94 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1911/29_12_1911/MEZ_1911_12_29_12_object_598019.png
Page 12 of 20
Date: 29.12.1911
Physical description: 20
, ruhige, windgeschützte, staubfreie Lage, Südzimmer mit Balkon, gute Wiener Küche, Pension von 7 Kr. an. Bäder im Hause. 10 Villa Margarethe, Stefaniepromenade: Unmöblierte seine Parterrewohnung, staub freie, ruhige Lage, 5 Zimmer (mit Par ketten), Balkon, Küche, Speis und Bade zimmer. Auskunft 2. Stock links. 13 Villa Putz, nächst der Wandelhalle: Un möblierte Herrschaftswöhnung, 2. Etage, mit 7 Zim., in großem Garten, ruhige Lage. Auskunft Steinachplatz 8, 1. St. 6 Villa Nadine, 2. Stock

: Möbliertes Südziinmer mit Balkon, separ. Eingang, zu vermieten. 524 Villa Mutspitze, Forsterstraße: Schöne, sonnige Jahres-Wohnung, bestehend aus: 2 Süozimmern mit Balkon, event. 1 Süd zimmer, 1 Kabinett, Küche und Zubehör auf Februar-Termin zu vermieten. 48 Im Sanbhof an der Promenade, sehr ruhige Lage, 2 große hübsch möbl. Süd zimmer mit Balkon sofort zu verm. 40 Unmöblierte Jahreswohnung, so fort beziehbar, zwischen Steinachplatz und Winterpromenade, inmitten groß. Garten, Lühia' gelegen, 3. Zimmer

. Dachzimmer. Auskunft dortselbst 3. St. 51 Oberer Pfarrplatz, Nr. 9,1. Stock: Gro ßes möbliertes Südzimmer, mit anstoß. Nordzimmer, event. auch mit Küche. 510 Marktgasse 1, 3. Stock, nächst der Prome nade und dem Kurhaus: sonnige Zimmer mit Balkon und herrlicher Aussicht, rein und nett möbliert zu vermieten. 508 Villa Rosa, Burggrafenstr. 12, 1. Stock: Wohnung, abgelösten, unmöbl., 4 Zimmer, Loggia, Küche und Zubehör, sofort zu verm. Großer Garten am Hause. Näheres bei der Besitzerin im 2. Stock

', zwischen Wein- und Obstgärten ge legen, mit modernen Bequemlichkeiten, bis Sommer 1912 zu vermieten. Bei Fertig stellung des Hauses können noch Wünsche berücksichtigt werden. Näheres in Villa Gotensitz, parterre. Telephon 326. 56 Hoserhaus: Große möbl. Herrschaftswoh nung zu vm. Näh. b. Hausverwalter. 11 Naiftal: Ein kleines Haus mit Garten zu verm. Näh. in Restauration Vernann. 14 Warm egg: Große möbl. Herrschaftswöh nung zu verm. Näh. im Parkhotel. 16 Villa Abendheim, im Hauptgebäude: 5 Zimmer, Kammer

«al»: Freihof: Zwei unmöblierte Jahreswohnun gen an ruhige Parteien zu vermieten: a) im oberen Freihof 1. Stock: 4 Zimmer, 1 Kabinet, Balkon, Bad, Küche; d) im unte ren Freihof 1. Stock: 7 Zimmer, Balkon, Küche. Näheres in Villa Mazegger und bei Frau Baumgartner. 3 Villa Dr. Mazegger: Möbl.Wohnung im Hochparterre, 3 Südzim. mit Balkon, Küche, Mädchenzimmer für Saison 1911/12. 17 Villa Greifenstein, Obermais Nr. 136: Schöne Wohnung, Südzimmer mit Balkon samt Zugehör, im 2. Stock, großer Garten, wunderschöne

4
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_198_object_985530.png
Page 198 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
, ist meine Devise, und von nichts kann nichts werden. Eine ordentliche Grundlage ist überall nötig, wo man was erreichen will. Sollst mal sehen, was du nun an Wirtschaftsgeld sparst, wenn dir das Gemüse in unserm Garten zuwächst. Die Johannisbeersträucher habe ich schon bestellt und die Stachelbeersträucher auch. Wir wer den, nachdem du dir genügend zum Einmachen gepflückt hast, Wein von den übrigen Beeren keltern, und du kannst mal Onkel Buberow um sein Rezept bitten. Der alte Herr hatte stets vorzüglichen

