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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 17.03.1994
Physical description: 16
Seite 1 4 Donnerstag, 17. März 1994 Der Roman im yplksboten Ein wenig Überlegung, ein Quentchen Klugheit — und die Welt trug wieder ein freundliches Gesicht! Mit dieser Erkenntnis trat er hin ter Valentin die Stiege hinauf. Er fand den Bruder mitten im Umklei den; es war ihm todernst mit dem Fortgehen. „Warte noch ein Weilchen mit dem Fortgehen. Valentin! Du wirst mich doch mit dieser Hexe nicht allein lassen!" Er redete dem Bru der zu wie einem kranken Roß. Er nötigte ihn nicht, aber er sprach

weiter — von dem Geld, das sie als Besitzer zu jeder Zeit haben konn ten, ach, genug, viel mehr, als sie das halbe Jahr zu Silvester verbrau chen konnten! „Denk doch an un seren Besitz; kein Groschen Hy pothek auf dem Haus! Wir können es uns Wohlsein und gutgehen las sen, daß Euphrosina grün und blau wird vor Neid. Die Besitzer sind doch wir"! Er schlug sich auf die Brust, daß es dröhnte. „Hör dir das an: Wir ganz allein sind die Be sitzer!" Valentin knöpfte seine Weste langsamer und langsamer zu; als er ganz oben

betreten hatten. Selbst Valentin hatte sich überzeugen lassen, daß er am ‘ Schlüße bereit war, mit Friedl wie der an die Arbeit zu gehen. Der Julimittag brütete mit einer heißen Stille unter den Obstbäu men. Die Kirschen hingen rot und reif in verlockenden Trauben auf dem Baum. Friedl griff mit der Hand hinauf, als er darunter hin durch zum Rand des Wiesen grundstückes hinausging. Valentin trabte schweigsam vor ihm her. Die Aufmunterung hielt nicht lange vor. Eben ärgerte

als Anni einmal schmunzelnd fragte, was auf dem Krautacker für neuartiges Kraut wüchse, entdeckten sie die ver kümmerten Pflänzchen unter gan zen Buchten von wilden Möhren, Sauerampfer und riesigen Ampfer blättern. Heute wollten sie den letzten Rest des Ackers vom Unkraut be freien. „Eine Arbeit für Weiber!" stöhnte Valentin, als er zu jäten begann. Friedl ging mit der Harke hinterher. Wenn er einem Pflänz chen zu nahe kam, geschah es oft, daß er es samt dem Unkraut her ausschlug. Dann knurrte Valentin

— es war alles in allem eine schmachvolle Flucht vor ein biß chen Regen und Wind. Ein bißchen Regen und Wind! so hatte Valentin anfangs noch ver ärgert gedacht, als ihm Friedl auf ja und nein mit seinen langen Beinen davonstob. Freilich, die Langen, die hatten es immer besser im Leben! Valentin schnaubte zornig — er konnte einfach nicht mehr laufen. Friedl hatte das schützende Vor dach des Hauses erreicht. Da sprang der Sturm wie ein wildes Roß in die Bäume, strampfte über den Wipfeln, daß Zweige und Blät ter flogen. Mit einem Satz

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 24.03.1994
Physical description: 16
Seite 1 4 Donnerstag, 24. März 1994 Der Roman im \folksboten FRANZ BRAÙMANN © FRANZ BRAUMANN „Schieb an, schieb mehr an! drängte Friedl drinnen. „Du reißt mit die Beine aus!" knirschte draußen Valentin. Dann bemühten sich die Brüder wieder eine lange Zeit wortlos. Friedl zog hierhin und dorthin wie an einem Hampelmann. Va lentin knetete fingerbreit um fin gerbreit den Wulst über die Kante der Latte. Er verzog das Gesicht vor Schmerz und preßte die Augen zu. Die Hosenknöpfe sprangen knal len

weg, ein neuer Regenschauer wusch sein rotglühendes Gesicht. „Es geht nicht mehr!" stöhnte Valentin hängend zwischen Him mel und Erde. „Es muß gehen!" verdoppelte Friedl seine Kräfte. „Du kannst doch nicht wie ein Mondscheini- ger auf dem Dach leben!" „Ratsch! Die Hose riß berstend von der Stulpe bis oben auseinan der — und Valentin plumste halb- tot auf die Bretterbühne hinab. „Man muß nur wollen, siehst du!" nickte Friedl erleichtert. Valentin war jetzt alles gleichgül tig. Der Bruder hängte die Schin deln

über dem Ausstieg ein, dann drängte er: „Jetzt schnell hinunter — daß du nicht auch noch krank wirst bei dieser Nässe!" Tapp — Tapp, tapp, tapp! Die Leitern hinunter — endlich stan den sie wieder auf dem Boden der Tenne. Valentin mußte die Hose mit den Händen Zusammenhal ten, aber wohin er trat, blieb eine Wasserlache zurück. Friedl befiel ein Unbehagen. „Ich bring dir Kleider aus der Kam mer, und du ziehst dich im Stall draußen um — denk an Euphro- sina!" „Was, in den Stall willst du mich stecken!" geriet

Valentin in hellen Zorn über soviel Feigheit. Er schrie eine Verwünschung gegen die Jungfer, die gar nicht wiedergege ben werden kann, 'und polterte durch die rückwärtige Tür in das Haus. Vor der Stiege stand Euphrosi- na. Valentin erschrak einen Au genblick. Sie sah seine ungeord nete Kleidung, mit der er sich vor ihr Angesicht wagte; die Wasser bächlein flössen von seinen Bei nen weg über die weißgescheuer te Diele — da hob sie den Arm wie eine magere Göttin: „So willst du in das reinliche Haus

herein — sofort hinaus!" Da geschah etwas Unerwar tetes! Valentin faßte sie mit seiner star ken Pranke an der gefälteten Rü schenschürze, hob sie auf und stellte sie auf die Seite — wie ir gendein unnützes Ding, das ei nem im Wege ist. Er sagte kein Wort dabei und dröhnte wie ein Elefant über die Stiege hinauf, hin ter jedem Tritt ein Bächlein Wasser hinter sich lassen. Die Jungfer war von dem Ruck einige Schritte getaumelt. Sie faßte sich erst an der Tür zur Stube und schaute mit fassungslosem

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Der Pfeil
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Page 1 of 4
Date: 06.05.1986
Physical description: 4
in ihrem kleinsten Be zirk die Gemeinderatsmandatare von vier auf zwölf erhöhen. Dieses gute Abschneiden trotz überdurchschnittlicher Schwierigkeiten im Bezirk Burggrafenamt verdankt die PDU in erster Linie ihrem verstorbenen Bezirksob mann Valentin Nock. Nun ist er von uns gegangen, unser Kame rad Valentin. Er hinterläßt in unseren Reihen eine große Lücke — als Mensch und als Poli tiker. Daheim hinterläßt er die Frau, mit der er wenige Monate vor seinem Tod die silber ne Hochzeit feierte, und vier Kinder

. Ihnen al len unser aufrichtiges Beileid und unser Dank dafür, daß sie 30 oft auf ihren Ehemann und Vater verzichteten, damit er für unser Volk und unsere Heimat arbeiten konnte. Wir alle, seine Freunde und Kameraden denken mit Wehmut und Trauer an unseren Valentin. Wir werden uns seiner immer wie der in Respekt und Ehrfurcht erinnern. Möge seine Gesinnung in uns weiterwirken und uns Kraft geben bei der Bewältigung jener Aufgaben, denen sich. Valentin Nock stets mit Idealismus und Tatkraft gewidmet

oder im politischen Sinne handelt. Paul Hildgartner, Rodelweltmeister und Olympiasieger, hat an die Redaktion »Der Ti roler«, die die ganze »Affäre« ins Rollen ge bracht hatte, folgende Stellungnahme über mittelt: (Fortsetzung auf Seite 2) Ein mutiger Kämpfer für Recht und Freiheit Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hat uns die traurige Nach richt überrascht. Unser Freund und Kamerad Valentin Nock weilt nicht mehr unter uns. Sein chronisches Herzleiden hat ihn plötzlich und unerwartet dahingerafft. Unser Kamerad

