. G r o ß - B o z e rr. Bozen, am 10. April. Am 8. April wurde sowohl in Zwölfmalgreien wie in Bozen ein Beschluß gefaßt, der den beiden Ge meindevertretungen eine sehr wichtige Aufgabe zu weist: die Vereinigung von Bozen und 3 wölf m algreien zu einem Groß-Bozen. Wenn nran auch das Tempo, mit dem die beider seitigen Komitees die Verhandlungen pflogen, we gen deren Schnelligkeit nicht geradezu gutheißen kann, so wird doch jeder, der die Verhältnisse in Bozen und Zwölfmalgreien halbwegs kennt, dem Beschluß zustimmen. Schon
seit längerer Zeit hat sich unter den Steuer trägern von Zwölfmalgreien eine Mißstimmung ge gen den jetzigen Gemeindeausschuß bemerkbar ge macht, die darin ihren Grund hatte, daß die Ge meinde den Wünschen der verschiedenen Fraktionen eben nicht Nachkommen wollte oder — konnte. Am 25. Jänner d. I. fand in Zwölfmalgreien eine Versammlung des von einem größeren Teil der Zwölfmalgreiener Steuerträger gewählten Komitees statt, das die Wünsche und Beschwerden der ver schiedenen Fraktionen
Freitag den 8. April den beiderseitigen Ge meindevertretungen zur Beschlußfassung vorlag. Am Freitag vormittags nahm der Eemeindeaus- schuß von Zwölfmalgreien dieses Uebereinkommen mit 10 gegen 7 Stimmen an. Am gleichen Tage nachmittags fand in Bozen eine außerordentliche Sitzung des Gemeinderates statt, in der dieses 22 Punkte umfassende Ueberein kommen einstimmig angenommen wurde. Während 21 Punkte dieses Uebereinkommens die gegenseitigen Verhältnisse, wie die verschiedenen Steuern, Umlagen
, das Wasser- und Elektrizitäts werk, den Armenfonds, die Uebernahme der jetzi gen Gemeindeangestellten usw. regelt, ist der 22. Punkt ein derartig schwerwiegender, daß heute schon eine tiefe Erregung unter der minderbemittelten Be völkerung platzgegriffen hat. Der 22. Punkt lautet wörtlich: Der Gemeinderat von Bozen wird ersucht, ehe- tunlichst Vorsorge zu treffen, daß nach erfolgter Inkorporierung der Gemeinde Zwölfmalgreien die städtische Milchzentrale im Interesse der landwirt schaftlichen Bevölkerung
von Zwölfmalgreien un ter der Bedingung ausgelassen wird, daß für die wirklich arme Bevölkerung der Sladtgemeinde auf geeignete Weise billige Milch beschafft wird. Wie dieses Ersuchen der Zwölfmalgreiener Groß bauern zu verstehen ist, wird jedem klar, der den Kampf der hiesigen Bauern gegen die städtische Milchzentrale kennt. Ist doch diese Milchzentrale der Riegel, für unsere genossenschaftliche Milchzui- trale, der die meisten hiesigen Bauern angehören, den Milchpreis hlnaufzuschrauben, soweit es mög lich