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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 6
Date: 10.10.1893
Physical description: 6
. Giuseppe Verdi. (Zu seinem achtzigsten Geburtstage.) Bon Alexander Kitter. Gegen Ende der fünfziger Jahre pflegten die Italiener den Namen Verdi als eine Art politischen Rebus zu benutzen ; überall an Häusern und Mauern fand man die Worte geschrieben: „Viva V.E R.D.I.“ und wo der Komponist sich in der Oeffentlichkeit zeigte, wurde er mit dem gleichen Rufe begrüßt, der aber eigentlich „Viva Vittore-Emanuelle, Re d’Italia“ bedeuten sollte. Auch am 10. October dieses Jahres

wird sich auf der Apenninenhalbinsel der einstimmige Ruf: „Viva Verdi!“ erheben, und diesmal wird ihn das gesammte musikalische Ausland aufnehmen und wiederholen. Er bedeutet ja keinerlei Politische Demonstration, sondern eine Huldigung, die dem greisen und doch so wunderbar jugend frischen Tondichter zu seinem achtzigjährigen Geburts tage dargebracht wird! Giuseppe Verdi ist am 10. October 1813 zu Roncole, einem kleinen Dorfe bei Busseto, im ehe maligen Herzogthum Parma, geboren, wo seine wenig bemittelten Ellern ein Wirthshaus

machen sollte. Zum Glück gewann er an dem dortigen Kaufmanne und Liqueurfabrikanten Antonio Barezzi einen Gönner, der für ihn sorgte und ihm auch er möglichte, daß er 1833 nach Mailand gehen konnte, nm sich in das Conservatorium aufnehmen zu lassen. Der damalige Director Francesco Basily, ein pedantischer Schulmeister, wies jedoch den strebsamen Jüngling kurzweg „wegen Mangels an musikalischen Fähigkeiten" ab, aber Verdi verlor nicht den Muth, sondern wandte sich an Lavigna, den Kapellmeister des Scalatheaters

, der eine bessere Meinung von ihm gewann und ihm Unterricht ertheilte. Nachdem er unter ihm rapide Fortschritte gemacht hatte, über nahm Verdi die Stelle eines städtischen Kapellmeisters in Busseto, verheirathete sich mit Margherita, der ältesten Tochter seines Gönners Barezzi, übersiedelte aber 1838 mit seiner Frau und den ihm inzwischen geborenen zwei Knaben wieder nach Mailand. Dort wurde am 17. October 1839 Berdi's Erstlingsoper „Oberto, Conte di San Bonifazio" mit großem Erfolge gegeben

, während sein nächstes Werk, die komische Oper „En giorno di Regno“ im folgenden Jahre so gründlich durchfiel, daß Verdi sich verschwor, nie wieder eine Oper zu componiren. Er hatte dieses Werk auch aber unter entsetzlichen Seelenqualen vollenden müssen. Zunächst befand er sich in bedrängter pecuniärer Lage, so daß er die Wohnungsmiethe erst bezahlen konnte, nachdem seine Frau heimlich ihre Schmucksachen verpfändet hatte; dann verlor er in der kurzen Zeit von zwei Monaten die heißgeliebte Gattin und die beiden

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 03.04.1900
Physical description: 4
Flussthal, woselbst sich die Buren versteckt hielten. So gerieth die ganz Abtheilung in einen Hinterhalt und würd. Giuseppe Verdi und sein „Requiem". (Zur Erstaufführung in Innsbruck am 6. April 1900.) „Der schaut mir nicht darnach aus, als wenn da etwas diraus werden sollte", sagte der Dircctor Basilj, als der junge Verdi sich eines Tages um die Aufnahme in das Mailänder Conservatorium bewarb und jenem durch seinen Gönner Barazzi vorgestellt wurde. Mit einem spöttischen Lächeln wies Basilj

also den kunst bestrebten Dorsjungen von Roncole ab und hieß ihn ein Handwerk oder einen Handel erlernen. Der Junge wandte sich hieraus aber an den damals berühmten Maestro al Cembalo des Scalatheaters Lavigna, und versuchte nun bei diesem sein Glück. Und siehe I — diesem Manne ge fiel der arme Kunstjünger weit besser, und er nahm ihn zu sich in die Lehre. Der junge Verdi zeigte sich bei Lavigna dafür aber auch bald als ein nicht nur sehr eifriger sondern auch als sein weitaus begabtester Schüler

