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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
[ca. 1900]
Sachsen in Tirol : Roman.- (Kürschners Bücherschatz)
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Page 53 of 128
Author: Schmidt, Alois Richard / von A. Schmidt
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Hillger
Physical description: 126 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1.487
Intern ID: 185663
t zx-y? ?.cza zit-zaivyS'rz- ' 5 zr;-y?'ZG> Ä. Si über die Ursache seines Ausbleibens zu benachrichtigen. Eine Belohnung nahm .er, mit Ausnahme einiger Cigarren, nicht an, bat aber, sich von Zeit zu Zeit über des Herrn Staatsanwalts Befinden erkundigen zu dürfen. Es muß leider behauptet werden, daß der biedere Landjäger seine Botschaft eben nicht in der entsprechendsten Weise ausrichtete. Daß er vor allem die Familie Zangerle über das Wohlbefinden Fritzens beruhigen müsse, war ihm freilich- Aar

, deshalb richtete er seine Worte darnach ein, daß kein Zweifel darüber aufkommen konnte. Papa Zangerle saß, seine Pfeife rauchend und eine Zeitung lesend, in der Laube, in welcher die Familie mit Gebhart heute das Frühstück eingenommen hatte, während Louise, mit einer Handarbeit beschäftigt, neben ihm saß. Der Nachmittag war ja ausnahmsweise hell und heiter, was seit.ihrer Ankunft nur selten der Fall gewesen war. Bon d em vielen voraus g egangenen Regnen gab auch der hochgehende, in kurzer Entfernung

Zwischen seinen Ufern vorbeirauschende Alpbach, den nur die wallartige „Arche" vom Garten trennte, sichtbares Zeugnis. Der Landiäaer batte den Wea an der Müble mit dem Elektrizitätswerke vorbei über die Arche genommen, von ^Erabsteigend er in den Garten trat. „Verzeihen S'," fragte er, „da bin i wohl recht bei Herrn Finanzrat Zangerle?" • .. Dieser blickte verwundert von seiner Zeitung auf. „Ter bln ich," sagte er, „was ist denn los?" „An schöne Gruaß soll i ausrichten vom junge Herrn, dem Fritz, und Se brauchten

net zu derschrecke, i h m sei nix passiert." „Nichts passiert? — Ja, wie ist mir denn, — der ttflr doch mit dem Justizrat gegangen, so viel ich weiß, dort hinauf, wo die Höhlen sind —?" ... frrilt, aber da droben am Mühlbichl is der altere Herr in a so a schiach's Loch oba gefalle —" ®ä Schreckensschrei ertönte. -Louise stand totenbleich neben ihrem Vater. , „Abgestürzt?" rief Zangerle aus und sprang auf. .wohl/" sagte Grödner, „lebendi is^ er scho no. Er^hatt^ frelli M'nack a brecha könne, aba 's is no

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Category:
Fiction
Year:
[ca. 1900]
Sachsen in Tirol : Roman.- (Kürschners Bücherschatz)
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Page 111 of 128
Author: Schmidt, Alois Richard / von A. Schmidt
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Hillger
Physical description: 126 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1.487
Intern ID: 185663
112 yi-v* A.- Schmidt. ^rs»^rs^vvSV^và>sssv«r-sr-r>?'LL Die Zeit der Sommerfrische der Familie Zangerle war vorüber, und diese wieder eingewöhnt in ihrem -Stand orte Regensburg. Etwa sechs Wochen waren seit den letzterzählten Ereignissen vergangen, nach weiteren vier Wo chen sollte Fritz zur Universität nach München abgehen.. Soweit war also alles im schönsten Geleise, als mit einem- male die behäbige Ruhe des Familienlebens einen gewal tigen Stoß erlitt. Der Briefträger hatte Linen

dickleibigen Brief gebracht, und mit dem Worte „Eingeschrieben" sein Bescheinigungs buch vorgelegt. Vater Zangerle, der gerade beim Früh stück saß, sah sich den Brief an. „Von Leipzig," sagte er dann; „aha, Absender Justizrat und Staatsanwalt Doktor Gebhart. Stimmt!" Er bescheinigte und öffnete den Brief. „Ja, was ist denn das?" sagte er verwundert, als ihm sogleich drei ge schlossene weitere Briese in weißem, grünem und rosa Um schläge in die Hand fielen. Eine Aufschrift war nicht dar aus ersichtlich

