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Schlern
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Page 24 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
Johann Prey, um 1447—1460 Er stammte aus Innichen und wurde um 1447 Chorherr von Innichen und bald darauf Pfarrer in Toblach. Er starb um 1485 in Innichen. Johann Widder, um 1481—1483 Er wurde 1468 Chorherr von Innichen und um 1481 Pfarrer in Toblach. Er gab die Pfarre 1483 auf und starb um 1486 in Innichen. Thomas Geiser, 1483—1495 Er stammte aus Innichen und wurde 1470 Innichner Chorherr. 1483 erhielt er die Pfarre Toblach, die er 1495 aufgab. Er starb in Innichen um 1499. Er stifte

te für sich einen Jahrtag in Toblach. Johann Vogler von Hansenheim, 1495—1500 Er wurde 1495 Pfarrer in Toblach und erst 1498 Chorherr von Innichen. Er starb 1510 in Innichen Johann Wonn (oder B o o n), genannt „Fisch im Winke 1“, 1500—1511 Er stammte aus Tilliach und wurde um 1487 Chorherr von Innichen. Von 1500 bis zu seinem Tode im Jahre 1511 war er Pfarrer in Toblach. Wolfganz Pez, Vikar des Johann Wonn, 1500-1502 Sigmund Schwarz von Blauenthurn, 1511—1518 Er stammte aus Böhmen und wurde 1508 Chorherr von Innichen

und Pfarrer in Niederdorf. Von 1511 bis 1518 war er Pfarrer in Toblach. Er starb in Innichen 1541 II 20. Peter Gössel, 1518 Er stammte aus Innichen und wurde 1502 Chorherr von Innichen. Er war nur sehr kurz Pfarrer in Toblach, wo er 1518 III 6 starb. Rueland Hofstetter, 1519—1524 Er war in Bruneck 1496 geboren, erhielt 1519 als Tonsurist ein Kanonikat in In nichen und die Pfarre Toblach und empfing 1520 VI 2 die Priesterweihe. Er muß also zunächst einen Vikar in Toblach gehalten haben. Er war anscheinend

1524 Pfarrer in Toblach. 1526 gab er die Pfarre wieder auf. Gest. 1541 XII 9 in Innichen. Wolfgang Markl, 1526—1532 Er wurde 1520 Chorherr von Innichen und war von 1526 bis zu seinem Tod im Jahre 1532 Pfarrer in Toblach. Joha nn von Winkelhofen, 1532—1536 Er war ein Sohn des Brixner Pflegers in Anras Georg von Winkelhofen und ein Bruder des Toblacher Pflegers Joachim von Winkelhofen und empfing um 1520 die Priesterweihe. Er war Pfarrer in Gais und von 1532 bis 1536 Pfarrer in Tob lach. 1534 erhielt

er ein Kanonikat in Innichen und später auch ein Kanonikat des Kollegiatstiftes im Kreuzgang in Brixen. Dann war er ein zweites Mal Pfar rer in Gais. Um 1547 war er Amtmann, Magister und Senior des Stiftes Inni chen. Gest. 1551 II 28 in Innichen. Christoph Fraid, 1536—1539 Er stammte aus der Diözese Salzburg, war 1531—1534 Pfarrer in Niederdorf und erhielt 1534 ein Kanonikat in Innichen. Von 1536 bis 1539 war er Pfarrer in Toblach. 1539 wurde er Pfarrer in Villgraten, dann Pfarrer in Sterzing, um 1548 Pfarrer

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Schlern
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Page 32 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
bis 1796), in St. Johann in Ahm (1796—1797), 1797 XI 9 bis 1799 XII 11 Koope rator in Toblach, 1799 IX 13 bis 1804 Kooperator in Bruneck, von 1804 I 4 bis 1816 Lokalkaplan in Tessenberg. 1804 I 4 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. 1816 III 3 wurde er Provisor und 1818 V 8 Pfarrer in Toblach. Gest. 1824 I 5 in Toblach. An Hand der Vorarbeiten seines Vorgängers schrieb er 1817 das „Urba- rium et Calendarium für die Pfarre Toblach aus den älteren und neueren Urba rien und Stiftbriefen von Hochw

