Mundart. Singular- und Pluralform von Nebel lauten heute durchweg schon gleich: do nääwl/di nääml; altmundartl. heißt es: do n ääml/di näml 'der Nebel/die Nebel’. Im Ahrntal bewahrt jedoch auch die Sprache der jungen Leute konsequent die mhd. Lautquantitäten. Hand in Hand mit der Erhaltung der alten Einsilberkürzen (täkch 'Tag', pät 'Bad', gläs 'Glas', hof 'Hof' usw.), deren Vokal in den Deklinationsformen als Länge erscheint, haben wir den Wechsel der starken, stimmlosen Auslautkonsonanten p, t, kch
, s, 1, m, n mit den stimmhaften Entsprechungen im Inlaut. Dieser Unterschied ist durch die mhd. Auslautverhärtung entstanden 21 ). Den Wechsel -kch/-g-, -t/-d- und -p/-b- (täkch/tooge ’Tag/Tage’, pät/poode 'Bad/(im) Bad’, grdp/groobe'Grab/(im) Gra be’ finden wir zwar noch im gesamten Pustertale, im Ahrntal — wie in an deren Hochtälern — ist aber auch der mhd. Wechsel von -s/-z- (z = stimm haftes s), -ch/-h- und -f/-v- (d = stimmhaftes f): gräs/in grooze 'Gras/im Grase’, flöech/di fläehe 'Floh/die Flöhe’, höf/in höioe 'Hof