, und er brachte unter seines Lehrmeisters Leitung binnen Kurzem schon eine Reihe kleiner Gesangssachen und hübscher Orchesterwerke zuwege. Am 17. November 1839 trat Verdi sogar schon mit einer Oper an die Oeffentlichkeit, und das Werk fand trotz seiner mitunter etwas zu weit gehenden Anlehnung . an Bellini bei seiner ersten Aufführung in Mailand nicht • unbedeutenden Beifall. Seinen Ruf begründete Verdi indessen erst mit seinem dritten Opernwerke, dem „Nabuco". ; In rascher Folge brachte der noch immer junge

„Maestro“ der Welt nun weiterhin Oper auf Oper und seine Erfolge steigerten sich mit fast jeder neuen Erscheinung bis sie mit den drei Werken „Rigoletto", „Troubadour" und „Tra- viata" auf einen Höhepunkt kamen, von dem aus sie jetzt wohl das schnöde Vorurtheil des Directors Basilj auf das glänzendste widerlegten. Verdi war jetzt nicht nur der ausgemachte Liebling seines Volkes geworden, sondern es schwärmte sogar schon das ganze gebildete Europa für den melodienreichen Südländer und fein Talent

, wie sehr sich am Ende da und dort eine mehr rückhaltende Kritik gegen solchen Enthusiasmus noch auflehnen mochte. Hiermit schienen jetzt freilich auch Verdi's Triumphe schon abgeschlossen. Seine „Sicilianische Vesper", welche er für die Pariser Große Oper 1855 componiert hatte, fand nur getheilte Aufnahme, desgleichen alle folgenden Werke, etwa noch mit Ausnahme des „Lalle in masebera“ und der höher angelegten Oper „Don Carlos". Aber als ; Verdi später seine „Aida" der Welt übergab, welche er ’ auf Veranlassung

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 13.10.1899
Physical description: 8
sonen erhielten Unterstützungen. Die Gesterreicher in Johannesburg. „Reuter's Office' meldet aus Johannesburg, daß sich dortselbst ein 70 Mann zählendes Corps aus österreichisch ungarischen Staatsangehörigen zum Schutze von Leben und Eigenthum gebildet habe. Giuseppe Verdi und der Amuuziaten-Orde«. Schon seit einiger Zeit spricht man in den italienischen und auswärtigen Blättern davon, daß Unterrichtsminister Baccelli dem Ministerrath den Vorschlag unterbreiten wird, den weltberühmten Componisten

Verdi mit dem Annunziaten- Orden zu decoriren — der höchsten Auszeichnung, die Italien zu vergeben hat und mit welcher die Ritterschaft, sowie der Titel „Vetter des Königs' verbunden ist. ' Es ist nicht das erstemal, daß ein solcher Vorschlag auftaucht. Schon im Jahre 1892 unter dem Ministerium Giolitti -- damals gestaltete sich die Reise Verdi's nach Paris zur Aufführung des „Othello' zu einem förmlichen Triumphzug für den Meister — schlug der damalige Unter richtsminister Martini vor, Verdi

mit dem Großkreuz des Annunziaten - Ordens auszuzeichnen, was umsomehr eine Ehrenpflicht des Landes sei, nachdem Frankreich dem Com ponisten die größte Auszeichnung, die es zu vergeben hai> das Großkreuz der Ehrenlegion, hatte zutheil werden lassen. Dabei ist zu bemerken, daß Verdi schon seit Jahren die höchsten Grade aller anderen italienischen Orden besitzt. Damals lim Jahre 1892) waren nicht alle Minister für den Vorschlag Martinis, indem sie anführten, daß der Annunziaten-Orden bisher nur an Politiker

und Militärs als höchste Auszeichnung verliehen wurde, sonst ausnahms weise nur an Prinzen von Geblüt. Da Man also damals Verdi den Annunziaten-Orden nicht bewilligen wollte und ihm eine andere Ehrung nicht zutheil werden lassen konnte, wurde der Vorschlag gemacht, Verdi den Adel zu verleihen. Doch hatte Martini den guten Geschmack, diesen Vorschlag abzulehnen. Jetzt taucht nun neuerlich die Idee auf, Verdi den Annunziaten-Orden zu verleihen. Aber die Art, wie diese Angelegenheit behandelt wurde