Valentin Nock wurde am 19. Mai 1929 geboren. Er hatte einen sehr ab wechslungsreichen Lebenslauf hinter sich. Seit Jahren führte er zusammen mit seiner Frau Frieda geb. Klammer und seinen Kin dern in Lana einen Barbetrieb. Valentin Nock war ein aufrechter, heimat liebender Südtiroler, der stets bereit war für seine Ideale mutig einzustehen und erhebli che Opfer dafür zu bringen. Er war ein muti ger Kämpfer für Freiheit und Recht. Kein Mann der großen Worte, sondern ruhig und bescheiden schritt

er geradlinig auf das Ziel zu, das er gemeinsam mit uns erreichen woll te. Seit 1981 war Valentin Nock Mitglied der PDU. Im Jahre 1984 wurde er Mitglied des Be- VALENTIN NOCK * 1a Mai 1929 110. Mai 1985 t! Herausgeber .SQdtiroler Kulturkreis. - Verantwortlicher Redakteur: Luis Nothdurfter Redaktion und Verwaltung: 39100 Bozen, Poststraße 16 - Tel. (0471) 9766 30 Registriert beim Landesgericht Bozen mit Dekret Nr. 1360 vom 8. Februar 1973 Postkontokorrent 13578398 - K/K 2109-1 Raiffeisenzentrale Bozen Druck

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 16.12.1993
Physical description: 16
schaute ihn diesmal nur verächtlich an. Und so einer möchte Krämer werden — hat man das schon gehört? Frau Blümel aber ging gern auf den Spaß ein. Sie konnte schon wieder lächeln — und das stand ihr nach den Tränen besonders gut. Friedls Herz hüpfte vor Verehrung für die Frau Chef. Der ein Unge mach antun — was für ein ungeho belter Mensch müßte ein solcher sein! Er konnte das einmal ganz und gar nicht tun! Lieber alles auf geben! Aber da war ja noch Valentin, der Bruder. Als am Abend das vertraute

Ge dröhn eines Lasters auf der Straße, die aus der Stadt heraus in das Waldtal führte zu hören war, stand Friedl auf einem hohen Brettersta pel. Ein paar Augenblicke später tauchte hinter dem schimmern den Erlengebüsch am Bach der blaugraue Lastwagen auf. Friedl hatte sich eben um ein schweres Brett gebückt, das der Sägemeister über einen Holzblock heraufge schwungen hatte. Sein Gesicht war gerötet, er atmetete schneller. Du ahnst noch gar nichts, Valentin — wirst du bald deine letzte Fahrt

? Du wirst ja bald rot und bald blaß!" „Blaß?" Friedl fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Aber er er reichte damit nur, daß auch auf Stirn und Wangen Pechflecken glänzten. Valentins Firma war seit langem damit einverstanden, daß der Last fahrer den Wagen über Nacht im Sägewerk Blümel einstellte. Er konnte dann am nächsten Morgen gleich von da aus die nächste Überlandfahrt fortsetzen. Traudl kam gelaufen, das Scheunentor zu öffnen; bis die beiden Männer den Hofplatz er reichten, reversierte Valentin das Ungetüm

seines Wagens langsam und ruhevoll unter Dach. Der Motor schwieg endlich. Traudl hätte schon längst wieder in das Haus zurückkehren können. Aber sie fand da etwas zu tun, dort auch noch, bei den Gänsen, an der Hühnerstiege — als Valentin vom Führerhaus langsam herabstieg, stand sie vor ihm. „Hast du auch den Brief schon, Valentin?" fragte sie schnell. Der Fahrer hob noch die Motor haube, strich da darüber, dort —» wie einem Gaul, der in den Stall gestellt worden war. Er hörte kaum hin. Nach einer Weile

brummte er: „Was brauch' ich einen Brief, ha?" Traudl spitze vor Aufregung den Mund. „Auch du wirst einen krie gen! Die Frau Chef hat ihn schon gesehen — aber die Post ist ja so langsam. Friedl hat ihn schon — vom Gericht!" Valentin zog endlich die Brauen zusammen. „Gericht, sagst du? Ich hab' niemand niedergefahren!" In einem Winkel seines Gewissens jedoch regte sich die Unruhe. Wer heutzutage, auf den Straßen fuhr, der stand immer mit einem Fuß im Gefängnis. Man merkte vielleicht noch gar

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 06.01.1994
Physical description: 16
man noch nichts besaß, sollte man sich auch um das Verlieren nicht kümmern! Auch Valentin, der starr vor sich auf die Straße hinausblickte, dach te an die sonstigen Fahrten durch Morgen und Tau — da hatte er stundenlang alte, vergessene Lie der vor sich hingesummt. Der Mo tor des schweren Vieltonners hatte gleichsam wie eine große, schnur rende Katze mitgebrummt — Fah rer und Wagen hatten sich wie ein Herz und eine Seele gefühlt. Valentin, der überhaupt gern zur Zufriedenheit neigte, war in solchen Zeiten wunschlos

— warum sie ei gentlich suchen? Valentin blickte an seinem Frächterdrillich herab. Friedl freilich hatte sich schon ganz auf sie eingestellt; das sah man doch an seinem Nichtstuer anzug! Und wie angestrengt er geradeaus blickte, als könnte er Hinterberg gar nicht mehr er warten! Geradeaus tauchte jetzt aus ei ner Kurve ein roter Personenwa gen auf. Valentin wich automa tisch von der Straßenmitte ab. Noch einen Blick warf er auf das funkelnde, ein wenig protzig breit gebaute Fahrzeug — da fuhr

ihm ein Schreck durch den Körper, daß er für eine Sekunde sogar den Wagen verriß. Knapp, viel knapper als zulässig, wischten die beiden Wagen aneinander vorbei. Valentin hatte sich ganz klein gemacht hinter dem Steuer. Er gab noch vor der Straßenkrümmung As, daß der Laster unwillig durch die Kurve schmierte. Schneller, schneller, noch schneller aus der Sicht des roten Wagens kommen! Valentin sah immer noch die Num mer des Autos vor sich: 27333! Das war der Wagen des Junior chefs seiner Firma! Auch der Fahrer

— was für einen Umweg nimmt Valentin heute von der Sägemühle aus? Der junge Spediteur entschloß sich im ersten Augenblick, sein Auto zu wenden und hinter Valen tin nachzufahren. Doch die unbe deutende Landstraße war schmal, er hätte drei-, viermal reversieren müssen und dann vielleicht den Lastwagen sehr spät eingeholt. Da war es doch "gleich klüger, wenn er auf seiner Fahrt einen Abstecher zum Waldsanatorium machte. Dort mußten sie sich auf jeden Fall treffen. Valentin fühlte sich noch eine lange Weile recht ungut

. Er ließ den Rückspiegel nicht aus den Au gen und fürchtete, daß jetzt und jetzt wieder der rote Wagen hinter ihm auftauchte. Was sollte er dann sagen? — Er hatte es noch nie notwendig gehabt, sich mit Ausre den herumzuraufen. Die Sonne blinzelte durch die Blätterschatten fröhlich in das Füh rerhaus. Friedl versuchte sich von neuem an einem leise gepfiffen- den Lied. Ihn bedrückte es, daß Valentin heute so ruppig war — es sollte doch eine Fahrt voll Erwar tungen und Überraschungen wer den. Wie oft

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 13.01.1994
Physical description: 16
Seite 1 4 Donnerstag, 13. Jänner 1994 Der Roman im yolksboteil Das konnte auch einmal durch ei nen Spediteur aus der Stadt ge schehen. Valentin blickte auf seine Uhr und wurde allmählich unruhig. „Willst du hineingehen oder nicht?" fragte er den Bruder. „Ich allein?" wehrte sich Friedl. „Du bist genau so der Erbe! Drum müssen wir uns alle zwei vor stellen!" Gestern noch wollte man sich „die Sache anschauen". Jetzt tat man es schon billiger — man wollte sich wenigstens einmal „vorstellen

