über die Haupterwerbs quelle Italiens, den Fremdenverkehr, ausgesprochen. An sechs hundert Millionen Lire trugen die Fremden jedes Jahr nach dem Lande der Kunstdenkmäler und der kunstgeschichtlichen Stätten, und davon lebte ein bedeutender Teil der italienischen Bevölkerung, die es wie keine versteht, den Fremden durch allerlei freundliche Finessen, ja sogar durch Bettelei den Groschen aus der Tasche zu holen. Bon allen Städten Italiens aber ist Venedig durch den gemimten Patriotenwahnwitz am verhängnisvollsten
in Mit leidenschaft gezogen worden, die Stadt, die ein großes Hotel ist und verhungern, im Elend umkommen muß, wenn ste von den Fremden gemieden wird. Man hat ja die lauten Klagen Italiens und insbesondere Venedigs vernommen, als vor einigen Jahren die Cholera die Fremden vom Besuche Italiens und der Adriaperle abhielt und man sah die verzweifelten Reklamen, die in flehentlichem Tone d>e Fremden auf den Markusplatz und auf den Lido riesen. Und Venedig wird das Verbrechen des italienischen Volke- noch schwerer
büßen als die übrigen Städte. Denn nicht nur die Fremden werden ausbleiben, auch die vielen dort ansässigen Deutschen, Oester reicher und Ungarn, die bedeutende Betriebe in der Lagunen stadt unterhalten, wandern aus, sperren die Geschäfte, die die dritte von Brindisi über Bologna nach Venedig. Während der Aufmarsch aus dem rückwärtigen Raum in den Sammelraum nur auf drei Bahnlinien ange wiesen ist, verfügt Italien im Sammelraum selbst über ein reiches Netz von Bahnen und Straßen bis an unsere Grenze
. Zwei Querbahnen durchziehen Oberitalien: eine von Mailand über Brescia—Verona—Vicenza nach Udine und eine zweite von Turin über Pavia—Mantua—Pa dua nach Venedig. Von diesem Quernetz, führen strah lenartig 13 Bahnlinien und 20 Straßenzüge an un sere Reichsgrenze. Wir teilen unsere Grenze über sichtshalber in vier Abschnitten: Westtirol, Ost- tirol, Kärnten und Görz. Beginnen wir im Westen mit Westtirol: Von Mailand per Bahn bis Madonna und von dort auf der Straße über das Wormser- (mit Außer
Kriegs ausbruch des Fremdenzustromes, von dem sie sonst lebt, voll ständig entbehrt, sieht dem größten Elend entgegen. Auch die Italiener haben ihre Geschäfte nicht geöffnet und die Lebens mittelhändler, die sich bisher noch erhalten konnten, mußten jetzt, nachdem die Einberufungen erfolgen, ihre Geschäfte schließen. Und von diesem Schlag, den Italien seiner schönsten Stadt versetzt hat, wird sich Venedig kaum mehr erholen. Denn wenn auch dieser ehrloseste aller Kriege Italiens beendet