170 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_246_object_6036364.png
Page 246 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin 1914- Wechsel in der Seelsorge Der „alte“ Pfarrer Schrott I n Anknüpfung an die Bemerkung des Kunsttischlers Josef Meraner gegenüber Pfarrer Schrott vom 29. April 1914, er möge ihn „beim neuen Pfarrer bestens ... rekomodieren“, sei festgehalten: Das Jahr 1914 brachte für Tramin einen einschneidenden Wechsel an der Spitze der Pfarrei. Nichts weist darauf hin, was Christian Schrott bewogen haben könnte, seinen Dienst in Tramin zu quittieren, im Alter von erst

sich Schrott kurz nach der Vollendung der neuen Pfarrkirche von Tramin, deren Verwirklichung ohne jeden Zweifel sein größtes Lebenswerk darstellt, zurückzutreten und einem Jüngeren das Feld zu überlassen. Was immer den Ausschlag dafür gegeben haben mochte: Schrott reichte seinen Rücktritt als Pfarrer von Tramin ein - wenngleich er sich mit allen Fasern seines Herzens weiterhin an Tramin gebunden fühlte und ihm zeitlebens zugetan blieb. Dies sollte 22 Jahre später noch einmal sichtbar

werden, als er vor seinem Tod den Wunsch formulierte, in Tramin bestattet zu werden. So wurde die Pfarre Tramin am 19. März 1914 „zur Bewerbung ausgeschrieben “ 53 ° und dies über die Presse bekannt gegeben 531 . Bis zum Ablauf der gesetzten Bewerbungsfrist meldeten sich fünf Interessierte: • Josef Egger, von Hafling gebürtig, 38 Jahre alt, Kanonikus und Religionslehrer in Bozen, mit der Seelsorge in Kampenn betraut 532 • Florian Knottner, aus Lajen gebürtig, 31 Jahre alt und Kooperator an der Stadtpfarre Meran 530

„Currenda vom 19. März 1914, sub N. 1073", Brief des Fürstbischöflichen Ordinariates Trient vom 14. Mai 1914, Nr. 769, an den Bürgermeister von Tramin, Diözesanarchiv Brixen, Ordinariatsakte deutscher Anteil Trient/Benefizialakten Tramin 111/513, Tramin 1894. 531 „Tiroler Volksblatt" vom 25. März 1914, Nr. 24, Seite 3. 532 In einem Brief vom 17. April 1914 an das Fürstbischöfliche Ordinariat in Trient teilte Josef Egger, der hier noch als „Canonicus" zeichnet, mit, dass vier Tage zuvor „die Traminer

" bei ihm vor stellig geworden seien und gebeten hätten, „daß ich die durch Resignation des Hochw. Herrn Pfarrers Schrott erledigte Pfarre Tramin übernehme". Diese Vorsprache habe bei ihm, Egger, den Ausschlag dafür gegeben, sich für Tramin zu bewerben, weshalb er in weiterer Folge schrieb: „Auf das hin competiere ich nun hiemit auf die genannte Pfarre und bitte das Hochwürdigste F.b. Ordinariat mein Gesuch den Pfarrkindern von Tramin zu unterbreiten" (Diözesanarchiv Bri xen, Ordinariatsakte deutscher Anteil Trient

1
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_57_object_6036175.png
Page 57 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
das Vorhaben seiner Verwirklichung weit mehr behindert als gefördert. Erst am 1. Dezember 1897 160 , nachdem die beeinträchtigende Medienkampagne abgeklungen war, eröffnete Pfarrer Schrott in einem Brief an den „Löbl. Gemeinderath in Tramin“ seine Absicht, „den Plane zur neuen Pfarrkirche in Tramin in nächster Zeit der Hohen K.K. Statthalterei u. der Central-Commission für Kunst und historische Bauten in Wien zur Genehmigung, eventuell zulf) Abänderung vorzulegen “. Inzwischen war ja auch die Genehmigung

von Seiten des Fürstbischöflichen Ordinariates Trient an den „Hochw. Herrn Pfarrer in Tramin“ unterwegs, wo sie mittels Brief vom 4. Dezember 1897 161 , unterzeichnet vom stellvertretenden Generalvikar Josef Hutter, in wenigen Tagen eintraf. Die oberste kirchliche Behörde in der Diözese ließ darin Pfarrer Schrott wissen, dass sie die erforderliche Genehmigung dem „vom rühmlichst bekannten Architekten Anton Weher ausgeführte{n) Plan zur neuen im gotischen Style zu erbauenden Pfarrkirche in Tramin “erteilt

und auch noch einige Jahre im Verkehr. Für die Sammel- Rechnungslegungen hinsichtlich der Sammelgelder für die zu erbauende neue Pfarrkirche von Tramin werden ab 1900 aber nicht mehr Gulden (fl) und Kreuzer (kr), sondern die Krone (K) und der Heller (h) verwendet. Die Summe von 16735 K und 49 h entsprach also dem Betrag von 8367 fl und 24V 2 kr. 158 „Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchenbau-Vereines in Tramin pro 1901 vom 25.1.1901 bis 14.2.1902", vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis

genommen am 29. Juli 1902 (Pfarrarchiv Tramin, 415). 159 „Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchenbau-Vereines in Tramin pro 1902 vom 14.2.1902 bis 14.2.1903", vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis genommen am 16. September 1903 (Pfarrarchiv Tramin, 415). 160 Kopie des Briefes von Pfarrer Christian Schrott an den Gemeinderat von Tramin, datiert mit 1. Dezember 1897, Prot. Nr. 214, vom Pfarrer unterschrieben, bei der Gemeinde eingelangt am 4. Dezember 1897, Z11134

(Pfarrarchiv Tramin, 415). 161 Brief des Fb. Ordinariates Trient vom 4. Dezember 1897, Nr. 3973, Adm., an den Pfarrer von Tramin (Pfarrarchiv Tramin, 420). 162 Trotz dieser positiven Beurteilung durch die oberste Behörde der Diözese sei darauf hingewiesen, dass sich in kirchlichen Kreisen doch allmählich ein gewisser Widerstand gegen das Projekt von Weber entwickelte, und zwar aus drei Überlegungen: a) „Weil der Anbau der Kirche an den Turm nicht ratsam erscheint", b) „weil die Kirche in dieser Weise

2
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_91_object_6036209.png
Page 91 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
worden war 279 , von Fürstbischof Celestino Endrici anlässlich seiner Visitation 280 in Tramin am 16. April 1907 mit dem kirchlichen Sichtvermerk versehen und genehmigt wurde 281 . 274 „Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzervereins zum Baue einer Pfarrkirche in Tramin vom 14. Februar 1900 bis zum 25. Jänner 1901", vom Fb. Ordinariat in Trient am 10. September 1901 durch den stellvertretenden Generalvikar Josef Hutter genehmigt (Nr. 2598, Adm.) (Pfarrarchiv Tramin, 415). 275

Ab der Jahrhundertwende scheint sich die „Krone" an Stelle des „Gulden" im allgemeinen Sprachgebrauch durchgesetztzu haben. 276 „Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchenbau-Vereines in Tramin pro 1901 vom 25. Jänner 1901 bis 14. Februar 1902", vom fb. Ordinariat in Trient am 29. Juli 1902 durch den stellvertretenden Generalvikar Josef Hutter genehmigt (Nr. 2648, Adm.) (Pfarrarchiv Tramin, 415). 277 „Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchenbau-Vereines in Tramin pro 1902

vom 14. Februar 1902 bis 14. Februar 1903", vom fb. Ordinariat in Trient, am 16. September 1903 durch den stellvertretenden Generalvikar Josef Hutter genehmigt. In dem vom Pfarramt unterbreiteten Dokument war als Betrag der Legate die Summe von 30.160 Kr. 54 h anstatt 28.414 Kr. 94 h ausgewiesen, die in der Jahresabrechnung pro 1902 (vgl. Anmerkung 159) angeführt ist, sodass das Fb. Ordinariat eine entsprechende Korrektur vornahm und dabei vermerkte: „... ziffernmäßig richtig gestellt" (Pfarrarchiv Tramin