"! Die wartenden Brüder beschäf tigte die Vorstellung, wen man •wohl im Laden antreffen würde. Valentin erhob sich mit einem Ruck. „Länger kann ich nimmer hocken blieben; ich muß auch noch zum Waldsanatorium kommen!" „Und was sagen wir drinnen?" war auch Friedl sogleich zum Aus steigen bereit. „Hm, drinnen sagen? Ich kaufe mir einfach Rauchzeug und Ta bak!" Valentin ging ein Gedanke durch den Kopf, der ihn jetzt zum Lachen reizte: Einkäufen wollte er im eigenen Laden, weil er sich nicht gleich getraute

ver bunden worden waren. Valentin warf seine schmutzige Mütze in das Führerhaus zurück und wischte sich die Hände zu allem Überfluß an der schwärzlich blauen Zwilchhose ab. Friedl, der Größere, hielt sich geflissentlich hinter dem Bruder, weil immerhin dieser der ältere war. Er wußte bei dem engen Sonntagsrock nicht, wohin er seine mächtigen Pranken stecken sollte. Diesmal ziemte sich's doch nicht, sie einfach im Hosensack zu lassen. Valentin warf noch einen hilflo sen Blick auf seinen Lastwagen

lein — Fräulein — —!" Nur zu schade, daß Friedl ihren Namen nicht erriet! Valentin fühlte sich neben den beiden ziemlich überflüssig. Das macht alles nur das Gewand aus, dachte er enttäuscht. Ein Arbeits mensch wird eben immer zurück gesetzt! Er schaute noch einmal aufseinen Gestaltumriß im Spiegel des Schaufensters, dann griff er resolut nach der Ladentür. Friedl konnte ja weiterschäkern, wenn ihm jetzt nichts Klügeres einfiel! Aber Friedl verstand, daß jetzt sein Platz an der Seite des Bruders

war. Er lüftete noch manierlich den Hut und sagte! „Verliert nichts mehr, bis Ihr heimkommt!" Als er in den schmalen, an allen Wänden bis zur Decke hinauf mit Waren vollgestopften Laden trat, stand Valentin immer noch auf der gleichen Stelle. Die Frau hinter dem Ladentisch hatte ihn mit ei nem flüchtigen Blick mißtrauisch gemustert und dann die Unterhal tung mit einer ebenfalls älteren Kundin weitergeführt. Nun standen zwei Mannsbilder im Laden, der eine vierschrötig und verölt, der andere lang

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 31.03.1994
Physical description: 16
„Im Laden draußen gibt es genug!" Im Laden — durfte man denn? Valentin lachte kollernd über sich selber. Das Umdenken ging ver teufelt schwer, so eingefleischt waren ihnen bereits die Vorstel lungen: Laden betreten verboten — keinen Schritt über die Schwel le in Euphrosinas Reich! „Ha, oho!" Mit einem heraus fordernden Schwung riß er die Tür zum Laden auf. Während er mit lauten Tritten durchs Geschäft und um den Ladentisch trampelte, um die verschlossene Tür ins Freie ab zusperren, mußte

er sich eingeste hen, daß er gleichsam etwas Dro hendes über seinem Haupte schweben fühlte. Es war doch et was Ungeheures, förmlich ins Fleisch eingewachsene Tabus zu zertrümmern. Man wußte nie, was dahinter vielleicht aufstand! Valentin mußte noch einmal hinausgehen und die Rolläden herabziehen. Nicht einmal das hat te ihnen Euphrosina gestattet. Als er wieder im Laden stand, hatte Friedl zaghaft das Licht ange drückt. Er schaute an den Stapeln und Stellagen entlang — immer noch mit einem Gefühl

in seiner Hand. Valentin hatte indessen den Kühlschrank durchforscht: Butter, Räucherspeck, Eier. Die ersten zwei Dinge genügten — sich Eier zu kochen, tat man sich nicht mehr an. Brot wußten sie in der Tischlade. Aber einen Trunk? Langsam wan- derte Valentins Blick an dem Regal entlang, bis er vor der Batterie der Weinflaschen anhielt. Roter Wein, weißer Wein — und jede Flasche stand gleichsam wartend: Nimm mich, nimm mich! Friedl erschrak noch einmal. „Wein willst du? Ja, drüfen wir . denn das — so einfach

ihn herab nehmen? Der ist doch irgendwo ausgeschrieben!" Valentin tippte sich halblaut la chend an die Stirn. „Das gehört jetzt alles uns — hörst du: alles!" „Ja, aber — —!" Immer noch spuckte das Wort „Krida" in sei nem Hirn. „Wir müssen alles wie der ersetzen! Denk doch daran: Das Lager darf nicht kleiner werden!" „Das Lager — das Lager!" Valen tin geriet langsam in Umut. „Wer regiert denn eigentlich hier — wir oder das Lager?" Daraufhin wagte Friedl keinen Einwand mehr. Als die Brüder voll beladen

kauten und tranken die Brüder schwei gend vor sich hin. Niemals war in der Anwesenheit von Euphrosina beim Essen ein Wort gefallen. Sie hatte Tischgespräche nicht geliebt — und selbst dies schweigende Dahinessen hatten Valentin und Friedl ganz unbewußt übernom men. Wenn man jetzt zurückdach te, war die Jungfer eine erfolgrei che Erzieherin gewesen. Doch heute löste der Wein all mählich die Zungen. Beim dritten Glas erhob sich Valentin. „Wir sind undankbare Gesellen! Auf die ed le Spenderin

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Volksbote
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Page 13 of 16
Date: 23.12.1993
Physical description: 16
war. Ach, mein Gott, warum denn alles so schwer nehmen — solang man noch nichts besaß, sollte man sich auch um das Verlieren nicht kümmern! Auch Valentin, der starr vor sich auf die Straße hinausblickte, dach te an die sonstigen Fahrten durch Morgen und Tau — da hatte er stundenlang alte, vergessene Lie der vor sich hingesummt. Der Mo tor des schweren Vieltonners hatte gleichsam wie eine große, schnur rende Katze mitgebrummt — Fah rer und Wagen hatten sich wie ein Herz und eine Seele gefühlt. Valentin

. — wie in einem Film, dessen Ton plötzlich weggeblieben war. Die Erbschaft — warum sie ei gentlich suchen? Valentin blickte an seinem Frächterdrillich herab. Friedl freilich hatte sich schon ganz auf sie eingestellt; das sah man doch an seinem Nichtstuer anzug! Und wie angestrengt er geradeaus blickte, als könnte er Hinterberg gar nicht mehr er warten! Geradeaus tauchte jetzt aus ei ner Kurve ein roter Personenwa gen auf. Valentin wich automa tisch von der Straßenmitte ab. Noch einen Blick warf

er. auf das funkelnde, ein wenig protzig breit gebaute Fahrzeug — da fuhr ihm ein Schreck durch den Körper, daß er für eine Sekunde sogar den Wagen verriß. Knapp, viel knapper als zulässig, wischten die beiden Wagen aneinander vorbei. Valentin hatte sich ganz klein gemacht hinter dem Steuer. Er gab noch vor der Straßenkrümmung As, daß der Laster unwillig durch die Kurve schmierte. Schneller, schneller, noch schneller aus der Sicht des roten Wagens kommen! Valentin sah immer noch die Num mer des Autos

! schoß es ihm durch den Sinn. Der hat diesmal Fracht für das Waldsanatorium — was für einen Umweg nimmt Valentin heute von der Sägemühle aus? Der junge Spediteur entschloß sich im ersten Augenblick, sein Auto zu wenden und hinter Valen tin nachzufahren. Doch die unbe deutende Landstraße war schmal, er hätte drei-, viermal reversieren müssen und dann vielleicht den Lastwagen sehr spät eingeholt. Da war es doch gleich klüger, wenn er auf seiner Fahrt einen Abstecher zum Waldsanatorium machte