. Herrn Pfarrer Wälder zusammengesetzt, und von Hochw. Herrn Pfarrer Schwaighofer mit einigen Anmerkungen ver mehrt“ /31/, in das er auch Walders historische Nachrichten über die Pfarre Tob lach und Walders Reihe der Pfarrer von Toblach eingearbeitet hat. In seinem Te stament vermachte Pfarrer Schwaighofer den Großteil seines Vermögens der Toblacher Pfarrkirche (3100 fl.) und den Armen von Toblach (2400 fl.) /32/ Thomas Aquin Mayr, 1824—1842 Geb. 1785 II 26 in Mareit, Pr. 1808

V 15. Er war Hilfspriester in Innichen, ab 1809 I 7 Hilfspriester in Kartitsch, ab 1810 V 10 in Anras, ab 1812 I 20 in Lü sen, ab 1812 X 22 in St. Johann in Ahrn, ab 1818 VII 20 Kooperator in Natz. 1820 wurde er Chorherr von Innichen. Von 1820 XII 9 bis 1824 war er Kurat in Kartitsch, von 1824 IV 8 bis 1842 Pfarrer in Toblach. Von 1842 VII 4 bis zu sei nem Tod 1849 III 26 war er Residens in Innichen. Josef Klammer, 1842—1850 Geb. 1808 IX 11 in Brixen, Pr. 1832 VII 29. Er war Hilfspriester in Prettau und in Täufers

, wurde 1835 VII 10 Hilfspriester in Meransen, war von 1835 XII 14 bis 1838 Kooperator in Niederdorf, von 1838 III 16 bis 1842 Kooperator in Inni chen und schließlich von 1842 VIII 26 bis zu seinem Tode 1850 XI 27 Pfarrer in Toblach. Florian Gaßler, Kooperator, Provisor, 1850—1851 Geb. 1810 XI 1 in Obsteig, Pr. 1835 VI 21, gest. als Defizient in Roppen 1877 V 9. Anton Mayrunterecker, 1851—1862 Geb. 1809 I 17 in St. Lorenzen, Pr. 1832 VII 29, 1832 XI 26 Hilfspriester in Pfun- ders, dann Kooperator

in Windisch-Matrei, von 1835 X 9 bis 1837 Kooperator in Toblach, 1837 VII 31 Kooperator in Innervillgraten, 1839 VII 14 Lokalkaplan in Vierschach, 1842 IX 16 Kurat in Abfaltersbach, von 1851 I 31 bis zu seinem To de 1862 IX 27 Pfarrer in Toblach. Von ihm stammt das Toblacher Familien- Stammbaum-Buch, das er an Hand aller vorhandenen Matrikenbücher zusam mengestellt hat /33/. Josef Platzer, 1862—1879 Geb. 1812 X 28 in Stilfs am Stilfser Joch, Pr. 1839 VII 28, 1839 VII 29 Hilfsprie ster in Sexten, 1840

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Schlern
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Page 29 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
Peter von Wenzel, 1623—1626 Er stammte aus Tilliach und ist in Bruneck aufgewachsen. Pr. 1610 IX 18. Von 1611 IV 23 bis 1623 war er Pfarrer in Anras. 1619 IV 25 erhielt er ein Kanoni- kat in Innichen. Von 1623 XII 7 bis 1626 IV 17 war er Pfarrer in Toblach und dann von 1623 bis 1633 (+) wieder Pfarrer in Anras. Balthasar Stolz, 1626—1627 Geb. 1590 VII 6 in Innichen, Pr. 1613 IX 2. Er war Kooperator in Täufers und von 1615 V 11 bis 1625 Pfarrer in Sillian. 1615 XII 8 erhielt er ein Kanonikat

in Innichen. 1625/1626 war er Residens und Kooperator in Innichen, 1626 bis 1627 Pfarrer in Toblach, von 1627 IX 20 bis 1634 IV 23 Pfarrer in Taisten. Von 1634 bis zu seinem Tod 1661 VI 6 war er Residens in Innichen. Johann Bapt. Johanneser (oder Von St. Johann), 1627—1630 Er stammte aus Eves (oder Vigo) im Fassatal und war Doktor der Theologie. 1627 VII 15 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1627 XI 22 bis 1630 war er Pfarrer in Toblach, von 1630 IV 23 bis 1644 Pfarrer in Sillian. 1644 ging

er als Residens nach Innichen. Von 1648 bis 1652 war er Pfarrer in Innichen. Gest. 1671 V 9 in Innichen. Andreas Eitl, 1630—1644 Von 1620 bis 1626 war er Kurat in Meransen, von 1626 bis 1630 Kurat in Mühl bach. 1629 XI 27 erhielt er ein Kanonikat in Innichen und 1630 wurde er Pfar rer in Toblach. 1644 wurden ihm das Kanonikat und die Pfarre Toblach entzo gen. Von 1644 bis 1652 war er Kurat in St. Martin in Gsies, von 1652 bis 1658 (t) Kurat in St. Jakob in Defereggen. Michael Purgstaller, 1644—1649 Geb. 1602

