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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 10.04.1887
Physical description: 8
Abgeordnete Dr. Ro ser den Antrag auf Besteuerung der Bör sengeschäfte, das sind jene Geschäfte, bei denen es sich um den Verkehr der sogenann ten Werthpapiere, Staatspapiere, Obliga tionen, Aktien, Wechsel (Effektenbörse), oder Maaren, Getreide re. (Maaren-, Getreidebörse), in den hiefür bestimmten meist großartigeil Gebäuden handelt. Durch diesen täglichen Handel an der Börse (Börsenverkehr) werden die Preise und die Werthe der betreffenden Werth papiere, Aktien, Obligationen re., dann der Wechsel

) und sich darnach richten, denn theurer, als diese ver einbarten Preise sind, kann Niemand ver kaufen. Einkäufen können die andern Händ ler, so billig sie wollen. In ruhigen Zeiten ändern sich die Werthe der Papiere, Course re. wenig, sie werden bestimmt durch die Percente, die sie tragen und durch ihre Sicherheit. Wird aber eine Börse durch irgend eine Nachricht erregt, d. h. kommt ein Bericht daß eine größere Aktiengesellschaft, ein gro ßes Bankhaus - Unternehmen nicht mehr sicher ist, oder daß irgend

wo ein Krieg, eine Revolution in Aussicht steht, so wer den die bei dieser Nachricht betheiligten Papiere nicht mehr so sicher sein, oder nicht mehr so viel tragen und deshalb werthloser, an der Börse kauft diese Niemand mehr und deshalb fällt auch ihr Preis (der Cours). Wird eine Börse auf diese Weise beunru higt, so fallen nicht blos die getroffenen Werthpapiere, sondern meist alle auf diesem Platze gehandelten und damit auch die Werthe jenes Reiches oder eines Theiles desselben, welches von dieser Börse

desselben absteht. Dann gibt es Lombard-, Arbitrage-, Kost- Geschäfte, Agiotage re. re. Die alle hier aus einanderzusetzen nicht leicht möglich ist. Es soll damit nur gezeigt werden, wie vielerlei und welcher Art Geschäfte an der Börse gemacht werden und welche Riesen- Summen dort auf dem Spiele stehen. Die meisten dieser Geschäfte, Gewinne und Verluste, werden nun ohne irgend welche Steuer oder Stempelgebühr abgeschlossen. Wenn man bedenkt, daß sonst hinter jedem iioch so kleinen Unternehmen der Steuer

sich begreiflicher Weise nicht sehr günstig darüber ausgesprochen hat. Einer der Experten (Sachverständigen) hat sich geäußert, daß eine Besteuerung der Börse dem Staate selbst entschieden schädlich wäre, weil derselbe wegen der ungeordneten Balute (Geldwährung) und dem immer währenden Creditbedürfiiiß (Geldnoth) des Staates au die Börse angewiesen sei, auch könnte die Börse die Staatspapiere in der Weise im Preise heruntersetzen, daß damit der Staat, besonders wenn er neue.

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 08.06.1882
Physical description: 8
, der speciell an der Wiener Börse in diesen Tagen geweht hat. SS schien, daß alleS die Börse in Stich lassen wolle. Zu den unausgesetzt die Nerven der Börse irritirenöen Nachrichten über die egyptische Frage, der neuesten egyptischen Landplage der Geldmärkte, kamen Berichte über andauernde Trockenheit und in Confequenz hievon Haussirende Course von den Getreidebörsen, dazu die Meld ungen von den russischen Judenverfolgungen, kurzum lauter Schattenbilder und kein einziger Lichtpunkt. Die Contremine operirte

i» großen Posten einen halben Gulden unter dem Course anbietet uud verschleudert, Ist solche Mienen-Lieitation eine» Geldmarktes von dem Range der Wiener Börse würdig? Verlassen und hilflos ist hie Wiener Coulisse in Tagen wie denen der verflossenen Woche, jeglicher geistiger Leitung entrathend, preisgegeben den Wogen. Sie wird förmlich dazu gedrängt, die Panik zu steigern, weil sie nicht Stand zu halten vermag, keine Wider standskraft besitzt, sofort daS Hasenpanier ergreift. ES wurde schon wiederholt

betont, wie ersprießlich «S wäre, wie sehr eS der Stellung der Wiener Börse entsprechen würde, wenn die Coulisse gründlich gesäubert, wenn nur unter gewissen Borbedingungen der Zutritt zur Börse gestattet wäre. AuS welchen Elementen recrutirt sich da» Groß der Wiener Coulisse? Da findet man Leute, die, anderwärts zu Grunde gegaygen, nun hier dem Glück nachjagen wollen, Menschen, die selbst in einer Gesellschaft, die nicht sa strenge an conventionellen Umgangsformen festhält, nicht Zutritt fänden

setzt, die iir der Wiener Coulisse in hundert abschreckenden Beispielen zu Tage tritt. DaS schamlose Treiben der Wiener Miniatur-Jobber beginnt mit dem ersten Sonnenstrahl und endet erst, wenn die Nacht hereinbricht. Keine Ruhe, keine Rast! Ist die Börse zu Ende, wird im Vestibül fort- gespielt, wird die Meute von dort hinausgeschafft, geht der Tanz auf den Stufen, die von der Halle deS BörsengebäudeS hinabsühren. von Neuem loS — ein seltsamer »egxrit cl'esoaliör!' -- und macht die Schutzmaunschaft

Lilienfeld, Pater Gerhard Schirnhofer, däS Ritterkreuz deS Franz Josef OrdenS, dem Bürgermeister von Sterzing, Michael Waizinger. daS goldene Verdienstkreuz mit der Krone ver liehen worden. — Der Präsident deS Reichs» gerichteS, Geheimrath Dr. Unger, hat sich mit der verwitweten Baronin Emmy WormS ver> mält. Als Beistände fnnglrten der General-Pro- curator Dr. Glaser und der Präsident des Grazer Ober»LandtSg»ichtiS, Ritter v. Waser. Der Spielteufel an der Wiener Sörse. ES war ein scharfer Wind