. Dort mußten sie sich auf jeden Fall treffen. Valentin fühlte sich noch eine lange Weile recht ungut. Er ließ den Rückspiegel nicht aus den Au gen und fürchtete, daß jetzt und jetzt wieder der rote Wagen hinter ihm auftauchte. Was sollte er dann sagen? — Er hatte es noch nie notwendig gehabt, sich mit Ausre den herumzuraufen. Die Sonne blinzelte durch die Blätterschatten fröhlich in das Füh rerhaus. Friedl versuchte sich von neuem an einem leise gepfiffen- den Lied. Ihn bedrückte es, daß Valentin heute

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 8 of 32
Date: 29.04.2006
Physical description: 32
einmal ein Bewohner auf den Nachbarn mit dem Ham mer oder mit einem' zwei Kilo gramm schweren Stein los. Ein Wunder, dass die Bewohner des Hauses noch alle am Leben sind! Das Haus des Unfriedens in der Pu cherstraße in Klausen beherbergt ein Stück Südtirol-Geschichte. Denn es ist eines von vielen Eisenbahner- häusern, in denen vor Jahrzehnten zwei Realitäten aneinander geprallt sind: die aus dem italienischen Sü den zugewanderten Eisenbahner und die eingeborenen Bahnler. Valentin Rabanser, 68, heuerte 1963

bei den Staatsbahnen an und bekam 1968 eine kleine Wohnung im Eisenbahnerhaus in der Pu cherstraße zugewiesen. In dem Haus war er der einzige Deutsch sprachige, was dem Kondomiumle- ben nicht förderlich war. Denn be reits im Jahr 1992 musste sich die Gerichtsbarkeit mit den streitba ren Bewohnern des Klausner Ei senbahnerhauses befassen. Am 5. Jänner 1992 war es nämlich zu einer handfesten Auseinanderset zung gekommen. Gegen 16.30 Uhr war Valentin Rabanser vor seinem Wohnhaus spazieren gegangen, als er bemerkte

, dass die Hauskatze seines Nachbarn, eines aus Sardi !n einem Eisenbahner-Haus in Klausen tobt seit Jahren ein handfester Streit unter Nachbarn. Es fliegen Fäuste, Steine, und es wird gewürgt. Ein Report über das gescheiterte friedliche Zusammenleben zwischen deutschen und italienischen Eisenbahnern. nien stammenden Eisenbahners, in seine Wohnung eingedrungen war. Was in der Folge passierte, geht aus der Strafanzeige hervor, die Valentin Rabanser damals erstattete. , flach kurzer Zeit tauchte

war damit aber nicht befriedet. Im Gegenteil. Valentin Rabanser blieb in dem Haus ein - wie er selbst sagt - „Fremdkörper“. Hinzu kam, dass er sich benachteiligt fühlte. Als der Fa milienvater beispielsweise um eine größere Eisenbahnerwohnung an suchte, weil die Familie Nachwuchs bekam, kam er nicht zum Zug. „Kur ze Zeit darauf zog ein „Zugewander ter“ mit Kleinkind in die Wohnung ein, die Valentin Rabanser haben wollte. Als ihm seine italienischen Eisenbahnerkollegen rieten, er solle es mit Schmieren probieren, reiste

Rabanser mit einem Rucksack vol ler Weiri und Speck nach Verona - und kam wieder nicht zum Zug. Irgendwann bekam Valentin Ra banser dann doch seine größere Wohnung - was seine Probleme mit den Nachbarn aber nicht löste. In dem Haus wohnte nämlich ein Mann, mit dem sich ’Valentin Raban ser partout nicht verstand. Beispiels weise habe ihm der Nachbar „des öf teren die Wäsche, die meine Frau auf der Wäschabhänge zum Trocknen gehängt hatte, beschmutzt - um nur ein Beispiel zu nennen“. Am 16. Mai2003

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Volksbote
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Page 4 of 12
Date: 09.01.1958
Physical description: 12
Seite 4 „Volksbote" Donnerstag, den 0. Jänner .1958 Valentin von Oberinais, Apostel des Vinsdigaues Zu wenig bekannt in unserer Heimat ist Sankt Valentin von Mais, obwohl er zu den großen Männern gehört, die unserer Heimat zur Ehre gereichen. Geschichte und Legende erzählen: Sankt Valentin, ausgezeichnet durch hohe Heiligkeit, kam um das Jahr 435, wahrscheinlich im Gefolge der römischen Legionen, vom Niederrhein nach Passau in Bayern, um dort als Priester zu wirken. Er reiste nach Rom

bis Graubünden in der Schweiz. Sankt Valentin war somit ein Wan derbischof ohne festen Sitz, der aufmunternd und hilfsbereit die verstreuten Christen gemeinden aufsuchte und den Heiden die Frohbotschaft verkündete. Zuletzt ließ er sieh in Mais bei Meran nieder, wo er zu Ehren des Erzmartyrers Stephanus. Kirche und Klöster lein baute und '-Schüler um sich sammelte. Diese sollten ihrtfin seiner Missionstätigkeit helfen, die er von Mais aus entfaltete, und das Werk nach seinem Tode fortsetzen. Hier verdiente

, sind aber leider völlig verges sen. Die.große Verehrung, die Valentin damals beim Vollme genoß, führte sicher schon früh zeitig zur Gründung von Valentinskirchen in Tirol und den umliegenden Ländern. So strahlte der Heilige auch naah seinem Tode licht aus über, das Land, das durah sein apo stolisches Beten und Wirken wahrhaftig das seine geworden, war. Zwischen 748 und 763 wurden seine Reliquien nach Trient und zirka 764 vom Bayemiherzog Tassilo, dem Gründer von Innichen im Pustertal, nach Pas sau überführt

ja auoh nicht so gern wie heute und außerdem war es eine teure Angelegenheit. So wurden die Taten des Heiligen nur weitererzählt. Dieses münd liche Ueberlieferung verblaßte immer mehr und mehr und Sankt Valentin wurde in wei testen Kreisen , vergessen. Dem hl. Valentin sind in unserem Lande 23 Kirchen oder Ka pellen geweiht. Wie sich aus' einer Rundfrage ergibt, wird das Fest mit einer einzigen Aus nahme (St. Valentin auf der Haide) am 14. Februar begangen. Zuerst wurde Sankt radies“ genannt

hat, so gilt das wohl beson ders für Sankt Valentin. Die Kirche liegt zu Füßen ansteigender Weinberge, Ist selber ganz von Obstbäumen umgeben und wenn der Pilger und Naturfreund sich diesem Erden- fileck nähert, muß er daran denken, daß die Großen der .Kirche Immer die schönen Lagen suchten und liebten, well sie ln ihnen eine Spur, einen Abglanz der' ewigen Schönheit Gpttes sahen, deren Betrachtung in der Stille der Natur sie überaus glücklich machte und mit neuer Liebe zum Tabernakel führte

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Volksbote
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Page 15 of 16
Date: 17.02.1966
Physical description: 16
zu können, hat ihm jetzt der liebe Gott erfüllt. Extra viele Freunde und Verwandte, sowie die Autoritäten der Gemeinde haben mit der Teilnahme am Be gräbnis ihre Verbundenheit und Wertschätzung dem Wastl bewiesen. Aufgefallen sind auch die über hundert „Lanz“ oder Lanznachkom- men unter den Trauernden. Nun steht die Witwe, eine Tochter, fünf Söhne und drei Schwiegertöchter mit fünf Enkelkinder, ehrfurchts voll und dankbar am Grabe eines stets aufrechten braven Tirolerva ters. Herr gib ihm die ewige Ruhe! Valentin, geh du voran

! Eine heitere Geschichte von Franz Braumann Da will ich auch einmal erzählen, wie es damals nach dem großen Sturm Fridolin und Valentin beim Dachdecken ergangen ist. Fridolin, 'lor Lange, und Valentin, der Dicke, luitlcn im letzten Sommer die Kra merei unserer alten Nachbarin ge erbt. Der Lange war vorher Säge- schneider gewesen und der Dicke l.aslfahrer bei einer großen Fräch- U'rei. Sie waren zwei ungleiche /.willingsbrüder. Nun hatten sie stolz im Krämerhaus Einzug gehalten, wo die strenge Jungfer

