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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 04.09.1936
Physical description: 12
- mierung rufen mutz. Bereits bei seiner Grün dung wurden Stimmen laut, die besagten, daß diesem Kinde kein langes Leben beschieden sein werde. Die mahnenden Stimmen von gestern sehen ihre Voraussage heute in Erfüllung gehen. Der Völkerbund meldet seinen Kon kurs in dem Momente an, in dem die Völker Europas vor einem neuen Kriegsbrände ste hen. Auf falsche Grundgedanken aufgebaut, mutzte der Völkerbund Ausammenbrechen. Der ständige internationale Gerichtshof des Völkerbundes hat, wenn man das Nesume

, ist der Völkerbund Heute eine beißende Sathre auf unsere Zeit, eine Spiegelfechterei, die im Grunde genom men selbst von den eigenen Gründern, soweit sie noch leben, verachtet wird. Der Völkerbund hat seinen Sitz in Genf, wo gerade letztes Jahr der unter ungeheuren Kosten fertiggestellte Palast bezogen werden soll. Der Gedanke einer „Liga der Nationen" oder eines Völkerbundes stammt vom ein stigen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Wpoörow Wilson, dem Vater der 14 Punkte. Die Grundgedanken — Abschaffung

der Ge- heimdiplomatie, Zusammenfassung der sich im Weltkriege bekämpfenden Völker, Vermeidung eines künftigen Krieges —, 'die Wilson be reits im Jahre 1916 äußerte, wurden von den führenden Männern der Kriegöstaaten wie Bethmann-Hollweg und Lohd George auf genommen und vertreten. Am 22. Jänner 1917 stellte Wilson dann 5 Hauptforderungen für den künftigen Völkerbund auf: Gelbstbe stimmung der Völker, Aufgabe der Koalitions- Politik, Negierungen unter Zustimmung der Negierten, Freiheit der Meere und allgemeine

den besiegten Staaten Zugeschoben wurde. Im Jahre 1920 rraten 41 Staaten dem Völkerbünde bei und am 18. Dezember fand die 1. Völkerbundversammlung statt, welche gleich schon den skandinavischen Antrag auf Nevision der Bundessatzungen und den ar gentinischen Antrag auf Zulassung aller sou veränen Staaten zum Völkerbund vertagte. Als Zwangömatzregel gegen widerspenstige Mitglieder (Staaten) wurde die rücksichts lose Blockade bestimmt. Die Frage der Abrüstung wurde durch Frankreich erledigt, das erklärte

, eine Abrü stung Frankreichs könne erst dann erfolgen, wenn die Friedensverträge erfüllt feien. In dieses Jahr fällt auch die Aufnahme Oester reichs in den Völkerbund, das für die finan ziellen Erfordernisse des Bundes 8 Einheiten, d. s. 228.884.6 Schweizer Golöfranken pro Jahr mitzuleisten hatte (1932). Die von der Schweiz geäußerte Hoffnung auf Aufnähme Deutschlands in den Völker bund wurde durch Frankreich glatt abgelehnt. Im Dezember wurde die Errichtung eines ständigen internationalen Gerichtshofes

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 13.12.1933
Physical description: 8
4 Mittwoch. 13» Dezember 1838 Nr. 218 JhrnsbTUcTtcT Bettung <JZ_ Die Krise des Völkerbundes Noch ehe der Bau des Völkerbundpalastes in Genf vollendet ist, scheint der Bau des Völkerbundes selbst non einer schweren Krise gerüttelt. Die Völkerbunü- vdee ist heute von ihrer Verwirklichung weiter ent fernt denn je. Seit dem Austritt des Deutschen Rei ches ist im Völkerbund nur mehr eine Minderheit der Nationen versammelt. Außer dem Deutschen Reiche gehören von den Weltmächten dem Völkerbund

nicht an: die Vereinigten Staaten, Rußland und Japan. Die Vereinigten Staaten haben dem Bunde der Nationen niemals angehört, obwohl die Dölkerbund- idee eigentlich eine Schöpfung des Präsidenten Wilson ewesen ist. Che noch di? Frage des Eintrittes Ameri- as in den Völkerbund aktuell wurde, hat sich in der amerikanischen Politik der Grundsatz durchgesetzt, daß die Union am Völkerbund desinteressiert sei. Rußland hat ebenfalls dem Völkerbund noch nie angehört, was leicht erklärlich ist, da ja die Sowjet-Union den Völ

kerbund immer bekämpft hat, und chrer geistigen Einstellung nach gar nicht in den Nahmen des Völker bundes paßt. Nun ist infolge der Schwierigkeiten auf der Abrüstungskonferenz auch Deutschland aus dem Völkerbunde ausgetreten, nachdem bereits Japan an läßlich des Konfliktes mit China aus dem Völker kunde ausgeschieden war. Von den Weltmächten befin den sich nur mehr Frankreich, England und Italien im Völkerbund, doch hat bereits der faschistische Große Rat erklärt, daß das Verbleiben Italiens

im Völker bund von einer Reform dieser Organisation abhän gig gemacht werden soll. Niemand wird bestreiten, daß der Völkerbund große Mängel aufzuweisen hat, Fehler, die vor allem darin bestehen, daß er seine Aufgabe in der Vergangenheit hauptsächlich darin gesehen hat, die Friedens- Verträge zu sichern. Ein weiterer Mangel des Völkerbundes bestand darin, daß er nicht imstande war, in allen Fällen seine Mitglieder zu schützen. Den schwersten Echec hat der Völkerbund anläßlich des chinesisch-japanifä

>en Konfliktes erlitten, weil er China nicht vor dem offenkundigen Unrecht schützen konnte, das dem chinesischen Staat durch Ja pan zugesügt wurde. Trotzdem muß aber anerkannt werden, daß der Völkerbund auch eine Reihe von wichtigen Er folgen erzielt hat. Es ist ihm beispielsweise gelun gen, eine Anzahl sehr heikler Probleme zu lösen. Es fei in diesem Zusammenhang nur aus die Optanten- Frage, aus Danzig, die Beilegung des bulgarisch- griechischen Konfliktes usw. verwiesen. Den größten Erfolg

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Lienzer Nachrichten
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Page 1 of 12
Date: 17.09.1926
Physical description: 12
. Kleine Anzeigen werden billigst berechnet und sind im Voraus zu bezahlen. Anzeigenschluß Mittwoch mittags. Unterschriftslose Zuschriften werden nicht berücksichtigt. Einsendungen nicht zurückgestellt, wenn kein Porto beiliegt. Anfragen ist Porto beizufügen. Erscheint vorläufig jeden Freitag. Zuschriften und Bestellungen an Schriftleitung und Verwaltung nach Lienz. Postfach 22. Fernruf Nr. 43. Nummer 37 Lienz, Freitag -eu 17. September Jahrgang 1926 Deutschland im Völkerbund. Arn 10. September

hatte der Völkerbund in Gens seinen großen Tag: Deutschland trat in die große Liga der Nationen ein! Nicht ohne Reibungen und Kämpfe ging dieses Ereignis vor sich. Die Verteilung der nichtständigen Ratssitze brachte noch wenige Tage vor der Entscheidung über die Aufnahme Deutschlands eine Krisenstimmung in die Völ- kcrbundkreise. Die drei Anwärter für diese Sitze waren Polen, Spanien und Brasilien. Brasilien hatte es schon vor einiger Zeit vor- gezogen, überhaupt alle Beziehungen zum Völ kerbund abzubrechen

