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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 13.06.1953
Physical description: 12
, die Welt ist offen oh, du schöne, weite Welt Freundschaft! Eure Rosi. Liebe Rätselfreunde! Die Gewinner unseres Pfingsträtsels ge ben wir am nächsten Wochenende bekannt. Bitte, habt bis dahin Geduld! 11. Fortsetzung Da trat Toni näher an den Schreibtisch heran. „Wir wollen, daß Sie dafür sorgen, daß Herrn Hillmanns Wunsch in Erfüllung geht“, sagte er. „Daß sein steifes Bein ge heilt wird.“ „Darauf könnt ihr lange warten 1“ rief Weber. „Ich habe Herrn Hillmann nichts versprochen, ich kenne überhaupt

keinen Herrn Hillmann* und ob er ein steifes Bein hat oder nicht, geht mich nichts an. In mei nem Inserat steht auch nichts von der Hei lung lahmer Beine.“ Agnes hatte aufmerksam zugehört und ihre Schreibmaschine war bei Webers letz ten Worten wieder verstummt. „Aber, Herr Direktor 1“ rief sie nun. „Schweigen Sie!“ gab Weber zurück. Toni trat noch näher zu Weber. „Dieser Herr hier ist Hillmann“, sagte er. auf den Landstreicher weisend. „Sie können also nicht sagen, daß Sie keinen Herrn Hillmann kennen

. Er rieb das dritte magische Streich holz an* und sein Wunsch war, daß sein Bein gesund werde. Das Ist doch klar, nicht wahr?“ Weber sprang auf. „Nein. Nichts ist klar!“ brüllte er. „Hinaus mit euch!“ Da ging Toni zur Tür und öffnete sie. „Kinder!“ rief er. „Ja, Toni?“ schallte es zurück. „Kommt alle her und bleibt hier an der Tür stehen. Ja, hier an der Tür, damit Herr Direktor Weber euch sehen kann.“ Die Kinder steckten die Köpfe durch die Tür und die. die in der zweiten und dritten Reihe standen

, stellten sich auf die Fuß spitzen und reckten die Hälse, um Weber sehen zu können. Weber war ganz rot im Gesicht. Wütend rief er: „Wie viele seid ihr denn?“ „So ungefähr zweihundert“, entgegnete Toni. „Ist der Pförtner verrückt geworden?“ schrie Weber. „Zweihundert Kinder in die Fabrik einzulassen! Ich werde dem Mann zeigen —.“ Weber griff nach dem Telephon, aber Agnes machte ein Zeichen, er solle einhal- ten. „Die Kinder sind nicht zum erstenmal hier, Herr Direktor“, sagte sie. „Sie bringen

ihren Eltern oder Geschwistern das Mittag essen,“ Weber sah Agnes an. „So“, sagte er, denn auch er wußte im Augenblick nichts zu sagen. Dann aber fiel ihm etwas ein. „Ich warne Sie“- sagte er. „Mischen Sie sich nicht in Dinge ein. die Sie nichts angehen.“ Da stand Agnes auf und kam näher. „Mir hat die Sache mit den Inseraten und Plaka ten von Anfang an nicht gefallen“, sagte sie. „Ich habe Ihnen meine Meinung gesagt, doch Sie wollten nicht auf mich hören, Herr Direktor. Die Kinder haben recht. Sie ha ben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 20.06.1953
Physical description: 12
zu verjagen.“ „So Sie tun nichts dazu. Aber ich werde etwas dazu tun“, sagte Herr Weber. Er packte den Werkführer am Arm. „Kommen Sie.“ Es war totenstill in der Fabrikhalle, als Weber und der Werkführer eintraten. Der Werkführer hatte nicht übertrieben: Auf, unter, hinter, vor jeder Maschine saßen oder lagen ein paar Kinder, sie hockten in den Kisten und saßen auf den aufgestapel ten Paketen, sie stützten den Kopf in die Hand und blickten alle gespannt auf Weber. Weber blickte von einem Ende des Saales

zum anderen. „Was macht ihr hier?“ rief er ganz laut. „Geht nach Hause! Ihr habt hier nichts zu suchen! Geht!“ Die Kinder rührten sich nicht vom Fleck. „Ich befehle euch, nach Hause zu ge hen!“ schrie Weber. Da klang von einer der Maschinen ein Lachen auf. Dann kam ein Lachen aus dem Winkel und dann lachte Toni, der in der Mitte des Saales stand, neben Hillmann und Agnes. „Wenn ihr nicht gehorcht, werde ich euch aus der Fabrik werfen lassen“, suchte Weber das Lachen zu übertönen „Das werden Sie nicht tun, Herr We ber

“, erwiderte Agnes. „Kein Mann und keine Frau in diesem Saal wird die Kinder anrühren. Wir sind in der Mehrzahl, Herr Weber.“ „Ihr seid in der Mehrzahl? Das wollen wir noch sehen!“ fauchte Weber. Er ging auf die Kreissäge zu, faßte das Kind, das dort saß, an den Armen und zerrte es her unter. Das Kind riß sich los, lief davon, Weber lief hinter ihm her — aber er drehte sich plötzlich um und blickte auf die Säge zurück: Auf der Säge saß ein anderes Kind und lachte aus vollem Herzen. „So“, sagte Herr Weber

. „Mich zum Besten halten! Mich! Mich! Ich werde euch zeigen! Ich werde mit euch fertig 1“ Er lief zu dem Telephon am Ende des Saales, hob den Hörer ab und verlangte die Feuerwehrzentrale. „Hier Zündholzfabrik Weber & Co “, rief er. „Kommen Sie, schnell. Senden Sie einen Spritzenwagen mit einem langen Schlauch. Ja, es eilt. Ob es brennt?“ Weber hielt inne. „Es eilt“, rief er schnell. Dann hängte er den Hörer ein und kam wieder in die Mitte der Halle. „Nun werden wir sehen, wer stärker

vor der Fabrik und die Feuerwehrmänner kamen mit einem gro ßen, dicken Schlauch. „Wo brennt es“, fragten sie. Sie blickten sich um. „Wir können kein Feuer sehen. Wo brennt es?“ „Es brennt nicht“, sagte Weber gelas sen. „Im Hofe ist ein Wasserhahn. Dort können Sie Ihren Schlauch anspannen.“ Die Feuerwehrleute sahen einander an. „Es brennt nicht. Wozu sollen wir den Schlauch anspannen?“ „Weil sie ihn auf die Kinder richten sol len“, sagte Weber. Nun nahmen die Feuerwehrleute ihre Helme ab und kratzten

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 11.01.1929
Physical description: 6
Magistrat wie bei den meisten Behörden. Sehr stark macht sich die Grippe bei allen Menschen bemerkbar, die berufsmäßig während des ganzen Tages im Freien sein müssen. So haben die Krankheitsziffern unter den P o l i z e i b e a m- hinaus. Bald schnappte die Flurtür wieder, der blonde Weber kam mit einem kleinen Mann, der gegen die fünfzig Jahre fein mochte, herein. Der Neue lief mit kurzen, eiligen Schritten im Saale herum, dabei schrie er mit einem sprudelnden Mund werk: „Ei jo, Tag, Becherer, salü