, 415). 278 Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kirchenbau-Fonds in Tramin vom 15. Jänner 1905 bis 17. Februar 1907 (Pfarrarchiv Tramin, 415). 279 „Sämtliche Anlagebelege eingesehen u. richtig befunden", vermerkte Bürgermeister Oberhofer handschriftlich. 280 Die Visitation des Bischofs erstreckte sich über drei Tage. Am Samstag, 13. April 1907, traf der Bischof in Tramin ein, wo er am Sonntag rund 300 Kindern die Firmung spendete. Am Montag besuchte er Söll, wo er ebenso die Firmung

spendete, und am Dienstag nahm er in der Kirche die Religionsprüfung ab (Verkündbuch der Gottesdienste von 1905 bis 5. Februar 1911 (Pfarrarchiv Tramin, 447). Die Berichterstattung in der Presse über diese Visitation war sehr umfassend, nicht zuletzt wohl auch, weil Endrici, der im Jahre 1904 Fürstbischof von Trient geworden war, zum ersten Mal als Oberhirte der Diözese nach Tramin kam (in den Tagen zuvor hatte er Kurtinig, Margreid, Unter- und Oberfennberg, Graun, Penon und Kurtatsch visitiert

3
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_17_object_6036135.png
Page 17 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
nicht überzeugt gewesen sein dürfte, sondern sie bestenfalls als eine unvollkommene Zwischenlösung empfand, die bis zum Bau einer neuen Kirche dienen sollte 27 . Franz Lanzer hatte in der Nachfolge von Johann Nep. Kritzinger 28 um die Pfarre Tramin angesucht und diese zum 18. Juni 1877 zugesprochen erhalten 29 , nachdem er zuvor als Kooperator in einigen Pfarreien des deutschen Anteils der Diözese Trient als Expositus von Missian und seit 1860 als Kurat von Leifers gewirkt hatte 30 . Seine Amtseinführung

durch den zu diesem Zwecke von Fürstbischof-Koadjutor Johannes Haller delegierten Dekan von Kaltem, Anton Mayrhofer, erfolgte am Sonntag, dem 8. Juli 1877 31 . Zeit seines Wirkens in Tramin warb Lanzer für die Idee, eine neue Kirche zu erbauen. Diesen Wunsch r A Md £l)rtj1ltd)c lErinnerutta ?um ©fbde für bot ©odjttmrbigcn Serrn |?famr uott framtn, geboren in ©ppati, Pfarre St. Sßaulsä, am 4. Oftober 1822; jurn Sßriefter gemeibt beit 18. $e}cmber 1847, mirftc nn oeridjicbencn Seelforg? = Stationen alb (Eooperator

, im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Pfarrkirche von Tramin, eine große Rolle spielen. Er verstarb am 21. März 1919 in Bozen (vgl. „Der Schiern" 1984, Seite 143/144, sowie „Bozner Nachrichten" vom 25. März 1919, Nr. 70, Seite 3 und Seite 16). 25 Johann Deininger (*1849 in Wien, 11931 in Innsbruck), Architekt, Leiter der Staatsgewerbeschule in Innsbruck (Brückler, Theodor / Nimeth, Ulrike: Personenlexikon zur österreichischen Denkmal pflege 1850-1990, Wien 2001, Seite 45. In diesem Lexikon heißt

es u. a., dass Deininger in den Jahren 1880/81 mit der Restaurierung des „Campanile in Tramin" befasst war). 26 Vgl. dazu Zwerger, Roland, a. a. O., Seite 250. 27 In den folgenden Jahren ließ Pfarrer Lanzer noch weitere Arbeiten in und an der Kirche durchfüh ren, z. T. weil sie notwendig waren - Arbeiten am Kirchendach und an „der Presbyterium-Gibel- Mauer" und Einbau eines „neuen Kirchenbodens" -, z. T. weil er sich davon eine Verbesserung der Kircheneinrichtung erhoffte, z. B. durch die Anschaffung

von „neuen Kirchenstühle(n)", die er bei Baumeister Ignaz Vaja in Bozen anfertigen ließ (Brief von Pfarrer Franz Lanzer an das „ Hochwürdig ste f.b. Ordinariat" in Trient vom 15. Mai 1890 und Voranschlag von Baumeister Ignaz Vaja, Bozen, vom 4. Juni 1889 für neue Kirchenbänke und den Kirchenboden, Pfarrarchiv Tramin, 95). 28 Geboren am 2. Juni 1816 in Astfeld im Sarntal, zum Priester geweiht am 13. Juni 1840, als Kooperator bzw. Benefiziat in Feldthurns, Partschins, Rabland und St. Walburg in Ulten tätig

4
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_138_object_6036256.png
Page 138 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Ankäufe des inbesprochenen Hauses ertheilt(e), ... sofern der Kirchenbaufond nicht gar zu stark geschädigt wird“ 339 . Der Kaufvertrag mit dem bisherigen Besitzer der Liegenschaft, Martin Platzgummer, wurde am 16. Juni 1898 340 ausgefertigt, jedoch ohne vorherige Verständigung des Fb. Ordinariates, das diesen Umstand in einem Schreiben an den Pfarrer von Tramin 341 vom 11. Juli 1898 mit Nachdruck bemängelte. Wäre dieser Kaufvertrag nämlich „vor der Verfachung

Jahren immer wieder kleinere bis mittlere bauliche Eingriffe und entsprechend dazu z. T. beachtliche finanzielle Aufwendungen erforderlich machte, wie dies in den jährlichen 339 Brief des Fb. Ordinariates von Trient vom 5. Februar 1898, Nr. 440, an den Pfarrer von Tramin, unterzeichnet von Vizegeneralvikar Francesco Oberauzer (Pfarrarchiv Tramin, 415). Dieses Flaus stand unmittelbar vor dem Kirchturm an der Stelle, wo heute das mächtige von Valentin Gallmetzer geschaffene Flolzkreuz steht und vier

Stufen - am Turmsockel sind es acht Stufen - in den Kirchhof führen. Das „Platzgummer"-Plaus reichte bis an die Süd/West-Ecke der neuen Pfarrkirche heran und ragte weit in den heute gepflasterten Kirchhof hinein und näherte sich der Südfront des Pfarrturms bis auf rund 2 Meter. 340 Kaufvertrag vom 16. Juni 1898, fol. 2868 (Pfarrarchiv Tramin, 415). 341 Brief des Fb. Ordinariates von Trient vom 11. Juli 1898, Nr. 2528, an den Pfarrer von Tramin, unterzeichnet von Vizegeneralvikar Francesco Oberauzer

(Pfarrarchiv Tramin, 415). 342 Das Fb. Ordinariat bestimmte gleichzeitig in seinem Schreiben vom 11. Juli 1898, „daß das zu Gunsten und zu Lasten des dortigen Kirchenbaufondes erkaufte Haus ohne vorherige h.ä. (= hier ämtliche) Erlaubnis weder veräußert, noch zu einem anderen Zwecke als zum Kirchenbau verwendet werden" dürfe. 343 „Jahres-Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzervereins zum Bau einer Pfarrkirche pro 1898" (Pfarrarchiv Tramin, 415). 344 Als steuerliche Gebühr für diesen Ankauf

hatte das Pfarramt Tramin den Anteil von 3 V2 % auf die Verkaufssumme von 6100 fl, was dem Betrag von 213,50 Kronen ausmachte, zu entrichten. Der entsprechende Zahlungsauftrag des K.K. Steueramtes in Kaltem, der am 27. August 1898 ausgefertigt wurde, mit der gesetzlich vorgesehenen Auflage, die entsprechende Summe innerhalb von 30 Tagen ab dem Ausfertigungsdatum zu begleichen, lautete jedoch nur über 210 fl. Am 19. September 1898 wurde die Zahlung dieses Betrages erledigt (Zahlungs-Auftrag des „K.K. Steueramtes

5
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_274_object_6036392.png
Page 274 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Pfarrkirche vonTramin 100 Jahre Quellennachweis (Sammlungen, Archivbestände und Aufnahmen) Titelseite (Hardcover), Seite 5/6, 16/17, 22, 33, 59, 69, 110, 142, 143 unten, 145/146, 162-164, 168: Verein für Kultur und Heimatpflege Tramin Titelseite (Hardcover), Seite 7, 8 links, 14/15 (396), 29 (415), 31 (429), 38/39 (415), 42 (410), 45-47 (415), 55 (415), 96/97 (480), 98/99 (420), 132 (369), 133 (367), 136-139 (407), 143 oben, 144, 149 (423), 150/151, 154, 160/161,163/Grafik (95), 166/167, 193