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Tiroler Sonntagsbote
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Page 1 of 8
Date: 11.08.1889
Physical description: 8
, ein Raubmörder, und wohl deshalb wurde er mit etwas mehr Nachsicht behandelt. Man gab ihm zur Kurzweil einige Hölzer, die er auf dem Boden seines Kerkers ans- strente, um sie dann im Finstern wieder zu suchen. Dieses Spiel war seine einzige Arbeit fünfzehn Jahre hindurch. Gegen Staatsgefangene war man nicht so gütig, sie waren der Langweile preis gegeben und der Angst um die Ihrigen, von denen sie niemals Nachricht erhielten. Die meisten der nicht sein, welcher selbst leidenschaftlich an der Börse spielt

. Er wird im Gegeutheil nur andere Leute zu demselben Fehler verleiten. Sagten doch Wiener Blätter von dem ver storbenen Klinkosch: „Weil er Abgeordneter war, hielten viele Börsianer ihn für besser unterrichtet und seine großen Speknlatiouen fanden nicht selten Nachahmung." Also die Börsenleute meinten: wenn „der Klinkosch", ivelcher als Abgeordneter viele Geheimnisse wissen muß, „kauft oder verkauft", so können wir das unbedenklich uachahmeu. Darin liegt ein scharfer Anreiz zum Spiel, den ein Ab geordneter gibt

. Parteiführer und Wähler haben da eine ernste Pflicht zu erfüllen; sie haben dafür zu sorgen, daß derjenige, welcher nun einmal nicht darauf verzichten will, sich an dem waghalsigen Treiben der Börse oder an anderen zweifelhaften waghalsigen Ge schäften zu betheiligen, wenigstens nicht in's Parlament gewählt werde. Nochmals sei es gesagt, man kann nicht zugleich Abgeordneter und Börsenspieler sein. Kerker sind gräßlich, sie haben kaum Lnft, geschweige denn Licht. Eine Gräfin Filangieres faß in einem kleinen

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Volksblatt
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Page 1 of 8
Date: 14.02.1883
Physical description: 8
««g.der Börsen geschäfte jetzt endlich doch zur That werde». Anläßlich der Berathung über die Börse» steuer im deutsche» Reichstag hielt der socialdemocratische Abgeordnete Kayser eine glänzende Rede, von welcher der Centrums- abgeordnete Schorlemer-Alst mit Mcht sagen konnte, daß sie allen Gegner» einer Börsensteuer „ei» femeS Begräbniß' bereite. Herr Kayser jprach u. A, folgendes: »Man scheint nicht recht an die Börse heran zu wolle», obgleich das Volk Bör f e u»d Schwinde l für gleichbedeutend hält

. .Lassalle hat erklärt^ daß gerade a» der Börse der MusbeutungSprozeß der-Zeit am reinste» zur Erscheinung kommt. Wir, sehe» auch, daß Aristokratie und Börse eng mit einander verbunden sind. Der frühere HandelsmiMer v. Itzenplitz hat erklärt, daß mitunter auch Minister Börsengeschäfte mache», und Dr. Perrot hat in der „Kreuzzeitung' sogar den Fürsten BiSmarck in Bnbindung mit BörfeH- speculationen gebracht. Es frmt uns der anticapitalistische Zug, der in dem Antrage auf Besteuerung des Börsen- geschästS

liegt und noch mehr der Borschlag ^ einer conservative» Versammlung in Neusalz a. d. Oder» den Herren v. Rothschild und v. Blnchröder ihr Speeu- latwnS-Tigenthu« wegzunehmen und ihnen «ur eine Rente auszusetzen. Settdem der Liberalismus zur Macht und zu Besitz gekommen ist, ist er börsex freundlich geworden. Wer sich über die Börse selbst orie»tire» wN, braucht nur das Börsentreibe« zu« BnspiÄ vo« der Galerie der Berliner Börse sich an zusehen. Ei»; idealer Anblick bietet sich da «icht. MeS

ist i» Aufregung, man schreit und rennt hin und her. Die Habgier ist auf allen Gesichtern zu lese», und die Leute- machen den Eindruck prosessionSmäßiger Spieler- , - H Die Börse bringt absolut keinen Nutzen. Sie wirft z. B. wohl Eisenbahnpapiere au^ den Markt; aber ihr ist es ganz egal, ob die Bahnen dann verkrachen; der Staat ist dann gut genug, die verkrachten Bahnen auszubauen, wie eS z. bei der Berliner Stadtbahn geschehen ist, welche die Börse gaaz kalt ließ. Unsere Börse speeulirt) mi^ Petroleum

und Getreide, schraub^ die^ Preisekün st l i ch herauf und her- ü n t e r ^M GuHe» einiger^ Spekulanten und zum Schaden des armen^ManneS, so daß man z. B. in der Schweiz den vernünftigen Gedanken gefaßt hat» de» Getreidehandel. einfach zu verstaatliche». Sie be trachtet es als ihre Hauptaufgabe, dem kleine« Man» fein Geld auS der Tasche zu locken. Freilich der moderne Staat braucht die Börse schon deßhalb, um seine Anleihen für militärische Zwecke realisire» zu können. Er ist in die Zinsknechtschaft

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 15.11.1880
Physical description: 4
und. zur-. Besserung des Geschmackes mit Liebig'S Fleisch-Extract aufgegossen, eine Stunde lang dünsten lassen; wenn eS soweit fertig ist, so wird je nach -Personenzahl Reis beige» mischt, mitgedünstet und zuletzt mit geriebenem Par- mesankäS vermengt. Fmavz anH Perkekr. Wiener Börsebericht des WechslcrgeschäftS der Administration des .Mer cu?'. Ch. Cohn Wien, Wollzeile 13. Wien II. November l8A>. Während der letzten Tage waren die politischen Er wägungen vollständig aus dem Jdeenkreise der Börse geschwunden

wollen. So wichtig ist Paris; wer also sagen wollte, wie die Wiener Börse Hch nunmehr anlassen wird, müßte wissen, was Gam betta will. DaS klingt paradox, aber eS ist nicht un sere Schuld, daß die Thatsachen eine so paradoxe Ge staltung angenommen haben. Die DetailscurSbewegung der letzten Tage hat unsere Vorhersagung insoferne bestätigt, als Eisenbahn- Papiere thatsächlich daS Interesse hervorragend ab- sorblrt und fast ausnahmslos ansehnliche Avancen er zielt haben. In erster Reihe waren jene Bahnen bt vorzugt

und sie gab sich rückhaltlos der hoffnungS- freudigen Stimmung hin. in welche sie durch die nun mehr nahe gerückte Constituirung der „Länderbank', sowie durch die bevorstehenden größeren Finanzgeschäfte versetzt worden war. Die so lange zurückgedrängte Haussetendenz hatte, wie eS schien, über den Widerstand, den ihr mancherlei Verhältnisse entgegensetzten, gesiegt und die Börse schickte sich an. die Früchte des Sieges einzuernten. Da fuhr plötzlich wie ein Blitz aus hei- terem Himmel die französische