Weber, wie geht's dir, Alter? Du, Weber, jetzt war' ich wieder bei euch in der Mausefalle. Aber weißt du, ich bin ganz gern hier bei euch, da Hab' ich aufs wenigste meine Ruhe, aber eines sag' ich dir, wenn Besuch kommt, ich empfange niemand. Du, Weber, steck' mich nur gleich in die zweite Klasse, du weißt ja, ich Hab' Geld, ich bin ja heut nicht zum erstenmal bei euch, meine Mutter soll nur blechen." Wie ein Wiesel lief der Neue im Saal herum. Er war kurz beinig, fein Leib plump und sein Kopf

zusammengedrückt und eckig. Unter der nach hinten fliehenden Stirne glimmten, wie Funken in der Nacht, zwei glühende Augen. Wie er so in kur zen, heftigen Schritten herumstampfte, glaubte der Häftling, dem Neuen müßten jeden Augenblick zwei kurze Hörner zum Kopf herau-wachsen; wie ein kleiner Teufel war er anzusehen. Nasch zog da der Neue se'nen Mantel aus und leerte, nach der Hausordnung, feine Taschen. Dabei sprach er sehr laut, denn er war schwerhörig: „Ei jo, Weber, weißt du, diesmal

haben sie mich in der Droschke gebracht, unser Hausarzt war dabei, der hat mir vor her noch eine Morphiumeinspritzung gegeben, aber weißt du, Weber, viel zu klein, viel zu wenig, die regte mich nur noch mehr auf, anftatt mich zu beruhigen. Ei jo, Weber, weißt du. jetzt geh' ich ins Bett, dann gibst du mir gleich eine rechte Spritze. Ja. ja, das mußt du schon tun. sonst rede ich ja die ganze Nacht, und keiner kann schlafen." „Ziehn S'e sich jetzt zuerst mal aus, Herr Tilger, dann kommt alles andere schon." antwortete Weber

gleichmütig. Er schien diesen neuen Patienten zu kennen, und hatte da nicht nötig, dem Arzt sofort zu berichten „Du. Weber." fragte da der Rote lärmend, „was ist denn das für ein Sauhund?" Weber antwortete nicht, er ging zum Medizinschrank und holte eine starke Spritze Morphium. Der Neue zog sich aus und tc n augenblicklich eine Rekordhöhe erreicht, ebenso bei den Verkehrsgesellschaften. Diese großen Unternehmun gen haben in einzelnen Abteilungen einen Personalaus fall bis 15 Prozent. Auch bet

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Unterinntaler Bote
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Page 7 of 12
Date: 08.04.1904
Physical description: 12
dieses Apfels eine ungeheure ist. — Beide Sorten sind ausgezeichnete WirtschaftSüpfel, aber auch noch gut für die Tafel. — Die Nummer mit diesem Artikel sendet das GeschästSamt des Praktischen Rat gebers in Frankfurt a. Oder gern auf Verlangen kostenlos zu. (Ein Denkmal für Beda Weber.) Dr. Jnnerhofer von Meran versendete jüngst folgende Schrift: „Seit dem Erscheinen von Professor Wackernells ausgezeichnetem Werke: „Beda Weber und die tirolische Literatur" weiß man genau wer Beda Weber war. Sein Bild

, das „in der Parteien Haß und Gunst" bisher in grellster Gegensätzlichkeit schwankte, steht heute dank der gewiffenhaften Forschung und lichtvollen Darstellung Dr. Wackernells klar und deutlich vor uns. Der Meraner Gymnasialprofeffor Beda Weber war nicht mehr und nicht weniger als der geistige Bannerträger Tirols im Vormärz und noch lange nachher, bis zu seinem ständigen Aufenthalte zu Frankfurt am Main. Ja, man kann mit Fug und Recht behaupten, durch ihn ward das Land Tirol zum erstenmal mit dem literarischen

Leben Großdeutschlands verknüpft. In Wien und in Augsburg war Weber ebenso gut als Geistesgröße bekannt und geschützt, wie im stillen Spießbürgerstädtchen an der Passer. Doch von hier aus wob sein großzügiges Wesen an dem Aufschwung und der Zukunft der tirolischen Literatur, die sich seit ihm einen höchst beachtenswerten Rang erworben und die Augen der Nation im vollsten Maße auf sich gezogen hat. Demnach gebürt dem großen Geistesmanne gerade in Meran, das seine geistige Werk- und Heimstätte

. Der Ruf Meran« ist innig ver wachsen mit dem Namen Beda Weber. Darum sollen hier die Nachgeborenen und die Tausende von fremden Güsten die Züge dieses seltenen Geistesmannes schauen und zugleich die Dankbarkeit der Meraner für solche Bestrebungen wahr nehmen. Zwei Städte waren es vorzugsweise, in welchen Beda Weber gewirkt hat: Meran und Frankfurt am Main. Während der unvergeßliche Geistesheld in Meran, hauptsächlich als Gymnasiallehrer und Schriftsteller wirkte, war er in Frankfurt der großdeutsche

Politiker, der gefeierte Seelsorger und Kanzelredner. Zudem ist die Restaurierung des dortigen Kaiserdomes sein Werk. Man darf daher wohl erwarten, daß auch Frankfurt an der Errichtung des Denkmals regen Anteil nimmt und es dürfte die schönste Auszeichnung für den seltenen Mann sein, wenn sich zwei deutsche Städte in seine Ehrung teilen. Meran hat der Stadt Frankfurt am Main durch eine kampfes frohe Wahl den Tiroler Geistesaristokraten Beda Weber gegeben, nun mögen die beiden am südlichsten Rande

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 10
Date: 16.10.1948
Physical description: 10
des JSC) statt. Unzicker, München, deutscher Meister 1948 Die deutsche Meisterschaft gewann in Essen der Münchner Student Unzicker mit 13^ vor Kienin- ger (Köln) mit 12H Punkten. Stiibezah! hat ihm geholfen von mm s^pf Im Riefengebirge lebt ein armer Weber, der I )atte sieben unmündige Kinder und dazu eine ma- j ge re Ziege, die ebenfalls dauernd .rach Futter ruck- ; kerte. Als es eines Tages im Haufe gar nichts wehr * zu knabbern gab, machte er sich auf den Weg zu | seiner reichen Base, die so geizig

war, daß sie sich ! nur das Schwarze unterm Nagel gönnte. „Eine Schwaige voll Saubohnen kannst du ha- ! ben", sagte sie und holte eine.: Korb davon herbei. ! Sie waren alle schon schimmelig und von den Mäu i sen angebissen. Der Weber, der sich insgeheim ein paar Eier ! oder eine Schwarte Sp-eck erhofft hatte, sagte trotz- i dem danke schön und machte sich auf den Heimweg. I Es dämmerte schon, als er durch den Wald kam. ' Recht geheuer war ihm nicht zu Mute Aber ein gutes Gewissen und ein leerer Beute! lassen keine ■ Furcht

- i zahl hilf!" Aber nichts antwortete, nur der Wind j blies dem einsamen Wanderer um di« Ohren und ein Käuzchen schrie. Wie der Weber auf ein« Lichtung hinausttat. erhielt er plötzlich den Schritt. Da saß ruf einem nmgestürzten Baumstamm, gestützt auf einen mäch tigen Eichenstock, Rübezahl, wie ec dein Volke im Bilde vertraut ist. Jetzt darfst du keine Angst zeigen, sagte sich der Weber, sonst dreht er dir das Gesicht ins Genick. Ohne Zaudern schritt er weiter, obwohl ihm die Beine fast den Dienst

versagten. Geradewegs auf den Berggeist ging er zu. „Ist es erlaubt?" setzte er sich tapfer neben ihn, legte seinen Rucksack ab, zog ein Stück Brot aus der Tasche und begann es hinabzuwttrgen. Rübezahl warf ihm einen finsteren Blick zu. aus seinen Augen brannte es wie Kohlenfeuer Wenn er seinen Bart strich, knistern» es und ein Tritt non seinen Sieben Meilen stiefeln hätte genügt, drei Weber über Berg und Tal zu befördern. „Du scheinst mir ein recht armer Schlucker zu sein", ließ

er sich nach einer Weile mit einer Stimme, die wie tönendes Erz klang, vernehmen „was hast du denn in deinem Rucksack?" „Saubohnen", sagte der Weber. „Hast du denn Schweine?" „Nein. Kinder." „Und die fütterst d-u mit elenden Bohnen? Da- .>vn werden sie nicht fett werden." „Ich habe nichts anderes", klagte der Weber. „Ach, wenn mir nur Rübezahl hülfe." > Der Berggeist lachte schaurig und das Echo | lachte noch schauriger, daß des Webers Herz, das j ohnehin bereits in die Hofe gefallen war, noch J tiefer rutschte. „Haha