, und in der Mitte Rosen! Heute steht in der Zeitung, daß man sich aus Erfurt schön Rosen für drei Groschen den Busch bestellen kann, garan tiert edle Sorten.' „Laß man lieber, Mäyne,' meinte Frau Vröseke, „was hat man denn von den Rosen! Wir wollten doch Geld sparen mt dem Garten, und haben bis jetzt nur immer Geld ausgegeben.' „War es mein oder dein Geld?' schrie Herr Bröseke. „Deins,' sagte seine Frau sanft. „Könnten wir nicht nur Kartoffeln legen? Die sind immer so teuer und schlecht, wenn man sie kauft

.' . . ^ „Oder, Vater, einen Hühnerstall bauen? Au ja! mal, wo du immer klagst, keine frischen Eier auf den Tisch zu bekommen,' schlug Grete vor. Und Fritz setzte hinzu: „Und denn'ne Hühnerzucht anlegen, Klucken setzen, jeder Klucke zwanzig Eier runterlegen! 6''' Vater, das wär so was!' „Ist eigentlich wahr,' meinte nun auch Frau Bröseke eifrig. „Das würde sich viel mehr lohnen, wie solch sandiger Garten, wo nichts drauf wächst. Hühner brauchen Sand zum Schaden. Sollst mal sehen, Vater, wie die hier legen!' Vater

sagte zuerst gar nichts. Drei Tage sah er sich semcn Garten an, dann erhellte sich sein sorgenumdüstertes Antlitz. ^ „Was drin steht, kann stehen bleiben für die Hühner, meinte er am dritten Tage, „dann sparen wir das Futter. Und er ging hin und kaufte sich ein bedeutendes Werk über Geflügelzucht. Vierzehn Tage später folgten zehn Hühner und ein stolzer Hahn, die sehr erfreut in das schmucke Häuschen einzogen, da? man ihnen in.Brösekes Garten gebaut hatte. Nur eine Sommerreise konnten Brösekes

in diesem Jayre nicht machen. Dazu reichte das Geld nicht inehr. Und dann auch — man konnte doch die Hühner nicht alleine lassen. Aber man weiß doch dafür wenigstens, wofür man einen Garten hat« Qöttermahl. A von L. f. Maper. Z wo die lannen finstre Schatten werten wo das Spiel den rastlos wehnden winden Über HZnge golddesonnt, kein Qedäik und keine Mauer wekrt. Unverwundet von der firne Schärfen, wo wie einer dunkein Sorge Schwinden Staut der reine horiiont, jede Wolke lich vermehrt. Schlürf ich kühle Luft

7
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1911/29_12_1911/MEZ_1911_12_29_13_object_598023.png
Page 13 of 20
Date: 29.12.1911
Physical description: 20
Sonnenhof. Dortselbst ein Laoen mit Schaufenster sofort zu vermieten. 43 Wilhelms heim: Jahreswohnung, besteh, aus Zimmer und Küche auf Februartermin zu vermieten. 52 Kaiser st raße 3 sind wegen Uebernahme durch den Besitzer mehrere neu möbl. Süd zimmer mit Balkon, in staubfreier Lage, mitten im Garten gelegen, 5 Minuten voll der Promenade, 1 Minute von der Tram bahn entfernt, an Kurgäste und Stabile zu mäßigen Preisen zu vermieten. 493 Grabmayrsiratze, ruhige, freie Lage, in neuerbauter Villa nächst

Thurnerhof an der neuen König Lauriu-Straße: 10 Fremdenzimmer, neu eingerichtet, freundliche Wirtschaftsräume, schöne Terrasse mit herrlicher Aussicht. — Dortselbst neuerbaute Villa mit 7 Zim., Bad, Küche, Speise, Dienstüotenwohnung, unmöbliert sofort zu Venn. Aus Wunsch auch Stallung und Antogarage. 28 CafL-RestaurantFallgatter: Schöne sonnige Fremdenzimmer, mit und ohne Pension. Schöne, ruhige Lage. 54 Dorf Tirol: Schloß Brunnenburg: Herrschafts wohnung von 5—7 Zimmer»» mit allem Zugehör und Garten