Cabinelscrise hinein und wenn sie auch keine Baisse hervorrief, so gebot sie doch der Hausse Stillstand. So ist denn in eben dem Augen blicke, da sich die Börse von der Politik vollständig emancipict zu haben glaubte, die Politik wieder in den Bordergrund getreten und von dem Gange der politi schen Ereignisse hängt neuerdings die nächste Gestaltung der Börse ab. Die große Frage ist es nun, ob daS jetzige Cabinet bleibt, oder ob eS die Demission ernst nimmt. In letzlerem Falle würde ohne Zweifel ein Cabinet

mit ausgesprochener gambettistischer Tendenz an's Ruder kommen, was ebenso zweifellos die Börse in hohem Grade beunruhigen würde, in erster Reihe natürlich die Pariser Börse, deren Hallung momentan von entschie denem Einflüsse auf die hiesige ist. DaS ganze finan cielle Leben dreht fich hier um den fixen Punkt Paris; von dorther werden alle Fäden gesponnen, fließen alle Capitalien, dorthin blicken Bankensaiseurk und Projec tanten. welche ihr Emissionen, ihre Concessionen und ihre Hdeen dort verwerthen

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Der Bote für Tirol
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Page 1 of 6
Date: 16.01.1882
Physical description: 6
, in dem, was der Abgeordnete Reüwirth gegen die Serbenlose am Herzen hätte, in sechs' Fragen zusammengestellt und deren Beant- wortung in einer Wohl den Zwecken der Neuwirth- scheu Interpellation, keineswegs jedoch den Thatjachen entsprechenden Weise vorgenommen wird. Als Hauptmotive, die dieser Artikel gegen die Zu lassung der Serbenlose in Oesterreich vorbringt, wer den der Umstand, dass sich die Wiener Börse gegen die ihr zugemuthete Cotierung dieser Lose gewaltig gesträubt habe und die angeblichen Thatsachen

die Cotierung der Srrbenlose an der Wiener-Börse, veröffentlichte die „Politische Corre- spondenz' am V. ds. den Wortlaut der Note, mit welcher die serbische Negierung im Vertrauen zudem Wohlwollen der österr. Regierung um die Cotierung der Serbenlose an der Wiener-Börse angesucht hat, und die Wiener-Börse hat nach Aufstellung einiger Bedingungen, die seitens der serbischen Regierung acceptiert 'worden sind, keinen Anstand genommen, die Serbenlose zur Cotierung an der Wiener-Börse zuzulassen

. ' . > Hotikifche Hages-Ghronik. A n l a n d. Innsbruck, 16. Jänner. ^ Unser Wiener Correspondent schreibt uns unterm 13. ds.: „Wie Ihnen bereits telegraphisch gemeldet wurde, hat die U nterrich ts co m mii'f- sion des Herrenhauses gestern mit der De batte über den Bericht des zur Vorberathung des Prager Universitätsgesetzes bestellten Subcomitös be gonnen. Die Debatte war eine lebhaste, indem fast alle Commissionsmitglieder sich an ihr betheiligten, und drehte sich hauptsächlich um die vielumstrittenen Fragen

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.01.1882
Physical description: 4
der Decrete erwartet wird, welche die Kooperation an- orden. — Aus Serajewo meldet die „N. Fr, Pr.', daß im Bezirk Mostar allein 900 Auswanderer - Pässe Verlangt wurden, und daß in Folge druckenoer Steuer- executionen 150 Häuser im Bezirk Mostar feilgeboten werden. Die Steuereintreibung hat die Agitation der ser- bischen Emissäre gefördert. Der Berliner „Börsen-Courier tadelt in entschiede ner Weise die Haltung der Wiener Börse gegenüber dm Borgängen im Süden der Monarchie und bemerkt

: „Wir wollen keine Vergleiche zwischen der Londoner und der Wiener Börse ziehen, obwohl uns Irland doch weit eher ein Pfahl im Fleische Eng lands zu sein scheint, als die Herzegowina in dem Oesterreich-Ungarns, aber so viel Besonnenheit müßte die Wiener Börse sich bewahren, um sich zu sagen, daß. wenn die österreichische Truppenmacht zur Zeit Bosnien und die Herzegowina gegen die aufreizende Haltung der damals noch dort statio.iirten türkischen Truppen und der Bevölkerung zugleich occupiren konnte, heute, wo die Länder

von österreichischen Truppen be setzt find, es eines weit geringeren Krastaufgebotes be dürfen würde, Aufstände niederzuwerfen. Eben sowenig kann eS Sache einer patriotischen Bevölkerung sein, um weniger Millionen Gulden willen, welche zum Aufge bote einer stärkeren Truppenmacht in den genannten Provinzen erforderlich sind, den Staatscredit derart ins Schwanken zu bringen, wie es die Wiener Börse seit einigen Tagen mit Beharrlichkeit versucht.' — Nicht minder entschieden spricht sich aus demselben An lasse

das Wiener finanzielle Fachblatt „Der Tresor' aus. ES schreibt: „Die Wiener Börse bietet gegenwär tig ein Schauspiel, welches anderSwo als außerordent lich seltsam angesehen werden würde, bei uns aber nicht als gar so ungewöhnlich angesehen werden darf. Diese Systemtosigkeit, Kopflosigkeit, UeberMzung, diese bliude, übertriebene Furcht, der Mangel an Füh rung im nothwendigsten Augenblick: — sie sind in den Hallen am Schottenring nichts Neues.... Der Aufstand in Süd - Dalmatien ist höchst unangenehm