(415), 200/201 (411), 215, 221 (415), 225 (394), 228 (o. N.): Pfarrarchiv Tramin Seite 8 rechts, 9, 114, 115 rechts, 116, 118, 120/121, 124/125, 127, 131, 148, 155, 180, 181, 212/213, 243, 259: Diözesanmuseum Hofburg, Brixen Seite 11, 119: Stadtmuseum Bozen, Atz-Atlas Seite 13: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck Titelseite (Der Schiern sowie Hardcover), Seite 19, 85, 89, 108, 117, 126, 170/171, 175, 183-187, 188 unten, 189, 190 oben, 191 oben, 191 Mitte/links, 191 unten, 192, 203, 210/211

, 217/218, 219 unten, 230, 231 links, 232 rechts, 233-235, 238 oben, 239 oben und unten rechts, 244,254-257,260-267, Rückseite (Der Schiern sowie Hardcover): Hartmut Prünster, Bozen (digitale Bearbeitung: Karin Micheli, Frangart) Seite 30: Österreichische Nationalbibliothek/Bildarchiv und Grafiksammlung, Wien Seite 37: Josef Fontana, „Geschichte des Landes Tirol“, Band 3, Bozen 1987, Seite 361 Seite 40: Edith Oberhofer, Tramin Seite 50: Waltraud Weis, Tramin Seite 91: Familie Mayr, Innsbruck Seite

92: Othmar Parteli, „Geschichte des Landes Tirol“, Band 4/1, Bozen 1988, Seite 212 Seite 93: Pfarre Tramin - Kirchenrestaurierung (Helga Giovanett Kaiser) Seite 109: Florian Trafojer, Bozen Seite 112, 115 links, 130, 135, 156: Günther und Christine Oberschartner, Neumarkt Seite 174 oben, 246-249: Katharina Parteli, Jenesien Seite 174 unten: Archiv der Fa. Wienerberger AG, Wien (Verkaufskatalog) Seite 182, 188 oben, 191 Mitte rechts (Grafiken): Archiv der Tiroler Glasmalereianstalt, Innsbruck Seite 190

unten: Sonia Andergassen Kofler, Tramin Seite 192: Hermann Mayer, Tramin (Heinrich Mayer) Seite 192: Anni Kieser Nössing, Tramin (Valentin Nössing) Seite 192: Luis Zwerger, Tramin (Anton Zwerger) Seite 199: Othmar Parteli, „RudolfRiedl - In Ketten zur Verbrecherinsel“, Bozen 2010, Seite 19 Seite 202, 209, 219 oben, 231 rechts: Pfarre Tramin - Kunstinventar Seite 207: Helmuth Aster, Klausen Seite 226: Maria Hölzl Stifter, Hans Heiss, Walther Dorfmann: „Valentin Gailmetzer“. Bozen 2008 Seite 227

6
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_47_object_6036165.png
Page 47 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Verlassenschaft per 2669 fl 37 kr“, unter Berücksichtigung der angereiften Zinsen per 194 fl 5 kr 118 , unter Bezugnahme der Summe von 673 fl 87 kr, die Pfarrer Schrott „der Lanzerschen Verlassenschaft resp. dem Kirchenbaufond von Tramin schuldet“, des „Dekan-Leitersche(n) Legat(s)per 200fl“ 119 , des „am 1. Mai 1896 zur Auszahlung gelangende Josf Lischersche Legat per 2000fl“ erreichte der Kapitalstand des Kirchenbaufonds bereits am Ende des Jahres 1895 die Höhe von 12.260 fl 65 kr Im Jahre 1896 liefen

ein 120 : „Von den Sammlern vierteljährig eingezahlte Beträge „Die außergewöhnlichen Gaben“ „Jos. Fischer sches Legat“ „Von der Kirche in Söll“ Dies ergab in Summe unter Berücksichtigung eines minimalen Abzugs für kleine Spesen 121 und unter Berücksichtigung von drei im Jahre 1896 gemachten Legaten 122 ein Gesamtkapital für das Jahr 1896 von 1675 fl 66 V 2 kr 2276 fl 58 kr 1920 fl 1018 fl 9871 fl 53V2 kr 116 „Rechenschaftsbericht über die durch den am 13. Jänner 1895 in Tramin eingeführten Kreuzer

verein zur Gründung eines Kirchenbaufondes bis zum 31. Dezember 1895", vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis genommen am 15. Februar 1896 (Pfarrarchiv Tramin, 415). 117 Darunter fallen die Summen von 50 fl und von 300 fl zugunsten von Architekt Weber (vgl. die Anmerkungen 96 und 97) der Betrag von 48 fl „für Drucksorten an die Druckerei Wohlgemuth Bozen", womit wohl die Kosten für die Herstellung der Drucke mit dem Entwurf Webers bezahlt worden sind, sowie kleinere Ausgaben zugunsten

des Fotografen Johannes in Meran „für photographische Aufnahmen des Turms und der Kirche zu Zwecken des Architekten Weber", für die „Einrahmung der Pläne u. Photografien", „für baurechtliche Begutachtung durch Herrn Baumeister Vaja, Bozen", für „Herrn Bildhauer Mich. Andres in Laas für Lieferung eines Planes zur Priestergedenktafel am Friedhof" und für „Couverts zur Versendung der... Kirchenbaupläne". 118 „Laut Einlage-Büchel VII Tramin Nr. 288 in der Postsparkassa". 119 Franz Leiter, geboren am 23. November

1814 in Algund, war als Nachfolger von Josef Maria Thaler, der später Dekan von Kaltem und einige Jahre darauf Propst von Bozen geworden war, und als Vorgänger von Johann Kritzinger (vgl. Anmerkung 28) von 1851 bis 1858 Pfarrer von Tramin; er wechselte sodann als Pfarrer und Dekan nach Schlanders, wo er am 1. Oktober 1883 verstarb. Das Anliegen eines Neubaues oder einer Vergrößerung der Pfarrkirche von Tramin hatte Leiter offenbar nie vergessen, denn am 8. Juli 1885 teilte ein gewisser Franz Würstl

7
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_209_object_6036327.png
Page 209 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
fest, „den Stuhlboden wenn möglich im gleichen Niveau mit dem Kirchenhoden“ zu halten 464 . Josef Meraner, „Kunsttischler und Altarhauer (in) Klausen, Tirol“, wie er sich auf offiziellem Kopfpapier bezeichnete, unterhielt mit Pfarrer Schrott einen regen Schriftverkehr, allerdings sehr oft beschränkt auf einige dürftige Zeilen, abgefasst auf einer klassischen „Korrespondenz“-Karte, von denen sich im Pfarrarchiv Tramin gar einige erhalten haben 465 . So heißt es beispielsweise auf einer Karte

dieser Art vom 2. August 1911 an Pfarrer Schrott 466 467 : „Bestätige hiemit, daß ich für Kirchenstühle 1000 Kronen sage tausend Kronen am 1.8.1911 richtig erhalten habe, wofür ich bestens danke c<467 . Auch teilte er darin mit, den Schlosser informiert zu haben, „daß er sofort alles zu senden hat‘ 468 . Eine Bestätigung ähnlichen Inhalts übermittelte Meraner auch am 1. Oktober 1911 469 , indem er an Pfarrer Schrott schrieb, am 30. September 1911 „als Vorschuß der Kirchenstühle Tramin 400hundert Kronen

... richtig erhalten (zu) haben, wofür ich bestens danke“ 470 . Die Durchführung der anstehenden Arbeiten musste von Hochsommer bis Frühherbst 1911 sehr zeitgerecht erfolgt sein, denn bereits am 15. August kündigte Josef Meraner - diesmal auf offiziellem Firmenpapier - Pfarrer Schrott seinen Besuch in Tramin an, „sobald die Tühren ganz fertig sind“ 471 . Gleichzeitig teilte er mit, dass „wir ... noch 472 die Kinderstühle zu machen haben 473 , d. hst. noch nicht ganz fertig“ sind und dass „hernach

