und Assistentin Equilibristic Ball-Player QUADRATUS der vielseitige phantastische Musikalelown Tanzkapelle: Holzlnger 9 Uhr 30 geöffnet Eintritt frei Sonn- und Feiertags: Fünf-Ulir-Tanz-Tee. In ein Gewebe wanden die Götter Freud' und Schmerz, sie webten und erfanden ein armes Menschenherz. Herder. Judas Ijchaliot. Herbst 1502. Oben auf dem Monte Simone stanöen ihrer Drei: Leo nardo da Vinci, feine Geliebte Laurana, unö sein Freund, der Dichter Michaels. Vor ihnen lag weites Land, oliv grün, fast grau
, so, wie Christus der Na zarener sie einmal gelehrt hat. Michaelos Augen leuchte ten. Seine Haare trieben hoch auf im Wind. Laurana folgte ihm mit verliebten Blicken. Sie wußte, er sprach zu ihr... Leonardo da Vinci liebte Michaelo und freute sich über seines Freundes Verklärung: Christus mochte nicht anders gesprochen haben, damals, als er die Bergpredigt hielt. Christus stand vor Leonardo. Ganz plötzlich. Sein Leben, seine Sendung. Seine Wunder. Die Auferweckung des Lazarus, die der Tochter des Jairus
der wundersamsten Offen barung und des Verzeihens, mit Händen von mimosen hafter Reinheit, immerzu gebend, nie nehmend. So malte Leonardo da Vinci, Michaelo, seinen Christus. Ein Kienspan flackert müdes Licht. Vor dem Kamin sitzt Leonardo und liest aus dem Evangelium des Johan nes, das 14. Kapitel. Schräg aus der Ecke im blauen Halbdunkel leuchtet lächelnd das Bild seiner Geliebten Laurana. Leonardo sah nach dem Bilde. Zaghaft. Seit Laurana ihn mit Michaelo betrog und mit ihm weit über die Alpen floh, saß
Gassen der Stadt. Alleine, suchend. Von allen, die er antraf, war ihm keiner genug verworfen, keiner genug Teufel, um Gegenspiegel seiner Christusfigur zu werden. Unermüd lich suchte er weiter nach einem Gesicht, voll der Nieder trächtigkeit, voll der Schurkenhastigkeit, der Kuppelei, der Lüge, der Verleumdung. Einem, der den Verrat an sei nem Freunde auf der Stirne trug, wie das Bild auf seiner Gemme. * Fünfzehn Jahre waren vergangen, seit Leonardo da Vinci die Hand an sein Bild vom letzten
??... Du? Michaelo?!!... Mein Christus!? ... Michaelo... Leonardo da Vinci aber mußte zur selben Stunde, daß die Gottheit in einem Teufel — der Teufel in einer Gott heit wohnen könne, in ewiger Wandlung, geboren aus sich, verloren in sich — als göttliche Komödie der sich immer wieder erneuernden Schöpfung. Hermann Heinz Ortner.