, hat den greisen Meister ver stimmt. Ein Correspondent konnte in einen Brief Einsicht nehmen, den Verdi an einen Freund gerichtet hat und in welchem es über diese Angelegenheit wörtlich heißt : „Auch würde mir das neue Halsband nicht paffen. Ich habe ix dieser Sache schon geschrieben und hoffe, es wird nichts daraus werden.'

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 2 of 6
Date: 10.10.1893
Physical description: 6
auf Salonich dienen sollen, daß diese Arbeiten in Constantinopel lebhaft beun ruhigt hätten, und daß der türkische Botschafter in Oper auch wohl als den Gipfelpunkt von Verdi's noch ganz im Banne nationaler Einseitigkeit ver harrendem Jugendschöffen betrachten. Zwischen „Ernani" und dem nächsten großen Erfolge des „Rigoletto" (1851) hat Verdi nicht weniger als elf Opern geschaffen, die alle mehr oder weniger Mißerfolg brachten und auf die wir daher nicht weiter eingehen. „Rigoletto", dessen Textbuch

, zumal ihr noch ein mit hochgradigem Schnupfen behafteter Alfreds (Signor Graziani) se- cundirte. Nach der Aufführung schrieb Verdi an seinen Freund Muzio: „Lieber Emanuel! Gestern Traviata—Fiasco! Jst's meine Schuld, war's die der Sänger? Die Zeit wird richten." Sie hat das bereits längst gethan und dem Componisten Recht Wien beauftragt worden sei, wegen dieser Fortifi- cationen an die österreichisch-ungarische Regierung eine Anfrage zu richten. Es ist wohl nicht noth- wendig, zu bemerken

dort nach Portugal und nannte die Oper „Giovanni di Guzmann", die aber keinen Beifall fand. Einen gänzlichen Mißerfolg er zielte 1857 „Simon Boccanegra" infolge des un glaublich ungeschickten Textbuches, das Piave nach Schiller's „Fiesco" angefertigt hatte. Mit dem „Ballo in maschera“ (1859) stieg Verdi wieder zu der Höhe seiner früheren Erfolge empor, nachdem er die zahllosen Schwierigkeiten, welche ihm die Censur vor der ersten Aufführung in den Weg legte, glücklich überwunden hatte. Die Oper war zuerst

den Statthalterei-Ofsicial Josef Linke zum Statthalterei-Hilfsämter-Adjuncten mit dem Titel „Director" ernannt. den Meister, und es entstand eine allgemeine Auf regung, die sich nicht eher legte, bis die Regierung Verdi seiner Verpflichtung enthoben hatte. In Rom gab es dieselben Schwierigkeiten mit der Censur, und nun willigte Verdi endlich ein, daß aus dem Schwedenkönig ein — Gouverneur von Boston ge macht werde. In dieser Umgestaltung errang „der Maskenball" großen Beifall und ist bis heute

eine der beliebtesten Opern des Meisters geblieben. Bis zum „Othello" hat Verdi dann kein Werk mehr für sein Vaterland geschrieben; „La forca del destino" wurde 1859 in Petersburg zum ersten Mal gegeben; „Don Carlos" im März 1867 zur Verherrlichung der Pariser Weltausstellung in der dortigen Großen Oper und „Aida" 1871 in Kairo. Das Scenarium der letzten Oper ist von dem gelehrten französischen Egyptologen Mariette Bey erfunden, der es dem damaligen Khedive Ismail Pascha vorlegte und, nachdem dieser es gutgeheißen

