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Newspapers & Magazines
Dolomiten
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Page 27 of 68
Date: 01.09.1994
Physical description: 68
zur Aufnahme in den Völkerbund stand, nahm am 9. Februar Außenminister Gustav Stresemann im Berli ner Reichstag zu den Ausfällen des Duce Stellung. Stresemann räumte in seiner Erwiderung ein, daß Südtirol zunächst eine inneritalienische Angelegenheit sei, das ändere aber nichts an der Gemein schaftlichkeit deutschen kul turellen Empfindens für ein Land und ein Volk, das seit. Jahrhunderten deutsch gewe sen sei und bis zur Stunde zur deutschen Kulturgemeinschaft gehöre. „Das Recht des deut schen Volkes

“, bekräftigte Stresemann, „mit dem in einem . anderen Staate lebenden Men schen gleichen Blutes mitzu empfinden und zu fühlen, ist ein Recht, das wir uns von nie mandem nehmen und bestrei ten lassen“. Die Kriegsdrohungen und die offen zugegebenen Entna tionalisierungsbestrebungen in Südtirol nannte Stresemann eine Gefahr für den Frieden. Wäre Deutschland bereits Mitglied des Völkerbundes, würde er beim Völkerbund um eine Stellungnahme zu diesen Drohungen ansuchen. Auf die se in der Sache klare, in Dik tion

tiroler Landtag, der Bundes kanzlers Ramek ersuchte, das Problem vor den Völkerbund zu bringen. Ramek, dem auf Anfrage in Rom versichert wurde, daß Italien keinerlei territoriale Ansprüche auf Nordtirol hege, brachte das Südtirolproblem im öster reichischen Nationalrat zur Sprache. In einer Rede im Hauptausschuß verurteilte er in heftiger Form die faschi stischen Italianisierungsme- thoden in Südtirol, unterließ dabei jedoch geflissentlich die Verwendung des Namens „Südtirol“ und gebrauchte statt

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Newspapers & Magazines
Schlern
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Page 20 of 64
Date: 01.10.1998
Physical description: 64
bandes. Auch Paul Sternbach tat dafür, was nur möglich war. Verteilung der vom Ausland bereitgestellten Schulbücher und Lehrmittel, Suche nach Lehrkräften, Verteilung von Spendengeldern .... Diese Tätigkeit, die durch die Polizei nie ent deckt, aber stark vermutet wurde, war sicherlich ein wichtiger Grund, der zur Verbannung führte. Die Südtiroler Frage vor dem Völkerbund Der Schutz der Menschen- und Bürgerrechte und damit auch der Minderhei ten ist eine Aufgabe des Völkerbundes. Anderseits muß

er auf die Einhaltung von Verträgen achten, muß Separatismus und Revisionismus ablehnen. Genau in die sem Spannungsfeld befindet sich der Minderheitenschutz. Ein Staat mit einer Sprachminderheit läßt sich von einem Nachbarn, dem die selbe völkisch zugehört, nicht in seinen Hoheitsrechten beeinträchtigen. Genau so war es zwischen Rom einerseits und Wien und auch Berlin anderseits. Der Völkerbund wollte keines seiner Mitglieder vergrämen. Es gab Staaten mit vertraglichen Verpflichtungen zum Schutze ihrer Minder

bekannt geworden. Wegen ihrer Sprachkenntnisse wählte sie dieses Thema. Sie ersuchte mich um Unterlagen, und dabei legte ich ihr die Materialsuche in Genf beim Völkerbund nahe. Tatsächlich hat sie in Genf in den Bulletins der Ligen konferenzen und auch im Außenamt der USA in Washington viele bemerkens werte Einzelheiten ausfindig machen können. Auch sonst ist diese Arbeit wegen der außerordentlich fleißigen Unterlagensu che in Wien (Haus-, Hof- und Staatsarchiv), in Rom (Parlamentsarchiv und beim

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