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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 24.02.1894
Physical description: 10
die Folgen gewaltsamer Eingriffe mächtiger Speku lanten. Greifen wir aus dem Wiener Kurszettel nur ein paar Papiere heraus und wir werden sehen, daß das Steigen und Fallen an der Börse nicht eine Folge wirthschastlicher Vorgänge ist. Wir stellen die Notirungen vom Anfang Dezember v. I. und jene vom letzten Samstag den 17. d. M. gegenüber: Anfang Dez. 1893 17. Febr. 1894 Oesterr. Kreditaktien . . 341.— 361.87 Ungar. „ • . . 417.— 435.— Oesterr. Bodenkreditaktien 432.— 451.— Türkenlose 49.80 64.80 Alpine

40.70 59.40 Prager Eisenind.-Aktien . 468.— 540.— Wie hieraus hervorgeht, haben die Papier der leitenden Banken, noch mehr aber die Spekulations papiere der Wiener Börse eine bedeutende Kours steigerung erfahren. Haben die Vertheidiger des heutigen Börsesystems nun Recht, dann muß die Kourssteigerung ihre wirthschaftlichen Folgen haben, das heißt: der neue Werth der betreffenden Pa piere muß heute thatsächlich höher sein wie Anfang Dezember 1893. Soweit die erwähnten Bankpapiere in Betracht kommen

Papieren, den Türkenlosen, Alpinen und Prager Eisenindustrie- Aktien. Der innere Werth der drei Papiere ist heute derselbe wie im Dezember und doch notiren sie heute um soundsoviel Gulden höher wie damals Dieses Beispiel genügt vollauf, um zu beweisen, daß die Behauptung von der ausgezeichneten Funk tion der Börse als Regulator des Geldverkehrs eine unberechtigte ist. Jeder Mensch an der Wiener Börse weiß, daß die erwähnten Papiere nur deshalb so bedeutend gestiegen sind, weil gewisse bedeutende

gegen das Jnstilnt der Börse unter nommen worden, aus welche seitens der an demselben betheiligten Kreise immer die Antwort erfolgte: Die Börse ist eine wirthschaftliche Nothwendigkeit, weil sie der unumgängliche Regulator unseres Geldver kehres ist. Um nun zu zeigen, daß jene Regulirting nicht immer unter Anwendung von Mitteln erfolgt, die ein gewöhnlicher Hausverstand bei einer Insti tution von so großer wirthschastlicher Bedeutung vor aussetzt, führen wir das Folgende an. Es ist allerdings ganz richtig

, daß die Börse den Geldverkehr regelt, nur ist es auch eine unum stößliche Wahrheit, daß diese Regelung den that- sächlichen Verhältnissen nicht entspricht, daß sie viel mehr das Resultat ganz willkürlicher Operationen der die Börse beherrschenden Geldmächte ist. Die Kourse der an der Börse gehandelten Papiere ent sprechen daher in den meisten Fällen nicht ihrem wirklichen Werthe, und die Koursschwankungen, durch welche naturgemäß große Summen Geldes der produktiven Thätigkeit entzogen werden, sind zumeist

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 10
Date: 15.11.1895
Physical description: 10
Börse.) Am Samstag hatte die Wiener Börse einen Tag, der an den Krach des Jahres 1873 erinnerte. Die Effekten wurden völlig wegge worfen. Die Papiere sanken rapid. Ueber die Verheerun gen, welche der Eourssturz angerichtet hatte, kayn man sich noch kein klares Urtheil bilden. Jedenfalls werden viele und sehr beträchtliche Insolvenzen in den nächsten Tagen deklarirt werden. Ueber die Summe der Verluste, welche der Tag gebracht hat, ist es nicht möglich eine Berechnung anzustellen, jedenfalls geht

darzulegen. Die anscheinend nicht ganz günstigen auswärtigen Verhältnisse führten eine gewisse Beunruhigung herbei und bereiteten so den Sturz vor, welcher hauptsächlich die Folge dessen scheint, daß die Spekulanten, die Wechsel stuben rc. das große Publikum und die Kreise auch der kleinsten Stände in das Börsenspiel zogen. Die Regierung beabsichtigte schon früher die Ergreifung von Maßregeln, um solcher Gefahr vorzubeugen. Die Wiener Börse als solche, als Markt ist nicht ungesund

er noch die hl. Sterbsakramente empfangen konnte, gegen Anbruch des folgenden Tages erlag. (Selbstmordversuch.) Am Samstag brachte ein Kur gast, welcher mit dem Nachmittagszuge Meran verlassen wollte, sich in einem Schlafwagen auf dem dortigen Bahn hofe mit einem Messer Schnittwunden an beiden Handge lenken und an dem Halse in selbstmörderischer Absicht bei, wurde jedoch noch rechtzeitig von seinem Vorhaben abgehalten und in das Spital gebracht. Der Verletzte soll angeblich geistesgestört sein. (Eine Panik an der Wiener

, aber war mit aus wärtigen Elementen überlastet. Wenn das anlagebedürftige Publikum sich jetzt solid mit den gesunkenen Werthen ver sorgt, wird die Börse, an der kein krankhafter Zustand herrscht, sich bemerkbar beruhigen. Eine Geldaushilfe in Form eines Regierungsdarlehens ist ganz entbehrlich, da der Privateskompte etwa 47*8 beträgt. Die Autonomie wurde der Börse ertheilt damit die selbstgewählten Organe für die Ehre der Insti tution möglichst einstehen. Die Börse muß parallel mit der Regierung thatkräftig eingreifen

, damit nicht theilweise be rechtigte Vorwürfe, w'.e im Publikum zu hören sind, erhoben werden. Der Minister kündigt Maßregeln administrativer eventuell fiskalischer Natur gegen die Schäden der außerhalb der Börse stehenden Wechselstuben an. Die Negierung ver folgte immer mit minutiöser Genauigkeit die Börsenvorgänge und wird alles thun, damit derartige Vorgänge sich nicht wiederholen. Hauck behauptet, der Eourssturz sei schon lange geplant und vorbereitet gewesen und plaidirt für die Börsensteuer und Börsenkontrolle

