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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 18.12.1920
Physical description: 8
Ereignisses für die junge Republik und ihre Bevölkerung liegt jedoch nicht in der Tatsache, daß Oesterreich nun vollwertiges Mitglied des Völkerbundes ist, sondern vielmehr darin, ob der Völkerbund selbst in seiner heutigen ^Zusammen setzung und der Geist, von dem er getragen ist. die Erwartungen rechtfertigen, die unser armes Volk an die Liga der Nationen knuipft. Die paar Wochen Genfer Tagung haben uns ja schon gezeigt, wie sich die tonangebeivden Mächte einen Völkerbund und feine Aufgaben dorstellen

und beantragt, d a ß a l l e Völker, die den Wunsch hiezu äußern, in den Völkerbund aufzunehmen seien. Die Verhandlung dieses Antrages wurde — offenbar über Betreiben der französischen De legation — unmöglich gemacht, und die argen- (Kit neaer Stief vom Totzenhaüer-ronl. Mein liebe» Jäkele! Run wird's dem Güster Josef selber unheimlich. Laß er bk Bergarbeiter von Häring fo defichimpft hat. Jetzt täte hx gerne manches nicht gesagt haben und will von den Bergarbe'tem nichts mehr reden So billig kmn

in den Völkerbund Wohl einen nicht zu unter schätzenden moralischen Erfolg. Aber davon kann unser Volk nicht leben. Oester reich wird beim Völkerbund um die Aufhe bung des Anschluß Verbotes ansuchen, denn nur durch die Vereinigung mit dem Deut schen Reiche wird unser Sechsmillionenvolk zu leben imstande sein. Der Friedensvertrag schreibt aber vor, daß das Unschlußverbot erst dann be seitigt werden kann, wenn der Völkerbund mit allen Stimmen sich dafür ausspricht. Frank reich wird da wieder dagegen

, der in der '<$& schichte seinesgleichen nicht kennt. Während sich über uns drohende Wolken dichten, die eine nahe bevorstehende Katastrophe! ankündigen, sitzen die hohen Herrschaften, die sich! anmaßen, das Schicksal der Völker zu bestimmen/ seit vielen Wochen in Genf beisammen, reden- aneinander vorbei und zu den Fenstern hinaus: und müssen sich schließlich selbst zugesiehen, daß sie eine machtlose Quatschgesellschaft sind, die m( Grunde an den gegebenen Tatsachen nichts M ändern vermag, daß der heutige Völkerbund

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 20.11.1919
Physical description: 4
.-Ag.) Der Nattonalrat hat in namentlicher Abstimmung mit 128 gegen 43 Stimmen den Eintritt in den Völkerbund be schlossen. Der Beschluß unterliegt der Volksabstimmung. Line VölkerbunösbebaLte im Schweizer AationaLrat. Eine der letzten Sitzungen des schweizerischen National rates war fast ganz durch Reden zur Völkerbundfrage ausgefüllt. Bundesrat Colonder, neben Bundespräsiöent Ador der eifrigste Befürworter des Beitrittes innerhalb der Re gierung, luchte alle gegen den Völkerbund erhobenen Ein- wünöe zu entkräften

. Niemals seien Drohungen gegen sie für den Fall des Nichtbeitrittes erhoben worden, und es seien keinerlei geheime Abmachungen zwischen der En tente und der schweizerischen Regierung getroffen. Wenn der Völkerbund nicht heute gegründet werde, so würde er niemals zustanöekommen. Der schweizerische Bundesrat habe sich bemüht, für den Fall eines Ueberfallkrieges an einem Wirtschaftskrieg nicht teilzunehmen, doch habe es hier nur ein Entweder-Oder gegeben. Wenn die Schweiz beitreten wolle, müsse

sie am Wirtschaftskrieg tetlnehmen. Dazu würde sie aber, auch ohne daß sie dem Völkerbund angehörte, gezwungen werden. Der Präsident der katholisch-konservativen Fraktion, Dr. vonSpreng, erklärte sich durchaus als G e g n e r des Beitrittes. Nur wenn durch den Völkerbund die Möglichkeit von Kriegen wirklich mrsgeschloffen würde, könnte sich die Schweiz ihm anschließen und auf den Schutz ihrer immerwährenden Neutralität verzichten. Es bestehe aber eine geringe Wahrscheinlichkeit, datz sich dieser Völkerbund

eiteln, fetzte sich Kriminaloberwachtmeister Dettmann in ein Flugzeug flog nach bcm Gute und nahm den Volontär fest. Vettlec-Fsirtuosen in Kiew. Es gibt Bettler die ihre Tätigkeit nicht nur als eine Art von Beruf und Gewerbe cmffaffen, sondern söhnungfehle. Habe man öie immerwährende N«,. tralität einmal aufgegeben, so könne man sie nichts schnell wieöererlangen. Spreng „furchtet nicht, ^ der Völkerbund die Schweiz im Falle ernes Richtbeile! durch wirtschaftliche Maßnahmen bestrafen könne. Handel

lasse sich, seine Wege nicht durch die Politik S, schreiben. Den Völkerbundssttz in Genf werde man viel- leicht verlieren, aber er sei überhaupt ein D anaera^ schenk, das d e r O p f e r n i ch t w e r t sei, öie 4 Schweiz dadurch bringen müsse, datz sie ihre Neutralität aufgebe. Die Schweiz wolle ein immerwährendes neutn- les Land bleiben. Ohne den offenen und ehrlichen Eintritt Ameritas werde der Völkerbund ein so gut M iotgeborenes Kind bleiben. Der freisinnige Nationalrat D r. F o r r e r trat

