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Page 99 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
sind in Brixcn der Katholi sche Preßverein und dann in Bozen die Tyrolia ge gründet worden, die sich vor nunmehr 75 Jahren zur Verlagsanstalt Tyrolia mit Betrieben in Bozen, Brixen und Innsbruck zusammen- geschlossen haben. Zei tungsnamen wie „Der Volksbote", die „Brixncr Chronik", „Der Tiroler“ oder der „Tiroler Anzei ger“ stehen für christliche Gesinnung und christlich- soziale Politik. Sie sind der älteren Generation noch ein Begriff. Wenn heute die Verlagsan stalt Athesia und mit ihr die Tageszeitung

Landeshauptmann von Südtirol Ökonomierat Eduard Wallnöfer Landeshauptmann von Tirol Beitrag für gemeinschaftliches Werk Weltanschauliche und völkische Grundsätze wahren - Ausrichtung weiterverfolgen Von Dr. Michl Ebner, Mitglied des Vorstandes der Verlagsanstalt Athesia Der Preßverein, die Tyrolia, die Verlagsanstalt Vogelweider damals und heute die Athesia waren und sind engagierte Unternehmen — in weltan schaulicher und politischer Hinsicht. Dies war der Wunsch und die Absicht der Gründer

Der Verlagsanstalt Athesia zum Geleit W enn des 75jiihrigcn Bestehens der Ver lagsanstalt Athesia ge dacht wird, dann geschieht dies sicher von den ver schiedensten Gesichts punkten aus, etwa dem der Geschichte, dem der wirt schaftlichen Entwicklung, dem der verlcgerischcn Leistung oder dem der so zialen Bedeutung des Un ternehmens, das aus klein sten Anfängen zu einer Be deutung über den deut schen Sprachraum hinaus emporgewachsen ist. Als Politiker und als Landes hauptmann möchte

ich bei dieser Gelegenheit beson ders daraufhinweisen, was die Verlagsanstalt Athesia für Tirol und duriti beson ders für Südtirol in geistig- kultureller und in politi scher Hinsicht geleistet hat. Ich glaube nicht, daß im ganzen deutschen Sprachraum irgendeinem Vcrlagsuntemehmen eine so umfassende Aufgabe für die Erhaltung des Volks tums im eigenen Wir kungsbereich und aus der eigenen Kraft heraus zuge- fallcn ist, wie dies bei der Athesia in den 75 lahren ihres Bestehens der Fall war. Und wir müssen als Ergebnis

Tag geblieben. Im Dienste dieses Fortschrit tes hat die Verlagsanstalt Athesia mit ihren Veröf fentlichungen immer einen bedeutenden Anteil an der stets zeitgemäßen Um- und Neuorientierung der auf li- rolischer Tradition beru henden geistig-kulturellen wie der politischen Zielset zungen der Südtiroler ge habt. Bei der Durchset zung der leitenden Gedan ken, nämlich unser Wesen und unsere Ausdrucks form zu bewahren und im Schrifttum sichtbarzu ma chen, wurde die Kulturpo litik für unser Land not

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Page 33 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
des 75jährigen Bestc- xion SüdtiroTs- durch Italien wurde hens ist allein schon Beweis genug nicht nur der Name Tirol sondern dafür, daß die führenden Männer der auch der Name der Verlagsanstalt Tyrolia-Athesia, angefangen vom „Tyrolia" verboten; als man darauf Gründer Aemilian Schöpfer über Al che Bezeichnung „Vogclwcidcr-Vcr- ben Schicmcr, Kanonikus Michael lag" wählte, mißfiel dem faschisti- Camper bis zu dem vor rund einem sehen Präfekten von Bozen bald auch Jahr verstorbenen Dr. Toni Ebner

, und dazu kamen die Buch- und Papierhandlungen in Bo zen, Brixen, Stcrzing und Innsbruck. Der Gründung der „Verlagsanstalt Tyrolia" waren 20 Jahre der Vorar beiten vorausgegangen, in deren Ver lauf der Theologieprofessor Aemi lian Schöpfer 1889 den „Katholisch- politischen Prcßvercin" in Brixen und 1899 den „Prcßvercin Tyrolia" in Bozen ins Leben rief, die bei der Gründung dc'r „ Vcrlagsanstalt Tyro lia" 1907 vereinigt wurden. Schon zur Zeit der „Preßvcrcinc" wurden fünf Zeitungen herausgegeben: die „Brixncr