IX 5 in Brixen, Pr. 1626 XII 18. Von 1633 bis 1644 war er Pfarrer in Anras. 1642 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1644 bis 1649 war er Pfar rer in Toblach. Ab 1649 war er Residens in Innichen und zeitweise Kooperator in Innichen und Seelsorger in Sexten. Gest. 1663 VII 23 in Innichen. Bartholomäus Prey, 1649—1664 Geb. 1617 VIII 15 in Innichen, Pr. 1645 XII 22. Bereits 1645 IV 20 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1647 bis 1649 war er Kaplan in Heinfels bei Sillian, von 1649 bis 1664 Pfarrer

in Toblach. Gest. 1666 IX 9 als Residens in Innichen. Thomas Agricola, 1664—1669 Geb. 1624 XII 13 in Hall, Pr. 1651 III 3. 1652—1654 war er Kooperator in Telfs, 1654 Kooperator in Gais, 1655 Kooperator in St. Lorenzen. 1661 II 24 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1663 bis 1664 war er Benefiziat, dann ab 1664 V 10 provisorischer und von 1667 bis 1669 wirklicher Pfarrer in Toblach. Von 1669 IV 23 bis zu seinem Tode 1683 IV 12 war er Residens in Innichen. Michael Mitteregger, 1669—1671 Geb. um 1629

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Schlern
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Page 16 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
oder sehr eingeschränkt. Über die Einhaltung der Verordnungen wurde mit strengem Eifer gewacht. Über Ungehorsame wurden Geld- und Arreststrafen verhängt. Einige Tage vor Weihnachten hatten in Toblach einige Burschen zu einer Rosenkranzandacht geläutet. Dafür setzte man sie und den Vorbeter in Arrest. Am abgebrachten Oktavtag von Fronleichnam läuteten einige Burschen feierlich alle Glocken mit der etwas fadenscheinigen Begründung, sie ausprobie ren zu wollen, und wurden dafür bestraft/II7

/. Nach der 1792 angeordneten und 1798 durchgeführten Wiederherstellung des Stiftes Innichen /118/ bestand das eigentliche Kapitel nur mehr aus dem Propst und vier residierenden Kanonikern. Dieses Gremium aber wurde da durch erweitert, daß die Inhaber der dreizehn Seelsorgen des Stiftes, also auch der Pfarrer von Toblach und der Expositus von Aufkirchen, zu Domizellaren des Stiftes gemacht wurden. Diesem Gremium stand nunmehr auch wieder das Patronatsrecht über die Seelsorgestationen des Hochpustertales

zu. Unter der Bayrischen Herrschaft ergingen wieder mit besonderer Strenge die staatskirchlichen Verordnungen, die das religiöse Leben in seinen Äußerungen einschränkten/119/. Vorschriften, die 1807 und 1808 an das Pfarr amt Toblach kamen, betrafen das Verbot des Schiedum-, Feierabend- und Wet- terläutens und der Rorateämter im Advent, die Einschränkung der Segenmes sen auf Sonn- und Feiertage, die Einführung der neuen Feiertagsordnung, das Verbot von Rosenkranz, Litanei und Segen an den Samstagabenden, das Verbot

vieler Kreuzgänge und Prozessionen, des Heiligen Grabes in der Karwoche, das Verbot der weihnachtlichen Mitternachtsmesse und deren Verlegung auf den frühen Morgen des Weihnachtsfestes, das Verbot, für das Haus Österreich ir gendwelche Gottesdienste zu halten, das Verbot des Nikolausspieles, der Klau sen bei Hochzeiten u. v. a. Am 10. Dezember 1808 wurde das Stift Innichen wieder aufgehoben, so daß nun die bayrische Regierung das Patronatsrecht über die Pfarre Toblach ausübte /120/. Danach wurde

