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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 11.10.1935
Physical description: 10
in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester» reich 4Schilling,fürDeutsch» land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 St. 235 rr aaai Innsbruck. Freitag den 11. Moder 1935 ie Vollversammlung des Völkerbundes Genf, 10. Oktober. Als erster Redner der heutigen Plenarsitzung der Völkerbundversammlung sprach Baron Aloisi, der insbesondere ausführte: Die italienische Delegation muß mit Bedauern die Tat sache seststellen

ist man diesmal anders vorgegan gen? Baron Aloisi ging hieraus zur politischen Seite des Problems über, wobei er in seiner Einleitung betonte, daß Italien im Schoße des Völkerbundes getreu mitgearbeitet und zur Ausrechterhaltung des Friedens seinen Beitrag ge leistet habe. Welche sind die Ehren- und Rechtstitet Abes siniens? In diesem Lande herrscht größte Unordnung, die tatsächlich eine Bedrohung des Friedens in Ostafrika und insbesondere der Sicherheit der italienischen Kolonien in die sem Gebiete darstellt

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

Völkerbundmit glied nicht entziehen, dies um so weniger, als durch den auch in einer Erklärung des Völkerbundes vom 13. Februar 1920 feierlich bestätigten Grundsatz der schweizerischen Neutralität die Grenzen gezogen sind, die den Umfang der Durchführung von Sanktionen seitens der Schweiz bestim men. Die Schweiz wird sich auch der Teilnahme am Koordi nationskomitee nicht entziehen. Die Schweiz ist der festen Auffassung, daß es die wichtigste Ausgabe des Völkerbundes ist. alles zu unternehmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.05.1936
Physical description: 8
Absicht, die Rechtmäßigkeit der Ge genwart des abesiinischen Vertreters Woldemariam am Ratstisch zu bestreiten, wird in Völkerbundskreisen bemerkt, öah Woldemariam regelrech,t beim Völkerbund als Ver treter feines Landes akkreditiert worden sei und auch wei terhin juristisch als solcher angesehen' werden müßte. Die Zukunft des Völkerbundes , London, 11. Mai. Der „Daily Telegraph" schreibt, ^aß die Fortsetzung -der Sanktionen von geringerer Bedeu tung sei als das Problem der Zukunft des Völkerbundes

, daß der bisherige spanische Ministerpräsident Azana zum Prä sidenten der spanischen Republik gewählt wuide. Lehren und Wege Die „Prager Presse" vom Sonntag nimmt un ter obigem! Titel zur internationalen Frage der Re-- form des Völkerbundes in nachstehender Weise Stellung: Es steht fest, daß wir nach einer nicht allzulangen Pause -in den diplomatischen Verhandlungen, die sich um -die Fra gen ider Sicherheit und des Friedens in und außerhalb Europas konzentrieren, bald in eine neue 'Etappe dieser Ver handlungen

und der verantwortlichen- Faktoren bilden. Voraussetzung dcS tatsächlichen Erfolges und Fort schrittes dieser Verhandlungen ist vor allem -die richtige Be trachtung itn- Werbung der Ereignisse. Man braucht und kann vor allem nicht verschweigen, daß der Völkerbund durch die Ereignisse -der letzten Monate offen,rcht ch e'ne Niederlage erlitten har. Für dnse Nieder lage kann seck stverständlich nicht irgendeine unabhängige spezielle Politik des Völkerbundes verantwortlich gemacht werden. -Sie muß ohne Einschränkung — imb

zwar in glei chem Maße — den Großmächten zue Last gelegt werden. die in der gegebenen Lage infolge ihrer Bedeuruug und Stel lung die Hauptträger der Autorität des Völkerbundes sind, nämlich -England und Frankreich. Ihre Einigkeit, von der die -Friedens-entwicklung Nachkriegseuropas immer äbhing und auch heute äbhängt, konnte gleich zu Beginn des italie nisch-abessinischen Konfliktes die Anwendung der kriegeri schen Methoden verhindern, die im Gegensatz zu -den Grurd- säßen des Völkerbundes standen

'der euro päischen Friedensorganisation, des Locarnovertrages, han delte. Die Lage, die die jüngsten Ereignisse geschaffen haben, ist also nicht ein Mißerfolg des Völkerbundes. Sie ist ein Fehlschlagen der französischf-englischen Einheit und auch — mit Rücksicht aus die Natur dieser Ereignisse, die die Interes sen Englands mehr als irgendeines -anderen Staates betref fen — ein spezieller Mißerfolg -Englands. Die Wurzeln die ses Mißerfolges sind offensichtlich älteren Datums. Man muß sie in der Politik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 17.04.1936
Physical description: 8
gewesen, stattfinden wird- können. Sie mußte aber nochmals verschoben werden, da inzwischen die Bedingungen Italiens für einen eventuellen Friedenschluß mit Abessirnen bekannt geworden sind. Nach Mitteilungen aus gut informierter Quelle sollen sie folgenden Wortlaut haben: 1. Direkte Wassenstillstandsverhandlungen zwischen den beiden Armeen, also zwischen dem Negus und Marschall Badoglio. 2. Die Friedensverhandlungen müssen außerhalb des Völkerbundes, also außerhalb Genfs, stattsinden, und zwar schlägt

die italienische Regierung Utschi vor. Eventuelle Bevollmächtigte des Völkerbundes würden entsprechend informiert werden. 3. Um eine eventuelle Störung der Besprechungen durch abessinische Armeeteile zu verhindern, soll die äbessi- nische Armee entwaffnet werden. Der abessinische Delegierte hat sofort nach Kenntnis nahme des italienischen Vorschlages eine Protestnote an den Generalsekretär des Völkerbundes gerichtet, worin er aus das entschiedenste verlangt, daß der Völkerbund die jenigen Maßnahmen ergreife

an unter den Schutz des Völkerbundes begeben hätte und jetzt auch seine Hilfe beanspruche. Die Rundfunkrede Zarmuts Paris, 15. April. Ministerpräsident Sarraut hielt heute abends bei einem Bankett der Provinzpresse eine große politische Rede, die über sämtliche Sender Frank reichs verbreitet wurde. Dreizehner-Ausschusses UHnUMMUHUMinHHHMHMB Sarraut betonte den Friedenswillen Frankreichs und stellte fest, daß die Regierung in dieser Richtung auf die Unterstützung sämtlicher Parteien rechnen könne. Das französische

pflichtet sei. Sollte aber England im Falle der Verletzung des Artikels 43 (Festungsbau im Rheinland) durch -Deutsch land nicht unverzüglich die erforderliche Garantie gemäß des Völkerbundpaktes erteilen, so würde sich Frankreich mit der Neuordnung dieses Problems eventuell außerhalb des Völkerbundes befassen und mit jenen Staaten zusammen- wirken, die den gegenwärtigen Zustand in Zentral- und Osteuropa als unantastbar betrachten und die zu seiner gemeinsamen Verteidigung entschlossen sind. Cerrutti

erklärte: Italien ist nicht bereit, vor der Be setzung von Addis Abeba Friedensverhandlungen zu im- ginnen, aber auch in diesem Falle kämen Verhandlungen unter Kontrolle des Völkerbundes nicht in Betracht. Die Rolle des Völkerbundes hätte sich nur aus die eines neutra len Beobachters der Vorgänge zu beschränken. Wenn Eng land im 'Falle der Vertagung der Friedensverhandlungen die Ausbreitung der Sanktionen oder die Verhängung der Oelsperre gegen Italien im Achtzehnerausschuß beantra

