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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 19 of 24
Date: 20.06.2006
Physical description: 24
PUSTERTAL Dienstag, 20.6.2006 Nr. 120 19 er Stegina Pforra Am vergangenen Sonntag ist der langjährige Pfarrer von Stegen, Franz Weber, im Alter von 77 Jahren gestorben Ein Seelsorger mit einer bewegten Lebensgeschichte. In den 60er-Jahren war er ein kleiner Held. von Artur Oberhofer I m gesamten Pustertal kannte man ihn als „Stegina Pforra“. Franz Weber, Jahrgang 1928, war ein Seelsorger des alten Schla ges: Hart aber herzlich. Vorgestern Nachmittag ist Pfarrer Weber, der von 1972 bis 1998

Pfarrer in Stegen war, im Bezirksaltersheim von Bruneck gestorben - kurz nach dem ihn Diözesanbischof Wilhelm Egger ein letztes Mal besucht hatte. Franz Weber, in St. Jakob/Bozen ge boren, wurde am 29. Juni 1955 in Trient zum Priester geweiht. In der Folge wirkte er als Kooperator in Girlan, Latsch, St. Ulrich und Klau sen. Von 1964 bis 1972 war Franz Weber Pfarrer in Burgstall, ehe er zum Pfarrer von Stegen ernannt wurde, wo er bis zu seiner Pensio nierung im Jahr 1998 tätig war. Ein Geistlicher

mit einer zeitweise sehr bewegten Lebensgeschichte. In den 60er-Jahren war der Seel sorger Franz Weber in die Schlag zeilen geraten. Der Pfarrer war der Begünstigung in einem Aufsehen erregenden Mordfall angeklagt ge wesen - im Fall des „lächelnden Giftmörders“ Johann Gfader. Franz Weber war Kooperator in Klausen, als der am Matscholerhof in Klausen beschäftigte Knecht Jo hann Gfader am Sonntag, 10. Sep tember 1961, einen Selbstmordver such unternahm. Der 32-Jährige durchtrennte sich die Pulsadern

der Ermittlungsstein ins Rollen. Eine Wirtschafterin, die am Matscholerhof tätig war, sagte aus, dass Regina Schrott Wein aus einem Krug getrunken und in der Folge Magenkrämpfe erlitten habe. Johann Gfader gestand zunächst den Mord („In dem Moment, wo ich das Gift in den Krug geworfen habe, war ich ohne Verstand“), zog sein Ge ständnis später aber zurück. Was hatte Pfarrer Franz Weber mit dem Fall zu tun? Der Pfarrer war im August 1961 auf dem Matscholerhof gewesen. Bei der Gelegenheit informierte die Wirt

und Kirche. Pfarrer Franz Weber kam einer ersten Zeugen-Vörlandung nicht nach. Erst als der Staatsanwalt damit drohte, den Geistlichen von der Po lizei vorführen zu lassen, erschien der Pfarrer vor Gericht. Weil sich Pfarrer Weber, so wie es sein Recht > Redaktion Pustenal: Silke Hinterwaldner - silke@tageszeitung.it Pfarrer Franz Weber: Staatsanwalt wollte den Pfarrer verhaften lassen war, auf das im Konkordat festge legte Recht auf Aussageverweige rung berief („Mein Stand ver pflichtet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 13.06.1953
Physical description: 12
, die Welt ist offen oh, du schöne, weite Welt Freundschaft! Eure Rosi. Liebe Rätselfreunde! Die Gewinner unseres Pfingsträtsels ge ben wir am nächsten Wochenende bekannt. Bitte, habt bis dahin Geduld! 11. Fortsetzung Da trat Toni näher an den Schreibtisch heran. „Wir wollen, daß Sie dafür sorgen, daß Herrn Hillmanns Wunsch in Erfüllung geht“, sagte er. „Daß sein steifes Bein ge heilt wird.“ „Darauf könnt ihr lange warten 1“ rief Weber. „Ich habe Herrn Hillmann nichts versprochen, ich kenne überhaupt

keinen Herrn Hillmann* und ob er ein steifes Bein hat oder nicht, geht mich nichts an. In mei nem Inserat steht auch nichts von der Hei lung lahmer Beine.“ Agnes hatte aufmerksam zugehört und ihre Schreibmaschine war bei Webers letz ten Worten wieder verstummt. „Aber, Herr Direktor 1“ rief sie nun. „Schweigen Sie!“ gab Weber zurück. Toni trat noch näher zu Weber. „Dieser Herr hier ist Hillmann“, sagte er. auf den Landstreicher weisend. „Sie können also nicht sagen, daß Sie keinen Herrn Hillmann kennen

. Er rieb das dritte magische Streich holz an* und sein Wunsch war, daß sein Bein gesund werde. Das Ist doch klar, nicht wahr?“ Weber sprang auf. „Nein. Nichts ist klar!“ brüllte er. „Hinaus mit euch!“ Da ging Toni zur Tür und öffnete sie. „Kinder!“ rief er. „Ja, Toni?“ schallte es zurück. „Kommt alle her und bleibt hier an der Tür stehen. Ja, hier an der Tür, damit Herr Direktor Weber euch sehen kann.“ Die Kinder steckten die Köpfe durch die Tür und die. die in der zweiten und dritten Reihe standen

, stellten sich auf die Fuß spitzen und reckten die Hälse, um Weber sehen zu können. Weber war ganz rot im Gesicht. Wütend rief er: „Wie viele seid ihr denn?“ „So ungefähr zweihundert“, entgegnete Toni. „Ist der Pförtner verrückt geworden?“ schrie Weber. „Zweihundert Kinder in die Fabrik einzulassen! Ich werde dem Mann zeigen —.“ Weber griff nach dem Telephon, aber Agnes machte ein Zeichen, er solle einhal- ten. „Die Kinder sind nicht zum erstenmal hier, Herr Direktor“, sagte sie. „Sie bringen

ihren Eltern oder Geschwistern das Mittag essen,“ Weber sah Agnes an. „So“, sagte er, denn auch er wußte im Augenblick nichts zu sagen. Dann aber fiel ihm etwas ein. „Ich warne Sie“- sagte er. „Mischen Sie sich nicht in Dinge ein. die Sie nichts angehen.“ Da stand Agnes auf und kam näher. „Mir hat die Sache mit den Inseraten und Plaka ten von Anfang an nicht gefallen“, sagte sie. „Ich habe Ihnen meine Meinung gesagt, doch Sie wollten nicht auf mich hören, Herr Direktor. Die Kinder haben recht. Sie ha ben

