Leopold" de« Ph. Äenstein, Stoä chcke der MUmLe«- und Kpiegekgall«. Arpois: kn InrrsZrrrÄ bei den Herren Apoth. Okllachkr und Schöpfer. I . 24-U/ m Martina. Von Jofephine Gräfin Schwerin. (Rrchdruck verboten.) Fortsetzang. (37) Darauf folgte eine minutenlange Pause, da^?n sagte Weber: „Ich kann hinter diesem plötzlichen, thöttchten, ganz unberechtigt thörichten Zurückziehen nur die Wie derkehr Deiner alten Grillen, die ich überwunden glaubte, sehen. Sage einmal, Conrad, willst Du wirklich
, daß ich nicht die Nähe dieses Mädchens, die süße Vertraulichkeit mit ihr tragen konnte, ohne der Gefahr zu erliegen. Ich ging lange wie ein Blinder umher, als ich aber sehend wurde, da blieb mir nur eines: den grausamen Schnitt zu voll ziehen, so lange es noch Zeit war, bevor ich daran verblutete." „Und Martina?" fragte Weber statt der Antwort „Sie ist ein starkes Mädchen, sie wird es nicht allzu schwer überwinden, — ihr Stolz wird ihr helfen, mich zu v rgefsen." „So", murmelte Weber vor sich hin. Heddenheim sah
ihn forschend an. „Du meinst nicht?" Weber zuckte die Achseln. „Wie soll ich es wiffen l 3ch bin kein Frauenkenner. Nur halten starke Na turen das einmal Ergriffen; bisweilen fester als schwache." „So hätte ich durch meine Sorglosigkeit eine um so größere Schuld auf mich geladen." „Die Du sehr leicht zu zahlen im Stande bist, mein Sohn", erwiderte Weber mit gutmüthigem Humor. „Niemals kann ich Martinas Los an mein un sicheres binden, und wenn ich es wollte, ich dürfte eb nso wenig m ineS Onkels streng
gehütetes Geheimniß preisgrb.n, wie ohne das um ihre Hand werben." „Chimäre!" war Webers einzige Antwort. „Deike darüber wie Du willst", entgegnete Hed denheim, „ich weiß, was mir meine Anschauungen von Recht und Pflicht g bieten." Seitdem berührte Weber diesen Gegenstand nicht mehr, und Heddenheim, so heiß es ihn verlangte, von Martina zu hören, fragte nicht nach ihr. Seine Sehnsucht steigerte sich unter diesem gewaltsam geübten Zwange zu einem krankhaften Empfinden, und wenn er es sich auch stündlich
sagte, daß es am besten sei, wenn er nichts mehr von ihr hörte, so hätte er doch viel darum gegeben, wenn Weber sein Schweigen ge brochen Diesem entging des Freundes Zustand nicht, und er sah in demselben das sicherste Zeichen baldiger Rückkehr zur „Vernunft", wie er es nannte. Beinahe drei Wochen waren so vergangen Hedden- heims geschäftliche Verhältniffe gestatteten ihm jetzt möglicherweise eine längere Abwesenheit, und nachdem der Bruch mit Ornshagen vollzogen war, versprach