Toblach im Rahmen der napoleonischen Grenz ziehung im Hochpustertal am 1. Oktober 1810 dem Dipartimento del Piave des Königreiches Italien zugewiesen /121/. Vom 3. Oktober 1812 bis zum 20. Novem ber 1814 war dann die Pfarre Toblach dem Erzbistum Udine zuge teilt /122/. In dieser Zeit waren Pfarrer in Toblach: Ignaz Matthias Paprion (zuerst 1799—1801 Provisor, dann 1801—1806 Pfarrer), Franz Titus von Millstätter (1806—1809) und Jakob Zephyrin Wälder (1809—1816). Um 1812 zählte die Pfarre Toblach

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Page 25 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
Kollmann Pranter (oder Prantner), 1544—1552 Er stammte wahrscheinlich aus Innichen, wurde 1539 Chorherr von Innichen und empfing 1540 III 27 die Priesterweihe. Von 1544 bis 1552 kommt er als Pfar rer in Toblach vor. Er dürfte aber bereits 1541 Pfarrer in Toblach geworden sein. Von 1548 bis 1552 hatte er auch die Pfarre St. Martin bei Villach inne. In dieser Zeit war wahrscheinlich Christoph Pleyburger sein Vikar in Toblach. 1552 wurde er Pfarrer in Sillian, 1560 Pfarrer in Lienz. Um 1562 wurde

Salzburg, hatte eine Pfarre in Kärnten gehabt und wurde 1554 Chorherr in Innichen. Von 1559 bis 1562 war er Pfarrer in Toblach. Danach war er vielleicht kurz Pfarrer in Taisten. Gest. 1567 II 24 in Innichen. Christian Pressl (oder B r e s s 1 e x), 1562—1564 Er stammte aus Innichen und wurde um 1550 zum Priester geweiht. Von 1558 II 26 bis 1563 IV 30 war er Katharina-Benefiziat im Dom von Brixen. 1560 er hielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1562 bis 1564 war er Pfarrer in Tob lach. Gest. 1566

II 23 in Innichen. Klemens Krellstege r, 1564—1567 Er stammte aus Innichen und erhielt dort 1561 ein Kanonikat. Um 1554 war er Kooperator in Rodeneck und dann von 1555 bis 1564 Kurat in Terenten/9/. Von 1564 bis zu seinem Tod im Jahre 1567 war er Pfarrer in Toblach. Bartholomäus Kreuzwege r, 1567—1575 Er stammte aus Tilliach und wurde um 1562 zum Priester geweiht. Er war Ko operator in Sillian, Seelsorger in Tilliach und von 1567 bis 1575 Pfarrer in Tob lach. Nikolaus Gatterer, 1575—1577 Er stammte aus Pladen

in der Diözese Konstanz und empfing um 1563 die Prie sterweihe. 1565 XII 3 wurde er Chorherr von Innichen. Von 1575 bis 1577 war er Pfarrer in Toblach, von 1578 bis 1580 Pfarrer in Innichen, von 1585 bis 1588 Pfarrer in Sillian. 1595 IV 13 wurde ihm das Innichner Kanonikat entzogen. Von 1607 bis 1615 war er Pfarrer in Montan. Michael Lunglmayr (oder Lungllmayer), 1577—1585 Geb. um 1548. Er empfing 1574 IX 18 die Priesterweihe. Er wurde 1577 Pfarrer und 1582 II 22 auch Görzischer Kaplan in Toblach. Gest. 1585

I 12 in Toblach. Johann Prey, 1585—1586 Er stammte aus Innichen und empfing 1579 XII 19 die Priesterweihe. Bereits 1576 hatte er ein Kanonikat in Innichen erhalten. Von 1585 II 2 bis zu seinem Tode 1586 III 3 war er Pfarrer und auch Görzischer Kaplan in Toblach. Thomas Morbo, 1586—1588 Er stammte aus Innichen und empfing 1581 IX 23 die Priesterweihe, Er war Ko operator in Sillian (1582), dann bis 1586 II 17 Schaffer in Bruneck, von 1586 bis 1588 Pfarrer in Toblach. 1587 IV 26 erhielt er ein Kanonikat