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 28.02.1938
Physical description: 6
zu können, folgte er dem erhalrenen Der Zufall — hier ein wirklich seltener, — spielte: drei Karten waren zurückgekommen, drei Rangplätze. Zwei davon waren eben vergeben worden. Grütt erhielt den letzten. Beda Weber. Zu feinem 80. Todestag: 28. Februar. Einer der vielseitigsten Männer, die der Kurstadt Meran und dem Lande Tirol ihr ganzes Sinnen und Wirken geweiht haben, ist wohl der Benediktiner Beda Weber, der spätere Stadtpfarrer von Frankfurt a. M. Beda Weber ist ein Sohn Osttirols. Am 28. Oktober 1798

zu Lienz geboren, wuchs der kleine Weber im Vaterhause auf. Vater Johann Weber besaß in der Vorstadt „Rindermarkt" ein kleines Häuschen mit Wiesengrund für zwei Kühe. Nach der Normalschule, in der ihn Pater Klemens Spiegel- graber unterrichtete, kam der junge Weber zu einem Schuster in die Lehre, bei dem er nach abgelaufener Lehrzeit Geselle wurde. Mit einem Empfehlungsschreiben wanderte Weber, nachdem er das 16. Lebensjahr vollendet hatte, nach Bozen. Sein Lehrer hatte es nicht übers Herz bringen

können, dem Buben keine weitere Ausbildung mehr zukommen zu lassen, und so wandte er sich mit einem lateinischen Brief an Pater Pugneth mit der Bitte: „Hier übersende ich dir einen Schuster, bei wel chem jedoch das Sprichwort ,sutor non ultra’ keine Geltung hat. Sei so gut und nimm dich darum an." Weber besuchte nun das Bozner Franziskanergymnasium, trat 1820 gemeinsam mit Pius Z i n g e r l e in das Stift Marienberg ein, wo er 1821 das Ordensgelübde ablegte und 1824 zum Priester geweiht wurde. Zwei Jahre

- und Talserstadt ge widmet hat, atmen in ihrer Anschaulichkeit und Lebendigkeit eine Frische, die sich bis heute erhielt. „Meran und Um gebung" (1845), „Die Stadt Bozen und Umgebung" (1849), „Das Tal Pafseier und seine Bewohner" (1852) gehören auch heute noch zu den Werken, die den Grundstock unserer heimischen Reiseliteratur und Landesbeschreibung bilden. Auch als Parlamentarier war Beda Weber ein Mann von Energie, Tatkraft und weitschauendem Blick: der Pfarrer von Frankfurt hat in manchen seiner späteren

Schriften die Ver hältnisse jener Zeit mit außergewöhnlicher Feinheit, mit Witz und Sarkasmus, anderseits wiederum mit markigen und kraft vollen Worten gegeißelt. Es ist mehr als begreiflich, daß die oft zu kräftigen Worte Webers ihm manchen Kampf in nächster Umgebung verschafften, so auch mit Hermann von G i I m, der ihn als den einflußreichsten unter seinen Gegnern betrachtete. (Der Sammler, 1906.) Die überwiegende Mehrheit seiner Lebenstage durfte Weber seiner Heimat gehören — „und was in unseren

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 4
Date: 10.10.1916
Physical description: 4
und dazu noch ein Handwerk lernen; Handwerk hat goldenen Boden." Statt aus die Schulbank setzte sich Weber auf den Drei- suh und begann wacker zu nähen und zu klopfen; lein Meister, der gemütliche Nachbar, sagte wieder holt: „Bub, du rnußt ein Schuster werden, wie's Echt leicht einen gegeben hat!" Deich dem berühmten Nürnberger Schuhmacher Hans Sachs, übte sich auch Hans Weber als Poet chsrig im Singen und Sagen. Sein Vater war hiwin der beste Meister, der voll Witz und Phantas hierin der beste.Meister, der voll Witz

der Mahnung des Paters Klemens: „Fröhlich in Ehren!" An Feiertagen ging Weber gern ins Freie; das war ein rüstig Wandern hinüber zum fischreichen Tristacher-See, dessen Wellen traulich in der Wald einsamkeit murmeln und raunen, oder empor zum St. Helenakirchlein, das wundersam vom Sonnen berg blinkt und winkt; oder auch noch höher zur ge waltigen Schleunitz, von ihrer Spitze weit in Got tes schone Welt hinauszublicken. Da regte sich im jungen Herzen oft mächtige Sehnsucht, noch weiter zu wandern

. Auf den Bäum bin ich gestiegen — Ach das Herz war mir so schwer: In das blaue Himmelsmeer Mit den Lerchen möcht' ich fliegen. Karfreitag des Jahres 1814! Schon hatte Weber sein Bündel geschnürt und den Wanderstab ergriffen, als Gesell hjnauszuzichen; der Vater Ein deutsches TauO Kriegs : fahrzeug in Amerika. Aus einem Streiszug im Ozean. — Freund liche Aufnahme. — Ohne Ergänzung der . . rate wieder weitergesahren. kb. Berlin. 8. Oktober. Der Vertreter des Wolffbureau meldet aus New-Port (Rhode-Jsland

und nimm dich seiner an." — Mit seiner langen, hageren Gestalt überragte Weber alle Mitschüler, noch mehr aber mit seinem reichen Talent und Fleiß. Sein. Freund Aigner berichtet: Morgens kam Weber schon um 5 Uhr in die Kapuzinerkirche, zu ministrieren; denn er war sehr religiösen Sinnes und hatte sich von jeher das Ziel gesetzt, Priester zu werden. Nur wenige freie Augenblicke blieben ihm, und diese brachten wir dann in großer Heiterkeit zu.

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Tiroler Post
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Page 11 of 20
Date: 20.03.1908
Physical description: 20
lauter Männer der josefinischen Schule, zum Teile Spötter im Sinne der lüderlichen Enzyklo pädisten." Trotzdem er eifrig die deutsche Lektüre betrieb und größere Fußwanderungen machte, schloß er seine Studien gut ab. Nun trat Joh. Weber in das Benediktinerstift Marienberg ein und nahm den Namen Beda an. Ein Jahr ver lebte der Freigeist in der Klosterzelle, dann be zog Beda wieder die Hochschule, um Theologie zu studieren und seine Lehramtsprüfung zu bestehen. Die „josefinischen Jämmerlichkeiten

' empor und lenke Meine Seele himmelwärts ..." Als nach Aufhebung der theologischen Fakul tät Weber ins Brixener Seminar zog, begleitete ihn seine schwungvolle Poesie der Ideale auch dorthin, welche bald von Hormayr, bald von Klopstock, Schiller und den Romantikern be einflußt war. Hier begann Weber auch die Studien über Oswald von Wolkenstein. Diese Seminars zeit war für den Ringenden zum Sturm und Drang. Da tat er den Ausspruch: „Dann werde ich ein Priester und kein Pfaffe!" Er haßte das ckolce kar

mente der faulen Titelträger. 1824 er hielt Beda die Priesterweihe. Noch ein Jahr Pa- storal-Studien in Trient und er zog nach Marien berg, um als Hilfspriester in Burgeis seine ersten Lorbeeren als Kanzelredner zu ernten. Endlich trat er seinen eigentlichen Beruf als Professor am Meraner Gymnasium an, den er 20 Jahre in Freundschaft mit feinen Kollegen P. Zingerle und A. Jäger mit Liebe und Neigung ausübte. Weber hat nach Aussage des ersteren wie kein anderer anregend und zündend auf die Jugend

gewirkt. Den Beweis liefern die ehrenvollen Berufungen, z. B. an die Innsbrucker Universität. Die Bitten seines Prälaten und das Wohl der Anstalt hielten den Ehrgeizigen von der Annahme ab. Im zweiten Jahre seiner Lehrtätigkeit er scheinen die „Alpenblumen", der langgeplante Musenalmanach, an dem Streiter, Schüler, Weber, Zingerle, Berger, Strobl, Lama, Thaler, Mazegger, Mosburg, Senn, Bauernfeld, Tschaunigg und Castelli während der drei Jahrgänge teilnahmen. Beda trug meist zur Bereicherung der Lyrik

bei. Dann aber trat seine poetische Tätigkeit allmählich zurück, da bald Zwist unter den Freunden aus brach. Den Übergang zur ernsten Wissenschaft bildet feine Romreise, bei der er, charakteristisch für ihn und die temporäre Bewegung in Tirol, schrieb: „Die Mönche sind hier (in Rom) dumm, die Jesuiten ausgenommen. Ich mag zwar keinen Jesuiten schmecken, aber ich bin es der Wahrheit schuldig: sie sind bescheidene, gelehrte, tätige Leute." Nun begab sich Weber an den Wolken stein, wobei er auf dem Schlosse Montan