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 4 of 16
Date: 10.07.2001
Physical description: 16
en Bewertung unterziehen“. Falls sich eine „Mitschuld“ Un- terkirchers nachweisen lasse, sei dieser in Südtirol offensichtlich „fehl am Platz“ und müsse „ebenfalls abgelöst werden“. Bologneser Sauce Der Geschäftsführer der ÖVP-Tirol, Günther Weber, wurde bei einer Betriebsbesichtigung bei „Ducati Motor Spa“ in Bologna dabei ertappt, wie er den Teil 1 einer Kurbelwelle mitgehen ließ' Weber selbst spricht von einem, „Blödsinn“ und hinein „Missverständnis“. Mitreisende Volksparteilersehen

das aber anders. Von Christoph Franceschini L ausbubenstreiche mit 45 Jahren sind meistens ge fährlich, vor allem dann, wenn man sich als politischer Ak teur auf der offiziellen Schaubüh ne bewegt. Günther Weber scheint von dieser Binsenweis heit bisher nichts mitbekommen zu haben. Nur so lässt sich das er klären, was sich vor zehn Wochen in Bologna zugetragen hat. Am 10. und 11. Mai weilte der „Uni-Managment Club“ in Bolo gna. Der Club ist eine Vorfeldor ganisation der ÖVR ln der zwan zigköpfigen Gruppe mit dabei

war auch Günther Weber. Der 45- jährige Weber ist seit September vergangenen Jahres Hauptge schäftsführer der ÖVP-Tirol. Ein Höhepunkt der Exkursion in Bologna war die Besichtigung des „Ducati Moror spa“. Was sich im Muttenverk der legendären itali enischen Rennmaschinen in der Via Cavalieri Ducati 3 in Borgo Rmigale zugetragen hat, könnte zu einem mittleren Erdbeben in der Nordtiroler ÖVP führen. Im Ducati-Werk in Borgo Paniga- le gibt man sich zugeknöpft- „Es stimmt das es diesen Vorfall gege ben liat

“ und dem Nachrichtenmagazin „profil“ zu gespielt worden, ln der Er klärung, die von acht Mitgliedern des „Managment-Clubs“ darun ter dem Landesvorsitzenden und den Geschäftsführer unterzeich net wurde, wird Günther Weber offen des „versuchten Dieb stahls“ beschuldigt Die nordtiroler Delegation mus ste kurze Zeit im Ducati-Werk auf die Führerin warten. Dazu wurde die Gruppe in die Bar des Werks begleiteL „Herr Mag. Weber dem man das „Ducatä-Museum“ besichtigt hatte, w'o sich Weber laut Erklärung ebenfalls eher fle gelhaft

benahm, teilte die Führe rin den verdutzten Managment- Leuten mit dass ihr ein Diebstahl gemeldet wurde. Der Dieb soll das mitgenommende Stück heraus rücken und damit sei die Sache vergessen. Günther Weber gab sich aber nicht zu erkennen. Erst der herbeigerufene Wachdienst ! ÖVP-Geschäftsführer Günther Weber: „Es war sicher ein Blödsinn" nützte diese kurze. Wartezeit, zur Konsumation einer Flasche Wein zusammen mit einem Kollegen“, heißt es in der eidesstattlichen Er klärung. Die Auswirkungen zeig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 20.06.1953
Physical description: 12
zu verjagen.“ „So Sie tun nichts dazu. Aber ich werde etwas dazu tun“, sagte Herr Weber. Er packte den Werkführer am Arm. „Kommen Sie.“ Es war totenstill in der Fabrikhalle, als Weber und der Werkführer eintraten. Der Werkführer hatte nicht übertrieben: Auf, unter, hinter, vor jeder Maschine saßen oder lagen ein paar Kinder, sie hockten in den Kisten und saßen auf den aufgestapel ten Paketen, sie stützten den Kopf in die Hand und blickten alle gespannt auf Weber. Weber blickte von einem Ende des Saales

zum anderen. „Was macht ihr hier?“ rief er ganz laut. „Geht nach Hause! Ihr habt hier nichts zu suchen! Geht!“ Die Kinder rührten sich nicht vom Fleck. „Ich befehle euch, nach Hause zu ge hen!“ schrie Weber. Da klang von einer der Maschinen ein Lachen auf. Dann kam ein Lachen aus dem Winkel und dann lachte Toni, der in der Mitte des Saales stand, neben Hillmann und Agnes. „Wenn ihr nicht gehorcht, werde ich euch aus der Fabrik werfen lassen“, suchte Weber das Lachen zu übertönen „Das werden Sie nicht tun, Herr We ber

“, erwiderte Agnes. „Kein Mann und keine Frau in diesem Saal wird die Kinder anrühren. Wir sind in der Mehrzahl, Herr Weber.“ „Ihr seid in der Mehrzahl? Das wollen wir noch sehen!“ fauchte Weber. Er ging auf die Kreissäge zu, faßte das Kind, das dort saß, an den Armen und zerrte es her unter. Das Kind riß sich los, lief davon, Weber lief hinter ihm her — aber er drehte sich plötzlich um und blickte auf die Säge zurück: Auf der Säge saß ein anderes Kind und lachte aus vollem Herzen. „So“, sagte Herr Weber