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 17.05.1935
Physical description: 8
Versagt Genf bei Lustüberfällen? Wirksamkeits grenzen des Völkerbundes Genf, Mitte Mai. (ATP.) Ter russisch-französische Beistandspakt und die Schwierigkeiten der Abfassung, die seinen Abschluß verzögerten, haben dazu beigetragen, eine sehr wichtige Seite der sriedenbewahrenden Funktionen des Völkerbundes ins rechte Licht zu setzen. Ist der Völkerbuno imstande, schnell zu lzandeln? Oder wird man acht Tage warten müssen, brs sich der Rat im Falle schwerer Friedens- ge fahr

überzeugt, daß der Völkerbund schnell handeln kann. Er kann ihres Erachtens rechtzeitig die erforderlichen Maßnahmen beschlie ßen und gegebenenfalls den Angreifer bezeichnen. Man wird nicht überrascht sein, zu erfahren, daß die Frage der schnellen Funktion des Völkerbundes im Krisenfall wiederholt auf der Tagesordnung des Rates und der Ver sammlung gestanden hat. Die maßgebenden Organe des Bundes haben darüber wichtige politische und technische Un tersuchungen vorgenommen. Dabei

sollten gewisse Botschaften die Priorität bekommen. Seit 1925 haben sich die technischen Organe des Sekre tariats an die Arbeit gemacht. Zwei Fragen zogen ihre ganz besondere Aufmerksamkeit aus sich: erstens der Rund funk. zweiten die Luftverbindungen. 1. Der Rundfunk. — Seit 1930 besitzt der Völkerbund einen starken Sender. In normalen Zeiten wird er von der Gesellschaft Radio-Suisse benutzt. In Krisenzeiten wird er dagegen ohne weiteres zur ausschließlichen Verfügung des Völkerbundes gestellt. Falls

das Generalsekretariat es für nottvendig hält, das gute Arbeiten der Station oder die Unabhängigkeit der aus gegebenen Mitteilungen zu sichern, kann das ständige Per sonal durch ein vorübergehendes ersetzt werden. Es wird durch den Generalsekretär des Völkerbundes ernannt. 2. Die Luftfahrt. — Kürzlich hat das Sekretariat das Ergebnis einer Umfrage veröffentlicht, die sie an 27 Stam* über die Erleichterungen gerichtet hat. welche die Regierun gen den Völkerbundflugzeugen im Falle einer starken Span nung gewähren

werden. Ferner machen sie Angaben über die Nachtflugverhältnisie und die Papiere, mit denen die Apparate und ihre Passagiere ausgerüstet sein müssen. Auch stellen Sie Bedingungen über die Deckung der Kosten, die direkt und indirekt durch die Flugtransporte des Völkerbundes verursacht werden. Sie fordern, daß die Luftfahrzeuge mit besonderen Kennzeichen des Bundes versehen sind. Sie bezeichnen die Gegenstände, die von derartigen Flügen über ihr Land ausgeschlossen sein müssen, so Waffen, Photographenapparate

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 31.07.1935
Physical description: 8
veröffentlicht, so daß man an- nehmen kann, daß erst heute bie Dreierbesprechung dem italienisch-abesiinischen Konflikt die entscheidende Wendung gibt. Frankreich bemüht sich als Mittler zwischen England und Italien. Vom Einfluß Frankreichs wirb es abhängen, ob es gelingt, noch in letzter Minute den Krieg zu verhin dern und damit das Prestige des Völkerbundes zu retten. Einer Verschiebung der ganzen Angelegenheit wird England kaum seine Zustimmung geben, da bies einen taktischen Vorteil für Italien bedeuten

würde. Italien kann infolge der klimatischen Verhältnisse nicht vor Sep tember die Feindseligkeiten eröffnen und das wird bestim menden Einfluß aus bie Haltung Englands ausüben. Von Bedeutung ist bie weiter unten wiedergebene Mel dung, daß sich das Sanktionskomitee des Völkerbundes bis September vertagt hat, was immerhin den Schluß nahe legt, daß man nicht beabsichtigt, Sanktionen gegen Ver tragsbrecher schon jetzt anzuwenden. Das ist wieder ein Beweis für die Unsicherheit ber Exekutivgewalt ^des Völker

bundes, worauf bereits Litwinow beim Abschluß bes rus sisch-französischen Paktes hingewiesen hat. Die Besprechungen in Paris Paris, 30. Juli. (AN.) Der britische Hauptdelegierte für die bevorstehende Ratstagung des Völkerbundes, Lord Lden, trifft heute nachmittags in Paris ein und wird so gleich eine erste Unterredung mit Ministerpräsidenten Laval haben. Abends werden beide Minister gemeinsam nach Genf abreisen. Vor Beginn der eigentlichen Ratstagung ist eine gemeinsame Aussprache beider Staatsmänner

erörtert worden. Laval und Eden reisten abends nach Gens ab. Die Haltung Frankreichs Paris, 30. Juli. (Hav.) In dem heute unter dem Vorsitz des Präsidenten Lebrun abgehaltenen Ministerrat erstattete Ministerpräsident Laval ein Exposee über die auswärtige Lage und über die Haltung, die Frankreich bei den bevorstehenden Arbeiten des Völkerbundes einnehmen wird. Er legte dar, daß der Delegierte Frankreichs im Völkerbundrat daraus bedacht sein werde, Iveder die Freundschaft Englands, noch jene Italiens

zu gefährden, die Verpflichtungnen gegenüber dem Völkerbund einzuhalten und eine schwere Krise des Völkerbundes zu vermeiden. Er werde für eine ver söhnliche Lösung tätig sein. Keine Marschroute für Eden London, 30. Juli. (AN.) Das Reuterebüro meldet: Von der britischen Regierung ist vor der Abreise des Mi nisters Eden nach Genf kein fester Beschluß hinsichtlich der zu befolgenden Direktiven für die Vorgangsweise auf >der Tagung des Völkerbundrates gefaßt worden. Dies ist Sache des Rates selbst. Immerhin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 26.07.1935
Physical description: 10
und des Gewerkschaftsbundes Einzelnummer 20 Groschen Monats-Bezugspre if« Durch unsere Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester- reich 4Schilling,fürDeutsch« land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Rr. 178 Innsbruck. Freitag den 28. Füll 1838 43. Jahrgang Vor der Tagung des Völkerbundes Ende Juli, also in einigen Tagen, soll der Völkerbund zusammentreten

, um in dem Konflikt zwischen Italien und Abessinien eine Entscheidung zu treffen. Diese Tagung wird Oie schwerste Belastungsprobe des Völkerbundes werden und es ist für das moralische Prestige des Völkerbundes gleich gültig, auf welchem Wege und nach welchem Paragraph seiner Satzungen er den Streitfall zu behandeln gedenkt. Wichtig und von ungeheurer Tragweite ist es, ob es dem Völkerbund gelingt, den Frieden aufrechtzuerhalten und den Konflikt zwischen zwei Mitgliedern des Völkerbundes auf friedliche Weise