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 21.06.1884
Physical description: 8
'7.7 Wiener Briefe. ^ ^ ' ' ' ' ^ Wie», W Zum Ministerialverordnungen in Angelegenheit, .der Gewerbeordnung. Ein neues StüÄein vom Wiener Gemeinderath. Ob den Wieners die Augm5'aufgehen.)?Postsparkaffen,.^auch -.i« - Deutschland' will man sie,einführen.^eber dieLandtagscampagne..Sisyphusarbeit. Die Wahlen in Ungarn, j Eine interessante Schulfrage. Die Frohnleichnamsprozesswn.' Executive Ver^eigemngen in Galizien. > ' -« - Eme ZeiÄngs-Ente todtgeschlagen: ' - - ' ^' In 'nächster Zelt Mt'ekne

Reche' Vott'.MinistriM. Verordnungen m Angelegenheit der Gewerbeordnung bevor. Die Liste der handwerksmäßigen ^ Gewerbe soll vervollständigt /- sernereine Versügung ^ 'geplant sein, welche ' genau' die' Abgrenzung' der Geschäftsbefugnisse Mger^GewMieHHÄeckt?^!-Der 'Wiener - Gemeinderath hat sich wieder° ausgezeichnet. - Die Finanzkommission hat nämlich die Erbauung ' einer katholischen -Kapelle im Zentralsriedhof 'abgelehnt-, weil derselbe konfessionslos sei. Eine katholische Kapelle

, in der Gottesdienste für die Ruhe der Todten gehalten werden, soll der Friedhof nicht erhalten^ vielleicht aber eine Synagoge? — Viel leicht gehen auch den Wienern einmal die Augen auf, wohin der Liberalismus in Staat, Stadt und Gemeinde führte ein bischen Umschwung hat schön begonnen und die Haupthähne des Liberalismus stehen bei den Wienern mcht mehr so' in Achtung/ wie es bislang gewesen. Gerade heute hören wir, daß der Wiener Wähler- Verein beschloß, bei den Landtagswahlen gegen die AnHanger der Vereinigten

,' daß das Kapital seine ethische Ausgabe, die Arbeit zu befruchten und zu erleichtern, nicht erfüllt, stellt es sich in den^ Händen seiner gewissenlosen Besitzer in direkten Widerspruch mit den ureigensten Interessen des Staates. Die Börsenbäröne sehen es nur gern, wenn die Arbeit allein alle Lasten trägt, das Capital hat nach ihren Theorien keine andere Pflicht, als sich zu vermehren. Die Börse ist heute eine wahrhast privilegirte bevor rechtete Institution. - Sie ist in ihrer gegenwärtigen Fassung eher

sind, so lange die Börse nicht im Dienste der Arbeit steht, so lange ist und soll sie ein Steuerobjekt sein. - - Von den Gegnern der Börsensteuer wird das Kapital mit dem Wasser in einem See verglichen, welches mit Steinen zu belasten, aus dem Grunde niemanden möglich sein dürste, als es einfach nach allen Seiten ausweichen würde. Die liberale Sophistik treibt schöne Blüthen. Das Kapital wandert nicht dort aus, wo Arbeit ist, denn da ist ja eben der Boden, den es aussaugt Das Kapital wird sich ganz sicher

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 12.01.1888
Physical description: 16
Zweites Blatt der Meraner Zeitung Nr. 5 vom 12. Januar 1888. ^ » IM ^ » <' - ' .... - — Wiener Lrief. — 8. Januar. bevorstehend betrachte»! Man denke sich Len Millionen gekostet, uud gar manches Vermögen Schrecken auf der Wiener Börse beim Einlangeu dieser Nachricht. Das war wieder einmal eine ° Man ist jetzt in Wien sehr nervös, sehr Panik von der gelungensten Sorte. Alles hatte Znqstlich geworden, und wenn wir das unbe-lden Kopf verloren, Vernunft und Verstand waren stimmte Wörtchen

einer jeden Panik ist. Seit der Rmg- theaterkatastrophe hat das Wiener Publicum gar manchen Bühnenunfall miterlebt, hat An sänge eines kleinen Brandes und ähnliches ruhig mit angesehen, so daß man oft staunen mußte Ziesen krankhaften Zustand am besten beobachten daS ist ja gerade das Kriterium des blinden tai'n: das Theater und die Börse.' Von hier Lärms, daß er selbst zwar durchaus nicht blind m>.v von dort ist in den letzten Tagen Panik ist, aber die Leute, die ihn hören, mit Blind« über Panik gemeldet worden

. Panik im Theater heit schlägt. Vernunft und Ueberlegung kehrten 2? der Wien, Panik im Josesstädter Schauspiel-' erst zurück, als das Unglück geschehen, die Course Püse, Panik auf der Börse heute, morgen, alle in den Keller gefallen waren. Eine so wilde Dge! Der alte Pan, dieser heimtückische Gott,. Verwirrung, eine solche Panik soll seit Jahr! über die Kaltblütigkeit des gebrannten Kindes der Erreger grundloser Schreckensempfindungen, und Tag auf der Börse nicht vorgekommen ^ das doch nach Erfahrung

sie, wie der Wiener sagt, „alle Stückeln', riymes Gruseln über den Rücken, und er denkt strichs wegen geführt wurde. Ein sehr reicher Unlängst im Theater an der Wien, als Johann sich dabei, oaß dieser Ort vom Himmel selbst Mann war gestorben und Hatte seinen ihn über- i Strauß just seine neue Operette „SimpliciuS' K: ein großes Alpenhotel wie geschaffen sei. lebenden einzigen Bruder zum Universalerben dirigirte, schnuppern plötzlich einige Nasen um Z Die moderne Touristik hat den alten Pan