. Auch Spanien wollte sich wegen des Hinausziehens seiner Ansprüche völlig von Genf zurückziehen. Dieser Schritt wurde jedoch von allen Staaten so sehr be dauert, daß sich der Völkerbund an den Papst wandte, der auf den spanischen König ein wirken sollte, um diese letzte Konsequenz zu verhindern. Polen dagegen hält nach wie vor au seiner Forderung nach einem ständigen Ratssitz fest und hat dabei die Schützenhilfe Frankreichs. Frankreich hat ein Interesse da ran. das Ansehen Polens im Völkerbund zu erhalten

sich in der Versammlung energisch gegen eine Verbindung der Zuer teilung eines ständigen Ratssitzes an Deutsch land mit der Frage der Erhöhung der Zahl der nichtständigen Ratsmitglieder. Aber das Theater war gut einstudiert. Der große Ge lehrte schüttelte sein Haupt, als er vom De legierten Englands belehrt wurde, daß dieses Vorgehen eben notwendig fei und wird dabei um ein Vertrauen zum Völkerbund ärmer ge worden sein. Die Regieführung drückte ihren Antrag durch und alles ging ohne Zwischen fall über die Bretter

einmal diese Unaufrichtigkeiten vergessen, denn alles stimmte in dem Willen überein, den Eintritt Deutschlands feierlich zu gestalten und ihm den Stempel eines großen, geschichtlichen Er eignisses auszudrücken. Begleitet von rauschen dem Applaus sind die deutschen Vertreter in den Völkerbund eingezogen. Der deutsche Aus- senminister D r. S t r e s e m a n n hat eine sehr schöne Antrittsrede gehalten und B r i a n d, der Delegierte Frankreichs, hat ihni in tiefer Bewegung erwidert. Stresemann hat sehr ge schickt das nationale

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 16.09.1928
Physical description: 16
blieben. Näheres im Innern des Blattes. De. Seipel in Genf Vom 30. August an tagt in Genf wieder der Völkerbund. Seit 6 Jahren das erstemal ist Dr. Seipel selbst als Vertreter Oesterreichs mit einigen hohen Beamten dorthin gereist. Als Grund hiefür hat er die kritische Zeitlage angegeben; auch will er die Gelegenheit benützen, um endlich die von Oesterreich schon im Frühjahr geplante größere Anleihe im Ausland sicherzustellen. Oesterreich braucht für verschiedene Neuanlagen (Investierun gen

die beste Gelegen heit, sind ja die maßgebenden Männer aus der ganzen Welt dort beisammen. Dr. Seipel wurde in Genf gut ausgenommen. Zum Zeichen, wie sehr er in Achtung steht, wurde er gleich zum Vizepräsidenten gewählt. Die großen Herren im Völkerbund mußten sich bei der diesma ligen Tagung einige sehr unliebsame Wahrheiten sagen lassen. Da war einmal Herr Mowinkl. der Ministerpräsident von Norwegen, der seine Unzu friedenheit mit der Tätigkeit des Völkerbundrates zum Ausdruck brachte, ihm Mangel

an Unpartei lichkeit vorwärf und sich darüber beschwerte, daß der Völkerbund überall nur halbe Arbeit mache und den eigentlichen brennenden Fragen immer aus dem Wege gehe. Er warf ihnen tm, daß sie zwar mit schönen Wor ten und Verträgen den Krieg verbieten und ächten, aber ruhig weiterrüsten und jene Fragen nicht aus der Welt schaffen, die notwendig zum Kriege füh ren müssen. Dann kam der deutsche Reichskanzler Müller daher und beschwerte sich, daß man Deutschland vollständig entwaffnet

habe, die Ab rüstung der anderen Mächte aber immer noch auf sich warten lasse, obwohl man dieselbe feierlich versprochen habe. Ins gleiche Horn, womöglich noch um einen Ton kräftiger, stießen die Vertre ter von Schweden und Holland. In der Tagung am 8. ds. sprach Dr. Seipel von lebhaftem Beifall begrüßt in seiner feinen diploma tischen Weise. Er lobte zuerst am Völkerbund, was zu loben ist und tadelte ebenso kräftig aber fein, was zu tadeln ist, und sagte ihm, was er leisten sollte. Nicht viele Länder

wird es geben, so sagte er, in denen die Tätigkeit des Völkerbundes mit wachsamerem Interesse verfolgt wird als in Oester reich. Oesterreich steht seit der unter den Auspizien (Bemühungen) des Völkerbundes durchgefuhrten Sanierungsaktion in einem besonderen Verhältnis zum Völkerbund. Gewiß war die Sanierungsak tion auch ein gutes Geschäft für alle Beteiligten: für den Völkerbund, der durch die glückliche Lö sung einer so bedeutenden Aufgabe offentsichtlich eine Erhöhung seines Ansehens erfuhr; für Oester

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 12.09.1922
Physical description: 8
Preis 400 Kronen des graphischen Kartells in Innsbruck. Herausgegeben von der graphischen Arbeiterschaft. — Verantwortlicher Redakteur'Ernst Müller, Innsbruck. Nr. 4 Innsbruck, 12. September 1922 Nr. 4 Geringe Aussicht ans einen Völkerbund-Kredit. Line gewundene offiziöse Erklärung. — England will fich von Europa znrüüziehen. — Die Kreditfrag, wird vom Völkerbund auf einen „aussichtsreichere» Weg geleitet". Der Bundeskanzler Dr. Seipel ist von Genf .nach Wien zurückgekehrt und wird dieser Tage

, 10. Sept. Anläßlich der Rückkehr des Bundeskanzlers Dr. Seipel nach Men schreibt die Politische Korrespondenz: Es besteht nicht der geringste Zweifel, daß die österreichis ch e Frage diesmal beim Völkerbund eine Auf nahme gefunden hat wie noch nie. Mitbe stimmend hiefür ist allerdings das Verhalten der Regierung selbst, die, wie ganz erklär lich, auf dem Gang der Konferenz in Genf einen bestimmenden Einfluß ausüben muß. In der Besprechung der österreichischen Angelegenheiten nimmt gegenwärtig

Ge orge nach Genf, so kann beinahe mit Sicherheit angenommen werden, daß auch P o i n c a r e tut Völkerbund erscheinen wird, und es wäre von höchster Bedeutung, wenn diese beiden führen den Staatsmänner in Genf ^Erklärungen abgeben würden. Abgesehen von dieser anschei nend allgemeiner Tendenz der englischen Politik ist jedenfalls in d"r österreichischen Frage Eng land im Fünferkomitee sehr aktiv tätig. Im übri gen scheint der Wille zu bestehen, schwierige Fragen, die bei den internationalen

Konferenzen nicht gelöst werden können, auf den aus sichtsreicheren Weg direkter Ver- Handlungen z w i s ch e n d e n zunächst interessierten Staaten zu leiten. Die österreichische Angelegenheit wird, wenn die österreichische Regierung nicht auf unüberwindliche politische S ch w i e r i g k e i t e n st ö ßt, sicher im Wege der bereits eingeleiteten Aktion ihrer Lösung zuge führt werden. Dazu braucht es natürlich einige Zeit. Soweit es sich heute beurteilen läßt, ist die Erörterung vor dem Völkerbund

n i ch t d a s letzte Wort, das in der österreichischen Sache gesprochen wird, sondern ein Zwischen akt. Die zunächst beteiligten Staaten, darunter in erster Linie die österreichische Regierung selbst, aber erklärtermaßen auch die Regierungen der Nachbarstaaten, nämlich der Tschechoslowakei, Italiens und der Schweiz, sind fest entschlossen, wenn der Völkerbund nichtin aller nächster Zeit zu einer befriedigen den Lösung der österreichischen Frage kommen sollte, eine solche immer unter Anlehnung an den Völkerbund

