, dunklen Näch ten; da hab’ ich alles immer wieder aufs neue durchlebt. Nicht bloß die Tatsache, auch alle ihre furchtbaren Konsequenzen. Ich habe Todesqualen ausgestanden in der Vorstellung, was mir alles geschahen hätte können, wäh rend ich unter dem Zuge lag. Und da ich endlich auch davon genesen, konnte ich noch durch: Wochen nachher keinem heranfahren den Zuge ruhig entgegensehen. Die Gegenprobe. Eine hübsche Anek dote von Verdi erzählt die „Gomödia“. Als der Componist die letzte Hand an den „Trou
badour“ gelegt hatte, besuchte ihn in seinem Arbeitszimmer einer seiner intimsten Freunde, zugleich; einer der mächtigsten Musikkritiker. Verdi bat ihn um ein Urteil über das vol lendete Werk und spielte ihm einen Chor vor. „Nun, wie findest du’s?“ fragte er, nachdem er geendet „Schund!“ antwortete der Kriti ker. Verdi reibt sich lachend die Hände und fährt eifrig fort: „Also jetzt mußt du noch etwas hören!“ Er spielt weiter und blickt seinen Richter fragend an. Doch der hat nur das lakonische Urteil
: „Schund!“ Da springt Verdi auf und umarmt ihn mit einem Freuden- ausbruch. „Aber was soll denn das?“ meinte der andere verwundert. „Ach, mein Teurer“, antwortete der Maestro, „ich habe eine Volks oper komponiert, bei der ich; entschlossen war, allen zu gefallen, nur nicht den gestrengen Kri tikern. Hätte es dir gefallen, dann hätte es keinem anderen gefallen. Was du mir sagst, macht mich des Erfolges sicher. Von jetzt in drei Monaten wird der „Troubadour“ überall gesungen und wieder gesungen
, auf allen Pia nos und Leierkasten in ganz Italien gespielt werden.“ Verdi war diesmal ein guter Pro phet — selbst in seinem Vaterlande. Kleine Nachrichten und Vermischtes. Gossensaß. Der heurige Winter scheint wieder gut machen zu wollen, was seine Vor gänger verbrochen. Ein klarer Sonnentag folgt dem anderen, die Temperatur im Schatten variert zwischen 4 und 12 Grad Kälte Schneehöhe 10 bis 40 cm in der Talsohle, südseitig verharrscht, nordseitig teilweise Pul verschnee. Im Pflerschtale, 10 Min. von Gos