(noch) alles zu beitzen“ sei. Mit großer Gewissheit kann angenommen werden, dass der Großteil der Kirchenbankbestückung bis spätestens Ende Oktober 1911 erfolgt war, wogegen einzelne Details, darunter auch die Kinderbänke, noch ausständig gewesen sein dürften und noch längere Zeit auf sich hatten warten lassen. So waren die Innenarbeiten an der neuen Kirche von Tramin seit dem Abriss der alten Kirche voll im Gang und scheinen auch in zeitlicher Hinsicht einigermaßen planmäßig vorangekommen zu sein, jedoch

nicht ohne schrille Zwischentöne, die den Bauherrn Schrott und seine Leute im „Kirchenbau- 464 Protokollbuch, a. a. O., Sitzung vom 28. September 1910. Diese Vorgabe wurde nicht eingehalten. Dazu wäre es notwendig gewesen, die Kirchenbankfelder um 4 bis 5 cm nach unten auszubuchten, was im Einklang mit der Bodenverlegung hätte erfolgen müssen. 465 Pfarrarchiv Tramin, 366. 466 Korrespondenzkarte Josef Meraners an Pfarrer Christian Schrott vom 2. August 1911 (Pfarrarchiv Tramin, 366). 467 In Summe kosteten

8
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_75_object_6036193.png
Page 75 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche von Tramin solle“, das demnach dieses Mal bei „den Wählern von Kaltem und Tramin“ liege 224 , sodass es naheliegend sei, sich „dem Vorschläge, welchen die Marktgemeinde Kaltem am 2. Dezember gemacht habe, einstimmig an(zu)schließen und den Pfarrer Schrott von Tramin als Candidaten für die dritte Curie auf {zu) stellen“. Der Vorschlag Oberhofers wurde ohne Einwand „einstimmig angenommen“, unter anderem auch auf Grund der Überlegung, weil man „hier nicht besonders erbaut

beabsichtige - im Unterschied zu Tramin, Kaltem, Brixen und Sterzing, wo er dies bereits getan habe. War also durch die Namhaftmachung eines Kandidaten durch Kaltem und Tramin im Sinne des rotierenden Vorschlagsrechtes dem geltenden Prinzip in formeller Hinsicht entsprochen worden, so kam dieses Mal für Kaltem und Tramin insofern noch ein sachlicher Beweggrund hinzu, als dass „in der kommenden Legislatur-Periode“ im Reichsrat „eine für die Weinbauern sehr wichtige Angelegenheit... verhandelt

werden soll, nämlich die Beseitigung der italienischen Weinzollclausel“. Aus diesem Grunde sei es verständlich und einsichtig, wenn „die Wähler von Kaltem und Tramin“ für die Bewältigung dieser kniffligen Angelegenheit, die für sie „geradezu eine Lebensfrage ist“, einen Mann „aus ihrer Mitte, der selbst Weinbauer ist“, haben wollten, und so sei ihre Wahl auf Schrott gefallen. Warum der Mann „aus ihrer Mitte“ gerade Christian Schrott sein musste, konnte Schrott nach eigener Angabe selbst nicht nachvollziehen

. „Als ich merkte“, so der „Reichsrathscandidat“ Schrott in seinem zitierten Zeitungsauftritt, „daß die Candidatur mir zugedacht wurde, wehrte ich mich aus Leibeskräften; bis zur letzten Stunde vor Aufstellung meiner Candidatur machte ich alle möglichen Versuche, die Wahl auf einen anderen zu lenken“. Doch vergeblich. „Als ich von Kaltem und Tramin schon als Candidat aufgestellt war, getraute ich mich nicht, dem anhaltenden Drängen der Wähler dieser Orte eigenmächtig entgegen zu handeln, sondern gieng

, Innichen, Kaltem, Klausen, Lienz, Sterzing und Tramin „ein abwechselndes Vorschlagsrecht und zwar in der Weise, daß einmal die nördlichen Wahlorte, Brixen an der Spitze, das andere Mal die südlichen, Kaltem und Tramin, den Candidaten vorschlagen, und die anderen Wahlorte ... denselben auch wählen" (aus: „Tiroler Volksblatt" vom 9. Jänner 1901, Nr. 7, Seite 1). 225 Gemeint war damit Franz Rohracher, der bei der Reichsrats-Ersatzwahl Kandidat gewesen war (vgl. dazu die Anmerkung 142) und der aus Lienz

9
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_69_object_6036187.png
Page 69 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Die Sitzung vom 20. April 1899 hatte also keinen Durchbruch im Verhältnis zur Gemeindevertretung Tramin gebracht, wie Pfarrer Schrott immer gehofft hatte und wovon er tief überzeugt war, sondern führte eher zu einer Verhärtung der Fronten. Sie hat aber einiges an Bewegung in die Angelegenheit gebracht und die jeweiligen Standpunkte klarer strukturiert. Wohl auf Grund der gravierenden Abweichungen sollte es noch rund ein Jahrzehnt lang dauern, bis sich für die Errichtung einer neuen Pfarrkirche

konkret etwas tat. Im Sommer desselben Jahres erbat die K.K. Bezirkshauptmannschaft Bozen vom Pfarramt Tramin mit Schreiben vom 18. August 1899 201 Auskunft darüber, „in welchem Stande sich dermalen die Angelegenheit des Baues der Pfarrkirche befindet“, ob das „im Commissionsprotokoll vom 20. April 1899 in Aussicht genommene neue Projekt nunmehr ausgearbeitet“ sei, wie hoch sich „die veranschlagten Kosten des ursprünglichen und des neuen Projektes stellen (und) ob die Gemeinde Tramin die Übernahme

(Pfarrarchiv Tramin, 407). 202 Auf diese Frage hin dürfte sich Pfarrer Schrott am 5. September 1899 schriftlich an die Gemeindeverwaltung gewandt haben, um eine entsprechende Auskunft zu erhalten. Die Gemeinde befasste sich ihrerseits in einer Sitzung vom 27. September 1899 mit dieser Angelegenheit und reagierte ablehnend, indem sie feststellte, dass sie „dermalen nicht in der Lage ist, die Übernahme der Differenz zwischen den Kosten beider Kirchenbau-Projecte zuzusichern, nachdem weder

für das eine, noch für das andere Project ein detaillierter Kostenvoranschlag vorliegt, sohin die Höhe dieser Differenz auch nicht annähernd bekannt ist" (Pfarrarchiv Tramin, 85). 203 Aus den vorhandenen Unterlagen geht nicht hervor, ob der Wunsch der Gemeinde nach einer nordwärts orientierten neuen Pfarrkirche zumindest im Ansatz konkretisiert worden ist, indem ein Architekt beauftragt worden sein könnte, ein entsprechendes Projekt auszuarbeiten oder zumindest eine Grundstudie dazu zu verfassen. Aus gutem Grund ist anzunehmen, dass

mehr um die Kirche hätten gehalten werden können, was viele wiederum als ein gravierendes Defizit, wenn nicht gar als einen spirituellen Substanzverlust empfunden hätten, vornehmlich im Kontext mit Wetter-Bittprozessionen. In früheren Jahrhunderten galt diese Symbolträchtigkeit den Menschen als heilig und entsprechend wurde sie auch bei Kirchenbauten beachtet. Erst in jüngerer Zeit fand diese Praxis eine gewisse Aufweichung. Die Kirchen im Gemeindegebiet von Tramin sind alle geostet mit Ausnahme

10
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_56_object_6036174.png
Page 56 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Pfarrkirche vonTramin 100 Jahre und streng conservativer Mann, der das allgemeine Vertrauen genießt“ 149 . Das „Tiroler Volksblatt“ schloss seine Berichterstattung mit dem Hinweis darauf, dass über das Ergebnis „der Gemeinde- und Vorstehungswahlen“ in Tramin allgemein Zufriedenheit herrsche, dass dieses Resultat vornehmlich aber Pfarrer Schrott befriedigt habe, „der in dem Wahlergebnis eine Genugtuung ...für die jahrelangen niederträchtigen Hetze reien und Verdächtigungen wegen

, sondern dem es, „ein durchaus katholischer Mann“, vordergründig darauf ankam, „in allen prinzipiellen Angelegenheiten ... zwischen der geistlichen und weltlichen Obrigkeit vollkommene Harmonie“ zu gewährleisten. Dass die liberalen Blätter über diese neuen Verhältnisse in Tramin naturgemäß anders ur teilten, lag auf der Hand. Die „Bozner Zeitung“ 153 schrieb z. B. den Ausgang der Gemeinderats-Wahl 1899 „dem unermüdlichen Eifer“ des Pfarrers zu und bezeich- nete ihn als „ein seine langjährigen Wünsche erfüllendes Resultat