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 16
Date: 27.09.1925
Physical description: 16
ihrer Reise zu den Ge-valtigen dieser Erde Bericht erstattet. Wir haben schon vor vierzehn Tagen dargelegt, um was es sich handelt. Erstens wollte dis Regierung es erreichen, daß der Völkerbund die Kontrolle oder die Oberaufsicht über unser wirtschaftliches Gebaren durch» den oder irgend einen Völkerbundkommissär aufhebe. Zwei tens erwartete die Regierung, daß der Völkerbund rat die Folgerungen aus dem Gutachten der bei den Sacl)verstündigen Rist und Layton ziehen werde und wenigstens Entschließungen

nach der Richtung fasse, wie unsere wirtschaftlichen Bezie hungen zu den Nachfolgestaaten erleichtert und die Zölle etwas herabgesetzt würden. Erreicht wurde weder das eine noch das andere ganz, wol)l aber kam man einen Schritt oder vielleicht nur einen halben dem Ziele naher. Zum besseren Verständ nis .will ich die Sache etwas auseinandersetzen, bekanntlich hat uns der Völkerbund im Winter 1922-23 ein Darlehen von rund 600 Millionen Goldkronen verschafft. Mit diesem Gelde sollte in den drei nächstfolgenden

zu überprüfen und zu überwachen. Er be stimmte im Einverständnis mit dem Völkerbund, wie hoch die Gesamtausgaben fein und wie viel an Steuern und Abgaben eingetrieben werden dürfe. Er bestimmte, welche Staatseinrichtungen zu än dern, welche Ausgaben zu beschneiden seien. Ne ben ihm arbeitete dann noch ein eigener Erspa rungskommissär, Dr. Hornik glaube ich heißt er, der übrigens längst abzubauen wäre, sonst baut er seine Kanzlei noch zu einem Ministerium aus. Die Regierung kam mit dem Generalkommissär

zu wiederholtenmalen in Konflikt. So ging ihm zum Beispiel der Beamtenab barg der genau vorgeschrie ben war, zu langsam, so waren ihm die Ersparun gen und Verbesserungen in der Volkswirtschaft zu geringfügig, so fand er die Ausgaben und die Steu ern zu hoch u. dgl. Im vergangenen Herbste schien die Geschichte zum Brechen zu kommen. Doch ge lang es, den Völkerbund zu überzeugen, daß man mit den vorgeschriebenen Ausgaben nicht auskom me und daß man ebenfalls die Abgaben höher trei ben müssen; die Zeiten

und Bedürfnisse seien ein mal anders als wie sich« die Herren vorstellen. Schließlich gab der Völkerbund und Dr. Zimmer- lnann in etwas nach. Nun war schon 1922 be stimmt worden, daß wenn der Rechnungsabschluß für 1925 ergebe, daß das Gleichgewicht im Staats haushalte hergestellt sei und wenn der Staatsvor anschlag für 1926 ebenfalls auf Gleich laute, daß dann die Kontrolle aufgehoben werde. Ein Zweites, was der Völkerbund tat, um die Wiederkehr der Zustände von 1921 und 1922, wo das Geld fast wertlos wurde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 16.10.1933
Physical description: 8
haben dre Ab rüstungskonferenz verlassen und ihren Austritt aius dem Völkerbund angemeldet. In Deutschland selbst wurde iu den ersten Nachmittags stunden der Gesamtbevölkerung durch Radio, durch die Presse und durch Plakate ein Aufruf des Reichskanzlers Hitler bekanntgegeben, in dem die Neichsregierung ihren Austritt aus dem Völkerbund und das Verlassen der Abrüstungskonferenz mit weinerlichem Pathos zu begrün den versucht. Gleichzeitig wurde verlautbart, daß Reichspräsident Hindenburg den Reichstag

Deutschlands aus dem Völkerbund hat die Regierungen aller europäischen Staaten und auch die Re gierung der Vereinigten Staaten aus der Ruhe des be ginnenden Weekends ausgeschreckt. Es ist klar, daß man im ersten Augenblick keine offiziellen Erklärungen von Re gierungsmitgliedern erhalten konnte. Aber schon die offi ziösen Aeußerungen zeigen, daß man dem Ereignis aller größte Bedeutung zumißt. Wir lassen nun eine kurze Revue von Stimmungsbildern Folgen, die unseren Lesern einen Eindruck davon geben

nach der An meldung seines, Austrittes an den Völkerbund gebunden ist, und glaubt, daß. Deutschland nicht wieder aufrüsten dürfe, weil dies einen Bruch des Versailler Vertrages bedeute. Washington konferiert Washington, 14. Oktober. (-) Die Nachricht von dem Entschluß Deutschlands hat in hiesigen offiziellen und diplomatischen Kreisen wie eine Bombe eingeschlagen. Es ^urde in aller Eile eine Konferenz von Funktionären des Staatsdepartements einberufen. Staatssekretär Cordell Hüll bat den Unterstaatssekretär

Mufsat, der mit den euro päischen Angelegenheiten im Staatsdepartement befaßt und Sachverständiger auf dem Gebiete der Rüstungs- 'rmferenz ist, zu sich. Nach Erörterung der Lage wird Staatssekretär Hüll dem Präsidenten Roosevelt einen de taillierten Bericht erstatten. Die Nachricht wurde im Wei ßen Hause ohne Kommentar entgegengenommen. Enttäuschung in Rom Rom, 15. Oktober. (EB.) Gestern. hat man in offiziel len Kreisen die Nachricht vom Austritte Deutschlands aus dem Völkerbund, und vom Rückzug

aus der Abrüstungs konferenz mit dem Gefühle der Enttäuschung ausgenom men. Vor allem macht man der deutschen Regierung den Vorwurf, daß durch ihre Haltung im Völkerbund die Be mühungen Mussolinis um die „Gleichberechtigung" Deutschlands in Fragen der Bewaffnung vergebens waren. Heute chat sich das Urteil etwas geändert. Man will in der Rundfunkrede Hitlers eine Möglichkeit erblicken, durch eine offene Tür nochmals in den Völkerbund zurückkehren zu können. Schließlich ist man in offiziellen Kreisen der Mei nung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 8
Date: 23.03.1926
Physical description: 8
der Genfer Verhandlungen ist besonders bemer kenswert. daß der Völkerbund als geschlossene Körperschaft im Februar 1925 den Wunsch ausgesprochen hat, mit Deutschland im Rate zusammenzuarbeiten. Deutschland hat sich nach Ueberwindung schwerer Bedenken zum Eintritt in den Völkerbund entschlossen; aber es hat sich seinerseits nicht dazu gedrängt. Zweimal ist Deutschland gerufen worden. Das erstemal auf der Dölkerbundsitzung im Jahre 1924, das zweitemal auf Wunsch der Mächte, die den Ver trag von Locarno

nur unter der Bedingung des Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund abfchließen wollten. Dar aus entstand die Pflicht dieser Mächte ihrerseits alles zu tun, daß dieses Inkrafttreten der Locarnoverträge ermög licht wird. Umso seltsamer war es, daß kurz nach dem Er suchen Deutschlands um Aufnahme in den Völkerbund Mit teilungen auftauchten, die davon sprachen, daß eine Rekon struktion des Völkerbundrates erfolgen soll, daß drei Mächte Ansprüche auf einen ständigen Ratsfitz erheben und daß angeblich Versprechungen

in den Völker bund ist. Da wir an unserer Bedingung festgehalten haben, kann man uns nicht angreisen. Was uns rn dieser Zeit -das Rechst zu Vorwürfen und zur Erregung gab. waren die fortgesetzten Versuche, die ganze Verantwortung auf die deutschen Schultern zu legen. Es war also eine Lösung im Völkerbund rate zu versuchen und erst dann an Deutschland heranzutreten, nicht aber den ganz falschen Eindruck zu erwecken, als ob Deutschland der Vormund Schwedens sei. Schwedens -Haltung war immer eine ganz

nichtbeteiligten Mächte zehn Tage aus die Dölkerbundversammlung warten mußten, weil vor her die Locarnomächte mit Deutschland verhandelten. Eng land und Frankreich brachten uns gegenüber zum Ausdruck, daß Deutschland kein Verschulden dafür treffe, daß es jetzt dem Völkerbund noch nicht angehöre, das Verhalten ihm gegenüber bezüglich der Locarno-Vereinbarungen und ihrer Rückwirkungen so eingerichtet werden müsie. als wenn Deutschland de facto im Völkerbund wäre. Wir haben es fiir wünschenswert gehalten

im Völkerbund gar nicht entstanden. Wir sind moralisch und sachlich vom deut schen Standpunkt aus nicht geschwächt aus der Konferenz hervorgegangen. Die Art, mit der man im Völkerbund über Deutschland gesprochen hat, bedeutet eine moralische Genug tuung für uns, angesichts der Art und Weise, wie man im Jahre 1919 mit Deutschland sprechen zu dürfen glaübte. Der Minister hebt sodann hervor daß über die Auf nahme Deutschlands trotz der sonst für die Aufnahme eines Staates vorgeschriebenen Bedingungen die erste