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 28.01.1919
Physical description: 4
gewesen! Die Franzosen haben gegen die Vereinigung Deutsch österreichs mit Deutschland ungefähr aus dem glei chen Grunde eine Abneigung, aus welchem viele Deutsche die Wiedervereinigung der Ukraine mit Rußland für bedenklich hielten. Wenn es, wie wir ioünschen und hoffen, gelingt, die Völker der zivili sierten Welt zu einem wirklichen Völkerbund zu vereinigen, dann verliert die alte machtpolitisäze Denkweise ihre Daseinsberechtigung und es besteht dann auch für Frankreich kein Grund mehr, die Teilung Deutschlands

, und sie bekunr ihr Mißtrauen gegenüber der Konferenz seit Hieraus können nur die unheilvollsten Ergebui hervorgehen; wenn sie die Gerechtigkeit wollen, müssen sie auf die Anwendung der Gewalt Verzil .leisten und ihre Forderungen in einer Art u Weise den Händen der Friedenskonferenz anvi trauen, die keinen Zweifel über ihren guten Gla ben zurückläßt." Eine neue Zusammenkunft fand Freitag nai mittags um 3 Uhr statt. Ler Völkerbund. Orlando und Bourgeois begrüßen den Dölkerbm Paris, 26. Jänner. (Reuter

.) Die Frieden kouferenz nahm, wie in einem Kommunique mi geteilt wird, alle Resolutionen, die der heutig Sitzung Vorbehalten wurden, unverändert an. D italienische Ministerpräsident Orlando ui Leo« Bourgeois unterstützten worin den W kerbund. Die Verhandlungen über den Völkerbund. Paris, 26. Jänner. (Ag. Hcwas.) Die interalliierte K« ferenz hielt gestern eine Vollsitzung ab. Um 3 Uhr erö nete Clemenceau die Sitzung. Das Protokoll d letzten Sitzung wurde ohne Abänderungen angenommi Staatssekretär

L a n s i n g behielt sich die Zustimmung d amerikanischen Delegierten vor, da dieselben den englisch Text noch nicht erhalten haben. Clemenceau oerl hieraus die Resolution über den Völkerbund, die besagt: Die Konferenz, die die Anträge betr. die Schaffung ein Völkerbundes einer Prüfung unterzogen hat, beschließt, bi es wesentlich ist, für die Aufrechterhaltung des Weltstatut! das die alliierten Mächte jetzt aufstellen, einen Völkerbui zu schaffen, ein Organ internationalen Zusammenwirken das die Erfüllung

. Inzwischen e nennt daher die Konferenz eine Kommission, in der & assoziierten Regierungen vertreten sind, um die Verfassu» und die Befugnisse der Liga in den Einzelheiten auszuarb- ten. Die Dokumente werden in französischer und engl scher Sprache allen Friedensdelegierten übergeben. Paris, 25. Jänner. Präsident Wilson sagte in ^ ner Ansprache an die Friedenskonferenz: Wir müssen den Völkerbund zu einer Lebensfrage uj nicht zu einer formellen Angelegenheit, nicht zu einer G legenheitssache, einem Ding

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Volksbote
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Page 2 of 16
Date: 20.09.1934
Physical description: 16
Rundschau in der Welt PolnUcker Schlas gegen -en Völkerbund Der Völkerbund hat am 18. de. einen neuen empfindlichen Schlag erlitten, und zwar einen Schlag , von' der Hand Polens, dar vorher bereits , durch einen „Kuhhandel' mit den Russen eine böse Bresche in das Minderheiten- fchuywesen geschlagen und nun den Völkerbund aus einem ganzen Abschnitt dieses Gebietes aus- gewiesen hat. Der Kuhhandel zwischen War, schau und Moskau besteht in folgendem: die Russen erklärten, auf das Recht

und die Pflich ten einer Ratsmacht zur Wahrnehmung der Minderheiteninteressen gegenüber Polen im voraus zu verzichten, und die Polen verzichteten als Gegengabe darauf, der Gewährung eines ständigen Ratssitzes an Cowjctrußland Oppo« sition zu machen. , Am 13. ds. ist Polen^n Verfolgung einer feit einiger Zeit recht zweideutig und skrupellos anmutemien Politik einen Schritt weiteraeaan- gen: Es sagte dem Völkerbund jede Mitarbeit Lei der Anwendung der für Polen geltenden völkerbundkundltchen

den Regelung des Minderheitenschutzes, die ein zelne Staaten einem willkürlichen und ungerecht fertigten Ausnahmeregime unterstelle, und mit der von dev Mehrheit der im Völkerbund ver tretenen Regierungen bisher an den Tag ge legten Abneigung, auf die polnische Forderung einer Verallgemeinerung des Minderheiten schutzes einzutreten. Die Aufkündigung der wei teren Mitarbeit Polens bei der Anwendung der Minderheitenschutzbestimmungen auf seinem eigenem Gebiet soll so lange gelten, bis der polnischen

, daß Frankreich stets seine Abwehr gegen einen Miß brauch des Minderheitenrechts zum Zwecke poli tischer Einmischungen unterstützt habe. Sehr deutlich wurde Barthou dann mit der Fest stellung, daß die polnische Erklärung als Drohung gegenüber der Versammlung oder sogar als die Schaffung einer vollendeten Tatsache aufgefaßt «erden könne. Ein solches Beispiel, das andere Staaten zu befolgen geneigt sein könnten, würde gleichzeitig die Geltung der Verträge und der durch sie dem Völkerbund übertragenen Mandate