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 1 of 16
Date: 27.02.1900
Physical description: 16
.) Eines der schönsten Vorrechte des Herrscher- Leruses ist es, Kunst und Wissenschaft durch äußere Merkmale der Anerkennung Zu chren. Unser er¬ lauchter Monarch, der seiner Vorfahren Neigung und Vorliebe für die schönen Künste auch in diesem Belange theilt, hat bekanntlich den Großmeister der Mgends fischen italienischen Tonsetzer, Giuseppe Verdi, der u. a. auch die preußische Decoration xvnr I? Mtrito besitzt, durch die Verleihung des Ehrenzeichens für Kunst

ver- ^ Mochte, i Der findige französische Pächter Louis Duport, der an die zwanzig Jahre bis 1836 das Directions- scepter führte, wusste, wie das öffentliches Geheimnis war, die Sache immer so einZürichrm, dass seinen ^ Kostgängern täglich die Suppe versalzen und das Fleisch mit Paprika tüchtig Angestaubt wurde, bis sie freiwillig auf die Wohlthat der Verköstigung verzichteten. Als Verdi unter Duports Nachfolgern Balocchino und Meretti 1843

Ausdrucksformen dürftigen musikalischen Flitterwerkes, dessen Zugkraft nicht Zu begreifen wäre, würde mcht der Geschmack größtem Heils eine Folge der Vorurtheile und Ge¬ wöhnung sein. Schon im nächsten Jahre folgten zwei weitere Overn Donizettis, vom kaschle und ZlarLa äi kokan, ferner wagte man einen Versuch mit der Oper des jungen Maestro Verdi Attbuoo- äcmosor. Doch machte weder die Oper noch ihr Verfasser einen nemrensrverten Eindruck. Der schmäch

¬ tige, ernstblickende junge Mann, der nichts weniger als die Kunst verstand, sich geltend zu machen, wurde selbst von seinen Landsleuten kühl empfangen und noch kühler entlasten. Nur die deutschen Orchester¬ mitglieder hatten damals schon herausgefunden, dass Verdi ein Talent sei, das seinen Weg machen und den gefeierten Domzetti noch überflügeln werde- Der Virtuose I. Löwy ssv., der auch fleißig für Bäuerles TheaterzeLturrg schrieb, tröstete

ihn mit ven Worten : „Kommend nur das nächste Jahr wieder zu uns, aber mit keiner alttestamentanschen Oper, so was passt für die Wiener nicht!" Verdi befolgte den Rath und reichte im folgenden Jahre tue Oper Krnam ein. Sie wurde mit der laäcäim, mit i'erotti, Rrmeoni und isiarim gegeben und hatte durchschlagenden Erfolg. Jetzt merkte auch Doni- zetti, dass er einen nickt zu unterschätzenden Mit¬ bewerber gefunden habe. Auf Anrathen des als Ober

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 12.10.1899
Physical description: 12
gelegene Dorf Bladian rühmen. Es wird von dort geschrieben: Der Mangel an einem in Bladian ansässigen Barbier hat mehrere dort- selbst wohnhafte Herren veranlasst, einen Rasier- vrrem zu gründen. Jedes Mitglied ist verpflichtet, einmal in der Woche die übrigen Mitglieder zu rasieren. (Giuseppe Verdi und der Annun- z inten- O rden.) Aus Rom wird gemeldet: Schon seit einiger Zeit sp-icht man in den itnli-n. und auswärtigen Blättern davon, dass Uruer

- rrchtsmil'ister Baccelli dem Mimsterraty den Vor¬ schlag unterbreiten wird, den w Ub-rühmten Com- ponisten Verdi mit dem Annunziaten Orden zu d cor-eren — der höchsten Auszeichnung, die Italien zu vergeben hat und mit welcher die Ritterschaft. sowie der Titel „Vetter des König-:." verbunden ist. Es ist nicht das erstemal, dass ein solcher Vorschlag austaucht. Schon im Jahre 1892, unter dem Ministerium G.olitti — da¬ mals gestaltete sich die R ise

