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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 27.07.1921
Physical description: 4
-Seite %> „91 1 n ett t Zeitung" NL M. Ms dem ffifp W neuen MM. Die „Reichspost" veröffentlicht die zwischen der öster reichischen Regierung und der Finanzkowmission des Völkerbundes getroffenen Vereinbarungen über die Er richtung einer neuen Notenbank. Die Grundlagen über die Währungsreform enthalten folgende Punkte: v I. Währung. 1. Es wird in Aussicht genommen, die jetzige österrei chische -Kronenwährung durch eine neue auf Gold lautende Währung zu ersetzen. Nach der mit „100 Kronen

des Völkerbundes bei der Reparationskommission die Verwendung der Wertpapiere in dem angegebenen Sinne erwirke. 8. Das Aktienkapital ist von dem Zeichner bar, ö. y. in solchen ausländischen Valuten oder sofort verfügbaren Guthaben, welche das Gründungskomitee für ausreichend befinden wird, einzuzahlen. Für die Einzahlung der Hälfte der Zeichnungsbeträge können kurze Termine zu gelassen werden, doch nriisfen die Zeichner für die gestun deten Beträge gehörige Unterlagen in solchen Werten be stellen

Schuldscheine ausstel len, öie er mit . . . % pro anno verzinsen wird. Auch wird ein Awortisierungsplan für die Abtragung dieser Schulden entworfen werden. 16. Um die Position der Bank im Interesse der destni- tiven Stabilisierung der Währung zu stärken, wird das Finanzkomitee des Völkerbundes außer den vorgesehe nen Krediten zur Deckung der aus dem Auslande zu be ziehenden Lebensmittel einen besonderen Valuta kredit von angemessener Höhe im Auslande vermit teln. Der Ertrag dieses Anlehens, das der Staat

ebenso sicherstellen wird, wie die sonstigen vom Finanzkomitee des Völkerbundes in Aussicht genommenen österreichi schen Hilfskreöite wird der Bank zur Stärkung ihrer Va lutabestände übergeben werden. Für diesen Betrag wird die Bank Schuldnerin des Staates, dem sie nach dem unten folgenden Plane dafür Zinsen zu vergüten hat (siehe Nr. 20). 16. Die Bank erhält für die Zeit von 25 Jahren das Privilegium der ausschließlichen Notenausgabe in Oesterreich. Die näheren Bestimmungen über die Aus übung

Bank zu verwenden hat, ein Viertel wird als Super- öividenöe an die Aktionäre verteilt, und ein Viertel dient zur Herabminderbng der Notenschulö des Staates an die Bank. m. Finanzkontrolle^ 21. Die Kontrolle über öie Verwendung der durch die Aktion des Finanzkomitees des Völkerbundes aufge brachten ausländischen Mittel, über den Eingang und öie Verwendungen der der Verzinsung und Amortisierung dieser Anleihen besonders gewidmeten Erträge aus staat lichen Einnahmequellen, sowie iiber

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 09.09.1922
Physical description: 4
Preis 400 itanten des Graphischen Kartells in Innsbruck Herausgegeben von der graphischen Arbeiterschaft. Verantw. Ernst Müller, Innsbruck Nr. 2 Innsbruck, S. September 1922 Nr. 2 Sefterreich vor dem Völkerbund. Bundeskanzler Dr. Seipel schildert dem Völker bundsrat das Elend unseres Staates. Genf, 6. Sept. Bundeskanzler Dr. Seipel hat heute dem Völkerbundrat in einer großen Rede ausführlich die Notlage Oesterreichs dar gelegt. Offizielles Communique des Völkerbundes. G e n f, 6. Sept. Ueber

die nichtöffentliche Sitzung des Völkerbundrates wird folgendes offizielles Communique vom Generalsekretariat des Völkerbundes ausgegeben: Der Völkerbund rat hat in geheimer Sitzung an den österreichi schen Kanzler eine Reihe von Fragen gerichtet, um über einzelne Punkte feiner in öffentlicher Sitzung vorgebrachten Darlegungen Klarheit zu gewinnen. Kanzler Seipel und Außenminister Grünberger erteilten die gewünschten Auskünfte. Der Völkerbundrat beschäftigte sich weiters mit dem Verfahren, das bei Behandlung

. Er hat dieses Komitee ermäch tigt, fallweise Vertreter -anderer Länder, die, wenn auch nur in bestimmten Fragen, am öster reichischen Problem interessiert sind, beizuziehen. Außerdem hat der Völkerbundrat dem Komitee, das sich mit der Behandlung des österreichischen Problems beschäftigen wird, die gesamte tech nische Organisation des Völkerbundes zur Ver fügung gestellt, einschließlich der wirtschaftlichen, finanziellen und juristischen Experten. Das österreichische Komitee wird seine erste Sitzung nächsten Freitag

abhalten. Es ist alles vorge- ke'hrt, damit die nötigen vorbereitenden Arbeiteil bis zum Zusammentritt des Komitees durchge führt fein werden. Warme Worte des Mitgefühls für Oesterreich. Genf, 7. Sept. Heute vormittags beschäftigte sich vie Vollversammlung des Völkerbundes neuerdings mit der österreichischen Frage. Als erster ergriff der schweizerische Bundesrat Motta das Wort, der in längeren Ausführungen, erschüt tert von den Darstellungen des österreichischen Vertreters, für baldigste und wirksame

der Arbeiten betont und fand bei allen Delegierten volles Verständnis und die Zusage der Berücksichtigung dieses Wunsches. Besprechungen Seipels. Genf, 7. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Bundes kanzler Dr. Seipel hat heute vormittags an der Vollversammlung des Völkerbundes, die sich mit der österreichischen Frage beschäftigte, teilgenom- men. Am Nachmittag hatte der Bundeskanzler zahlreiche Besprechungen mit den maßgebenden Persönlichkeiten, die sich zurzeit in Gens aufhal ten. Morgen früh begibt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 08.05.1936
Physical description: 8
. Wenn die Vvlkerbund- organisativn ideal wäre, könnte man sich eine Fortsetzung des Kampfes gegen Italien seitens des Völkerbundes nicht bloß vvrstellen, sondern sogar eine erhebliche Verstärkung dieses Kampfes. Inzwischen ist aber im Hinblick aus die nunmehr unter den leitenden Mitgliedern des Völkerbundes herrschende Verwirrung zu erwarten, daß der Völkerbund rat denselben Weg wie bas Oberhaupt des abessinischen Staates antreten und aus eine Fortsetzung des Kampfes verzichten wird. Die Liquidation