beim Eigentümer dortselbst. 3! Ober-Lana: Villa Marleon, schönste Lage an der Elek trischen Bahn: Unmöblierte freundliche Wohnung, 3 Zimmer, Balkon, Küche, Zu gehör, eigener Gartenanteil für sofort oder später. Preis 420 Kr. jährlich. 22 Villa Harmonie: Unmöblierte Jahres-- Wohnung, 5 Zimmer, Balkons, Küche, Badezimmer, Ketter, Holzlege und Garten anteil auf sofort. Näheres dortselbst. 32 Mtter-Lana: Villa Jägersheim, in schöner, freier Lage an der Bahnstraße sind 2 Wohnungen, eine bestehend

aus 3 Zimmern mit 2 Bal kons, Küche, Keller, Holzlege und Garten- anteil, die andere bestehend aus 4 Zimm. mit 2 Balkons, Küche, Keller, Holzlege und Gartenanteil ab sofort zu vermieten. Beide Wohnungen haben Korridorabschlußtür. 18 H - MM N. sus clem We von SV sbmäs bis 55» KM sinä äurek Unterstreichen 6er AUnuten-Mern be?eiel,net. Me 6mek 8okne!!süze vemMvtten ^nscklüsse sinck riurck ketten vruek «1er Ltunckenzikkern Nervorseiioben. ! ioit II« US q« L«, .^1 Ti» S» s laz IlL

12
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_54_object_986244.png
Page 54 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
durch das kleine Haus, dann durch den verwahrlosten Garten, in dem die ungepflegten Obstbäume ihre früchtereichen Zweige tief über die duftende Waldrebenhecke streckten, so daß man kaum die Wildnis von Rosen, Geranien und Levkojen sah, die sich dahinter gebildet hatte. Der alte Schlossermeister — ja er war Meister, hatte aber schon längst keinen Gesellen mehr gehabt, seit seine Söhne der heimtückischen Krankheit erlegen waren, die nach Ausspruch der Aerzte auch an der Schwester zehrte, nur unter anderer Form

, man lachte, man erzählte, und ans einem Trunk zur Erwärmung wurden viele. Wie er sich am letzten Ende nach Hause gefunden, wußte er selbst nicht, aber als er ganz zu sich kam, lag er vor seinem Garten im Schnee und nicht weit von ihm kauerte sein Töch terchen und starrte ihn mit angstvollen Augen an. Er erhob sich mühsam und torkelte schwerfällig auf sie zu mit verglasten Augen und dem heisern Lachen der Trunkenheit. Da stieß sie einen lauten Schrei aus und floh vor ihm, hinaus in den Wald, in den Schnee

zurück gedrängt hatten. Aus dem früher stillen Dorfe war ein Vorort der großen Stadt geworden, Villen und große Häuser hatten die Weingärten und den Wald ersetzt. An alles das dachte der alte Mann, als er im Garten stand und den Damen nachsah, die ihm gesagt, es werde für ihn und seine Tochter besser sein, sich zu trennen. Er konnte das nicht glauben. Wer sollte wohl solche Geduld mit ihr haben, wer verstand ihre unartikulierten Laute so gut, wie ihr Vater, wer lockte den Lichtstrahl in ihr Auge

13
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_354_object_984870.png
Page 354 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
Klänge. Blutrot stieg es ihm vor den Augen auf. Ein sinnloser Es war das Brausen seines eigenen Blutes, das in seinen 'Zorn, eine blinde Wut gegen das Schicksal ergriff ihn. Er Ohren tönte. stürzte auf sie zu und umklammerte ihre beiden Handgelenke. In einer solchen Juninacht hatte er mit den Haldems „Weißt du, warum du dich fürchtest?' schrie er sie an, wie unter der großen Kastanie im Garten gesessen, und die lebens rasend. „Weil sie dir das Rückgrat gebrochen haben von Kind- hungrigen Augen

und mit dem anderen Fuße in der alten, und Pause sehr weich. „Jeder Baum im Garten, jeder Wachholder- immer wieder ängstlich zurückschauen dahin, wo Vater und strauch in der Heide, jeder Weg, den wir gegangen sind, wird Mutter. Großeltern und Urgroßeltern und die lange Reihe der dich an mich erinnern. Du wirst an mich denken müssen, auch Vorfahren stehen. wenn du nicht willst. Ich werde immerfort da sein, bei dir. Das waren die Übergangsmenschen, die Halben, die Taten- um dich herum, in der Luft, die du atmest