. „Mir scheint fast, als ginge das auf einen Ulk hinaus," setzte er hinzu, und: „Na, du meine Güte, der Brief ist ja sechs Seiten lang, Gott stehe mir bei? Scheint der reinste Roman zu sein! Der wird sich aber wohl täuschen, wenn er voraussetzt, daß er eine ebenso- lange Entgegnung erhält!" Die Zollrätin meinte, das käme ja doch erst im zweiten Teile, er solle doch erst lesen, was darin stehe. „Bist neugierig, Alte?" spottete Zangerle, und sing zu lesen an. „Hm, der Anfang ist ziemlich langweilig

und Gute, das ich seitens der Familie Zangerle während meines

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Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 19.05.1937
Physical description: 6
Der Meraner Dichter und Schriststeller Karl Zangerle. Zur Vollendung seines 60. Lebensjahres. Unter den Erzählern und Dichtern Südtirols ragt vor allem die charakteristische Gestalt des Meraners Karl Zangerle hervor, dessen kernige, von feinem, oft sarkastischem Humor getragene Kurzgeschichten aus dem Burggrafenamte seiner zeit die literarische Welt aufhorchen ließen. Karl Zangerle ist ein Kind der schönen Passerstadt Meran. Am 20. Mai 1877 dort als Sohn des Bäckermeisters Josef

Z a n g e r l e und der Müllerstochter Maria G s ch w a r i geboren, verbrachte der junge Karl seine Iugen'djahre in der sonnigen Umgebung des „Garten Gottes". Fast möchte man es als einen merkwürdigen Zufall an- sehen, daß Karl Zangerle als Schul- und Bankkollegen seinen leider allzu früh verstorbenen Zeitgenossen, den Bozner Hans (Hepperger) von H o f f e n s t h a l erhält, der später der Welt als glühender Verehrer und Schilderer seiner engeren Heimat so manches feinsinnige, tiefempfundene Werk hinterließ

...!" Waren schon frühzeitig, zuerst meist in der Münchner „Jugend", Zangerles treffliche Erzählungen erschienen, von denen ihm „D e r B a u e r n r e i t e r" (1914) beim Preisaus schreiben der „Woche" den ersten Preis eintrug, so gab Philipp Reclam bereits 1912 in der bekannten Unioersal-Bibliothek Karl Zangerle. (Nr. 5391) die „Meraner Geschichten heraus, in der diese in verschiedenen Zeitschriften verstreuten Beiträge gesam melt erscheinen. Schon in diesen Geschichten erweist sich Zangerle als still

, die die Natur so überreich aus gegossen hat, miterlebt. Im Jahre 1917 erscheinen bei Adolf Bonz in Stuttgart Zangerles Geschichten aus Südtirol unter dem Titel „I ö r g, der Reimer". Hat Zangerle in seinen Meraner Geschich ten der heiteren Seite breiten Raum gelassen, so zeigt er im „Jörg" sein großes Können vom gefühlsmäßig-ernsten Stand punkte. Die ganze tiefe Empfindsamkeit des Südtirolers, jene stille, heimliche Liebe zu seiner engeren Heimat, die nur dem Eingeweihten und Verehrer der Gegend so recht

verständlich ist, kommt darin zum Ausdruck. Zangerle selbst fühlte an der Nordsee, wo er einige Zeit verbrachte, das richtige Heimweh nach seiner fernen Heimat. Gleichzeitig birgt der Bänd wie derum einige seiner trefflichen Bauerngeschichten. Der Weltkonflikt sieht Zangerle im Kriegspressequartier. Eine ganze Reihe tiefempfundener, dabei oft von schlagendem Humor und glänzender Beobachtungsgabe durchzogene „K a i s e r j ä g e r st ü ck l e n" (leider nur teilweise veröffent licht

