Ladinia : sföi culturâl dai Ladins dles Dolomites ; 1. 1977
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Place:
San Martin de Tor
Publisher:
Ist. Ladin Micurá de Rü
Physical description:
215 S. : Ill., Kt., Noten
Language:
Deutsch; Ladinisch
Notations:
Craffonara, Lois: Zur Stellung der Sellamundarten im romanischen Sprachraum / Lois Craffonara,1977</br>Daverda, Albert: Ansässige Bevölkerung in den ladinischen Tälern der Dolomiten im Alter ab 6 Jahren nach Bildungsgrad und Sprachgruppe 1951-1961-1971 / Albert Daverda, 1977</br>Faggin, Giorgio: Literarisches Schaffen der Ladiner Friauls in den Jahren 1974 - 1975 / Giorgio Faggin, 1977</br>Ghetta, Frumenzio: ¬Die¬ Weiheurkunde der Heiligkreuz-Kirche im Abteital aus dem Jahre 1484 / Frumenzio Ghetta, 1977</br>Goebl, Hans: Rätoromanisch versus Hochitalienisch versus Oberitalienisch : dialektometrische Beobachtungen innerhalb eines Diasystems / Hans Goebl, 1977</br>Kuen, Heinrich: Auf den Spuren verschwundener ladinischer Wörter / Heinrich Kuen, 1977</br>Richebuono, Giuseppe: ¬Der¬ Kampf der Gemeinde Ampezzo um die Erhaltung ihrer Autonomie / Josef Richebuono, 1977</br>Valentini, Erwin: Ladinische Kultur oder Kultur der Ladiner? : Versuch einer Definition des Kulturwesens in Dolomitenladinien / Erwin Valentini, 1977</br>Widmer, Ambros: ¬Das¬ Rätoromanische in Graubünden / Ambros Widmer, 1977
Subject heading:
g.Ladiner ; f.Zeitschrift<br />g.Ladinisch ; f.Zeitschrift
Location mark:
D II Z 1.092/1(1977) ; II Z 1.092/1(1977)
Intern ID:
329260
von Pieve beschwerlich war. Armen Bauern wurde Korn sogar auf Kredit gegeben, und diese Einrichtung war nicht nur überaus nützlich und vorteilhaft, sondern, bei Hagel und Mißernte, wesentlich zum Überleben. Ampezzo hatte damals wirklich eine beneidens werte Autonomie! Unter Venedig. Bodenreform. Als Venedig 1420 den Staat des Patriarchen von Aquileja verschlang, bestätigte auch der Doge die Statuten, alle Immunitäten und Privilegien von Cadore (25); so änderte sich da praktisch nichts; alles ging gleich
weiter, jetzt unter dem Protektorat von Venedig. In Am pezzo war sowohl unter Aquileja als auch unter Venedig kein »Fremder« mit Machtbefug nissen: die Autonomie konnte kaum größer sein. 1447 wurde sogar von Venedig die Be freiung von allen Zehenten und Belastungen durchgeführt; diese »Grunderlösung« wurde in Tirol erst nach 1850 durchgeführt! Für den Wald wurde nichts verlangt; die »Règoles« be freiten sich mit einer einmaligen, beträchtlichen Summe von der Verpflichtung, jährlich viele Pfund Käse abzuliefern, und Venedig
bestätigte auf der Urkunde: »Von nun an haben die Konsorten volle Freiheit, volles Recht, volle Gewalt auf die Weiden und besitzen sie wie vol les Eigentum« (26). Es gab aber auch Bauern, die diese einmalige Gelegenheit nicht aus nützen konnten, weil sie außerstande waren, zu zahlen; und die Gefahr war groß, daß Rei chere oder Fremde sich von Venedig die versteigerten Rechte auf Zehenten erkauften, um so die Armen weiter zu schikanieren. Mit einem großartigen Beispiel von Zusammenhalt be schloß
die versammelte Gemeinde, nun selbst diese Rechte aufzukaufen, um so den Unbe- 25) Privilegium Communitatis Cadubri. Venedig, 26) Cortina, Archiv der Regoles. 22. und 26.7.1447. Staatsarchiv, Commemoriali, XI,c.38.