, um einander anzuschreien, doch schieres Spiel, als mit dem einsamen Wandrer.! Em hübsches Sümmchen, da ts sich um nicht ruhig zu sein, es sei nichts, man möge doch Em Lieblingsgebiet sind ihm auch die Schranken weniger als sieben Kinder handelte. Der Um- schweigen und sich niedersetzen. „Ruhe, Nuhe!' ttr Börse, denn wen» es sich um sein Geld versalerbe fand sogar dieses Sümmchen viel zu brüllt es von allen Seiten, und durch dieses handelt, 'st der gute „Man' fast noch leichter hübsch und die Hälfte gerade

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Tiroler Stimmen
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Page 5 of 6
Date: 17.02.1883
Physical description: 6
eine sichere, fruchtbringende Anlage. Wenn in Oesterreich reelle und wirklich produktive Unternehmungen in's Leben gerufen werden, so wird der Kapitalist, gleichgiltig welches Land seine Heimath ist, gerne dazu das Geld leihen, ohne daß er erst der Aufmunterung durch Steuerbefreiung und Zinsen garantien bedarf. Als Kuriosum und zur Beherzigung für jene, welche die neue Steuervorlagen gern so tragisch nehmen möchten, wollen wir doch auch auf die Thatsache hinweisen, daß die Wiener börse, nachdem v. Plener

des Staates Oesterreichs nicht sein. Mit der Ord nung im Staatshaushalte wird sich der Staatskredit sicherlich heben und vielleicht erleben wir es dann noch, daß die öster reichische Rente ein ebenso beliebtes und verbreitetes Anlage- papier werden wird, wie dies in Frankreich und England mit den dortigen Staatsrenten der Fall ist. Hört man ja jetzt schon, das ein bedeutendes Wiener Finanz-Institut in Voraussicht besserer Zeite Märzrente aufkauft um selbe in „feste Hände" zu begeben. Das Kapital sucht

und Dunajewski bereits ihre Parla mentsreden über die neuen Stenern gehalten haben, ausnahms weise ein recht freundliches Bild zeigte, daß Börsenwerthe und Spekulalionspapiere bedeutende Kurssteigerungen erzielten, was ihnen schon seit Jahr und Tag nicht mehr paffirte. Warum sollten die Anhänger der Steuerreform nicht auch diesen Auf schwung der Börse verzeichnen, und für ihre Meinung verwerthen dürfen? Diejenigen, welche der Börse durch sehr ausgiebige Börsen- steuern an den Leib rücken wollten

, werden durch die Vorschläge des Abgeordneten Razynski's wohl sehr enttäuscht sein. Die An träge Razynskl's laufen auf eine mäßige, nach dem Werthe pro- grcffirende Schlußzettel-Stempelsteuer hinaus. Niemand wird behaupten können, daß durch die beantragten mäßigen Auflagen der Effektenhandel Schaden leidet, und Vielen, welche mit ihrer Lebensstellung an der Börse hängen, wird eine bange Sorge vom Herzen genommen sein. Die Börse ist ganz entschieden unpopulär geworden. Das Publikum hält fich von derselben fern

so recht deutlich, daß die Börse für sich ein selbstständiges Leben nicht führen kann, sondern daß sie nur berufen ist, das Werkzeug und die Vermittlerin des wirth- schastlichen Verkehres zu sein. Insofern hat die Börse jedenfalls eine berechtigte volkswirthschaftliche Bedeutung. Sie ist aber auch der Ausdruck und das Spiegelbild des jeweiligen wirth- schastlichen Verkehres überhaupt. Bewegt sich dieser in Formen, welche dem Allgemeinwohl und öffentlichen Rechtsbewußtsein zu widerlaufen, verfolgt

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 31.12.1881
Physical description: 8
den e»ge» Rahme» eines eiozelae» Landes überschritten, er ist kosmopolitisch uud iuter»atio»al gewoide». Die Wiener Börse «freut stch eines zwar billige» Zinsfußes, ist keiueSwegS überlade» uud befiu- dei sich in einer unabhängigen und vortheilhaste» Posi- tio». irygdem üben bis Paris«? staue» Curse. kraft des obigen Grundsatzes, e »ZT diMten Einfluß auf die Wie ner Börse. S» lehr .die. Msyer . Banken und ümelue Fiuauz-Conso^ie» ei» Interesse'daran habe»^ gute Curse zu mache», im- Allgemeine

33'!,. Uugar. Golbreate 89.K3. Credit 357.30, Ungar. Credit 353 2S, A»glo 146.50 matt, Ungar. EScompte- »ad Wechslerbaok Actim 119.50, Ungar. Hypothek»- bau?-Actiea I Em^ 2S7. II Em. 134, Sperr. Boden- creditlose 1V2. ' Lokales und Vrsvilyieües. Vozen, 31. Dezember. L-lro«,!»- luiä Sörfe. Original Bericht des Journales „Der Wie», BaakhavÄ Jos. Aohn- <b I Kohlmarkt 6 / Wien, 29. Dezemder. Die Situation der Pariser Börse beherrscht momentan den gifammle» europäische» Geldmarkt. Frankreich, das reichste

, die wir heute aus Paris und Lyon erhielten, bezeichne» die Situation der französische» Börse» als gefährlich und precär. bezweifeln aber entschiede» da« Eintrete» einer Catastrophe. Es ist wahr, daß Frankreich, welche« feine Kriegsschuld bezahlte, reich genug ist. Um auch die Koste» der jetzige» sioauzi.lle» Exaltatio» zu trage», eS ist wahr» daß die jrauzSsisch« Börse bereits im Sommer diese« JahreS ei»e Art CrisiS überstand, indem dieselbe als Strafe für das Co»tremi»ire» Bontoux'scher Werthe Huuderw

vo» Millionen bezahlte, ohne Fallimeute u»d ohne FinaocierS z» schaffe», die ihre Börseschulde» schul dig bleibe», eS ist wahr, daß Frankreich ei» Land ist, desse» Veldverhältnisse stet« nach anderem Maßstabe ge- messe» werde» müssen, als z. B. die uuserige» — Alles dies ist wahr, doch darf man » cht vergesse», daß alle Börse» Europa'S einer Lette gleiche»; ist ei» Glied dieser Kette schwach oder zerbrechlich — und die Widerstands- sShigteit d«S Ganzer» ist gebrochen. — Der Geldmarkt hat schou längst