Euphrosina den Haushalt führte. Als der große Sturm heraufzog, hatten Fridolin und Valentin den Unkrautacker auf dem Felde drau ßen umgeharkt. Auf ihren krummen Rücken klatschten die ersten, schwe ren Tropfen, da sprangen die Brüder wie gejagte Hasen auf dem Feldweg heimzu. Valentins Hut flog ihm weit voraus, und der Sturm hängte ihn auf den höchsten Obstbaum. Die Pan- 'offel trugen sie in den Händen, aber Fricdl stob dem Bruder auf ja und nein weit davon. Freilich, die Lan gen haben es immer besser

im Leben! schnaubte Valentin zornig hinterher. Bis Friedl das schützende Dach des Hauses erreichte, sprang der Sturm schon wie ein wildes Roß auf die Bäume und schnellte hinüber auf das Dach. Hui! polterte er die Ziegelreihen hinauf und suchte nach einer Lücke. Klatsch! barsten die ersten Schindeln vor Friedls Füße herab. Endlich war auch Valentin heran getrabt, vom Regenschauer durch weicht wie das Brot in der Suppe. Die Haare klebten ihm an der Stirn wie einst dem Napoleon, und bei den Hosenbeinen

rann das Wasser her aus. „Was für ein Glück, was für ein Glück!“ empfing ihn Fridolin. „Glück nennst du das!“ grollte der Dicke. „Freilich, schadenfroh bist du schon immer gewesen!“ Der Lange wehrte lachend ab. „Ich meine nur, weil der Sturm das Haus dach nicht fortgetragen hat.“ Valentin riß das Scheunentor in die Tenne auf, denn die Krämerei besaß auch Stall und Heuboden für drei Kühe. Da fiel sein Blick auf das Dach — es sah aus wie ein Sieb An vielen Stellen rann das Regen wasser auf das schön

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Der Pfeil
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Page 7 of 8
Date: 01.12.1981
Physical description: 8
— - — Franzelin Rosa — — — — Gebert-Deeg Waltraud + — — — Kaserer Robert — +■ — — Ladumer-Partanes Josef + -h + 4- Magnago Dr. Silvius — - — — Mayr Sepp — f — - Messner Dr: Siegfried T - + 4- Müller Dr. Erich — f 4- 4- Oberhäuser Karl + t — Peterlini Oskar — - - Rubner Dr. Hans — ■h _ - Spogler Or. Franz — — - - Valentin Dr. Hugo + 4- 4- Zeiger Dr. Anton — -h + 4- Zingerie Dr. Luis -1- f 4- 4- 8 10 9 7 LANDTAGSSITZUNG vom 7.10.81 Anwesenheitsliste der SVP Abgeordneten ZEITEN NAME 9.45 10.45 11.45 12.45

Achmüller Dr. Erich + + + - Benedikter Dr. Alfons - - - — Bertolini Maria + + 4- 4- Buratti Erich - + 4- 4- Dubis Dr. Klaus — 4- _ + Dumwalder Dr. Luis + + — — Franzelin Rosa - 4- 4- 4- Gebert-Deeg Waltraud — - — — Kaserer Robert — + + 4- Ladumer-Partanes Josef + 4- + + Magnago Dr. Silvius — — — — Mayr Sepp + — — 4- Messner Dr. Siegfried — + 4- + Müller Dr. Erich — + + 4- Oberhäuser Karl — — — — Peterlini Oskar — — 4- + Rubner Dr. Hans — — 4- — Spogler Dr. Franz — + + + Valentin Dr. Hugo

Dr. Siegfried - 4- 4* 4- Müller Dr. Erich - 4- + — Oberhäuser Karl - - — — Peterlini Oskar - - — — Rubner Dr. Hans 4- 4- — 4- Spogler Dr. Franz — - — — Valentin Dr. Hugo - 4- 4- 4- Zeiger Dr. Anton + - 4- 4- Zingerie Dr. Luis - + 4- 4- 7 13 11 10 LANDTAGSSITZUNG vom 20.10.81 Anwesenheitsliste der SVP Abgeordneten ZEITEN NAME 9.40 10.40 11.40 12.40 Achmüller Dr. Erich - + 4- + Benedikter Dr. Alfons - 4- 4- + Bertolini Maria + 4- 4- 4- Buratti Erich - + + 4- Dubis Dr. Klaus - + - - Dumwalder Dr. Luis

- 4- - - Franzelin Rosa + + 4- + Gebert-Oeeg Waltraud - - 4- — Kaserer Robert — 4- 4- — Ladumer-Partanes Josef 4- + - 4- Magnago Dr. Silvius - - - — Mayr Sepp — 4- 4- — Messner Dr. Siegfried -h 4- 4- — Müller Dr. Erich — — — — Oberhäuser Karl — 4- — — Peterlini Oskar 4- 4- 4- 4- Rubner Dr. Hans — 4- — — Spogler Or. Franz 4- 4* — — Valentin Dr. Hugo 4- 4- 4- Zeiger Dr. Anton - — — — Zingerie Dr. Luis + 4- + + LANDTAGSSITZUNG vom 6.10.1981 Anwesenheitsliste der SVP Abgeordneten ZEITEN NAME 9.45 10.45 11.45 12.45

Achmüller Dr. Erich + - 4- - Benedikter Dr. Alfons - - - - Bertolini Maria 4- 4- 4- Buratti Erich 4- 4* f 4- Dubis Dr. Klaus - - - - Dumwalder Dr. Luis - - - - Franzelin Rosa 4- 4- 4- 4- Gebert-Deeg Waltraud - 4- - 4- Kaserer Robert 4- + 4- - Ladurner-Partanes Josef 4- - - - Magnago Dr. Silvius - - 4* - Mayr Sepp - - +• _ Messner Dr. Siegfried 4- - f 4- Müller Dr. Erich + 4- 4“ 4- Oberhäuser Karl - - - 4- Peterlini Oskar 4- - 4" - Rubner Dr. Hans - - - - Spögler Dr. Franz - - - - Valentin Dr. Hugo

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 21 of 24
Date: 14.12.2006
Physical description: 24
KULTUR DIE NEUE SÜDTIROLER • 21 Donnerstag, 14.12.2006 Nr. 247 • Redaktion Kultur: Heinrich Schwazer - scnwazerWtageszeitung.it Es lebe der Blödsinn! Mit ihrem Programm „Genialer Unsinn“ führen Anita Köchl und Edi Jäger im Brunecker Stadttheater Bruneck Sketche von Liesl Karlstadt und Karl Valentin auf und ernten damit Lacher und begeisterten Applaus. von Markus Hellweger E s bedarf keiner Worte, durch bloßes Recken und Strecken schaffen es Anita Köchl und Edi Jäger bereits in der Anfangsszene

am FWihstückstisch, das Zwerchfell der Zuschauer in Wallung zu versetzen. Hinzu kommt eine unvergleichliche Mi mik, und wenn dann noch der Sprachwitz von Karl Valentin auf Bairisch wiefiergegeben wird, steht außer Frage, dass auf den Brettern des Brunecker Stadttheaters „Va lentins legitime Erben“ stehen, wie im Vorfeld angekündigt. Die Österreicher Köchl und Jäger treten in „Genialer Unsinn“ an die -Stelle des legendären Komiker- und Kabarettistenduos Liesl Karl stadt und Karl Valentin, weiches in der Zeit

der Weimarer Republik von München aus mit ihren Stücken und Sketchen für tief gründigen und anarchischen Hu mor sorgte. In einem zweistündi gen Programm, das bereits in Österreich und Deutschland zur erfolgreichen Aufführung kam, w'erden einige der bekanntesten Sketche von Karlstadt/Valentin an einandergereiht. Ganz clowngemäß tragen Köchl und Jäger rote Farbtupfer auf den Backen und der Nasenspitze. Im zeitgerechten Outfit - Jäger trägt etwa den für Valentin typischen Hut - wird der Geist Valentins