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 16.11.1895
Physical description: 12
sind eine Unzahl kleinerer Privatspekulanten, doch soll auch der Bankrott mehrerer Großspekulanten bevorstehen. Die Panik an der Wiener Börse hat auch auf die Börsen von Budapest, Berlin, Paris, London usw. eine verderbliche Rückwirkung ausgeübt. In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom II.Nov. stellten Abg. Sueß und Groß den Dringlichkeitsantrag, die Regierung möge erheben, in wie fern der Kurssturz vom 9. Nov. durch lokale Gründe veranlaßt wurde und in welchem Maße Börsenkomptoirs, Agenten usw. die Ueber

früher die Ergreifung von Maßregeln beabsichtigt, um solcher Gefahr vorzu- beugen. Die Wiener Börse als solche war als Markt nicht ungesund, aber es haben sich aus wärts ganze Gruppen Kontremineurs gebildet, die alle Mittel anwandten um einen Sturz der öster reichischen Papiere herbeizuführen. Wenn ein anlagebe dürftiges Publikum sich jetzt solid mit den gesunkenen Werthen versorgt, wird die Börse, an der kein krank hafter Zustand bemerkt wird, sich beruhigen. Der Minister kündigte Maßregeln

administrativer, event. fiskalischer Natur gegen die Schäden außerhalb der Börse stehender Wechselstuben an. Die Negierung wird alles thun, damit sich derartige Vorgänge nicht wiederholen. Abg. Hauck behauptet, der Kurssturz sei lange geplant und vorbereitet gewesen. Er plaidirt für die Börsensteuer und Börsenkontrolle durch Staats- pr. DoNlsschauspiel in Meran. (Schluß.) Immer näher rückt die tragische Katastrophe. Bereits sahen wir einen Helden, den verwegenen Hans Stückler, für's Vaterland verbluten

über das von verblendeten Fanatikern aufgehetzte, arme Volk die großentheils selbstverschuldeten, traurigen Folgen — die unerbitt lichen Exekutionen. Die durch den nutzlosen, hart näckigen Widerstand empörten Franzosen verstanden keinen Spaß mehr; sie ließen alle Anführer, derer sie habhaft wurden, nach kurzem Prozeß durch das Kriegsgericht, vom Leben zum Tod befördern. Wenn auch manche der letzteren durch Wiederaufnahme des Kampfes nach dem „Wiener Frieden" wirklich schwer gefehlt hatten, so machten sie diesen Fehler

durch ihren heldenmüthigen Tod wieder gut. Sie gaben ihren Mitbürgern ein eklatantes Beispiel von der Wahrheit des Satzes, daß sich die wahre Charakter stärke erst im Unglücke zeigt. Einen solchen Helden führt uns die nun folgende Szene vor. Unfern Blicken bietet sich die ländliche Stube des Tharerwirths in Mitter-Olang dar. Bekanntlich war auch Peter Sigmayr, der Sohn organe. Dr. Lueger sagt, des Finanzministers Meinung von der Börse sei zu gut, wie die aller Finanzminister. Wichtiger als Börsekomptoirs

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 06.01.1894
Physical description: 10
geworden, welche sich gegen die unreelle Art und Weise des Börsespiels wandten, wie es besonders während der letzteren Zeit an der Wiener Produktenbörse sich breit macht, welche auf das Reklamcverfahren ge wisser Börsenkomptoirs hinwiesen, das den Zweck verfolgt, verschiedene Kreise des Publikums für die Betheiligung am Börsespiel zu gewinnen, dessen Beruf und soziale Lebensstellung jenem Geschäfte vollständig ferne liegen. Aus diesem Grunde hat sich die Kammer der Frucht- und Mehlbörse ver anlaßt

gesehen, gegen jenen Unfug mit möglichstem Nachdruck einzuschreiten. In Wirklichkeit dürste ein nicht allzugroßer Theil der an der Börse sich vollziehenden Umsätze dem eigentlichen Spiele zuzurechnen sein, insofern man nämlich unter Spiel den blinden Einsatz auf einen glücklichen Zufall zu verstehen hat, aber ge rade jener geringere Theil hat so viel Erbitterung und Gegnerschaft gegen die Institution der Börse gezeitigt, daß es sich als nothwendig erwies, Schritte einzuleiten, die den offenbaren

stehenden Mitteln ahnden wird." Die andere Verordnung tritt dem Unfuge entgegen, daß für Angestellte von Firmen, welche an der Produkten börse vertreten sind, Spekulations-Aufträge ausge führt werden. Die Kammer der Börse hat mit dem Erlaß dieser Verordnungen eine That von wirthschaftlicher und sozialer Bedeutung vollbracht, die auch beim sonstigen Börsewesen Nachahmung verdienen dürfte. Indem manche „Firmen" und Agettten gewerbsmäßig Personen zum Terminspiel verleiten, die keinerlei Beruf

oder London ein Schwindler die Leichtgläubigkeit der Firmen aliszubeuten sucht und daß ein Mitglied einer Betrügergesellschaft hie und da sein Unwesen treibt. Was aber an solchen Fällen mitten im Reiche geschieht, das erfährt man in der Regel gar nicht oder erst dann, wenn die Gerichts- saal-Reporter darüber berichten. Aus diesem Grunde ist die eingangs erwähnte Maßregel der Wiener Frucht- und Mehlbörse als eine wackere, zeitgemäße That zu begrüßen, die ge wiß vortheilhafte Folgen nach sich ziehen

wird. Daß die Kammer der Börse den gesunden Getreide- Handel von dein Unkraute zu säubern versucht, welches seinen Boden zu überlvuchern droht, war zwar ein Vorgehen, das sie dem Ansehen der Korporation selbst schuldig war, gereicht ihr aber auch zur Ehre. Hoffen wir, daß dasselbe zu weiteren Konsequenzen führen lind sich auch auf andere Börsezweige über tragen möge. Die Gesammt-Börse kann gewiß der Zustimmung und Unterstützung von Seite aller ver sichert sein, welche die Moral auch als Grundlage