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 11.09.1926
Physical description: 16
und damit den Beweis zu erbringen, daß eine starke positive Kraft dem Ideal des Völkerbundes schon jetzt innewohnt. Deutschlands Beziehungen zum Völkerbund werden freilich nicht ausschließlich durch die jetzt gegebene Möglich keit der Mitarbeit an den großen allgemeinen Zielen be stimmt. Der Völkerbund ist vielmehr in mancher Beziehung auch Erbe und Vollstrecker der Verträge von 1919. Daraus hat sich, wie ich offen ausspreche, in der Vergangenheit viel fach ein Gegensatz zwischen dem Völkerbund und Deutsch land

ergaben. Ich hoffe, daß sich die Behandlung der hiebei in Betracht kommenden Fragen infolge unserer Mitarbeit mit dem Völkerbund leichter gestalten wird. Auch hier wird gegenseitiges Vertrauen eine größere politische Schöpferkraft entwickeln als alle anderen Methoden. Dem Völkerbund gedanken widerstrebt es, die im Bunde mitarbeitenden Na tionen zu trennen in solche, in denen Sympathie und solche, in denen Antipathie die einzelnen Mitarbeitenden bestim men. Ich lehne in diesem Zusammenhänge

auch die Auf fassung ab, als wenn die Stellung, die Deutschland bisher in den Angelegenheiten des Völkerbundes eingenommen hat, von solcher Sympathie ober Antipathie eingegeben worden wäre. Deutschland wünscht mit allen Nationen, die im Bund und im Rate des Bundes vertreten sind, auf der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zusammen zu arbeiten. Noch hat der Völkerbund sein Ziel nicht erreicht, alle Weltmächte in sich zu umfassen. Wenn der Eintritt Deutsch lands auch einen wichtigen Schritt zur Universalität

des Bundes bedeutet, so können wir doch nur unserem lebhaften Bedauern darüber Ausdruck geben, daß Brasilien die Ab sicht kundgetan hat, sich aus dem Völkerbund zurückzuziehen. Dieses Bedauern ist umso lebhafter, als Deutschland auf dem Standpunkt steht, daß zum Begriff der Universalität des Völkerbundes auch der Gedanke gehört, nicht einem Erd teil die maßgebende Bedeutung gegenüber anderen Erd teilen einzuräumen. Wir fühlen uns ferner eins mit den im Bunde vereinigten Nationen in der bestimmten Hoff

. Briand sprach sodann von Locarno und sagte: Der Weg von Locarno nach Genf ist nicht weit, aber die Straße scheint schwierig. Es hat Gefahren gegeben, aber sie sind nun überwunden. Redner richtete einen flam menden Appell an den Völkerbund: Alle müssen am Frieden Mitwirken. Es ist nicht gut, wenn Verhandlungen nur zwischen zwei Nationen geführt werden, sie müssen in Zu kunft im vollen Licht und unter Mitwirkung aller stattfin- den. An Dr. Stresemann richtet Briand die Bitte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 2 of 14
Date: 16.09.1926
Physical description: 14
muß, trotzdem n,ch meinen Vorteil. Es ist die Pflicht! der Regierung und der Volks vertreter, solchen Berechnungen ein gründlichs Ende zu bereiten. Wer durch keine Belehrung zu bewyen ist, auf das Gesamtwohl zu achten, muß durch unnchsichtlichen Zwang dazu verhalten werden. Was gibt es Neues in der Welt? Der Bundeskanzler Dr. R a m e k ist diesmal unter viel schwereren Nebenerscheinun- gen vor den Völkerbund getreten, als es je zuvor einem Führer der österreichischen Delegation beschieden

im Völkerbund behandelt wurde, hat vielleicht noch eine weitere Begründung. Denn es vollzog sich in diesen Tagen auch ein Ereignis (am 8. September), das als eines der wichtigsten in der großen Politik der Nachkriegszeit bezeichnet werden muß. Deutschland wurde Mitglied des Völker bundes, jener „allgemeinen Gesellschaft der Nationen", die den Völkern in Zukunft Frieden und Gerechtigkeit garantieren sollte. Der Völkerbund war eine Früh- gebürt; unmittelbar nach dem Weltkriege waren die Vor- aussetzungen

für ein friedliches und harmonisches Zu- sammenarbeiten der Völker noch nicht vorhanden. Und jj so blieb denn dieser Völkerbund auch ein Kumpfgebilde, ein Torso, dem zum Beispiel nicht nur Amerika und Ruß- land ferne standen, sondern von dem auh das Sechzig millionenvolk der Deutschen von den Siegrrmächten straf weise ferne gehalten wurde, obgleich nan vom ersten Augenblicke an erkannte, daß der Völkerbund ohne Deutschland nie ein lebenskräftiges Geblde sein werde. Aber es bedurfte voller sechs Jahre

, bis die Vernunft über Haßgefühle und Vorurteile den Sieg errang, bis man sich entschloß, dieser Lebensnotwendigkeit für den Völkerbund selbst Rechnung zu tragen und Deutschland zum Eintritt einzuladen. Mit wie vielen Schwierigkeiten dieser Eintritt verbunden, "wieviel diplomatische Winkel züge und engherzige Sonderwünsche zu überwinden waren, das zeigten die letzten zehn Monate, vor allem die verunglückte Frühjahrssession des Völkerbundes. Deutsch land ist in den Völkerbund eingetreten

und damit ist dieser zwar nicht zur allgemeinen Gesellschaft der Na tionen geworden, wohl aber zu einer tatsächlichen Ver- einigung der europäischen Staaten. Die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist von größter Bedeutung. Nicht nur eine Genugtuung — einst hat man es strafweise ferngehalten, nun legte man den größten Wert auf seinen Beitritt — nicht nur eine Anerkennung seiner Weltgeltung, mit dem Eintritt in den Völkerbund eröffnet sich für Deutschland ein neuer Weg ins Freie, ein Weg heraus aus der Abschließung Und Verhemmung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 11.10.1935
Physical description: 10
. Abessinien hat nicht nur seine Ver pflichtungen gegen Italien nicht erfüllt, sondern auch diejeni gen gegen den Völkerbund nicht. Abessinien ist ein barbari sches Land, in dem die Sklaverei immer noch eine sehr große Pedeutung hat, und wo die schlimmsten Unsitten, wie die Verstümmelung der Kriegsgefangenen und sogar der Kinder herrschen. Warum ist der Völkerbund nicht auf Grund des Ar tikels 16, Absatz 4, daraus eingegangen, Abessinien vom Völkerbund auszuschließen, wie dies du.rch die Umstände dMchaus