Berdi's nach Paris zur Aufführung des „Othello" zu einem förm¬ lichen Triumphzug für den Meister — schlug der damalige Unterrichtsminister Martini vor, Verdi m t dem Großkreuz des Annunziaten Oroens auszuzeichnen, was umsomehr eine Ehrenpflicht des Landes sei, nachdem Frank e ch dem Äompo- nisten die größte Auszeichnung, welche es zu ver¬ geben hat, das Gcoßkreuz der Ehrenlegion, hatte zutheil werden lassen. Dabei ist zu bemerken, dass Verdi

schon seit Jahren die höchsten Grade aller anderen italienischen Orden besitzt. Damals (im Jahre 1892) waren nicht alle Minist, r für den Vorschlag Martini's, indem sie anfühnn, dass der Annunziaten- Orden bisher nur an Po¬ litiker und Militärs als höchste Auszeichnung verliehen wurde, sonst ausnahmsweise nur an Prinzen von Geblüt. Da man also damals Verdi den Annunziaten Orden nicht bewilligen wollte und ihm eine andere Ehrung nicht zuthül

werden lassen konnte, wurde der Vorschlag ge¬ macht, Verdi den Adel zu verleihen. Doch lehnte Martini diesen Vorschlag ab. Jetzt taucht nun neuerlich die Idee aus, Verdi den Ammnziateu- Orden zu verleihen. Ader die Art, vme diese Angelegenheit behandelt wurde, hat den greisen Meister verstimmt. (Die Beglückwünschung beim Niesen) ist zwar im Allgemeinen verpönt, in den weiteren Volksschichten jedoch noch immer gebräuchlich. Einige Mittheilungen

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 2 of 16
Date: 27.02.1900
Physical description: 16
Bühnen, in passender Besetzung im Costume Ludwig XIII. gespielt, bestand die Oper die Feuer¬ probe glänzend, namentlich mit Maria Piccolomini als Traviata. Die „Sicilianische Vesper" schrieb Verdi für die Pariser Große Oper zur Weltausstellung 1855. Das Textbuch von Seribe mit seinem politisch¬ revolutionären Hintergrund war aber nicht gut ge¬ wählt. Doch verlieh Sophie Crouvelli, durch ihre majestätische Schönheit, ihre üppige Stimme

und ihr Talent der verhätschelte Liebling des Pariser Publikums, der Oper Anziehungskraft. Als sie sich nicht lange nachher infolge chrer Vermählung mit Baron Vigier von der Bühne zurückzog, wurde die Oper nur mehr selten gegeben. Mit seinem „Lallo in mssekera" kam Verdi mit der Censur in Conflict. Als nämlich am 13. Jänner 1858 der Telegraph aus Paris das Attentat Orsinis aus Napoleon 111. meldete, zogen die Eensnrbehörden in Frankreich und Italien

die Erlaubnis zur Auf¬ führung der Oper zurück, weil es unpassend sei, in i diesem Momente an die Ermordung des Königs Gustav III. von Schweden zu erinnern. Verdi wollte in Fine Abänderung des Textbuchs nicht einwiüigen und die Angelegenheit nahm geradezu „Innsbrucker Nachrichten" torische Schiedsgericht für die Regelung der Zer¬ würfnisse unter den Nationen vorschlug. Die eng¬ lischen Staatsmänner haben sich da als heuchlerische Hallunken gezeigt

sich hartnäckig weigerte, im einfachen Costüme eines amerikanischen Puritaners aufzutreten. Ka lorra äel ässtmo schrieb Verdi für Petersburg, „Don Carlos" für Paris, abermals zur Verherrlichung der dortigen Industrieausstellung, und „Aida" für Kairo anlässlich der feierlichen Schlusssteinlegmig des Suezcanals. Für diese Partitur soll er vom Vicekönig 100.000 Francs erhalten haben. Zur Reise nach Kairo war er nicht zu bewegen, wie man sagte, aus Respekt

, umhertanzt. Er ist schlau, phlegmalisch, voll oon häuslichen Tugenden und voll Güte. Der Oberst- commandierende der westlichen Armee der Buren¬ republiken entspricht in seinen Manieren und m seiner Wildheit kaum ccm Bilde, das man sich m England am Kaminfeuer von Cronje macht. In einer gossen ; aber der einstige Verdi mit seinein feurigen Wesen, dem blendenden Colorit des Orchesters, dem leidenschaftlichen Schwung der Melodie ist kaum mehr