. in welchem Rußland von den Vertretern zahlreicher Mächte eingeladen wurden, um die Aufnahme in den Völkerbund anzufuchen. Die Vertreter der Sow jetregierung, die schon seit Monaten im Verein mit Frankreich auf die Aufnahme ihres Landes in den Völkerbund hingearbeitet hatte, reichten sogleich ein entsprechendes förmliches Ansuchen ei»: welches dann vom Völkerbund im geschäfts- ordnungsmäßigen Wege erledigt wurde. Montag abends wurde die Frage der Aufnahme der Union der Sowjetrepubliken im 6. (politischen

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Alpenland
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Page 3 of 16
Date: 14.10.1920
Physical description: 16
Vonnersrag, 14. sjrtoDcr 19M „AIxenL «rn — rrrorgendiatr 6'ülfiß 377, Seite 3 Deutsch-Süd Ural. frühere Minister Russin:, Präsident der Famiglia Jtasiana, nahm in seiner Begrüßungsansprache für Italien das Ver- dienst in Anspruch, den Völkerbund angeregt zu haben- Auch der Minister des AeuKeren Sforza und der Präsident des Senates Tittoni hielten mit lebhaftem Beifalle aufgenom- Ene Ansprachen- Der belgische Delegierte Carton Wiast verwies auf das Programm des Völkerbundes, dessen Grund lage

Gleichberechtigung und Solidarität der Menschheit sein müsse. Die Delegierten Appel (Frankreich) und Dickson (England) sHloßen sich seinen Erklärungen an. - Kardinal Mercier gegen de« Völkerbund. Brüssel, 12. Oktober. (Wolf f-) Gestern sprach Kar dinal Mercier auf dem Kongresse der christlichen Gewerk schaften in Lüttich. Er trat für eine Versöhnung zwischen Kapital und Arbeit ein und erklärte, daß nur dann nützliche x M geleistet werden könne: fade Partei aber müsse loyal ihre Pflichten erfüllen. Der Kardinal

erklärte, er sei nicht Men den Völkerbund, trotzdem dieser den grundlegenden IrrftM begangen habe, das .Haupt der katholischen Kirche von der Mitgliedschaft auszuschließen. Frankreich. Weltabrüstung! A. Bregenz, 13. Oltober. Eigendraht. Nach einer Meldung des „Scho de Paris" hat rm Militär budget für 1921 in Frankreich der Bau von weiteren 14 Zeppelin-Luftschiffhcillen in Frankreich zur Unterbringung von Zeppelinkreuzern vorgeschen. Dem gleichen Blatte zu- folge würden in Belgien vorläufig ebenfalls

Mitteilun gen vorliegen, wonach Paderewski zum volnischen Vertre ter im Völkerbund berufen werden solle. Aus all diesen wi dersprechenden Meldungen geht jedoch das eine hervor,, daß Paderewski seine freiwillige Zurückgezogenheit ins private Leben bald wieder mit einer aktiven, politischen Rolle ver tauschen wird. Der russisch-polnische Krieg. Russischer Heeresbericht. Moskau, 12. Oktober. (K o r r b ü r o.) Frontbericht vom 12. ds.: Südwestlich von Sluzk besetzten wir kämp fend einige Ortschaften

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 16
Date: 24.12.1922
Physical description: 16
ehemaligen Gegner zu j sein, mit der sie uns seit dem Zusammenbruch behandeln. Vor zwei Monaten hat uns der Völkerbund Zuckerbrot j gegeben, will sagen, seine Hilfe angedeihen lassen, heute j kommt die sogenannte Reparationskommission, das ist die Kommission, die sich mit den uns aufzulegenden Er satz für Kriegsschäden zu befassen hat, und legt uns un erträgliche Lasten auf. Wie jeder Staat, hatte auch Oester- ! reich vor dem Kriege seine Schulden. Nun wurde Oester- ! reich im Friedensvertrag zerrissen

hat um 44 Prozent mehr Zinsen für die altösterreichischen Staats schulden zu übernehmen, als man in Wien im Vertrauen auf eine gerechte Urteilsfällung annahm und daher auch in den Voranschlag eingestellt hatte. Auch das Sanie rungsprogramm wird durch die Entscheidung der Repa- rcrtionskommission berührt, ja erschüttert. Es ist sehr die Frage, ob Völkerbund oder Generalkommissär an diesem volkswirtschaftlichen Vernichtungsurteil etwas werden ändern können, da der Völkerbund gegenüber dem Ober sten Rate bisher

immer noch den kürzeren gezogen hat. Sicherlich wird der Völkerbund auf die Gefahr hinwei- sen müssen, die in dieser Entscheidung der Reparations- koimnissron gegen Oesterreich gelegen ist. Beinahe noch härter als Oesterreich wird von der Re- parationskommission das heutige Ungarn behandelt. Ob wohl dieses der Bevölkerung Wie auch der Ausdehnung nach kaum ein Drittel des ehemaligen Großungarn aus- macht und obwohl gerade die fruchtbarsten Teile des Bodens ihm entrissen wurden