-abessinischen Konflikt besprochen werden wird, wird vom Völkerbundsekretariat im Namen des amtieren den Präsidenten Litwinow heute abends oder morgen vor mittags abgesandt werden. Das genaue Datum für den Beginn dieser Tagung ist zurzeit noch nicht endgültig fest gesetzt, doch wird die Sessionseröffnung voraussichtlich nächsten Dienstag oder Mittwoch erfolgen. Unterredung Avenols mit Lava! Paris, 25. Juli. (Ag. Hav.) Der Generalsekretär des Völkerbundes. Avenol. und Ministerpräsident Laval

für Aeußeres, Suvich, richtete heute an den Generalsekretär des Völkerbundes folgendes Tele gramm: Ta die vom Völkerbundrat in seiner Entschließung vom 25. Mai 1935 festgesetzte Frist zum Abschluß der Arbeiten der vier Schiedsrichter über den Zwischenfall von Ualual und die darauffolgenden Zwischenfälle heute abläust, be ehrt sich die italienische Regierung, Folgendes mitzuteilen: Die italienische Regierung ist stets von dem Wunsche be seelt gewesen, das Schlichtungs- und Schiedsverfahren

im Ministerrat ein Exposee über die italienti'ch-abessi- nische Angelegenheit. Die Haltung Frankreichs ziele dar auf ab, weder die Freundsä)aft mit Italien noch jene mit England aufs Spiel zu setzen und den Grundsätzen des Völkerbundes treu zu bleiben. Man hat Grund, zu glau ben, daß Laval ohne vorgefaßte Richtlinien nach Genf fah ren wird und dort lediglich aus dem lebhaften Wunsch handeln wird, ein friedliche Lösung zu finden. Man glaube zwar wenig an die Möglichkeit eines Abkommens

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 8
Date: 03.07.1936
Physical description: 8
Ministerpräsident De Valera verurteilte in der Sitzung des Völkerbundes das Verhalten Italiens und wandte sich in einem dringenden Appell an die Groß- mächte, jetzt sofort zu einer Friedenskonferenz zusammen zutreten und nicht erst nach dem nächsten Völkermorden. Der Pakt müsse bereinigt werden. Einige verletzende Be stimmungen seien zu entfernen und das Kolonialproblem müsse neu aufgerollt werden. Die Vermeidung eines neuen Krieges sei wohl einige Opfer wert. — Der Ver treter eines Landes, das seinerzeit

über gewisse Lücken im Völkerbundpakt Erfahrungen gesammelt hat, der Chinese Wellington Koo, sagte, die Eristenzkrise, von der heute der Völkerbund befallen sei, habe im Herbst 1931 begonnen, als ein Mitgliedstaat des Völker bundes einem anderen, China, weite Gebietsteile ent rissen habe, ohne daß der Völkerbund wirksame Gegen maßnahmen ergriffen habe. Der Vertreter Oesterreichs, Gesandter Pflügl, führte u. a. aus: Das große Unternehmen einer Re form des Völkerbundes wird die volle Unter stützung

des Augenblickes die endgültige Lösung dieses Konfliktes erwartet werden kann und darf, und zwar eine Lösung, die den gebieterischen Notwendigkeiten nach Beruhigung und Sicherheit der Welt ebenso Rechnung trägt wie der Autorität des Völkerbundes. Der un garische Delegierte Velics hob wie der Delegierte Oesterreichs den versöhnlichen Charakter der italienischen Note hervor. Paris, 2. Iuli. An zuständiger Stelle wird er klärt, daß die für morgen erwartete Rede des französischen Außenministers Delbos

im Völkerbundplenum der Dar legung der Anträge gewidmet sein werde, die Frankreich zur Verstärkung des Völkerbundpaktes und der kollek tiven Sicherheit einzubringen gedenke. Genf, 2. Iuli. (Schweiz. Dep.-Ag.) Wie man er fährt, wird das Koordinationskomitee des Völkerbundes, welches die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen gegen Italien vorgeschlagen hatte, voraussichtlich in einer morgen oder am Samstag stattfindenden Sitzung die Aufhebung dieser Sanktionen auf den 10. Iuli fest setzen. Deutsche

machen müßten, um den Frieden zu retten. Das ist eine schlimme Lehre. — Die „Frankfurter Zeitung" erklärt: „Wir müssen mit aller Entschiedenheit betonen, daß sich Deutschland keinesfalls in eine Anerkennung der französischen Allianzpolitik oder in eine Verstrickung in ein Beistandsnetz hineinmanövrieren lassen wird." Wirbel um den Negus. Nach dem argentinischen Delegierten erhielt in der Sitzung des Völkerbundes in Genf der Negus das Wort. Kaum hatte H a i l e S e l a s s i e die Tribüne betreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 29.08.1936
Physical description: 16
s, '27. August-. In einer der Presse übergebenen Mittelung gilbt der srnnzösische Verband der Bölkerbund- vereinigunjg der Uebecheugüng Ausdruck, daß der Friede mr durch eine Reform des Völkerbundes gerettet werden könne, j Die wesentlichen' Grundlagen dieser Reform! bestünden: 1. !Jn der Organisation der kollektiven Sicherheit, insbeson dere durch Abschluß gegenseitiger regionaler Beiistandspakte, die allen Ländern pm Eintritt offen stehen. nicht nur, um Angriffe Zu unterdrücken, sondern ihnen vorzubeugen

!. sowie 'die Einrichtung einer obligatorischen 'Schiedsgerichtsbarkeit für alle «Konflikte bei genauer Definition des Wegriffes „Am greiser"; 2. Annahme 'von Maßnahmen, die geeignet sind, den Respekt «von 'internationalen Verpfliichtungen und feierlichen Abmachungen lzu erhöhen; 3. 'Verbesserung des Funktionierens des Völkerbundes, damit dieser weder durch seine eigene Verfassung noch durch seine eigenen Mitglieder gelähmt werde; 4. einen wirksamen Mechanismus im Rahmen des Völ- kekblnndes

auf die Tagesordnung zu bringen, um die tn*=* ternatiionale Atmosphäre, die geeignet ist, einen Krieg her-, boizmühren. zu verbessern; 5. Abschluß einer Konvention Mr allgemeinen Begreif zung und Kontrolle der Rüstungen. ' * Genf, 28. August. Die Rote der russischen Regierung, betreffend die Reform des Völkerbundes. ist eingelangt. In der Rote wird unter anderenr betont, daß eine Reform des Völkerbundes derzeit nicht aktuell sei. Außerdem werden verschiedene Vorschläge vorgekegt, die ein klagloses Funktio nieren

des Völkerbundes garantieren'. Auch die argentini'che Regierung, hat ihre Vorschläge zur Reform des Völkerbundes erstattet. Sie betont wesent- j lich, daß eine Demokratisierung des Völkerbundes notwen- ' dig sei. * Paris. 28. August. Reichsbankpräsident Dr. 'Schachs ' hatte am Donnerstag eine längere Aussprache mit dem Gouverneur der Wank von Frankreich. Er wird Freitag vormittags, vor seiner Abreise, nochmals Gelegenheit zu einem Meirtungsaustansch mit dem Ministerpräsidenten ha ben. In amtlichen Kreisen

beanspruchte, erklärte Mackenzie King, der Staatsmann, der auch heute wieder an der Spitze der kanadischen Regierung stöhlt, er werde nur dann in einen europäisch'en Krieg eingreisen>, wenn sich das kanadische Parlament dafür erklärt habe. Dies i'st auch heute noch die Haltung Kanadas. Am 10. März d. I. 'antwortete der Premierminister aus die An frage eines der Oppösition angehlörendurn Deputierten: „Ka nada' ist Mitglied des Völkerbundes und wird als solches alle Maßnähmen Genfs mitmachen. Aber Kanada