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Page 19 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
Die schwersten Gefahren für das Glaubensleben in der Pfarre kamen im mer vom großen Fremdenzustrom, der mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrie ges 1914 zwar aufhörte, nach dem Kriegsende aber bald wieder einsetzte. Der Erste Weltkrieg brachte besonders mit dem Kriegseintritt Italiens gegen Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 für Toblach eine schwere Zeit, da das Pu stertal nun in seiner ganzen Länge Operationsgebiet war und Toblach selbst im unmittelbaren Frontbereich lag/145/. Nachdem

am 28. Februar 1916 die Be schießung von Toblach durch italienische Geschütze begonnen hatte, die dann bis in den Oktober 1917 hinein mehr oder weniger bedrohlich andauerte, muß te ein großer Teil der Bevölkerung ihre Häuser räumen und in Nachbarorten Unterkunft suchen. Auch das Pfarramt Toblach war für einige Zeit im Widum von Niederdorf untergebracht. Am 4. Juni 1916 mußte man auch das Allerhei ligste aus der Pfarrkirche in die Kirche von Wahlen übertragen. Schließlich war Neu-Toblach fast ganz zerstört

. Auch in Alt-Toblach waren nicht wenige Häuser schwer beschädigt. Nach der Annexion Südtirols durch Italien am 10. Oktober 1920 ließen sich in Toblach schon bald ziemlich viele Italiener nieder. Hatte die Pfarre Toblach mit Aufkirchen und Wahlen im Jahre 1918 insgesamt 1682 Einwohner (Toblach allein 1240), so zählte sie im Jahre 1925 bereits 2500 Einwohner (Toblach allein 2027). Diese rasche Steigerung der Einwohnerzahl war zu ei nem guten Teil auf die Zuwanderung von Italienern zurückzuführen. Dadurch

Jahrtagsstiftungen errichtet worden waren/146/, mußten nach dem Er sten Weltkrieg infolge der Geldentwertung oder anderweitigen Verlustes des Stiftungskapitals wiederholt Stiftungsreduktionen gewährt wer den/147/. Die endgültige Reduktion und Auflösung aller Gottesdienststiftun gen, deren Stiftungsfonds in Geld bestanden hatte, erfolgte unter dem Pfarrer Florin Tschenett (1936—1950). Insgesamt war die Pfarre Toblach unter Pfarrer Lechner ein „teilweise ge wiß fruchtbares und üppiges, teilweise

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Page 30 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
er Kooperator in Bruneck. Von 1680 III 21 (V 12) bis zu seinem Tode 1701 XII 28 war er Pfarrer in Toblach. 1687 ließ er auf dem Friedhof die Barbaraka pelle erbauen, die 1688 zwei Glöcklein erhielt. Die Kapelle wurde 1916 durch ei nen italienischen Granattreffer vollständig zerstört/15/. Andreas Jenner von Seebegg, Berburg und Anger, 1702—1706 Geb. 1663 in Klausen, Pr. 1691 XII 22. 1692 VIII 28 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1695 bis 1702 war er Kurat in Sexten und von 1702

I 29 bis zu seinem Tode 1706 IV 3 Pfarrer in Toblach. Er stiftete 1706 für sich einen Jahr tag in Toblach/16/. Florian Kammerlander, Provisor, 1706 Anton Puechperger (oder Buechberger), 1706—1721 Geb. 1665 VI 24 in Innsbruck, Pr. 1689 IX 24. Er war Kooperator in Sillian und erhielt 1698 VI 11 ein Kanonikat in Innichen. Schon als Kooperator wurde er als guter Prediger und vorbildlicher Priester sowie als ausgezeichneter „Chora list“ gerühmt. 1698 wurde er Frühmesser in Anras. Von 1699 X 29 bis 1706 war er Pfarrer

in Innervillgraten, von 1706 IV 20 bis zu seinem Tode 1721 III 3 Pfar rer in Toblach. Zu seiner Zeit wurde in der Pfarre eine durch den Brixner Bi schof Kaspar Ignaz von Künigl 1712 IX 7 bestätigte neue Stolgebührenord- nung /17/ eingeführt. Josef Cornelius de Pauli von Römershaiden, 1721—1729 Er stammte aus Brixen und war Magister der Theologie. 1717 I 14 erhielt er ein Kanonikat in Innichen, das er 1718 III 3 antrat. Von 1717 bis 1721 war er Kurat in Winnebach, von 1721 III 29 bis zu seinem Tod 1729