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Der Arbeiter
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Page 9 of 10
Date: 13.05.1936
Physical description: 10
ist italienisch!" hat Mussolini erklärt, und damit basta. Was wird der Völkerbund dieser Sachlage gegenüber tun können, nachdem er den Krieg selbst weder zu verhindern noch zu mildern ver mochte? Will er die Tragikomödie der Sanktionen noch weiter spielen lassen, deren letzter Schluß nur ein alles verheerender europäischer Krieg sein kann? Es ist ja nicht daran zu zweifeln, daß eine solche Lösung unter dem Protektorate Litwinows in Genf ihre Befürworter hat. Sie steht längst unter dem Wunsch zettel

der „kollektiven Sicherheit" zu verhüten, daß Italien aus seinem Sieg in Abessinien Nutzen ziehe! Eine Art Racheakt! Weil der Völkerbund zu schwächlich war und nicht den Mut aufbrachte, den italienischen Sieg zu verhindern, soll nun wenigstens der Sieger be straft werden! Wie diese Strafsanktion bewerkstel ligt werden soll, ohne einen neuen Krieg zu ent fachen, bleibt allerdings ein großes Rätsel. Oder glaubt jemand im Ernste, daß Mussolini nun seine Armeen freiwillig aus Ostafrika zurückziehen

und es dem Völkerbund überlassen werde, auf dem erober ten Grund seinen Kohl zu pflanzen? Es wird unter diesen Umstanden dem Völkerbund nichts anderes übrig, bleiben, als sich mit seiner eigenen katastropha len Niederlage und mit dem großen italienischen Sieg abzufinden, und seine recht teure Friedenspolitik auf andern Grundlagen auszubauen oder seine Unfähig keit offen und ehrlich einzugestehen, zusammenzupak- ken und die Welt nicht länger mit Friedensgesprächen zu unterhalten, zu deren Verwirklichung Kraft

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Volksrecht
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Page 2 of 6
Date: 31.01.1923
Physical description: 6
der Tanks auf- gebauten zwischenstaatlichen -Ordnung zu sein. Wäre der Völkerbund das, >vas er seinem Namen -sein sollte, dann wäre jetzt seine Stunde gekommen. Tie Ge walt, die die Verträge nicht achtet, die ein wehrloses Volk mit militärischer liebermacht überfällt, die in ein cntwaffnetcs Land entbricht, die mit vollen Händen die Saat ausstreut, die nicht nur den Frieden der heute Lebenden bedroht, sondern den Keim künftiger Kriege schafft, die mit ihren ehernen Sandalen die so schwachen Ansätze

einer Völkerverständigung zerstampft, die beit gan zen Kontingent mit Verwüstung und Niedergang bedroht, diese Gewalt ist ans der Bühne der Geschichte erschienen. Mail erlebt schaudernd wiederum das Wüten kriegerischer Gelvalt, aber man sieht auch nicht geringste Zeugen dafür, dass es einen Völkerbicud gibt, dessen Beruf es lvüre, diese Gelvalt zu zähmen. Es wird also die Frage nicht zu übergeheir sein, wozn ein Völkerbund eigentlich da ist, wenn er in sol chen Entscheidungstagen nicht zu sehen und zu hören

ist. Diese Frage lvird sogar schon in solchen Kreisen aufgelvorfen, die ja sonst dem Völkerbund gegenüber we niger mißtrauisch und skeptisch gegenüberstehen. Die Negierungen einiger neutraler Staaten, die Mitglieder des Völkerbundes sind, so vor allem die Schwedens, haben nach dem Völkerbund gerufen und, wenn auch nicht in offizieller Form, den Antrag gestellt, daß die zwischen Deutschland und Frankreich einseitig durch die Armee des Generals Denvignes „entschiedene' Frage dem Völkerbund vorgelegt lverde

. Gewiß ivären alle neutralen Staaten mit solchem Borgeheu einverstan den nnd cs sollten eben Staaten, deren Gründung der Völkerbund vor allem ist, seinen Spruch nicht scheuen. Auch hie sozialistischen Parteien der Ententeländer glau ben, annehmen zu können, daß sich vor einem Schiedsge richt des Völkerbundes die Dinge doch anders darstellcu würden und regeln ließen, als vor den Offizieren der Vefatznngsarmee. Es mag dahingestellt sein, ob der Völkerbund, der ja geradezu eine Anslese der reaktio

närsten Kreise der herrschenden Klasse entartet, der zu einer Versammlung von jeder wirksamen demokratischen Kontrolle entrückten Diplomaten und Negierungsvertreter geworden ist, die geeignete Stelle wäre, um das durch die Gewalt gebeugte Recht wieder aufzurichten. Was der Völkerbund im Saarrevier, in Oberschlesien, in Oesterreich, im Bicrgenland vollbracht hat, gibt zu wenig Hoffnung Grund. Der Völkerbund hat sich in all diesen Frageil auf die Seite des Stärkeren gestellt: in den Konflikten

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Der Burggräfler
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Page 2 of 8
Date: 14.05.1926
Physical description: 8
zu iso lieren, ritte er nach Berlin, um Deutschland zu be schwören, es möge nicht in den Völkerbund eintreten. Deutschland ging in genauer Einhaltung der forma len in Locarno übernommenen Verpflichtungen im hmirigen März nach Genf, wo es ds Dar des Völ kerbundes — verschlossen fand. Endlich fühlte Brasi lien das Bedürfnis im voraus zu verkünden, daß es auch im Herbst seinen- Einspruch' gegen Deutschland erneuern werde. . Wie können wir uns nach' all diesen Geschehnissen noch' wundern, daß der deutsch

, dem Völkerbund «zu folgen, im Falle eines Krieges gegen Rußland. Sohin hat sich Deutschland verpflichtet, den Völkerbund «zu verra ten. noch bevor es in denselben ringetreten ist.' Dem entgegen läßt sich die Frage erheben, ob einzig und allein Deutschland verpflichtet ist, sich auf keine Feindseligkeiten gegen Rußland einzulassen. Die Sache steht so in Wirklichkeit, daß Rußland Frermd- schastsverträge auch mit verschiedenen Staaten, die im Völkerbund sind, besitzt. Den ersten hat es mit Italien geschloffen