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 20.08.1936
Physical description: 8
Zurückhaltung. Frankreich lehnt Paktanderung ab Genf, 18. August. Der französische Außenminister Delbos sandte dem Generalsekretär des Völkerbundes fol gendes Kommuniquee: „Gemäß dem Wunsche des Völkerbundes, vom 4. Juli wurde die französische Regierung am 7. Juli vom Sekreta riat des Völkerbundes ersucht, ehestens bis zum 1. Septem ber ihre allfälligen Vorschläge für die Vervollkommnung der Prozedur zur Geltendmachung der Grundsätze des Völker bundpaktes bekannt zu geben. Es ist nicht notwendig

zu verbessern, daß das Risiko, das jede militärische Hilfe, die einem Staate gewährt wird, der das Opfer eines Angriffes wurde, auf die Mächte, die. geographisch oder politisch dem angesallenen Staat am nächsten stehen, beschränkt wird. Am 3. Juli hatte ich selbst Gelegenheit, auf die Notwendigkeit aufmerksam zu machen, daß die Autorität des Völkerbundes erhöht werde, ohne daß irgend etwas von den grundlegenden Grundsätzen der Ver antwortlichkeit und der kollektiven Aktion, die in dem Pakte enthalten

, einen engeren Zusammenhang zwischen den Maß nahmen deS wirtschaftlichen und finanziellen Druckes und der Wirksamkeit der militärischen Maßnahmen dadurch herzustellen, daß das System der regionalen Abkommen volle Gültigkeit erhält. Die Regierung der französischen Republik bleibt ihren Grundsätzen treu. Unter diesen Bedingungen und im Ein blick daraus, daß eine große Anzahl von Mitgliedern 'des Völkerbundes noch keinen Standpunkt zur Frage betreffend die Grundsätze des Paktes eingenommen haben, behält

sich die französische Regierung vor, später in ausführlicher Weise ihre Ansichten auszusprechen, und zwar so, daß das Generalsekretariat des Völkerbundes diese allfälligen Er klärungen der französischen Regierung noch vor der Sitzung des Völkerbundes in der Hand hat. Iie Kampfe in Spanien Paris, 19. August. Die Meldungen über die Er hebung der Garnison des spanischen Hafens Cartagena gegen die Regierung stammen zwar bisher nur aus dem Lager der Nationalisten, sie werden hier aber gerade des halb geglaubt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.01.1938
Physical description: 8
bereits auf mehrere Wochen zurück. Das Projekt wird allgemeines Aufsehen Hervorrufen und umfaßt vorerst England, Frankreich und die Ver einigten Staate n. Es muß gleich einleitend betont werden, daß das Projekt nicht vom Völkerbund ausgeht und auch nicht im Rahmen des Völkerbundes verwirklicht werden soll. Sensationelles Projekt Eden—Delbos In unterrichteten Kreisen verlautet, daß die Grund linien des Projektes 'bereits anfangs der Woche zwischen Eden und Delbos in Paris erörtert werden. Gleichzeitig

er fährt man auch, daß das Völkerbundsekretariat für die am Mittwoch beginnende hundertste Ratstagung, die Jubi läumssitzung des Völkerbundes, eine umfassende Denkschrift ausgearbeitet hat. Frankreich als Jnitijator Ueber die Einzelheiten des oben erwähnten Projektes wird folgendes mitgeteilt: Seit dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, in Wirklichkeit aber schon seit dem Ab schluß des Antikominternpaktes, erwogen die Staatskanz leien von' Paris, London und Washington die 'Schaffung

zu, wenn sie. auch der Institution des Völkerbundes weiterhin miß trauisch gegenübersteht. Sowjetunion ausgeschlossen Es wird in eingeweihten Kreisen betont, daß der de mokratischen Staateninternationale die Sowjetunion nicht angehören wird und auch nicht angehören kann. Schon dies soll die ernste Absicht zeigen, die dem Projekt zugrunde liegt. Ueber die näheren Einzelheiten des Planes wird vor derhand bloß auf den absolut unoffensiven Charakter der Zusammenarbeit hingewiesen. 'Sie 'soll «sich — nach der Art des italienifch

parallelen Staaten zum Beitritt offen sichen 'soll, keineswegs die Ab sicht hat, den Völkerbund zu ersetzen. Vielmehr soll, w'e ausdrücklich hervorgehoben wird, durch diese kulturelle und weltanschauliche Gemeinschaft die Universalität des Völker bundes ungestört bewahrt bleiben. Revision des Sanktionsparagraphen? ES bestätigt sich im übrigen, daßEden und Delbos auf der Jubiläumstagung, ein Bekenntnis zumi Gedanken des Völkerbundes ablegen werden. Näheres über den eigent lichen Inhalt dieser Deklaration

werden. „Zusammenarbeit außerhalb des Völkerbundes" Stockholm, 23. Jänner. Der schwedische Außen minister Sandler sprach am Samstag in der Zweiten Kam mer über den Völkerbund und erklärte unter anderem, man übertreibe, wenn man von -einer vollständigen Ohnmacht des Völkerbundes spreche. Richtig fei, daß der Völkerbund nicht die Macht habe, effektiv einzu,greifen, wenn Groß machtsinteressen ernsthaft auf dem Spiele stehen. Mit an deren Worten, der Völkerbund werde mit 'ernsthaften Kon flikten nicht wehr fertig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.09.1935
Physical description: 8
, nimmt man an, daß die Verhandlungen des Fünfer-Komitees auf einen toten Punkt angelangt sind. Die britischen Vertreter weigern sich nach wie vor, in eine Einschränkung der mili tärischen und politischen Souveränität Abessiniens einzu willigen. Das größte Interesse bringt man der heutigen Reds des britischen Außenministers Samuel Hoare entgegen, die er auf der Vollversammlung halten wird. Genf, 10. September. Die zweite Vollversammlung des Völkerbundes wurde für morgen vormittags angesetzt

und nachher mit den britischen Staatsmännern Hoare und Eden. Abwartende Haltung der abessinischen Delegation Paris. 10. September. Einem Vertreter der Pariser Zeitung «Petit Journal" gewährte Baron Aloisi eine Un terredung, in der er erklärte, daß es mit der Autorität des Völkerbundes für immer zu Ende wäre, falls er aus dem gegenwärtigen Konflikt keinen Ausweg fände. Dem gleichen Zeitungsvertreter erklärte der Führer der abessinischen Delegation, daß die Abessinier m Genf vorläufig keine Meinung äußern

würden, sondern die Ent scheidung des Völkerbundes abwarten. wollen. Abessinien sei bereit, alle erdenklichen Konzessionen auf wirtschaft lichem Gebiet einzuräumen, in seinem Rechte werde es aber unnachgiebig bleiben. Die abessinische Delegation machte in einem Schreiben darauf aufmerksam, daß nach einer Meldung aus Addis Abeba Italien an der Grenze von Abessinien Truppenver schiebungen größeren Ausmaßes durchführe. Genf, 1V. September. Wie aus den Kreisen der abes sinischen Delegation verlautet

