Büchersammlung Kaiser Maximilians I. : mit einer Einleitung über älteren Bücherbesitz im Hause Habsburg.- (¬Die¬ Ambraser Handschriften ; 1)
34 dort uotergebracht waren, aus Maximilians I. Zeit aber ein Zeugnis aus dem Jahre 1507, von dem gleich unten die Rede sein wird. Nicht Wien, sondern Wiener-Neustadt ist unter Kaiser Friedrich 111. als dessen Lieblingsaufenthalt und dauernde Residenz anzusehen. Schon vor dem Tode Kaiser Albrechts 11., bald nachdem er aus der Vormund schaft seines Oheims Friedrich von Tirol entlassen worden war, verlegte er seinen Hof von Graz nach Wiener-Neustadt. Ein Thurm im Süden der Burg wurde schon 1438
von ihm ausgebessert, wie seine Devise und die Jahreszahl beweisen, die über dem Eingang in die unterste Thurm kammer eingcmcisselt sind (Boehcim, Chronik von Wiener-Neustadt Bd- 1 S. 102), Zu Maximilians 1. Zeit aber kann von einer dauernden Residenz überhaupt nicht gesprochen werden, da der Kaiser auf ununter brochenen Reisen im ganzen Reiche seinen Aufenthaltsort zeitlebens wechselte. Der beste Beweis dafür ist sein Itincrar. 1 ) Unter diesen Verhältnissen-) war die Nennung des Aufstellungs ortes
in einer der romanischen Sprachen, oder gar für deutsche Bücher erschiene dieser Ausdruck im Munde des Celtis vollkommen unpassend. Dagegen kann man dabei mit mehr Wahr scheinlichkeit an die für Friedrich 111. ausdrücklich bezeugten orien- x ) In Wiener-Neustadt Lieh sich der .Kaiser im Widerspruche gegen die Tradition nach dem Zeugnisse seines Itinerars sehr wenig auf. Folgende Daten sind zu belegen*. 1493 »/k.; 1506 2 %, M /r,—’/(. 7r, -"A-A- 1515 -’A-At. A; 1517 1 7„. An— 1 An- Schon dadurch wird die Meinung
, als. habe Maximilian die Gepflogenheit gehabt, in einer Einsiedelei ..den Gedächtnisstag seiner Gefahr auf der Martinswand durch Dank gebet und fromme Betrachtung zu feiern 1 * (Boeheim, Chronik von Wiener-Neustadt, Bd. 1. 8. 162), als unhaltbar erwiesen. Nach der Legende soll der kritische Tag ins Jahr 1.484 fallen, oder Ostermontag 1490 sein (Zeitschrift des deutsch-österr. Alpen- vereins, Jahre. 1890. Bd. 2. S. 184). -) Auch noch später, unter Ferdinand I., wenigstens in den ersten Jahren seiner Legierung
, behielt Wiener-Neustadt seine hervorragende Stellung. Erst nach dem Jahre 152-3 (vgl. Beiträge zur Geschichte der niederösterr. Statthalterei. Wien 1897. 8. 124) und nachdem Ferdinand König von Böhmen geworden war, änderte sich die Sache. Im fase. 17442/3 (H. 14) des Reichsfinanzarchivs in Wien liegt n. a. ein Aet vom 18. August 1522, in dem ein Hofrath in Oesterreich eingesetzt wird, Jnftruction rnnlers Hofrats vnnlerer Regierung in vnnlern Nidevöl'terreichilchcn Latinden 1 . Dort heisst es: ferner