. „Mich zum Besten halten! Mich! Mich! Ich werde euch zeigen! Ich werde mit euch fertig 1“ Er lief zu dem Telephon am Ende des Saales, hob den Hörer ab und verlangte die Feuerwehrzentrale. „Hier Zündholzfabrik Weber & Co “, rief er. „Kommen Sie, schnell. Senden Sie einen Spritzenwagen mit einem langen Schlauch. Ja, es eilt. Ob es brennt?“ Weber hielt inne. „Es eilt“, rief er schnell. Dann hängte er den Hörer ein und kam wieder in die Mitte der Halle. „Nun werden wir sehen, wer stärker

vor der Fabrik und die Feuerwehrmänner kamen mit einem gro ßen, dicken Schlauch. „Wo brennt es“, fragten sie. Sie blickten sich um. „Wir können kein Feuer sehen. Wo brennt es?“ „Es brennt nicht“, sagte Weber gelas sen. „Im Hofe ist ein Wasserhahn. Dort können Sie Ihren Schlauch anspannen.“ Die Feuerwehrleute sahen einander an. „Es brennt nicht. Wozu sollen wir den Schlauch anspannen?“ „Weil sie ihn auf die Kinder richten sol len“, sagte Weber. Nun nahmen die Feuerwehrleute ihre Helme ab und kratzten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 04.07.1953
Physical description: 12
P\E K/NDtftZiUt/NO Sie magischen MdWlzer (14. Fortsetzung) „Was Kaden Sie satt?" wiederholte er schallend. „Wer sind Sie? Was wollen Sie kier?" riet Weber, der einen neuen Feind in dem Fremden witterte. Der Mann verneigte sied und 20g den Hut „Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Mein Name ist Adalbert Donner, Zauberer. In vielen Städten nennt man mich den gro ßen Adalbert Donner. Ich kam Kieker, um zu fragen, ob schon jemand' die magischen Zündhölzer gefunden hat.“ „Sie also sind es!“ rief

Weber zornig. „Sie sind der Mann, der an allem schuld ist!“ „Schuld? Woran bin ich denn schuld?“ fragte Donner lächelnd. „Sehen Sie sich doch um! Die ganze Fabrik ist voll Kinder! Die Kreissäge steht still, weil drei Kinder unter ihr liegen. Die Füllmaschine steht still, weil sieben Kinder auf ihr schlafen. Die Kisten können nicht gefüllt werden, weil die Kinder sich darin zur Nachtruhe gebettet haben! Und Sie fra gen noch, woran Sie schuld sind?“ Adalbert Donner wandte sich um und um und blickte

in alle Himmelsrichtungen. „Wahrlich“, sagte er, „es sieht hier sonder bar aus. Aber was habe ich damit zu tun?“ „Wer denn hat etwas damit zu tun?“ fragte Weber aufgebracht. „Sie mit Ihren magischen Zündhölzern —“ „Ich?“ Donner lachte. „Ich habe wohl viele Hasen und Tauben herbeigezaubert, aber noch nie Kinder. Und so viele Kinder auf einmal!“ „Ob Sie sie hergezaubert haben oder nicht, ist mir ganz gleichgültig! Mir liegt nur an einem: Daß Sie sie wegzaubern — fort — aus der Fabrik.“ „Das kann ich nicht“, sagte Donner

Eltern sagen, warum wir hier sind, werden sie uns er lauben, hierzubleiben“, meinte Toni. „Das werden sie nicht“, sagte Weber. „Und wißt ihr, warum sie das nicht tun werden? Weil sie Zündhölzer brauchen! Ja, das habt ihr ganz vergessen! Es gibt in der ganzen Stadt kein Zündholz mehr. Eure Mütter können kein Abendbrot bereiten, weil sie kein Zündholz haben, um im Herd Feuer zu machen. Der Bäcker kann kein Brot mehr backen. Wenn es kalt wird, kann die Großmutter nicht mehr den Ofen anzünden

— alles euretwegen, alles euret wegen! Und morgen gibt es kein Frühstück und kein Mittagessen, und die Fabriken können nicht arbeiten — euretwegen! Glaubt ihr, eure Eltern werden das zulas sen? Wegen eines Landstreichers, den nie mand in der Stadt kennt? Wegen eines Herrn Hillmann?“ Weber schwieg und die Kinder schwie gen. Diesmal schien Weber recht zu behal ten. Jedermann in der Stadt brauchte Zünd hölzer, es gab nicht genug Feuerzeuge und es war sehr umständlich, vom Nachbar Feuer zu holen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 11.01.1929
Physical description: 6
Magistrat wie bei den meisten Behörden. Sehr stark macht sich die Grippe bei allen Menschen bemerkbar, die berufsmäßig während des ganzen Tages im Freien sein müssen. So haben die Krankheitsziffern unter den P o l i z e i b e a m- hinaus. Bald schnappte die Flurtür wieder, der blonde Weber kam mit einem kleinen Mann, der gegen die fünfzig Jahre fein mochte, herein. Der Neue lief mit kurzen, eiligen Schritten im Saale herum, dabei schrie er mit einem sprudelnden Mund werk: „Ei jo, Tag, Becherer, salü

Weber, wie geht's dir, Alter? Du, Weber, jetzt war' ich wieder bei euch in der Mausefalle. Aber weißt du, ich bin ganz gern hier bei euch, da Hab' ich aufs wenigste meine Ruhe, aber eines sag' ich dir, wenn Besuch kommt, ich empfange niemand. Du, Weber, steck' mich nur gleich in die zweite Klasse, du weißt ja, ich Hab' Geld, ich bin ja heut nicht zum erstenmal bei euch, meine Mutter soll nur blechen." Wie ein Wiesel lief der Neue im Saal herum. Er war kurz beinig, fein Leib plump und sein Kopf

zusammengedrückt und eckig. Unter der nach hinten fliehenden Stirne glimmten, wie Funken in der Nacht, zwei glühende Augen. Wie er so in kur zen, heftigen Schritten herumstampfte, glaubte der Häftling, dem Neuen müßten jeden Augenblick zwei kurze Hörner zum Kopf herau-wachsen; wie ein kleiner Teufel war er anzusehen. Nasch zog da der Neue se'nen Mantel aus und leerte, nach der Hausordnung, feine Taschen. Dabei sprach er sehr laut, denn er war schwerhörig: „Ei jo, Weber, weißt du, diesmal