, ist in dem. Schreiben an das Generalsekretariat des Völkerbundes, das die Delegation heute überreichte, die Befürchtung ausgedrückt, daß man am Vorabend eines italienisches Angriffes auf abesstni- sches Gebiet stehe. Zusammenziehung britischer Flotteneinheiten London, 9. September. (TR.) Die Züsammenziehung der britischen Flotteneinheiten dauert an. Im Hafen von Portsmouth und in der Bucht von Wehmouth sind 60 Ein heiten der britischen Flotte verankert, von denen der größte Teil den heimischen Seestreitkräften

angehört. Die Frage der Sanktionen gegen Italien London, 9. September. (TR.) Die innerhalb ver La- bour party verhandenen Meinungsverschiedenheiten über die Anwendung von Sanktionen im italienisch-abessinifchen Konflikt haben sich in den letzten 48 Stunden verschärft. Der Führer der Parlamentssraktion, Lansbury erklärte, daß er nach wie vor Gewaltmaßnahmen auf dem Wege des Völkerbundes oder durch eine einzelne Regierung ablehnä Er habe nur deshalb in Margate nicht das Wort ergriffen

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 17.09.1926
Physical description: 12
wie der aus drei Jahre zugesichert werden kann. Es ist klar, daß diese Unaufrichtigkeit der Völkerbundkreise in Deutschland sehr ver stimmt hat und so waren denn die deutschen Pressestimmen vor der Aufnahrne Deutsch lands sehr skeptisch. Einen Zwischenfall gab es dann! noch bei der Ratssitzung am 8. Sept. in Genf, als über die Ausnahme Deutschlands und über die Zu erkennung eines ständigen Ratssitzes an Deutschland abgestimmt wurde. Die Regiefüh- rer des Völkerbundes hatten sich einen schlau en Plan ersonnen

. Um den kleinen Protek- tionskindern des Völkerbundes einen nicht ständigen Sitz zuzuschanzen, hatten sie die Er höhung der Zahl dieser Sitze von 6 auf 9 mit der Abstimmung über die Zuerkennung des Ratssitzes an Deutschland zusammenge zogen. Sie wußten, daß keine von den ver tretenen Nationen Deutschland fallen lassen wollte und jede mußte darum auch für die kleinen Patenkinder stimmen. Ueber diesen Trick war der Vertreter Norwegens, der be kannte Gelehrte Fritjof Nansen mit Recht empört und wandte

. Man kann nie ganz hin ter die Kulissen von Genf schauen, und das ist wahrscheinlich besser, denn sonst würde man viel Heuchelei und Hinterhältigkeit bemerken. Die Delegierten Deutschlands, welche am Frei tag den 10. September zum erstenmal im Sitzungssaal des Völkerbundes erschienen sind und damit ihren Eintritt vollzogen haben, ha ben sicher mit dieser Stimmung hinter den Genfer Kulissen gerechnet und werden sie wei ter einkalkulieren müssen. Der Tag der Aufnahme ließ freilich

, wird man den 10. Sept einen segens reichen, einen denkwürdigen, einen wahrhaft historischen Tag nennen dürfen. Dann werden auch alle Bedenken zurück bleiben, die jetzt noch viele deutsche Gemüter umfangen halten. Die „Augsburger Postzeitung" schreibt Zwei Hoffnungen erfüllen Deutschland am denkwürdigen Tag seines Eintritts in den Völkerbund: Die Hoffnung, daß dadurch der wahrhaften Idee des Völkerbundes gedient und ein Schritt in der Befriedigung Europas vorwärts getan werde.- die andere Hoffnung, daß wir nun mehr

von einem waffenstarrenden West-, Ost- und Südeuropa ist keine Garantie des Friedens, sondern ein Herd des Krieges. Es war eine der tiefften Degradierungen Deutschlands als Großmacht, daß uns im Ver sailler Friedensvertrag nicht nur unsere Kolo nien geraubt, sondern daß wir als unfähig und unwürdig erklärt wurden, Koldnien zu be sitzen. Längst hat man in der Welt eingesehen, daß das ein Unrecht und ein Unsinn war. Nachdem Deutschland jetzt gleichberechtigtes Mitglied des Völkerbundes ist, muß über kurz und lang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 03.09.1936
Physical description: 8
Bette « Donnerstag, den 3. September 193-6 Nr. 262 1. Im Falle eines- Krieges gegen irgend ein Mitglied des Völkerbundes muß der Rat längstens im Laufe von drei Tagen vom Tage der Verständigung hierüber durch den Generalsekretär einberufen werden. 2. Binnen drei Tagen vom Augenblicke seiner Einberu- fung, ist der Rat -verpflichtet, einen Beschluß über das Vor handensein der Bedingungen zu fassen, welche die Anwen dung des Artikels 16 des Paktes erheischen. Dieser Beschluß wird als angenommen

betrachtet, wenn mindestens drei Viertel der anwesenden Mitglieder — nicht eingerechnet die Stimmen der Vertreter des angegriffenen Staates und des Staates, gegen den die Beschwerde erhoben wurde — für ihn stimmen. 3. Von dem Augenblick, in welchem der Rat konstatiert, daß die Bedingungen für eine Anwendung des Artikels 16 gegeben sind, wird der Staat, der zum Kriege gegriffen hat, als Staat, der sich mit allen Mitgliedern des Völkerbundes im Kriegszustände befindet, angesehen

dinieren möchten. 5. Die Nichtstassung eines Beschlusses nach Punkt 2 sei tens des Rates steht einer sofortigen Erfüllung der Hilse- leistungsverpflichtungen durch jene Staaten, die Teilneh mer an Verträgen über gegenseitige Hilfeleistung sind, nach den in diesen Verträgen angeführten Bedingungen nicht im Wege. 6. Vom Augenblicke an, wo der Generalsekretär über den Zweck der Einberufung des Rates gemäß Punkt 1 vom Krieg gegen ein Mitglied des Völkerbundes in Kenntnis gesetzt wird, haben die Staaten

, die Teilnehmer an Ver trägen über gegenseitige Hilfeleistung und berufen sind, im gegebenen Falle zu handeln, das Recht, alle Vorbereitungs maßnahmen zu ergreifen, die notwendig sind, um ihre Streitkräste zwecks Hilfeleistung nach dielen Verträgen in Bereitschaft zu bringen. 7. Die Staaten — Mitglieder des Völkerbundes — ver pflichten sich, solche Handlungen nicht als Angriffsakte an zusehen, die sowohl von den Teilnehmern an Verträgen über gegenseitige Hilfeleistung als auch voll« anderen Mit gliedern

des Völkerbundes nach Punikt vier auf Grund mi litärischer Sanktionen verwirklicht werden. 8. Der Rat entscheidet unabhängig von der Frage der Anwendung militärischer Sanktionen gegen den Angreifer- Staat mit den in den Punkten 1 bis 3 des Artikels 16 an gegebenen Maßnahmen über die Frage ihres Inhaltes, Um fanges und Termins des Inkrafttretens, wobei ein solcher Beschluß für alle Mitglieder des Völkerbundes verbindlich ist. Ter Rat kann auch, wenn dies für den Erfolg der Durchführung des allgemeinen Aktion