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Category:
Fiction
Year:
[ca. 1900]
Sachsen in Tirol : Roman.- (Kürschners Bücherschatz)
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Page 57 of 128
Author: Schmidt, Alois Richard / von A. Schmidt
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Hillger
Physical description: 126 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1.487
Intern ID: 185663
58 1 A. Schmidt. >LDw^^r»à>ss^r«a«'svL.7SDSL-sD ganz; — möchten der Herr Zollrat nicht eines von meinen Hemderl anziehen, daß Ihnen die Nässe nichts schadet — ?" „Warum nicht gar," war die Antwort, „ich war mein Lebtag nie verzärtelt." „Aber die unangenehme Nässe —! Wenn nur Fritz käme, um dort den Kasten zu össnen, der die Hemden be herbergt —" Zangerle schüttelte lachend den Kopf. „Lassen b mich aus mit Ihren Hemden, die mir, da ich noch mal so dick bin wie Sie, ohnehin nicht passen

, was mich einigermaßen wun derte, denn sie ist sonst nicht so leicht gebacken. Als sie sich wieder erholt hatte, stellte ich es ihr frei, mich auf meinem Krankenbesuche zu begleiten —" Der Justizrat streckte ihm mit freudiger Rührung die Hand entgegen und ries aus: „Wirklich'? O Sie guter, lieber Herr Zollrat, das haben Sie wirklick) gethan?" „Jetzt bin ich aber froh, daß sie nicht mitgegangen ist," fuhr Zangerle kopfnickend fort. „Ach, warum denn?" fragte Gebhart enttäuscht. „Aus zweierlei Gründen," war die Antwort

. „Erstens mag das Madel" — Zangerle kratzte sich hinterm Ohr — „schon recht haben, wenn sie sagte,' es passe sich nicht, und zweitens — „Zweitens?" „Zweitens hätte ja dann wahrscheinlich sie den nassen Bündel an/den Kopf bekommen statt meiner —" -„Hut Gotteswillen, ja, Sie haben recht!" rief Gebhart entsetzt aus. „Nee, nee- da wäre es statt dessen schon besser gewesen/ in dem ^Loche da -oben den Hals gebrochen zu haben." . „Oho!" i

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Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 01.11.1913
Physical description: 12
weg. Manchmal ertönt von dem zierlichen Türm- chen das Ave-Glöcklein in die Tiefe und verkün det, von dort herab das Lob Mariens. Möge es so bleiben immerdar! Ein Schlußwort zum „Lechgau". (Vo n der bayerischen Grenz e.) ■ „O armes Hascherl l" Wir wollen mit den eigenen Worten des „Lechgau"-Verfassers beginnen, „armes Ha- icherl", si tacuisfes. Philosoph ns mansisscs, d. h. zu deutsch ^— Herr Zangerle braucht zwar keine Uebersetzung, denn er protzt in seiner Erwiderung sogar mit vier lateinischen Wörtern

—„wenn du geschwiegen hättest, wärest du ein Weiser ge wesen", mit anderen Worten, „dann wärest du klug gewesen". Aber nun frisch und froh die Klin gen gekreuzt! Zuerst einen Satz ins Merkbuch: Korrefpondenten-Riecherei ist sehr undankbar. Ter Herr Verfasser hol weit neben das Ziel ge schossen. Der Kritiker kennt Herrn Zangerle lve- ber von Haut noch Haar, er hat ihn seiner Lebtag nie gesehen und noch weniger im Sinne gehabt, über das Tannheimertal etwas zu schreiben. Das überlassen wir, wie Inspektor Knittel

mit eigenen Gedan ken mit). Forschungen? „Bitte zu beweisen!" ruft Herr Zangerle emphatisch aus. W i r bitten zu beweisen, d. h. zu widerlegen. Tatsächlich hat er nichts, aber auch gar nichts, von dem widerlegt, was ihm vorgeworsen wurde. Gegen Bürger meister Bauer wurde keine „p o l i t i s ch e Spitze hervorgekehrt" und lag dies auch dem Kritiker ferne. Aber Personenkult lieben wir nicht und ein solcher wurde getrieben. Der Verfasser wird ja wissen warum. Ter Verfasser gibt