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Neue Inn-Zeitung
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Page 2 of 10
Date: 07.02.1892
Physical description: 10
der Fortschrittspartei wurde als Landtagskandidat für den zurückgetretenen Dr. Fetz der Stadtarzt Dr. Theodor Sckmid aufgestellt. Wien, 3. Februar. Das Abgeordnetenhaus eröffnete heute die Generaldebatte über die Börse steuer. Am Schluffe der Sitzung beantragte Dr. Lueger dringlich die Aufforderung an die Regierung zur Vorlage der Untersuchungsakten sowohl der Börse kammer als des Wiener Landesgerichtes in den Strafsachen betreffs der am 14. November in der Abendausgabe des „Wiener Tagblatt" veröffentlichten

und des Erzherzogs Franz Salvator, welche in der Wiener Hofburg stattfand, wohnten der Kaiser und die Kaiserin, Erz herzog Franz Salvator, sämmtliche in Wien weilende Mitglieder des Kaiserhauses, Prinz Leopold von Bayern mit Gemahlin und zwei Töchtern, die Minister Kalnoky, Taaffe und Szögynöny bei. Die Kaiserin fungirte als Taufpathin. Die N men der Prinzessin sind: Elisabeth, Maria, Franziska, Carolina, Jgnazia. Die Taufe nahm Prälat Mayer vor. Innsbruck. Dienstag Vormittags trat im Land hause zu Innsbruck

. Redner verlangte die Festsetzung einer hohen Eintrittsgebühr für die Börsenbesucher und die Ver staatlichung des Arrangementsbureaus. Nicht blos die Effektenbörse, sondern auch die Getreidebörse müsse einer Besteuerung unterzogen werden. Die Börse sei übrigens längst nicht mehr Mittelpunkt des Verkehrs, sondern zu einer Spielhöhle herabgesunken. Redner erinnert an die bekannte Börsenpanik, über welche die Untersuchung eingestellt worden sei. Wenn ein Cohn Millionen erspekulirt, gebe es kein Gesetz

, das diese Spekulation ausgiebig erschwere. Die vorge schlagene Zehnkreuzer-Steuer sei für derartige Leute und Geschäfte eigentlich gar keine Steuer. Von der Steuer werde der Börsen-Cohn wenig berührt, aber Doch wen verderben will der Himmel, den Verblendet er. Was jammerst du, Germane? Der schlimmste deiner Feinde bist du selbst! „Nachlaß." Robert Hamerling. Wiener Krief. Reges Leben und freudige Bewegung herrscht auf allen Straßen! Gruppenweise eilen fröhliche Menschenkinder dahin, unter ihnen viele Frauen

es früher einmal gewesen sein, doch heute nicht und wenn ich eben im Begriffe war, den Wiener Fasching zu schildern, wie er sein soll, so mag mich dazu der Gedanke an dessen einstmaligen Glanz verleitet haben. Anstatt Schnee oder trockener Kälte ist uns all täglich Regen oder Nebel bescheert und ganz Wien watet in einem Kothmeerc, das manche Strecken ganz ungangbar macht; nicht wie sonst tönt aus vielen öffentlichen Lokalen Musik und heiteres Lärmen, sondern es ist meist still und traurig

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Neue Inn-Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 02.11.1890
Physical description: 10
Haus Rothschild und der Krach. Erinnerungen eines Börsianers. Seit zweihundert Jahren, seit dem Papierwirth- schasten bestehen, auf geduldige Blätter gedruckte Versprechungen und Verpflichtungen, die mitunter unerfüllbar waren oder schmählich gebrochen wurden, hat sich allmühlig die Institution der Börsen als traurige Nothwendige aus kleinen Anfängen zur jetzigen Gestaltung entwickelt. Vom Gesichtspunkte der traurigen Nothwendig- keit betrachtet, muß gesagt werden, daß die Wiener Börse

, als sich nicht nur der Wiener, sondern auch der Berliner Platz in große Ueberspeku- lationen festgerannt hatte. Rothschild wickelte Anfangs Mürz 1873 wieder seine fämmtlichen Engagements ab, kontreminirte die massenhaften Depots seiner Klienten, weil die Liefe rung der Stücke in seiner Macht stand, und avisirte Koiumanditen, daß Anfangs Mai ein Zusammenbruch der Börse bevorstehe. Es sollen darüber Briefe in Wien in Aufbe wahrung liegen, die das Datum vom 26. Mürz und 8. April 1873 tragen. Diese Briefe dürften wohl

von einst über ihre Bestimmung hinaus keines wegs entartete, daß sie dem Papierhandel oblag, ohne dem abscheulichen Schwindel zu verfallen. Bei alten Börseubesuchern stehen die Namen Todeseo, Kann u. A. noch in gutem Angedenken und dankbarer Nachrede. Sie waren die Führer der Börse, nicht die Anführer. Sie haben ihre Genossen mitgenommen, aber nicht so, wie sie jetzt mitgenom men werden. Sie haben nach vernünftiger Berech nung und reiflicher Ueberlegung eine Tendenz ein geleitet, die kleinen Leute

sozusagen in ihre Karten sehen lassen, und die ihnen vertrauensvoll gefolgt waren, hatten es nicht zu bereuen. Von einer Degeneration der Börse kann man erst seit Anfang der Sechzigerjahre sprechen. Von Stufe zu Stufe ging das legitime Geschäft in Schwindel über, und bald machte sich die furchtbare Aera der rücksichtslosesten Ausbeutung der Börse fühlbar, die den Namen Rothschild trügt und §11 den Verheerungen des Kraches 1873, zum Unter gänge zahlreicher Existenzen an der Börse und außer

demnächst in einer angekündigten „Geschichte des Hauses Rothschild" veröffentlicht werden. Rothschild wurde bei diesen seinen Machenschaften von Baron Schey und Moriz Wodianer unterstützt, welche Rothschild aus anderen geschäftlichen Interessen in's Vertrauen zu ziehen für gut fand. Schon Ende April machten die kolossalen Ab gaben die Börse stutzig, doch kannte man noch nicht die Provenienz derselben und hielt sie für ein zu fälliges Zusanunentreffen gleichartiger Aufträge. Als am 8. Mai

