einweihung der Erlöserkirche der evangelischen Gemeinde feiern zu können. Er verdanke dies der wohlwollenden Gesinnung deS Sultans, seinem hochseligen

. Pariser Leben wirkt auf das Gemüth, Die Einweihungsrede hielt Lizenziat Weser aus Berlin, der Schriftführer des Jerusalem vereins. Nach der Einweihungsfeier begab sich die Kaiserin nach Betlehem zurück, wo in der evangelischen Kirche ein Gottesdienst abgehalten wurde, welchem daS Kaiserpaar beiwohnte. — Am Eingange der evangelischen Kirche in Betlehem wurde das deutsche Kaiser paar vom Grafen Ziethen - Schwerin im Namen des Jerusalemvereins begrüßt, welcher das Herrscherpaar willkommen hieß

in der Stadt Davids, der größten und hochgeehrte sten der Welt, da in ihr der Heiland geboren. Die endliche Vollendung der evangelischen Kirche sei durch das Eintreffen des Kaiser paares in Konstantinopel erreicht worden. Nach beendetem Gottesdienste hielt der Kaiser eine Ansprache und empfing den griechisch orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, wel cher ihm eine Reliquie überreichte. Das Kaiserpaar wohnte abends auf dem Oelberge bei herrlichem Sonnenuntergange einer kurzen vom Oberhosprediger Dryander

Großvater und seinem in Gott ruhenden Vater, der doch schließlich den Aueschlag gegeben habe. Mit blsßem Reden sei hier im Orient nichts gethan; er hoff», daß die Evangelischen besonders auch durch ihren Wandel die Wahrheit des evangelischen Glaubens bezeugen und bekräftigen werden. Dann werde auf dieser Feier die Gnade Gottes ruhen und reichen Segen schaffen. Das wünsche und erhoffe der Kaiser mit allen Anwesenden. „Sagen Sie dies,' schloß der Kaiser, „den Evangelischen, insbesondere den Deutschen

wieder.' — Am 31. v. Ms. brach das Kaiserpaar auf nach Betlehem. Die Kaiserin fuhr von dort nach dem Wein berge, um der dort stattfindenden Einweih ungsfeier des neuen Waisenhauses beizuwoh nen. Der Vorsitzende der evangelischen Jeru salemstiftung, Graf von Ziethen-Schwerin, begrüßte die Festgemeinde, gab einen Ueber- blick über die Entwicklung und die Erfolge des Jerusalemvereins und knüpfte daran die Ermahnung, die Dankbarkeit sür die bisheri gen großen Erfolge durch ferneres Werben und Wirken in der Heimath

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Gardasee-Post
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Page 7 of 12
Date: 17.04.1909
Physical description: 12
3. Gottesdienst in der Evangelischen TRINITATIS-KIRCHE in Arco (Bahnhofstraße). Jeden Sonn- und Feiertag, morgens 11 Uhr, In bevorzugter Lage, direkt a. Canal Grande Filiale der Bank für Tirol und Vorarlberg in Bozen Kauf und Verkauf, Verwahrung und Verwal tung von Wertpapieren, Geldwechsel, provi sionsfreie Kuponseinlösung. Lose zu aller Ziehungen. nohii ph or ^ie Rentensteuer trägt die j IgDIJUbilui Anstalt.VerzinsungzurZeit Auswärtige Einleger erhalten Posterlag- I SGheiiie Cassastundenv. 8--12vorm

Loggia. An Spaziergängen und Ausflügen seien ganz besonders hervorgehoben: 4. Aufstieg auf den Schlossberg, pracht volle Tal- und Seesicht. 5. Nach Chiarano (Garten Villa Angerer), Kloster S. Maria delle Grazie (Waffenstill stand 16. Juni 1508 zwischen Kaiser Maxi- millian I und der Republik Venedig.) Die Kirche besitzt ein wertvolles Madonnabildnis und schöne Fresken. Begräbnisstätte der Grafen von Arco. 6. Zum Varone - Wasserfall; nach Vigne und Varignano. 7. Dosso di Romarzollo, oder: Steineichen