haben sie mich in der Droschke gebracht, unser Hausarzt war dabei, der hat mir vor her noch eine Morphiumeinspritzung gegeben, aber weißt du, Weber, viel zu klein, viel zu wenig, die regte mich nur noch mehr auf, anftatt mich zu beruhigen. Ei jo, Weber, weißt du. jetzt geh' ich ins Bett, dann gibst du mir gleich eine rechte Spritze. Ja. ja, das mußt du schon tun. sonst rede ich ja die ganze Nacht, und keiner kann schlafen." „Ziehn S'e sich jetzt zuerst mal aus, Herr Tilger, dann kommt alles andere schon." antwortete Weber

gleichmütig. Er schien diesen neuen Patienten zu kennen, und hatte da nicht nötig, dem Arzt sofort zu berichten „Du. Weber." fragte da der Rote lärmend, „was ist denn das für ein Sauhund?" Weber antwortete nicht, er ging zum Medizinschrank und holte eine starke Spritze Morphium. Der Neue zog sich aus und tc n augenblicklich eine Rekordhöhe erreicht, ebenso bei den Verkehrsgesellschaften. Diese großen Unternehmun gen haben in einzelnen Abteilungen einen Personalaus fall bis 15 Prozent. Auch bet

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 5 of 16
Date: 14.09.2002
Physical description: 16
Tageszeitung „Ich will Gerechtigkeit für meinen toten Sohn“ Als Elisabeth Selbenbacher Weber, eine geborene Gsieserin, ihren Sohn Ingo am 22. Dezember 1997 in Hamburg verabschiedet, kann sie nicht ahnen, dass sie ihren Sohn nie mehr wieder lebend sehen würde. Die Mutter erhebt nun fünf Jahre nach dessen Tod bittere Vorwürfe gegen die Südtroler Justiz. Von Christine Losso D er damals 10-jährige Ingo Weber freute sich sehr, mit zwei weiteren Freun den nach Südtirol zu reisen

. „Ich habe ihn auch deshalb gehen lassen, weil Gsies für Ingo kein unbekannter Ort war, ich habe ihn von Kindesbeinen an immer wieder in meine Heimat ge bracht, damit er sieht, wo seine Mutter aufgewachsen ist“, er zählt Elisabeth Weber. Das letz te Mal hat Frau Weber am Silvestertag gegen fö.15 Uhr mit Ingo telefoniert. Nur weni ge Stunden später passierte die total betrunkenem Zustand, es hat mich gewundert, dass mit Ingo auch zwei Cousinen anwe send waren und keine von ihnen Nach einer Stunde kehrt der Langläufer

in einer Vorahnung zu der Stelle zurück und machte die schockierende Entdeckung. einer zweiten, hier in Hamburg durchgeführten, Obduktion deutlich ab“. Ingo Weber wurde in Gsies beerdigt und im Som- „Mein Sohn ist keine Randbemerkung" (cl) Vor wenigen Wochen hat Elisabeth Weber er neut einen Schock bekommen, als sie plötzlich den Brief des Bozner Rechtsanwaltes A. S. in Händen hielt. Der Rechtsanwalt wollte von ihr 350 Euro für „die randvermerkte Angelegenheit“ haben. Die Mutter will das nicht schlucken

. In ihrem Ant wortschreiben weist sie den Anwalt darauf hin, dass es bei der Autopsie etliche Fehler gegeben habe, die ihm offenbar nicht aufgefallen seien. So etwa, „dass da steht, dass unserem Ingo am 7. Ja nuar 1998 Blut abgenommen wurde, wobei w'ir un seren Ingo an genau diesem Tag bereits in Gsies zu Grabe getragen haben“. Frau Weber habe dem Rechtsanwalt all diese Einwände mitgeteilt, er aber habe sie gänzlich übergangen. „Mein Sohn ist keine randvermerkte Angelegenheit“. Tragödie. „Am Nachmittag

er schien mir Ingo noch völlig nor mal“, erzählt sie und das, ob wohl Zeugen später aussagen sollten, dass der Junge bereits da stockbetrunken durch die Gegend getorkelt sein soll. Fakt ist jedenfalls, dass sich Ingo Weber und seine Freunde am 31. Dezember 1997 abends in der Talschlusshütte in Gsies aufhielten. Augenzeugen be richten, dass sie den Jungen ge gen 3.30 Uhr morgens beim Zeltfest nebenan erneut gese hen hätten. „Er befand sich in Aus einem Vergleich der Gehälter der Bediensteten

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 12
Date: 18.05.1913
Physical description: 12
wenigen Exemplaren vertreten findet, beweist übri gens ja scholl seine Anstellung in Hötting. Romed Weber ist nämlich in Bozen als Kna be nschän der verurteilt worden. Einen Knabenschänder macht man sonst wohl nicht zum Organisten, weil er als solcher mit Knaben verkeh ren muß, also die beste Gelegenheit hat, auss neue eine ruchlose Schandtat zu verübeu. Dem Romed Weber aber haben die Höttinger Psarrgewaltigen die unselige Missetat nachgesehen; nachgesehen aus dem alleinigen Grunde