7). Bürgermeister Anton (Quiricus) Weis wurde am 3. August 1863 geboren (Matrikelbücher der Pfarre Tramin/Vl Geburts- und Taufbuch 1833-1874, 1863, Nr. 29) und starb am 20. März 1945. Ein kurzer Nachruf findet sich im „Bozner Tagblatt" vom 29. März 1945, Nr. 73, Seite 3). Er wurde im Ortsfriedhof von Tramin im Grab Nr. 016 beigesetzt. 150 Die „Bozner Zeitung" vom 18. Juni 1900 (Nr. 137, Seite 2) kommentierte diese Wahl nicht ohne eine gewisse Dosis an Zynismus, wenn sie schrieb, das erzielte Ergebnis habe „dank

, geboren am 17. Oktober 1865 und gestorben am 9. Mai 1946, beigesetzt im Ortsfriedhof Tramin (Grab Nr. 025). Todesanzeige in „Dolomiten" vom 10. Mai 1946, Nr. 107, Seite 4. 153 „Bozner Zeitung" vom 18. Juni 1900, Nr. 137, Seite 2. 154 „Tiroler Volksblatt" vom 23. Juni 1900, Nr. 50, Seite 4. 155 „Jahres-Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzervereines zum Baue einer Pfarrkirche in Tramin pro 1899" (vom 31.1.1899 - 13.2.1900), vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis genommen

am 10. Mai 1900 - (Pfarrarchiv Tramin, 415). 156 „Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzervereines zum Baue einer Pfarrkirche in Tramin vom 14.2.1900 bis 25.1.1901", vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis genommen am 10. September 1901, Nr. 2598, Adm. (Pfarrarchiv Tramin, 415). DERSCHLERN 52 A4 CD

11
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_95_object_6036213.png
Page 95 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
es als „nicht recht verständlich“, warum von Seiten des Konservators Atz „die Besichtigung und ,Billigung e erst zu einem Zeitpunkt erbeten wird, wo es sich dann nur mehr um ein Zur Kenntnisnehmen der bereits in voller Ausführung begriffenen Umbauaktion handeln kann“. Konservator Karl Atz hatte in seinem Schreiben vom 7. August 1909292 an (pg „Hohg } K.K. Zentral-Kommission für Kunst- und Denkmalpflege“ in Wien erneut geltend gemacht, dass eine Erweiterung der Pfarrkirche von Tramin dringlich sei, wobei

- beziehungsweise Erweiterungsprojekt“ zur Pfarrkirche Tramin vorgelegt worden sei, nachdem sie „bereits seit Juni l.J. Näheres über die Restaurierung der Traminer Pfarrkirche zu erfahren versucht() “ hatte. Gleichzeitig teilte die Statthalterei auch mit, dass die Gemeinde Tramin es nicht mehr als notwendig ansehe, zu diesem Projekt „die Zustimmung der k.k. Zentralkommission einzuholen, da angeblich das neue vorliegende Projekt sich nur sehr unwesentlich von dem seinerzeitigen von der Zentralkommission

genehmigten ... Weber’sehen Projekt unterscheide“, ein Standpunkt, den die Statthalterei nicht teilte, weil sie „mangels der Detailpläne des Weberschen Nachdem Anton Weber aus den Vorarbeiten zur Errichtung einer neuen Pfarrkirche ausgeschieden war, wurde der Innsbrucker Franz Mayr mit der Aus arbeitung eines neuen Projektes für Tramin befasst. Dieses sollte dann auch verwirklicht werden. Der Architekt stammte aus einer Architekten- und Bau meisterfamilie, die in Tirol bedeutende Bauten errichtete. 291

Granichstaedten-Czerva, Rudolf: Beiträge zur Familiengeschichte Tirols. Schlern-Schriften Nr. 131, Innsbruck 1954, Seite 101 bis 103. In diesem Beitrag ist auch vermerkt, dass Franz Mayr die Pfarrkirche von Tramin erbaute. Ein weiterer Hinweis, dass Franz Mayr die Pläne für die neue Pfarrkirche von Tramin lieferte, findet sich in der Festschrift „125 Jahre Ziegelei Mayr 1826 bis 1927", Seite 19. 292 Brief vom 7. August 1909, Archiv des Landesdenkmalamtes Bozen, Akte: „Tramin - Neubau der Pfarrkirche". 293

Ein Besuch des General-Konservators in Tramin, wie ihn Atz in seinem Brief erbeten hatte, war im Jahre 1909 nicht mehr möglich, wurde aber laut Mitteilung der „K.K. Zentral-Kommission für Kunst- und historische Denkmale" in Wien an Karl Atz vom 21. August 1909, Z. 3753, „für das Frühjahr 1910 vorgemerkt", Archiv des Landesdenkmalamtes Bozen, Akte: „Tramin - Neubau der Pfarrkirche". DERSCHLERN 91

12
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_64_object_6036182.png
Page 64 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Heft 10/11 100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Altarraum im Osten oder im Norden? Expertensitzung zur Klärung der Standpunkte - ohne Erfolg T" Ton Süd nach Nord“ lautete also die Altnernativvorstellung; sie sollte die \/ Gemüter in Tramin noch lange Zeit beschäftigen. Nachdem die „Central V Commission“ diese Ausführungen Webers zur Kenntnis genommen hatte, dürfte sie keinerlei Zweifel mehr gehabt haben, was u. a. auch im entsprechenden Motivenbericht zum Ausdruck kam, in dem es heißt, dass

die Statthalterei nunmehr ersucht werden könnte, „letztere wolle die vom Herrn Pfarrer in Tramin erbetene Versöhnungskommission anordnen“ 175 . Des Weiteren heißt es in diesem Motivenbericht auch, dass die „Central Commission“ gegen eine „Genehmigung des Weber’schen Plane(s,)“ nichts einzuwenden habe, da das „f.b. Ordinariate zu Trient“ diesen bereits am 4. Dezember 1897 genehmigt hatte. Dies teilte die „Central Commission“ der Bezirkshauptmannschaft in Bozen mit, indem sie zum Ausdruck brachte, darüber

, wobei sie größten Wert darauf lege, dass ihr auch Konservator Karl Atz angehörte. Dem Pfarrer Schrott teilte die „Central Commission“ in Beantwortung seines Schreibens vom 19. Oktober 1898 mit, dass sie „mit der Ausführung des Weber’schen Projektes für den Ausbau der Pfarrkirche in Tramin vollkommen einverstanden“ sei und eine „Einberufung einer Commission in der ... gedachten Weise bei der K.k. Bezirkshauptmannschaft Bozen anregt“. Dasselbe ließ sie auch den Architekten Weber in Wien wissen

, indem sie sich u. a. für die „gegebenen Aufklärungen bestens“ bedankte, „daß sie mit dem bestehenden Project vollkommen einverstanden“ sei. Auf Grund des eben zitierten Briefes der „Central Commission“ an die Bezirkshauptmannschaft in Bozen und auf Grund der „Ersuchschreiben des fb. Pfarramtes Tramin“ vom 18. Jänner und vom 8. April 1899 setzte die „k.k. Bez. Hauptmannschaft Bozen ... mit Dekret... vom 11.4.1899, Nr. 1488 eine commissioneile Verhandlung an Ort und Stelle an( ), um die Bedenken u. allfälligen Wünsche der Gemeinde

Tramin hinsichtlich des Kirchenbaues entgegenzunehmen“, und Pfarrer Christian Schrott sprach zum 20. April 1899 die entsprechende Einladung in das Pfarramt von Tramin aus 177 . Von auswärts erschienen zu dieser „Verhandlung“ der 175 Zum ersten Mal scheint hier der Begriff „Versöhnungskommission" auf. 176 Die Kosten, die dem Pfarrer von Tramin im Zusammenhang mit dieser Sitzung entstanden, hielten sich in Grenzen. In der „Jahresrechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzer- Vereines zum Baue

13
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_169_object_6036287.png
Page 169 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Schrott ihre Wirkung nicht verfehlte. Die „K.K. Zentral Kommission“ sandte jedenfalls der K.K. Bezirkshaupt mannschaft Bozen ein Telegramm des Inhaltes, „dafuer zu sorgen, dasz fresken auf dachboden Pfarrkirche tramin nicht ohne einvernehmen mit zentralkommisssion herabgenommen oder gar veraeuszert werden, -pfarramt wird glejchzejtig verstaendigt“ 386 . Die K.K. Bezirkshauptmannschaft ihrerseits übermittelte das Telegramm am 4. Jänner 1911 an den „K.K. Gendarmerieposten Tramin“ weiter, mit dem Vermerk