, aber an und für sich gut ist. Das Spießer tum wird hier vorgeführt. Die Wirtshausgespräche im Hof bräuhaus sprengen mit ihren Dia logen die Grenzen von Absurdität und Nonsens. „Unser täglich Brot gib uns morgen“ wird da beschwo ren, w r eil man ja auch morgen wel Anita Kochl und Edi Jäger als Liesl Karlstadt und Karl Valentin: Gefeierter Nonsens ches brauche. Auch Politisches wird leicht angekratzt. So sei man froh, dass Hitler nicht Kräuter heißt, sonst müsse man ständig ru fen: „Heil Kräuter!“ Den Höhepunkt

pe, garantieren für weitere Lacher. Manche Szenen wirken vielleicht etwas schemenhaft, etw r a w'enn die unauffindbare Brille gleichzeitig auf der Stirn getragen wird, diese rettet jedoch Valentins Sprachwitz wieder. Geist und Zwerchfell wer den dabei gleichermaßen angeregt. Den „Wortzerklauberer" (Alfred Kerr) Valentin sollte man freilich auch mögen. Wer erwartet sich schon auf die Frage „Früher gab’s die Monarchie, und was ist heute?“ als Antwort „Samstag"? Es lebe eben der Blödsinn! Das Stadttheater

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 10.03.1994
Physical description: 16
, und auch die Hühner trippelten jetzt eine hinter der anderen in die Steige herein. Anni verstand es, den Tieren Wohlbehagen und Zu friedenheit zu verschaffen. Aber nicht nur den Tieren. — Friedl und Valentin blickten der Fortgehenden nach. Ihre Stim mung hatte sich aus allen körperli chen Mühen und geistigen Niede rungen des schwierigen Tages wieder in Höhen gehoben, wo Le ben Musik, Glanz und Duft zu werden beginnt. Sie vertrugen es nicht, in diesem Zustand Euphrosina zu begegnen. Sie schlichen wie Diebe hinauf

Leben. Dahinter stieg ein Acker hang mit Korn an. Auf dem schma len Rain streiften ihnen die Ähren um das Gesicht. Aus dem jungen Krautacker hoppelten zwei Hasen, und im Klee vor dem Waldrand stand lauschend ein Rudel Rehe. Nach einem langen Umweg, als die Brüder hoffen durften, daß Eu phrosina schon schlief, kehrten sie heim in das Haus ... Die Tage und Wochen füllten sich bis zum Rande mit Arbeit. Friedl und Valentin gruben sich mit jedem Tag tiefer in ihr erden nahes Dasein hinein. Sie erkann ten

oder Schöberreihen muß ten zerstreut und nochmals liebe voll in der Sonne hin- und herge wendet werden. Und erst am Ende des zweiten Tages ächzte der hochbeladene Wagen daheim in die Tenne. Die Brüder schichteten das Heu unters Dach, das Haar voll Halme und die Halsgrube voll Schweiß. Und morgen so, und übermor gen so — wochenlang ... — „Das Geld!" sagte Euphrosina eines Morgens. Wer hätte ge dacht, daß an diesem Tage ein neuer Monat begann? Valentin fühlte ein Unbehagen aus der Magengrube heraufstei gen

war nicht so reichlich im Krämerhaus, daß nicht auch noch ein Braten, ein Aufschnitt beim Wirt im Dorf geschmeckt hätte. Schließlich mußte man unter die Leute kom men, damit die Fremdheit wich. Jetzt stand Euphrosina vor dem Tisch und forderte drohend: „Das Geld!" Friedl blickte auf Valentin: du führst die Kasse! Dieser zuckte ergeben die Schultern. „Wieviel macht es?" Als jedoch Euphrosina eine lan ge Liste vorlegte, erblaßten die Brüder bei dem ersten Blick, den sie darauf warfen. Was, Tag fürTag

war aufgeschrieben, jede Ware zum vollen Ladenpreis, jede Schnitte Brot, vom Fleisch gar nicht zu reden! Die Zahlen kletter ten immer höher, je tiefer ihre Augen an der Kolonne hinabwan- derten. Und zuletzt stand da eine Summe, die mindestens so hoch war, als hätten sie nur als Sommer frischler ein Nichtstuerleben im Krämerhaus geführt. Friedl strich betroffen über sei ne Schwielen an den Händen. Valentin erhob sich stumm und schritt schwerfällig über die Stiege hinauf. Er kramte oben im Schrank

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 20.01.1994
Physical description: 16
Donnerstag, 20. Jänner 1994 Der Roman im \folksfootOIl Seite 14 © FRANZ BRAUMANN 6 Endlich hatte Friedl seinen zer drückten Brief aus dem Hosensack mit einer Behutsamkeit herausge zogen, und auch Valentin legte jetzt den seinen, noch ganz glat ten, dazu. Er wartete eine kurze Pause in dem Wasserfall der Worte ab und sagte dann, gleichsam ent schuldigend: „Da ist aber auch noch ein Schreiben — vom Ge richt!" Die derbe, kräftige Frau stützte, jäh verstummt, ihre Arme auf den Ladentisch

?" wagte Friedl endlich wieder zu sprechen. Sie nahm das entfaltete Schrei ben in ihre zitternden Hände und bewegte tonlos ihre Lippen. Wenn sie auch noch an dem Schreiben g ezweifelt hätte, der Stempel des Gerichtes zerstörte auch die letz te, schwache Hoffnung. Schweiß stand ihr auf der Stirne, sie schaute hilflos von einem zum andern. Friedl spürte, daß dieses Eisen jetzt gleichsam weich genug zum Schmieden war. Man mußte die rechten Worte finden. Er schaute auf Valentin — doch der ließ ihn völlig

im Stich. Der schaute nur auf seinen Lastwagen hinaus, am lieb sten hätte er alle Verhandlungen dem Bruder allein überlassen. „Ihr müßt Euch nicht so aufre- gen, Frau Euphrosina. Es soll ja nichts anders werden. Nun gut, wir sind als Erben eingetragen — aber Ihr führt den Laden weiter wie bei der Epplin, tröste sie Gott!" Die Frau horchte auf. „Ihr zwei zieht gar nicht in das Haus ein mit euren Familien?" fühlte sie eine geringe Hoffnung keimen. Valentin lachte polternd. „Fami lien — die gibt

es noch gar nicht!" Friedl hütete sich, schon jetzt alles zu versprechen. „Das hat al les noch seine gute Zeit." Er dachte an das gar nicht so kleine Haus, von dem er allerdings noch nichts als den altertümlichen Laden ge nauer kannte. An die Stuben konnte er sich nicht mehr erin nern. „Wir zwei allein hätten ja noch Platz genug in dem Haus." Valentin stiegen freilich leise Be denken auf, wenn er sich vorstell te, er müßte einmal mit Euphrosi na zusammen unter einem Dache leben. Seine jetzige Hausfrau

, so oder so! Sie wischte die Hände an ihrer blauen Verkaufsschürze ab und reichte die Rechte Friedl hinüber. „Wenn es schon so ist, dann sollten wir uns einmal richtig be grüßen!" Das freundliche Lächeln gelang ihr noch sehr wenig. „Wollt ihr zwei denn nicht in die Stube kommen?" Und als wäre dies eine beschlos sene Sache, trat sie um den Laden tisch herum und sperrte die Tür zum Geschäft ab. • Valentin war schon daran gewe sen, sich noch zurückzuziehen. Nun war ihm der Ausgang ver sperrt, und er folgte der Frau

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Nos Ladins
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Page 8 of 12
Date: 15.04.1957
Physical description: 12
da La Val — 6) Rev. Pater Paul Pizzinini, Ca plan dl Spitol da Balsan; — 7) Rev. Siur Enrico Valentin, Jesuiten Colleg, Freibergstrasse, Linz, Au stria; — 8) Rev. Siur Alfonso Tasser, Präfekt, Kassianeuin, Pursenü. THEOLOG1A: 9) Siur Granruaz Josef, Seminar da Pur senü; — 10) Siur Fr. Ildefons Valentin, Stift Muri Gries-Balsan; — 11) Fr. Emilio Pizzinini S. J. Catholie Seininarv, Tokjo, Japan. MON1ES DE BADIA: 1) Suor Bronislava Pescollderungg, Val- duna, Versorgungshaus, Rankweil, Vorarl berg