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

mit erhobener Stimme, heute zum ersten Male von Sanktionen, während im Dtandschukuo- und im Gran-Chaco-Konflikt niemals davon die Rede war? Warum sind zweierlei Maß angewendet worden? Der Krieg kann nicht abgesagt, sondern nur durch an dere Methoden ergänzt werden. Von Kriegsverhinderung nur mit Worten zu reden, hat keinen Sinn. Die wahre Politik besteht darin, die Ur sachen des Krieges zu beseitigen. Wenn der Völkerbund leben und gedeihen will, so muß er sich von zwei Grundsätzen lei ten lassen

: 1. Die Politik der zwei Maße und zwei Gewichte muß mtschieden beseitigt werden. . 2. Ter Pakt muß in seiner Gesamtheit umgestaltet wer- ' den. Der Teil, der aus die friedliche Entwicklung Bezug hat, muß mit demjenigen Teil, der sich aus die Feststellung der gegebenen Verhältnisse bezieht, in Harmonie gebracht werden, damit dem Völkerbund auf diese Weise die not wendige Elastizität gewahrt werde, damit er dem Lause der Geschicke folgen und eine neue Situation retten kann, die in, jedem Augenblick entstehen

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 20
Date: 12.07.1936
Physical description: 20
des Landes, den die Italiener noch nicht besetzt haben, hat sich in Gore eine provisorische abessinische Regierung gebildet, die Ras Desto den Auftrag gegeben hat, die Streitkräfte der Abessinier zu sammeln und eine Armee zusammenzustellen. Ende Oktober soll der Krieg fortgesetzt werden. Vizekönig Graziani versucht durch stete Flugzeugexpeditionen ein Sammeln der feindlichen Truppen zu verhindern. Theater in Genf Wir wollen den Völkerbund gewiß nicht schlech ter

, wie es auf einer Bühne zugeht. Das Stück, das in Gens, in der Völkerbundstadt, während der vorigen Woche aufgeführt wurde, führte genau genommen den Titel: „Wir haben einen Plutzer gemacht." Der Titel klingt lustig, aber gar so lustig ist die Cache nicht, um die es sich handelt; der Völker bund hat bekanntlich Abessinien gegen den An griff Italiens schützen wollen. Er hat dem Kaiser von Abessinien, dem Negus, Mut gemacht, er solle es nur mit den Italienern aufnehmen — er, der Völkerbund, stehe

hinter- ihm und selbst dann, wenn es schief gehe. Der Negus hat es daraufhin auf das Letzte ankommen lassen. Er ist gegen die Italiener in den Krieg gezogen. Der erste Akt schien auch ganz gut zu klappen. Der Völkerbund machte nicht nur einen gewaltigen Lärm; er tat auch etwas. Er verhängte wirtschaftliche Straf maßnahmen gegen Italien. Er verbot seinen Mit gliedern jeden Handel mit Italien. Weil wir Oesterreicher dabei nicht mitmachten, aus dem ein fachen Grund, weil wir uns dadurch selbst erwürgt hätten, schaute man uns eine Zeitlang

in London und Paris recht schief an. Doch das dicke Ende kam gar bald nach, die Abessinier waren der Tech nik, welche die Italiener anwandten, nicht ge wachsen. Der Negus verlor die Schlachten und mit ihnen sein Land. Von seinen eigenen Untertanen verflucht und bedroht, ergriff er die Flucht. Die Italiener zogen in seine Hauptstadt ein und be setzten sein Land. Der Völkerbund war bis auf die Knochen blamiert. Wie aber sollte er sich aus der Blamage retten? Am meisten hatten die Engländer darauf

ge drängt, daß der Völkerbund für Abessinien ein trete. Sie wußten warum. Ihnen war es am unan genehmsten, wenn sich in Ostafrika, vor dem Suezkanal und dem Roten Meere, also gleichsam vor ihrer Nase, eine europäische Macht festsetzte. Die Franzosen machten mit, weil sie es sich mit den Engländern nicht ganz verderben wollten und weil sie befürchteten, daß ihnen im Falle einer. Absage die Engländer nicht gegen die Deutschen Helsen würden. Die kleineren Staaten taten mit. iveil sie entweder von England

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 8
Date: 01.06.1927
Physical description: 8
Ssterreichs Beitritt zum Völkerbund Vom Nationalrat noch nicht genehmigt. Die Tageszeitungen berichteten dieser Tage folgende erstaunliche Notiz: „Bundeskanzler Dr. Seipel hat an das Präsidium des Nationalrates ein Schreiben gerichtet, worin er namens der Bundesregierung den Antrag stellt, der Nalionalrat möge den von der Regierung betätigten Beitritt Oester reichs zum Völkerbund endlich die verfassungsmä ßige Genehmigung erteilen. Die Aufnahme Oester reichs in den Völkerbund ist bereits

Regierungen Seipels und Rameks der Mühe wert gefunden, den Nationalrat mit dieser unsere Außenpolitik so wesentlich bestimmenden Angelegenheit ernstlich zu befassen. Denn das ist klar: Wenn eine die ser Regierungen die parlamentarische Verabschiedung die ser Vorlage gewünscht hätte, so wäre sie auch erfolgt; es. muß also eine besondere Bewandtnis mit der jetzt aus dem Aktenstaub hervorgeholten Vorlage haben. Aber welche Bewandtnis kann dies sein? Es ist ja wahr: der Völkerbund erfreut sich in deutschen

Landen keiner besonderen Popularität; er gilt noch immer, ob mit Recht oder Unrecht, als ein Exponent der Siegerstaaten. Aber zum mindesten seit der im Jahre 1922 durch den Völkerbund inaugurierten finanziellen Sanierung Oester reichs konnte kein Zweifel mehr darüber obwalten, daß der Beitritt Oesterreichs zum Völkerbund vom Nationalrat werde gutgeheißen werden. Uebrigens wäre es gerade dann, wenn die Meinungen über die Zweckmäßigkeit des Bei trittes geteilt gewesen wäre, Pflicht der Regierung

ge- wesen, beim Nationalrate rechtzeitig Rückendeckung für ihre Politik zu suchen. Muß doch schon jeder gewöhnliche Han delsvertrag parlamentarisch erledigt werden, wie viel mehr ein Staatsvertrag, der für die Stellung unserer Republik in der europäischen Völkerfamilie von entscheidender Be deutung ist. Bekannt ist ja, daß die Schweiz erst nach langwierigen Debatten und nach Einholung eines Volks entscheides dem Völkerbund beigetreten ist. Auch dann er folgte die Zustimmung des Nationalrates

nur unter der Bedingung, daß sich die Schweiz kraft ihrer dauernden Neutralität weder an einer kriegerischen Aktion des Völ kerbundes gegen andere Staaten zu beteiligen, noch frem den Armeen den Durchmarsch durch ihr Gebiet zu gestatten braucht, wozu im allgemeinen Mitglieder des Völkerbundes im Falle einer Völkerbund-Exekution verpflichtet sind. Nur weil man wußte, daß ohne dieses Zugeständnis die Schweiz dem Völkerbunde fern bleiben würde, ging die Botschafter- konferenz in diesem Falle auf die gestellten