, so schreibt Prof. Schöpfer, „ein Hauptverdienst am großartigen Auf schwung" zu, den die Vcrlagsanstalt in verhältnismäßig kurzer Zeit ge nommen hat. Albert Schicmcr, der ein ausgezeichnetes kaufmänni sches und organisatorisches Talent besaß, rückte mit der fortschreiten; den Entwicklung des Unternehmens zum Zcntralbuchhaltcr, Prokuri- 1920 kaufte die Verlagsanstalt Tyrolia trotz des heftigen Widerstandes einiger Gesellschafter das ehemalige Mumelter-Haus unter den Lauben 41 in Bozen. Diese Entscheidung

Tyrolia-Vogelweider-Athesia 75 Jahre Verlagsgeschichte / Freuden und Leiden eines engagierten Tiroler Unternehmens Von Dr. Bernhard Wurzcr, Rcdaktionsmitglied i. R. Der Tyrolia-Athesia-Verlag feiert heute sein 75jähriges Bestandsjubi läum; denn am 27. 11. 1907 wurde in Brixen die „Verlangsanstall Tyrolia Ges.m.b.H.“ gegründet. Weltumwälzende Ereignisse und schicksalhafte Perioden tirolischer Geschichte umfaßt diese Zeitspanne. Blättern wir in den 75 fahrgängen der Tyrolia-Zeitungen.so mag

cs dieser Name, so daß die Vcrlagsan- verstanden haben, das Unternehmen stalt neuerlich umgetauft werden sicher durch alle Fährnisse der Vcr- mußte, und zwar in „Athcsia". gangenheit mit ihren Höhen. und Trotz dieser nahezu aussichtslosen Tiefen zu steuern. Lage waltete über der Vcrlagsanstalt Wirft man einen Blick auf die cin- Tyrolia-Athcsia in diesen 75 Jahren zclncn Abschnitte der Firmengc- ein auffallend glücklicher Stern, und schichte, so fällt auf, daß diese maß- das „grenzenlose Gottvertrauen

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Page 38 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
tor Dr, Georg Schicmcr. Die Verlagsanstalt Tyrolia präsen tiert sich heute wieder als profilier tes, im gesamten deutschen Sprach- raum anerkanntes Verlags- und Pres- scuntcmchmcn, als größtes Buch- und Verlagshaus Westösterreichs und als moderner graphischer Be trieb. Eine entscheidende ideelle Aufga be nimmt die Verlagsanstalt Tyrolia mit ihrer Wochcnzcitung „präsent" wahr, die nach Neukonzeption und Namensänderung des „Volksbotcn" die Pressetradition des Hauses Tyro lia fortführt und sich hoher

nicht nur ein jahrzehntelanger Plan verwirklicht, sondern ein festes Fun dament für die weitere Entwicklung des Unternehmens geschaffen wer den. Im Sinne ihrer Satzungen und Tra dition erkennt die Verlagsanstalt Ty rolia ihre Aufgabe in der Hdrausgabc und Verbreitung katholischen, vater ländischen und kulturell wertvollen Schrifttums. Die Tyrolia hat sich stets als geistiger und kultureller Faktor und nicht nur als Wirtschafts- untcmchmdn verstanden. Der wirt schaftliche Erfolg ist ihr nicht Selbst zweck und letzter Sinn

die nationalsozialistische Ideologie an. Auch Gewalt und Terrorakte, wie ein schwerer Sprcngstoffan- schlag auf das Innsbrucker Druckc- reigebäude im Jahre 1934, durch den die Tyrolia-Zcitungcn als Sprachrohr des vaterländisch-christlichen Kur ses ausgcschaltct werden sollten, konnten die Tyrolia in ihrer Haltung nicht beugen. So kam das dunkle Jahr 1938 mit der gewaltsamen Besetzung und widerrechtlichen Liquidierung der Gesellschaft. Die Nationalsozia listen hatten die Tyrolia zum Schweigen

