es der eingeborenste und erb» eingesessenste Wiener, der ia vor allem -beim heurigen seinen Stammsitz hat, nicht kennt; in das Wien der Museen, der barocken Kirchen, der Paläste, der Kunstgalerien- und auch der bröckelnden Häuser, die neben Gedenktafeln an Schubert und« Beethoven die Rosenstöcke kleiner Vorstadtmieter tragen; jenes Wien der Erinne- rungen, von denen man nur hier und dort die Straßenaufschriften entfernen konnte, jenes Wien der Andacht und des verlöschenden Glanzes, der noch' cmmer aufglimmt
. Dieses Wien, das überall Denkzcichen auf richtet, war die Stadt der Feste. Wien ü i e Feststadt, und keine andere hat jemals soviel -arrangierte und- Inszenierte Ereignisse der Be- lustigung und Lustbarkeiten erlebt; Stuwers vyrotechnische Künste, den Wiener Kongreß, -dieses tankende und jauchzende Schaustück der internationalen Politik, den Prunkauszug Ma karts, die katastrophenbedrohte Weltausstellung, die Kaiserjubiläumstage, d«ie Dlumenpmter- fahrten, von denen jede ein Fest war, der Wie ner Fasching
, der nichts anderes, aber auch - nicht weniger als Festwochen der Wintersuison. Diesmal ist es eine Feier -der Kaufleute. des Handels, der nicht Belustigung, nicht Prunk bezweckt, sondern nur nebenher, als Dessert, als Aufputz gleichsam wieder dir Wiener Vergnü gungsstätten mit -beansprucht. Die Feier ist etwas ernster, zweckmäßiger» auf das Nützliche abgetönt und eingestellt, als Illuminationen des ancien regime. Aber das Öuarl'-er dieses neuen, «ms brr Rc-uzeit gc-schaffmen ErsÄkigs- wertes Ist dasselbe, das die Ausstattungsstück
Veranstaltungen öffneten, wurden dem Publikum freigegeben, Die Messe, zu der Wien feinen teuersten Reichtum bereit hält, ist vor allem ein Fest der Käufer, was etwa soviel bedeutet, wie: Auslän der. Aber man hat. damit der auch etwas min der zur Freude gestimmte Wiener seine Freude erlebt, ihn von einigen Alltagschikanen amne stiert: Telephongespräche werden nicht arglistig numeriert, die Kaffeehäuser über die Sperr stunde offen gehalten, kurz, der Nachtwächter, diese kleinschildanische Figur, wird zurückgezo
-, daß die Gerüchte von einer Ermordung König Alexanders voll- ständig frei erfunden sind. Lin Bombenanschlag auf die Mannheimer Börse. Aus Karlsruhe, den 6. ds., wird uns tele, graphiert: «Ein Handgranatenanschlag «wurde «ge- stern -nachmittags in dem auf dem sogenannten Blanken «gelegenen Börsengebäude in Mannheim verübt. Ein junger Mann, der sich längere Zeit in dem Hausflur «ufgehalten hatte, warf eine Handgranate in den- Börsensaal. Da die «Börse kurze Zeit vorher -geschlossen war und sich infolge