, Marienblick, Olivenpromenade. 8. Ins Lagheltal, zur Pass-Höhe von S, Giovanni. (Ueberwältigender Rundblick auf die Adamello-, Bresanella-Brentagruppen): 9. Nach Oltresarca; zu den Steinbrüchen „Meneguzzi“ (lieferten das Material für Herren - Chiemsee u. s. w). Torbole. Die Kirche mit Altarbild von Cignaroli; die Fischzuchtanstalt. Spaziergänge: Sasso deibimbi; Nago, auf der alten Straße hin, auf der neuen zurück; Ruine Penede; nach Loppiosee IV2 St) u. s. w.

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Tiroler Post
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Page 8 of 12
Date: 10.05.1899
Physical description: 12
Verwaltungsgerichtshofes erinnert. Sehr treffend schreibt die „Reichspost" über diese Gesetze: „Wir haben gerade in unseren Tagen allen Grund, uns an das Jubiläum der Mai gesetze zu erinnern — unsere Gratulation bei dieser Gelegenheit lautet: Hinweg mit diesen Gesetzen! Die ganze liberale Gesetzgebungs epoche steht unter dem Schlagwvrte: Voll ständige Trennung von Kirche und Staat. Man hätte gegen die Befreiung der Kirche ans der staatlichen Vormundschaft nichts einzuwenden gehabt. In der That aber war es nur den Herren

Gesetzmachern um eine Konfessionslos- erklärung des Staates zu thnn. um das ein gewanderte Judenthum über die katholische Kirche setzen zu können. Man brach zu diesem Zwecke in völkerrechtswidriger Weise das Kon kordat, nannte sich interkonfessionell, behielt aber alle Rechte, die das Konkordat dem Staate in der Kirche gewährt hatte, zurück. Nachdem man die Trennung von Kirche und Staat hinaus posaunt, besetzte man Erzbisthümer und Bis- thümer und Kanonikate wie bisher, reservierte sich ein Vetorecht

für alle Besetzungen, die der landesfürstlichen Präsentation und Ernennung nicht Vorbehalten waren, legte sich das Recht der Einführung der Eingesetzten in das mit dem betreffenden Amt verbundenen Einkünfte, die gar nicht aus dem Säckel des Staates kommen, bei. verpflichtete die Bischöfe zur Vor legung ihrer Instruktionen und Hirtenbriefe bei der Landesbehörde und erklärte dasjenige Ver mögen, das der Kirche gehörte, den Religions fond, als Staatsgut und hob von den Pfrün denbesitzern neüe Steuern

und gegen die Evangelischen daselbst betreiben würden? Die Wälschtiroler und der Landtag. Der Tiroler Laudtag bewilligte auf Antrag des Abg. Dr. Kathrein den italienischen Abgeordneten eine weitere Frist von 3 Wochen zum Erscheinen im Landtage. — Der Petition der Städte Bozen und Meran bezüglich der Autonomie- Verhandlungen mit Wälchtirol ist neuerdings auch die Marktgemeinde Neumarkt mittels ein stimmigen Beschlusses beigetretcn. Hochverrätherisch. Neuerdings werden ver schiedene, aus Deutschland eintreffende Druck

, nachdem ihm die Judenfrechheit zu dumm geworden, gegen welche die feigen Mi nisterien endlich energisch aufzntreten nicht die Schneid' haben. An seiner Stelle wurde der Bautenminister Krantz — Kriegsminister! Nus Stafct und Land. Innsbruck, 9. Mai 1899. Predigten über die soziale Frage. Der aus gezeichnete Kanzelredner Rektor P. Kolb S. J. hält allabendlich um 7 1 / 2 Uhr in der Jesuiteu- kirche Vorträge über die soziale Frage. Die selben werden insbesondere von den jeden Abend zahlreich versammelten

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