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Author:
Lechthaler, Alois / von Alois Lechthaler
Place:
Innsbruck [u.a.]
Publisher:
Tyrolia-Verlag
Physical description:
367 S.
Language:
Deutsch
Subject heading:
g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1935
Location mark:
D II 58.001 ; II 58.001
Intern ID:
200432
Kaisers, erwies er sich bis zum Tod des Bischofs Friedrich auch als wahrer Beschützer des Bistums Trient und seines Inhabers. Nach der Rückkehr von seiner "Wallfahrt ins Heilige Land, die er mit Bischof Friedrich gemein sam unternommen hatte, war Graf Albert III. ganz anderen Sinnes. Er trachtete nur nach Vergrößerung seines Besitzes auf Kosten der Bischöfe. Während diese, gut befreundet mit Kaiser Friedrich II., mit dem Kaiser nach Italien zogen, fiel Graf Albert über die Besitzungen
des Brixner Bi schofs im Wipptal her und trieb es hier nach Raubritterart; gleichzeitig sah er einem ähnlichen Gebaren von kleineren Herren gegen die Be sitzungen des Bischofs von Trient stillschweigend zu. Da mischte sich Friedrichs II. Sohn, König Heinrich, ein und zwang den Tiroler Grafen, auf seine Erwerbungen zu verzichten. Gegenüber dem Bischof Gérard von Trient (1223—1232), der den geistlichen Zuständen seiner Diözese große Aufmerksamkeit zuwandte und gegen die allgemein in seinem Amtssprengel
verbreitete Priesterehe einschritt, konnte Albert, Gerards Schwäche in weltlichen Angelegenheiten ausnützend, manche Erfolge erringen. In dieser Zeit kamen die Domini kaner und Klarissinnen nach Trient. Bozen und Trient wurden von schweren Feuersbrünsten heimgesucht, wobei nach zeitgenössischen Be richten in beiden Fällen Hunderte von Menschen zugrunde gingen. Die Stellung Alberts III. fand eine weitere Stütze in dem Umstand, daß Kaiser Friedrich II. auf seine Bundesgenossenschaft wegen des neu
wahrscheinlich zur Stadt erhoben; an dieser Feier lichkeit nahm auch Graf Albert von Tirol teil. Ottos gleichnamiger Sohn wurde mit Alberts Tochter, Elisabeth, verlobt. 1234 starb Otto I. Ihm wird die Errichtung der Ottoburg in Innsbruck zugeschrieben. Im Jahre 1236 kam Kaiser Friedrich II. nach Brixen, nahm dem Bischof alle weltliche Gewalt und setzte einen kaiserlichen Richter ein; dasselbe geschah in Trient. Die tatsächliche Macht übte in den folgenden Jahren der durch seine Grausamkeit berüchtigte