hunderte älteren Landsmannes Angelo Massarelli ent gegen Zu halten. Dieser ist im Jahre 1510 in der Ge gend von Ancona geboren und der Nachwelt durch se n denkwürdiges Tagebuch über das Kvnzsil von Trient (',Angelo Massarelli Diaria") bekannt geworben. An die sem nahm Mnssarelli zrmächft als Privatsekretär des Kardinals Marcellus Eorvinus und dann als amtlicher Sekretär des Konzils selber teil. > Massarellis Tagebuch umfaßt die Zeit von: 22. Fe bruar 1545 bis z!um 1. Februar 1546 (Veröffentlicht
in Sebastians Merkle's „Concilium Tridentinum", erster Teil, Herder Freiburg 1901). Darin finden sich einige Auszeichnungen, die uns bezeugen, daß zur Zeit des Konzils von Trient nicht bloß das heutige DeutschsüD- tirol bereits rein deutsch gewesen ist, sondern daß die deutsche Siedlung über die heutige Sprachgrenze Sa- lurn hinaus gegangen ist, Uvar derart, daß das Gebiet bis vor die Tore Trients, bis nach Lavis (heute die erste Eisenbahnstation nördlich von Trient) ausnahms los von Deutschen besiedelt
war, während die Stadt Trient und das Gebiet südlich! davon bis Verona und Bicenta damals eine gemischtsprachige, d. h. deutsch-italie^ irische Bevölkerung aufgewiesen hat. ' Die darauf bezüglichen Auszeichnungen Massarellis teils lateinisch!, teils italienisch abgefaßt, sind folgende: 5. Mürz! (1545) Donnerstag. Wir verlassen Verona .. . Nicht weit davon — ungefähr 6 Meilen — ent fernt, beginnen wir das Tal der deutschen Alpen tzu betreten. { 6. März (1545) Freitag. Zunächst erzählt Massa relli sein Eintreffen
in Trient und den Besuch beim Bischof von Trient, dem Kardinal von Madruztz, gibt auch das Gasthaus an, in dem er übernachtete, das „Zu den zjwei Schwertern", und fährt dann fort: „Die Stadt Trient steht in geistiger und Zeitlicher Hinsicht unter dem Bischof, erkennt jedoch! als ihren Vorgestzten und Herrn den römischen König Ferdinand, als (gefürsteten), Grasen von Tirol an, in'welchem Gebiete Trient gelegen ist. Der Mnig hat in der Stadt einen Vertreter, den sie den Hauptmann nennen- Sie (nämlich
auf. U. a. wird gegenwärtig in der Vigiliuskirche, die die Domkirchje ist, italienisch, predigen, und in der Kirche zu St. Peter, ^e als die Kirche der Deutschen bezeichnet wird, deutsch. Diese deutsche Predigt haben wir mit angehört. Dabei haben alle, sowohl Männer als Frauen mit lauter Stim me in deutscher Sprachie gesungen: Christ ist erstanden, Alleluja . . . Für uns ist das sehr verwunderlich, ge wesen." 4. Juni, Donnerstag, Fronleichnamsfest. Massa- reNi beschreibt die Fronleichnamsprozession in Trient und hebt