» oder mit Rücksicht auf eia- zelne Papiere, so legt man sich doch eine vollständige Reserve auf und nimmt eine zuwartende Stellung ei», weil man die Krankheit der Pariser Börse »och keines- wegS für überwunden hält. , Wir rathe» demnach entschiede» vo» Engagements ab, welche der TageSstrSmuag besonders »»terliege», »ud schemt eS »uS vielmehr augezeigt, bestehende Engagements i» derartige» Papiere» zu löse» und im Pläcement in soliden, eoalervative» Werthe» zu suche». Wir empfehle» die Ungarische» Hypothekenbank

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Der Bote für Tirol
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Page 5 of 6
Date: 04.03.1886
Physical description: 6
„demokratische Reichspartei', welche die Geschäfte der deutschöster reichischen „Wirtschaftspartei' besorgen wolle. Er verliest ein Circular des Redacteurs Graf in Prag, der mittheilt, dass das Centrum nach Wien verlegt worden sei. Der gesunde Sinn der Wiener Wähler werde entscheiden. (Dr. Lueger: Ja gewiss, aber ge gen die Hetzer. Stürmische Unterbrechung.) Die Wiener würden das nicht aufheben, was die Böhmen mit Entrüstung weggeworfen hätten. Er nimmt den niederösterreichischen Landtag gegen die Vorwürfe

müssen, dass die deutsch-liberale Partei an dem wirtschaftlichen Auf schwünge unschuldig gewesen sei, und dass die Män ner seiner Partei niemals Verwaltungsrathsstellen bei Unternehmungen eingenommen haben, die dem Volke so theuer zu stehen kamen. Dr. Sturm werbe sich gewiss hüten, die Börse der Steuerfreiheit zu berauben; wohl aber habe er die von der äußersten Linken eingebrachter Anträge gleich bei ihrer ersten Verlesung provocatorisch zu verhöhnen gesucht. Red ner polemisiert hierauf

als Deutscher zu erfüllen. Nachdem noch die Abgeordneten v. Schönerer, Dr. Pattai uud Fiegl znr thatsächlichen Berichtigung gesprochen, wird der Antrag dem Steuerausschusse zugewiesen. Abg. Türk begründet seinen Antrag wegen Einführung einer Börsensteuer; er leugnet nicht, dass die Börse ein nothwendiges und nützliches Institut, kann aber auch deren Schattenseiten nicht verkennen und findet insbesondere einen Nachtheil in dem Ueberwiegen des jüdischen Elementes. Er bekennt sich offen zum An tisemitismus

und will nicht anstehen, zu behaupten, dass, wenn das jüdische Element in bestimmten Volks kreisen über einen gewissen Percentsatz hinausgeht, dies wachsende moralische und wirtschaftliche Nach theile im Gefolge habe. Er ist dafür, das bewegliche Capital, das sich so gerne und so leicht der Besteue rung entziehe, dort zu fassen und zur Steuer heran zuziehen, wo es in die Erscheinung trete, nnd das sei die Börse. An den verschiedenen Arten der Börsengeschäfte lasse sich leicht zeigen» dass dieselben sehr wohl

besteuert werden können und sehr steller fähig seien. Schon vom moralischen Standpunkte rechtfertige sich eine Börsensteuer, noch mehr aber als Verkehrs- wie als Erwerbsstener. Nach den bis herigen Erfahrungen nnd dem unlauteren Treiben, das sich dort breit mache, verdiene die Börse das Privilegium der Steuerfreiheit keineswegs- Er ist nicht für ein platonisches, sondern für ein ausgiebiges Börsensteuer-Gesetz, das die Börse wie deren riesige Umsätze zeigen, schon ertragen könne. Ebenso ist er auch sür

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Volksblatt
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Page 5 of 8
Date: 13.03.1886
Physical description: 8
, daß man es rücksichtslos angreift und untergräbt. Abgeordnete aber wie Dr. Angerer dürsten künftig doch in Tirol unmöglich werden. Wiener Briefe. - .Wien, 10. März. Die Börsensteuer im Reichsrathe. Die Wiener Börsenkammer und ihre Zuträger entfalten eine geradezu fieberhafte Thätigkeit, um das Börsensteuerprojekt, wenn auch nicht ganz zu vereiteln, doch möglichst hinaus zu schieben. Man führt alle möglichen Gründe dafür ins Feld, die beim eigentlichen Lichte betrachtet, doch sehr hinfällig sind. Die Börsen

st euer ruinirt nicht das Privat-Publikum, welches Effekten kauft und verkauft, denn das geschieht in den Wechselstuben; der aber, welcher an der Börse kauft und verkauft, ist einfach Börsenspekulant. Die Börsen st euer ruinirt nicht das Börsengeschäst. Das sieht man in Deutschland, wo sie seit 5 Jahren besteht. Noch nie hat die Spiel wuth dort solche Ausdehnungen angenommen, wie seit der Einführung der Börsensteuer. Die deutsche Finanz verwaltung hat im Jahre 1885 12 Mill.Mark aus der Börsensteuer

eingenommen. Die Börse wird auch nicht striken, wenn man sie besteuert, sondern flott weiter spielen; höchstens sind die Börsianer ver halten, einen kleinen Bruchtheil von den kolossalen Ge winnen, die sie aus der Börse ziehen, dem Staate zu geben. Italien hat die Börsensteuer schon seit zwanzig Jahren. Auch in Frankreich besteht die Börsensteuer, nur hat sie dort eine andere Form, die heißt „Cote- steuer', und ist nicht für jeden Börsenschluß zu ent richten, sondern für das betreffende Papier

selbst. Schon oft wurde die Börse ein Giftbaum genannt, und wirk lich die Börse ist, wenn man von den wenig hundert Stück Effektenkäufe absieht, eine Spielhölle der schlimm sten Art, ein Markt für Volksausbeutung, auf welchem die niedrigsten Leidenschaften wachgerufen werden, um die Spielwuth zu fördern. Die Unternehmer der Spiel bank in Monaco zahlen für die Concession dem Staate jährlich 2 Millionen Franks. Wodurch unterscheidet sich die Börse von der Spielbank? Wir wüßten in der That keinen Unterschied