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 13.02.1892
Physical description: 16
für die allernächste Zeit die Einbringung der Steuer reformanträge an. Die Rede Dr. Steinback/s, die des Abg. Lewicki, sowie die geistvollen Aus führungen des Abg. Kramar waren vor Allem gegen die immer wiederkehrende Auffassung der Börsenstener als Züchtigungsmittel gerichtet. Die der Börse nahestehenden Wiener Zeitungen, voran natürlich die „Neue freie Presse", sind von Ieuill'eton. Meine Militärstrafen! Pechvögel gibt es überall, im Zivil wie Militär, und daß ich einer der ausgesprochensten der letzteren Sorte

. — In der Vorlage über die Wiener Verkehrsanlagen verlangt die Regierung die Er mächtigung, an den aufzunehmenden Anleihen sich mit 41 Millionen zu betheiligen und für die vierprocentige Verzinsung und Tilgung dieser Theilsumme die erforderlichen Beiträge bereit zu stellen. — Im Abgeordnet nhause beantwortete der Ministerpräsident eine Interpellation des Abg. Hauck und Genossen dahin, daß eine nennenswerthe Einwanderung russischer Juden nicht stattsinde, da die Meisten Oesterreich nur aus der Durchreise

nach Amerika berühren und überhaupt die Grenze nur dann überschreiten dürften, wenn sie ausreichende Subsistenzmittel Nachweisen. Weiters beschäftigte sich das Haus mit der Berathung des vom Abg. Bilinski aus gearbeiteten Börsensteuergesetzes, welches folgende Hauptpunkte in sich faßt: Von jeder Gattung Börsengeschäften, mögen sie inner- oder außerhalb der Börse geschlossen werden, ist eine Umsatz steuer in der Höhe von 10 kr. für den einfachen Schluß (5000 fl. ö. W. Nominale) bei den Geschäften

über verzinsliche Staatsschuldver- schreibungen im Betrage von nicht mehr als 500 fl. ö. W. Nominale 5 kr. — zu entrichten. Die Strafbarkeit der Uebertretung erlischt, wenn der dem Aerar hieraus erwachsende Schaden binnen drei Tagen gutgemacht wird. Der Ge setzentwurf ordnet ferner die Führung von seitens der Finanzbehörde beglaubigten Registern, deren Kontrole unter Wahrung des Geschäftsgeheim nisses an. Als erster Redner nahm Abg. Prade das Wort und verlangte eine höhere Besteue rung der Börse. Abg. Schuklje

trat den fal schen Vorstellungen, die sich das große Publikum von der Börse mache, entgegen. — Nach den Generalrednern Kramar (gegen) und Lewicki (für) wird das Eingehen in die Spezialdebatte beschlossen. Im Vordergründe des Interesses der Diskussion standen die Erklärungen des Fi nanzministers Dr. Steinbach, welcher dem Hause zur Kenntuiß brachte, daß auch Ungarn alsbald die Börsensteuer einführen und bei dieser Ge legenheit ein Arrangements-Bureau gründen werde. Der Minister kiindigte zugleich

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Tiroler Post
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Page 1 of 16
Date: 28.07.1900
Physical description: 16
ist, sondern erst in der Zwischenzeit (1- Juli—30. September) billiger einzukaufen Qebenft, was er schon am 1. Juli ver kauft hat, so hat er in „blanko" verkauft, und ein solches Geschäft heißt dann: Blanko-Ter minhandel. Am 23. Juni wurde an der Wiener Pro- dukten-Börse Herbst-Weizen, d. h. erst im Herbste zu liefernder Weizen, mit 8 fl. 27 bis 25 kr. per Meter-Centner verkauft. Nehmen wir an, unser obiger Börsianer verkauft am 1. Juli seine 10.000 Meter-Centner Weizen, die er aber gar nicht hat, ebenfalls

und um das gütige Walten der Vorsehung zu bringen, es ist der — W u ch e r w u r m. Gegen Manl- und Klauenseuche, gegen die Reblaus, gegen viele schädlichen Schmarotzer hat die Gesetzge bung vorgesorgt, um Vieh und Feldfrüchte des Bauern zu schützen. Den größten Feinv des selben aber, der jährlich Hunderte von Millionen dem Landmanne aus den Taschen stiehlt, lässt die Gesetzgebung jedoch ungestört und ganz offen sein Handwerk betreiben, man hat nicht den Muth, gegen denselben einzuschreiten. An der Börse

gestattet man es, dass der Bauer dort um einen Großtheil seines Verdienstes be trogen, der Gewerbetreibende um einen Theil seiner Einnahme verkürzt wird. Nicht nach An gebot und Nachfrage reguliert sich dort der Preis des Getreides, sondern die Speculation setzt denselben fest. Auf allen landwirtschaftlichen Versammlun gen, auf allen Bauerntagen und Agrar-Enqne- ten hört man die Forderung der Landwirte: „Ter Blanco-Terminhandel an der Börse muss aufgehoben werden !" Fragt man aber, was der Blanco

-Terminhandel eigentlich ist und warum er dem Bauern schädlich ist, so weiß selten einer zu antworten. Wir wollen daher kurz erklären, worin der Blanko-Terminhandel be steht. Während die Geldbörse in Wien schon lange besteht, wurde im Jahre 1859 daselbst auch eine Warenbörse gegründet. Die Waren börse befasst sich mit dem Kauf und Verkauf von Getreide, Spiritus, Oel, u. dgl. Ursprüng lich wurde rein nur nach dem vorhandenen Be dürfnis gekauft und verkauft, bald aber bemäch tigte sich die Speculation