des italienisch-abessinischen Konfliktes schränkt die Ausgabe des Völkerbundes auf das große Pro- blem ein: Europa gegen die Gefahr zu verteidigen, welche es bedroht. Die Frage lautet, wie es zu verhüten wäre, damit das Schicksal Abessiniens nicht jenes zahlreicher europäischer Staaten werde. Der Völkerbund hat eine neue Niederlage erlitten, doch kann diese für denselben der Ausgangspunkt künftiger Siege und Erfolge sein, wenn er es verstehen wird, aus der Niederlage die Lehren zu ziehen

des abessinischen Krieges ist zwei fellos ein Triumph aller offenen und verborgenen Gegner des Völkerbundes und der kollektiven Sicherheit. Sie rufen schon überall öffentlich aus, daß der .Völkerbund ein Fiasko erlitten hat, daß er zu nichts gut und unbrauchbar ist. Was uns anlaugt, erklären wir, der Völkerbund ist zu nichts gut, es sei denn, wenn wir ihn zu etwas gilt machen und dann wird er nicht bloß von Nutzen, sondern sogar un ersetzlich sein. Der Völkerbundpakt führt nicht präzis an, in welchen Fällen

, welche für eine „Elastizität" eintraten und welche bezüglich ihrer ' enen Teilnahme an den Sanktionen in bestimmten Fällen innere Vorbehalte machten. Das heutige Fiasko des Völkerbundes und seines Pak tes ist noch nicht ein Fiasko der kollektiven Sicherheit, denn diese existiert bisher nicht und muß erst geschaffen werden. Es ist offensichtlich, daß es unmöglich ist, die Unabhängigkeit der Mitglieder des Völkerbundes durch Anwendung von Maßnahmen zu verteidigen, wie es die gegen Italien ange wendeten Sanktionen

waren, zumal wenn es sich um kleine europäische Staaten handeln würde, welche nicht solche .na türliche Wälle, wie Abessinien sie hat, besitzen. In einem solchen Falle wird die Anwendung von tvirtschafklichen und Bvykottsanktionen in ihrem ganzen Umfange und für alle Mitglieder des Völkerbundes, die sich an demselben beteili gen müssen, bindend sein, und keiner derselben darf deser tieren. Aber auch derartige Maßnahmen werden das An-- grisfsöbjekt nicht schützen, wenn nicht parallel zu militäri schen

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 11.09.1926
Physical description: 4
Deutschlands in den Bölker- M. Der Erfolg sei den wichtigen Berhandlnngem zn Weit, die seit dem porigen Jahre im beste» versöhn ten Geiste geführt worden seien. Er begrüßt lAischland und dankt den Delegierten, daß sie gleich an keiften Arbeitssitzung teilnehmen. Es sei für den Böl- kb»u- von hoher Bedeutung, daß das große Volk an der edlen Sache des Völkerbundes hin- kt«ituiirkc. (Beifall.) Acic erteilt nunmehr S t r e s e m a n n das Wort, stritt zur Treppe vor, ein wenig blaß, und wartet, tfttkt Treppe

in deutscher Sprache, indem er den < nk Deutschlands zum Ausdruck brachte. Er . Me dem Borsitzenden der Versammlung selbst und der Aeizer Regierung, die in traditioneller Weise die grotz- M Gastfreundschaft ihres schönen Landes nun auch Mland als Mitglied des Völkerbundes erweist. Dr. Mmann erwähnte dann kurz die großen Schwie- ^'eiten, öie noch in diesem Jahre zn überwinden ^utMand in den Völkerbund ausgenommen -Arne liegt es mir," sagte er, „über diese Dinge der Mugenheit zu sprechen

Volksbewnßfein erobert hat, so daß die deutsche Regierung für öie g r o ß e M e h r- heit des deutschen Volkes spricht, wenn sie erklärt, daß sie sich an den Aufgaben des Völkerbundes mit voller Hingabe beteiligen wird." Dr. Stresemann bezeichnete dann als eine der Haupt- ünsgaben des Völkerbundes die Schaffung einer internationalen Rechtsordnung. „Von be sonderer Bedeutung sirrd ferner die Bestrebungen, die sich ans die Abrüstung richten. Die völlige Abrüstung Deutschlands ist in dem Vertrag von Versailles

als der Beginn der allgemeinen Abrüstung festgesetzt worden. Möge es gelingen, dieser allgemeinen Abrüstung in praktischer Arbeit näher zu kommen." Dr. Stresemann lehnte ganz entschieden die Auffassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes einge nommen hat, von Sympathie oder Antipathie gegen an dere Nationen angegeben gewesen wäre. Deutschland wünscht mit allen Stationen des Völkerbundes ans der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammenzuarbei- ten

, die täglich die Kräfte des Völkerbundes und seine Stärke in Zweifel fetzten, seien endgültig geschlagen. Nach dem schrecklichen Kriege träfen sich die früheren Gegner in friedlicher Atmosphäre, um gemeinsam am internationa len Frieden zn arbeiten. Welch eine Hoffnung für Ne Völker bedeute dieses Ereignis!? Für Deutschland und Frankreich sei die Zeit der blutigen und traurigen Ereig-- niste der Vergangenheit vorüber. Der Krieg zwischen den beiden Ländern sei beendet. Zurück die Waffen, zurück die Kauoneu