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 12.09.1926
Physical description: 14
. — Der Papst soll Helsen. Gestern, das ist am 6. September, ist der Völ kerbund zu seiner Herbsttagung in Genf zusam mengetreten. Keiner Tagung desselben gingen so langwierige und so schwierige Verhandlungen vor aus, wie dieser. Der Grund ist die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund und die Zuwei sung eines ständigen Ratssitzes an demselben. Wie erinnerlich, sollte diese Aufnahme schon bei der heurigen Märztagung erfolgen. Es kam jedoch nicht dazu. Alles scheiterte daran, daß Brasilien, Polen

und Spanien unnachgiebig ständige Sitze im Völ kerbundsrat verlangten, während das Deutsche Reich daraus besteht, daß bei seinem Eintritt in den Völkerbund niemand außer ihm einen stän- dien Ratssitz erhält, da sonst sein Einsluß im Rate entsprechend vermindert würde. Man hätte Deutschland schon lange zu bewegen gesucht sich in den Völkerbund aufnehmen zu lassen, da man trotz aller Feindseligkeit gegen dasselbe einsah, daß es doch nicht gehe, Deutschland ganz kalt zu stellen, und weil man, sagen

der Völkerbunds- mächte sich nicht beteiligen müsse. Für die Aus nahme eines Staates in den Völkerbundsrat be darf es der Zustimmung aller Mitglieder des Völ kerbundsrates und der Mehrheit in der Völker bundsversammlung. Vorher muß jedoch natürlich die Aufnahme in den Völkerbund erfolgen, für die eine Zweidrittel-Mehrheit in der Völkerbundsver sammlung notwendig ist. Die Einstimmigkeit zur Zuteilung eines Rats sitzes war im Frühjahre nicht zu erreichen. Es schien sMr. daß der ganze Völkerbund an der Frage

in Brüche gehe. Im ganzen Sommer wurde nun ver handelt. Polen, denen die Franzosen einen Rats sitz versprochen hatten, ließ sich erweichen^ nicht aber Spanien und Brasilien. Letzteres hat frischweg seinen Austritt angemeldet, fodaß Amerika fast gar nicht mehr vertreten ist. Nordamerika ist über haupt nie beigetreten. Nach langen Verhandlungen hat sich die zu diesem Zwecke zusammengesetzte Studienkommission folgendermaßen geeinigt: Deutschlands Eintritt in den Völkerbund und in den Rat erfolgt

so, wie es bei den Verhandlungen hi Locarno von Frankreich und England in Aus sicht gestellt worden ist. Es wird, neben den bis herigen ständigen Mitgliedern des Völkerbund rates: England. Frankreich, Italien und Japan, den fünften ständigen Ratssitz erhalten. Deutsch lands Bedeutung und Stimme im Rat wird durch keine gleichzeitige Zuteilung non weiteren ständi gen Sitzen an andere Mächte herabgemindert. Da gegen werden die bisherigen sechs nicht-ständigen Natssitze, die abwechselnd von den anderen Staa ten eingenommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 26.01.1938
Physical description: 8
in der letzten Zeit war der Völkerbund von allerhand Schicksals« schlagen heimgesucht, die es seinem Gegner schon gestatteten, ihm ein in Balde zu erwartendes seliges Ende zu prophe zeien. Nun denn, soweit scheint es nun doch nicht zu sein, trenn auch nicht zu leugnen ist, daß die Reformbedürftig'keit dieser Genfer Institution bereits allgemein anerkannt wird. Der Völkerbund, entstanden aus der Ueberzeugung, daß die Millionenopfer des Weltkrieges nicht nutzlos sein dür fen. krankte an einem Geburtsfehler

zu plaudern hatten. Dadurch'wurde das Interesse- der Klein staaten! zu dieser Institution zeitweise sehr flau. Dazu kam noch, daß -der Völkerbund in' manchen Sachen, insbesondere 'bei kriegerischen- Verwicklungen, ausgesprochene Schlappen erlitten hat, so z. B. im spanischen Konflikt, im abeffinischen Kriege und im Iapan-Chinakonflikt. Will man» gerecht sein, darf man aber auch die Erfolge nicht verschweigen. Oesterreich und Ungarn 'hatte erst kürzlich Gelegenheit. ;u> überlegen, ob für diese beiden

'Staaten ein weiteres Ver bleiben im Völkerbund zweckmäßig sei. Unser Nördlicher und unser südlicher Nachbar, Deutschland und Italien, hät ten- es sicher nicht ungern gesehen, >wenn lwir ihrem 'Beispiele gefolgt wären und auch ausgetreten wären, denn beide Staaten gehören bekanntlich ebenso wie der dritte Partner im Antikominternpakt. Japan, dem Völkerbund nicht mehr <m Das Fehlen dieser drei Großmächte hat für den Völker bund Vorteile und auch Nachteile. Der Nachteil ist, daß drei mächtige Staaten

an feilte Beschlüsse nicht gebunden sind und bereits! eine Art Trutzbündnis gegen den Völkerbund geschlossen haben. Der Vorteil Air den Völkerbund ist, daß es gerade die Diktaturstaaten sind, die ihm nicht angehören mid ideenmäßig deshalb die Völkerbun-dstaaten eine ziem liche Einheit bilden. Ja, man kann sagen, 'daß er gerade da durch vielen Leuten, die sich Mer sein 'vielfaches Versagen oft geärgert halben, wieder sympathisch geworden ist. Für uns in Oesterreich liegt über gerade

in dieser Blockbildung der Diktaturstaaten auf der einen Seite, der 'demokratischen Mächte auf der anderen Seite, eine nicht zu untEschätzende Gefahr. Schon im abessinischen Konflikt war es Oesterreich nicht möglich, an den vom Völkerbund ver hängten! Sanktionen gegen Italien teilzunehmen. Die Gründe für unser Verhalten 'waren verschiedenartig und nicht bloß in den Vereinbarungen der Römerprotokolle zu suchen, was schon daraus hervorgeht, daß auch die Schweiz, die in diesem 'Vertvagswerk -nicht eingeschlossen

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 14
Date: 21.03.1926
Physical description: 14
gedrängt, sie möchten doch dieser Vereinigung bei treten und man hatte ihnen bereitwilligst einen Eitz im Vorstande derselben versprochen. Einer so freundlichen Einladung haben die Deutschen natür lich Folge geleistet und ihr Aufnahmegesuch in den Verein „Völkerbund" eingereicht. Wie man die Deutschen betrügen wollte. Da hieß es auf einmal aus Paris und London: Man nehme die Deutschen zwar sehr gerne auf, aber sie müßten einverstanden sein, daß zugleich die Polen mit in den Vorstand eintreten

, als ob sie gegen die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund sein würden, wenn Deutschland nicht nachgebe. Auf der anderen Seite hat insbe sondere Schweden im Völkerbundrat das Recht Deutschlands vertreten, das auch von der öffcntli- chen Meinung in England und Amerika anerkannt wurde. Die Deutschen ließen sich durch dieses Nänkespiel, das eine englische Zeitung als einen unerhörten Skandal bezeichnet, nicht irre machen. Den Franzosen lag schließlich auch sehr viel daran, daß die Deutschen in den Völkerbund eintreten

könnten, weil sie gegenwärtig Ruhe und Frieden brauchen. Der französische Ministerpräsident Briand bemühte sich also um einen Vergleich. Dieser sollte in folgender Weise Zustandekom men: Deutschland tritt in den Völkerbund ein und erhält seinen Ralsitz. Dafür tritt die Tschechoslowa kei den nicht ständigen Ratsitz, den sie namens der Kleinen Entente innehatte, zurück und läßt Polen Alfons da Costa, Präsident der Vollversammlung des Völkerbundes, früherer Ministerpräsident und Finanzminister Por tugals

hatten, sondern daß sie ihre Rolle blutig ernst nahmen. Beide Mächte verweigerten die Zustimmung zu dem obigen Vorschlag. Spanien drohte sogar mit dem Austritt aus dem Völkerbund. Brasilien er klärte, es werde in der Völkerbundversammlung gegen die Ausnahme Deutschlands stimmen. Es ist klar, daß diese beiden Staaten nicht aus eigenem diese Haltung einnahmen. Wer hat sie aufgehetzt? Allgemein deutet man mit den Fingern aus Ita lien. Dieser Staat will nicht, daß Deutschland den ihm gebührenden Einfluß erlangt. Italien hat zudem