II 24 Pfarrer in Toblach. Andreas Milthaler, Provisor, 1729 Dominikus Schraffl, 1729—1741 Geb. 1696 XI 12 in Innichen, Pr. 1719 XII 23. Von 1723 bis 1729 war er Koopera tor in Sillian. 1725 V 8 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1729 III 17 bis 1741 war er Pfarrer in Toblach, dann ab 1741 IV 23 Residens in Innichen und schließlich von 1751 X 9 bis zu seinem Tode 1780 X 12 Pfarrer in Innichen. Er hat über die wichtigsten Ereignisse während seiner Amtszeit in Toblach einige Auf Schreibungen hin ter

das Benefizium durch einen Vikar versehen. 1735 VI 24 wurde er Pfarrer in Innichen, 1737 IV 6 provisorischer und 1739 wirklicher Kurat in Welsberg. Von 1741 IV 6 (IX 5) bis 1761 war er Pfarrer in Toblach. Von 1761 bis zu seinem Tod 1763 I 31 war er Residens in In nichen. Felix Anton von Schluderbach, 1761—1799 Geb. 1720 V 13 in Innsbruck, Pr. 1743 IX 21. 1744/1745 war er Hilfspriester in Wiesen, dann Kooperator in Anras. 1748 I 11 erhielt er ein Kanonikat in Inni chen. 1750 war er kurz Kurat in Vals

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Page 23 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
wurde er Chorherr von Innichen und um 1307 Pfarrer in Toblach. Am 23. Juli 1322 bereinigte er mit Abraham von Aufkirchen einen Streit um eine Gottes dienststiftung in Aufkirchen 14 . 1 . Er starb um 1325 in Innichen und wurde in der Vorhalle der Stiftskirche begraben. Siegfried, Vikar des Heinrich Lichtschirm, um 1322 Er wurde um 1322 Chorherr von Innichen. Heinrich von Feldthurns, um 1325—1344 Er war zunächst Vikar des Heinrich Lichtschirm und wurde um 1325 Pfarrer in Toblach. Heinrich

Ayertewer d. Ä., 1344—1357 Er wurde um 1317 Chorherr von Innichen. Bevor er Chorherr wurde, war er mit Elisabeth, der Tochter des Rüdeger Pfefferstock, verheiratet gewesen. Er hatte mehrere Kinder. Um 1341 wurde er zunächst Vikar des Pfarrers Heinrich von Feldthurns. Von 1344 bis 1357 war er Pfarrer in Toblach. Er verwaltete die Pfarre meist durch Vikare. Am 11. August 1344 übergab Nikolaus Rossmort von Ligöde in seine Hände an die Kirche von Aufkirchen seinen Stiefbruder Ni kolaus und dessen Kinder

und um 1357 Pfarrer von Toblach. Heinrich Ayertewer d. J., um 1379 Er wurde um 1357 Chorherr von Innichen und später Pfarrer von Toblach. Als solcher kommt er nur im Erwählungsprotokoll des Innichner Dekans Paul von Weichhartingen (1379—1395) vom 16. März 1379 vor/6/. Rüdiger, Vikar des Heinrich Ayertewer d. J., um 1379 Oswald, Vikar des Heinrich Ayertewer d. J., um 1386/1387 Er kommt als Vikar von Toblach im Weihebrief der St.-Veits-Kirche in Prags vom 24. Oktober 1386 und in der Urkunde

über die Rekonziliation der Kirche und des Friedhofs von Niederdorf vom 27. Juni 1387 in Begleitung des Weihbi schofs Franciscus Lucuciensis vor /7/, der sich längere Zeit in Toblach aufgehal ten zu haben scheint. Johann Riese von Neuenhaus, 1390—1401 Er wurde 1390 Chorherr von Innichen und Pfarrer von Toblach. Als die Pfarre 1392 dem Stift Innichen einverleibt wurde, gestand man ihm weiterhin zu, alle Einkünfte der Pfarre zu genießen. Um 1401 ging er als Pfarrer nach Sillian. Martin Poen, 1402—1404 Er stammte

aus Innsbruck und war nicht Innichner Chorherr. Das Innichner Kapitel stellte ihn am 24. Februar 1402 als Pfarrer in Toblach an. Am 24 Juni 1404 gab er jedoch die Pfarre wieder auf. Candidus (oder C a n n e), um 1404—4416 Thomas Platzoller, um 1422 Er wurde um 1422 Pfarrer in Toblach und erst 1428 Chorherr von Innichen. Er starb in Innichen um 1440. Thomas Priol (oder Aus dem Priel), um 1427 Er wurde um 1422 Chorherr von Innichen und um 1427 Pfarrer von Toblach. Er starb in Innichen um 1440. Thomas