Verhandlungen bedurfte cs, bis im Rahmen der Wiedergutmachung die Tyrolia wenigstens einen Teil' ihrer Rechte wieder zugesprochen er hielt. Der Wiederaufbau und die Er neuerung wurden engagiert voran- gctricben und damit eine weitere Epoche erfolgreichen Wirkens und verlegerischen Schaffens cingclcitet. Im Jahre 1961 übernahm der langjäh rige Leiter des Buchvcrlagcs, Gene raldirektor Dr. Karl Weingartner, die Führung des Unternehmens. 1969 legte er sein verantwortungsvolles Amt in die Hände von Generaldirek

und Entscheidungshilfen anbictcn. Mögen sich auch Form, In halt und Name im Laufe der Jahr zehnte gewandelt haben, unverän dert geblieben sind die festen christ lichen Grundsätze. Im Buchvcrlag der Tyrolia sind bis her annähernd 3000 Titel erschie nen. Wenn auch die geistige Arbeit eines Verlages nicht nach Ziffern be urteilt werden kann, so mag der Hin weis auf die Anzahl der erschienenen Werke doch eine Aussage bieten über die ideelle und kulturelle Leistung und die geistige Strahlkraft dieses vcrlcgcrischcn

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Page 37 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
Von GD Dr. Georg Schicmcr, Mitglied des Vorstandes der Vcrlagsanstalt Athesia Ursprung und Wurzel der Verlagsanstalt Tyrolia liegen in Südtirol, ln dem Bestreben, in der geistigen Auseinandersetzung des zu Ende gehenden 19. Jahrhunderts auch die Presse einzusetzen, um dem christlichen Stand punkt Geltung zu verschaffen, hat ein Kreis politisch und religiös interessier ter Männer der Bischofsstadt Brixen im fahre 1888 beschlossen, eine Zeitung herauszugeben. Es war die Geburtsstunde der „Brixnet Chronik

“. Um eine geeignete organisatorische Grundlage zu haben, wurde der Katholisch- politische Preßverein Brixen ins Leben gerufen, der die Keimzelle der späteren Verlagsanstalt Tyrolia werden sollte. Bald kam eine eigene Drucke rei dazu, um die wirtschaftliche Seite besser meistern zu können. Erfreulich rasch entfaltete sich der Preßverein Brixen, eine Buchhandlung wurde errichtet und im fahre 1892 der Tiroler „ Volksbote“ gegründet, der heute unter dem Namen „präsent" über ganz Österreich verbreitet

Anzeiger". An der Wiege der Verlagsanstalt Tyrolia stand kein kommerzieller Gründungsentschluß, sondern die Erkenntnis einer geistig-ideellen Aufgabe, die bestimmend bleiben sollte für die weitere Entwicklung des Unternehmens und die der Tyro lia das Gepräge gegeben hat bis auf den heutigen Tag. Die Ursprungszcl- lc der Tyrolia und ihre wirtschaftli chen Grundlagen waren bescheiden,- aber die Zielsetzung ging bereits da mals weit hinaus. Mit Mut und Gott- vcrtraucn, mit dem die finanziellen Mittel

11». MMtasttJlMOTt Batotaitafl tot Konen „Star, „Starter, „SfiWtaT Chgblaft der Vettifüyta füölicb òro ßnrtmcro «sKSHäSte m» Kafnatlnfx 4L IriM*« Ra 4» m» tU MX ■iu»*nt. *«MA liwwil II. tMrrtM ITA MMfXk bX» rn. V. ~ Ill'i*. wmtmwmtm m «•»**«• m» $***• AuwéwwX»! mudati ft* asrstssmzt Waasm «ritt -N.MO. MK'Km. Itttwdi, ». m ms i i a m I lUmmn i* ■ Bolj,»». Cawtun W» U, tnymht IHM. -3. M Preßverein Brixen - Tyrolia Innsbruck Die Weiterentwicklung des Betriebes in Nord- und Osttirol - Feste Grundsätze

Prälat Schöpfer, auch in Bozen einen Preßverein und eine Zeitung zu gründen. So entstand dort der Preß- vcrcin Tyrolia mit der Zeitung „Der Tiroler". Der Gedanke einer Vereini gung der beiden Prcßvercinc bot ^ich bald an. So wurde am 27. November 1907 die Vcrlagsanstalt Tyrolia Ge sellschaft m. b. H. mit dem Sitz in Brixen gegründet. Die Vcrlagsanstalt übernahm die Unternehmungen der beiden Prcßvercinc und gründete ei nen Zweigbetrieb in Innsbruck mit eigener Druckerei und dem Tagblatt „Tiroler