Angst vor dem Völkerbund. Einmal hat ihm ja schon der Bund auf die Finger geklopft, als Mussolini Korfu einstecken wollte. Italien will sich auf Kosten anderer Mächte ausdehnen und benötigt dazu einen Zustand der Verwirrung, so daß es im Trüben fischen kann. Aus eigenem getraute es sich nicht recht den Völkerbund auseinanderzusprengen. Darum steckte es sich hinter die Spanier und Bra silianer, die, wie wir gesehen haben, von Frank reich ohnedies in ein falsches Geleise geleitet wor

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Alpenländer-Bote
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Page 1 of 12
Date: 11.02.1923
Physical description: 12
verhllltea. Einzelnummer 1200 K. = Verwaltung = ln ÄnnsvruO. MartmManttra-e Q crelephsn 741, 742.1 An lese sind alle Beiellunsea. Seldsrndungen uu. Besch aerben w gen AlchtzusteNun z de» Blot es zu richten. Alle Tta - richten und Berichte und zu senden an bte Neda kt Ion des .Tiroler Volks) Voten n Baumkirchen tLtnterinntal) Telephon: voidera Nr. 12 ^ Nr. 6 Innsbruck. Sonntag, den 11 . Februar Jahrgang 1923 Oesterreich vor dem Völkerbund Am 1. Februar hielt der Völkerbundrat eine öf fentliche

gebracht habe, um den Anforderun gen. die der Völkerbund seinerzeit in Genf gestellt yatte, zu ent vcechen. Dr. Zimmermann hat uns tüchtig herausgestrichen und hat dargelegt, Oester reichs Regierung und Volk habe in dieser kurzen Zeit Großes geleistet, so daß der Völkerbund mit uns wohl zufrieden sein könne. Wenn wir so wei ter fahren, werde aus uns gewiß noch etwas Tüch tiges werden; Wir berechtigen somit zu den schön sten Hoffnungen. Dr. Zimmermann erklärte, er fei mit manchen Zweifeln

und mancher Befürchtung nach Wien gekommen, aber heute könne er sagen, daß sein Vertrauen während dieses einen Monats von Tag zu Tag sich verstärkt habe und sich stets weiter befestige. Der Bericht wurde überprüft und der hohe Rat fand, daß Herr Generalkommissär die Wahrheit gesprochen habe und erklärte sich mit uns wohl zufrieden. Wir hätten zweifellos Aus sicht, noch ein strammer Bursche zu werden. Aber auch der Völkerbund könne mit sich zufrieden, ja aus sich stolz sein, denn er sei es schließlich

, über das, was Oesterreich bisher geleistet. Er sprach in Worten höchsten Lobe» über uns Oesterreicher und unsere Tätigkeit, um uns selbst zu helfen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß seit Genf ein so un geheurer Weg überraschend glücklich zurückgelegt worden sei. Man fei von Zweifeln erfüllt gewesen And habe nicht gewußt, ob die Riesenlast der Auf gaben gelingen könne. Nun aber gebe es niemanden mehr, der an dem Enderfolg des Werkes zweifle, dem der Völkerbund eine volle Sorgfalt zuwende. Es galt

auf- zurichten, die notwendigen Geldmittel zustande zu bringen und das Vertrauen zu Oesterreich wieder zu gewinnen. Diese Aufgabe, die unlösbar schien, sei erfreulicherweise zum größten Teil gelöst und die kühnsten Erwartungen seien nunmehr gerechtfer tigt. Die Staatsmänner, die dem Völkerbund anae- hören, wissen es voll einzuschätzen, was die Regie rung Seipel geleistet habe. Sie wissen aus eigener Erfahrung und aus ihren eigenen Bemühungen, wie schwierig es in jedem Lande ist, einschneidende finanzielle

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 10.09.1926
Physical description: 4
ein Betrag von 27.5 Ai i U Mil Schi lling aus den Kreditrcsten der Bölker-- ■ Bchihe bewilligt und bei der gegenwärtigen Tagung AMrbundes ist es gelungen, den verhältnismäßig '^AeEag von 50 M i l l i o n e n Schilling vom Best -er Völkerbund anleihe für produktive Jnve- MUfw. in erster Reihe ausschließlich für den , f> - Ansban der Fernkabel - ** j ßOlten. Das System der unterirdischen Fernkabel nifetneit Eroberungszug von Amerika aus nach Europa Meten. Was das österreichische Bauprogramm anbe

nach ^ist die Strecke bis Linz bereits ausgebaut. In der stell Zeit wird an die innere Einrichtung ge- An werden. In Wien selbst wird das VerstärkeraMj ehemaligen Jnstizgebäude nntergebracht werden. Es IkMW im »eröni. i Bameks Glückwunsch an den deutschen Reichskanzler. K. Genf, 9. Sept. Bundeskanzler Dr. Ramek hat An an den Reichskanzler Dr. Marx nachstehendes iSlWMm gerichtet: „Am Tage, da der einmütige Bei- ÄÄer im Völkerbund vertretenen Staaten den Ein st Deutschlands in den Bund begrüßte, drängt

r ist auch nach Eintritt Deutschlands in Völkerbund mit Nachdruck geltend zu machen. Die ; Brechungen endeten mit einer Vertrauens- Mgebung gegenüber den mit der Führung be- Mgten Männern. ist zu hoffen, daß der Ausbau der Strecke Wien—Passau mit IaHresschluH beendet sein wird. Wichtige Verbesserungen. Bon Neujahr an wird daher der Telephonverkehr nach Deutschland und darüber hinaus nach Westeuropa um ein Vielfaches verbessert und beschleunigt wer den. Die Wartezeit wird verkürzt, die Zahl der Gespräche vervielfacht

nach Marburg, die andere ebenfalls über Wien—Bruck nach MKach und Tarvis in Ita lien führen. Die Heimische Elektrizitäts- und Kabettnöustrie, sowie das Bangewerbe werden auf Jahre hinaus mit Aufträgen versorgt sein, wodurch die E i n st e l l u n g T a u s e n d e r von Arbeitern ermöglicht wird. Lebhafte Befriedigung in England. London, 9. Sept. (Priv.) In der Morgenpresse wird der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund mit le b hafter Befriedigung kommentiert. Der Völker bund höre nunmehr auf, ein Bund

der Sieger zu sein, was seinen Eindruck auf Amerika nicht verfehlen dürfte. Der Eintritt Deutschlands müsse dazu beitragen, die m o r a l i s ch e n Verlust e, die der Völkerbund in den letzten Monaten erlitten habe, wieder gutzuwachen. Die neue Periode, so schreibt z. B. „Daily Telegraph", müsse damit einsetzen, daß die Atmosphäre des Argwohns beseitigt werde, wozu Deutschland mehr beitragen könne als eine der anderen Nationen. „Daily News" erwartet, daß Deutschland seinen Ein tritt in den Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 14.12.1937
Physical description: 8
und eine doppelte ixrcu.de hatte er, wenn der Beschenkte gar nicht wußte, wo her die Hilfe kant. Nun hat ihn im besten Mannesalter der Tod hinweg- Arasst. Mit Trauer steht die Arbeiterschaft an seiner Bahre und wird ihni, dem tapferen Verteidiger der Heimat, dem wütigen und aufrechten Kämpfer im Leben, stets ein ehren des Gedenken bewahrem M. I. Es bnterliegt keinem Zweis-el, daß der Austritt Italiens aus dem Völkerbund als eines der wichtigsten Ereignisse in der internationalen Politik gewertet werden muß

wird von amtlicher deutscher Seite folgendes mit geteilt: Der Entschluß der faschistischen Regierung, den Aus- tritt Italiens aus dein Völkerbund zu erklären, und die hvchbedeutsamen Ausführungen, in denen der Duce diesen Entschlüß begründet hat, finden in Deutschland volles Ver ständnis und wärmste Sympathie, lieber die grundsätzliche Einstellung der italienischen- Politik gegenüber dein Völker bund konnte schon längst nirgends mehr ein Zweifel ob walten. Tie Worte von den- falschen Göttern Genfs, die Mussolini