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Page 22 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
Anhang Die Pfarrer von Toblach Zur Zusammenstellung dieser Reihe der Pfarrer von Toblach wurden außer den in der Quellen- und Literaturauswahl angeführten Quellen und Werken besonders ver wendet: Baur, Johannes, Beiträge zur Heimatkunde von Taisten. Ein Südtiroler Heimatbuch, Innsbruck 1969, 141—198. Bertel, Robert, Die Seelsorger von Bruneck, in: Unsere Liebfrauenkirche. Die Pfarr kirche Mariä Himmelfahrt zu Bruneck, Bruneck 1977, 29—31. Bertel, Robert, Geistliche Berufe aus der Pfarre Bruneck

. Messner, Siegfried, Die Weihematrikel des Bistums Brixen von 1640—1685, Phil. Diss., Innsbruck 1972. Passler, Johann, Geschichte des Kollegiatstiftes Innichen 1785—1848, Phil. Diss., Inns bruck 1970. Reihe der Chorherren des Stiftes Innichen, in: Die Heimat — Blätter für tirolische Heimatkunde, Meran, 1912/1913: 183—193, 224—228, 246—252, 273—275, 296—300; 1913/1914: 20—23, 45—48, 67—71, 93—96, 115—118, 142—144. Reihe der Seelsorger von Toblach von F. A. Sinnacher, Manuskript im Pfarrarchiv Toblach

(= PAT I./lOa). Reihe der Seelsorger von Toblach von Ignaz M. Paprion, Manuskript im Pfarrarchiv Toblach (= PAT I./lOb). Reihe der Pfarrer von Toblach, in: „Urbarium et Calendarium für die Pfarre Toblach aus den älteren und neueren Urbarien und Stiftbriefen von Hochw. Herrn Pfar rer Wälder zusammengesetzt, und von Hochw. Herrn Pfarrer Schwaighofer und ei nigen Anmerkungen vermehrt. 1817.“, Manuskript im Pfarrarchiv Toblach (= PAT I./12). Strobl, Oswald, Geschichte des Kollegiatkapitels Innichen

/1/ in Toblach. Er kommt als sol cher mit vielen anderen als Zeuge in einer Schenkungsurkunde des Innichner Seniors Perchtold vor, der dem Stift einen Hof in Sexten gegen einen ewigen Jahrtag überließ 121 . Er war vermutlich identisch mit dem Altmann, der von 1243 bis 1268 Stiftsdekan in Innichen war/3/. Dietrich, um 1243 Gerung, um 1243 Er stammte aus Niederdorf, wurde um 1225 Chorherr von Innichen und um 1243 Pfarrer in Toblach. Heinrich Lichtschirm (oder L u c e r n a), um 1307—1325 Er stammte

aus Niederdorf und war ein Sohn des Heinrich Lichtschirm d. Ä. und Neffe des Innichner Chorherren und Toblacher Pfarrers Gerung. Um 1271 1) Da die Pfarre Toblach zuerst dem Hochstift Freising und ab 1392 dem Kollegiatstift Innichen einverleibt war, waren die Pfarrer genauge nommen Pfarrverweser oder Pfarr vikare. 2) Luschin, CDI I., 40; ABT III., 2570 (hier ist die Urkunde irrigerweise 1310 datiert). 3) Kühebacher, Die Hofmark Innichen, 96.

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Page 4 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
Alois Trenkwalder Aus der Geschichte der Pfarre Toblach Die Anfänge der Pfarre Toblach reichen sicher zurück in die Zeit unmittel bar nach der Stiftung des Benediktinerklosters in Innichen durch Tassi lo III. (748—788) im Jahre 769 /!/. Der Bayernherzog übergab dem Abt Atto von Scharnitz zur Gründung des Klosters den Ort „India in Campo Gelau“ (= Innichen am Frostfeld) mit dem ganzen „von altersher öden und unbewohn ten Gebiet“ vom Gsieser Bach bis zum Anraser Bach. Die Benediktiner

des Klosters Innichen haben sich im Hochpustertal von Anfang an sehr bemüht um die Besiedlung, um die Eindeutschung und um den Aufbau der kirchlichen Organisation/2/. Toblach ist in der ersten Quartinusurkunde aus dem Jahre 827 als Duslago zum erstenmal erwähnt und bereits als „vicus“ (= Dorf) bezeich net/3/. Kraft dieser Urkunde übergab ein gewisser Quarti oder Quartinus, ein Sprößling und Mischling der Norici und Pregnarii, der besonders in der Ster- zinger Gegend bedeutende Güter besaß