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 3 of 12
Date: 28.10.1896
Physical description: 12
Unterschlagung von 2 Hz Millionen Gulden, die er sich als ehemaliger Bankdirector zu Schulden kommen ließ. Er soll ursprünglich Arzt gewesen sein und führte mehrere Namen. Die Verhafteten wurden noch am Nach¬ mittage nach München transportiert. (Verdi's Prüfnngszeugnis.) Aus den Biographien Verdi's ist bekannt, dass Verdi als achtzehnjähriger Jüngling nach Mailand kam, mit der Ansicht, im Mailänder Conservatorium feine musikalischen Studien fortzusetzen

. Er wurde aber nicht ausgenommen. Der 83. G bnrtstag Verdi's (der Maestro ist am 10. October 18 t3 geboren) hat römischen Blättern Anlass gegeben, über das Mailänder Conservatorium zu spötteln, weil dessen Professoren vor 60 Jahren Verdi als „unfähig" und für die Aufnahme ins Conservatorium „un¬ würdig" befunden hätten. Man hat infolge dessen im Archiv des Mailänder Conservatoriums Nach¬ forschungen gehalten und ist auch so glücklich ge¬ wesen

, das Prüfnngszeugnis Verdi's zu finden. Aus demselben erhellt, dass sich Verdi zur Auf¬ nahme in die Clavier- und Compositionsschule gemeldet hatte. Examinator für Clavier war Professor Angeleri. Sein Urtheil lautete un¬ günstig. Er tadelte insbesondere Verdi's schlechte Haltung der Hände und betonte, dass die Abstel¬ lung dieses Fehlers bei einem 18jährigen jungen Manne schwierig sei. Hinsichtlich der Conpo- sitionen, die der Prüfling vorlegte, urtheilten

die Examinatoren, dass Verdi, falls er sich mit Eifer dem Studium des Contrapunktes widme, die Phantasie, die er unleugbar besitze, in gute Bahnen leiten und Beifallwertes werde leisten können. Die Prüfung hatte am 2 Juli 1832 stattgefun¬ den. Ihr Ergebnis wurde der k. k. Regierung mitgetheilt, die über die Zulassung oder Abwei¬ sung von Aspiranten fürs Conservatorium zu be¬ finden hatte. Sie entschied unterm 9. Juli 1832, dass dem Guiseppe Verdi

, zumal er schon um vier Jahre das normale Alter für die Aufnahme ins Conservatorium überschritten habe, sein Ge¬ such zurückzuschicken sei. So gänzlich borniert, wie die römischen Blätter behaupten, hat sich aber das Malländer Conservatorium in dieser Ange¬ legenheit nicht erwiesen. Immerhin bleibt die Thatsache bestehen, dass die Mailänder Professoren, weit entfernt, in dem jungen Verdi ein außer¬ ordentliches Talent zu erkennen, ihm seine Fort

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 34
Date: 22.04.1893
Physical description: 34
werden und den Namen „Königin Margherita" tragen soll ; es wird wohl die am höchsten gelegene Schutz¬ hütte Europas sein (4559 Meter.) (Verdi in Rom.) Verdi ist seit einigen Tagen in Rom! Der erste, der Verdi Freitag früh be¬ grüßte, war der Unterrichtsminister Martini, der ihn im Namen der Regierung willkommen hieß, dann hielt Verdi Probe zum „Falstaff". Mit welcher Spannung das Publicum der Aufführung des „Fallstaff" entgegensah, ist geradezu un¬ glaublich

und mit einem gewissen Maß von Aufregung in den Mienen auf seinem Platz. Die Oper hat einen durchschlagenden Erfolg, jede Phrase Falstaffs ward stürmisch applaudiert ; man beginnt frühzeitig nach dem Componisten zu rufen, aber Verdi erscheint nicht. Selbst nachdem der Vorhang zum ersten Male gefallen ist, zögerte er noch, aber nun konnte er nicht widerstehen, von den königlichen Logen bis zur letzten Gallerie hinauf ist alles auf den Beinen, der König

