, westliche Hochschulen aufzusuchen, und lernten so etwas mehr von der Welt kennen, als die Anschauungen und Verhältnisse ihrer engeren Hei mat. Dieser wohltätige Zwang hat aufgehört, seit durch die Errichtung der Kaiser Franz Josefs-Uni versität das Studium im eigenen Lande möglich wurde. So hat diese Gründung leider Zustände ge schaffen, die weder der Bukowina, noch dem Ge samtstaat Oesterreich zum Vorteil gereichen, die Verlegung der Hochschule als notwendig erscheinen lassen. Aber auch die Erfahrungen
? Kenner der Verhältnisse werden diese Frage getrost verneinen. Wie ganz anders würde diese Universität wirken können im Westen, und welche Stadt wäre besser zu ihrer Ausnahme ge eignet als Salzburg, wo die für wissenschaftliche In teressen höchst empfängliche Bevölkerung die Uni versität mit offenen Armen aufnehmen würde, wo sie in altem akademischen Boden Wurzel schlagen könnte. Salzburg hat aus eine staatliche Hochschule ein geschichtliches Recht. Fast zwei Jahrhunderte lang (1623—1810
nicht nur aus Deutsch-Oesterreich, sondern auch aus einem großen Teile des Auslandes. Salzburg, schon jetzt ein Zentrum des Fremdenverkehrs, würde eine Universität von mitteleuropäischem Ruf, ein öster reichisches Heidelberg tverden. Der Lehrkörper ist gegeben in den Professoren und Dozenten der Uni versität Czernowitz, die sich gewiß alle nach Wieder aufnahme ihrer akademischen Tätigkeit sehnen. Die Lehrnüttel wären ohne große Schwierigkeiten nt be schaffen. Finanzielle Bedenken kämen also nicht in Betracht
nicht mit den notwendigen Vorkenntnissen ausgestattet, steht ein großer Teil ihrer Hörerschaft auf einem wesentlich tieferen Niveau als im Westen Oesterreichs. Die Professoren der Czernowitzer Universität sehen sich genötigt, bei den Prüfungen ein erheblich geringe res Maß von Wissen als das an den anderen Uni versitäten übliche zu verlangen, wenn nicht eine un gewöhnlich große Zahl von Kandidaten durchfallen soll. Ehe die Universität Czernowitz bestand, waren die künftigen Beamten und Lehrer der Bukowina genötigt