„zur Überwachung“. Der Gendarmerieposten Tramin ließ daraufhin die K.K. Bezirkshauptmannschaft Bozen am 6. Jänner 1911 wissen 387 , „daß der hiesige Pfarrer Christian Schrott dem Gendarm (J)Postenführer Martin Hundertpfand angegeben (habe), ... daß die Fresken in der Pfarrkirche Tramin am 9. d.M. herabgenommen werden, und das Einvernehmen mit der Zentralkommission bereits gepflogen sei“. Die vier Wochen, zumindest seit Holeys Lokalaugenschein am 13. Dezem ber 1910, waren höchst aufregend und turbulent. Pfarrer

Schrott war auf die Fertigstellung der neuen Pfarrkirche fixiert und neigte deshalb dazu, ohne Rücksicht auf Verluste aus dem Weg zu räumen, was sich seinem Ziel in den Weg stellte. Im konkreten Fall ging es darum, in Tramin gewachsenes Kulturgut religiösen Inhaltes im letzten Augenblick vor der Vernichtung zu retten und für kommende Generationen zu bewahren. Hier hatte in der „K.K. Zentral Kommission“ eine staatliche Behörde, die höchstes Ansehen genoss und hinsichtlich der Erhaltung historischer

Denkmale trotz mangelnder gesetzlicher Kompetenzen über ein großes Gewicht verfügte, ein entscheidendes Wort zu sagen. Gottlob, kann da nur gesagt werden, denn wäre dem nicht so gewesen, dann wären die Fresken aus der alten Traminer Pfarrkirche verloren gegangen. So aber erfolgte ihre Abnahme am 9. Jänner 1911, wie Pfarrer Schrott den k.k. Gendarmerieposten Tramin wissen ließ, oder im zeitlichen Umfeld zum 9. Jänner 1911, auf jeden Fall noch vor dem 14. Februar 1911. Daran, die abgenommenen Fresken

Pfarrkirche spätestens zu diesem Datum schon nicht mehr existierte. Ein jahrhundertealtes Zentrum religiöser und spiritueller 386 „Telegramm aus Wien 50- (2394 30/2722 1./30)" an die Bezirkshauptmannschaft Bozen (Archiv des Landesdenkmalamtes Bozen, Akte: „Tramin - Neubau der Pfarrkirche"). 387 Diese Nachricht wurde von der K.K. Bezirkshauptmannschaft am 8. Jänner 1911 der „K.K. Zentralkommission in Wien zur Kenntnis" zugeleitet (Archiv des Landesdenkmalamtes Bozen, Akte: „Tramin - Neubau der Pfarrkirche

14
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_48_object_6036166.png
Page 48 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Im Jahre 1897 liefen ein 123 : „Von den Sammlern vierteljährig eingezahlte Beträge „Außergewöhnliche Gaben“ „Beitragvon Wwe. Lintner Dies ergab in Summe unter Berücksichtigung der erforderlichen Ausgaben in Höhe für diverse Zwecke 124 und unter Berücksichtigung einer Zuwendung von Seiten der Marktgemeinde Tramin in Höhe von 10.000 fl ein Gesamtkapital für das Jahr 1897 von Im Jahre 1898 liefen ein 125 : „Von den Sammlern“ „Außergewöhnliche Gaben“ „Coupon laut

weist ein zusammenfassendes Dokument den „Stand des Fondes“ von 50.523 fl und 87 kr aus 129 130 , und zwar unter Einbezug der am 21. Jänner 1898 von der Gemeinde Tramin gezeichneten Summe von 10000 fl, wogegen die nächstfolgende „Jahres-Rechnung“ , die den Zeitraum vom 31. Jänner 1899 bis zum 13. Februar 1900 umfasst, den Eingang von Frischgeld im Ausmaß von 5575fl und 5 V 2 Kreuzer ausweist, dennoch aber in Summe einen Rückgang im Vergleich zur eben genannten Zusammenfassung der Einnahmen

1899. DER SCHLERN 44 4=: CD 123 „Rechenschaftsbericht über die Einnahmen u. Ausgaben des Kreuzervereins für den Kirchenbau von Tramin vom Jahre 1897", vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis genommen am 29. April 1898 (Pfarrarchiv Tramin, 415). 124 822 fl 73 kr. 125 „Jahres-Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzervereines zum Baue einer Pfarrkirche pro 1898", vom Fb. Ordinariat Trient offiziell zur Kenntnis genommen am 3. März 1899 (Pfarrarchiv Tramin, 415). 126 Worum

es sich hier gehandelt haben könnte, wird nicht angeführt. 127 Darunter befinden sich minimale Ausgaben zugunsten des Architekten Weber (15 fl) und des Photographen Largajoli in Bozen (20 fl), an den Architekten Munggenast, Bozen, „für Aufnahme eines Grundrisses der alten Kirche" (16 fl) und für die Durchführung kleinerer Adaptierungsarbeiten im „Platzgummer-Haus". 128 Näheres zum „Platzgummer-Haus" siehe Seite 134 ff. 129 „Rechnung über die Gelder des Kirchenbaufondes in Tramin vom 17. Jänner 1895 bis 31. Jänner

1899", vom fb. Ordinariat am 3. März 1899 geprüft und genehmigt (gezeichnet vom stellvertre tenden Generalvikar Josef Hutter, ad Nr. 706a, Adm.) (Pfarrarchiv Tramin, 415). 130 „Jahres-Rechnung über die Einnahmen und Ausgaben des Kreuzervereines zum Baue einer Pfarrkirche in Tramin pro 1899" (vom 31.1.1899-13.2.1900), vom Fb. Ordinariat Trient am 10. Mai 1900 geprüft und genehmigt (gezeichnet: Generalvikar Francesco Oberauzer und stellvertretender Generalvikar Josef Hutter, Nr. 656, Adm

15
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_249_object_6036367.png
Page 249 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Pfarrer Schrott ist zweifellos eine der gro ßen und herausragenden Persönlichkeiten, die in Tramin am Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts wirkte. Der Bau der neuen Pfarr kirche bleibt sein unbestritten größtes Verdienst. Er markierte aber auch in anderen Zusammenhängen die Wege und hinterließ bleibende Spuren, im Zu sammenhang etwa mit der Gründung der örtlichen Kellereigenossenschaft (1898) und der Gründung des Konsumvereines (1912) - beide

Ereignisse wären aus der Sicht der modernen christlichen Soziallehre einer eingehenden Behandlung wert, ebenso im Zu sammenhang mit dem Bau der Kirche von Rungg 540 und mit der Erweiterung des Ortsfriedhofes von Tramin 541 . Seine politische Arbeit an der christlich konservativen Basis und im Reichsrat war geleitet von klaren Vorstellungen und gekennzeichnet von mitunter scharfen Konturen. Sie eckte daher nicht selten an, was in den Medien der Zeit einen wider sprüchlichen und facettenreichen Widerhall

fand. In Summe genoss Schrotts Arbeit in der Öffentlichkeit aber eine große Anerkennung: bei der Bevölkerungs mehrheit in seiner Gemeinde Zustimmung, bei einer Minderheit Achtung. Seine Lebensleistung erfuhr eine hohe und höchste Auszeichnung: Die Gemein de Tramin verlieh ihm bereits im Jahre 1902 die Eh renbürgerschaft, und Fürstbischof Endrici ernannte ihn 1911 zum „zumfürstbischöflich-geistlichen Rat“. Der Höhepunkt der ihm zuteil gewordenen Ehrungen bestand aber wohl darin, dass ihm der Kaiser

bei sei nem Abtreten als Pfarrer von Tramin das „Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens“ verlieh 542 . ©ebenfet im (5ebete bcr Seele bes IjodjtDürbigen Herrn @bctftian cdicott geboren in Sojen am 12. Degember 1853, f. r. Pfarrer uitb (Ehrenbürger oon Xrontin unb (Erbauer ber bärtigen spfarrlirdje, fb. geijtlidjer Wat, töeüanb Weidjsratsabgeorbneter. 21m 17. Oftober 1936 Ijat (Sott ben mufter* haften geriefter, ben felbftlos tätigen 9Jlenfd)en= freunb unb bieberen '.Hittiroler im SUter oon 83 3 a f)ren unb