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Neue Inn-Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.10.1890
Physical description: 8
Un glück verhütet. In Lschöls bei Sterzing fiel der bereits bejahrte Schullehrer von einer Leiter und erlitt einen Rippen bruch. MolkswirMchast, Kandel', chewerve, Berkehr. Die „Wiener Frucht- und Mehlbörse" ist in ihren neuen Monumentalbau in der Taborstraße übersiedelt und hat sich als „Börse für landwirth- jchaftliche Produkte" etablirt. Wien hat damit un streitig eine neue Zierde gewonnen; ob aber aus ihrem sehr erweiterten Wirkungskreise, dessen Haupt zweck die Preisvermittlung

der landwirthschaftlicheu Produkte auf dem Weltmärkte sein soll, für die öster reichische. Landwirthschaft wesentliche Bortheile er wachsen werden, ist heute noch eine unbestimmbare Frage der Zukunft. Sonderbar ist es jedenfalls, daß in der Ansprache des Präsidenten Naschauer an den Handelsminister - Marquis Bacquehem der Lai'dnürthschaft mit keinem Sterbenswörtchen gedacht wurde. Das wundert uns übrigens gar nicht, da die Börse und ihre Organe, wie allgemein bekannt, auf die sogenannten „Agrarier" von jeher schlecht

zu sprechen waren. Einen Passus aus der Rede des Herrn Naschauer wollen wir uns für eventuelle Fülle gut merken, den Passus nämlich, wo er sagt: daß, wie sehr das Interesse des Einzelnen auch tan- girt sei, Niemand daran denken dürfe, dasselbe den Interessen der Gesammtbevölkernng öoranzustellen. — Sehr schön gesagt! Doch wird uns der geetzrte Herr Präsident schon erlauben, daß wir ihn nöthigen- falls auch beim Wort nehmen werden. Herr Naschauer erklärte auch, daß die Ueber- lieferungen der „Wiener Frucht

- und Mehlbörse" getreulich bewahrt und auch in der „Börse für land- wirthschaftliche Produkte" an ihnen festgehalten wer den soll! Also die guten und schlechtenTraditionen in ihrer Gesammtheit? Wahrlich nette Aussichten, die sich da für die Bodeninteressenten eröffnen! — Diese können also gewärtig sein, daß das wüste Treiben der ungezügelten Speknlationswuth, das Differenzspiel im Getreidehandel, welches seinen alle Volksklassen gleich schädigenden Wirkungen nach alle Hazardspicle der Welt weit übertrifft

, ungeschwücht seine Orgien feiern werde ; daß die famosen Getreide ringe, Kartelle und Syndikate, wie wir solche erst in jüngster Zeit an dem Mais- und Haferringe er lebt, auch an der neuen Börse nicht aussterben wer den. Dazu kommt, daß die Männer des alten In stituts auch das neue beherrschen; von ihnen ist nichts Besseres zu erwarten. W. L. Ztg. In Unterinn hat sich ein Spar- und Dar- lehenskaffeu-Werein nach Raiffeisen gebildet. Vor stand desselben ist Herr Eberhard Chiochetti, Koo perator in Unterinn

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Neue Inn-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 22.11.1891
Physical description: 12
, Ihnen meine Erfahrungen vor Augen zu führen, die wahrlich nicht nur aus Büchern, sondem aus dem wirklichen Leben ge schöpft sind. (Toseilder Beifall, Hochrufe und Händeklaffchen.) Politische Rundschau. Wien. An der Wiener Börse entstand am 14. ds. eine heftige Panik in Folge einer Meldung des „Wiener Abendblattes", in welcher mit Beru fung ans eine Aeußerung des Kaisers von einer Kriegsgefahr gesprochen und be merkt wurde, dieselbe werde durch die Hnngersnoth in Rußland vermehrt. Die Kurse, die schon schlvach

eingesetzt hatten, gingen sprungweise zurück. Auf allen Gebieten herrschte stürmisches Ausgebot. Bankpapiere, darunter Kredit-, Transport- und Montanwerthe verloren fünf bis zehn Gulder. Die Mairente büßte zweieinhalb Per cent ein, Valuten vertheuerten sich. Nachdem der Schaden angerichtet war, wurde verlautbart, daß die MittHeilungen des genannten Blat tes (Beiblatt zum jüdischen „Wiener Tagblatt" des Moriz Szeps) sind ihrem ganzen Inhalte nach durchaus erfunden, da keine der Sr. Majestät

gemacht und andere Ver mögen verloren. „Die Börse ist die Pulsader des öffentlichen Lebens!" So lautet ein stolzes Wort, das jene stets im Munde haben, welche tagtäglich den Tanz ums goldene Kalb ansführen, die Ver fechter und Vertreter des mobilen Großkapitals, die Juden nnd die Judenliberalen. Nun was die Börse ist, das hat sich wieder einmal am letzten Samstage gezeigt, nicht die Pulsader des öffentlichen Lebens, wohl aber der Herd der Korruption und des Schwin dels. Also Worte des Kaisers

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 12
Date: 30.10.1892
Physical description: 12
zu können. Es wird noch sehr geraumer Zeit bedürfen, um alle die tief eingewurzelten Ueberlieferungen und Vor- urtheile aus der Zeit des „höchsten Aufschwunges" auszumerzen und die Wege zur Herbeiführung ge sunderer Zustände zu ebnen. Allein die Gesetzgebung soll und darf trotzdem nicht eine rein abwartende Stellung einnehmen; sie darf ihr wachsames Auge nicht vor Uebelständen verschließen, die bei längerer Duldung die verhängnißvollsten Folgen herbeiführen können. Man mag über die Nützlichkeit der Börse den ken

, wie man will: die eine Thatsache wird niemand, der einigen Einblick in die Verhältnisse gewonnen hat, ableugnen können, daß die Börse heute zu einer Art Spielhölle ausgeartet ist, in der zahllose ihrem wirthschaftlichen Verderben zugeführt werden. Es gibt in Wien eine Reihe von sogenannten „Bank- und Kommissions-Geschäften", die ein Gewerbe daraus machen, ihre „ Com mit ten ten" zum Börsen spiele zu verleiten, die „Courtage" für die gemachten „Schlüsse" ein stecken, und dann ihre Opfer, wann deren „De pots" erschöpft

von der Wirksamkeit dieser dun keln Ehrenmänner zu erzählen. Die Spielwuth hat bereits weite Gesellschaftskreise ergriffen, und *) Wir entnehmen diesen Aufsatz, der nicht genug verbreitet werden kann, dem Brunner „Deutschen Blatte". nicht nur unerfahrene und harmlose Leute, sondern auch manch ein wohlüberlegter, kluger und angesehener Mann ist der Verlockung, die ihm Reichthümer vorspiegelte, die an der Börse zu holen wären, kläglich unterlegen. Die „Agenten" der verschiedenen „Bank- und Kommissionshäuser