, weil er eben ein Schwarzer war, wie mau ihn nicht alle Tage trifft; ein Schwar zer, der mit jeder Geste konstatiert: Ich bin fromm, ich bin schwarz. Weder der Pfarrer, noch ein an derer von den Schwarzen Höttings erinnerte sich welche Untat Weber in Bozen verbrochen; alles war vergeben und vergessen. Jetzt hat sich Romed Weber seinen schwarzen Höt- tinger Freunden wenig angenehm in Erinnerung gebracht. Romed Weber ist rückfällig geworden: er hat in Hötting mehrere Kna >en geschändet. Geschändet

unter Umständen, die aufs neue die alte Wahrheit bestätigen, daß in den ärgsten Frömnr- lingen oft die größten Scheusale verborgen sind. Rom. Weber hat Knaben in der Kirche, wie man sagt, ans d e m C h or geschän det; die Methode der Schändung ist so ekelerre gend, daß wir sie auch nicht andeutungsweise wie dergeben können. Andere Knaben schändete Weber im Abort des Gastha uses Fisch- ler. Im ganzen sollen etwa 10 Kna ben von d e in U n z n ch t s m e,n s ch e n zur Be friedigung seiner perversen Leiden

schaften verführt worden sein." Diesen Bericht brachte die „Volkszeitung" am 13. ds. Mts. und am nächsten Tage konnte sie bereits wieder eine neue noch größere klerikale Schweinerei vermelden: „Wieder ein frommer Wüstling. Der Kochi des Iesuitenkonvjiktes schändet Knaben! Es ist so: Ein Unglück kommt niemals allein! Gestern ist wie ein furcht bares Hagelwetter über die Köpfe der Schwarzen die Enthüllung von den Missetaten ihres Höttin- ger Apostels Romed Weber niedergeprasselt, heute kommen die Untaten

, und wer Mensch ist, der kann sich nie so an der Menschheit vergehen! Vom Höttinger Wüstling. Die Kinderschändereien des frommen Romed We ber sind ausgekommen durch ein junges Schul mädchen. Die Kleine sang im Chor mit und wurde auf dem Chor, also in der Kirche, von dem Frömmling Romed Weber geschändet; das arme Kind erkrankte darauf an einem schwe ren Unterleibsleiden und mußte ins Spi tal gebracht werden. Dort sagte es, wer es geschän det hat. Daraufhin wurde der fromme Unzuchts mensch verhaftet

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 26.09.1879
Physical description: 4
den Semme ring 890, bei der über den Kaukasus 975 Meter über dem Meere; der St. Gotthard-Tunnel befindet sich in einer Höhe von 1154 Meter, die Brennerbahn steigt bis 1367, die Mont-Cenis- Bahn bis 1338, die North-Pazific-Bahn bis 1652, die Zentral- Pazific-Bahn bis 2140, die UnivN'Pazific-Bahn bis 2513 und die Eisenbahn über die Anden bis 4766 Meter Höhe empor. Bon dem Schwurgericht. Innsbruck, 25. September. Josef Weber aus Wien, 40 Jahre alt, Agent in Mitten, und dessen Frau Bertha Weber, geb

. Kreibich aus Prag, zuständig in Wien, 35 Jahre alt, haben sich heute vor den Geschworneu wegen Betrugs zu verantworten. Dieselben haben nach der Anklageschrift theils durch Vor spiegelung günstiger Vermögens- und Geschäftsoerhältnisie, theils durch unverhältnißmäßigcn Aufwand verschiedene Personen in Jrrthum geführt und die Unwissenheit dieser Personen bezüglich ihrer Zahlungsfähigkeit be nützend, dieselben in Schaden gebracht. Aus dem Leben der Eheleute Weber entnehmen wir der Anklageschrift

nachfolgende Daten: Josef Weber ist der Sohn deS im Jahre 1878 verstorbenen k. k. Hof-Decken- und Teppich- Fabrikanten Josef Weber in Wien. Schon frühzeitig kam er mit seinem Vater wegen seines leichtsinnigen und verschwenderischen Lebens in Kon flikt, so zwar, daß ihm daö väterliche Haus verboten wurde. Im Jahre 1867 war Weber in Wien der Herausgeber einer Druckschrift „die Brief taube". Den Emil Pohl in Wien hatte er als Austräger gedingt, und unter der Angabe, ihm auch das Inkasso

der Pränumerationsgelder über geben zu wollen, forderte er eine Kaution. Pohl sagt aus, daß er, obwol eigentlich nichts zu thun war, doch ein Jahr im Dienste Webers gestanden, und daß ihm dieser nach und nach Barzahlungen bis zum Betrage von 1000 fl. entlockte, so namentlich vorgebend, er werde in Prag eine reiche Braut heiraten. Weber heiratete auch seine jetzige Frau Bertha Kreibich. Zur Sicherstellung verpfändete er dem Pohl zwei Rentenscheine der allge meinen Versorgungsanstalt in Wien, welche aber nach Angabe

der Admini stration jener Anstalt für das Jahr 1878 nur eine Dividende von 11 und 13 fl. abwarfen. Weber verließ Wien und traf Ende des Jahres 1869 mit seinem ehemaligen Militärkameraden dem dermaligen Landesschützen- Oberlieutenant in Mezzolombardo Jakob Ranacher in Innsbruck zusam men. Mit Ranacher hat der Angeklagte zu gleicher Zeit im Kaiserjäger- Regiment gedient und derselbe wußte, daß Weber als Kadet von seinem Vater eine bedeutende monatliche Unterstützung erhalten hatte. Er traute daher

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 10.12.1928
Physical description: 8
nnd Steppdecken 8 16.— aufwärts. 1334 Ms dem Gerichtssaal. Zer TotfMözrr mit dem KScher-meffer Die Bluitat in Absam. Vor dem Innsbrucker Schwurgericht hat sich heute der 22jährige Hilfsarbeiter Mar Weber aus Absam zu ver antworten. weil er in der Nacht vom 13. auf 14. Oktober 1928 in Absam den Tischlergehilfen Franz Lechner nnt einem Küchemnester erstochen hat. Die von Staatsanwalt Dr. Grünewald vertretene Anklage lautet auf Totschlag. Die Anklageschrift sagt über die Bluttat folgendes: Max Weber

