deckt ben Mangel an Eigenkraft und das Leben ist sanft und gut und heischt keine Kraftentfaltung. Die Sehnsucht, die das junge Mädchen dann und wann überkommt, ist noch ohne Ziel. Die Liebe faßt eines Tages dieses unvollendete Frauenwesen, das nicht Widerstand kennt, und greift bis in die Tiefen der Gefühle und der Sinne. Von dem uralten Zauberstabe berührt, entfalten sich Geist und Herz und Seele zur Fülle. Und alles, was keimt und blüht und reift, neigt sich dem Willen des Mannes
im Blute der Frau. Sie lernt die Wege gehen, deren Ziel sie in seinen hohnlachenden Augen erblickt. Anfangs ist sie Fügsamkeit, bald ist sie mehr. Nicht Lockvogel nur, auch Stoßvogel, der sich mit eigener Kraft die Beute holt. Die Kraft, die sie für das Hohe nicht aufgebracht hat, sie findet sie für das Niedrige. Ihre Seele ist Schwache gewesen; doch so jene erstorben ist, ersteht die Stärke in ihr. Sie ist nicht mehr Schülerin, sie ist Beraterin, ist Meisterin, ist Herrscherin über sich selbst. Wort