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 13.12.1933
Physical description: 8
4 Mittwoch. 13» Dezember 1838 Nr. 218 JhrnsbTUcTtcT Bettung <JZ_ Die Krise des Völkerbundes Noch ehe der Bau des Völkerbundpalastes in Genf vollendet ist, scheint der Bau des Völkerbundes selbst non einer schweren Krise gerüttelt. Die Völkerbunü- vdee ist heute von ihrer Verwirklichung weiter ent fernt denn je. Seit dem Austritt des Deutschen Rei ches ist im Völkerbund nur mehr eine Minderheit der Nationen versammelt. Außer dem Deutschen Reiche gehören von den Weltmächten dem Völkerbund

im Völker bund von einer Reform dieser Organisation abhän gig gemacht werden soll. Niemand wird bestreiten, daß der Völkerbund große Mängel aufzuweisen hat, Fehler, die vor allem darin bestehen, daß er seine Aufgabe in der Vergangenheit hauptsächlich darin gesehen hat, die Friedens- Verträge zu sichern. Ein weiterer Mangel des Völkerbundes bestand darin, daß er nicht imstande war, in allen Fällen seine Mitglieder zu schützen. Den schwersten Echec hat der Völkerbund anläßlich des chinesisch-japanifä

hat der Völkerbund zweifellos im Jahre 1922 erzielt, als es ihm gelungen ist, eine internationale Hilfsaktion für Oesterreich durchzusühren Unter ge änderten Voraussetzungen hat der Völkerbund eine Reihe ähnlicher Sanierungsmaßnahmen durchführen können. Man kann das wohl als das größte Aktivum der bisherigen Völkerbundpolitik bezeichnen. Die gegenwärtige Krise des Völkerbundes ist wohl in der Hauptsache darauf zurückzusühren, daß die meisten Staaten, die im Völkerbund mitgewirkt ha ben, von einem ganz falschen

Geist beseelt und daher auch in einem falschen Sinn tätig waren. Man hat im Völkerbund immer nur ein Instrument ge sehen, das den Zweck hat, egoistische nationale Ziele durchzusetzen. Wie wird die Krise des Völkerbundes ausgehen? Diese bange Frage schwebt wohl auf den Lippen vieler Staatsmänner innerhalb und außerhalb Europas. Das größte Interesse an der Erhaltung des Völker bundes hat F r a n k r e r d) mit seinen Verbündeten, in zweiter Linie auch England, das vom Völkerbund eine Reihe

von Kolonialmandaten besitzt, dann aber auch die kleinen Staaten, die auf dem Bo den des Völkerbundes immerhin die Möglichkeit ha ben, ihr Recht gegenüber den Großmächten durchzu- fetzen. Wehe der Welt, wenn einmal ein Zustand ein- treten sollte, daß irgendeine Konferenz der Groß mächte über die politische Gestaltung der Well zu ent scheiden hätte! Darin liegt auch die große Bedeutung des Völkerbundes für Oesterreich, das sich bisher über die Tätigkeit des Völkerbundes durchaus nicht zu be klagen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.05.1935
Physical description: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 31.07.1935
Physical description: 8
veröffentlicht, so daß man an- nehmen kann, daß erst heute bie Dreierbesprechung dem italienisch-abesiinischen Konflikt die entscheidende Wendung gibt. Frankreich bemüht sich als Mittler zwischen England und Italien. Vom Einfluß Frankreichs wirb es abhängen, ob es gelingt, noch in letzter Minute den Krieg zu verhin dern und damit das Prestige des Völkerbundes zu retten. Einer Verschiebung der ganzen Angelegenheit wird England kaum seine Zustimmung geben, da bies einen taktischen Vorteil für Italien bedeuten

würde. Italien kann infolge der klimatischen Verhältnisse nicht vor Sep tember die Feindseligkeiten eröffnen und das wird bestim menden Einfluß aus bie Haltung Englands ausüben. Von Bedeutung ist bie weiter unten wiedergebene Mel dung, daß sich das Sanktionskomitee des Völkerbundes bis September vertagt hat, was immerhin den Schluß nahe legt, daß man nicht beabsichtigt, Sanktionen gegen Ver tragsbrecher schon jetzt anzuwenden. Das ist wieder ein Beweis für die Unsicherheit ber Exekutivgewalt ^des Völker

bundes, worauf bereits Litwinow beim Abschluß bes rus sisch-französischen Paktes hingewiesen hat. Die Besprechungen in Paris Paris, 30. Juli. (AN.) Der britische Hauptdelegierte für die bevorstehende Ratstagung des Völkerbundes, Lord Lden, trifft heute nachmittags in Paris ein und wird so gleich eine erste Unterredung mit Ministerpräsidenten Laval haben. Abends werden beide Minister gemeinsam nach Genf abreisen. Vor Beginn der eigentlichen Ratstagung ist eine gemeinsame Aussprache beider Staatsmänner

erörtert worden. Laval und Eden reisten abends nach Gens ab. Die Haltung Frankreichs Paris, 30. Juli. (Hav.) In dem heute unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun abgehaltenen Ministerrat erstattete Ministerpräsident Laval ein Exposee über die auswärtige Lage und über die Haltung, die Frankreich bei den bevorstehenden Arbeiten des Völkerbundes einnehmen wird. Er legte dar, daß der Delegierte Frankreichs im Völkerbundrat daraus bedacht sein werde, Iveder die Freundschaft Englands, noch jene Italiens

zu gefährden, die Verpflichtungnen gegenüber dem Völkerbund einzuhalten und eine schwere Krise des Völkerbundes zu vermeiden. Er werde für eine ver söhnliche Lösung tätig sein. Keine Marschroute für Eden London, 30. Juli. (AN.) Das Reuterebüro meldet: Von der britischen Regierung ist vor der Abreise des Mi nisters Eden nach Genf kein fester Beschluß hinsichtlich der zu befolgenden Direktiven für die Vorgangsweise auf >der Tagung des Völkerbundrates gefaßt worden. Dies ist Sache des Rates selbst. Immerhin