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Alpenland
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Page 2 of 10
Date: 18.06.1921
Physical description: 10
, der Entstehungsgeschichte und den ersten Schicksalen dieses Meisterwerkes, das in unvergänglicher 'Jugendfrische noch heute in ganz Deutsch- lanb dein Ärmsten wie dem Reichsten Freude und künstlerische Begei- sterung weckt, kurz zusa»Eensastend, nachzugehen. Schon 1810 hatte Weber mit seinem Freund Alexander v. Drflch' den Plan beredet, das Volksmärchen vom Freischütz, der mit ver- wuberter Kugel Amt und Braut erringen möchte, zu einem Sing- spiel auszugeftalten. Als er, eben von Prag als „Musikdirektor" (in Wahrheit

„Hoftapellmeister") an die Dresdener „deutsche" Oper be rufen, in einem Literatenkreis seiner neuen Heimat den Dichter Friedrich Kind kennen lernte, kam der bereits weit geschätzte Kom ponist der Oper „Silvana" auf den alten Entwurf zurück. Mitte Februar 1817 fand die entscheidende Besprechung beim Librettisten statt, der in genau zehn Tagen die Dichtung fertigstellte; zunächst wollte man sie „Der Probeschuß" nennen, bau entschloß man sich für den Titel „Die Jägerbraut". Was Weber vor allem lockte

, war die Schaurigkeit der Vorgänge, die ihm besonders reichen Anlaß bot, alle modernen Kühnheiten der neuen, romantischen Musik in Anwen dung zu bringen — daneben empfahl sich Kinds Dichtung durch all- gemein verständliches Gepräge, bunten Wechsel dramatischer Vor gänge und schöne, schlichte Volksmoral 'die dem Guten Sieg, dem Bösen Strafe und Untergang zuteilte. Weber befand sich als junger Bräutigam in hoffnungsfreudrgster Schaffenslust und teilte der fer- nen Geliebten das Szenarium mit; die nachmalige Gattin

griff mit echtem Bühnemnstinkt ratend mit ein, was fast zu einer Entzweiung mit dem schon selbstbewußten Dichter führte — aber Carolina v. Weber siegte zum Heil des Werkes: es beginnt nicht mehr mit zwei langen Eremitenszenen, sondern springt sogleich fröhlich mitten ins Volksleben hinein. Vorerst unterbanden Dienstpflichten. Aerger tber die unverschämten Intrigen der italienischen Sänger unter Die Währung der AeparativvszMunseu. Berlin, 17. Juni. (Korrbüro.) „United Telegraph" meldet aus Paris

- zeit, die Inangriffnahme der Dertommg, dach fühlte Weber seit dem Durchlesen des ersten Aktes (23. Februar) immerwährend die „Me lodien auf sich zuquellen" und arbeitete innerlich stets eifriger daran weiter. Nur wenige Stücke wurden im Sommer dieses Jahres wirk lich zu Papier gebracht. Ende 1818 wuchs die Partitur erneut, nachdem die Flitterwochen durchlebt, die Jubelmesse, Jnbelonver- türe und so manches kleinere Werk geschaffen worden war. Erst am 13. März 1820 wurde die ganze Arbeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 12
Date: 08.09.1934
Physical description: 12
schaftsbund der österreichischen Arbeiter und Angestellten einberusene Versammlung aller Handels- und Transport arbeiter statt, in welcher über den Zweck des Gewerkschafts Der Freund Von Alexander Keller Ludwig Weber ging langsam über die Brücke. Es war zehn Uhr abends. Der Wind pfiff übers Wasser. Die Lichter brannten trübe. Aber Weber beachtete es nicht. Er hatte genug. Zehn Tage lang hatte er 'beinahe nichts mehr ge gessen. Jetzt wollte er Schluß machen. Fort mit dem elenden Leben . . . Er legte

eine Hand auf die Brüstung . . . warf noch einen Blick auf die treibenden Wolken — da . . . berührte jemand seine Schulter. »Einen Augenblick," sagte der elegant gekleidete Herr, der hinter ihm stand. „Was ist's? Liebe? Krankheit? Eifer sucht?" Weber wandte sich unwirsch um. „Not . . ." sagte er hart. „Not. . ." Die nächsten zehn Minuten vergingen wie ein wüster Traum. Die beiden Männer standen unterm Brückenbogen. Der Fremde hatte sich vorgestellt. „Ich bin Direktor Mül ler ... ja — einfach Müller

, die zum Teil ihre Durchfahrt nach Wien zur Heldendenk malfeier zu einem Besuch des Heldenbuches und der Messe benützten; namentlich am Nachmittag war das Bild durch viele Schützen in Tracht belebt. Trotz der Wirtschaftskrise äußern sich die Aussteller verhältnismäßig günstig über die gemachten Erfahrungen. Das Messegeschäft ist zweifellos an meine Legitimation und vergessen Sie nicht . . . Direktor Hans Müller. Morgen um die Zeit treffen wir uns wieder hier." Weber schüttelte den Kopf. „Das verstehe

. . . Wie? Sie wird Sie nicht erkennen? A bah — Sie wird sich an Ihren Tisch setzen und wird glauben, daß ich es bin . . . Um Mitternacht ist sie nicht mehr ganz nüchtern . . . Richtig — hier haben Sie noch Geld . . , Sind Sie einverstanden?" Weber nickte. Was lag daran? Umbringen konnte er sich auch am nächsten Tag. Trotzdem zögerte er. Der Fremde drückte ihm den zweiten Tausender in die Hand. Dann den dritten und den vierten . . . Beim vierten begann We ber die Welt aus freundlicheren Augen anzusehen. Sie trennten

sich als Freunde . . . Um elf Uhr war Weber im „Nachtfalter". Es war wunderbar. Die Kleider des anderen saßen ihm wie ange gossen. Er trank einen Champagner nach dem anderen. 2. -. Hirschfleisch —.80 bis 2.—, Rehfleisch 1.— bis 2.80, Poularde 4.40, Brat-, Backhuhn 3.80, Suppenhuhn 2.20 bis 3.—, Gänse 3.80, Enten 3.20, Fasan Stück 2.—, 2.50, 3. —, Hähne leb. 1.80, Rebhuhn 1.—, 1.60. Fische: Forellen 10.—, Karpfen leb. 3.60, Schellfisch 3.—, Seelachs 2.—, Kabeljau 2.—, Makrelen 2.—. Merlan 2.—, Schill, Zander

