Im Zusammenhang mit der 1090 in Schuls im Engadin gegründeten und im Jahre 1146 nach Marienberg oberhalb. Burgeis verlegten Benediktinerabtei/15/ sind in erster Linie jene drei Gestalten, die unter der Bezeichnung „gelehrtes Dreigestirn“ oder unter ähnlichen, vielfach recht schmeichelhaften Benennun gen in die Welt der Wissenschaft eimgegangan sind, zu nennen: Beda Weber, Pius Zingerle und Albert Jäger. Beda (Johann Chrysanth) Weber /16/, geboren am 26. Oktober 1798 im so genannten Rindermarkt
in Lienz, kam nach vollendeter Sohusterhandwerksleh- re — vor allem über Anregung des Lienzer Franziskaners P. Clemens Spiegel- graber — ans Franziskanergymnasium von Bozen, wo er, neben dem Besuch der damals sechsklassigen Schule, die er als überdurchschnittlich talentierter Schüler in lediglich vier Jahren bewältigte, auch die Hauslahrerstelle bei Baron Josef von Giovanelli übernahm. Naoh Abschluß des Franziskanengymnasiums belegte der gesundheitlich etwas angegriffene junge Weber im Herbst 1818
Venerabilis erhielt/17/. Nachdem er sich ein ganzes Jahr lang klösterlichen Übungen gewidmet hatte, legte er am 21. Oktober 1821 die einfachen Klostergelübde ab und begab sich darauf zum Studium der Theologie nach Innsbruck. An diesen Studienaufenthalt in Inns bruck, der zwei Jahre dauerte und wo der uns bereits bekannte Jakob Probst sein Lehrer war, erinnerte sich Weber sein ganzes Leben lang nur mit großem Widerwillen. Weber, ein feuriger und kritischer Geist, hat sich vor allem mit dem josephinischen
Weber ist sehr viel Lite ratur vorhanden. Aus diesem Grun de — und auch wegen Platzman gels — wird auf nähere Details im Zusammenhang mit seinem Leben verzichtet. Zur wichtigsten, weiter führenden Literatur über Beda We ber zählen: Angerer, Martin: Beda Weber. Schlemschriften Nr- 256; Wackerneil, J. E.: Beda Weber 1798 bis 1858 und die Tirolische Litera tur 1800—1846, Innsbruck, 1903. Riedl, Franz H.: Der Journalist Be da Weber, in: Südtirol in Not und Bewährung. Festschrift für Michael Gamper
, Bozen, 1955, S. 203—210. Derselbe: Beda Weber, in: Jahr buch des SKI II, S. 147—171. Weingartner, Josef: Beda Webers Weg aus Tirol in die Paulskirche und zum Kaiserdom, in: Hochland, Heft 5, Kempten in Allgäu, 1934 bis 1935, S. 417—435. Scriptores Ordinis S. Benedicti qui 1750—1880 fuerunt in imperio austriaco-hungarico, Wien, 1881. S. 505—506. Ferner wird in folgenden Jahrgän gen der Zeitschrift „Der Sehlem“ auf Beda Weber Bezug genommen: 1923, S. 205ff; 1925, S. 312ff; 1928, S. 492ff; 1932