, denn was man „Geld-Regulator' und „Effektenmarkt' nennt, sind Schlagworte ohne Werth. Aber selbst, wenn die Börse ein Markt wäre, auf welchem nur reelle und effective Käufe vorkommen, was ja leider nicht der Fall ist — so müßte sie auch besteuert werden, weil ja jede kaufmännische Rechnung bei uns besteuert wird. Was in Frankreich, in Italien und in Deutsch land ohne irgend einen wirthschaftlichen Nachtheil ge schehen kann, das kann auch bei uns gefahrlos einge führt werden, besonders, wenn es sich ergibt

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Meraner Zeitung
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Page 5 of 10
Date: 22.03.1883
Physical description: 10
. Wiener Briefe. Wien» IS. März. Kleine Ursachen, groß- Wirkungen. Die Kandidatur deS Herrn August Kaulla für den BerwaltungSrath der Ereditanstalt hat eine Be wegung hervorgerufen, wie sie sonst nur »welb geschichtliche Ereignisse' zur Folge haben. DaS Ansehen der Börse hat dadurch gewiß nicht gewonnen; sie macht den Eindruck eines Ameisen Pilsens, der plötzlich zu wandeln beginn», wenn ein Steinchen in seinem Gesüge reißt, nachdem er früher scheinbar fest gestaltet war. Wie ommt Saul

. ES herrscht volle Windstille an der Börse» Von einigen Abgaben, welche von sogenannter .eingeweihter Seite' gestern und heute tu Creditaetien gemacht wurden, nahm man an, daß sie bloS Temperaments- ff.cte der Wiener Börse wären, die nach außen hm ohne Wirkung bleiben. Allein eS kam anders. Die Erklärung Rothschltd'S, abgegeben voa feinem Vertreter, Herrn R. v. Goldschmied, lief einen wahren Sturm hervor, in welchem sich jede Ordnung de» Geschäftsganges aufiöste. Und nun schreiten wir zu der historischen

unter die Propheten, wie Herr kaulla zu dieser großartigen Bedeutung? Man at die Empfindung, daß in dieser ganzen 'Affaire der persönliche Einfluß ein allzu über- wuchernder ist und daß die Geschicke der Börse in einer und derselben mächtigen Hand liegen, welche nach Belieben die Schnüre zieht, die nicht nur seinen eigenen, sondern auch den Geld beutet der anderen schließt und öffnen. ES giebt Effecte im öffentlichen Leben, die gerade ob ihrer Kraftentwickelung und schon deshalb höchst un angenehm berühren

. Wenn man inne wird, ouß alles von der Laune, sagen wir von der berechtigten Laune eineS Einzelnen abhängt, so 'ann dieS gewiß nicht da» Gefühl der Sicher »eit in eine stetige normale Entwickelung der Verhältnisse deS Geldmarktes sestigen. Wenn man die Wettermacher so am Werke sieht, chwindet der Respect vor dem Kalender in sohem Grade. Nichts weniger alS eine volle Panik sauste über die heutige Börse dahin und mähte die >ohen CourShalme nicht nur der Crevitactien ondern auch der Renten tief hinab

, der sich sofort zu dem Präsidenten deS BerwaltungSratheS Herrn v. Wiener begab uns ihn von dem Ereigniß in Kenntniß setzte. Herr v. Wiener verfügte sich u Baron Rothschild und richtete daS dringende Ersuchen an ihn. seinen Entschluß rückgängig zu machen. Doch Baron Rothschild erklärte in der eeivirtesten Weise unerschütterlich auf seinem Entschlüsse zu verharren. Literatur. Das Kaviarfiißchen. Humoresken von Bernhard' Stavenow. Verlag von ! l. Foesser in Görlitz. Eleg. geh. 2 Mk., geb. t Mk. — Der hübsch

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.08.1889
Physical description: 6
das erstinstanzliche Urtheil, durch welches Laisant freigesprochen und Laguerre zu 100 Francs verurtheilt wurde. Was Döroulede anlangt, so wurde das erstinstanzliche Erkenniß. so weit es Dsroulöde von der Anschuldigung der Widersetzlichkeit freispricht aufgehoben und Deroulede zu 300 Francs verurtheilt. Mit den Appellationskosten werden Laguerre und Dsroulede belastet. Wiener Börse. (Telegramm der W-chselstuben.Acti'ngesellschast .Mercur- in Wien.) Wien, 9. August, 2 Uhr Nachmittags. (Schluß Turse.) Gem. Rente

, k. k. Münzducaten fl. 5.68, Deutsche Reichs mart fl. 58.47V-, Rubel fl. 123.50. Seite S Wiener Börsenwoche. (Bericht der XLechlelstuben-Actien Gesellschaft »Nerci».') Wien, 7. August. Die Börse hatte sich angesichts der bevorstehenden Kaiser zusammenkünste darauf eingerichtet, die Politik, sosern e» sich um deren ungünstige Rückwirkung auf die Curse handelt, von der Tagesordnung abzusetzen und sich lediglich von wirth schaftlichen Momenten leiten zu lassen- Darum ist eS leicht begreiflich

den und es könnte wirklich zutreffen, daß es, Wieneu lich ein Wiener Blatt meinte, den Boznern schwül werde, weil sie sich fürchten, die Gäste nicht unter Dach bringen zu können. Nun, diese Furcht ist vorderhand noch nicht begründet, denn das rührige Wohnungs- comitö wird Alles aufbieten, um die werthen Festgäste, sei es in Bozen oder in Gries gut unterzubringen, ohne, wie das Wiener Blatt in offenbarer Unkenntniß der Verhältnisse weiter meint, auf Rentfch, Kardaun und Sigmundskron reflectiren zu müssen

noch nicht gesagt. Es scheint, daß Herr Jellinghaus und sein Führer sich angeseilt hatten, um eine gefährliche Strecke zu Passiren, und daß in Folge dessen der Führer mitgerissen wurde, der jedoch mit leichten Verletzungen davongekommen ist. Der Verunglückte hinterläßt eine Witwe, die in Halle zu Hause geblieben ist. Seine Leiche wurde vorläufig nach Schladmina ge bracht. sEisenbahn-Unglücksfälle.) Aus Jsch wird vom 7. d. gemeldet: Gestern um 10 Uhr Nachts entgleiste der Wiener Schnellzug in der Station