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 10.05.1951
Physical description: 6
Untersuchung ergab, daß der Nachlässigkeit eines Müllers die Verant wortung für das vergiftete Mehl zuzuschrei« ben ist. Volksbewegung gegen Diktatorenwillkür Nur drei Minuten ... lohannes Mario Simmel D» Uttlöpöec Kriminal-Roman ffÜüllt tlfiQC Hlllftl tOmiOHl lAlliM.mtHil 65 Während dessen die anderen Herren zum Umbruch gingen, holte Weber Hellers Re volver aus Czernys Zimmer, ging Renard in das Zimmer Hellers nach, zwang ihn dort, in den bewußten Schrank zu treten, und erschoß ihn, nachdem

er ihm sämtliche Dokumente und den Inhalt seiner Taschen abgenommen hatte. Dann legte er den Revolver, den er mit einem Gummihandschuh angefaßt hatte, in Hellers Lade zurück.“ Wagner dachte kurz nach. „Es ist übrigens nicht gesagt, daß Renard die Photokopien noch bei sich trug, als We ber ihn erschoß. Vielleicht versteckte er sie irgendwo und Weber fand sie. Tatsache ist, daß der Mörder sie bei sich trug, als er gegen die Straßensperre raste. Als, wie verabredet, Frau Renard, alias Heller, ankam, meldete

er sie an und wartete auf die Dinge, die da kommen sollten. Vor her hatte er dafür gesorgt, daß der Metteur Maier das Bild gegen die alarmierende Notiz austauschte. Das war eine gefährliche Ope ration, aber sie gelang. Maier wußte natür lich nicht, daß Weber sein Auftraggeber war. Seine Frau hat ausgesagt, daß er alle Weisun gen stets schriftlich erhielt. Aber durch seine Arbeit in der Redaktion vermochte der Die ner ständig zu beobachten, ob sie auch aus geführt wurden. Er legte, als er Heller mit Frau Renard

aus dessen Zimmer kommen sah, das präpa rierte Zeitungsexemplar zuoberst und der Trick gelang: Heller nahm das Blatt, ging in sein Zimmer zurück und verlor, als er die Nachricht las, die Nerven. Er erschoß sich. Es kam Weber sehr gelegen, daß er sich erschoß, denn natürlich hatte er sich die Sache mit der Erbschaft, die nun auf die legi time Frau übergehen würde, auch schon über legt. Es kam ihm selbstverständlich auch sehr gelegen, daß die zweite Frau Heller als erste in das Zimmer stürzte und den Revolver

darüber zerbrochen, wo ich zuletzt eine Flasche mit Gin gesehen habe. Jetzt weiß ich es wieder!“ „In Webers Zimmer?“ „Ja“, sagte Maria und setzte sich wieder. Wagner nickte. „Nun kommen wir zu dem Mord an dem Metteur Maier. Weber, der sich zu Mittag mit Frau Renard traf und dabei von Schlesin ger erwischt wurde, sah, daß nicht alles so ablief, wie er es gehofft hatte. Klinger bockte, Lang betrug sich gleich falls nicht programmgemäß, und es stand zu fürchten, daß wir irgendwann die Identität

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.05.1955
Physical description: 6
sein Hotel in Zürich, um einen Geschäftsfreund aufzusuchen. Seither ist Eichenwald spurlos verschwunden. Fünfzehn Monate später, am 22. Jänner 1955, wurde bekanntlich in Biel der Kaufmann Theodor Weber verhaftet Der Schweizer Polizei fällt es nicht leicht, zu beweisen, daß Weber der Mörder ist, weil keine Zeugen der Tat bekannt sind und der einzige Mithelfer Webers inzwischen gestor ben ist. Weber, der seit dem Verschwinden Eichen walds auf großem Fuß lebte, ein Personen auto und wertvolle Möbel kaufte

, weigert sich noch immer, anzugeben, woher er das Geld dafür hatte. Er gibt nur zu, daß er die 180.000 Franken, die er seit dem Verschwin* den des Wiener Geschäftsmann©? ausgab, unrechtmäßig erworben hat. Zur Verhaftung führte die Anzeige eines Mannes, der sich erinnerte, daß Weber und ein zweiter Mann am 17. Oktober 1953 zu ihm kamen und ihn ersuchten, bei ihm ihr Auto waschen zu dürfen. Das Auto war in nen blutverschmiert. Weber erklärte damals, er habe einen Straßenwärter niedergestoßen

und den Verletzten nachher in seine Woh nung gebracht. Als die Polizei nach seiner Festnahme feststellte, daß kein Straßenwär- ter überfahren worden war, behauptete Weber, sein Begleiter habe während der Fahrt einen Blutsturz erlitten. Dieser Be gleiter ist in der Zwischenzeit gestorben. Nun wurde einwandfrei nachgewiesen, daß auch diese Behauptung Webers falsch ist. Bei einer genauen Untersuchung des Wagens wurden noch kleine Blutspuren und Haare gefunden. Die chemische Untersuchung er gab nun, daß sowohl

das Blut, als auch die Haare von Eichenwald stammen. Damit ist erwiesen, daß Eichenwald in dem Auto ge fahren ist, das Weber am 16. Oktober 1953 für kurze Zeit gemietet hatte. Weber be hauptet fest, Eichenwald in der kritischen Zeit nfiebt gesehen zu haben. Leichensuche auf dem Büttenberr Obwohl die Indizien Weber schwer zu lasten und ausreichen, um ihn vor Gericht zu stellen, bemüht sich die Schweizer Poli zei, noch andere Schuldbeweise und vor allem die Leiche Eichenwalds zu finden. Vor einigen Tagen

begann eine systematische Suche auf dem Büttenberg bei Biel Die Ursache für die neuerliche Suche nach der Leiche war die Aussage dfhes Mannes, der am 17. Oktober 1953 auf einem Weg am Waldrand des Büttenberges bei Biel zwei Männer sah, die aus einem parkenden Auto stiegen und ein oder zwei schwere Pakete in den Wald schleppten. Das Auto wurde auch von anderen Personen gesehen. Da man annimmt, daß die zwei Männer Weber und sein Helfer waren und die Pakete die Leiche oder Leichenteile Eichenwalds

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 9 of 10
Date: 04.09.1908
Physical description: 10
, aber so laut, daß es Weber-Sesf ganz gut verstehen konnte. „Was Sie nicht sagen," gab jener ängstlich zurück. „O, wir gehen schlimmen Zeiten entgegen," fuhr der erste fort, „ich fürchte nur, daß nicht bloß das Eigentum zerstört, sondern auch Menschen, besonders die Fabrikanten, daran glauben werden müssen." „Das wäre schlimm, sehr schlimm, aber zumuten kann man das diesem Volke schon. Mein Gott, was man noch alles erleben wird müssen!" Herr Fischmann seufzte schwer. „Ich habe mein bewegliches Vermögen

schon in Sicherheit gebracht und würde Ihnen anraten, Herr Fischmann, das gleiche zu tun, denn wenn die Bestie im Menschen einmal erwacht, dann muß man auf das Schlimmste gefaßt sein." „Ich danke Ihnen für den guten Rat," gab Herr Fischmann zurück, „ich werde ihn sofort ausführen." Beide gingen mit so eiligen Schritten davon, als würden, sie schon von einer blutdürstigen Horde verfolgt. „Also doch Revolution," kam es fast freudig von den blut losen Lippen Weber-Seffs. „Da müssen wir Hausweber

. Dem Weber-Sesf wurde es bei all dem Lärm ängstlich zu Mute. Schüchtern öffnete er die Tür, die zur Ablieferungsabtei lung führte und schob sich langsam hindurch. Der hohe große Raum war mit großen bis an die Decke reichenden Küsten und langen polierten Tafeln, bestimmt zur Uebernahme der Waren, ausgefüllt. Einige Angestellte standen bei den Tafeln und unter suchten und verpackten Ware. Weber-Sesf legte sein Bündel ab, stellte sich daneben hin und wartete. „Was wollen Sie?" herrschte ihn ein ältlicher

ihr alle, deswegen wird nichts fertig." „Her da!" Er machte eine Handbewegung, welche besagen sollte, daß ihm der Arbeiter die Ware hinzubringen habe. Weber-Sesf trug ihm die Ware wortlos zur Tafel und der Beamte fing an darin zu blättern. So bleich wie die Ware war des Webers Gesicht. Jede Sekunde wurde ihm zur Ewigkeit und mit gespannter Aufmerksam keit verfolgte er jede Bewegung des Beamten. Wie, wenn er Strafe bekäme, wie es so oft vorkam? Wo bliebe dann seine Berechnung? Von welcher Ausgabe

wollte und konnte er noch etwas ab zwacken? „Sie haben einen schönen Fetzen zusammengewebt," brach der Uebernehmer los und sah den Weber durchbohrend an. „Hier haben Sie ein Nest so groß wie ein Scheunentor. — Hier ist eine ellenlange Fadenstraße. — Hier haben Sie Putzen eingeschlagen." Er blätterte weiter. Ferdinand Hanusch, „Der Weber-Seff".