Ende September in Berlin auf dem Maifeld sprach, klingen noch in unser aller Ohren. Es ist aber von größter Wichtigkeit, daß die italienische Regierung durch den gestern verkündeten Beschluß nun eine endgültige Klä rung der Lage herbeigesührt hat. Der Völkerbund erhält damit die verdiente Quittung aus seine politischen Leistungen. Er hat sich in keiner Pe riode seines Bestehens als fähig erwiesen, ziir Besserung der jeweils aktuellen Probleme der Weltpolitik einen nütz lichen Beitrag zu leisten

mit der Ausbildung und Anwendung von Methoden befaßt, um einer solchen Entwicklung entgegenzuarbeiten. lieber den Eindruck in Gens belichtet der Korrespondent der „Basler Nationalzeitung": J-u dem zusam'menbrechcuden Tempel, wie Mussolini in seiner -Ansprache an das Volk den Völkerbund nannte, ist die Kundgebung des Duce ruhig ausgenommen worden. Das Ueberraschungsmoment fehlte, nachdem seit Tagen nicht mehr an dem Entschluß des faschistischen Italiens zu zwei feln -war. Das nächste Ziel, das die faschistische

Zusammenarbeit hoffen lassen — die der Duce ja auch klar als seinen Wunsch bezeichnete —, jenes Spiel wieder aufnehmen werden, das Politik auferlegt, freimachen. Der Völkerbund hatte die Aus gabe, einen neuen Weltkrieg zu verhindern, er ist entstanden aus der lleber-zeuguug, maß die Millionenopfer des Welt krieges nicht sinnlos bleiben dürfen. In feiner jetzigen Form kann er diese Ausgabe nicht erfüllen und eine gründliche Reform der Vvlkerbundsatzungen wird- eine der nächsten und unmittelbaren Folgen

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Alpenland
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Page 1 of 8
Date: 16.09.1926
Physical description: 8
für den Empfang und der Schweiz für die Gastfreundschaft und führt dann aus: „Wenn ein Geschehnis, wie der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund, erst in einer so langen Entwicklung heranreifen konnte, so trägt vrelleicht dieses Geschehnis gerade deshalb eine be sondere Gewähr in sich für seine innere Bestän dest und seine fruchtbare Auswirkung. Deutsch land tritt mit dem Heutigen Tag in die Mitte von Staaten, mit denen es zum Teil seit langen Iahr- ^hnten in ungetrübter Freundschaft verbunden

ist, a>e zum anderen Teil im letzten Weltkrieg gegen Deutschland verbündet waren. Es ist von ge richtlicher Bedeutung, daß Deutschland und diese letzteren Staaten sich jetzt im Völkerbund zu dau ernder friedlicher Zusammenarbeit zusammenfin- oen. Diese Tatsache zeigt deutlicher als Worte und Programme es können, daß der Völkerbund berufen sein kann, dem politischen Entwicklungs- Mg der Menschheit eine neue Richtung zu geben, gerade in der gegenwärtigen Epoche würde die Kultur der Menschheit auf das schwerste bedroht

moralischen Menschheitssra- gen. Kein anderes Gesetz darf für sie gelten als das Gesetz der Gerechtigkeit. Das Zusam menarbeiten der Nationen im Völkerbund muß und wird dazu führen, auch aus diese moralischen Fragen im Völkerleben die gerechte Antwort zu geben, denn das erste Fundament für den Frieden ist eine Politik, die getragen wird von: gegensei tigen Verstehen und gegenseitiger Achtung der Völker. Deutschland hat sich schon vor seinem Eintritt in dm Völkerbund bemüht, im Sinne friedlichen

Zusammenwirkens zu arbeiten. Davon zeugt die deutsche Initiative, die zum Pakt von Lo carno führte, davon zeugen die jetzt nahezu mit allen Nachbarstaatm abgeschlossenen deutschen Schiedsverträge. Die deutsche Regierung ist ent- schloffen, diese Politik mit aller Entschiedenheit weiter zu verfolgen." Stresemann wendet sich dann den Aufgaben zu, die der Völkerbund bereits in Angriff genommen hat, und erwähnt besonders das Bestreben nach einer internationalen Rechtsordnung, das in der Gründung

ins Helle strebt. Möge die Arbeit des Völkerbundes sich aus der Grundlage der gro ßen Begriffe Frieden, Freiheit und Einigkeit voll ziehen, dann werden wir dem von uns allen er strebten Ziel näher kommen. Daran treu mitzu- wirken, ist Deutschlands fester Wille! Völkerbund. Die Rede wurde an einzelnen Stellen und na mentlich dort, wo Stresemann sagte, es liege viel leicht eine besondere Gewähr für die Dauer der Stellung Deutschlands zum Völkerbund darin, daß es so lange mit der Aufnahme gegangen sei

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1930
Physical description: 6
: Dien, k Eltsabethstraße 9/II., Femruf 5 22-4*29. / Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teile find mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmesteller Oesterreichifche Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien. Brandstätte 8, Fernruf v 22-5-95. Nr. 189. Innsbruck, Dienstag, den 19. Angust 193V. 18. Zahrg. Krise und Reform des Völkerbundes. Von Dr. Ednard Köpke. Der erste Jahresbericht Wer Sie beim Völkerbund- sekretariat in der Zeit vom 13. Juni 1929 bis 31. Mai

" veröffentlicht wird, mußten im Jahre 1929 drei Rats tagungen ftattfinden, darunter eine in Spaniens Haupt stadt Madrid. Man kann durchaus begreifen, wenn die jetzt ver öffentliche italienische Denkschrift zur Frage der Umwandlung der politischen Leitung des Völkerbund- sekretariats überall mit Ausnahme der Staaten, die an km bisherigen Schlendrian ein Interesse hWen, mit voller Zustimmung ausgenommen wird. Der Böl- kerburrdsgeöanke befindet sich zweifellos in einer Krise, Md es wird einer gründlichen Reform

an Haupt und Medern bedürfen, um die gefühlsmäßige Abneigung, die immer stärkere Teile der verschiedenen europäischen Völ ker erfaßt, zu Werwinden. Als der Völkerbund nach Veendigung des Weltkrieges und der Ratifizierung der Friedensschlüsse zusammentrat, erhofften sich alle Freunde einer internationalen Verständigung von ihm eine wirkliche Gemeinschaft der Nationen, die auf völliger Gleichberechtigung der Mitglieöerstaaten an die geistige und politische Liquidierung des Weltkrieges gehen würde. Statt

dessen wurde der Völkerbund Jahre hindurch zu einem Institut zur Verewigung des Sieges der Entente. In den ersten Jahren nach dem Krieg war es für die Freunde der europäischen Zusammenarbeit schwer, den extremen Nationalisten entgegenzutreten, wenn sie etwa nach Art des Philosophen Oswald Speng ler den Völkerbund ein Ausbeuterkonsortium aus Kosten Deutschlands nannten. Das ist allerdings jetzt anders geworden, und der Eintritt Deutschlands in den Völker bund hat die Grundlage geschaffen, auf der der Völker

bund durch seine sachliche Arbeit sich von dem jahre langen Odium der Einseitigkeit befreien konnte. Es ist besser geworden mit dem Völkerbund, und vorüber gehend haben ihm sehr starke deutsche Sympathien ge hört. Seit etwa einem Jahre jedoch scheint sich der Völ kerbund wieder in einer völligen Stagnation zu befinden, aus der heraus keines der immer dringlicher werdenden europäischen Probleme gelöst werden kann. Roch ist es nicht gelungen, die Vereinigten Staa ten und Rußland zur Mitarbeit

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