dazu? — sogar, wenn man sich der Gefahr aussetzt, „daß sich ein gewaltiger Sturm über den Kritiker ergießt". Aber dem Verfasser stehlt, lvie es scheint, offener Mut, er will überall Liebkind sein, sonst könnte die sehnlichst erwartete und g ew ü n s ch t e Aus zeichnung ansbleiben. „Bescheidenheit ist eine Zier, doch . . . ." Das Klima in Reutte mit sei ner nach Norden offenen Lage wird übrigens nicht milder, auch wenn es Inspektor Knittel in seinem „Führer" sagt. Andererseits beweist hiedurch Herr Zangerle

ausgeschrieben". Sancta simplicitas! Den Vorwurf des Plagiates nehmen wir solange nicht zurück, solange uns der Ver fasser nicht nachweist, daß er die Erlaubnis zum Abschreiben ohne Gänsefüßchen erhalten hat. Herr Zangerle sagt ferner: „Ein einzelner kann über ein Gebiet nicht alles wissen (das muten wir ihm gewiß nicht zu), er ntuß aus den Arbeiten anderer schöpfen". Ja, er hat reichlich geschöpft, aber er hat noch mehr getan, er hat wörtlich abge schrieben. Bei dieser Gelegenheit müssen wir noch mals

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Books
Category:
Fiction
Year:
[ca. 1900]
Sachsen in Tirol : Roman.- (Kürschners Bücherschatz)
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Page 123 of 128
Author: Schmidt, Alois Richard / von A. Schmidt
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Hillger
Physical description: 126 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1.487
Intern ID: 185663
liebe uns aufzuopfern, und hätte ich eine Ahnung davon, gehabt, daß Gebhart sich ernstlich um dich bewerbe, so würdest du zu rechter Zeit das Nötige erfahren haben. — Warum ich auch deiner Mutter nichts davon mitgeteilt habe? _ Das war entschieden verfehlt, aber es gewährte mir eine eigentümliche Befriedigung, hierin den Geheimnis krämer zu spielen. Bist du mir böse deshalb, Mutterle?" „Gewiß nicht," war die lächelnde Antwort, „um so weniger, als mir das längst kein Geheimnis war.". Zangerle

, denn warum sollte ich deine Freude daran stören?" ^ „Du mein Gott!" stammelte Zangerle beinahe nieder- geichlagen, „also auch darin hast du mich durchschaut? — ì§etzt begreife ich, warum dich die Nachricht von der Liestl Verlobung gar nicht aufregte !— Nun aber sage mir auch. Me wir das Geld an den Mann bringen, damit es seinen Zweck nicht verfehlt. Soll ich es dem Justizrat schicken?" „Gott bewahre!" versetzte die Mama. - „Willst du Gebhart die Freude darüber, daß er uns zum Besten gehabt

, zu haben glaubt, verderben? Ich würde Vorschlägen, Louisen das Geld einzuhändigen, damit sie es nach der Trauung als ihren Beitrag zur Einrichtung ihm übergiebt. Das wird dann seinen Triumph und Uebermut etwas däm pfen —" ■ „Ganz recht!" rief Zangerle vergnügt aus. „So ma chen wirls! — Ich möchte nur dabeistehen und das lange Gesicht sehen, das er machen wird! Rache muß sein dafür, daß er uns an der ,Nase herumführen, wollte und daß er uns unser Madel nimmt! — Aber das sage ich dir, Fritz

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Books
Category:
Fiction
Year:
[ca. 1900]
Sachsen in Tirol : Roman.- (Kürschners Bücherschatz)
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Page 107 of 128
Author: Schmidt, Alois Richard / von A. Schmidt
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Hillger
Physical description: 126 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1.487
Intern ID: 185663
108 A. Schmidt. Bon der Anhöhe aus, die zum letztenmal den Anblick aus die Wohnung der Familie Zangerle gewährte, warf er noch einen Handkuß hinab. „Adieu!" rief er aus, „adieu, mein Mädchen! Wenn du meiner so wenig vergissest, als ich oft an dich denken werde, bis wir uns Wiedersehen, dann wollen wir sehen, wie mit deinen Grundsätzen, auf die du dir unverantwortlich viel einbildest, aufgeräumt sein wird!" Gerade an der Stelle, wo er vor etwa einer Stunde seine Begleiter verlassen hatte, stieß

für die liebevolle Pflege der Letzten Zeit nuszusprechen —", ' ■ „Ach was, davon kann keine Rede sein," unterbrach ihn Zangerle abwehrend. „Wer wie Sie sich kaum von der Stelle rühren kann und doch seinen Freunden zu Hilfe eilt, Verdient jedenfalls mehr Dank." „Na denn. Schwamm drüber," sagte Gebhart. „Ich eilte daher nach Mehren zurück, raffte meine Siebensachen .zusammen, — nicht wahr, Fritzel, du schickst mir das Kösferchen nach Leipzig nach ? — nahm Abschied von Fräu lein Louisen