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 07.09.1908
Physical description: 8
. — Be stellungen sind zu richten an die Wiener Volks buchhandlung Ignaz Brand L Co., Wien VI., | Gumpendorferstraße 18. - 10 — „Du Haft wohl eine große Erbschaft gemacht, daß du heute so viel Branntwein trinken kannst?" frug ein körperlich zurück gebliebener, idiotisch aussehender junger Mensch. „Wenn man einen Bettler zum Vater und einen Schinder zum Bruder hat, dann kann man keine große Erbschaft machen." Alle lachten über diese Antwort. „Der Kaspar-Weber, das ist ein Luder!" rief mit strahlen dem Gesicht

den Branntwein, schob dem Kaspar-Weber mit der einen Hand das Glas hin, während er ihm die andere zur Entgegennahme des Geldes hinstreckte. Die Bauern hatten ihr Spiel eingestellt. Sie saßen nach lässig, auf ihren Sesseln und schauten den Webern zu. Gierig hingen die Blicke der Weber an dem gefüllten Brannt weinglase, doch nahm Kaspar keine Notiz davon, sondern tat einen langen Schluck und stellte mit sichtlicher Befriedigung das Glas vor sich hin. Der Wirt nahm seine schnarchende Beschäftigung beim Ofen

, auf f>tm eilt großer roter Kopf mit gutmütigem, vor Gesundheit strotzen dem Gesichte saß, hätte einen vermuten lassen können, daß er nicht bloß einer anderen Klasse, sondern auch einer anderen Rasse angehöre. Grregt sprang der Kaspar-Weber auf. r- 11 — „Was weißt du, warum ich so viel Branntwein trinke? Heraus mit der Farbe, sonst wirst du gleich etwas anderes sehen! Ihr dummen Bauern denll wohl, weil wir arme Teufel sind, müssen wir uns von euch alles gefallen lassen!" Den Bauer schien diese Drohung

gleichgültig zu lassen, denn vollster Ruhe sagte er: „Wenn du es durchaus wissen willst, da kann ich dir es schon sagen: Meine schwarze Katze hast du gestohlen und gestern habt ihr sie gefressen; deshalb hast du heute so viel Durst!" „Du bist ein gemeiner Lügner!" schrie der Kaspar-Weber wütend. „Wir hatten gestern Klunkersuppe und keinen Katzen braten. Ich habe die vorige Woche nieine Katze weggeschenkt, weil bei uns niemand das Fleisch essen will, man ist es so wenig gewöhnt

!" versetzte der Bauer ruhig, „ihr seid doch einer wie der anders. Kaufen könnt ihr euch kein Fleisch, so seht ihr halt, wo ihr einen Hund oder eine Katze stehlen könnt, unr eineir Sonntagsbraten zu haben!" Die Bauern lachten; die Weber sprangen erregt auf und schrieen wild durcheinander. „Das ist nicht wahr, du Lügner, du elendiger!" überschrie Kaspar alle seine Kollegen. Den Bauern schien die Erregung der Weber Spaß zu machen, denn sie lachten dieselben herausfordernd an. Auch der Wirt schien

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 08.01.1925
Physical description: 4
, daß man in Belgrad und Bukarest Verständnis für die Gründe Zan- koffs gezeigt habe und daß sich die nächste Konferenz der Kleinen Entente mit dieser Frage beschäftigen und sie wahrscheinlich in günstigem Sinne für Bulgarien ent scheiden wird. Tagesneuigkeiten. Wetterbericht. München, 7. Jänner. Wettervoraussage für den 8. ds. M.: Nochmals leichte Schneefälle, dann zeitnEes Aufklären, stärkerer Nachtfrost. Flucht in Skiläuferbreh. Die Verhaftung der Fabrikanten Weber. Arttsrnobil- und Motorradwahn. Prag

. 0. Jänner. Bor drei Monaten wurde in Berlin der 30jährige Fabrikant Hermann Weber von der Kriminalpolizei verhaftet, weil sichergestellt worden war, daß er den deutschen Staat um ungefähr 50 Millionen Goldmark geschädigt hat. Weber hat einige chemische Fa briken errichtet und zur Erzeugung von Präparaten un versteuerten Spiritllö erhalten, den er hätte denaturieren sollen. Weber bestach die Finanzbeamten, die den Spiri tus nicht denaturierten, und verkaufte den reinen Spiritus zur Erzeugung von Likören

. Ueberöies hat Weber in Berlin die Merkurbank gegründet, die gegenwärtig in die Affäre Kutisker verwickelt ist. Am 21. Dezember entwich Weber auf einem Spazier gang im Gefängnishof und war trotz eifriger Nachfor schungen in ganz Deutschland wicht zu finden. Der reichs- deutsche Kriminalbeamte Vorwerk fand die Spur Webers und stellte fest, baß er in Skiläufe vdretz die Tschechoslowakei überschritten hat, und zwar in Begleitung seines Bruders Heinrich, der Generaldirektor der schon erwähnten

Unter nehmungen Hermann Webers war. Heinrich Weber wurde in S p i n d e l m ü h l e verhaftet. Man fand bei ihm ein Kuvert, aus dem ersichtlich war, daß sein Bruder, der ge suchte Hermann Weber, sich in Prag befinde. Der Prager Polizei gelang es nach einigen Verwicklun gen, Hermann Weber fcstzunehmen. Er hatte sich in einem Hotel unter falschem Namen einlogiert. Weber leugnete anfangs, der Gesuchte zu sein, legte aber ein Geständnis ab, daß er der gesuchte Fabrikant Hermann Weber sei, auf dessen Ergreifung

die Berliner Polizei eine Beloh nung von 50.000 Goldmark ausgeschrieben hat. Nach Mitteilungen der Berliner Beamten hat Weber eine Billa mit 30 Zimmern bewohnt, hatte zahlreiche Anto- mobilie und.hundert Motorräder verschiedener Marken. Er bat in verschiedenen Städten des Auslandes Mist lioneneinlageu. Der Streit um die Antenne. Wien, 5. Jänner. Der Beirat der „Ravag" wird sich demnächst mit der A n t e n n e n f r a g e befassen. Seit der Entwicklung des Radiowesens in Oesterreich beschäftigte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 14.09.1908
Physical description: 8
. „Solche Reden dulde ich nicht in meinem christlichen Muse", ries die Wirtin aufspringend. „Das ist schon gegen Gott Und die Menschen, was die Leute heutzutage zusammenschimpfen." „Hast recht, Barbara, es ist nicht mehr schön auf der Wett — dann wollen die Leute Glück haben!" sekundierte ein Bauer. Verächtlich sah Weber-Seffs Frau die Wirtin an. „Wenn man sitzt wie die Made im Speck und nur daß Geld von den armen Leuten einstreichen kann und zu dem oft noch zu faul ist, dann kann man leicht auf die armen

Leute schimpfen; wenn aber die Barbara selber nichts zu beißen hätte, da wollten wir nur sehen, wie sie die Fresse aufreißen würde!" „Ja, ja, Barbara, so ist es!" riefen die Weber triumphierend. „Christliches Haus hat sie gesagt," mischte sich Weber-Seff hinein. „Daß doch die Leute, wenn sie zu etwas kommen, alle ss scheinheilig sind. Dein Haus mag wohl christlich sein, ob du aber christlich bist und handelst, das möchte ich bezweifeln wollen. Schau, ich bin ein armer Teufel; habe von meinem Vater

heit. Auch für die Wirtin waren die Worte des Weber-Seff giftige Pfeile, welche bis in ihr Innerstes drangen. Sie zitterte am ganzen Körper vor Wut und die hämischen Gesichter der Weber, die ihr wie Teufelsfratzen vorkamen, waren nicht angetan, sie siüed- - 17 - Kerl gchörk schon längst inß ArLeitshaus, damit Atz AtzWkindr von dem Blutegel hefrLit würde," erklärt« m BMÄ mii drohendem Blick. „Wenn es noch eine Weile hauet?, können wir mitsammen 'geIen," gab der Bettler bissig zurück