" in seiner Ausgabe vom 26. Mai 1901 (Nr. 120, Seite 3), indem es schrieb: „Noch nie hat die Öffentlichkeit etwas erfahren von dem Baue eines neuen Kirchleins, welcher in der Fraction Rungg, zwischen Tramin und Kurtatsch, aufgeführt wird. Schon seit langer Zeit hatten die Bewohner von Rungg das Vorhaben, ein Kirchlein zu Ehren des hl. Josef zu bauen. Mit diesem Vorhaben wird nun Ernst gemacht; nach den Plänen des Herrn k.k. Conservators Atz, ausgearbeitet vom Herrn Architekten Munggenast, wird ein hübsches

16
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_76_object_6036194.png
Page 76 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
e aber bin ich nach wie vor in der energischen Forderung der Rechte des katholischen Volkes. ... Mein politisches Programm ist also kurz gesagt: Katholisch, österreichisch, deutsch!“ Die Wahl erfolgte im Jänner 1901. Schrott vereinigte auf seine Person 699 der insgesamt abgegeben 1132 Stimmen, erreichte also die absolute Mehrheit im angestammten Wahlkreis und war somit als Abgeordneter zum Reichsrat gewählt 227 . Wie Schrott seine Aufgaben als Pfarrer von Tramin und als nunmehriges Mitglied des Reichsrates an der Wiener Ringstraße

bewältigte, wie er neben seinen Verpflichtungen in der parteipolitischen Basisarbeit zu Hause zurechtkam und den nach wie vor nur auf dem Papier bestehenden Plan des Baues einer neuen Pfarrkirche in Tramin umzusetzen vermochte (oder umzusetzen gedachte), bleibt bis zu einem bestimmten Punkt ein Rätsel. Gewiss gab es in der besagten Zeit in Tramin mehrere Priester 228 , die alle anfallenden Dienste kirchlicher Art abdeckten, sodass es seelsorglich sicher nie zu Engpässen kam, wenn der Pfarrer zeitweise

dann noch die politische Kleinarbeit zu Hause, gewissermaßen im eigenen Wahlkreis, was auch nicht zu unterschätzen war, standen doch immer komplizierter werdende offene Fragestellungen an, die 227 „Bozner Nachrichten" vom 13. Jänner 1901, Nr. 11, Seite 2. 228 In der Pfarre Tramin wirkten in diesen Jahren mehrere Geistliche sowie die Patres Hyazinth Baa der (1902), Aurelian Vikoler (1904) und Nicolaus Sieber (1907) als der Pfarre Tramin für 40 Sonnta ge im Jahr zugeteilte Aushilfspriester und Prediger

Schrott aus Lajen stammte (dort am 8. November 1864 geboren und am 7. Juli 1889 zum Pries ter geweiht), war am 1. August 1897 Kooperator von Tramin geworden. In den Jahren der politi schen Tätigkeit Schrotts war Prossliner Pfarrprovisor. Er blieb zeitlebens in Tramin, wurde später Benefiziat und übersiedelte im Jahre 1940 nach Rungg, wo er bis zu seinem Tod am 6. Jänner 1954 wirkte. Ein Nachruf auf ihn findet sich in den „Dolomiten" vom 11. Jänner 1954, Nr. 7, Seite 7, eine Todesanzeige ebenda

in der Ausgabe vom 7. Jänner 1954, Nr. 4, Seite 8). Johann Lantsch ner, geboren am 27. Juli 1870 in Steinegg und am 8. Juli 1894 zum Priester geweiht, wurde am 13. August 1901 Kooperator in Tramin und blieb als solcher zwölf Jahre (vgl. „Tiroler Volksblatt" vom 13. September 1913, Nr. 74, Seite 4, und Parteli / Riedl, a. a. O., Seite 203 65 ). 229 In der Regel gab es im Monat zwischen acht und zehn Sitzungen, manchmal auch mehr. Die Sommermonate waren in der Regel sitzungsfrei (Index zu den Stenographischen

17
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_30_object_6036148.png
Page 30 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
zwischen Pfarrer Christian Schrott und der „Bozner Zeitung“ aus 78 , hinter dem ein Korrespondent agierte, der nach einer entsprechenden Aufforderung durch Schrott: „Es wäre nun wohl eines echten deutschen Mannes würdig, wenn er den Muth hätte, seinen Namen zu spendiren, wie es der Gefertigte thut “ 79 - als Franz Rellich 80 an die Öffentlichkeit trat. Die freisinnig-liberale Gemeindepolitik von Tramin wurde in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts von den Bürgermeistern Anton Rellich

81 und 75 Die „Bozner Zeitung" kam auch in späteren Jahren immer wieder auf das Thema „Politik auf der Kanzel" zurück (beispielsweise in ihrer Ausgabe vom 5. November 1906, Nr. 253, Seite 5): „Wie es scheint, wird es bei uns immer schöner, seit Tramin die Ehre hat, vom Herrn Abg. Pfarrer Schrott geleitet und regiert zu werden. ... Die leidige Politik auf der Kanzel hat vielen das Kirchen gehen verleidet, so daß so mancher Katholik das ganze Jahr keine Messe besucht, was unter den früheren Pfarrern nie vorkam

gibt, welche ohne jede Not die Sonn- und Festtage durch knechtliche Arbeiten entheiligen" -was nur geschähe, um zu provozieren. 76 Im Jahre 1896 hatte es in Tramin, aus Anlass der 100-Jahr-Feier des Herz-Jesu-Gelöbnisses, eine sehr festliche Prozession gegeben, die den Menschen in lebhafter Erinnerung geblieben ist. Das „Tiroler Volksblatt" hat in seiner Ausgabe vom 20. Juni 1896 (Nr. 49, Seite 2) dazu einen eigenen Bericht veröffentlicht. 77 „Bozner Zeitung" vom 23. Juli 1897, Nr. 165, Seite

, Nr. 168; vom 29. Juli 1897, Nr. 170; vom 2. August 1897, Nr. 173; vom 6. August 1897, Nr. 177; vom 16. August 1897, Nr. 185; vom 21. August 1897, Nr. 190, jeweils Seite 3, und „Tiroler Volksblatt" vom 28. August 1897, Nr. 69, Seite 4. 79 „Bozner Zeitung" vom 2. August 1897, Nr. 173, Seite 4. 80 Franz Rellich, geboren am 23. Oktober 1863, war ein Sohn von Anton Rellich und seiner Frau Anna Eccli (Matrikelbücher der Pfarre Tramin/Vl Geburts- und Taufbuch 1833-1874, 1863, Nr. 57). Als Journalist vertrat

er die freisinnige Weltanschauung seines Vaters. Später ist Franz Rellich nach Graz abgewandert, wo er Postbediensteter war und wo er am 30. August 1924 als „Oberpostmeister" verstarb („Bozner Nachrichten" vom 4. September 1924, Nr. 204, Seite 3). 81 Anton Quirin (Quiricus) Rellich, geboren am 25. Dezember 1827 (Matrikelbücher der Pfarre Tramin/V Baptizati in Tramin 1824-1832, 1827, Nr. 82) war ununterbrochen 18 Jahre lang Bürgermeister von Tramin. Nach seinem Tod am 2. Mai 1900 bezeichnete ihn die „Bozner

18
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_25_object_6036143.png
Page 25 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
und war von Anfang an bestrebt, dem neuen Seelsorger einen triumphalen Empfang zu bieten. „Aus Anlaß der Installation des hochwürdigen Herrn Pfarrers Christian Schrott“ wurde auf den 8., 9. und 10. September auch „ein Freischießen ... am k.k. Schießstande zu Tramin“ anberaumt, was einige Tage zuvor über das „Tiroler Volksblatt“ 54 kundgemacht wurde. Die Berichterstattung des „Tiroler Volksblattes“ über die Amtseinführung des neuen Seelsorgers fiel im Sinne des Einklangs in weltanschaulicher Hinsicht

zwischen der Zeitung und seinem Chefredakteur einerseits und Pfarrer Schrott andererseits auch sehr genau und ausführlich aus 55 . Wörtlich schrieb das Blatt (auszugsweise): „Was die fremden Gäste, und namentlich uns Bozner, am allerfreudigsten berührte, war die wahrhaft herzliche Aufnahme, welche das wackere Völklein von Tramin seinem neuen Pfarrer bereitete; der ganze Markt trug Flaggenschmuck und selbst das einfachste Bauernhaus hatte Fähnlein ausgesteckt; Festgeläute, die Klänge der gut geschulten Feldmusik