, und werde jetzt noch in Brixlegg zusammen packen, um mit nächstem Zuge heimzukehren. Hoffentlich sind Sie mir nicht böse über mein allen Regeln des An standes und der Höflichkeit widersprechendes Abschied nehmen?" Zangerle drückte ihm die dargebotene Hand und meinte: „Das würde unter den obwaltenden Umständen verdammt wenig helfen, und es erübrigt uns nur, Ihnen ein herzliches Lebewohl zu sagen und Sie nicht auszu halten, wenn es so sehr mit der Abreise drängt." Gebhart wandte sich nun an die Zollrätin

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Books
Category:
Fiction
Year:
[ca. 1900]
Sachsen in Tirol : Roman.- (Kürschners Bücherschatz)
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Page 12 of 128
Author: Schmidt, Alois Richard / von A. Schmidt
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Hillger
Physical description: 126 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1.487
Intern ID: 185663
r ; : , : j’- - .K*■ z Sachsen in Tirol. H als dem deiner Eltern, und ich finde das ganz begreiflich. Sie ist allmählich der spiritus àmilinris geworden, welcher das Hauswesen der Familie Zangerle in seinen Händen vereinigt hat, so daß er im großen Ganzen das entscheidende Wort führt — " „Du, Alter!" unterbrach ihn seine Gattin und legte dabei die Rechte auf die Hand Louisens, welche mit einiger Aengstlichkeit aufblickte; „mach' mir meine Liese nicht scheu, denn sie ist wahrhaftig

—" „Nicht bloß deine, sondern unser aller rechte Hand," ergänzte Zangerle ruhig und lächelte dabei Louisen gut mütig an. „Gerade deshalb, weil sie in Finanzsragen unser Evangelium ist, und ich als Vater nicht wünsche, daß die Ausgabe, welche sie einmal auf sich genommen hat, zu schwer für sie wird, möchte ich dem Fritzl einiges ans Herz legen, was besser in den Wund des Vaters als der Schwester paßt. Versteht mich also recht! Er weih, daß meine Einnahmen, aus der Louise unseren Unterhalt be streitet, so weit

, und ist unser Finanzministerinm dabel immer nod} guten Mutes. Aber ein Student, der die bunte Mütze aufsetzt, hat sicher eher als ein anderer Uni- versitätsstudent Gelegenheit zu unnötigen Ausgaben, die leicht jene Höhe erreichen können, daß die paar hundert Mark, welche zu einer Sommerfrische übrig bleiben sollen, nebenbei daraufgehen. — Das ist's, was ich mit meiner Bemerkung vorhin sagen wollte." Als Papa Zangerle schwieg und seine während der langen Rede ausgegangene Pfeife anzündete, glaubte Fritz

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Category:
Fiction
Year:
[ca. 1900]
Sachsen in Tirol : Roman.- (Kürschners Bücherschatz)
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Page 75 of 128
Author: Schmidt, Alois Richard / von A. Schmidt
Place: Berlin [u.a.]
Publisher: Hillger
Physical description: 126 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1.487
Intern ID: 185663
wälzte, welche srch im Umdrehen aneinander rieben und knirschend ihre Bahn zogen. „Breit genug ist derDamm wohl," murmelte Zangerle, „aber die aus der Flußseite schräg- Hefügten Steine scheinen keinen Cement gesehen zu haben und nur lose aufeinander geschichtet zu sein. Hoffentlich sind vor Beginn des Schutzbaues Hölzer senkrecht in den Grund getrieben worden, sehen kann man zwar nichts -davon, — sie werden wohl mit Schotter bedeckt sein. Hoch genug ist die Arche, überflutet

wird sie nicht leicht werden, — wenn sie nur überhaupt hält!" Das Gegenteil müßte freilich sehr böse Folgen haben; -so ließ sich voraussetzen. Das Wasser innerhalb des Rinn sals stand so hoch, als der an dessen linken Seite entlang sich ziehende Grund. Die rechte Seite war etwas höher und deshalb der Gefahr der Überschwemmung we niger ausgesetzt. Die Gärten links würden ohne den Schutz- Lau bereits überschwemmt gewesen sein, und das war die Ursache, warum Zangerle seinen, Blick prüfend auf den Damm und die etwa