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Page 70 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
zuerst als Zcitungsverwalter und dann als Druekcrcileiter, der über vielseitige Erfahrung verfügte, maßgeblich mitbeteiligt. Viele im Druckerei- und Zeitungsbetricb be schäftigte Personen verdanken ihm ihre Ausbildung. Generaldirektor Albert Schiemer (1880—1965) Albert Schiemer begann im Jahre 1909 seine Tätigkeit als Geschäfts- leitcr der Verlagsanstalt Tyrolia in Brixen, dem Ort der Anfänge des so aufblühenden Unternehmens. Am 27. August 1880 in Krautheim in Baden geboren, mag vorderöster

und kulturellen Le bens als wesentliche Aufgabe der Verlagsanstalt und ihrer Presseorga ne und ihres Buchvcrlagcs vor Au gen. Die Tyrolia war unter Schiemer den fortschrittlichen Regungen weit geöffnet, sie verlegte die Organe der katholischen deutschen Jugendbe wegung „Neuland" und der liturgi schen und seelsorglichen Bewegung, welche wichtige Wegbereitung für die Tendenzen leistete, welche im 11. Vatikanum zum Durchbruch ka men. Im Jahre 1938, als die National sozialisten die Verlagsanstalt Tyro lia

die erste Folge der seit 1888 in der fürstbischöflichen Druekerei Weger gedruckten „Brixncr Chro nik" in der eigenen Druckerei er scheinen. Richter begann mit vier Setzern. 1891 waren es schon zwölf, und hei Kriegsausbruch 1914 be schäftigte die Brixncr Tyrolia-Druk- kerei .18 Personen, darunter 22 Setzer. Richter war 1908 der Posten des Direktors der Staatsdruckerei ange- boten worden, doch blich er der Ty ro ba treu. Er war bis 1938 aktiv und lebte dann als Pensionist in Brixen, wo er am 29. Juni 1947

Mosse ausgebildet schäftlichcn Teil des Zeitungs- und Verlagswesens mit. Ausgenommen die Optionsjahre 1939 bis 1945, stand er seit 1906 bis zu seiner Pen sionierung 1960 und darüber hinaus noch bis zu seinem Tode am 4. April 1965 in seinem Wohnsitz am Ritten unermüdlich im Dienst der Vcrlags- anstalt Tyrolia-Vogclwcidcr-Athc- sia. Linzbaeh war am ersten Aufbau des Unternehmens in Bozen ebenso wie an der Neueinrichtung nach dem ersten Weltkrieg, dem fortlaufenden Ausbau und dem Wiederaufbau seit 1945

- rcichische Überlieferung seine Ent wurzelung in Altösterreich und dann Dcutschösterreich erleichtert haben. Jedenfalls gewann Albert Schiemer bald über das rein Geschäftliche hin aus Einfluß auf Entwicklung und Ge staltung der von Brixen aus in ganz Tirol und Österreich und im ganzen deutschen Sprachraum wirkenden Verlagsanstalt. Die Konsolidierung und kaufmännische Ausgestaltung des Unternehmens ist wesentlich sein Werk. Dabei hatte er immer die aktive Mitgestaltung des politischen und religiösen

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Page 98 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
Der Verlagsanstalt Athesia zum Geleit D ie Verlagsanstalt Ty- rolia/Athesia begeht den 75. lahrtag ihrer Grün dung. Seit einem Men schenaller sieht sie im Dienst des geschriebenen Wortes. Ihre Buchhand lungen, Druckereien und Presseorgane sind Ver mittler geistiger Werte. Durch ihre einflußreiche Tätigkeit hat die Athesia die kulturelle Entwicklung unseres Landes in diesem Jahrhundert maßgeblich mitbestimmt. In den 75 (ähren ihres Be stehens hat die Tyrolia und heutige Athesia gute