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 03.07.1936
Physical description: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 15.10.1935
Physical description: 8
. Bei Abholen in den Verschleiß, stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 43. Jahrgang Rr. 238 Innsbruck, Jienstag den 18. Lliober 1838 Völkerbund und Sanktionen Die Maßnahmen des Völkerbundes gegen Italien be gegnen da und dort aus verschiedenen Gesichtspunkten einer mehr oder weniger scharfen Kritik. Die Stellung Oester reichs und Ungarns

in bieiern Konflikt ist auch von den an den Sanktionen beteiligten Staaten gewürdigt worden und bedarf dadurch keiner näheren Erläuterung. Das Wesent lichste an der Kritik, die ernst genommen werden.kann, ist das, daß das Wirtschaftsleben neue Hemmungen erfährt und dadurch die Komplikationen, soweit sie sich aist die Wirt schaft beziehen vergrößert werden. Dieses. Argument ist sicher stichhältig, stichhältig aber nur dann, wenn der Begriff des Völkerbundes nur defensiv aufgefaßt

wird und man sich nicht diejenige Entwicklung des Völkerbundes vorstellen kann, die auch kollektiv der Wirtschaftskrise an den Leib rückt. Daß eine Voraussetzung zu dieser Möglichkeit einer Be tätigung des Völkerbundes der Friede ist, ist wieder selbst-- verständlich. Der österreichische Außenminister Berger-Waldenegg hat sich in seiner sonntägigen Rede dahin geäußert, daß Oesterreich als treues Mitglied des Völkerbundes die Funk tion des Bundes der Nationen zu würdigen weiß und hat damit, zum Ausdruck gebracht

, daß jede Lösung der Krisen, die die Welt heute Erschüttern, nur kollektiv sein kann. Das Nichtfunktionieren des Völkerbundes im italienisch- abessinischen Konflikt hätte zur Folge gehabt, daß der Völ kerbund eigentlich nur theoretische Bedeutung besitzen würde. Es wäre natürlich unrichtig, wenn nicht im Nahmen des Völkerbundes diejenigen notwendigen Verhandlungen ge führt würden, die dem Konflikt ein rasches Ende bereiten. Der Bölkerb-undminister Eden hat in seiner' Ründsunkan- tprache gesagt, daß nun acht

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 13
Date: 24.11.1933
Physical description: 13
zu machen, daß Deutschland weder nach Genf zurückkehren, noch in Zukunft irgendein Abkommen abzuschließen gedenke, das dem Rahmen des Völkerbundvertrages eingefügt werden solle. Es ist somit ein Irrtum zu glauben, daß die Kardinalsrage, um die es geht, die Abrüstung und die Gleichberechtigung Deutschlands fei. Nein. Es geh tum denVölkerbund, aber auch die Zerstörung des Völkerbundes ist nur Mittel und Zweck der Entwurzelung des Vertrages von Ver sailles. Es ist, so stellt auch die durchaus nicht deutschfreundliche

„Reichspost" fest, in der Tat ein noch immer viel zu wenig beachteter Akt der Loyalität der Reichs regierung gewesen, wenn sie unmittelbar nach den Wahlen ihre Karten offen auf den Tisch gelegt hat. Das Kalkül der deutschen Außenpolitik: Mit der Beseitigung des Völkerbundes ist auch der Vertrag von Versailles haltlos und unhaltbar geworden, ist richtig. Hat doch die Schaffung des Völkerbundes einen unzertrennbaren Bestand teil des Friedensvertrages, ja mehr als das, nämlich sein Fundament, seine mora

des geringsten Widerstandes ausgenom men hat. Es ist zweifellos viel schwerer, die Gleichberechtigung Deutschlands im Rahmen des Völkerbundes tatsächlich durchzusetzen — als diesen zu zerstören. Zwei Weltmächte, die heute weitreichende gemeinsame Interessen eben besprochen haben — Amerika und Rußland — gehören ihm nicht an: zwei andere — Deutsch land und Japan — haben ihren Austritt angemeldet. Italien erklärt den Völkerbund als abgetan. So liegt die Entscheidung über das Schicksal des Völker bundes

wie der Friedensverträge im wesentlichen bei England. Zweifellos kann England die Blockbildungen, die der Ausschaltung des Völkerbundes folgen müßten, nicht wünschen. Doch in dem Bestreben, das Nächstliegende Ziel einer Abrüstungs konvention unter Teilnahme Deutschlands zu erreichen und alles andere der Zukunft zu überlassen, ist England zunächst und für absehbare Zeit zu Verhandlungen mit Deutschland außerhalb des Völkerbundes nicht abgeneigt. In der Tat ist es an sich auch nicht von entscheidender Bedeutung

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 15.10.1935
Physical description: 4
der Mitgliedstaaten des Völkerbundes (mit Ausnahme Italiens und Abessiniens), die das sogenannte große Koordinationskomitee bilden, hielt heute abends eine kurze Sitzung ab. in deren Verlauf der vom 18er-Ausschuß oorgelegte Bericht über die finanziellen Sanktio nen, welche gegen Italien ergriffen werden sollen, ge nehmigt wurde. Im Laufe der Diskussion wurde fest gestellt, daß die bereits gegen Italien bestehenden Schulden durch die heutigen Beschlüsse nicht berührt werden. Der Vertreter Oesterreichs, Minister

Sanktionen durch die Mitgliedstaaten des Völkerbundes zu prüfen und zu kontrollieren hat. 'Es wurde schließlich bestimmt, daß die für das italienische Rote Kreuz bestimmten Gelder und Materialsendungen von den in Aussicht genommenen Maßnahmen nicht betroffen würden. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) In der heutigen Sitzung des 18er-Ausschusses des Völkerbundes wurde das Unterkomitee, welches sich mit den wirtschaftlichen Sank tionen zu befassen hat, zusammengesetzt. Dieses Unter komitee

wird insbesondere nachfolgende Fragen zu prüfen haben: Bedeutung des Handels mit Italien für die Ge samtheit des Außenhandels der einzelnen Mitgliedstaaten des Bundes: Haltung Oesterreichs und Ungarns in Bezug auf den Transit von Waren nach Italien, eventuelle Mitwirkung Deutschlands, der Vereinigten Staaten, Japans und Brasiliens (Nichtmitgliedstaaten des Völkerbundes) bei der Anwendung von Sanktionen. Genf, 14. Okt. (Schweiz. Dep.-Ag.) Minister Eden hat heute dem Generalsekretär des Völkerbundes ein Schreiben

des Völkerbundes mit dem paktbrüchigen Staate vor. Der Vertreter der Südafrikanischen Union, De Water, hat im 18er-Aus- schuß die Anregung gemacht, die diplomatischen Beziehun gen zu Italien abzubrechen. Dieser Vorschlag wurde nicht günstig aufgenommen, da verschiedene Delegierte der Auf fassung sind, daß ein solches Vorgehen auf jeden Fall im jetzigen Stadium des Konfliktes zwischen Italien und dem Völkerbunde nicht zu einer Beschleunigung der Wie derherstellung des Friedens beitragen würde. In den Kreisen