und die Königin applaudieren, wie die anderen Menschen¬ kinder. Und endlich erscheint er mit den Sängern, und neigte wie erdrückt von diesem Sturm von Begeisterung vor dieser jubelnden Menge das graue Haupt. Bis zum Schlüsse der Oper wieder¬ holen sich die imposanten Scenen. Im Zwischen¬ act entsendet der König zwei Adjutanten zu Verdi mit der Bitte, sich in seine Loge hinaufzubemühen. Der König erwartet ihn stehend, und wie das Publicum den Maestro

neben dem König erblickte, gab es einen neuen Ausbruch der Begeisterung. Jetzt kam auch der Sindaco mit der Giunta und überreichte Verdi den Bürgerbrief von Rom ; aber das war dem Alten doch zu viel. Er vermochte vor Bewegung nichts Zusammenhängendes vor¬ zubringen und gieng davon. (Auf einer Kugel von Manchester nach London.) Ein junger Mann, Namens Schierso, hat es, wie der „Frankst. Ztg." aus London gemeldet wird, unternommen, den ganzen

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 5 of 24
Date: 31.03.1900
Physical description: 24
Manzoni-Req uiem.) Der gefeierte, ein halbes Jahrhundert an der Spitze der vielen und fruchtbaren Operncomponisten Italien stehende Giuseppe Verdi wurde am 9. Oktober 1813 zu Roncole, einem Dorfe bei Busseto geboren, wo jein Vater Besitzer einer Herberge war. Die Stadt Busseto verschaffte dem talenwollen Jungen die Mög¬ lichkeit der ersten musikalischen Erziehung und sandte ihn später an das Conservatorium nach Mailand, wo der Direktor Basily

, dessen Anlagen verkennend oder in anderer Absicht, ihm die Aufnahme ver¬ weigerte. Verdi wurde nun Schüler von Lavigna, dem Maestro al Cembalo des Scalatheaters. Die große Summe seiner Werke, einige dreißig Opern, eine Menge Romanzen, Kirchemnusikstücke, ein Streich¬ quartett, zerfällt in zwei Gattungen: tue Schöpfungen bis zum Erscheinen der Oper A'i'da im Jahre 1873, welche so ziemlich alle Vorzüge und Mängel, das heißt: das frische melodische Blut

des temperament¬ vollen Italieners neben der Schlichtheit, oft Un- sertigkeit des Satzes und der eigenartigen harmoni¬ schen Dürftigkeit, vereinigen, und die später entstan¬ denen Compositionen, welche unter dem Einflüsse der rein deutschen Schule eine viel üppigere und modern farbige Instrumentation und reiche Har¬ monisierung aufweisen. In den beiden langen Zeit¬ abschnitten seines musikalischen Schaffens blieb Verdi trotz aller Einflüsse neuerer Richtung

ein echt ita¬ lienischer Typus. Zu den hervorragendsten Werken, die nach der vom Vicekömg Jsniael Pascha zur Eröffnung der italienischen Oper in Kairo für 30.000 Mark bestellten Oper Aida, noch entstanden sind, zählt das große Requiem, das Verdi dem An¬ denken seines berühmten Landsmannes, des Dichters Manzoni Aleffandro, gewidmet hat. Es wnrde zum erstenmate 1874 in Mailand aufgeführt, wanderte dann sofort durch alle deutschen Concertsäle

und das glühende Temperament des Ita¬ lieners zeigt uns hier nicht etwa einen Kirchemnusik- Componisten, sondern denselben Verdi, der die Ita¬ liener seit einem halben Jahrhundert als ihren ein¬ zigen mL68t.ro der Oper verehren. Die Verbindung dieser Musik mit dem lateinischen Kirchentexte, für den wir Deutsche uns eine specifische kirchliche Musik¬ gattung denken, bedingt natürlich die seltensten Ueber- raschungen, und so muss es ganz besonderes Inter