Nähe zu dem, was man „Heimat“ im weitesten Sinne nennt, einem Wert, der nach einer Periode der Verachtung des Gemüts allenthalben wieder an Aktualität ge winnt. Vor allem aber wünsche ich allen Schreibern und Lesern den Segen Gottes! t Rcinhold Stecher Bischof von Innsbruck den Geist Gottes nicht aus löschen kann. Wir wünschen daher der Verlagsanstalt Athesia und Tyrolia, daß sie sich so wie in der Vergangenheit auch in der Zukunft für die christlichen Werte, den christlichen Glauben er setzen

scheidender Beitrag zur Entfaltung des Menschen, zur friedlichen Entwick lung der Gesellschaft und für das Zusammenleben der Völker in Gerechtig keit und Freiheit. Diesem hohen Auftrag ge recht zu werden, bemüht sieh die Athesia seit nun mehr 75 fahren. Dafür ge bührt ihr Dank und Aner kennung. Als Bischof die ses Landes danke ich der Verlagsanstalt besonders w ™ Ht - N icht immer ist das Laute das Stärkste. Gerade misere Zeit steht dem Lauten, der aufdring lichen Werbung und Pro paganda skeptisch

gegen über. Wir fühlen uns oft erdrückt und seelisch er schlagen. So feiern die bei den Schwcstergesellschaf- ten Athesia und Tyrolia eher still und im internen Kreis ihr 75jühriges Be standsjubiläum. 1907 war es das Ziel der damals das ganze Land umfassenden Tyrolia, sieh in Wort und Schril l für die religiösen Grundwerte und Prinzipien cinzusel/.en. Die Zeit von damals hat sehr dazu herausgefordert, denn die sogenannte alte gute Zeit, die wir im no stalgischen Geist so gerne preisen, hat es nicht gege ben

. Der Geist der Aufklä rung und des theologi schen Atheismus hat im mer mehr um sich gegrif fen. Diese Ideen wurden immer mehr auch in Zeit schriften und Büchern ver breitet. Das einfache Volk war diesem neuen geisti gen, antireligiösen Sturm ausgesetzt. Die Verant wortlichen in der Kirche erkannten, daß das Wort auf der Kanzel gegen diese neue Auseinandersetzung nicht ausreichte. Die christliche Presse wurde zum notwendigen Aposto lat. Die Tyrolia wurde zwar durch das politische Schicksal geteilt

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Page 65 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
nehmen der Verlagsanstalt Tyrolia zunächst für den „Volksboten" ei nen Mann in Südtirol brauchte, be rief Prälat Dr. Schöpfer Kanonikus ’ Michael Camper in dessen Redak tion. Als die Teilung der gcsamttiro lischcn Vcrlagsanstalt notwendig wurde, blieb Prälat Dr. Schöpfer bis WENN SIE EIN BÜRO ODER GESCHÄFT NEU EINRICHTEN ODER UMGESTALTEN WOLLEN, DENKEN SIE DARAN, WIR SIND IHRE RICHTIGEN PARTNER!-WIR VERTRETEN NAMHAFTE EUROPÄISCHE FIRMEN, UND UNSERE FACHKRÄFTE MIT LANGJÄHRIGER ERFAHRUNG PLANEN

Samstag/Sonntag, den 27728. November 1982—Nr. 277 75 JAHRE ATHESIA Seite XXXVII Die großen Töten der Athesia Unvergeßliche Männer schufen in jahrzehntelanger harter Arbeit die Südtiroler Presse Von Prof. Dr. F. H. Riedl Präsidenten der Verlagsanstalt Prälat Dr. Aemilian Schöpfer U858—1936) Als Priester und Volksmann hatte in einer Zeit tiefgreifender innerer und äußerer Veränderungen in Tirol, Österreich und Europa Prälat Doktor Aemilian Schöpfer eine hervorragen de Rolle. Als fünftes

Nationalrat gewählt. Als Helfer der Bauern, als Sozialpolitiker, als An walt der katholischen und tiroli- schcn Anliegen trat er hervor, wußte immer auch im heftigsten Streit so wohl die notwendigen Klärungen entschieden herbeizuführen wie Ver feindungen zu verhüten. Alles tat er für Volk, Heimat und Kirche, selbst aber war er bescheiden und an spruchslos, hilfsbereit und liebens würdig. Prälat Dr. Schöpfer ist der Gründer und Baumeister der Tyrolia und heu tigen Athesia und Bahnbrecher des katholischen

. Nach Kriegsdienst bei den Ein serjägern setzte der im Fronteinsatz ausgezeichnete Fähnrich sein Stu dium in Wien und Innsbruck fort und doktorierte 1922. Dann übcrsicdcltc er nach Bozen, wo er mit der Neuord nung des Bozncr Stadtarchivs betraut und 1926 zum Direktor des Mu seums gewählt wurde, das unter ihm großen Aufschwung nahm. Im Herbst 1926 wurde er zum Prä sidenten der nach der Trennung der gcsamttirolischcn Vcrlagsanstalt und Verbot des Namens Tyrolia nun mehr Vogclwcidcr genannten Südti- rolcr