oder juristische Person, die dem fehlbaren Staat Mgehört oder ihm als Ver mittler dient, in den Mitgliedstaaten des Bundes: Verbot der Eröffnung von Bankkrediten und Handelskrediten für den schuldigen Staat oder an italienische Staatsange hörige. Das Komitee hat ferner noch einige andere Maß nahmen ins Auge gefaßt. Englands Vertreter Eden schlug vor, daß alle Mit gliedstaaten des Völkerbundes den Kauf italieni scher Waren ein stellen, wodurch 70 Prozent der Gesamtheit des italienischen Exportes betroffen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 14.09.1935
Physical description: 12
bedeute ein historisches Datum in der Ge schichte des Völkerbundes. „Wir erfreuen uns einer engen Zusammenarbeit mit Großbritannien in der Ver teidigung des Friedens und Zum Schutze Europas. Ich erkläre, daß ich bei den äußersten Bemühungen des Völkerbundes, eine Lösung zu finden, entschlossen bin, meine Pflicht als Mitglied des Völkerbundes und als Freund Italiens zu erfüllen. Es wird alles geschehen, um die gerechten Bedürfnisse Italiens bei Achtung der Rechte anderer Mitglieder des Völkerbundes

des Rates ist eine schwie rige, und Frankreich hegt noch die Hoffnug, daß der Rat seine Rolle der Versöhnung erfüllen kann. Der Fünferausschutz berät Vorschläge, welche den legitimen Aspirationen Italiens Rechnung tragen, zugleich aber die Souveränität eines anderen Milgliedstaates des Völkerbundes respektieren." Laval schloß: „Wir haben im Laufe des Jahres Schwierigkeiten kennen gelernt, die als unübersteig bar erschienen. Sie wurden geregelt. Und weil die Saarsrage

. Es werden 14 belgische Reserveoffiziere und 20 schweizerische Techniker erwartet. Die Belgier sollen als Infanterie-Instruktoren Verwendung finden, während die Schweizer zur Ausbildung der Luftbatterie-Mannschaften bestimmt sind und gleich- . zeitig auch die Ausgabe haben, die Luftabwshrgeschütze in Ordnung zu halten. Wichtige Feststellungen Wien, 12. September. Inmitten der kaum übersichtlichen Verhandlungen im Rahmen des Völkerbundes über die abesstnische Frage, die den außenstehenden Vermachter eher ver wirren

aber die Gleich- heitallerMitglieder voraus und so ergiebt sich bei Entschließungen des Völkerbundes auch im In teresse einer weiteren gedeihlichen Entwicklung dieser notwendigen und unentbehrlichen überstaatlichen Or ganisation auch die strikte Einhaltung gleichmäßigen Rechtes. mm m mm Wien, 13. September (Pnv.) Mister Rickett ist auf der Durchreise mit dm Flugzeug heute vormittags in Wien eingetrofsen. tzr hat den Flugplatz nicht verlassen, erklärte aber, daß sein Vertrag, allen gegenteiligen Erklärungen

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 23.09.1925
Physical description: 4
des Völkerbundes empfehlen und er werde dem Nationalrat zeitgerecht entsprechende Vorlagen un terbreiten. Im Laufe seiner Ausführungen legte er dar. daß das Verlangen des Völkerbundes auf Wiedereinführung der Kontrolle,,falls die für die Völkerbundsanleihe verpfändeten Ein nahmen unzulänglich werden sollten, von minderer Bedeutung sei, da der Dienst der Völkerbunds anleihe, der jährlich 72 Millionen Goldkronen er fordere, mehr als vierfach durch die Erträgnisse der Zölle und des Tabaks gedeckt erscheint. (Umso

weniger bestünde für den Völkerbund ein Anlaß, Oesterreich zu einer eventuellen Wiederzulassung der Kontrolle zu verpslichten!) Ebenso könne auch der Wunsch nach Fortdauer der Beratung (Kon trolle!) bei der Nationalbank an sich nicht als drückende Fessel betrachtet werden. Er sei über zeugt, daß bei den Forderungen des Völkerbundes ausschließlich die Absicht maßgebend Warp Oester reich bei den Bemühungen um den Ausbau der Sanierung eine Stütze zu bieten. Was nun aber die wirtschaftliche Frage an lange

, hätte die Regierung sicherlich gewünscht, daß der Völkerb'undrat mit Rücksicht auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit für Oesterreich schon diesmal positive Folgerungen aus dem Be richte der Experten ziehe, müßte sich aber, da dies nicht zu erreichen war, mit den Beschlüssen des Völkerbundes begnügen. Wien, 21. Sept. Die Erregung der politischen Parteien über die beiden Forderungen des Völker bundes nach Verlängerung der Mandatsdauer des Beraters bei der Nationalbank und nach der Schaf fung

einer Möglichkeit des Wiederauflebens der Kontrolle innerhalb der nächsten zehn Jahre, hat sich gelegt. Heute kann gesagt werden, daß die Anna h m e eines Berater-Gesetzes gesichert ist. Die Regierung hat sich diesbezüglich bereits mit der Nationalbank in Verbindung gesetzt. Betreffs die Möglichkeit des Wiederauflebens der Finanz kontrolle ist über die Form, in der diesem Verlan gen des Völkerbundes Rechnung getragen werden soll, noch keine Klarheit. Die Not der SüStirvier Deutschen. Brun eck. 18. Sept

,. 19. Sept. Eine Abordnung der im Auslande lebenden Südtiroler weilt derzeit hier, um die Vertreter des Völkerbundes auf die Not dex Deutschen in Südtirol aufmerksam zu ma- chen. Die Abordnung verwies gegenüber den Völ kerbundvertretern auf die fortgesetzte Drangsalie- vungen der Südtiroler aus dem Gebiete der Schule, der Verwaltung und der Gerichtspslege und betonte insbesondere die terroristischen Akte der Faschisten in Bozen und Meran. London, 19. Sept. Die „Times" melden aus Rom: Die Beratungen