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 26.09.1935
Physical description: 8
, aus der anderen Seite die Ablehnung Italiens auf die Vorschläge des Fünfer-Aus schusses. Die Haltung Großbritanniens geht aus von der Sou veränität eines Mitgliedstaates des Völkerbundes, wodurch sich auch die Anwendung des Völkerbundpaktes ergeben würde. Die Auffassung Italiens bestreitet die Berechtigung Abessiniens, Mitglied des Völkerbundes zu sein. Voraussetzung einer Löschung der Mitgliedschaft Abes siniens wäre eine Verletzung des Völkerbundstatutes. Nun hat der Fünfer-Ausschuß zwar einige Verfehlungen Abes

siniens festgestellt, aber sie scheinbar nicht für so weitrei chend gehalten, daß der Fünfer-Ausschuß von sich aus den Ausschluß Abessiniens beantragt hätte. Dadurch ist der italienisch-abessinische Konflikt in sei ner ganzen Tragweite noch undurchsichtiger geworden, als er es bis setzt schon war. Die Lösung im Rahmen des Völkerbundes wird jeden falls aus sehr erhebliche Schwierigkeiten geraten und es ist noch sehr fraglich, ob sie gelingt. Gerade die Londoner Presse zeigt

sich wieder sehr pesiimistisch und die Stimmung in den Kreisen des Völkerbundes ist um nichts besser. Ob es möglich sein wird, jetzt noch die Bereinigung des Konfliktes durch Herausheben aus der Sphäre des Völkerbundes und Beschränken der Verhandlungen auf die drei interessierten Staaten Frankreich, England und Italien, durchzusühren, werden die Versuche der nächsten Tage zeigen. Die Tagung des Völkerbundes Genf, 25. Septcknber. Heute fanden in Hinblick auf die morgige Tagung Aussprachen zwischen Laval, Eden

Abeba, 25. September. Die abessinische Re gierung hat in Genf ein Ersuchen überreicht, das verlangt, daß unverweilt eine internationale Kommission nach Abes sinien entsandt werde, um sestzustellen, wer Offensivmaß nahmen ergreife und von welcher Seite die Feindseligkeiten eröffnet werden. c Die Kommission des Völkerbundes soll aus dem Luft wege auf Kosten Abessiniens sich nach Addis Abeba begeben, um dort genau die Vorgänge "beobachten zu können. Die Zurückverlegung der abessinischen

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Tiroler Grenzbote
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Page 1 of 4
Date: 23.09.1925
Physical description: 4
des Völkerbundes empfehlen und er werde dem Nationalrat zeitgerecht entsprechende Vorlagen un terbreiten. Im Laufe seiner Ausführungen legte er dar. daß das Verlangen des Völkerbundes auf Wiedereinführung der Kontrolle,,falls die für die Völkerbundsanleihe verpfändeten Ein nahmen unzulänglich werden sollten, von minderer Bedeutung sei, da der Dienst der Völkerbunds anleihe, der jährlich 72 Millionen Goldkronen er fordere, mehr als vierfach durch die Erträgnisse der Zölle und des Tabaks gedeckt erscheint. (Umso

weniger bestünde für den Völkerbund ein Anlaß, Oesterreich zu einer eventuellen Wiederzulassung der Kontrolle zu verpslichten!) Ebenso könne auch der Wunsch nach Fortdauer der Beratung (Kon trolle!) bei der Nationalbank an sich nicht als drückende Fessel betrachtet werden. Er sei über zeugt, daß bei den Forderungen des Völkerbundes ausschließlich die Absicht maßgebend Warp Oester reich bei den Bemühungen um den Ausbau der Sanierung eine Stütze zu bieten. Was nun aber die wirtschaftliche Frage an lange

, hätte die Regierung sicherlich gewünscht, daß der Völkerb'undrat mit Rücksicht auf die Dringlichkeit dieser Angelegenheit für Oesterreich schon diesmal positive Folgerungen aus dem Be richte der Experten ziehe, müßte sich aber, da dies nicht zu erreichen war, mit den Beschlüssen des Völkerbundes begnügen. Wien, 21. Sept. Die Erregung der politischen Parteien über die beiden Forderungen des Völker bundes nach Verlängerung der Mandatsdauer des Beraters bei der Nationalbank und nach der Schaf fung

einer Möglichkeit des Wiederauflebens der Kontrolle innerhalb der nächsten zehn Jahre, hat sich gelegt. Heute kann gesagt werden, daß die Anna h m e eines Berater-Gesetzes gesichert ist. Die Regierung hat sich diesbezüglich bereits mit der Nationalbank in Verbindung gesetzt. Betreffs die Möglichkeit des Wiederauflebens der Finanz kontrolle ist über die Form, in der diesem Verlan gen des Völkerbundes Rechnung getragen werden soll, noch keine Klarheit. Die Not der SüStirvier Deutschen. Brun eck. 18. Sept

,. 19. Sept. Eine Abordnung der im Auslande lebenden Südtiroler weilt derzeit hier, um die Vertreter des Völkerbundes auf die Not dex Deutschen in Südtirol aufmerksam zu ma- chen. Die Abordnung verwies gegenüber den Völ kerbundvertretern auf die fortgesetzte Drangsalie- vungen der Südtiroler aus dem Gebiete der Schule, der Verwaltung und der Gerichtspslege und betonte insbesondere die terroristischen Akte der Faschisten in Bozen und Meran. London, 19. Sept. Die „Times" melden aus Rom: Die Beratungen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 21.12.1935
Physical description: 10
der Oelfperre gegen Italien verschärfen, so läuft man Gefahr, daß ein solcher Beschluß von Italien mit be waffneten Anstrengungen zunichte gemacht wird. Die Franzosen haben für einen solchen Fall erklärt, daß sie keinesfalls für die Sanktionspolitik des Völkerbundes ihre Armee einsetzen werden. England allein hat eben falls keine Lust, sich einem solchen Risiko auszusetzen. Die Friedensvorschläge Lavals und Haares waren von der Notwendigkeit diktiert, den Konflikt aus dem Wege zu schaffen, bevor

der,Völkerbundorganismus einer Belastungsprobe ausgefetzt wird, die ihn unter Umständen erdrücken könnte. Den Beobachter auf dem Kontinente überrascht es, daß diese höchst realpolitische Taktik der englischen Regierung, die ebenso ehrlich der Dache des Friedens wie der des Völkerbundes dienen wollte, gerade in England auf so starken Widerspruch stieß. Schuld daran sind die verflossenen Wahlen zum Unterhaus. Hätten Baldwin und Hoare die Aeußerun- gen, die sie gestern im Unterhaus abgaben, vor den Wahlen gemacht