, jetzt steht es in Verhandlungen mit Frankreich und glaubt wirklich jemand ernst Denkender, daß der Völkerbund eines schönen Tages mit Rußland Krieg führen wird? Nicht einmal FrarEreich, obwohl militärisch' mit Polen verbündet, könnte mit Rußland Krieg führen, weil die franzö sischen Truppen ohne die Möglichkeit über deutsches Gebiet zu fahren nicht nach Polen kommen könnten. Und schließlich, wer könnte angesichts des Geistes von Locarno glauben, daß Frankreich im Ernst einen Krieg ansangen möchte

, im Gegenteil.alles läßt hof fen. daß der Vertrag von Berlin als Brücke zwischen Rußland und dem Völkerbund dienen wird: es ist. nicht ausgeschlossen, daß auch Tschiffcherin im Ge gensatz zu all dem, rvas er gegen den Völkerbund ge schrieben und gesprochen hat, schließlich das gute Bei spiel des Herrn Stresemann nachahmt. Der Noröpot von Ser „Norge* überflogen. Nach einer Meldung der „United Preß' in Neuyork Hat die „Norge' den Nordpol Mittwoch um 1 Uhr nachts mitteleuropäischer Zeit überflogen. Kurz

mit Bemühun gen, die Strafe eines als unschuldig erkannten Mannes herabzusetzen. Die Vereinigten Staaten müßten ihren Einfluß geltend machen, damit Frankreich und England auf jede Reparation Deutschlands verzichten. Damit werde zugleich eines der Haupthinderniffe gegen Ame rikas Eintritt in den Völkerbund beseitigt. Kurze Nachrichten, j Die Ernennung der Amtsburgermeister. - ' Rom, 13. Mai. Am 16. Mai werden in weiteren 24 Provinzen, darunter auch in der Provinz Trento, die Amtsbürgermeister eingesetzt

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 15.04.1936
Physical description: 6
gestellt sei nunmehr auch die wahre Tragweite des Konfliktes. Es fei kein Konflikt zwi schen Italien und dem Völkerbund, sondern Zwischen Italien und England, ja um genau zu sein, ein Konflikt zwischen Ita lien und einigen politischen Kreisen Englands, die weder Ein stimmigkeit noch die Mehrheit der Nationalgesinnten für sich beanspruchen könnten. Nunmehr könne sich Italien nur noch fragen: Was führt Eden eigentlich gegen Italien im Schilde, welches neue Abenteuer will er Europa bereiten? Italien

habe nicht die Absicht, irgend jemand zu bedrohen, sondern vielmehr die legitimen englischen Interessen zu achten. Es fei aber entschlossen, der Anmaßung Widerstand zu leisten, und dies nicht nur, um seine eigenen Rechte und seine an erkannten Interessen zu wahren, sondern ebenso sehr im Hin blick auf eine Klärung auch in Europa. „Tribuna" schreibt, es sei jetzt Sache des Völkerbundes, seine aggressive Prozedur der durch Italien geschaffe nen neuen Lage in Abessinien anzupassen. Der Völkerbund

sich oder andere über die wahre Lage täuschen. Der Streit um die Dumdumgeschosse. Rom, 14. April. In der Sitzung des Dreizehnerkomitees am Freitag vor Ostern erklärte Eden, wie berichtet, es sei nicht nötig, sich länger über die Frage der sogenannten Dumdumgeschosse aus zulassen, da auf die italienischen Anklagen hin, daß englische Fabrikanten sie geliefert hätten, die britische Regierung in einer Note an den Völkerbund bewiesen habe, daß diese Be hauptung falsch sei.. Der „Messaggero" veröffentlichte gestern

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Dolomiten
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Page 1 of 12
Date: 27.06.1934
Physical description: 12
der einzelnen Völker, die Internationalen Verbände, die Völkcrbunds- ligen und die öffentliche Meinung aller Länder eine energische Protesterklärung gegen den even tuellen Beitritt der UdSSR zum Völkerbünde. In dieser Denkschrift wird darauf hinqewiesen, datz der Völkerbund durch die Aufnahme der UdSSR alle sittlichen Grundsätze, von denen er sich leiten lätzt und die seine einzige Kraktauelle darstellen, verleugnen würde. Der Völkerbund Ist ins Leben gerufen worden, um dafür Sorge zu tragen, datz Reckt

, der seine Kandidatur anmeldet, eine geregelte Rechtspflege aufweisen, die allen der Gerichtsbarkeit llntermorfnen auch Gerechtigkeit widerfahren lätzt. Wird etwa der Völkerbund diese Gerechtigkeit in der Praxis der E. P U.. der Aufrechterhaltunq des Terrors, der Ver bannung von Millionen Bauern nach den Zwangslagern der Volarwelt erblicken wollen? Sickert die UdSSR, die die Zwangsarbeit cingeführt hat und aufrechterhält, den Erwerbs tätigen traabare Arbeitsbedingungen, was doch eines der Ziele

Ist, für die der Völkerbund sich cinletzt? Durch den Patzzwang im Inneren des Landes und das Ausreiseverbot hält die Sowjetregierung das russische Volk in Gefangenschaft. Trotz der herrschenden Hungersnot führt diese Regierung Getreide und Lebensmittel aus. Alle Religionen werden von ihr verfolgt. Sind dies etwa die Bedingungen, die für die Erlangung eines Sikes im Völkerbünde erfüllt werden müssen? Der einzige Zweck, den die UdSSR mit dem Beitritt zum Völkerbunde erreichen will, ist der Beistand