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Page 2 of 8
Date: 19.09.1931
Physical description: 8
im A u f t r a g e des Fürsten P l e ß die gewünschte Erklärung abgab. Das Schreiben wurde jedoch in Wirklichkeit unter dem d i r e k t e n D i k 1 a 1 des polnischen Finanzmini st ers aufgesetzt, wobei zur Abfassung des Schreibens ein hoher Beam 1 er des polnischen Außenministeriums hin- zugezogen wurde. Tatsächlich war jedoch die Vollmacht des Die verschleierte Finanzkontrolle des Völker bundes über Oesterreich. TU. Genf, 18. September. Die Vereinbarung, die zwischen dem Finanzausschuß des Völkerbundes

und dem österreichischen Bundeskanzler Bure sch getroffen worden ist, bedeutet nach allgemeiner Auffassung die Erneuerung einer Finanzkontrolle des Völkerbundes über Oesterreich, wenn auch in ver- schleierterForm. Aus den Erklärungen, die Dr. Burefch in der Schlußsitzung des Finanzausschusses abgegeben hat, und die zusammenfassend das Ergebnis der mehrtägigen Be ratungen im Finanzausschuß wiedergeben, gehen in dieser Hinsicht folgende zwei Punkte hervor: 1. Die Ernennung eines Beraters des Völkerbun

des bei der österreichischen Nationalbank zunächst auf unbestimmte Zeit, der die Kontrolle über die öster reichische Nationalbank übernimmt. 2. Die Durchführung der jetzt vom Finanzausschuß ausgearbeiteten Sparpläne der österreichischen Regie rung erfolgt unter Mitwirkung desFinanzaus- s ch u s s e s des Völkerbundes und somit unter dessen Kon trolle. Ueber die Person des Beraters des Völkerbundes bei der österreichischen Nationalbank und die Form derweite- ren Finanzkontrolle wird nunmehr verhandelt. Die Heimreise

Delegation hat gewiß damit gerechnet, daß das Manöver dem Fürsten Pleß nicht bekannt würde und der Rat auf Grund dieses Dokumentes die Beschwerde als erledigt erklären werde. Fürst Pleß erhielt jedoch da von Kenntnis und richtete sofort an den Generalsekretär des Völkerbundes sowie an den Berichterstatter im Rat, den ja panischen Botschafter, die schriftliche Erklärung, daß das von der polnischen Regierung herumgereichte Schreiben null und nichtig sei, der Urheber keinerlei Mandat hatte und die Absendung

unterdrückt. jetzt in Wien notwendigen Beratungen der Regierung teilzu nehmen. Der zum Verbindungsoffizier zwischen Wien und Genf aus ersehene Sir Arthur S a l t e r ist einer der führenden Män ner des Finanzkomitees des Völkerbundes. Er hat im Kriege als junger Mann hohe bürokratische Stellungen bekleidet. Er war dann einer der führenden Sekretäre der Reparationskom mission und hat auch an allen wirtschafts-wissenschaftlichen Ar beiten des Völkerbundes regen Anteil genommen. Zwangsmaßnahmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 11.09.1926
Physical description: 16
S0!!9*3eiiitttg GE* Tam^rag ven 11. September 1926 Nr. 209 gation verfügt nicht Wer die Erfahrung, die dm Wrigen hier versammelten Mitgliedern zur Seite steht. Gleichwohl glaubt fte die Ansicht zum Ausdruck bringen zu können, daß bei den weiteren Ausgaben zunächst jenes Gebiet besondere Beachtung verdient, auf dem die einzelnen Völker durch Ein ordnung in gemeinsame Einrichtungen die eigene Leistungs fähigkeit zu steigern vermögen. Wie bei manch anderen Schöpfungen des Völkerbundes, kommt

und damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft dem Ideal des Völkerbundes schon jetzt innewohnt. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglich keit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen be stimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von 1919. Daraus hat sich, wie ich offen ausspreche, in der Vergangenheit viel fach ein Gegensatz zwischen dem Völkerbund und Deutsch land

auch die Auf fassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat, von solcher Sympathie ober Antipathie eingegeben worden wäre. Deutschland wünscht mit allen Nationen, die im Bund und im Rate des Bundes vertreten sind, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammen zu arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität

des Bundes bedeutet, so können wir doch nur unserem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Ab sicht kundgetan hat, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Dieses Bedauern ist umso lebhafter, als Deutschland auf dem Standpunkt steht, daß zum Begriff der Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erd teil die maßgebende Bedeutung gegenüber anderen Erd teilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoff

bekennen, das aus dem Dunkeln ins Helle strebt. Möge die Arbeit des Völkerbundes sich auf der Grundlage der großen Begriffe: Friede, Freiheit und Einig keit vollziehen. Dann werden wir dem von uns allen erstreb ten Ziele näher kommen. Daran freudig mitzuarbeiten, ist Deutschlands fester Wille. Nie Antwort Briand». Genf, 10. Sept. Nach Stresemann ergriff der franzö sische Minister des Aeußern Briand das Wort. Er führte aus: Die Tatsache, daß Frankreich und Deutschland sich hier begegnen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 10.09.1926
Physical description: 8
de» Völkerbundes. Prüfung des Rechenschaftsberichtes. Genf, 9. Sept. (Schweiz. Dep.-Ag.) Die Völkerbuud- oersammlung fetzte heute vormittags die Prüfung des Rechenschaftsberichtes des Völkerbundrates und des Gene« ralsekretariates über die Arbeiten des abgelaufenen Jahres fort. — Der kanadische Delegierte Foster erklärte. Kanada trete mit Leib und Seele für den Völkerbund ein. Der Völkerbund häbe seit 1920 Fortschritte gemacht und der Umstand, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika

der Möglichkeit einer allgemeinen Ver ständigung in dieser Frage sowie eine genaue Umgrenzung des Tätigkeitsgebietes des Völkerbundes anregen. — Guerero (Salvador) gibt seinem Bedauern darüber Aus druck, daß die im März ausgebrochene Krise dem Bunde die zeitweilige Abwesenheit zweier wertvoller Mitglied staaten gekostet habe. Noch sei es Zeit, den Fehler wieder gut zu machen, aber die gegenwärtige Lösung könne man nur als Provisorium betrachten. — Nachdem noch der nor wegische Delegierte, Kammerpräsident

gemachte Aeußerung: Der Rhein ist heute ein internattonaler Strom zwischen zwei in einer Breite von 50 Kilometern entmilitarisierten Ufern und un ter den Schutz des Völkerbundes gestellt. Nach einer Genfer Meldung wird Briand nach der Be- . grüßung Stresemanns und der deutschen Delegation über die internationale Politik Frankreichs sprechen und dabei die Erklärung der Presse präzisieren und besonders die Worte über die entmilitarisierte Zone dahin au siegen, daß sie sich nur auf die deutsche Zone