. ,-So ein Haderlump!" brummte der Bauer und wandte sich ab. „Warum bleibst du denn nicht bei uns, Kuriert? Wenn sa viel« Leute im Orte arbeiten und leben, da wäre doch für diH aüH noch Platz und brauchtest nicht in der Welt herumziehen." Fast teilnahmsvoll sprach Weber-Seff diese Worte. --Seid ihr nicht schon Bettler genug im Orte? Bevor ich hietz bleiben würde, um mich um zwei Gulden wöchentlich Hinter de« Webstuhl zu setzen, da bring' ich lieber jemanden um, damit ich lebenslänglich eingesperrt

werde." Die Anwesenden machten bei diesen Worten erschrockene Ge» sichter, die Wirtin bekreuzte sich. Ger Bettler fuhr fort: „Die Arrestanten leben zehnmal besser wie ihr als Hausweber, denn —" „Das ist nicht wahr," fuhren einige Weber auf. „Das ist nicht wahr? Weil ihr noch nichts Besseres kenne« gelernt hat, daher kommt euch euer Elend gar nicht mehr zunk Bewußtsein. Der Verbrecher hat eine ordentliche, reittgehaltenL Zelle, ihr habt ein elendes Loch öon einer Wohnung, von dere« Raum der Webstuhl drei Teile

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 06.08.1926
Physical description: 12
Stunde in Aussicht genommen. Auch hinsichtlich der Kinovorsüh- rungen sind die Arbeiten im Gänge. Wie wir hören, sollen diese Neuheiten bereits im August probeweise zur Einführung gelangen. Abschied. Am Sonntag früh hat Herr Tierarzt D r. Fritz Weber Lienz ver lassen, um seinen neuen Posten in München als Oesterreichischer Veterinärdelegierter für das Deutsche Reich anzutreten. Zwei Abschieds abende, oni Donnerstag vom Gemeinderats klub der Volkspartei und am Freitag von der Akademikerschaft

veranstaltet, gaben dem Scheidenden die Versicherung, daß ihn Lienz geehrt, geachtet und geliebt hat und daß er in unserer Stadt ein bleibendes Gedenken haben wird. In den Gemeinderot gewählt, war Tier arzt Dr. Weber immer ein sachlicher und auf richtiger Vertreter- des allgemeinen Wohles. Politischen Gegnern war er niemals ein Feind, 730 SMseleMlMen im Jahr haben Sie, wenn Sie morgens und zur Jause Ihren Kaffee nur mit Titze FeigeiikOe bereiten; er ist außerordentlich farbkrästig und sparsam im Gebrauch

. 183 sondern nur ein vornehm Andersdenkender. Darum sprach ihm auch der Gemeinderat von Lienz in der letzten Sitzung einstimmig den Dank für seine Tätigkeit im Interesse der Stadt aus. lieber die Stadt hinaus war Dr. Weber aber fast im ganzen Bezirk als pflicht eifriger und tüchtiger Tierarzt bekannt, der mit seinem schlichten, anspruchslosen Wesen auch die Bauern verstand und in achtjähriger Berufstreue ihr Vertrauen gewann. Am schwersten freilich trifft das Scheiden Dr. We bers seine Freunde

in Lienz. Diesen war Dr. Weber ein Mensch, der gern jedes Leid mit tragen, jede Freude verdoppeln half, ein Mensch, d(w mit einem tiefen Gemüt auch schaubare Sonnigkeit verband, ein ganzer Freund! Und Freunde sind selten,- das erkennt man, wenn sie scheiden. Tierarzt Dr. Weber zieht in die bayrische Hauptstadt und tritt öine hohe Stelle au. Wir gönnen sie ihm gern und wünschen Herrn Dr. Weber herzlich, daß. ihm draußen in München Glück und Freude er warten, bitten aber auch, daß er Lienz, den ersten

, da sind wir wohl zur Unrechten Dr. Fritz Weber unverlierbar in der Erinne rung! — Wie wir erfahren, wird vorläufig Hofrat Dr. med. Hummel aus Innsbruck stellvertretend als Tierarzt in Lienz tätig fein. Abschied und Dank. Durch 8 Jahre mit dem Bezirke Lienz in allen seinen Leiden und Freuden verbunden, nehme ich nun Ab schied davon. Allen, die mich verstanden haben allen, die es erkannten, daß ich von innersten! Herzen aus nur das Beste wollte, innigen Dank. Mein Wunsch geht nur dahin, daß Ost tirol, wiewohl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 10
Date: 15.01.1949
Physical description: 10
. hemaligen Schustergesellen und späteren Schrift- telleres Beda Weber das Buch erschienen: ftirol und die Reformation". Das Werk stimmt ^ mit in seinem ersten Teil eine furchtbare Jere- ^ aiade an über die Sittenverderbnis in Tirol um C \ n< i a § Jahr 1600 herum. Beda Weber war ein enit “ ^schlich moralinsaurer Herr, und man wird gut daran tun, seine Klagen nicht hundertprozentig tück i exn ^ nehmen. Ist aber auch nur ein Bruch- 3 N teil von dem wahr, was er im Kapitel „Volks- Its, gustände in Tirol ums

Jahr 1600" erzählt, so n dewüröe das schlagend beweisen, daß die frommen n au Menrichter von heute verflixt wenig Ursache Lpii »ätten, über die Schlechtigkeit der Menschheit der ;ig , a hegemvart zu schelten, einen Feldzug gegen harm- i -Mi ose Faschingsunterhaltungen zu unternehmen! zieht, ellt. bliej >. 2. m Bett! nir i i«t a mch t. Ein Sündenregister Vor allem klagt Weber^ über „die maßlose lngrbühr in Speise und Trank"; von den Kich ern sagt er, sie fingen „die Gerichtsverhandlun

- ;en mit Fresien an, trieben sie mit Fressen fort nd endeten sie mit Fresien". Darum seien nach Etlichen Feststellungen auch die Stadtschrerber icht alt geworden: „Sie starben am verpraßten iut der Armen, Witwen und Waisen." Bei ollen möglichen Gelegenheiten veranstaltete man un mäßige Esiereien. Eine „Bürgerfresierei" bestand nach Weber aus „bloß" 54 Gerichten. Ein frei- herrlkches Esien umfaßte 400, ein gräfliches noch oohnMehr Speisen, während es bei fürstlichen Ge ht ifagen noch weit toller zuging

. Hochzeiten mit ist weniger als 72 Gängen habe es überhaupt nicht verfntegeberr. Weber verallgemeinert hier offen,'rcht- ich, denn die Not der Bauern und der kleinen le«k s j«Lwerksmeister war nach dem Urteil vieler io h« >pa§e, alb iß t laut Moderne Jugend In der Briefkasten-Rubrik einer amerikani schen Zeitung stand neulich zu lesen: «Als Mutter Du Hj einer 18jährigen Tochter will ich Ihnen folgende ist «t Frage stellen: Ist es ratsam, daß ich mit meiner auer - Tochter die Fragen des Lebens bespreche

? Ich itzrsG meine natürlich die mehr vertraulichen Lebens- fle füllen". — Antwort der Redaktion: „Warum p.^nicht? Sie könnten vielleicht noch manches von ihr Tlernen.. e gt öj glaubwürdiger Zeitgenossen so groß, daß an die Spa»Eeranstaltung derartig großer Hochzeiten bei den ! misten Leuten gar nicht gedacht werden konnte. . i .Die Völlerei mit Wein und Branntwein ° "Hlannte“, nach Weber, „keine Gränzen der Scham, keine Rücksicht der Gesundheit, keine Sorge für ‘Qn^ben Haushalt." Man soff

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Tiroler Wastl
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Page 8 of 28
Date: 01.12.1912
Physical description: 28
Seite 8 „Tiroler Wastl". Nr. 663 Stadt-Theater Zu Ehren Gerhart Hauptmanns, dessen fünfzig ster Geburtstag an allen deutschen Schauspielhäu sern gefeiert wurde, ist hier sein erstes durchschla gendes Werk „Die Weber" aufgeführt worden. Direktor Thurner ließ der Vorstellung eine kleine Ansprache vorangehen, wobei er lobenswerter Weise auch wieder dem Dichter selbst das Wort gab, in dem er ein Lob auf die Duldsamkeit verlas, das Hauptmann einer Zeitung ins Merkbuch schrieb. Der Dichter erblickt

hin. An diesem leidenden Widerstand, der die Anwendung jeglicher Gewalt verachtet und auch an fremder keinen Anteil nimmt, müßte jede Gewalt notwendig zerschellen. Schaut man Hauptmanns Weber von diesem Gesichtspunkte an, und betrach- tet man, wie das den Webern zugefügte Bebel durch Anwendung von Gegengewalt ins Ungeheuer^ liche, Erschreckende wächst, dann begreift man, wie die seit ihrer Erstarkung gewalttätig gewordene So zialdemokratie diesem Werke Hauptmanns, das sie anfänglich so begeistert aufnahm