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Volksblatt
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Page 6 of 16
Date: 12.12.1894
Physical description: 16
, die äüsgesandt Würben/-M^südlichen Befestigungen am Flusse zu bedrohen, sowie die Redouten auf den Höhenrücken innerhalb des äußern WalleS: ' . -.,> - ^^: (Schluß folgt). - ^ ^' - ? Vermischtes. Verdi » Testament. Der berühmte ' Musiker Verdi hat sein Testament gemacht. , Die Pestimmungen desselben sind geeignet, das größte Aussehen. hervorzu rufen. Der greise Meister widmet sein ganzes,' zehn Millionen übersteigendes Vermögen einer großartigen, wohlthätigen Stiftung. - Verdi erklärt in seinen^ Testä-' mente

, daß sein Vermögen dem Glück vjener Personen dienen soll, die ihm erwerben geholsen, ..das.... ist.^dm. Musikern ynd Sängern Italiens. Ihnen soll ein Heim erstehen, das nicht Seinesgleichen hat Verdi läßt nämlich auf einem seiner Güter ein Herruches, mit höchstem Komfort ausgestattetes Palais errichten und. zwar als Asyl für 200 Künstler beiderlei Geschlechts, die ihre Laufbahn unbemittelt beendet haben. Das Gebäude wird Theater, Konzertsaal, Bibliothek zc ent halten. Alle Instrumente, darunter 50 Klaviere

, werden den Bewohnern zur Verfügung stehen. Ein eigener Arzt wird der Anstalt attachirt. Die Baupläne find bereits fertig und ^ mit den Arbeiten soll schon demnächst begonnen werden. Verdi sprach den Wunsch aus, daß der-Bau Möglichst beschleunigt werde, da er die Ein- Zweihung gerneMch^echbew^öcht^N ns n ^ . Mä«septäK^. /^ÄuSl ver^chieM^WeAnden'»Wüd^l Rußlands Werden -Klagen ^üke^dm^MchWre Mäuse plage laut. -So schreibt man aus dem Kreise.Starobelsk ^ Die Dörfer Hnd thatsächlich überschwemmt Don!Mausen/ Die Katzen

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 7 of 30
Date: 28.02.1891
Physical description: 30
unter dem Eindrücke des Attentates Orsinis auf Napoleon UI. im Jän. 1858 einschneidende Aenderungen des Textbuches. Verdi wollte sich dazu nicht verstehen ; die Theaterdirection klagte ihn beim Handelstribunal auf Schadenersatz von 40.000 Ducaten. So hoch taxierte man damals eine Oper Verdi's, wenn sie Erfolg versprach. Die Sache macht großes Aufsehen und wurde auf dar politische Gebiet hinübergespielt. Die Regierung legte sich endlich in das Mittel, enthob

Verdi seiner Ver¬ pflichtung, lud ihn aber ein, sich mit seiner Partitur möglich bald zu entfernen. Sogleich war der Di¬ rektor des Apollo-Theaters in Rom bei der Hand, und bemühte sich die Aufführung des „Maskenball" in Rom durchzusetzen. Aber die päpstliche Censur war noch weniger geneigt die Ermordung König Gustav III. von Schweden auf der Bühne zuzulassen. Diesmal fügte sich Verdi und willigte ein, dass die Handlung nach Amerika verlegt

und der historische König mit einem fingierten Gouverneur der Stadt Boston die Rolle tausche. In dieser Umgestaltung, welche den Erfolg der Oper nicht im mindesten be¬ einträchtigte, wird sie in Wien und ganz Deutsch¬ land gegeben. In der französischen Bearbeitung ist die Handlung nach Neapel verlegt. Der „Maskenball" ist das letzte specifisch italienische Werk, das Verdi für sein Vaterland geschrieben. Die späteren Opern ,1-» forza del destino“ 1862, „Don

Carlos* 1867, „Aida“ 1871, haben einen ausgesprochen internationalen Charakter. Was man an Verdi besonders hochschätzen muss, ist seine ernste, jeder Reclame abholde Kunstrichtung. Er war keiner von den modernen Selbstvergötterern. „Ich denke", schrieb er an den Musik-Kritiker Philipp!, mit Freude an die ernste Zeit meiner Laufbahn, da ich fast ohne Freund, ohne dass jemand von mir redete, ohne Vorbereitungen oder Beeinflußungen mich dem

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