Kräfte Deutschlands berusesi sein werden, an der Erfüllung der idealen Mission des Völkerbundes mitzu wirken. Die Antwort Deutschlands. Berlin, 9. Sept. (Wolfs.) Auf das Telegramm Dr. Rameks hat Reichskanzler Dr. Marx mit folgendem Telegramm geantwortet: Für Ihre Begrüßungsworte zum Eintritte Deutschlands in den Völkerbund sage ich Ihnen, hochverehrter Herr Bundeskanzler, im Namen der deut schen Regierung und des deutschen Volkes den wärmsten Dank. Möge Oesterreichs herzlicher Willkommgruß ein gutes

. Der Gedanke 'des Friedens und der Eintracht unter den Völkern hat nun ein ent scheidendes Stück an Boden gewonnen. Oesterreich fühlt sich am heutigen Tage besonders festlich gestimmt. Es er sehnt ein neues, aus geistige und wirtschaftliche Verstän digung begründetes Europa, deffen Umriffe jetzt anfangen sichtbar zu werden. Der hohen Idee des Völkerbundes hingegeben, begrüßt Oesterreich mit Herzlichkeit und froher Zuversicht Deutschland im Rate der Nationen. Die „Erfolge" Rameks. Jubel über Jubel: Ramek

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Alpenland
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Page 1 of 12
Date: 07.03.1922
Physical description: 12
Regierung Ergangenen Einladung, zu den Verhandlungen des F r - nanzkomitees des Völkerbundes Delegierte zu entsenden, in der "Notwendigkeit, darüber schlüssig zu wer den, ob nunmehr von Seite des Völkerbundes ein finan zieller Berater nach Oesterreich zu entsenden sei, der ein ent scheidendes Votum über die finanzielle und budgetäre Ge barung Oesterreichs haben sollte. Nach Anhörung der öster reichischen Delegierten, denen . dieser Wunsch Englands, Frankreichs und der Tschechoflowakei vom Finanzkomitee

des Völkerbimdes vorgelegt wurde, beschloß das Fmanz- komitee, den drei ansragenden Regierungen den Standpunkt der österreichischen Regierung zur Kenntnis zu bringen, daß gegenwärtig die Entsendung eines derartigen Organes nicht als zweckmäßig erachtet werde, weil die Rückstellung des Generalpfandrechtes durch die Ver einigten Staaten noch nicht erfolgt sei und weil die bisher von Oesterreich ergriffenen finanziellen Maßnahmen nicht .nur vollständig dem im Mai 1921 entworfenen Finanzpro gramm des Völkerbundes

entsprechen, sondern sogar' in ihrem ziffermäßigen Ergebnis darüber weit hinausgehcn. Das Finanzkomitee beschloß ferner, die Entsendung eines beratenden und berichterstattenden Organes vorläufig '^cht porzunehmen, da es unmittelbar von der österreichischen Re- ßierung über den Fortgang der finanziellen Vorkehrungen informiert werde. Sowohl im Plenum des Finanzkonnrees des Völkerbundes als auch im Verkehr mit den einzelnen Mitgliedern wurde die-Zusicherung wiederholt^ daß ras Komitee an dem Aufbau

Oesterreichs Mitwirken werde. Das Finanzkomitee des Völkerbundes, das von den Mit teilungen der österreichischen Regierung mit lebhafter Be friedigung Kenntnis nahm, stellte sich der österreichischen Regierung für die weiteren Aktionen vollständig zur Ver fügung, wünscht aber, über die Verhandlungen, welche dre österreichische Regierung wegen Erlangung internationaler Kredite unmittelbar anknüpfen wolle, unterrichtet zu wer den und hat für die Durchführung derartiger Aktionen jede in seinem Wirkungskreis

Kredit gewährt werde. Diese Auffassung ist unzutreffend. Zunächst ist festzustellen, daß die Reise Grimms mit dem enKischen Kredit in gar keiner Beziehung steht. Tr. Grimm hat seinerzeit die Verhandlungen mit der Fi- nanzkommission des Völkerbundes geführt, die mit der Vereinba-ung abschlossen, daß zu gelegener Zeit von deutschösterrcher Seite der Finanzkommission un-. mittelbar über di finanzielle und wirtschaftliche Lage Deutschösterreichs Bericht erstattet werde. Da nun die Finanzkommisiion

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Alpenland
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Page 11 of 14
Date: 09.04.1921
Physical description: 14
D e u t s ch ö st e r r e i ch mit seinen Mammutschulden abge holfen werden kann. Ta dem Völkerbund jedoch nur ein Recht auf Vorschläge zusteht, denen jede legislative Gewalt fehlt, sind im großen und ganzen die Beschlüsse dieser Kor poration nur rein akademischen Charakters. Man ist sich jetzt, scheint es. in den Reihen der Mitglieder der Finanz sektion des Völkerbundes darüber klar geworden, daß nur ganz großzügige Maßnahmen das Elend des «Staates" be seitigen können und hat aus diesem Grunde eine innere Anleihe vorgeschlagen, die so hoch

sein soll, daß das ge samte Defizit des deutschösterreichischen Staatshaushaltes damit gedeckt werden könne, das märe also eine Summe von 41.5 Milliarden Kronen. Auch darüber ist man sich einig geworden, daß, sobald der Kredit gewährt würde, selbstver ständlich Deutschösterreich unter die allgemeine Finanzkon trolle des Völkerbundes zu stellen wäre, der auch ein Anrecht ans die Aktiven des Staates haben müßte. Zu diesem Be hufs sollen die Alliierten sich bereit erklärt haben, für einen Zeitraum von zwanzig Jahren

