Der Maler Prof. Hans Weber-Tyrol Von Univ. Prof. Dr. Bruno Grimschitz, Wien Im Rahmen der Frühjahrsausstellung 1951 im Wiener Künstlerhaus und der Galerie Würthle-Wien, die tirolische Kunst der Ge genwart zeigte, bot Meister Weber-Tyrol auf Einladung des Landes Tirol in einer Sonder schau Einblick in sein Schaffen durch die letz ten ungefähr 25 Jahre, die einen interessanten, aufschlußreichen Querschnitt ergab. Dieselbe Ausstellung wurde, vermehrt durch Leihgaben aus Privatbesitz und aus Werken
jüngster Zeit, im Museum Ferdinandeum von Prof. Dr. Oberhammer zu einer noch erwei terten Kollektivschau ausgebaut, die int No vember v. J. dort gezeigt wurde. Vniv.-Prof. Dr. Bruno Grimschitz, der dem Schaffensgang Weber-Tyrols von der öster reichischen Galerie (Moderne Galerie) in Wien aus durch Jahrzehnte folgte, schrieb nachfolgende Würdigung über den Künstler und stellte sie dem 'Schiern » zur Veröffent lichung zur Verfügung. In jungen Jahren schon fiel Hans Weber- Tyrol durch seine künstlerische
Begabung auf. Die Dekorationen für das Thierseer Passionstheater brachten dem in Schwaz Geborenen ein Stipendium des Landes Tirol ein. Es ermöglichte dem Zwanzig jährigen den Besuch der Münchener Aka demie für drei Jahre. Diese Jahre an ihr sahen Weber-Tyrol als Schüler der Mei ster Gabriel v. Hackl, Nikolaus Gysis und Paul Höcker. Ein Jahrzehnt nach dem Ein tritt in die Akademie erschienen die Ar beiten des Künstlers zum ersten Male vor der Oeffentlichkeit im Münchener Glas palast
. Was die künstlerische Kraft Weber- Tyrols von dem Beginn ihres Wirkens an auszeichnete, war ihre Vielseitigkeit. Kir chenfensterkartons für die Münchener Hofglasmalerei Zettler standen neben Landschaftsbildern, Steinzeichnungen für Plakate neben Temperablättern und Aqua rellen. Dazu kamen im Laufe der Jahre Wandmalereien, Bildnisse und Tierbilder. Die Universalität des Darstellungswillens war eine erstaunliche. Die Münchener Akademieschulung und eigene, unaufhör lich betriebene handwerkliche Vervoll kommnung
brachten die glänzenden tech nischen Grundlagen für die Vielfalt der künstlerischen Darstellungsprobleme, so daß in verschiedenen Maldisziplinen, wie im Aquarell, von Weber-Tyrol eine un gewöhnliche Meisterschaft erreicht werden konnte. Was die Kunst Weber-Tyrols wei ter bestimmt, ist ihr Drang nach dem Süden, die Sehnsucht nach der Sonne Italiens, die viele der besten Deutschen durch alle Jahrhunderte über die Alpen getrieben hat. Schon im Jahre 1908 unter nahm Weber-Tyrol eine Italienreise. Acht