. ' Er stand vor einem kleinen Heidehof. Ein rotes Häuschen Alles war still und tot. und daneben ein kleiner Krautgarten und etwas Feld, das Sie würde ihr Leben weiter leben hier in der Weltabge- mühsam der Heide abgerungen war. schiedenheit. Ihre Jugend würde blühen, wundervoll und Alles war still, der Garten, die Heide. Alles wartete auf lieblich blühen, während sie ihre Strickstunden gab und alte die Sonne. Jedes zitternde Hälmchen. Frauen im Dorfe besuchte, um ihnen vorzulesen. Blühen und Er stand

14
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_282_object_985226.png
Page 282 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
, weit Geschlechter zum besten. offene Augen, die ihm zujauchzten. Er sah den Blick in dem Der Leutnant schlug einen Gang durch den Garten vor. kleinen, blaffen Gesicht, und es war ein Fieber nach dem Leben Die Eltern blieben zurück. Herr v. Haldern fürchtete für seinen darin, wie er es noch nie auf einem Menschenantlitz gesehen Rheumatismus, und Frau v. Haldern war müde. hatte. Die Pastorin setzte sich ungerührt wieder neben Frau von Sekundenlang hatten sie sich angesehen. Nur sekundenlang

. — Haldern. Sie hätte noch zu viel zu erzählen, meinte sie. Die beiden älteren saßen da mit halb verblüfften, halb Die anderen gingen vom Hause aus eine enge, dunkle mißbilligenden Gesichtern. Tannenallee hinunter. Jürgen mit Gabriele und dem Leutnant Der Leutnant suchte instinktiv nach einem Ausgleich. „Na voraus, die andern folgten. ja — aber daß die Stifte deshalb etwas überflüssiges sein sollen, Es war ein großer, unregelmäßig angelegter Garten. Er sehe ich doch noch nicht ein. Im Gegenteil

, stand auf Jürgen unterhielt sich mit der Ältesten über Damenstifte, und zündete sich eine neue Zigarrette an. die ihn sehr zu interessieren schienen. Sie erzählte ihm, daß Er ärgerte sich, ohne zu wissen, weshalb, sie alle drei in verschiedene Stifte eingeschrieben seien. Es wurde zu kühl zum Sitzen, und sie standen auf und Er wollte alles ganz genau wissen. Ob sich Herren im durchschritten das kleine Kiefernholz, das den Garten zur Linken Stifte sehen lassen dürften? Ob die Damen eine Uniform

15
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_163_object_986064.png
Page 163 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
Lani leise Das war vorausgegangen, als er den Blick aus den blauen Augen, des Mädchens sah und das Blitzeln und Zwinkern. Nun fang' ich Euch, sagte er zu sich selbst und hielt sich noch eine Weile still, ehe er ging. Eva saß im Sorgstuhl und hielt ein Mittagsnuckerchen; Jakob war über Feld gegangen, die Magd hantierte in der Küche. So eignete sich alles dazu, die Zwei auszulauschen.. Leise schlich er hinaus, über den Hof, in den Garten, und die in der Laube ahneten nicht, was ihnen bevorstand

ihn auf die Seite und ging festen Schrittes von dannen. Eva war, als Ammichen die Treppe hinaufeilte, aufgewacht und lief heraus, HU fragen, warum sie so hastig sei? Aber das Mädchen konnte vor Weinen nicht reden. Sie brachte kein Wort aus ihr heraus. Voll Angst lies sie die Treppe wieder herunter, weil Ammichen nach dem Garten gedeutet hatte. Jetzt begegnete ihr Ludwig mit dem leichenblassen Gesicht und dem feuersprühenden Auge. Sie sah ihn voll Entsetzen an und rief, die Hände > ringend: Was, um Gottes willen

' uns treu und gut. Ich, bleibe deine Mutter so lange ich lebe. Geh' aber jetzt in Gottes Namen. Seine Gnade und sein Segen sei mit dir. Fluche Stoffel nicht. Der Mammon macht ihn blind. Ludwig drückte ihre Hand und weinte bitterlich, und Eva ging festen Schrittes nach dem Garten, wo sie ihren Mann zu finden hoffte, der in seiner unseligen Gesinnung die zwei Herzen auseinander gerissen hatte. Während sie dorthin ging mit dem schwer belasteten Herzen, schlich Ludwig an Ammichen's Kammertür

