aber auch ihr Interesse am Fortbestand des Hospizes * 27 28 ). Der eifrige Landeshauptmann starb bald, und seiner Reform war nur ein kurzes Leben beschieden: „Tatsächlich sank das Hospiz nun bald zu einem Ortsarmen haus und zu einer Herberge für durchreisende Handwerksburschen herab“ 27 ). In den Churer Visitationsakten vom Herbst 1638 steht über das Hospiz St. Valentin folgendes zu lesen: „Xenodochium ibidem. Xenodochium est duarum contigationum; habet tria hypocausta, quinque cullicula, quorum unum est valde magnum
, cellaria, hortum, horreum, stabulum totum ruinosum, duas culinas“ 29 * ). Im Anschluß an die Visitation wurde das decretum visitationis verfaßt: „Communitas ad S. Valentinum propter xenodochium soll die be- schreibung und bereitung als after Lehen herrn bis auf khünftige raitung für- nemen“ 2 “). Das bedeutet aber nicht mehr und nicht weniger, als daß die Ge meinde St. Valentin in der Zeit zwischen 1603 und 1638 an die Stelle des Spitalmeisters getreten ist, und zwar nicht zeitweilig
, sondern als fortwährende juridische Person 50 ). Damit ist das Hospiz St. Valentin auf die Stufe herabgesun ken, auf der es seitdem geblieben ist“ 31 * ). Hospiz und Liegenschaften sind belastet Als im Jahre 1568 die bisher von Mals abhängige Kaplanei St. Valentin 52 ) mit Dekret des Bischofs Beatus a Porta von Chur 33 * * ) mit den pfarrlichen Rech ten ausgestattet wurde, trennte man die Kirche, die zum Besitze des Hospizes gehörte, von diesem „so endgültig ab, daß zwischen Hospiz und Pfarrkirche keinerlei
, wie es Brauch ist von alters her“ 56 ). b) Im Gründungsdokument der Kaplanei von St. Valentin übernahmen die Meiersleute des Hospizes die Pflicht des Mesnerdienstes: 2e ) Pfarrchronik St. Valentin a. d. H., S. 186/87. 27 ) Ebd. S. 190. 28 ) Pfarrchronik St. Valentin a. d. H., S. 194—198: „Das Hospital besitzt ein zweistöckiges Haus, fünf Zimmer, darunter ein sehr großes, drei heiz bar, dann noch Keller, Garten, zwei Küchen, Stall und Stadel in Hünen haftem Zustand.“ ”) Pfarrchronik S. 198. 3 °) Ebd. S. 198
. 31 ) A. Schatz, Das alte Hospital St. Va lentin a. d. Malser Haide, in: „Der Schiern“ 1929, S. 354. 32 ) Errichtung der Kaplanei am 8. Jän ner 1505. 33 ) Originalurkunde im Pfarrarchiv St. Valentin a. d. Haide. 34 ) Pfarrarchiv St. Valentin, Chronik. 35 ) Vgl. Anm. 8. 36 ) Pfarrarchiv St. Valentin, Chronik.