. Der Strafgesetzansschuß des Abgeord netenhauses ist eben in Thätigkeit. Vielleicht fällt unsere Anregung ans fruchtbaren Boden. Irgend eine Abhilfe gegen dieses städtische Rüuberunwesen erscheint uns wahrlich dringend geboten. Rundschau. Wien. Die „Wiener Zeitung" meldet: Ein kaiserliches Handschreiben an Ministerpräsident Grafen Taaffe beruft den Reichsrath auf den 5. November ein. — Außer dem Budget wird der am 5. Nov. zusammentretende Reichsrath auch den Gesetz entwurf betreffend die Strafbestimmungen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.02.1892
Physical description: 8
: an der Börse stehen sich zwei Parteien gegenüber, die eine will hohe Preise, die andere niedere. Das ist sehr hübsch, sagen die Freunde der Börse, denn so schaffen sie den wünschenswerthen Ausgleich. Leider liegt der Fall etwas anders, sonst hätten die Landwirthe das meiste Interesse an den Börsenspekulationen, da deil Landwirthen nichts lieber sein kann, als gleichmäßige Preise. Je nachdem, welche Partei am nleisten Macht hat, die Hochpreis-Partei oder die Niederpreis-Partei, wird den Preis bald

das Angebot zu steigern oder zn mindern, und das ermöglichen sie dadurch, daß sie nicht mit wirk licher Maare handeln, sondern mit Maare, welche nur aus dem Papiere steht. Wenn nämlich an der Börse einige Tausend Tonnen Getreide verhandelt werden von Leuten, die weder Getreide zu verhandeln haben, noch Getreide benöthigen, zur Lieferung aus einen be stimmten Termin, sagen wir nach einem Monat (Termingeschäft), dann hat weder der Käufer die Absicht, die Waare abznnehmen, noch der Ver käufer, sie zu liefern

Erledigung der Wiener Verkehrsanlagen ab, während die Linke dieselbe verlangte. Die Regierung behielt sich die Ent schließung vor. — Es verlautet neuerlich, Pra- zak werde demnächst durch den Abg. Grafen Palffy ersetzt werden. In derselben Sitzung brachten auch die Abg. Dr. Pracek und Genossen einen Antrag auf Abänderung des Heimathgesetzes, sowie auf Ver besserung der Lage der Diurnisten ein. Beide Anträge wurden an die betreffenden Ausschüsse geleitet, dürsten aber trotz aller Dringlichkeit

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Neue Inn-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 18.02.1893
Physical description: 10
der österreichischen Sensen-Jndustrie. Ferner gibt es Cartelle der österr.-ungar. Spiegelglas-Cartell, ein Ziegel-Cartell und ein böhmisches Kalk-Cartell. Weiters haben wir ein Cartell der österr. Zuckerfabriken, der un- gar. Mühlen, der österr.-ungar. Papierfabriken, der Cellulosefabriken, der galizffchen Petroleum-Raffi nerien, der Wiener Brauereien und seit neuerer Zeit ein Produktions-Cartell der österr. Maschinen fabriken und ein Cartell der Spiritus-Industrie. Eine ganz besonders lebhafte Cartell-Bewegung

Verbrauche dienen, nament lich auf Lebens- und Genußmittel, und zeigen auf diesem Gebiete ganz besonders ihre höchst nachteilige ja verderbliche Wirkung. Der Ort, an welchem die spekulativen Ringe ihren Anfang genommen und von wo sie sich weiter verbreitet haben, ist die Börse, die ja mit ihrer Förderung des Spieles in Werten zur Bildung von verschiedenen Coalitionen anspornt, deren Hausse- und Baisseparteien ja eigentlich auch nichts anderes als bald kleinere, bald größere Ringe sind. Und den Ringen

ist auch, nachdem sie ihrer Wiege, der Börse, entwachsen sind, noch immer ihre ursprüngliche Art geblieben, daß sie aus Vertretern der Börse, des Handels und Großkapitals zusammengesetzt sind, im Gegen sätze zu den Cartellen, welche Berufsgenossen be stimmter Gewerbe vereinigen. Zur Beurteilung des Wesens der Spekulations ringe mögen einige Daten über ihre Erfolge dienen. Der Pariser Kupferring gewann gegen Mitte der 80er Jahre den größten Teil der damals notleiden den Kupferminen, sammelte ungeheure Kupfervor

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 13.11.1895
Physical description: 6
, 12. November. Nach einer Periode des übertriebensten Opti mismus, in welcher selbst die wiederholt auftauchende Gefahr kriegerischer Verwicklungen keinen Eindruck auf die Wiener Börse machte und in der zuerst die Curse der bekanntesten Speculationspapiere und ihnen nach fast alle an der Wiener Börse kotirten Bank- und Jndustriewerthe von einer noch nicht dagewesenen Bewegung nach Aufwärts erjagt wurden, hat am letzten Samstag — derselbe hat im Börsenjargon bereits den Namen „schwarzer Samstag" erhalten

— die Wiener Börse eine plötzliche Panik ergriffen, die, obwohl ohne unmittelbaren äußeren Anlaß ent standen, sofort die Runde durch die Hauptbörsenplätze Europas machte. Die Ursachen dieses plötzlichen Cursrückganges sind noch nicht aufgeklärt und werden wahrscheinlich nie völlig bekannt werden, hat doch auch die nach einem unvergeßlichen Ausspruche des Abgeordneten v. Jaworski uscsue aä Lnenr zu füh rende Untersuchung über die Börsenpanik vom 14. November 1891 mit einem negativen Ergebnisse ge schlossen