16
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_276_object_985199.png
Page 276 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
ich meinen ersten Erfolg als Maler.' „Wieso? Bitte, erzählen.' „Wenn es Sie nicht langweilt, tue ich es gern. Vor etwa fünf Iahren kam ich von München nach meinem kleinen Hei matsort zurück. Es war noch- alles wie einst. Die schattigen Linden auf den Gassen, die Rosenstöcke an den weißgetünchten Mauern der Häuser. Dieselben „Durchschnittstiere uno Herden schafe' wie einst. Meine Mutter hauste noch in ihrem Häuschen mit dem kleinen Garten davor. Noch immer wohntederalteSchneide? Nissenbeiihr,dieJunge!: neckten

und erklärte ihr dre Bilder seiner Zeitschrift, las ihr mit oft romischen Pathos die Gedichte daraus vor. Er pflegte die Blumen im Garten, pflanzte Bohnen und Erbsen für sie. Alles, wie ich es von früher her gewohnt war. Es war ein recht rauher Sommer damals. Der Alte hüstelte und keuchte. „Er muß vorsichtig sein,' sagte meine Mut ter zu mir, „sonst ist es bald aus mit ihm.' Gerade hörte ich ihn über die „Vordiele' hum peln. „Wohin geht er jetzt? Er sollte bei dem Wind doch zu Hause bleiben.' „Es ist 6 Uhr

. Da ist er nicht zu halten. Er muß nach dem Kin» derheimund dieMädchen singen hören.''— Die Anstalt war vor einigen Jahren von einer reichen Hamburgerin gegründet worden. Etwa dreißig Mädchen aus den ärmsten Familien der Großstadt verlebten hier die Sommermonate. Sie wurden gleich gekleidet, einfach, aber sauber, erhielten täglich einige Stunden Unterricht, die Wohltäterin spielte selbst mit ihnen im großen Garten, machte mit ihnen Spaziergänge in der anmutigen Umgegend, und vor dem gemeinsamen Abendessen versammelte

18
Newspapers & Magazines
Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/S/1911/29_12_1911/IS_1911_12_29_204_object_985558.png
Page 204 of 414
Date: 29.12.1911
Physical description: 414
aus Oer Iraum einer Ltunäe. von fl. Yottner-Vreke. »eber dem weitläufigen, altmodischen Garten, welcher das Staffel benützend, leicht empor bis zu der Laube, für die Hein, / I schlichte Haus umgab, lag bereits ein Ungewisses Dämmern, Waldow vor zehn Jahren zwei Bänkchen gezimmert. eine weiche Abendstimmung. Der Wind spielte ein wenig Damals hatten sie häufig da droben gesessen, sie, die mit den Blüten, aber wie müde. Da und dort sang Zwanzigjährige, und der tolle, fünfzehnjährige Bursch

, als der ich vor Jahren schied. Da draußen ist immer nur die Fremde, doch hier das liebe Haus, der alte Garten und du, Marie, die du mühsam für mich ge schafft' hast, all die Zeit her, um mir zu erhalten, was ich von den Eltern überkommen, und um mir die Mittel zu geben, mir manchmal ein Ton des Lebens der alten Kleinstadt herein. Die Bewohnerin des einfachen Anwesens, Fräulein Marie Hallwig, schritt langsam und vorsichtig auf den schmalen Wegen des Gartens dahin; es schien fast, als wolle sie etwas nicht wecken

? Sie fühlte sich frisch im Herzen und im Gemüte. Sie war schon eine geraume Zeit wie spähend zwischen den dichten Taxushecken auf- und .abgegangen; nun schritt sie weiter vom Hause weg, tiefer hinein in den Garten. „Heinz!' rief sie einigemale leise, dann noch einmal lauter, klingender: „Heinz! Wo bist du?' Keine Antwort kam, kein Laut war hörbar. Marie lauschte ein wenig hinein in die Stille und schüttelte nachdenklich den Kopf. Dann wiederholte sie nochmals Heller rufend den Namen

19