. „Beschäftigen wir uns zunächst einmal mit der Person dieses Labwem. Der Mann ist ein skrupelloser Wucherer, der die Lektion, die Sie ihm erteilt haben, durchaus ver dient. Wäre mir dieser Umstand nicht schon bekannt ge wesen, hätte ich ihn aus den Schuldscheinen und Wechseln ersehen.müssen, die er in seiner Brieftasche mit sich herum getragen hat, bis sie glücklicherweise in Ihre Hände fielen. Das Schicksal hat es gewollt, das; die armen Leute, die gezwungen wurden, diese Wechsel und Schuldscheine
aus zustellen, den Händen des Wucherers entronnen sind. Wollen Sie von. neuem diese Menschen ans Gnade und Ungnade dem Herrn Labwein ausliefern? Nein, das wollen Sie nicht, ebensowenig wie ich es will. Wenn ich die Auslieferung dieser Wechsel und Schuldscheine ver langte. so geschah es, weil ich diese Papiere vernichten will. Lassen Sie uns den Opfern des Labwein einen glück lichen Tag bereiten. Denken Sie nicht nur an sich und Ihr sogenanntes gutes Gewissen, sondern denken Sie auch an das Glück
. Der Herr ist schon längst hier, und ich wünsche jetzt von niemand ge stört zn werden. Verstanden?" „Jawohl, gnädiger Herr." Dorival kehrte zu seinem Besucher zurück. „Mein Diener. Wetter nichts. Wir werden jetzt unge stört sein." Schnepfe nahm die Papiere wieder in die Hand und musterte sie. Er las die Namen der Akzeptanten und die Namen der Aussteller. „Das sind zwei junge Offiziere. Wahrscheinlich müsien sie den bunten Rock ausziehen, wenn Labwein ihnen die Wechsel präsentiert. Erhalten wir der Armee
zwei Leut nants!" Er zerriß zwei Wechsel in kleine Stücke. Dann fuhr er fort: „Ein Fabrikant, ein Gutsbesitzer, die Witwe eines Majors, ein pensionierter Oberst, ein Legationörat und zwei Kaufleute! Euch alle hat aus böser Klemme Herr Dorival von Armbrüster durch einen kühnen Streich ge rettet. Ihr würdet ihn segnen, wenn ihr seinen Namerr kennen würdet. Aber da die Zeitungen mich als euren Wohltäter genannt haben, so fällt euer Segen auf wem Haupt, Nun. ich kann gute Wünsche gebrauchen." Er zerriß
sämtliche Schuldscheine und Wechsel. „So, der erste Fall meiner Forderung wäre erledigt. Nun kommt der zweite Teil. Es handelt sich nn das Geld. Auch da sind Bedenken nicht am Platz. Leute, die ihr Geld dazu benutzen, um ihre Nebenmenfchen zu bewuchern, die mit ihrem Geld andere schädigen, die verdienen, daß ihnen dies Geld entzogen wird, denn es ist ihre Waffe, mü der sie andere anfallen. Genau so, wie man dem Wegelagerer die Pistole aus der Hand schlügt, so soll mau auch dem Wu cherer seine Waffe