>0 und 16 der Völkerbundssatzung in diesen Konflikt hineinzieht. Unter dem Schutz der anderen Staaten könnte dann die UdSSR mit der Eroberung Ätzens für den Bolschewismus und der planmätzigen Störung des inneren Friedens der übrigen Länder ungestört fort fahren. Wenn der Völkerbund die UdSSR aufnimmt, wird er sein moralisches Prestige verlieren. Er wird dann seine heiligsten Grundsätze verleugnen und zu einem Klotzen politischen Werkzeug des einen oder anderen Staates entarten sowie das Weltzentrum der bolschewistischen

Propaganda weiden. Wie dürfte der Völkerbund die Deporta tionen breiter Volksmassen durch die Regierung des Freistaates Liberia ■' verdammen, wenn er gleichzeitig die Sowjetreakerung willkommen beitzt. die Millionen von Menschen in die Ver bannung geschickt hat? Indem der Völkerbund die UdSSR aufnimmt, wi'd diese durch ihn moralisch aedeckt. Der Völ kerbund trägt dazu bei, die Ereueltaten der G. P. U. sTsckekas zu verschleiern und die Wahr heit über Russland den anderen Völkern gegen über zu verdunkeln

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Brixener Chronik
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Page 6 of 12
Date: 10.10.1920
Physical description: 12
Seite 10. Sonntag, macht. Aus der Anarchie, die nach der Zertrüm merung des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation einsetzte, entstand so das System der Diplo matie und der Wirtschaftsinteressen, das in schroff stem Gegensatz zu den Grundgedanken des wahren Völkerbundes — der Heiligkeit des Rechts und der Heiligkeit der Arbeit — steht. Wir sind Realpolitiker. Es fällt uns deshalb nicht ein, den „Staat' aus dem Völkerbund hinauswerfen zu wollen. Er ist und bleibt die stärkste Form

der menschlichen Gesellschaft. Aber etwas anderes kann geschehen. Im Völkerbund muß die Vertretung der Staaten ergänzt werden durch die Hereinbeziehung anderer Gemeinschaften. Die tiefste und immer erneut weiterwirkende Ur sache von Unruhe und Unfriede ist die Verquickung von Wirtschaft und Staat in der jetzigen Form. So lange die Wirtschaft an die einzelnen Staaten gebunden bleibt, während ihre notwendige Ent wicklung über alle Einzelstaaten hinausstrebt, gibt es ein ewiges Irren und Reißen

zwischen den Großen und Kleinen, die alle möglichst die ganze Kette an sich ziehen wollen. Je mächtiger die Staaten, desto imperialistischer sind sie und desto einflußreicher, auch ohne den „Völkerbund' ge nannten Staatenkomplex. Die große Aufgabe be steht darin, die Wirtschaft aus der staatlichen Bildung zu lösen. Das verlangt natürlich Opfer von den einzelnen Staaten. Und es ist klar, daß diese Opfer nicht ohne weiteres und nicht ohne einen mächtigen Druck gebracht werden. Freiwilligen Verzicht darf

man nicht erwarten und schon des halb reicht ein „Völkerbund' nicht aus, dessen Begründer — durchweg Politiker, sogenannte Staatsmänner — aus ihrem Gesichtskreis heraus nur an die Staaten gedacht haben. Die Organisationen, die neben den Staaten in den Völkerbund eintreten sollen, haben von vornherein den Vorteil, daß sie nicht territorial beschränkt und deshalb auch nicht partikularistisch belastet sind. Es handelt sich in erster Linie um die großen Wirtschaftsgebilde — Kartelle, Trusts, Syndikate — von denen

einige, wie die beiden Verbände der Erdölindustrie, bereits über die ganze Erde Einfluß haben, und um die Arbeiter organisationen, die bereits praktisch gezeigt haben, daß sie sich das Recht, an der Gestaltung der Welt mitzuwirken, nicht nehmen lassen. Es sei nur an das Austreten der englischen Gewerkschaften gegen die Kriegsgefahr zwischen England und Rußland gedacht. Dazu kommen die großen religiösen Ge meinschaften und die großen wissenschaftlichen Verbände. Nun hat der Völkerbund, der in Versailles geschaffen

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Dolomiten
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Page 1 of 8
Date: 18.09.1929
Physical description: 8
Millimeterzeil« 80 Cent, im Text das Doppelte. Kleine Anzeigen eigener Tarif. Cto. Corrente colla posta Nr. 112 - 6. Jahrgang Kütholizismus md Völkerbund Der katholische Zirkel von Genf hatte kürzlich die dort weilenden katholischen Delegierten und Pressevertreter zu einer Zusammenkunft gebeten, im Verlaufe deren der ungarische De legierte zur Völkerbundversammlung, Graf Apponyi, in seiner bekannten, meisterhaften Beredsamkeit sich über das Problem des Katho lizismus zum Völkerbund verbreitete. Aus gehend

von den verschiedenen Erllndungsepochen des Christentums als des seit 2000 Jahren schon bestehenden eucharistischen Völkerbundes, und des seit zehn Jahren auf laizistischen Prin zipien beruhenden Genfer Bundes beschäftigte sich Apponyi vor allem mit dem Wesen der bei den Institutionen. Während die Kirche das Reich Gottes darstelle und nicht von dieser Welt sei, wäre der Völkerbund eine Art von Ergän zung dieser über alles stehenden Kirche, inso fern, als der Genfer Bund sich bemühe, die weltlichen Streitigkeiten