. Es liegt eben in der Natur der Börsen- speculation, wie sie gegenwärtig mangels einer aus- reichend jstrengen Controle betrieben werden kann, daß es jederzeit möglich ist, durch unlautere Manöver, deren Urheber sich im Dunkel halten, die Curs- bewegungen zu beeinflussen. Man spricht von einer in großem Stile inscenirten Baisie-Speculation, deren Ergebniß der unaufhalt same Rückgang der Curse an der Wiener Börse in den letzten Tagen gewesen sein soll, und im Abge ordnetenhause sind bereits zwei

Dringlichkeitsanträge und eine Interpellation eingebracht worden, welche von dieser Voraussetzung ausgehen und eine Unter suchung verlangen; es wäre aber eine Selbsttäuschung, wenn man glauben würde, daß durch eine behörd liche Untersuchung den etwaigen Urhebern dieser Panik auf die Finger geleuchtet werden wird. Auch hat sich die Panik vom Samstag nicht bloß auf die Wiener Börse beschränkt, die Börsen von Budapest, Nachdruck °r baten.) Ein Handschuh. Bon Emil KrjchKau. Als der Stadtcassenrendant Karl Gottfried Ehler mann wie gewöhnlich

einen wenn auch nicht so tiefgreifenden Curssturz mitge- macht. Die ungesunde Haussebewegung des vergan genen Jahres hat eben den Boden für die Manöver der Baissespeculanten geebnet und es liegt dem plötzlichen Cursrückgange zwar wahrscheinlich eine bewußte Speculation zu Grunde, aber letztere hätte keinen solchen Erfolg zu verzeichnen gehabt, wenn ihr nicht eine unnatürliche Hauffespeculation voraus gegangen wäre. Wir sind nun weit davon entfernt, mit jenen Speculanten Mitleid zu empfinden, welche an der Börse berufsmäßig zum Theil

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 6
Date: 06.02.1892
Physical description: 6
abzuwickelnden Geschäfte, welche diesen Charakter z. B. nach den Geschäfts bedingungen der Wiener Börse (8 4 b) entweder durch die Gattung der Papiere, oder durch den Willen der Parteien, oder durch den Mangel eines festgesetzten Termines erhalten, find nach den 88 4 bis 6 des Entwurfes durch Stempelung der beim Arrangementsbureau (in Wien feit 1873 durch den Giro- und Kaffenverein besorgt) einzureichenden Konsignationen zu besteuern. Diese zunächst an der Wiener Börse Übliche Form der Geschäftsabwicklung

an. So wie nach der Arrangementsordnung der Wiener Börse (8 2, Absatz 3) für die Ab wicklung der Geschäfte per Arrangement die Ein reichung von Arrangementbögen, so ist nach 8 5 der Geschäftsbedingungen der Wiener Börse bei den direkten Geschäften die Ausstellung einer Rechnung durch den Abliefernden vorgeschrieben. Solche Rech nungen werden auch thatsächlich ausgestellt und mit dem derzeit gebührenden Rechnungsstempel ver sehen: es liegt dies im berechtigten Interesse des Empfängers. Da jedoch die Ausstellung der Rech nungen

(§ 7) enthalten war. Daher ist eben in Deutschland aus den Kommifsions- und Parlamentsbeschlüssen an Stelle des Registerzwanges der Schlußzettelzwang her vorgegangen, und zwar mit vollem Rechte, da er fich an den wenigstens im dortigen Börseverkehre allgemein üblichen, ja bei der Terminliquidation nothwendigen Gebrauch von Schlußzetteln anlehnt. In Oesterreich dagegen kommen, insbesondere im Effektenverkehre, Schluß zettel auf der Börse nur bei den verhältnißmäßig selte nen Zeitgeschäften, außerhalb der Börse

fast gar nicht vor, und haben fich daher mit Recht sämmtliche Experten gegen den Schlußzettelzwang erklärt. Hierdurch waren die Bedingungen für eine ratio nelle Besteuerung der Geschäfte im Zeitpunkte des Ab schlusses derselben von vornherein benommen. Da sich nun aber anderseits in Oesterreich an der Börse sowohl als außerhalb derselben bei der Abwicklung der Geschäfte gewiffe Formen herausgebildet haben, welche fich für die Besteuerung eignen, indem sie ihrer Natur nach Schrift stücke

zur Ausstellung bringen, deren Ausstellungs- be ziehungsweise Stempelpflicht nur noch gesetzlich ausge sprochen zu werden braucht, so hat der Ausschuß großen- theils den Zeitpunkt der Geschäftsabwicklung für die Ausstellung stempelpflichtiger Schriftstücke ins Auge gefaßt. Hiebei behandelt er in seinem Entwürfe besonders die Börsegeschäfte und jene Geschäfte, welche außerhalb der Börse geschloffen werden. Was 1. die Börsegeschäfte betrifft, so ist für deren Besteuerung die nützlichste Vorarbeit im Antrage

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 25.11.1891
Physical description: 8
an der Wiener Börse vollbrachten, steht wohl einzig in seiner Art da. Es wurde eine künstliche Panik in einer Ausdehnung inszenirt, wie sie auf der Wiener Bör e nur im Jahre 1873 oder im Jänner 1889 beim Tode des Kronprinzen erlebt worden ist. Der Sach verhalt war der: Eine Gaunerbande, die ihren Hauptsitz in Wien und ihre Helfershelfer in Paris hat, verbreitete schon am Freitag Abends auf der Pariser Börse, noch mehr aber Samstag Früh an der Wiener Börse die ungünstigsten Nachrichten über die auswärtige

Lage. Ein kriegerischer Zusammenstoß zwischen Oesterreich ,, und Rußland sollte unmittelbar bevorstehen. Daraufhin wurde in Paris insbesondere die ungarische, in Wien namentlich auch die österreichische StaatSrente „gefixt', wie es im Börsenjobber-Jargon heißt; aber auch eine Reihe anderer, sowohl Spiel- als Anlagepapiere erlitten einen bedeutenden Coursrückgang. Das war aber verhältniß mäßig nicht von Bedeutung. Um Uhr Nach mittags erschienen aber an der Wiener Börse Leute mit dem soeben