Verlagsanstalt gewählt. Mit ju gendlicher Begeisterung und großer Umsicht war er um den Betrieb mit seinen Blättern, Buchhandlungen und Druckereien bemüht. Aber schon am 13. Oktober 1928 starb er an den Folgen einer Gallcnopcration. Msgr. Alois Thaler (1868—1943) Vom Rcgglberg stammte der nach dem Tode von Dr. Marsoner rhit der Präsidentschaft des Vogelweidcr- Vcrlagcs, der bald seinen Namen in Athesia umzuändern gezwungen war, betraute Monsignore Alois Tha- 1er. Er war am 3. Dezember 1868 am Gancschgcrhof

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Page 35 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
Zeitungsgeschichte ist Zeitgeschichte Vom „Tiroler" zu den „Dolomiten" - Die schwierigen 75 Jahre des Landes Tirol Von Dr. Hanns Humcr, „Dolomiten"-Redaktion Innsbruck Als sich im fahre 1907 der Katholisch-politische Preßverein in Brixen, der Preßverein Tyrolia in Bozen und die neue Innsbrucker Filiale zur Verlagsanstalt Tyrolia Ges.m.b.H mit dem Sitz in Brixen zusammenschlos sen, gab es dafür zwei Anlässe: Der eine, formelle, war das eben geschaffene Ges.m.b.H.-Gesetz, das eine sinnvolle

in der Woche erscheinende Zeitung „Der Tiroler", und cs gab in. Inns bruck die Tageszeitung „Allgemei ner Tiroler Anzeiger". An der Wiege dieser Zeitungen standen Persönlichkeiten, die Jahre und Jahrzehnte das Antlitz des Lan des prägen sollten: allen voran Prälat Acmilian Schöpfer, langjähriger Prä sident der Tyrolia, dann Dr. Sigis mund Waitz, der spätere Erzbisc gis- :nof von Salzburg, nicht zuletzt aber auch Sebastian Ricger, der als Rcimmichl weitum im deutschen Sprachraum und darüber hinaus bekannt

und be rühmt wurde. Die „Baucmzcitung" löste sich später von der Tyrolia und ist seither in Nord- und Osttirol das Organ des Tiroler Bauernbundes. Der „Allge meine Tiroler Anzeiger" erschien bis zu seiner zwangsweisen Einstellung 1938, als die Nationalsozialisten die Tyrolia in Innsbruck auslöschten. Der „Volkbote" erreichte in Nord- und Osttirol in den zwanziger und dreißiger Jahren eine beachtliche Verbreitung, wurde nach seinem Verbot im Jahre 1938 nach dem Krie ge 1945, nunmehr mit neuen Aufga ben

werden kann, wenn für die materielle Grundlage . gesorgt ist. Deshalb auch von Anfang an das Bestreben, die entsprechenden Druckereien einzurichten und auf den jeweils letzten Stand der Tech nik zu bringen. Was hier als christliches und hei matbewahrendes Prcsscunternch- men so sichtlich gut gedieh, sollte bald auf harte Proben gestellt wer den: Das Ende des ersten Weltkrieges brachte die Teilung des Landes Tirol. In weiterer Folge mußte sich auch die Vcrlagsanstalt Tyrolia in zwei Firmen, eine in Nordtirol, eine in SUdtirol

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Page 34 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
einen ge waltigen Aufschwung. Dann kam das bittere Ende des ersten Weltkrieges mit seinen furchtbaren Folgen für Tirol; der süd liche Teil des Landes wurde von den Siegermächten als Kriegsbeute Ita lien zugesprochen. Der Tyrolia-Vcr- lag hat die Auswirkungen der neuen Lage ebenfalls sofort zu spüren be kommen, u. a. dadurch, dall die Vcr- lagslcitung sich genötigt sah, in Bo zen eine selbständige Geschäftsgeba rung mit eigener Geschäftsleitung für die Südtirolcr Unternehmungen cinzuführcn. Trotz dieser widrigen