. Erst am 2. September l. I. hatte er sich zwei Gendarmerie- beamten. die ihn wegen eines Exzesses verhaften wollten, derart gewalttätig widersetzt, daß er nur mit größter Mühe überwältigt, gefesselt und in den Gemcrndcarrest gebracht werden konnte. Wegen dieser öffentlicher, Gewalttätigkeit wurde Weber am 6. Oktober !. I. vom Landesgericht in Innsbruck zu drei Monaten Kerker verurteilt. Er erhielt einen Strafaufschub, den er gleich dazu benützte, um noch am selben Abend in Absam einen Mann

anzustüickern. ihm einen Fußtritt zu versetzen und ihn zu Boden zu werfen. Kaum eine Woche später, am nächstfolgenden Sams tag. den 13. Oktober. zeigte sich Weber besonders angrifsslustlg. Am Nachmittag hatte er bei seiner Schwester Holz ge hackt und zwei bis drei Glas Bier getrunken; dann ging'er zwischen 6 und 7 Uhr abends ins Gasthaus Ebnerwirt, wo er sechs Glas Bier, einen Schnaps und eine Flasche Chabeso trank. Um 9 Uhr entfernte sich der Angeklagte aus dem Gasthaus, nachdem er grundlos einem Mann

mehrere Gäste den Stänkerer zur Ruhe gemahnt hatten, ersuchte, ihn auch Lechner, er solle doch endlich aufhören und die Gäste in Ruhe lassen. Diese Mahnung brachte Weber, der auf Lechner schon lange nicht gut zu sprechen war, erst recht in Zorn. Er beschimpfte Lechner und die übrigen Gäste und drohte Lechner. er werde ihm heute schon noch „ein Mesier hineinrennen, daß ihm.. — wre er sagte, — „die Darm hinten aussischaun". Lechner achtete Kiese Drohung nicht und spielte ruhig weiter. Nach einiger Zeit

verließ Weber die Gaststube und winkte einem gewissen Johann Rcinmayer zu sich heraus, den er bat, ihm ein Messer zu verschaffen. Reinmaher wei gerte sich, worauf ihn Weber einen ..feigen Hund" schimpfte nnd ohne erst seinen Hut aus der Gaststube zu holen, in seine etwa 800 Schritte entfernte Wohnung lief, wo er sich aus der Küche ein feststehendes Mesier holte. Mit diesem Mesier ging Weber wieder gegen das Gasthaus zurück. Mittlerweile war im Gasthaus die Sperrstunde an gesagt worden. Franz Lechner

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 11.01.1929
Physical description: 6
. Einige hatten die Löffel schon aus ihren leeren Tellern genom men und steckten sie in den Mund, sie lutschten daran, wie kleine Kinder das öfters tun. Einige Wärter standen, in Abständen um den Tisch herum, hinter den Stühlen der Irren. Der blonde Weber nahm einen großen Schöpflöffel und füllte die Blech- teller. Da schrie der Rote: „Herrgottsakrament, Weber, du Simpel, so gib doch mir Zuerst, ich Hab' doch so Hunger." Ruhig füllte ihm der blonde Weber den Teller. Die Irren löffelten hastig die Suppe; am gierigsten

schlang der Rote, der m wenigen Augenblicken seinen Teller leer hatte und aufstehend chn mit langgestreckten Armen dem blonden Weber von neuem hinhielt: Drei Tage Arrest für ein Eiserjuchtsalteniat. Die des versuchten Gattenmordes beschuldigte Paula König nur wegen Gattemmtzhailblungverurteilt. Wien, 10. Jänner. Ein außergewöhnlicher Fall von Gattenmißhandlung, der durch längere Zeit als mutmaßliches Verbrechen des versuchten Gattenmordes das Lande Gericht beschäf tigt batte, kam gestern beim Wiener

zum Dienstag von vier Unbekannten überfallen und zu Boden geschlagen. Der in seiner Be gleitung befindliche Sohn flüchtete, während seine Haus- „So füll' mir ihn doch, du Rindvieh." sagte er schier weiner lich. Weber schöpfte aufs neue die Abendsuppe in des Roten Teller, wieder schlang dieser in aller Eile, besonders als er sah, daß noch viele der Irren dem Weber ihren Teller zum Füllen hinhielten. „Einer nach dem andern in aller Ruhe," sagte Weber und begann die Teller vollzuschöpsen. „Halt, Weber

, die fressen mir ja alles weg, zuerst mir, du Kamel," schrie der Rote wütend. Als der blonde Weber nicht auf ihn hörte, nahm er rasch einem andern Kranken den frisch gefüllten Teller aus der Hand und warf ihm seinen leeren hin. „So," sagte beleid!gt der seines vollen Tellers Beraubte, „jetzt esse ich übechaupi nichts mehr heute, sowas ist doch eine Unverschämtheit." „Ja, ja." entgegnete gelassen der blonde Weber, „kommen Sie. Müller, geben Sie den leeren Teller, hier ist noch genug Suppe. Ihr werdet

und lachte schal lend. er vergaß darüber einen Augenblick die Suppe. Die Tischrunde stimmte in des Roten Lachen ein. Während alle lachten, nahm der Rote rasch einem andern den vollen Teller weg und begann die Suppe zu trinken. Der blonde We ber füllte sofort einen andern Teller und stellte den auf den leeren Platz, ehe der Irre wahrnahm, daß ihm seine Suppe fehlte. Weber kannte ja die Tänze des Roten. Müller aber, durch das Lachen noch tiefer gekränkt, als durch den Raub feiner Suppe, sagte wütend

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 4 of 16
Date: 29.05.1998
Physical description: 16
auf die Bedeutung der Erziehung zur Stärkung ge gen ein Suchtverhalten hin, das auch im Beispielgeben seinen Ausdruck findet. Die zwei Wahrheiten Der Fall der vermeintlichen Kronzeugin Emilia Weber, die sich in eklatante Widersprüche verwickelt hat, zeigt auf daß der Schumrgerichtsprozeß gegen Florian Egger ein besonders delikater Prozeß ist. Weil das Opfer ein Carabiniere ist? Vox AliTTI! OllEIiHOFKI! P aolo Fava konnte seine Mißstimmung nicht über spielen: „Ginge es in die sem Prozeß nicht um einen Cara

biniere“, so der Verteidiger von Florian Egger, „dann wäre die Zeugin wegen Falschaussage ver haftet worden". Der Fall der ver meintlichen Kronzeugin Emilia Weber, die am Mittwoch vor Ge richt von eine]- regelrechten Exe kution des Carabiniere Candeloro Zamperini berichtete und den An geklagten solcherart schwerstens belastet hatte, dürfte sich für die öffentliche Anklage zum Bume rang entwickelt haben. Die Frau, die in der Gampenstraße Nr. 13 in Meran wohnt, hatte im Zeugen stand ausgesagt