. ES wurde mit unglaublicher Rasfinirtheit, nur um der sonst schwer glaublichen Geschichte den Schein voller Glaubwürdigkeit zu geben, erzählt, daß an der offiziellen Veröffentlichung dieser an sich gewiß furcht baren Neuigkeit noch redigirt werde und daß das „Wiener Tagblatt' in der Lage sein werde, am nächsten Morgen den Wortlaut dieser offiziellen Verlautbarung zu veröffentlichen. Als dieses Blatt auf der Börse von Hand zu Hand ging, vollzog sich ein Courssturz, wie er selbst zur Zeit des 1873erKrachs

war in jenem Augenblicke auf den Nullpunkt gesunken. Weil man vom „Wiener Tagblatt' annimmt, daß es in innigen Beziehungen zur Regierung stehe und weil selbst ein Ausspruch unseres Kaisers angeführt wurde, so war kein Zweifel mehr an der Nachricht übrig. Und dennoch war sie nichts als eine freche, bodenlos freche Lüge; und man hat es bei der ganzen Geschichte nur mit einem wohl vorbereiteten, aber um so ver brecherischen Betrüge zu thun. Schon au der Abend börse wurde eine offizielle Verlautbarung vonSeite

verhastet. Er hat wahnsinnig an der Börse gespielt und stürzt er nun mehrere Hundert Z »kleine' Leute, meist Handwerker, ins Elend. Daß in j Stade eine Bankfirma schwach geworden, haben wir schon gemeldet. Auch wissen unsere Leser vom Zusammen bruch deS Bankhauses Herbrecht in Unna; der Chef sitzt nun gefangen, während sein Buchhalter sich erschoß. Dazu kommt nun der Wechselstubenbesitzer de Rome in Brüssel, der mit 400.000 Franks hinterlegten Geldern flüchtig geworden ist. In seiner Kasse fand

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Tiroler Post
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Page 6 of 8
Date: 20.02.1900
Physical description: 8
die Engländer zum so- und sovieltenmale in eine furchtbare Falle gelockt wurden. In Kimberley befindet sich bekanntlich auch der böse Dämon des Krieges, Cecil Rh ödes, über den wir einem Wiener Blatte folgende Daten entnehmen: Unter den durch den Entsatz Kimberleys von monatelanger Gefangenschaft und verhältnis mäßiger Unthätigkeit Befreiten gibt es gewiss Keinen, dessen Name in der ganzen Welt so bekannt wäre, wie der von Sir Cecil Rhodes. Ihn nennt man — und nicht erst seit Beginn dieses Krieges

wurde, war er der „Diamantenkömg" und früher noch der kühnste, verwegenste und besonnenste Speculant an der Börse von Kimberley, derselben Stadt, in deren Mauern er jetzt monatelang ein- geslhlossen war. Die Carriere dieses Mannes ist in neuerer Zeit das classischeste Beispiel da für, wie sich im englischen Volkscharacter ein beinahe abenteuerlicher Wagemuth mit einem weiten Blick in die Zukunft und einem gesunden Sinn für das Praktische des Alltaglebens vereinen. Vor zwanzig oder zweiundzwanzig

, und mit weitigen Pfunden in der Tasche wurde der lungenkranke englische Student an der kleineil Börse von Kimberley der keckste Hazardeur. Die ihn damals nicht kannten, meinten, er würde, wenn nicht an der Lungen schwindsucht, so doch sicher am Diamantenfieber, das ihn erfasst, zu Grunde gehen. Die Prog nosen täuschten in jeder Richtung; nach vier Jahren hatte Cecil Rhodes eine sicherere runde Million Pfund und eine ilvch sichere physische Gesundheit; die Speculanten, die ihn früher ausgelacht oder bemitleidet

sind von englischen Ge bieten. Die politischen Actionen Cecil Rhodes' vollzogen sich Hand in Hand mit den finan ziellen, gemeinschaftlich mit Borney Barnato — jenem früheren armen Teufel aus London, der in Südafrika fünf Millionen Pfund erwarb und dann, während einer Reise nach England, vom Wahnsinn befallen, ins Meer gesprungen ist — und mit Henry I. King, dem Chairman der Börse von Kimberley, combinierte er vier der größten Minengesellschaften zu den „Vereinigten De Beers-Minen". Dieser finanzielle Coup mehrte

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Tiroler Post
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Page 6 of 8
Date: 07.02.1900
Physical description: 8
. Nicht weniger als 55 Jahre war er Uhrmachermeister und stellte erst am 23. December 1899 die Arbeit ein. Am 25. November 1898 feierte er die goldene Hochzeit. Wie beliebt er in der Gemeinde Brixlegg war, zeigte große Teil nahme au der Beerdigung. Sieben Priester, die Feuerwehr und eine Bevölkerung von weit und breit begleiteten den Conduct. An seinem Grabe trauern die brave Gattin und Kinder, sowie die Armen, denen er stets ein Vater gewesen. Er ruhe in Frieden! Wien. (Der Wiener allgemeine Kirchenbauverein

) hielt am 25. ds. seine Generalversammlung in Anwesenheit des Car- dinals Dr. Grnscha, Weihbischof Schneider und apostolischen Nuntius Tagliani ab, wobei Dr. Porzer die Wiener Kirchennoth und das an der katholischen Kirche verübte schreiende Unrecht seitens des Staates darlegte. Der 7. Februar 1900. Rechenschaftsbericht ergibt, dass der Verein bis seit 1893 die Summe von 430.828 fl. 50 kr. verausgabt hat, damit sei aber der Verein auch am Ende seiner Fonds. Mit den jährlich höchstens 6000 bis 7000

86,626.577 Metercentner im Werte von 31,552.844 fl., an Steinkohlen 8,794.565 Metercentner im Werte von 7,047.453 fl. und an Coaks 2,529.400 Meter centner im Werte von 3,621.034 fl. Eine Haupt-Domäne des Judenthums ist bekanntlich die Börse. Speciell über deren Einfluss auf der landwirtsch. Productenbörse schreibt der „Bauerubote": „In die Kammer der Börse für landwirtschaftliche Producte wurden nach Ablauf der dreijährigen Thätigkeit der Börseräthe folgende gewählt: Salomon Beer, Karl Gibian, Moritz

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