auf friedlichem Wege zu beseitigen. Wenn der Genfer Bund die Ursachen alles llebels auf der Welt zu beseiti gen suche, so dürfe er doch nicht vergessen, daß eine Unabhängigkeit der Genfer Institution von der Kirche nicht bestehe. Denn die Prinzipien, welche sich der Völkerbund als Leitmotiv feiner Aktionen eusgewLhlt habe — Recht, Gerechtig keit und Caritas — feien dem ewigen christ lichen Schatz des Eottesreiches entnommen, und könnten daher ohne Zusammenhang mit diesem Reiche Gottes auf Erven kaum gedacht

unbemerkt doch den Ideen, welche von Christus ausgegan- ge» wären, unterwerfe. Die Welt bleibe von den Eedankengüngen des Christentums durch drungen, selbst wenn es nicht so scheine. Auch die Politik sei in ihre» Konsequenzen trotz der Unkenntnis der christlichen Grundsätze doch auf das Reich Gottes zurüctzuführen. Denn Recht, Gerechtigkeit und Selbstverleugnung, welche Politik und Völkerbund erstrebten, seien in ihrem Ursprung nicht weltliche, laizistische, son dern allein christliche Prinzipien

. Ob die Politik wolle oder nicht: diese Fundamentalwahrheiten seien und blieben christliches Erbgut, das der Völkerbund nicht als Originalware ausgeben könne. Es brauche daher niemanden Wunder zu nehmen, datz fast alle Handlungen der poli tischen Gefellschaft, wie die Stabilität und Sicherheit des Rechtes, Garantie der mensch lichen Würde für alle, Anwendung der Gerech tigkeit usw., immer wieder aus christlichen Ursprung zurürkgeführt werden nrützten. Trotz des Schwindens des christlichen Glaubens bliebe

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Bozner Nachrichten
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Page 2 of 8
Date: 30.09.1924
Physical description: 8
Zweck es war, einen militärischen Ak tionsplan für die Balkanländer und Ungarn vor zubereiten. All diese Tatsachen, die die bolschewistischen Agen ten vergebens zu leugnen 'suchen werden, sind durch die Enquete unbestreitbar festgestellt. Es geht daraus zur Evidenz he.rvor, daß die Dritte Inter nationale heute die schwerste Bedrohung des Weltfriedens darstellt. Im Augen blick, wo der Völkerbund sich in generöser Anstren gung um Befriedung und Wiederaufbau bemüht, intrigiert die Dritte Internationale

und äußerer Kriege, die von der Dritten Internationale vorbereitet werden, vor zubeugen, und daß das Komitee in Wien gezwun gen werde, seine verderbliche Tätigkeit einzustellen. Marschall Zoch über Krieg uaö Völkerbund. Marschall Foch hat auf die Fragen ^iner politi schen Wochenschrift über die Verhinderung eines Krieges sowie über den Völkerbund und das Pro blem der Sicherheit folgende Ansichten geäußert: Er erwiderte zunächst auf die Frage, unter wel chen Bedingungen der Völkerbund die Sicherheit

Frankreichs garantieren könne, folgendes: „Nur un ter zwei Bedingungen: Nämlich wenn im Völker bund diejenigen Nationen ein Vorrecht haben, welche in Europa am meisten vom Krieg bedroht sind und am stärksten um ihre Sicherheit besorgt sein müssen. Ferner wenn dem Völkerbund eine internationale Armee, zur Verfügung steht, oder noch besser, die militärischen Kräfte verschiedener Länder verfügbar sind, um seine Entschlüsse durch zuführen.' Die zweite Frage war: „Kann die Arbeit des Völkerbundes erhofft

werden, daß einmal die mili tärischen Rüstungen in größerem Umfange vermin dert werden?' Nach der Ansicht des Marschalls ist dies ebenfaßs' nur unter den Bedingungen der er sten Antwort möglich. Für Frankreich hänge die Abrüstung noch von einer zweiten Bedingung ab, insbesondere von der Abrüstung Deutschlands (!). Diese könne indessen dem Völkerbund erst anver traut werden, wenn die Abrüstungsklausel des Ver- sailler Vertrages vollständig erfüllt sein würden. Der Marschall gab endlich seine Ansicht darüber bekannt

, ob es einmal möglich sein werde, Kriege vollständig zu vermeiden und' alle Konflikte^ auf Grund vernünftiger Aussprache unter den Völkern- zu regeln. Er sagte: „Ich denke hierüber wie jeder Soldat, der ein Herz hat: Nichts ist vernünftiger als Recht vor Gewalt herrschen zu lassen, nichts ist ver- abscheuungswürdiger als das Kriegshandwerk. Es ist eine furchtbare Sache, Blut zu vergießen und Reichtümer zu zerstören. Es muß alles versucht wer den, um künftig ein derartiges Unglück zu verhin dern. Der Völkerbund