er schon 1919 übernommen hatte, und im „Tiroler" das faschisti sche Terrorregime anklagtc, sein Volk vor den drohenden Gefahren warnte und selbst in der größten Not die passenden Worte des Trostes und Durchhaltcns fand und stets nach Möglichkeiten und Wegen suchte, wie das Volkstum und die Sprache vor Übergriffen geschützt und erhal ten werden könnte. Als 1921 infolge der neuen politi schen Verhältnisse Prälat Schöpfer als Präsident der Tyrolia zurücktrat, wurde Kanonikus Camper zum Nachfolger gewählt

und trat somit die Stelle als letzter Präsident der beiden Tyrolia-Untcmchmungcn südlich und nördlich des Brenners an; 1925 mußte schließlich die juri dische Trennung der beiden Firmen vorgenommen werden, und fast gleichzeitig wurde die Tyrolia in Bo zen von der faschistischen Behörde aufgefordert, innerhalb eines Monats einen neuen Firmennamen anzu- nehmen. ' Nach dem Ende des zweiten Welt krieges begann für beide Firmen ein neuer Zeitabschnitt: In den zwei Jahrzehnten der Nachkriegszeit ge lang

der Firma die Aufgabe zuficl, den Druckcrcibctricb und die Buch- und Papierhandlungen auszubauen und zu modernisieren. 1956 übernahm Dr. Ebner auch die Redaktion der „Dolomiten". Fast genau 60 Jahre nach der Grün dung der Verlagsanstalt konnten so wohl die Athcsia in Bozen als auch die Tyrolip in Innsbruck aus den al ten, viel zu eng gewordenen Räum lichkeiten in Neubauten umziehen, die nach den modernsten Gesichts punkten errichtet worden und mit den neuesten technischen Einrich tungen versehen sjnd

unterliegen einem Fortschritt von fast rasendem Tem po, wenn man bedenkt, daß die bis heute noch immer als Wunderwerk anzusehende Zeilengießmaschine durch den Photosatz abgelöst wird und der Mehrfarbendruck immer mehr die Oberhand gewinnt. Dr. Toni Ebner, auf dessen Initiati ve ein Großteil der so einschneiden den technischen und wirtschaftli chen Änderungen im Verlagswesen zurückzuführen sind, konnte leider die Krönung dieser Erfolge am 75. Geburtstage der Tyrolia-Athcsia nicht mehr erleben. Wohl

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Page 49 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
75 Jahre Kirchengeschichte in unserem Land Streiflichter zur kirchlichen Entwicklung / Bruderstreit / Regelung der Diözesengrenzen / Auswirkungen des II. Vat. Konzils Von Scclsorgcamtslcitcr Peter Zeiger Die Gründer der Tyrolia gaben dem Unternehmen eine christliche Zielsetzung. Der Druck und die Verbreitung von Schriften sollten „einer ständigen Vertiefung der katholischen Weltanschauung dienen“, wie es der erste Präsident, Theologieprofessor Dr. Aemilian Schöpfer, formulierte. Den Vätern

der Tyrolia lag besonders das christlich-soziale Gedankengut am Herzen. Diese Aufgabenstellung und die maßgebliche Beteiligung von Geistlichen an der Gründung brachten es mit sich, daß es zwischen der Kirche in Tirol und den Verlagsanstalten Tyrolia und Athesia zahlreiche Berührungspünkte und mitunter auch Verflechtungen gab. Die Entwicklung der Tyrolia, der Vogelweider und der Athesia in den vergangenen 75 fahren ist ein Stück Kirchengeschichte Tirols in unserem Jahrhundert. Konservativen. Mehrere

-so- und unter den Priestern reichte bis in zialcn Gedankengutes wurden in Bo- dic Pfarrhäuser hinein, wo nicht sei- zen, Brixcn und Innsbruck Druckc- ten der ältere Pfarrer konservativ und reien und Buchhandlungen errichtet, der jüngere Kooperator christlich-so- Der Zusammenschluß des „Katho- zial gesinnt war. Man stritt sich un- lisch-politischcn Preßvercins" in ter anderem um die Frage, ob der Brixcn, des „Preßvercins Tyrolia" in Bozen und der Innsbrucker Zweig niederlassung am 27. November 1907 war die Geburtsstunde

der vatikanischen Konsi- Scit der Enzyklika „Rcrum novar- storiaikongregation vom 5. August um" von Leo XIII. 1891 fanden die 1922 gerichtet, mit dem die damals Christlichsozialen auch im Vatikan zehn Dekanate des deutschen An verstärkten Rückhalt. Trotz wieder- teils von Trient dem Fürstbischof hoher Versuche, z. B. durch ein Hir- von Brixen unterstellt wurden. Doch tcnschreibcn der tirolischcn Landes- cif Tage später wurde das Dekret auf Die Gründung der Tyrolia hängt mit den gesellschaftlichen Ereignis sen