die Gefahr, daß l a n g s a m e i n Land nachdema n d e r e n i n d e n Krieg verwickelt werde, so daß schließlich niemand das Ende voraus- fehen könne. Wenn die betrübliche Angelegenheit des abessinifchen Krieges beendet sei, würden die Mitglie der des Völkerbundes diese Dinge überlegen müssen. In einem modernen Krieg sei der An greifer der U e b e r l e g e n e. Die Völker Euro pas müssen sich diese Tatsache vor Augen halten, wenn sie ihre Sicherheit bewahren wollten. Zum Schluß bat Baldwin

festlegen, daß Verhand lungen zur Beilegung des ostasrikanifchen Konfliktes an sich schon einen Treuebruch gegenüber dem Völker bund oder eine Verletzung der Völkerbundsatzung dar stellten. Chamberlain betonte sodann, daß er ein über zeugter Anhänger des Völkerbundes gewesen sei, aber die übertriebenen Forderungen einiger Anhänger des Völkerbundes hätten ihn bestürzt gemacht. Auf den Schultern des Vertreters Englands habe eine viel schwerere Last geruht, als. sie. mit einem erfolgreichen Arbeiten

man dem widersprechen. Bezüglich der Frage der Petroleumsanktion erklärte der Schatzkanzler: „Wenn der Völkerbund eine wirksame Anwendung dieser Sanktion beschließt und wenn wir überzeugt sind, daß alle Mitglieder des Völkerbundes, die Petroleum ausführen, nicht nur bereit sind, ihre Zustimmung zu geben, sondern auch bereit sind, an einem Widerstand gegenüber einem Angriff sich zu beteiligen, der plötzlich und unerwartet erfolgen könnte, dann sind wir bereit, unsere Rolle zu spielen, und der Verhängung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 09.12.1933
Physical description: 16
stehenden Fragen im Sinne einer dauernden Entspannung der politischen' Situation ober sieben sein werden. Rom, 7. Dezember. (-) Nach einem Referat Mus solinis beschloß der Große Faschistenrat, das weitere Verbleiben Italiens im Völkerbund von einer in kür zester Zeit durchzuführenden radikalen Reform der Verfassung, der Funktionen und der Ziele des Völ kerbundes abhängig zu machen. Auflösung des Völkerbundes? Pari s, 7. Dezember. Die Stellungnahme des Gro ßen Faschistenrates in der Frage

des Völkerbundes wird von der französischen Presse lebhaft erörtert. Der „Temps" bemerkt hiezu: Eine weitgehende Revision des Völkerbund- ftatuts würde zwangsläufig zu einer durchgreifenden Revi sion der Friedensvertrüge führen. Die Staaten, die durch eine derartige Revision, des Völkerbundstatuts schwer be einträchtigt würden, werden sich gewiß nicht freiwillig opfern. Der Völkerbund.pakt kann durch einen einstimmigen Beschluß der Völkerbundversammlttng revidiert werden. Infolgedessen würde jede,Politik

, die aus eine radikale Um gestaltung des, Völkerbundes abzielt, zwangsläufig in eine Sackgasse führen. Es bliebe in diesem Fälle nur die Wahl zwischen dem Fortbestehen eines Völkerbundes, dem fünf von. sieben Großmächten nicht mehr angehören würden, und der vollständigen Auslösung der. Genfer Institution.' Oer VölkerhundbaU schrumpft ein London.! 8. Dezember. (-) Italiens Ultimatum an den Völkerbund wird hier als ein Schritt von großer Be deutung betrachtet. In englischen politischen Kreisen hält man die baldige

Einberufung einer Konferenz der Groß mächte für wahrscheinlich. Der Beschluß des Großen Fa- schistenrates über den Völkerbund könne von der britischen Regierung solange-rächt in Erwägung gezogen werden, als er nicht Gegenstand eines offiziellen Schrittes der italieni schen Regierung beim Völkerbund bildet. Jedenfalls hat der deutsch-italienische Vorstoß zur Reform des Völkerbundes und zur Revision des Friedensvertrages in London starkes Unbehagen hervorgerüsen. Die Mehrzahl der Zeitungen niegcn

dazu, die italienischen Forderungen als den Anfang vom Ende des Völkerbundes anzusehen. Man glaubt nicht daran, daß sich die italienischen Reformbestrebungen durch setzen werden, sondern sieht hier bereits Italiens endgül tigen Bruch mit dem Völkerbund, womit der Völkerbund ball so sehr einschrumpseu würde, daß es sich nicht mehr lohnen würde, damit zu spielen. Rückkehr zur Vorkriegs-Oroßmächfe- poSifik? P r ag , 8. Dezember. (-). Außenminister Benesch hielt in Preßburg einen Vortrag, in dem er'aussührte

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Der Arbeiter
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Page 3 of 8
Date: 10.01.1934
Physical description: 8
, um dann gemeinsam gegen Deutschland mar schieren.zu können. Mit Deutschland wurden die direk ten Verhandlungen von französischer Seite abge brochen und klärt, daß endgültige Beschlüsse nur in Genf gefaßt werden können. Gens! Das ist der zweite Zankapfel. Nachdem der Abrü stungskonferenz, die im Rahmen des Völkerbundes ge führt wird, bis heute kein Erfolg befchieden war» haben Deutschland und Italien die Frage aufgeworfen» ob der Völkerbund in Genf überhaupt der geeignete Boden für erfolgreiche Verhandlungen

auch im Rahmen des Völkerbundes etwas erreichen läßt, wie die Er folge Stresemanns und Brünings beweisen. Aber Geduld ist nicht die starke Seite der neuen Herren Deutschlands, denen noch dazu die ganze Gesellschaft in Genf das größte Mißtrauen entgegenbringt. Wie es aber Gegner des Völkerbundes gibt, so hat der Völkerbund auch seine Freunde, zu denen in erster Linie Frankreich und die Staaten der kleinen Entente, die Frankreich ihr Dasein verdanken, gehören. Da durch aber, daß große Staaten nicht zum Völker

bund gehören wie Amerika, Japan, Rußland und nun auch Deutschland, bleibt bei allen Entscheidungen des Völkerbundes eine Lücke offen, die Entscheidungen des Völkerbundes find nicht für alle Staaten maßgebend. Darum schlägt Italien eine Reform des Völkerbundes vor, die vor allem die großen Staaten zum Eintritt in den Völkerbund er mutigen soll. Mussolini räumt den Großmächten im neuen Vö.kerbund einen größeren Einfluß ein und läßt Möglichkeiten für direkte Verhandlungen zwischen einzelnen Staaten

, den sogenannten Viermächtepakt. Die kleineren Staaten im Osten gehen ebenso daran, sich zusammen- zuschtießen und einen Block am Balkan zu bil den. Die Tatsache steht jedenfalls fest: Die Blüte zeit des Völkerbundes ist vorbei. Zu all dem tritt nun die von Deutschland aufgeworfene österreichische Frage. Deutschland will Oesterreich sich einverleiben, Oester reich wehrt sich aus begreiflichen Gründen dagegen und auch die Großmächte find mit einer solchen Lösung der österreichischen Frage durchaus

