Gebäude über den Haufen warf, blieb Piemont allein unverändert und unerschüttert stehen, und eigent lich hat diesseits des Ticino gar keine Revolution stattgefunden. Zum gesellschaftlichen Mittelpunkte ist Piemont durchaus nicht gemacht. Das italienische Leben mit allen seinen Licht- und Schattenseiten hat seinen beson deren Charakter. In Genua, in Florenz, in Bologna, selbst in Mailand, kurz allerwärts, nur nicht in Turin, befindet man sich in Italien. Eine Stadt, welche sich keiner Kirche
, keines Palastes, keiner Ruine, keines weltberühmten Gemäldes, keiner eigenthümlichen maß- cischeN oder auch nur wunderlichen Lokalität rühmen, kurz, keines Dinges sui generis rühmen kann, dcm kaum als italienische Stadt gelten. Schon die ver gleichsweise große Reinlichkeit von Turin, sein philiströs' unständiges Aussehen, die stille und regelmäßige Le bensweise seiner Bewohner, das häusliche Leben, der trockene schalkhafte Humor und alle guten wie schlechten Eigenschaften der Piemontesen, wodurch