, daß sie Augen zeugin des Tathergangs gewesen sei. Emilia Weber sagte unter an- Erstprotokoll der Zeugin Emilia Weber: „Kann keine weiteren Einzelheiten liefern'' derem, daß es zwischen Florian Eg ger und Candeloro Zamperini kein Handgemenge gegeben habe. „Die beiden hatten keinen physischen Kontakt“, erklärte die Flau, „der Angeklagte hat in schneller Abfol ge zwei Schüsse auf den Carabi niere in Zivil abgegeben. Ich habe die Mündungsfeuer gesehen.“ Die Aussagen der Zeugin stützten nicht nur die These

des vorsätzli chen Mordes von Staatsanwalt Cuno Tärfusser, sondern verleite ten auch die Prozeßbeobachter zu der Annahme, daß der Auftritt der Emilia Weber der prozeßentschei dende Moment gewesen wäre. Dabei ist der argumentative Fa den, den die Zeugin im Prozeß ausgelegt, keineswegs linear. Im Gegenteil. Zwei Verhörprotokol le, die der Tageszeitung vorliegen (siehe dazu eigenen Kasten), be weisen, daß Emilia Weber am Tag der Bluttat gegenüber den Cara binieri, und einen Tag später, am 13. Juni 1997

, gegenüber der Poli zei in bezug auf einige wesentliche Details eine ganz andere Version aufgetischt hatte. Weder hatte die Zeugin unmittelbar nach der Tat von einem Handgemenge gespro chen. Noch hatte Emilia Weber eine Darstellung gemacht, die auf eine Exekution schließen ließe. In einem Punkt sind die Wider spräche auf eklatante Alt und W r eise festzumachen: Während sie in den ersten Protokollen da von spricht, sie wäre in ihrem Wohnzimmer vor dem Fernseher gesessen, als sie plötzlich zwei Schüsse

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Raffeisen-Bote
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Page 5 of 16
Date: 15.10.1932
Physical description: 16
Mal« Fole? nach Karl Proietzion: Bauer WoyNort: Terlano ' haurname: Sternhof Gesamttredil: l ìo.coo— »edlngungen des dirette« Ldligo, >> 6»/o,-provisionsfret. Eigentum: Sternhof, Haus Nr. 46 . und 52, Wald, Grundbuchse,nlage 104 Frei von Hypotheken Datum 1932 Hauptschuldner Mitverpsttchtete oder Bürgen Berfaltszeit . Obligo Bezugsdaten Anmerkung direkt indirekt gebt. 15. Josef Maier , Weber Karl - , ■ : .... ! •. . • >' „ - Geier.Anton 15. 6. 32 5.000 S. 23 - erneuert / März 1. . . n . Zerzer

Joses Widmann Anton 31. 12.. 32 30.000, «■ Kk. 60 - - bezahlt u 3- Karl Weber Mair Jolef Geier Anton 3. 7. 32 6.000 e; so- bezahlt - April, 6. Joses Zerzer Mair Joses Orsingher Johann 6. 6. 33 10.000 • Kk. 60 Advokat « Juni 1. Anton Widmann Maier Josef Weber Kart 81. 12. 32 5.000 ' D; 23 erneuert 1. Joses Maier Anton Gruber 31. 12. 32 , ' .3.000 D. 60 bezahlt - . 15. Weber Karl Geier Anton 15. 10. 32 4.000 - S. 23 Dezbr.81. Anton Widmann Mäter Josef ( • ! ' • Weber Karl 30. 6. 32 6.000

fino al prinio giugno 19.32 le esposizioni dirètte dal signor Maier Giuseppe fu Car lo erano di complessive Lit. 38.0Ò0.— Obblighi indiretti; Il signor Weber Cariò in (data 3 marzo 1932. ha ottenuto lo sconto di Una sua cam biale di Lit. 6.000.— sulla quale figurano come, cóob- bligati il signor Maier Giuseppe, ed il signor Geier Antonio. Lo sconto scade in data 3 luglio 1932 ,ed è statò registrato a libro portafoglio 1 , pàg. 50. (Vedi co lonne scadenza, e riferiménto). Alla scadenza viene pagato

der Operationen, die Verfallszeit bezw. b (fürbezahlt) ern (für erneuert) u-Adv (für Advokat) Fm Nachstehenden geben wir (einige Beifpie'le über die verschiedenen Eintragungen: - ,. ( (, . . " ( Direktes Obligo: Herr M air Josef nach K ar l hat am 16. Februar 1932 das Skonto eines feiner Wechsel im Betrage von Lire.5.090,— erhalten,(in wel chem. die Herren Weber Karl und Geier,.Anton als.Mr-, gen (Mitverpflichtete) erscheinen. Dieses,,Skonto, verfällt am 15. Juni-1932 und wurde daher, im. Skontobuche

Erneuerung, da Zahlung erfolgte, 'so daß zur Verfallszeit 'die Betrage durch , ei« blaues Zeichen (gelöfcht (wexd(en(ünd',in^Äer Anmerküngs- spalte die, Eintragung ,,b" vorgenommen wird, was, wie bereits oben angeführt „bezahlt" (bedeutet. Äus.dem V0r- angeführten geht hervor, daßhisl.IÜnil932die direk ten Verpflichtungen des Herrn Mair Josef nach Karl,(zu sammen,.Lire 38.000,—..betrugen.,.,, Indirektes Obligo. Herr,Weber Karl hat,,am 3. März 1932 das Skonto;eines Wechsels im Betrage von Lire 6.000

