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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.12.1913
Physical description: 8
Hoensbroech soll er reden lassen, der die Vorarlberger Jesuitenanstalt aus eigener Erfah rung kennt, also wie kein zweiter zu sagen weiß, wel cher Geist hinter den grauen Mauern in der Stadt Feldkirch herrscht! Ein solches Unterfangen brachte Waitz' „fromme Duldernatur" zum Kochen. Flugs hat er, als der Vortrag angekündigt ward, eine Lan- desversammlung der Pfaffen einberufen, also das Tribunal konstituiert, das als erste und letzte In stanz entscheiden soll, ob ein Wort der Kritik am Jesuitenorden

zngelassen werden kann. Das Tri bunal hat befunden, daß der Vortrag hoensbroech etwas Unverantwortliches wäre! Aller dings hat das geistliche Tribunal keine Ahnung ge habt, was Hoensbroech zu sprechen beabsichtigte. Ihm genügte, daß das Vorarlberger liberale Blatt, der „Volksfreund" — der, zum Unterschied von an- deren liberalen Zeitungen, die freiheitliche Ver sammlungen systematisch totschweigen, für den Hoensbroech-Vortrag eine anerkennenswerte Agita tion entfaltete — in der Ankündigung unter an derem

, daß d i e Versammlungseinladung des „Volks freund" Mitglieder des österreichischen Kaiserhauses beschimpfe! Und zwar folgerte das geistliche Tribunal so: Den Jesuiten wird nachgesagt, daß sie auf die Erziehung einen un heilvollen Einfluß ausüben, daß sie Schädlinge je der wahren Religion seien. Damit ist die Jesuiten anstalt zu Feldkirch beleidigt, und da in ihr stwei kaiserliche Prinzen studieren, trifft die Be leidigung auch sie, weil sie als Schüler zur Anstalt gehören! Wahrhaftig, verblüffend einfach, wie ein geistliches Tribunal

Majestätsbeleidigungen kon struiert, und wenn einmal die Zeit kommt, von der die Puffen träumen: die Zeit, in der Behörden und Gerichte beherrscht sind vom Geiste des Weihbischofs Waitz, dann wird man jeden, der ein leises Wörtlein gegen die Klerikalen sagt, in sehr einfacher Weise hinter Schloß und Riegel setzen! Das geistliche Tribunal beschloß eine langatmige Erklärung, die, vom Weihbischof Dr. Waitz gefertigt, im christlichsozialen „Vorarlberger Volksblatt" ver öffentlicht worden ist. In dieser Erklärung wurde

gegen jeden auf- treten, der ihrem Gebot und Machtwort zu trotzen tvagt. ^ | Da das geistliche Tribunal den Jesuitenorden als den Inbegriff der Religion hinstellt, und ihn unter den Schutz des Majestätsbeleidigungs- und Gottes lästerungsparagraphen stellt, muß doch einmal dar an erinnert werden, daß es eine Zeit gegeben hat, wo sich die katholische Kirche mit großer Entschieden heit gegen die Jesuiten wendete, mit größerer Ent schiedenheit noch, als das der Graf Hoensbroech tut, so entschieden, daß schließlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 30.04.1919
Physical description: 8
. Auch die Buchdrucker haben erklärt, sie würden alle die Arbeit einstel len, wenn den bürgerlichen Blättern nicht das Erscheinen wieder gestattet würde. Die Mittei lung des Polizeiamtes, daß im Paßamt Formu lare für Auslandspässe gestohlen worden seien, rief große Sensation hervor. Verschwundene Auslandspässe. Berlin, 28. April. Wie die „Berliner Bör- senzcitung" aus München erfährt, luurden die aus dom Münchener Paßamt verschwundenen Auslandspässe vom revolutionären Tribunal für dessen Mitglieder gefordert

Ge nosse Michael Smilg-Benario, verhaftet und dem Revolutionstribunal vorgeführt. Auf die Be schuldigung reaktionäre Umtriebe uud antibolschewistischer Propaganda erwiderte der Gen. Smilg-Benario folgendes: .«Nicht darum habe ich für die russische Revolu tion gekämpft und gearbeitet nicht darum habe ich ihren Leidens- und Kreuzigungsgang mitge macht und nicht mein Leben den Gefahren aus gesetzt, um hier in München vor, dem revolutio nären Tribunal meine politischen Ueberzeugun- gen zu verheimlichen

aus gesehen, mir als Vergeben nicht voroeworfen werden kann." Der Angeklagte ist nach kurzer Beratung vom Tribunal freigesyrochen worden. Aber daß ein Mann, der auf Grund seiner durch Erfahrungen gereiften Ueberzeugung gegen eine unmögliche Methode der Sozialisierung auftritt, vor ein Tribunal geschleppt werden kann, zeigt, wie we nig Raum für die Freiheit der für jede Gesell schaftsverfassung brennend notwendige Kwitik die derzeitige Herrschaft in München offen läßt. Kurze ^riWe Nachrichten

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 27.02.1919
Physical description: 4
des Tribunals, er überwacht die Tätigkeit der Geheimagenten E hat beinahe das schwierigste Amt im Tribunal. Vom frühen Mor gen bis vier Uhr nachmittags herrscht in seinem großen Arbeit- zimmer ein Durcheinander. Ununterbrochen werden Verhaftete vor geführt und abtransportiert. Es erscheinen zur Berichterstattun und Entgegennahme von Instruktionen Gelärmagenten Aber wa besar^rs wichtig ist — es findet sich täglich tim ungeheure Scha von Bittstellern, größtenteils Frauen, ein. Sie bringen Fürbitte

. Auch ihm kann ich nicht den Vorwurf einet besonderen Vorliebe zu blutigen Ur teilen gegenüber den in seine Hände geratenen Bourgeois machen Bobkewitsch ist Pedant. Er leitet jede Untersuchung mit erstaun licher Sorgfalt. Es ist schwer, bei ihm Barmherzigkeit zu erwir ken. Hat di« Untersuchung die Schuld des Angeklagten ergeben, so kann von einer Begnadigung kein« Rede sein. Hat aber da gegen die Anklage nicht die genügend« Bekräftigung gefunden, so versteht es Bobkewitsch, den Angeklagten gegenüber dem Tribunal zu schirmen

Verordnung erfolgte." Der Angeklagte ist gerettet. Das Tribunal verurteilt ÜM ^ einer Geldstrafe von 5000 Rubel und entläßt ihn aus der Haft. Die Strafsachen folgen einander. Nach Awen treten als Be richterstatter Smirnow und Bobkewitsch auf. ; Zwei werden zum Erschießen verurteilt. Der eine wegen K- wasfneten Raubes, der andere wegen bewaffneten Widerstand^ einem Detachement gegenüber, das zur Requisition erschienen VA Seine Verantwortung, daß cr nicht wußte, ob die Erschienenen ^ ^ auftragtr

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