wollte er den Diener zur Seite drü» gen und dem Gesänge folgen, aber derbe Hände hielten ihn zurück und der Bediente sagte barsch: „Heda, das geht nicht so rasch, zuerst muß ich Euch anmelden, wie heißt's denn?' — „Wilhelm Echtmann aus Alland und nehmt's gleich die Blumen mit, sie gehören für die Anna; jetzt macht weiter, ich will reden mit ihr.' — „Eine saubere Bekanntschaft ist das, und über das Graswerk wird'S weiter eine Freud' haben,' brummte im Weggehen der Diener, meldete Echtmann und fand das Fräulein
nichts weiter hören; er wen dete sich zum Gehen und der Diener sagte: „Hab' ich nicht recht gehabt, unser „Fräulein' ist nicht die jenige, die Ihr sucht, woher käm' meine Herrschast zu Eurer Bekanntschaft?' — „Ja, Ihr habt Recht: die ich suche hab' ich nicht gefunden— nichts für ungut, behüt' Euch Gott'.' entgegnete traurig Wilhelm, seufzte aus tiefster Brust und wendete sich der Thüre zu. Aber im selben Au genblicke ging die Hausfrau durch das Vorzimmer, erkannte Echtmann, grüßte ihn mit herzlichem Jubel
sie ihn doch so ganz und fühlte warm und wahr, wie er selber. In der Freude ihres Herzens ließ Margarethe, treu ihrer Gewohnheit im Taubenhofe, dem Gaste an Speise und Trank vorsetzen, was nur zu finden war, und ließ Jean und Eugenie ersuchen, zu ihr hinüber zu kommen. — „Bei uns in Alland', sagte Wilhelm, „ist noch alles wie vor und ehedem; der Taubenhof, die Linde, die Bleß, der Packau — nur die lieben Leut' fehlen dort und das ist recht traurig. Nun, und wie geht'S denn Euch in der Stadt? Nehmt's
fühlen zu lassen, Anna dagegen war verlegen und flüsterte dem Vater zu: „Suche ihn los zu werden — es könnte jemand kommen — durch solche Bekanntschaf ten wären wir blamirt — der Chevalier erwartet wich in meinem Zimmer.' Der sehr gehorsame Mar tin fragte daher Wilhelm geradezu, was er wünsche, und als dies.r seine Werbung um Anna's Hand vor brachte, sagte der Vater, sich stolz aufrichtend: — „Mein Lieber, Ihr habt den Angenblick schlicht gewählt — die Verhältnisse haben sich gewaltig ge ändert
nicht dazwischen treten und mein Glück zerstören wollt — wenn er sich etwa noch zurückziehen sollte, dann wäre es mög- lich' — Aber weiter ließ Wilhelm das herzlose, leichtsinnige Mädchen nicht reden, ihm war so weh um'S Herz, daß er hastig aufstand und mit zitternder Stimme sagte: „Nein, Anna, bleibt nur bei dem vornehmen Herrn, Eurem Glücke entgegen bin ich wahrlich nicht, im Gegentheile ich wollte es Euch dauernd gründen. Bin ich Euch jetzt zu schlecht, so will ich'S für alle Zeit bleiben, seht