; — 2) Suor Camilla Pizzinini, Casa Ricovero, Maia Bassa, Merano; — 3) Suor Tarzisia Pizzinini, Ospedale Cortaceia (Bo zen); — 4) Suor Jolanda Valentin, Marlins brunn, Merano; — 5) Suor Maria Verena Castlunger, Casa Ricovero, Maia Bassa, Merano; — 6) Suor Lucieklis Pitscheider, Clinica dello Spirito Santo, Monte Mario, Via Trionfale 228, Roma; — 7) Mater Maria Pitscheider, Dame Inglesi, Pursenü; — 8) Suor Angela Pitsclieider, Klarissen- klosler, Pursenü; — 9) Suor Maria Vale ria Valentin, St. Philomena’s

Convent, Bonville, lload Altrincham Chesliire, En gland. STUDENC DE BADIA 1) Irsara Alfonso, Stud. Medicinae, Uni- versitä, Firenze; — 2) Valentin Josef, Re- diffianum, Merano; — 3) Dapunl Giovan ni, Francescani, Bolzano; — 4) Valentin Hugo, Francescani, Bolzano; — 5) Pit- sclieider Giovanni, Magistrali, Merano; 6) Comploi Willi, Scola Media, Urtisei; — 7) Clement Angela, Orsoline Brunico; — 8) Nagler Maria, Orsoliile, Brunico; — 9) Veneranda Irsara, Orsoline, Brunico; — lü) Valentini Erbin, Convento

Beneditini, Muri-Gries-Balsan; — 11) Pizzinini Paola, Orsoline, Brunico; — 12) Pizzinini Lois, Vineentinum, Pursenü; — 14) Pitsclieider Maria, Orsoline, Brunico; — 14) Irsara Alfredo, Vinzentinuin, Porsenü; — 15) Ir sara Albert, Francescani, Bolzano; — 16) Irsara Giovanna, Dame Inglesi, Porsenü; — 17) Crafl'onara Melitta, Dame Inglesi, Pursenü; — 18) Rungg Rita, Dame Inglesi, Pursenü; — 19) Valentin Giovanna, Trat tengasse 12, Pursenü; — 20) Irsara Franz, Novacella, Pursenü; — 21) Irsara Anton, Novacella

, Pursenü; — 22) Valentin Ir sara, Balsan; — 23) Castlunger Lois, pr. Hellriegel, Viale Venezia, Balsan; — 24) Irsara Anna, pr. Hellriegel, Viale Venezia, Balsan; — 25) Clement Cherubina, pr. Hellriegel, Viale Venezia, Balsan; — 26) Pescosta Erbin, Scola d’Arte, Selva-Gar- dena; — 27) Valentin Federico, Scola d’Arte, Selva-Gardena; —■ 28) Valentin Rudi, Landwirtschaftliche Schule, Lienz. Osttirol, Austria; — 29) Irsara liansi, Ho- telfaclischule c/c Schulze, Berlin, Span dau, Zeppelinstr

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 21 of 24
Date: 29.12.2006
Physical description: 24
KULTUR OIE NEUE SÜOTIROLER Freitag, 29.12.2006 Nr. 257 21 ■ Redaktion Kultur: Heinrich Schwazer - schwazerirtageszeitung.it Karl Valentin zu Silvester Passend zum Jahresausklang gastiert auf Einladung des Südtiroler Kulturinstitutes das legendäre ValentinKarlstadt Theater aus München mit einem Klassiker des unvergesslichen Komikers Karl Valentin: „Die Orchesterprobe und andere Katastrophen“. D er bereits zur Tradition ge wordene Silvesterabend des Südtiroler Kulturinsti tuts - auch heuer

wieder in Zusam menarbeit mit dem Parkhotel Lau rin - beginnt um 20.00 Uhr und fin- det im Bozner Waltherhaus statt. Wer das Jahr heiter ausklingen las sen möchte, sollte sich ehest mög lich Karten besorgen. Die Gelegenheiten können nicht banal genug sein, dass Valentin sie Karl Valentin und sein Orchester: Haarsträubende, zeitlose Komödie nicht zum Sabotieren der Orchesterprobe nutzt. In der haarsträubenden, zeit losen Komödie gibt Valentin nacheinander den Trompe ter, Violinisten und Schlag zeuger. Ständig

provoziert der „schlechte“ Musiker den Vorstadtkapellmeister, indem er ihn in belanglose Diskussionen verwickelt. In der Zwischenzeit gibt das Orchester unsägliche Kost proben mal schwungvoller, mal skurriler Musik ab. Es erklingen „originelle" Ar rangements bekannter Ou vertüren von Mozart, Strauß, Rossini und Suppe. Zu nehmend wird jede Valentinsche Entgleisung auch als Erlösung von der „Katzenmusik“ begriffen. Wie immer bleibt Valentin stur und lässt mit der typischen Bockigkeit gegenüber der Obrig

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 19 of 24
Date: 05.05.2006
Physical description: 24
PUSTERTAL mm DIE NEUE SÜDTIROLER % Tageszeitung Freitag, 5.5.2006 Nr. 88 19 > Redaktion Pustertal: Silke Hinterwaldner - silke@tageszeitung.it Hahnenkampf der Sekretäre Alfred Valentin und Eugen Volgger liegen sich in den Haaren. Der Generalsekretär der Gemeinde Bruneck und sein Stellvertreter flicken sich gegenseitig am Zeug, wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Nun geht der Zwist der Sekretäre vor Gericht weiter. '.KJairiCF <^<ftär£i von Silke Hinterwaldner D ie traute Zweisamkeit ist lang

schon Geschichte. Al fred Valentin und Eugen Volgger sind jetzt sogar so weit ge gangen, dass sie ihre Differenzen vor Gericht austragen, obwohl sie doch die Geschicke der Gemeinde Bruneck in funktionierendem Teamwork leiten sollten. Der eine, Alfred Valentin, ist Gene ralsekretär im Hauptort an der Rienz. Der andere, Eugen Volgger, ist sein Stellvertreter. Beide sind also dafür zuständig, dass - abgese hen von allen politischen Entwick lungen - die Gemeinde nach streng juridischen und oft

und in erster Person gegen Alfred Valen- Generalsekretär Alfred Valentin: „Einstimmiger Beschluss im Ausschuss“ Kein Friede hinter den Mauern: Das Brunecker Rathaus : tin angestrengt. Inhalt des juridi schen Disputs ist die Ergebniszu lage für den Vizesekretär. In einem Gutachten kam Valentin zum Schluss, dass es „keine Zulage gibt, weil kein messbares Ergebnis vor liegt“. Valentin erklärt dazu: „Schließlich und endlich tragen wir große Verantwortung, indem wir öffentliche Gelder verwalten.“ Ihm ; liegt

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Volksbote
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Page 7 of 12
Date: 25.07.1957
Physical description: 12
- tal; Josef Lechthaler, Kortsch 64, Vinschgau; Anna Maier, Staben 30, Vinschgau; Friedrich Mayr, Laatsch 10, Vinschgau; Felix Pratzner, Laatsch 11, Vinschgau; . Johann Habicher, Gasthaus „Ortler“, St. Valentin 13, Vinschgau; Otto Habicher, Kaschonstr., St. Valentin 7, Vinschgau; Josef Turin, Laatsch 46, Vinsch gau; Jakob Punter, St. Valentin 10, Vinsch gau; Kassian Eller, St. Valentin 20, Vinsch gau; Mainard Stecher, Gasthaus, St. Valentin, Vinschgau; Franz Habicher, Hotel „Post“, St. Valentin

1, Vinschgau; Karl Kaltenbacher, Mitterkaschon, St. Valentin, Vinschgau; Karl Kollemann, Kaschon, St. Valentin 25, Vinsch gau; Johann Kollemann, Kaschon, St. Valen tin 25, Vinschgau; Johann Sprenger, Kaschon, St. Valentin 56, Vinschgau; Emil Waldner, . St. Valentin 44, Vinschgau; Josef Stecher, St. Valentin 28, Vinschgau; Gebhard Stecher, Mühlen, St. Valentin 52, Vinschgau; Wilhelm Anstein, St. Valentin 52, Vinschgau; Anna Habicher, St. Valentin 64, Vinschgau; Paula Habicher, St. Valentin 60, Vinschgau