, daß die etwas ernstere Phase, tu wtlche die keten- sifche Frag« getreten zu sein den Anschein hat. die Börse siir einen Augenblick aus ihrer Haltung brachte und recht flaue Curse zum Borschein kommen ließ. Jedoch mit den festeren auswärtigen Notirungen. namentlich der deutschen Märkte, kehrte die Besinnung und mit dieser auch die Beruhigung wiedrr. Zum Schluß der Börse war das CurS-Niveau in seiner früheren Höhe rehabilitirt. Der Renten- und Anlagemarkt behauptet sein sesteS Gepräge ungeachtet der Knappheit

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 08.11.1880
Physical description: 4
» F« Haimz rwck Uerkeluö z Wiener Börsebericht' des Wechslergeschäfts her Administration des „Mer eur'/Ch. Cohn Z^KWolkz^t^M Mir« 4. November!3S0. Der Zustand der Unentschiedenheit hält an der Börse an; während, auf der eiyey. Sei^.di?Hr.WycottMU^ und die BörsesPeculayW für Die Hausse eintreten^ find andtrerseiW dil^ großfn» Den Finanzmächte, sowie daS Privatcapital außerordentlich zurückhaltend. Die Folgen dieses Gegensatzes sind leicht wahrzunehmen: die Börse stagnirt; es findet zwar fast alltäglich

ein Vorstoß a la Hirusss statt, der aber ebenso regelmäßig wieder in im Paud> verlaM, dir die Kraft..de^ Börse, — ohne den..ZouccurS des .CMitals — zur Durchführimg einer- große» 'Act'vn durchaus unzulänglich ist. - '' Während der letzten Tage hat übrigens.-die Unter» nehmungSlust^ der Börse einen gewssselH Dämpfer er halten. Geld wurden plöHtich fehx MGs», Ha) die Ban ken gar nich», die DrivaHoHecheH Ml» M sD theuren Sätzen in^Soft ^m^^Hl^HeK Ml-auch die schärfere Betonung der griechischen Frage

einigermaßen hemmend eingewirkt, während die Dulciguoaffair? so vollständig in Vergessenheit gerathen ist, daß zum mindesten eiu Paar türlische.PaschaS ermordet werden müssen, damit sich die Börse flüchtig dieses historischen Dorfes erinnert. Das vorzüglichste, oder vielmehr das ganze Inter esse dcs BörsenverkehrS» con<!«vtrirte fiG auchi während dieser Woch^ql^BankPöjiiere. welche noch immer unter dim Eindrucke ^ier Mündung der.Länderbank' stehen- Die Börse wiegt sich nämlich in der Vorstellung

dieser'yaß ' gegen däZ republi- ' kanische Frankreich ist es, vucch 'den sich die meiste« Blätter zu lebhaften Protesten herausgefordert fühlen^ Sie nennen es reactionären Geist, was dem Redner diese Anschauung eingeflößt habe. Der Anschluß Oesterreich-Ungarns an Rußland, dm^ ^ Baron Hübner bekanntlich schon in der vorj ähri g en. . Delkgativris - Session' und 'h«u«y.amttdingS. empfohlen hat,, entspricht auch nicht den Intentionen und»Anschats> ungen der Wiener Presse. D°S ^Freniden, Blqt^ hebt hervor

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Bozner Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 07.01.1882
Physical description: 8
HilfSvereius statt, über deren Re sultat Sie rasch das Genaueste erfahren sollen. —Eine sehr geachtete Stiftsdame, die Hochwohlgeborne Gräfin Crescenz von Thurn Valsaffina-ToxiS ist gestern 7 Uhr früh nach kurzer Agonie im 84. Lebensjahre verblichen, Börse. Original-Bericht des Journales „Der Kapitalist'. Wien, Bankhaus Jof. Kohu ck Comp. I. Kohknarkt 6 Wen, 4. Jänner. Das neue Jahr hat sich an der Wiener Börse mit einem bedeutenden Coursfall der Creditactie eingeführt; die gespannten Verhältnisse

der Pariser Börse, der hohe Report, mit welchem dortselbst die Speculation s 1s kavssv zu kämpfen hat, die Ueberzeugung, daß die Dividende, welche die Credilanstolt pro 1831 bezahlen wird, keineswegs dm optimistischen Anschauungen der Speculation entsprechen wird, - die mäßigen-Resultate, welche die Wiener Mittelbanken ' im! verflossenen Jahre erzielten und schließlich das Abstoßen -' eines t großen Postens Creditactiin seitens eines Berliner Speculan- ten, der stets mehrere tausend Stück dieses PapiereS

besaß und in Folge, seiner llebxrsiedlulzg nach Paris sich derselben entledigte, haben die RtductjonWs CourseS dieses leitenden Papieres vewrsach^^^. ^ Heute ist dieser Zwischenfall als gehoben zu betrach ten, die Jahres » Liquidation ist in Paris, wenn auch unter hohem Report, leicht überwunden worden, alle Factoren Pariser Börse leisteten der leichten Ab- Wicklung mächngrn Vorschub und die Hausse bildet die Signatur der Pariser Börse. — Wenn auch die Creditonstall in Folge deS langsame

r Escompte- und Wechsler- bank-Actien zurückzuführen. Die beiden Bankanstalten, denen der gewesene Finanz- minister Szell präsidirt, d. i. die Ungarische Escompte- und Wechsler» und die Ungarische Hypothekenbank, ent- wickeln sich in überraschend befriedigender Weise, wenn auch die Actien der Letzteren in Folge gleichzeitiger Cotirung in der Pariser Börse größeren Coursfluctua- tionen unterworfen waren. Eine sensationelle Nachricht wurde uns zu Theil: Die Länderbank soll die hiesigen Journale „Fremden

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