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Der Burggräfler
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Page 3 of 12
Date: 22.11.1919
Physical description: 12
einen Kampf, wenn auch ohne Waffen, bedenket. Hierauf erörterte der Ministerpräsident die Beziehungen zur Ukraine, dte er als verworren bezeichaete. Dte Schweiz tritt Lem BölkerbaaLe bei. Laut Meldung der Schweiz. Dep.-Ag. hat der Ralionalrat ln namentlicher Abstimmung mit 138 gegen 43 Stimmen den Eintritt der Schweiz in den Völkerbund beschlossen. Der Beschluß unler- ltegt aber noch der Volksabstimmung. Bet den hierüber abgesührten Verhandlungen suchte Bund Srat C «loader, neben B mdeSpräsident Ador

der eifrigste Be'ürworter des Beitrittes inner halb der Regierung, alle gegen den Bölkerbnnd erhobenen E-nwäadr zu entkräften. Niemals seien Drohungen gegen sie für den Fall des Nichtbel- trilteS erhoben worden, und eS feien keinerlei geheime Abmachungen zwischen der Enreute und der schweizerischen Regierung gerrofftn. Wenn der Völkerbund nicht hrure gegründet werde, so würde er niemals zustande kommen. Der schweizerische BundeSrat habe sich bemüht, für den Fall eines Ueberfallkrteges

an einem Wirtschaftskrieg nicht teilzunehmen, doch habe es h'er nur ein Entweder- Oder gegeben. Wenn die Schweiz bettreten wolle, müsse sie am Wirtschaftskrieg teilnehmen. Dazu würde sie aber, auch ohne daß sie dem Völker- bund angchöcte. gezwungen werben. Der Präsident der kathoilsch-konservativen Frak tion, Dr. v. Spreng, erklärte sich durchaus als Gegner des Beitrittes. Nur wenn durch üen Völkerbund dte Möglichkeit von Kriegen wirk lich ausgeschlossen würde, konnte sich dte Schweiz ihm anschlteßen und auf den Schutz

ihrer immer währenden Neutralität verzichten. Es bestehe aber eine geringe Wahrscheinlichkeit, daß sich dieser Völkerbund zu emem idealen entwickeln würde. Der gute W:lle zum Frieden und zur Versöhnung fehle. Habe man dte immerwährende Nentralttät einmal aufgegeben, so könne man sie nicht so schnell wiedererlangen. Spreng fürchtet nicht, daß ber Völkerbund dte Schweiz im Falle eines Ncht» brtlrttlS durch wirtsch ittltche Maßnahmen bestrafen könne. Der Handel lasse sich seine Wege nicht durch die Politik

vor schreiben. Den Völkerbunds- sitz in Genf werde man vielleicht verlieren, aber er sei überhaupt ein Danaergeschenk, das der Opfer nicht wert sei, die die Schweiz dadurch bringen müsse, daß sie ihre Neutralität aufgebe. Die Schweiz wolle ein immerwährendes neutrales Lund bleiben. Ohne den offenen und ehrlichen Eintritt Amerikas werde der Völkerbund ein so gut wie totgeborenes Kind bleiben. Der freistauige Nationalrat Dr. Forrer trat für den Anschluß an den Völkerbund ein. Die Schweizer müßten

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Dolomiten
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Page 2 of 6
Date: 17.09.1934
Physical description: 6
der Völkerbundversammlung Sandler in geheimer Sitzung. Der Präsident der Völkcrbundversammlung teilte dem Ratspräsidenten Benesch und dieser seinerseits dem Dölkerbundrat den Text zweier Dokumente mit: Einer von einer Anzahl Delegatlnoen auf der Völkerbundverfammlung Unterzeichneten Ein ladung. welche die Sowjetunion auffordert, in den Völkerbund einzutreten: der Antwort der Sowjetunion auf diese Ein ladung, welche dem Wunsche der Regierung dieses — denn das ist es — glücktragond zu machen. Und dies Fehlende, das erst gibt

zu werden. Der Ratspräsident hatte außerdem einen Brief des ersten Delegierten Schwedens im Namen der Delcgationsführer Dänemarks, Finnlands. Nor wegens und Schwedens hinsichtlich des Eintritts Rußlands in den Völkerbund empfangen. Nach Prüfung dieser Dokumente nahm der Dölkerbundrat einstimmig mit den Enthaltungen Argentiniens, Panamas und Portugals folgende Entschließung an: »Der Pölkerbundrat bezeichnet, nachdem er Mitteilung von dem Briefe vom 15. Septem ber. den die USSR. bezüglich des Eintrittes dieses Staates

in den Völkerbund an den Präsidenten der Völkerbnndversammlung rich tete, erhalten hat, die USSR. als Mitglied des Bölkerbundrates, sobald ihre Zulassung zum Völkerbund von der Völkerbundversamm- lung ausgesprochen worden ist. Dabei wendet der Rat die Vollmachten an, die er aus Grund des Artikels 4 der Völkerbundverfasiung be sitzt. Er empfiehlt der Dölkerbundversamm- lüng, diese Entschließung zu billigen.' Gesondertes Borgehen der nordischen Staaten. Kopenhagen. 15. September. Das Außenministerium

veröffentlicht folgende Mitteilungen: Die dänische, die finnische, die norwegische und die schwedische Abordnung beim Völkerbund haben mitgeteilt, daß ihre Neue rungen ihren Beschluß bekräftigt Haben, für die Aufnahme Sowjetrußlands In den Völkerbund zu stimmen, und daß sie sich gleichfalls einer Ein ladung an die Sowjetunion angefchloffen hätten, sofern diese Einladung von der Völkerbundver sammlung selbst hätte vorgebracht werden können. Die genannten nordischen Staaten haben sich somit

an dem Kollcktivschritt in Genf nicht be teiligt. Ueberweisung an den politischen Ausschuß. Genf, 17. September. Montag nachmittags wird eine Vollsitzung der Dölkerbundsversammlung stattfinden, in welcher die Ueberweisung der Angelegenheit der Auf nahme Rußlands in den Völkerbund an den 6. (d. i. den politischen) Ausschuß der Völkerbunds« Versammlung beschlossen werden wird. AiItsmMeitkN t Sieben Münchner Bergsteiger tödlich ver unglückt. Wie aus München gemeldet wird, hat die bei der Oberrheintalerhütte stationierte

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