, nun den Rücken wendet. So war es auch hier; das Stehparterre und die Gallerte, die nur einen Bruchteil der orga nisierten Sozialdemokraten fassen können, wiesen starke Lücken auf, und die da waren, waren größten teils junge Studenten und anderes Volk, das den Dichter der Weber verehrt, aber die Sozialdemokra ten, zumal die führenden Häupter, waren zu Hause geblieben, oder aber in die Schänken gegangen, in denen seine Zwietracht gesät wird, die in den Webern so furchtbar aufgeht und laut und eindringlich

jedes Dienstes der Gewalt untätigen Widerstand entgegen zu setzen, ist Hauptmann, ob nun mit oder ohne Absicht sei wiederum dahingestellt, vorüberge gangen. Es ist ihm nur die gegenständliche Schilde rung des Weber-Elends der 40er Jahre, jener Zeit, wo die Handweberei durch die maschinelle erdrückt und verdrängt wurde, zutun gewesen, und diese seine Absicht hat er so scharfäugig verfolgt, daß er das sten Reichstage als mächtige Partei auftauchten und von da an mit den Ultramontanen zusammen jene gefährliche

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 12
Date: 31.05.1924
Physical description: 12
nicht lange währte, indem er schon vor Ablauf des Stu dienjahres 1816 nach Wien übersiedeln mußte. Nach, seinem Berichte wäre Weber in jener Zett ein Mnsterstndent gewesen und wir haben keinen Grund, daran zu zweifeln; aber in der Folge scheint sein Naturell mehr zum Durchbruch gekommen zu sein, er soll sick/um ein regelmäßiges Studium nicht gekümmert und den Professoren auch sonst Anlaß zu Klagen gegeben haben, jedoch durfte cr sich, gestützt auf seine Gönner — die I. v. Gvo- vanellische nnd

Zalllngerische Familie, in deren Haus Weber Hofmeister geworden war — viel herausnehmen, was bei andern crrmen laesae majestatis (Staatsverbrechen D. R.) gewesen wäre. Den von B. Weber in der Autobiographie erhobenen Vorwurf, daß er bei dm Professoren betreffs seiner K^chen- lektüre wenig Halt und Billigung gefunden habe, weist Joh. B. Schöpf mit dem Hin weise zurück, daß Weber heilte Augustins Con- fession, morgen den nächstbesten Roman, über morgen Thomas a Kempis usw. gelesen habe, welch' unordentliche

zu können, zur Täuschung des Novizenmeisters manchen frommen Betrug sich erlauben mußte, wie er selbst erzählte. So- war es unstreitig besser, daß sich der Körper bald gvgm die zugemutete Abtötung sträubte und zu dem Schritte zwang- der Beda später viel schoerec geworden wäre. Aigner, der im Herbst. 1618 als Kaijer- jägec voll Wim nach Innsbruck gekommen und alsbald von Weber in der Kaserne aus- gesucht wordm war, schreibt über oas Wie dersehen: „Ich erkannte ihn nicht sogleich, so blaß, eingefallen nnd abgehärmt sah

er Ms. Er Hatte, sonst vöLü; bartlos, am Kinn einige wenige lange Barthaare nnd trug eilten ! sehr langen Kaputrock am Leibe. Ich habr diesen Moment des Wiedersehens immer leb haft lm Gedächtnis behalten, denn Beda yatte sch sehr verändert und- sein sonst heiteres Ge müt schien sehr gedrückt zu sein." Dem Freunde eröfsnete Weber schon damals, daß. er sich nach Marienberg wendell wolle. Vorerst ab solvierte er jedach in Innsbruck oie beiden philosophischen Curse und zwar mit dem bestell Erfolge. Insbesondere

. Diesem Vereine trat ü. a. Weber als tätiges Mitglied bei. Nach THaler stammen aus dieser Zeit die Gedichte „An die Muse", „An mein Vaterland", „Siegessang" (fehlt in den Liedern ans Tirol) und „Tie letzten Worte der Büßerin", womit die poe tischen Erzengnisse kaum erschöpf: sein dür-ten. Nach. Ablauf der zwei Jahre trat Beda seinen! Vorsätze gemäß — zugleich mit Pius Zingerle — in Marienberg ein. In dem altehrwürdigen Stifte Mit seiner herrlichen Aussicht, die Tirol 2, 291 mit Wärine ge schildert

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 18.09.1936
Physical description: 8
hatte ausgehört, der Asphalt war schmierig und glatt wie eine Eisbahn. Ecke Nürnbergevstraße 'standen die beiden Wagen bei- : Jammert, als man wegen des roten Lichtes halten mußte, j aber Weber konnte nichts vom Innern der Limousine er- ' kennen, weil die Vorhänge herabgezogen waren. Die Wagenreihen setzten sich wieder in Bewegung und die Verfolgung ging weiter. Um die Gedächtniskirche her- ilnr, dann den Kursüvstendamm entlang. Der Chauffeur vorn fuhr gut, aber auch unser Taxi war auf der Höhe. Der Detektiv

zu schleudern begann und sich hal'bqner über den- Fahrdamm- stellte. Mit leisem Krachen flog die Limousine aus das Hindernis aus lmd der schlimmste Ver- kehrsunsall war fertig. Weber und der Chauffeur sprangen heraus und be gannen eine wüste Schimpferei mit dem anderen Chauffeur, laut genug, um den dienstlfabenden Schupo lferbeizu locken. „Meine Herrschaften, Sie müssen hier die Straße frei machen, bitte, fahren Sie rechts heran." Mit Hilfe einiger Zuschauer war dies rasch gemacht und die Formalitäten

begannen. „Ihre Papiere, bitte." Das war es. was 'Weber erreichen wollte. Er legte fei nen Ausweis als 'Warenhausdetektiv in seilten Paß und gab ihn dem »Schupo. Der stutzte einen Moment und- begriff dann, als Weber leise zur Limousine hinblickte, deren Fen ster immer noch verhängt waren. „Ihren Führerschein und die Wagenpapiere", meinte der Beamte dann zu dem fremden Chauffeur. Der brachte seinen Führerschein hervor, der in Lrd- nung war, und fragte -dann den Herrn- im Wageninnern nach Zulassung

der Steuerkarte. Ter Beamte trat an- den Wagenschlag und öffnete. „Darf ich um die Wagenpapiere bitten, mein Herr?" Im Innern des Wagens flammte das Licht aus und Weber sah zu seiner grenzenlosen Verb-lüffnung neben einem eleganten Herrn eine entzückende, blonde, junge Dame, die mit der alten Bettlerin nichts gemein hatte- als den tadellosen Schuh, Größe 36, itub- die schlanken, seidenen Beinen. Der Herr suchte nach den Papieren, konnte sie aber nicht finden, hatte auch keinerlei Ausweis über seine Per son

mit. Der Schupo hätte sich sonst lvohl mit der Feststel lung des Chairffeurs begnügt, aber als Weber ihn rtoch- rnals leise in die Rippen stieß, meinte er: „Ja, dann muß ich Sie bitten, mit auf die Wache zu kommen, damit wir Ihre Personalien seskstellen können." Noch war- im Chefbüro des Warenhauses große Auf-- regnng. Der Allgewaltige war mitten in einer großen Rede, als das Telephon schellte. „Ja, wo stecken Sie denn, Herr Weber, tvie kommen Sie überhaupt dazu, Ihren Dienst vor Geschäftsschluß zu verlassen

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