2568 femrne de Claude), das Weib als ein Scheusal hinzustellen und sie *um bösen Engel des Mannes zu machen. Der „Figaro" erzählt nämlich, daß Dumas ein neues Stück unter der Feder habe, das sich „Der Ehebruch einer Seele" betitelt. Erster Akt: Valentin und Stephan«, ein unschuldiges sechzehnjähriges Kind, sitzen auf einem Baume und losen. Valentin ist dahin entflohen, weil er dort wenigstens sicher ist, daß ihm die Geliebte
nicht untreu wird. Aber der Aufenthalt in höheren Regionen nützt nichts. Kaum ist sie heruntergestiegen, wi.d sie auch schon untreu. Der Kapitän Gulistan ist der Glückliche und Valentin kommt gerade dazu, als er sie in seine Arme schließt. „Sie sind sich Alle gleich", sagt er, worauf der Vorhang fällt. Zweiter Akt: Große Dinge haben sich ereignet. Stephan« ist todt und Valentin, der ihr überallhin folgt, trifft sie in einem besseren Jenseits
wieder. Stephan« ist ein Engel geworden. Sie hat keine Hände und keine Füße, überhaupt keinen Körper mehr. Nur ein Kopf und zwei Flügel sind übrig geblieben. „Jetzt ist sie ein Engel", sagt Valentin, „jetzt kann ich an ihrer Treue nicht mehr zweifeln." Da fliegt ein Schmetterling hinzu, setzt sich auf den Lippen Stephana's nieder und diese küßt ihn. „O diese Weiber!" ruft Valentin aus, „selbst als Engel bleiben sie Weiber! Welche Infamie
!" Dritter Akt: Stephan« wird bestraft. Sie hat aufgehört ein Engel zu sein und ist nur noch eine Wolke. „Jetzt wird sie doch treu sein? fragt sich Valentin. „Als Weib hatte sie einen Körper, den sie preisgab, als Engel hatte sie Lippen, die sie mit Küssen bedecken ließ, aber als Wolke muß sie keusch und rein bleiben." Vergebliches Hoffen! Der Kapitän Gulistan geht spaziren, eine Zigarre rauchend. Stephan« erkennt ihn und siehe
da, in wenigen Minuten ist sie mit dem Rauche seiner Zigarre in die Lüfte verflogen. „Niederträchtig!", ruft Valentin, „selbst als Wolken taugen die Frauen nicht" und er fleht zuni Himmel, Stephan« zu bestrafen. Sofort erscheint sie als Wolke und löst sich auf- Ein scharfer Geruch durchdringt die Bühne und den Zuschauerraum. Dieses Mal ist Stephan» nicht mehr im Stande, zu sündigen, sie ist nichts mehr als — ein Geruch!" (Ein Monstrum