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 05.07.1925
Physical description: 12
habe usw. Ich betrachte dies als eine künstlich her vorgehobene und tendenziöse (böswillige) Agita tion, die sich leicht in Kreisen verbreitet, welche die Situation nicht kennen. Es ist nicht wahr, daß die finanzielle Aktion des Völkerbundes mißlungen ist. GeradedasGegenteilist derFalst wie dies in Genf Dr. Mataja richtig und entschie den erklärt hat. Der Zweck der finanziellen Sanie rungsaktion des Völkerbundes war nämlich, zwei Ergebnisse zu erzielen: Die Stabilisierung der Wäh rung und das budgetäre

Gleichgewicht des Staats haushaltes. Sie wissen alle, welche Anstrengungen Opfer und Schwierigkeiten es in der Nachkriegszeit gekostet hat, ehe auch nur diese zwei Resultate er zielt wurden. Es mutz konstatiert werden, daß durch diese Aktion des Völkerbundes auch in Oesterreich diese Erfolge erreicht wurden. Untersuchen wir ferner die Entwicklung in Oesterreich in den letzten drei Jahren und insbe sondere vom Amtsantritte des Herrn Bundeskanz lers Dr. Seipel an: wie die Dinge fortgeschritten

ist, von einem Mißlingen der Völker bundaktion zu sprechen. Es ist allerdings wahr, daß mit der Durchführung dieser nur finanziellen Sanierung in Oesterreich nicht alles gelöst ist, wie dies im österreichischen Komitee des Völkerbundes ich, dessen Mitglieder und auch Dr. Mataja konsta tiert haben. Es wurde dadurch die erste Etappe (Abschnitt) der Sanierung beendet und durch das, was nunmehr in Gens gemacht wurde, wurde die zweite Etappe inauguriert (eingeleitet). Die Etappe der wirtschaftlichen Sanierung

Diese hat das Ziel, unter der Kontrolle und Mit hilfe des Völkerbundes dahin zufammenzuarbeiten,

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 16
Date: 13.06.1936
Physical description: 16
Regierung zu bilden, ist gescheitert, weil die Sozialisten Einspruch gegen die Per son des von van- Zeeland für das Justizministerium in Aus»- sicht genommenen Nichtparlamentariers erhoben und weil sich bei den Verhandlungen über die Regierungsbildung keine Einigung über die Einführung der 40--Stu ndemWoche erzielen ließ. Die Reform des Völkerbundes Den Erklärungen Neville Chamberlains in der Stellung Großbritanniens zur Reform dies Völkerbundes ging in der englischen Presse eine Diskussion voraus

, die dieses Problem nach englischen Gesichtspunkten behandelte. Schon diese Feststellung allein genügt, um betonen« zu müssen, daß dies nicht die alleinige Stellungnsahme fein kann. Das Problem der- Reform des Völkerbundes muß man i>om weltpolitischen Gesichtspunkte aus 'betrachten. «Der Zweck der Gründung des Völkerbundes war, den Frieden der Welt ausrechtzuerhalten und 'Streitigkeiten zwi schen den Staaten! aus dem Boden der Konferenzen! beizu legen oder zu. beseitigen. Dieses Bekenntnis zum Frieden der Welt

durfte, was man ja schon! bei der Gründung des Völkerbundes im Jahre 19-19 ebenfalls wußte, kein platonisches! sein, sondern es mußte damit gerechnet werden, -daß dieser Frieden auch ge gen Friedensstörer verteidigt werden muß. Nun wissen auch die Anhänger der Völkerbundidee, daß es unter den gegebenen Verhältnissen nicht möglich ist, aus den Staaten der Welt eine harmonisch auseinander abge stimmte Gesellschaft zu nrachen, im Gegenteil-, man rechnet mit Zwischenfällen aller Art. Diese sehr reale

. Wenn jetzt von seiten eines- englischen Regierungsmit- gliedes eine Reform des Völkerbundes' vorgeschlägen wirb, die -einer Entmachtung dieser Institution gleichkommt, so -ist man geneigt, anzunehmen, daß hier politische Ziele vor- liegen, die mit« den Grundsätzen des Paktes nicht in« Einklang zu bringen sind. Wir wissen alle, daß die «Sanktionen versagt haben-. Wir wissen- alle, baß eine Fortsetzung der Sanktionen« -die Schwie rigkeiten in Europa vergrößern würden. Damit ist aber noch lange nicht gesagt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 25.09.1935
Physical description: 8
werden. Der italienische Ministerrat Rom, 24. September. Nach einer Meldung der Agen- zia Stesani erstattete Mussolini einen kurzen Bericht über die Entwicklung seit dem letzten Mimsterrat und erklärte, baß Italien in Genf keine Vorschläge erstattet habe, sondern mündlich die Gründe der Unannehmbarkeit der Vorschläge des Fünserkomitees seitens Italien dargelegt habe. Die Hal tung der italienischen Regierung konnte nicht anders sein. Die Knischeidung der Völkerbundes Genf, 24. September. Nach dem Mißlingen

der Lö sungsversuche des Fünfer-Ausschusses wendet sich die Auf merksamkeit auf die Einhaltung des weiteren Verfahrens in der abessinischen Frage. Zwecks weiterer Behandlung der Frage wird die Angelegenheit zum Völkerbundrat zurück verwiesen. Dieser wird, nach Informationen der Schwei zerischen Depeschen-Agentur aus Genf, alle Möglichkeiten erschöpfen, um die streitenden Teile an die Entscheidungen des Völkerbundes zu binden und eine Loslösung der Kon- sliktsfrage von Genf zu verhindern. Der Völkerbundrat

wird nach weiteren Meldungen einen neuen Lösungsvorschlag ausarbeiten. Baldige Einberufung des Rates Genf, 24. September. Nach einer zweistündigen Sit zung des Fünfer-Ausschusses wird bekannt, daß der Bericht über das Mißlingen des Schlichtungsvorschlages im italie- nisch-abessinischen Konflikt baldigst veröffentlicht werden soll. Man glaubt, daß der Rat des Völkerbundes ehestens einberufen werden wird, um den Bericht entgegenzunehmen. In der gleichen Sitzung dürfte dann über das weitere Ver fahren

des Völkerbundes Beschluß gefaßt werden. Die britisch-französische Zusammenarbeit Paris, 24. September. Im Zusammenhang mit den gestrigen Besprechungen Lavals mit Eden verlautet in der französischen Presse, daß Laval um Festlegung des engli schen Standpunktes angefragt habe. Die britische Antwort wird heute erwartet. Eden und Laval sollen auch über die Stellung Englands zur Frage der Unabhängigkeit Lester reich? konferiert haben. Eden soll Laval mitgeteilt haben, daß England bereit sei, eine ganze Reihe

fassung zu bringen, so daß künftighin keine Klagen mehr von katholischer, sozialistischer und jüdischer Seite einlau- fen. Der Oberkommissär des Völkerbundes in Danzig. Le ster, führte aus, daß mehr als 40 Prozent der Bevölkerung nichtnationalistisch seien und daß sich diese Kreise ver trauensvoll an den Völkerbund gewendet hätten, damit ihnen Recht und Gerechtigkeit widerfahre. Der Präsident der Freien Stadt Danzig, Greiser, erklärte, daß es in Danzig leider noch immer Elemente gebe, die ewig

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