E una caserma! — „Und jener Bau, der sich mit seiner Kuppel hoch über die Häuser cmporhcbt, dicht neben den beiden schlanken Thürmcn?" „II duomo,“ sprach er pathetisch, cs schien ihm unbegreiflich, daß man so wichtige Dinge nicht wissen könne, denn hier ruhen ja die Gebeine des berühnücn Märtyrers Vigilius, der einst die erste Kirche in Trient erbaute und von den Heiden gemordet ward, weil er sich an Neptun vergriff, dem alten Olympier, dem ehedem die Stadt zu eigen war. Von seinem Dreizack
(tridens) leiten noch Viele den Namen Trient ab; er findet sich eingcgraben ans einem römischen Markstein, den man bis zur Stunde bewahrt, aber andere meinen, daß das Zusammentreffen dreier Flüsse der Stadt die Bezeichnung gegeben habe. Schon Plimus und Strabv sprechen in diesem Sinne. Für den Erbauer des Donies gilt Adamo di Arogno; die röthlichcn Quadern sind von der Zeit geschwärzt; hoch oben ist das Gemäuer von luftigen Arkaden durchbrochen, in denen flatternde Tauben schwirren; der lange
und schickt wohl gar Söhne »nd Tochter zu uns in's Land, um dciitsche Sprache und deutschen Ernst zu lernen. So versicherte mich inein Begleiter (der Angehörige einer vornehmen Familie), als ivir eben am Palazzo Galasso vorübergingen. Hier lohnt es wohl der Mühe, einen Aiigenblick zu vcrivcilcn, dein, ivir stehe» vor einen, der prächtigsten Privatgebäudc, ivclche Trient besitzt. — Wer hat es erbaut? frng ich erstaunt beit Führer; „Georg Fugger Von Augsburg," war seine Antwort. Erst von diesem kam
- klostcr umgeben. Auch Trient hat seinen Heiligen, sprach liiein Begleiter, n,id zivar einen, der wohl zu den jüngsten im Kalender zählt, denn cs ist ein Kind vo» kaum zwei Jahren mit Namen Simon, das der Papst zur Entschädigung seiner Schmerzen canoilisirtc. Man erzählt sich heute noch, cs sei von Jildcn geraubt und gemartert worden; die Leiche, die in Smi Piciro bestattet ist, wurde ans einem Bache gezogen und ncununddreißig Bewohner des alten Ghetto, denen man die Schuld nn seinem Tode znschrieb