; Sieg fried Egger, St. Valentin 48, Vinschgau; Mar tin Federspiel, Rojen-Reschen 95, Vinschgau; Pius Maas, Reschen 78, Vinschgau; Franz Zegg, Reschen 74, Vinschgau; Hans Baldauf, Tendershof, Roi-Reschen, Vinschgau; Ferdi nand Dilitz, Reschen 51, Vinschgau; Josef Folie, Engl, Reschen 50, Vinschgau; Johann Josef Folie, Reschen 46, Vinschgau; Rudolf Folie, Reschen, Vinschgau; Johann Stecher, Fischer, Reschen 3, Vinschgau; Josef Patschei Astmaier, Zod, GfriU-Tisens, Vinschgau; Franz Kiener, Junker

Hohenegger, Melag, Langtau fers 75, Vinschgau; Siegfried Hohenegger, Pratzen, Langtaufers 60, Vinschgau; Ignaz Thöny, Patscheid, Langtaufers 53, Vinschgau; Leopold Hohenegger, Pazin, Langtaufers 48, Vinschgau; Johann Eller, Pfeif, Langtau fers 46, Vinschgau; Alois Stecher, Pleif, Lang taufers 47, Vinschgau; Ignaz Theiner, Padöll, Langtaufers 44, Vinschgau; Hans Stecher, Pa döll, Langtaufers 43, Vinschgau; Kassian Pa- döller, Zerkas, Langtaufers, Vinschgau; Peter Valentin Stecher, Zerkas-Capron, Langtau

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 07.07.1994
Physical description: 16
— der ganze Be sitz konnte ihm jetzt gestohlen werden! Was brachte er denn an deres als Aufregung, Plage und Enttäuschung! Valentin dachte nicht anders. Nun waren sie wieder von Federn auf Stroh gekommen. Wie lange noch, dann lagen sie auf dem nackten Boden: Krämerei ge schlossen, niemand, der den Haushalt führt! Harren und Ban gen und dazu freundliche Gesich ter schneiden müssen: Das Ge schäft? Freilich wird es wieder auf getan, nächste Woche schon! Man brauchte ja nur eine Anzeige einzurücken: Nette

, junge Ver käuferin gesucht! Der ältere Zwillingsbruder spuckte verächtlich aus. Er rührte diesmal keinen Finger dafür. Er stach höchstens die Wassergräben weiterhin aus und erntete das letz te Obst. „Was soll jetzt geschehen?" fragte Friedl, allmählich wieder ge faßter geworden. „Tu, was du willst — ich halte nimmer mit!" grollte Valentin. Und als wäre das sein, letztes Wort in dieser Sache gewesen, wandte er sich ab und schritt allein quer über die herbstliche Wiese fort. Friedl stand noch lange

er oh ne Licht zu seinem Zimmer hinauf. Als er eintrat, wunderte er sich, daß von dem drüberen Bett bereits ein Schnarchen kam. Schlaf zu, ich weiß mir schon selber Rat... — Am Sonntag stand das Krämer haus leer und völlig verwaist. Jo hanna war auf den angekündigten Besuch zu ihrer Schwester gefah ren. Als Friedl zum Autobus hin überblickte, begann ihm ein Licht aufzugehen — auch Hannes stieg ein. Als wenn er dazu bestellt wä re! ging es dem Beobachter durch den Kopf. Valentin war mit dem frühesten

sen. Natürlich zog er zurück in die Säge — sollte Valentin sich um die Krämerei sorgen! Er konnte zu sperren oder offenhalten, verkau fen oder verschenken — ganz nach seinem Belieben. Herrgott, wie lang braucht ein Mensch, bis er einmal klug wird! dachte Friedl aufgekratzt vor Einsicht und Selbstbewußtsein. Die alte Frau Blümel war fortge trippelt in die Kanzlei hinauf, die seit den jahren, als der Sägemüller gestorben war, nur ab und zu für einige Stuhden benutzt wurde. Sie brachte einen Pack

zur hinteren Tür, aber er wunderte sich, daß sie noch offen stand. Sonst sorgte im mer Johanna, daß abgesperrt wur de. Sie hatte ja längst alle hausfrau lichen Rechte übernommen. Er legte Mantel, Hut und Schuhe im Vorraum ab, stieg in die Filzpantof- feln und trat in die Sube. Er erschrak. Valentin und Johan na so traut beisammen? Der Mann saß mit dem Rücken zu ihm am Tisch. Als er sich umwandte, war es Hannes. Der Verwalter tat weder über rascht noch verlegen. „Wir haben noch auf dich gewartet", erhob

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Volksbote
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Page 14 of 16
Date: 27.01.1994
Physical description: 16
Seite 1 4 Donnerstag, 27 . Jänner 1994 Der Roman im \fc>lksboten ' FRANZ BRAUMANN © FRANZ BRAUMANN 7 Als Fried! mit dem Fin ger auf ihn wies, sagte sie: „Ein Herr steht draußen und möchte ein paar Worte mit ihm reden." „Ein Herr, mit mir?" Valentin war jäh erblaßt. Ihm schwante nichts Gutes. Er erhob sich zögernd und wischte sich wieder einmal die Hände an seinem speckigen Zwilch ab. Als er den ersten Schritt in den Laden hinaus setzte, meinte er, der Schlag müßte ihn treffen: Sein Juniorchef

, wandte er sich um. „Ich habe im Waldsanatorium fast zwei Stunden auf Ihre Ankunft gewartet. Zufällig komme ich auf der Rückfahrt durch dieses Nest und sehe unsern Wagen stehen. Sie werden mir sicher etwas erklä ren können!" Valentin war noch nicht soweit. Wo sollte er anfangen? Mit dem Umweg zum fernen Gemeinde postamt, mit der Erbschaft, mit dem Besuch bei der Jungfer Eu phrosina? Er hatte den ganzen Vor mittag für sich verwendet — und dieses Unrecht verschlug ihm die Rede. Er hatte noch nie

etwas Un rechtes getan — ein einziges Mal schlug er über die Stränge, und schon saß er tief in der Pech schüssel! Der junge Chef spielte erregt mit dem Startschlüssel. „Ich kann ja dem Gedächtnis noch ein wenig nachhelfen. Vor drei Stunden ist mir der Lastwagen stadtzu, also in der entgegengesetzten Richtung zum Waldsanatorium, begegnet. Wo haben Sie sich seither herum getrieben?" Herumgetrieben! Der junge Chef war nicht älter als Valentin. Wie einen Schulbuben braucht er mich auch nicht zu behandeln! dachte

ich mir nicht nachsagen!" „Was, empflindlich auch noch!" fuhr ihn der junge Herr an. „Sie haben den Dienst so gröblich ver nachlässigt, daß es für eine Entlas sung reichte! Tun Sie das öfter?" Valentin sah plötzlich rote Flek- ken vor seinen Augen. „Das ist eine Beleidigung, Herr Chef. Ihr braucht gar nicht mit einer Entlas sung zu drohen — ich kündige selber zum nächsten Ersten! Und den versäumten halben Tag zieht genau von meinem Lohn ab! Schenken laß ich mir nichts!" Es kribbelte in seinen Fäusten. Er wandte

Lastwagen sprang an. Er ließ den Diesel Warmlaufen, dann wendete er langsam auf die Mitte der Straße hinaus. Er brannte in einem so knirschenden Zorn, daß er alles andere um sich vergessen hatte. Als er eben vom ersten auf den zweiten Gang umschalten wollte, wurde heftig an die Tür des Füh rerhauses getrommelt. Valentin streckte sich nach der rechten Wa genseite und blickte hinab. Neben dem hochgebauten Wagen rannte Friedl einher. Da mußte er mitten im Zorn lachen und hielt noch einmal den Laster

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