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 13.05.1913
Physical description: 8
von der Abordnung angenommen wurde. Sin frommer Wüstling. Der Organist Weber von Hölting — Knaben schänder. Der fromme Romed Weber ist Organist der Höt° tinger Pfarrkirche und als solcher selbstverständlich eine feste Stütze der Schwarzen. Bei Wahlen und sonstigen Anlässen agitierte er mit einem Feuereifer, wie ihn nur eingefleischte Parteimänner aufbringen können. Daß er ein eingefleischter Schwarzer ist, ein Schwarzer, wie man sie heutzutage nur noch in wenigen Exemplaren vertreten findet, beweist übri gens

ja schon seine Anstellung in Hötting. Romed Weber ist nämlich in Bozen als Knabenschänder ver urteilt worden. Einen Knabenschänder macht man sonst wohl nicht zum Organisten, weil er als sol cher mit Knaben verkehren muß, also die beste Ge legenheit hat, aufs neue eine ruchlose Schandtat zu verüben. Dem Romed Weber aber haben die Höt- tinger Pfarrgewaltigen die unselige Missetat nach gesehen; nachgesehen aus dem alleinigen Grunde, weil er eben ein Schwarzer war, wie man ihn nicht alle Tage trifft

; ein Schwarzer, der mit jeder Geste konstatiert: Jchbinfromm, ichbinschwarz! Dem Höttinger Pfarrer, der bekanntlich eine, allerdings nicht ganz ausgebackene, Autokraten- natur ist, war der fromme Organist tief ins Herz gewachsen. Einmal, weil Romed Weber in allen Wirtshäusern das hohe Lied vom Universal menschen Chrysostomus Mößl sang; zweitens, weil er dem Pfarrer sehr ergeben, und.drittens, weil ev eine Stütze der Steffanerpartei ist, die der Pfarrer lange zu erhalten wünscht.-weilsie-sich-so duldsam

unter seinem Pantoffel beugt; viertens, und das ist Wohl das Wesentliche: in Romed Weber erblickte der Pfarrer auch das Ideal eines Frommen, das Mu ster eines Menschen. Weder der Pfarrer, noch ein anderer von den Schwarzen Höttings erinnerte sich welche Untat Weber in Bozen verbrochen; alles war vergeben und vergessen. Jetzt hat sich Romed Weber seinen schwarzen Höt tinger Freunden wenig angenehm in Erinnerung gebracht. Romed Weber ist rückfällig gewor» den: er hat in Hötting mehrere Knaben geschändet. Geschändet

unter Umständen, die aufs neue die alte Wahrheit bestätigen, daß in den ärgsten Frömmlin- gen oft die größten Scheusale verborgen sind. Romed Weber hat Knaben in der Kirche, wie man sagt, aus dem Chor, geschändet; die Methode der Schändung ist so ekelerregend, daß wir sie auch nicht andeu- tungsweise Wiedergaben können. Andere Knaben schändete Weber im Abort des Gasthauses Fischler. (Der Besitzer des Gaschauses ist bekanntlich ein Patentschwarzer.) Im ganzen sollen etwa 10 Knaben von dem Un« znchtsnienschen

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 12
Date: 08.04.1904
Physical description: 12
dieses Apfels eine ungeheure ist. — Beide Sorten sind ausgezeichnete WirtschaftSüpfel, aber auch noch gut für die Tafel. — Die Nummer mit diesem Artikel sendet das GeschästSamt des Praktischen Rat gebers in Frankfurt a. Oder gern auf Verlangen kostenlos zu. (Ein Denkmal für Beda Weber.) Dr. Jnnerhofer von Meran versendete jüngst folgende Schrift: „Seit dem Erscheinen von Professor Wackernells ausgezeichnetem Werke: „Beda Weber und die tirolische Literatur" weiß man genau wer Beda Weber war. Sein Bild

, das „in der Parteien Haß und Gunst" bisher in grellster Gegensätzlichkeit schwankte, steht heute dank der gewiffenhaften Forschung und lichtvollen Darstellung Dr. Wackernells klar und deutlich vor uns. Der Meraner Gymnasialprofeffor Beda Weber war nicht mehr und nicht weniger als der geistige Bannerträger Tirols im Vormärz und noch lange nachher, bis zu seinem ständigen Aufenthalte zu Frankfurt am Main. Ja, man kann mit Fug und Recht behaupten, durch ihn ward das Land Tirol zum erstenmal mit dem literarischen

Leben Großdeutschlands verknüpft. In Wien und in Augsburg war Weber ebenso gut als Geistesgröße bekannt und geschützt, wie im stillen Spießbürgerstädtchen an der Passer. Doch von hier aus wob sein großzügiges Wesen an dem Aufschwung und der Zukunft der tirolischen Literatur, die sich seit ihm einen höchst beachtenswerten Rang erworben und die Augen der Nation im vollsten Maße auf sich gezogen hat. Demnach gebürt dem großen Geistesmanne gerade in Meran, das seine geistige Werk- und Heimstätte

. Der Ruf Meran« ist innig ver wachsen mit dem Namen Beda Weber. Darum sollen hier die Nachgeborenen und die Tausende von fremden Güsten die Züge dieses seltenen Geistesmannes schauen und zugleich die Dankbarkeit der Meraner für solche Bestrebungen wahr nehmen. Zwei Städte waren es vorzugsweise, in welchen Beda Weber gewirkt hat: Meran und Frankfurt am Main. Während der unvergeßliche Geistesheld in Meran, hauptsächlich als Gymnasiallehrer und Schriftsteller wirkte, war er in Frankfurt der großdeutsche

Politiker, der gefeierte Seelsorger und Kanzelredner. Zudem ist die Restaurierung des dortigen Kaiserdomes sein Werk. Man darf daher wohl erwarten, daß auch Frankfurt an der Errichtung des Denkmals regen Anteil nimmt und es dürfte die schönste Auszeichnung für den seltenen Mann sein, wenn sich zwei deutsche Städte in seine Ehrung teilen. Meran hat der Stadt Frankfurt am Main durch eine kampfes frohe Wahl den Tiroler Geistesaristokraten Beda Weber gegeben, nun mögen die beiden am südlichsten Rande

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