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Page 55 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
unter den Hofbesitzern und deren Gesinde, vornehmlich ihrer Knechte, fahraus, jahrein kämpft der Landwirt, zumal der Bergbauer, um seine Existenz: Kraft, Geschicklichkeit, Ausdauer und Mut zeichnen diesen Menschenschlag aus, und er wat es letztlich auch, der die Grundlage schuf zum heutigen Rodelsport, zum Rangeln, zum Schießsport. Wenngleich der Sport im Sinne der Leibesübungen schon einen hohen Stellenwert, zumindest in den Städ ten, cinnahm, sprach man in den von der Vcrlagsanstalt „Tyrolia" heraus gegebenen

Zeitungen untf Zeitschrif ten noch nicht von diesem Phäno men, das nach und nach alle Gcscll- schaftsbcrciche erfaßte. Genau zwanzig Jahre vor der Grün dung der Vcrlagsanstalt Tyrolia, 1877, wurde in Stcrzing ein Verein gegründet, der sich mit Bob- und Ro delsport befaßte, aber schon ein Vicr- tcljahrhundcrt vorher hatte man in Brixcn und in Bozen, gleich darauf auch in Meran und in Bruneck Ver einigungen ins Leben gerufen, die sich dem Turnen verschrieben hatten. Wer in den Annalen des Südtirolcr

Sports blättert, stößt aber auch auf Gründungstermine, die mit jenem der „Tyrolia" zusammenfallen: So sprach man schon 1907, vor nun mehr 75 Jahren also, von einem Mc- rancr Fußballvercin, und im selben Jahr wurde auch der Skiklub.Ladinia ins Leben gerufen, der seinen Sitz in St. Ulrich/Urtijci hatte und heute den Namen Skiklub Gröden trägt. Äußerst spärlich, wenn überhaupt, ■wurde in den „Tyroliä"-Blättcm über die Tätigkeit dieser Vereinigung von Sportausübenden berichtet, wenngleich die Zahl

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Page 76 of 104
Date: 27.11.1982
Physical description: 104
dem Buchhandel beigemessen wird. Bereits zur Gründerzeit, 1907, hat te die aus der Vereinigung des Brix- ncr Prcßvcreincs mit der von Bozen hervorgegangenen Vcrlagsanstalt Tyrolia GmbH, aus der nach dem ersten Weltkrieg in Südtirol nach zweimaliger aufgezwungener Na mensänderung die Vcrlagsanstalt Vogclwcidcr und die heutige Athesia hervorging, die Bedeutung und Wich tigkeit der Handelsbetriebe, Buch- und Papierhandlung und Druckerei als wirtschaftlichen Rückhalt für al le Eventualitäten des Unternehmens

erkannt und zu werten verstanden. Anfangs war nur die Ausübung des Druckereigewerbes und daneben auch ausdrücklich der Handel mit Büchern, also mit literarischen und künstlerischen Erzeugnissen, sowie Büroarcikcln vorgesehen, das als wirtschaftliche Basis dienen' sollte für die eigentliche Aufgabe des neu- gegründeten Verlages Tyrolia, wel cher in erster Linie die Ausbreitung und Festigung des christlich-tiroli- schcn Ideengutes' sich zum Ziele setzte. Im Gesellschaftsvcrtrag vom 27. November 1907

heißt es unter anderem: „Es wurde festgestellt, daß der Ge genstand der Gesellschaft die Wer bung und der Fortbetrieb der Buch handlung und Buchdruckcrci des ka tholischen Prcßvcreincs in Brixen samt Hausnummer 31 in Zinggcn und dessen Filialbuchhandlung in Sterzing sowie der Buchhandlung und Buchdruckcrci Tyrolia (Murr fk Co.) Bozen sei." 1909 wird in Bozen das Haus Mu- scumstraßc 42 gekauft, der Ausbau dem Innsbrucker Architekten Wolf übertragen und darin das neue Heim einer größeren Druckerei

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