auch, was allen den Vorschlägen des Völkerbundes gegenüber zum größten Mißtrauen berechtigt und was die Vermutung sehr nahelegt, daß auch diese Konferenz der Fi nanzmänner des Völkerbundes, wie bisher alle anderen Kon ferenzen über die Frage, wie das Hornberger Schießen aus gehen wird. Die ßannkyirntte der Note der Fsnanzsettlori. London, 8. April. (Reuter.) Die Finanzsektion des Völkerbundes hat den Bericht über die Hilfe für Oesterreich fertiggestellt. Die Sektion hofft, daß die bei der Londoner Konferenz nicht vertretenen

aller äußeren Anleihen müßte der Genehmigung durch die Sektion unterliegen. Der Bericht erklärt, das vorgeschlaaene Werk paffe durch aus in den Nahmen des Völkerbundes. Die Oesterreich an geboteneu Bedingungen weichen in keiner Weise von jenen ab. die von der Brüsseler Konferenz als unerläßlich bezeich net wurden, falls die inneren Finanzen eines Staates durch eine internationale Aktion verbessert werden sollen. Solche Bedingungen bedeuten keinerlei Schädigung der Souveräni tät der dem Völkerbunde

über die Frage der äußeren und inneren Anleihen werden nächste Wockie nach der Ankunft der Vertreter des Finanzkomitees in Wien stalttinden. Dann erst wird volle Klarheit über den Plan gewonnen wer den können. Es kommt jetzt in erster Linie daraus an. daß in der Durch führung der Aktion keine Zeit verloren wird. Sowohl die Zusage des Obersten Rates. als auch das rasche Tempo, in dem die Finanzkommission des Völkerbundes bisher vorge gangen ist. läßt die Erwartung berechtigt erscheinen, daß die Aktion nunmehr

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 03.09.1924
Physical description: 4
. — Erscheint jeden Mittwoch u. Samstag HolrLrscßL Rtmbfdfou Herbsttagung des Völkerbundes. Gens, 31. August. Die erste öffentliche Sitzung der 30. Tagung des Völkerbundes, in der u. a. die Frage der Militärkontrolle in Oesterreich, Bulgarien und Ungarn, so wie eventuell auch in Deutschland erledigt wer den soll, fand gestern nachmittags statt, u. zw. in Anwesenheit von Hymans (Vewien), Lord Parmoore (England), Graf Claucel als Vertreter Leo Bourgeois (Frankreich), Salan- dra (Italien), Quinones de Leon

(Spanien), Branting (Schweden) und Benesch (Tschechoslo wakei.) Die Tagung des Völkerbundes geht im heu rigen Jahre unter wesentlich veränderten Ver hältnissen, gegenüber den früheren Tagungen, vor sich. Mit den neuen Männern, die die Regierungen Englands und Frankreichs zu ver treten haben, wird wohl auch in Genf ein anderer Geist einziehen. Auch der Abschluß des Londoner Abkommens und die da mit beginnende Befriedigung Europas werden nicht von geringer Auswirkung auf die Ver handlungen

sein. Zum ersten Male erscheinen in Gens Macdonald, Herriot und Mussolini. Innsbruck, 31. August. Der Tiroler Landesverband der Kleinrentner und Spa rer, die Vertretung für Tirol und Vorarlberg der Schutzaktion für Kronenwerte und der Ver ein der Staatsbeamten und Staatslehrpersonen des Ruhestandes für Tirol und Vorarlberg ha ben eine Eingabe an das Finanzdelegierten- Komitee des Völkerbundes in Wien gerichtet, worin sie den Völkerbund aus das traurige Los aufmerksam machen, das dem größten Teile

des Mittelstandes in Oesterreich durch die Geld entwertung zuteil wurde. New York, 30. August. Die amerika nische Regierung wird während der Sitzungen des Völkerbundes durch den Bankier des Völ kerbundes Thomas Lamond als offizieller Be obachter vertreten sein. Lamond nahm in der selben Eigenschaft bereits an den Londoner Ver handlungen teil. Oesterreichs Vorarbeiten für Genf. Wien, 1. September. Die Beratungen der Regierung mit den Delegierten des Völker bundes zwecks Vorlagen für die Genfer Ver sammlung

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.04.1935
Physical description: 8
unmöglich ge f worden ist, durch einen gegenseitigen Bei stand zweiter Instanz ersetzt werden. Die erste In stanz werden die Beschlüsse des Völkerbundrates bil den. Der „Figaro" veröffentlicht folgenden interessanten : Vorschlag von Wladimir d' Ormesson, der ein kol lektives Sicherheitslystem verwirklichen, sich im Rah men des Völkerbundes halten und dre gefürchtete Spaltung Europas in zwei gegnerische Gruppen ver hindern würde. Als Grundlage des Systems würden Artikel 10 und 16 des Völkerbundes dienen

. Sämtliche für den Ostpakt, den Donaupakt und den französisch- britischen Luftpakt in Betracht kommenden Mächte, die Mitglieder des Völkerbundes find, nämlich Frankreich, Großbritannien, Italien, Rußland, Polen, Oesterreich, die Kleine Entente, Belgien und die baltischen Staa- ! ten, würden sich in einem Protokoll europäisch-regio nalen Charakters zu den genannten Artikeln des VÄkerbunbspaKtes ausdrücklich bekennen. Um den ! darin auLgefprochsnen Grundsätzen der territorialen ! Unverletzlichkeit

den Kern bilden könnte, um monatelange Debatten zu vermeiden, stände allen Mitgliedern des Völkerbundes offen. Die ihm beitre tenden Staaten müßten durch ihre ständige Delegation in Genf sofort, das heißt eine 6tunbe nach er folgte r Ä n g r i f f s ha n d l u n g, zur kollektiven Beschlußfassung fähig gemacht werden. Es wäre ge wissermaßenein Wiederaufleben des „i n t e r na t i o- n.a l e n Genera l stab e s", wie er schon in der Ideologie Leon Bourgeois' vorhanden war. Eden über feine Reifen London

be stehen, eine auswärtige Politik weiter zu betreiben, die aufrichtig, fest und standhaft ist in der Unterstüt zung des Völkerbundes und eines kollektiven Frie denssystems.

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