und sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die Uni versität zu besichtigen, symbolisch das Haus Oester reich zeigen. Und unsere Universität ist wirklich ein kleines Konterfei des Staates. Außen ist der Ver putz von den Mauern gefallen. Fast kein Haus, auch nicht im ältesten Stadtteil, macht einen so de solaten, verwahrlosten Eindruck, als unsere Hoch schule. Und das Innere der Universität ergänzt wirksam das Ansehen von außen. Die Aula ist dem Einsturz nahe, mußte, um überhaupt benützt wer den zu können, gepölzt
der Abgeordneten und der Bevölkerung, die Regie rung zu bewegen, endlich den bereits vor einem Menschenalter verheißenen Universitätsneubau in Angriff zu nehmen, vergeblich geblieben sind. Wer die Innsbrucker Universität nicht kennt, mag es vielleicht sonderbar finden, daß Studenten in den Streik treten, bloß, um einen Neubau durchzusehen. Nach menschlichen Begriffen wird ein Neubau doch aufgeführt, wenn der alte unbrauchbar geworden ist. Man darf nicht vergessen, daß die Innsbrucker Uni
versität den: Staate gehört, dem Staate Oester reich, dessen rasch wechselnden Regierungen eines gleich eigen ist: die systematische Vernachlässigung der Schulen. Die Jnsbrucker Universität ist im höchsten Grade baufällig, aber von einem Neubau will die Regierung nichts wissen. So baufällig ist die Innsbrucker Universität, daß ihr Betreten zum Teil lebensgefährlich ist. Augenscheinlich will die Negierung mit dieser Hochschule den zahlreichen Fremden, die jährlich nach Innsbruck kommen