.. Dessen getreue Ehehälfte kenn- .zeichnete ihr Dasein eben wieder durch unverkennbares Keifen, während deren Gatte nur Auweilen mit gedämpfter Stimme eine Erwiderung wagte. „Was muß denn dieses Scheusal wieder haben?" Mummte Zangerle ärgerlich im Borübergehen.

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Newspapers & Magazines
Reuttener Nachrichten
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Page 5 of 6
Date: 12.04.1929
Physical description: 6
scheinbar durch seine Schreiberei Volltreffer abzuschießen, übersieht jedoch hiebei ganz, daß er sich nur ins eigene Fleisch schneidet. „Kehre zuerst vor deiner Tür, dann bleibt es sauber für und für" heißt ein bekanntes Sprichwort; und dieses sollte sich Herr Dr. Stern ernstlich einprägen. — Herr Dr. Stern schimpft und wettert über den Schriftleiter Herrn Zangerle, nennt ihn den „Rübezahl" der Schul gasse (zum Unterschied vom „Rübezahl" im Untermarkt, seinem Schwager „Kamerad" Hildebert, Chefredakteur

des W. c. Blättle), der das Zeugnis der geistigen Un zurechnungsfähigkeit in der Tasche trage. Der kurze Sinn seines langen Schmäh's aber ist und bleibt: „Der Neid der besitzlosen Klasse!" — Eine unleugbare Tatsache: Schon seit Jahren war Herr Zangerle in der Schriftleitung des von Kamerad Hildebert herausgege benen und von Dr. Stern dirigierten Außferner Boten tätig. Damals hat Herr Zangerle gute Dienste geleistet und erntete auch volles Lob der beiden Herren. — Was hätte Hildebert wohl auch getan

und Schöpfungen des Reuttener Stinnes merk lich zu stinken ansingen und den ehrsamen Bürgern in Reutte die Augen aufgingen, ist Herr Zangerle den bei den nahezu unersetzlich geworden und sie erhoben ihn einstimmig auf den Tron des verantwortlichen Re dakteurs. Sie hatten nun ein Werkzeug gefunden, das für die unflätigen Artikel, die keinen anderen Zweck hatten, als den Reuttener Bürgern wieder Sand in die Augen zu streuen, den Kopf Hinhalten sollte. — Gerade wegen des angeblichen Zeugnisses der geistigen Unzu

rechnungsfähigkeit und der damit verbundenen Prozeß unfähigkeit wurde Herr Zangerle von Dr. Stern geehrt und gefeiert und — bezahlt. Schließlich scheinen auch Herrn Zangerle die Augen aufgegangen zu sein und er hat den beiden Herren den Rücken gekehrt. — Dadurch ist Herr Zangerle Herrn Dr. Stern tödlich verhaßt ge worden, da er anscheinend trotz der vielen ihm erwiesenen „Wohltaten" seitens des Herrn Doktor nicht sein Werk zeug geblieben, sondern zur „Meute" und zu den „Hum den der heutigen Hetzjagd" gelaufen

ist. Das muß aller dings unangenehm sein, wenn man auch einmal ohne Stahlhelm mitten im eigenen Kugelregen steht und trotz einem Angebot von 100.— S keinen Esel findet, der sich ihm zu Liebe die Klauen verbrennt. — Im übrigen würde Herr Dr. Stern besser tun, derartige Be leidigungen hinsichtlich des Privatlebens zu unterlassen, nachdem ihm Herr Zangerle ja auch nicht seine privaten Heldenftücklein, deren es gar manche wären, detailliert und veröffentlicht. Es wäre gewiß nicht zu kostspielig, Klischees

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