Frische des Geistes gaben auch Zeugniß die Worte, mit denen er beim Festmahle den Toast auf den neuen Pfarrer motivierte, indem er sein erstes Zusammentreffen mit dem dreijährigen ,Christele in ebenso humoristischer wie tief gemüthlicher Weise schilderte 57 . Die hochw. Herren Dekan Pugneth von Neumarkt, Pfarrer Frank von Kurtatsch und Pfarrer Kröß von Salurn waren zur Begrüßung des neuen Pfarrers erschienen; Bürgermeister Herr Piristi und Altbürgermeister 53 Laut Verkündbuch der Pfarre Tramin

um 8 Uhr in der Früh (Verkündbuch der Pfarre Tramin, 16. Jänner 1887-9. Februar 1896). 54 „Tiroler Volksblatt" vom 5. September 1894, Nr. 71, Seite 4. 55 „Tiroler Volksblatt" vom 12. September 1894, Nr. 73, Seite 2/3. 56 Das offizielle handschriftlich abgefasste Installationsprotokoll hält genauestens fest, aus welchen Schritten die Amtseinführung bestand: Bekleidung des neuen Pfarrers mit Chorrock, Stola und Birett, Übernahme der Kirchenschlüssel und in Verbindung dazu Aufschließen und Absperren

Aufstieg zum Glockenturm und eigenhändiges Anschlägen der Glocken. Anschließend Abstieg in die Kirche, eigenhändige Öffnung des Taufsteindeckels, Berührung der Gefäße mit dem Heiligen Öl und Verschließen des Taufsteindeckels, Inbesitznahme des Beichtstuhles und zuletzt Besteigen der Kanzel. Von hier aus „betheurte der Hochwürdige Herr Christian Schrott, nun installirter Pfarrer zu Tramin, das genannte Pfarrbenefizium mit allen seinen Rechten u. Gerechtsamen solange im Besitze behalten

19
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_99_object_6036217.png
Page 99 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
100 Jahre Pfarrkirche vonTramin Auf Grund dieser Entscheidung, die er bei sich alleine oder bestenfalls in Absprache mit einigen wenigen Vertrauten gefasst haben dürfte, lud er zum 25. August 1909 zur Konstituierung des „Kirchenbau-Comite{ s) in Tramin“ 297 . Erschienen waren zu dieser Sitzung neben Pfarrer Schrott der amtierende Bürgermeister Anton Weis und sein Amtsvorgänger Franz Oberhofer, Valentin Pernstich und Christoph von Elzenbaum, beide in ihrer Funktion als Kirchpröbste, sowie

, Einrichtungen und Privatpersonen grundsätzlich oft vor nahezu unüberwindliche Herausforderungen gestellt haben, wenn es darum ging, Korrespondenz aus seiner Feder zu bearbeiten. So überschreitet auch das Schriftbild im Protokollbuch des „Kirchenbau-Comite(s)" alles Zumutbare. So wichtig die Eintragungen in diesem Protokollbuch für den Baufortschritt der neuen Pfarrkirche von Tramin auch sind, so schwer ist es, sie zu entziffern. Streckenweise ist es unmöglich, inhaltlich zu erfassen, was Pfarrer Schrott

niedergeschrieben hat. Gelegentlich ist es möglich, aus den erörterten Zusammenhängen einen Sinn des Dargelegten abzuleiten. Auf der Grundlage der orthografisch unzulänglichen Vorgaben kann nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Passagen falsch entziffert wurden und dadurch den dargelegten Tatbestand verzerren. Ob die einzelnen Komitee-Mitglieder, die jede Protokollniederschrift unterzeichnet haben, in der Lage waren, die jeweiligen Texte zu lesen, muss im hohen Maße bezweifelt werden (Pfarrarchiv Tramin

, 480). 298 Protokollbuch für Sitzungen des „Kirchenbau-Comite( s)" in Tramin (in der Folge „Protokollbuch"), Sitzung vom 25. August 1909 (Pfarrarchiv Tramin, 480). 299 Albert Canal war mit (Bau-)Angelegenheiten in der Pfarrkirche am Pfarrturm von Tramin seit Jahrzehnten befasst und kannte demnach die örtlichen Gegebenheiten wie kaum ein anderer. Im Jahre 1882 hatte er im Auftrag von Pfarrer Franz Lanzer in die alte Pfarrkirche eine Empore eingebaut, um für die Kirchenbesucher mehr Platz zu gewinnen

am Zustandekommen eines der Allgemeinheit dienenden Projektes verstanden. „ Robot(h)tagschichten" leisteten im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Pfarrkirche von Tramin in der Folge sehr viele Traminer, indem sie, teilweise auch unter Einsatz von Zugtieren (Ochsen und Pferde) und privater Schienenkarren und -wagen, gratis arbeiteten. Abb. Seite 96/97: Titelseite des Protokollbuches für die Sitzungen des „Kirchenbau-Comite(s)" in Tramin, angefangen am 25. August 1909", und erste Seite der ersten

20
Newspapers & Magazines
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/2011/01_10_2011/Schlern_2011_10_01_248_object_6036366.png
Page 248 of 280
Date: 01.10.2011
Physical description: 280
Pfarrkirche von Tramin 100 Jahre Seinem Grab gegenüber ist an der Westfassade der St.-Valentins- Kirche am Friedhof von Tramin eine bescheidene Marmortafel angebracht, welche die Erinnerung an Pfarrer Schrott wachhält. Bei dieser am genannten Tag stattgefundenen Wahl entfielen 323 Stimmen auf Josef Egger 535 , wogegen alle übrigen Bewerber kaum eine Stimme auf sich vereinigen konnten 536 . Am 5. Juli 1914 wurde der neue Pfarrer Josef Egger durch den Dekan von Kaltem, Hueber, feierlich

in sein neues Amt eingeführt 537 . Die Eintragung ins Verkündbuch der Pfarre Tramin zu diesem Tag ist gleichzeitig die letzte, die Christian Schrott eigenhändig vornahm 538 . Auch dadurch erfuhr eine gewichtige Zäsur im Traminer Pfarrleben eine sehr deutliche Markierung 539 . 535 Nach Angabe des „Tiroler Volksboten" vom 29. Mai 1914, Nr. 11, Seite 10, wurden insgesamt 327 abgegeben, von denen 323 Egger auf sich vereinigen konnte. 536 Das entsprechende Protokoll verfasste der bisherige Pfarrer Schrott

als „Schriftführer"; neben der Unterschrift von Dekan Hueber von Kaltem wurde dieses Protokoll von der Gemeindevertre tung Tramin, von Bürgermeister Franz Oberhofer und seinem Stellvertreter Anton Weis und vom Gemeindeausschussmitglied Valentin Nössing, unterschrieben. Dekan Hueber von Kaltem erstat tete dem Fürstbischöflichen Ordinariate in Trient mittels Schreiben vom 25. Mai 1911 Bericht über die vollzogene Wahl des Vortages und brachte zum Ausdruck, dass sich diese „in bester Ordnung u. Einmütigkeit

" vollzogen habe (Diözesanarchiv Brixen, Ordinariatsakte deutscher Anteil Trient/ Benefizialakten, Tramin 111/513, Tramin 1894). Das Wahlergebnis wurde über die Medien auch der Öffentlichkeit bekannt gemacht (z. B. „Tiroler Volksblatt" vom 27. Mai 1914, Nr. 42, Seite 6). 537 In seiner Berichterstattung über die „ Installation des neuen Pfarrers" hielt das „Tiroler Volksblatt" (Ausgabe vom 11. Juli 1914, Nr. 55, Seite 9) fest, dass aus diesem Anlass „die neue Pfarrkirche ... zum ersten Male gedrängt voll

". Die Fürstbischöfliche Kurie erwärmte sich für diesen Antrag nur zum Teil, indem sie am 26. April 1918 antwortete: „Da das F.b. Ordinariat einerseits voraussetzen muß, daß die Kirche in Tramin gegen Feuergefahr schon versichert ist, und anderseits nicht mit der Wahrscheinlichkeit - Möglichkeiten kommen nicht in Betracht - rechnen kann, daß ein Landort abseits von der Bahn in ausgiebiger Weise von feindlichen Fliegern heimgesucht wird, so ist es der Ansicht, daß eine zeitliche Versicherung der im d.a. Schreiben

21