, seine Besitzungen dem Kloster zum hl. Candidus in Innichen und erhielt dafür aus der Hand des Bischofs Hitto von Freising ein Lehengut in Toblach. In Toblach erbauten die Benediktiner von Innichen vielleicht bereits um 800, sicher aber in der ersten Hälfte des 9. Jahrhunderts eine romanische K i r- che zu Ehren des hl. Johannes des Täufers/4/. Aus der Beliebt heit des Patroziniums des hl. Johannes d. T. bei den Benediktinern /5/ darf man schließen, daß die Kirche in Toblach die erste Kirche

tal nach der Ur- und Großpfarre Innichen die Pfarren Niederdorf, Toblach und Sillian /8/. Man darf annehmen, daß Toblach schon im 9. Jahrhundert einen Mönch des Benediktinerklosters Innichen als ständigen Seelsorger hatte. In älteren hi storischen Nachrichten taucht immer wieder die Überlieferung auf, daß die Ge meinden Toblach, Aufkirchen, Wahlen und St. Martin in Gsies um das Jahr 1000 die Pfarre Toblach gestiftet haben/9/. Mit einer Bulle vom 20. November 1141 /10/ bestätigte Papst Innozenz

millenaria, Nr. 22, bei Sparber, Zur ältesten Geschichte Innichens, 58 (mit Foto kopie) . — Uber Innichen gibt es ei ne reiche Literatur. Vgl. dazu Kühebacher, Die Hofmark Inni chen, 222—224. 2) Sparber, a.a.O., 59/60; Sparber, Brixner Bischöfe, 25; Scharnagl, Freising und Innichen, 16; Hüter, Kloster Innichen und die Besied lung Tirols, 21 ff. 3) Sparber, Die Quartinusurkunde von 827/828, 176—185; Zahn, CDAF, Nr. 11. 4) Wolfsgruber, Toblach, 2. 5) Fink, Die Kirchenpatrozinien Ti rols

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Page 28 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
aus Innichen, wurde 1583 Chorherr von Innichen und 1592 auch Chorherr des Kollegiatstiftes im Kreuzgang in Brixen. Die Priesterweihe emp fing er 1593 in Gurk. Danach war er Residens in Innichen und dann von 1594 VI 27 bis 1596 Pfarrer in Toblach, 1596 wieder Residens in Innichen, 1598—1601 Pfarrer in Innichen, ab 1603 Kooperator in Innichen, Seelsorger in Sexten und Kaplan an der Frauenklosterkirche in Innichen. Gest. 1622 II 10 in Innichen. Johann Fritzler, 1596—1601 Er stammte aus Sillian

und war von 1596 bis 1601 Pfarrer in Toblach. 1601 wur de er Pfarrer in Algund. Valentin Räder, genannt „Schwingenstei n“, 1601—1608 Er stammte aus Innichen, empfing 1597 die Priesterweihe und wurde 1599 IV 22 Chorherr von Innichen. Er war Kooperator in Albeins, 1601—1608 Pfarrer und Frühmesser in Toblach, ab 1608 Kapitular, Inspektor der Stiftsschule und Kooperator in Innichen. 1612 (IV 25 — VI 25) unternahm er eine Romreise. Von 1613 VII 24 bis 1623 war er Pfarrer in Innichen. Gest. 1630 III 23 in Inni chen

. Hieronymus Haitzerer (oder H ä t ä a r), 1608 Er stammte aus Innichen und empfing 1603 XII 20 die Priesterweihe. Er war Kooperator in Sillian und erhielt 1604 ein Kanonikat in Innichen. 1608 IV 23 bis 1608 X 7 ( + ) war er Pfarrer und Frühmeßbenefiziat in Toblach. Vinzenz Mitteregger, 1608—1613 Er stammte aus Innichen und empfing um 1595 die Priesterweihe. Er war Bene- fiziat in Zell (= Welsberg) und Benefiziat zu St. Martin in Sonnenburg (1603). 1606 III 2 erhielt er ein Kanonikat in Innichen. Von 1608

X 30 bis 1613 war er Pfarrer und Frühmeßbenefiziat in Toblach. Ab 1613 lebte er als Residens in In nichen. Von Oktober bis Dezember 1623 war er zusammen mit dem Chorherrn Hans Joachim von Pflaumern Provisor in Toblach. Gest. 1627 III 13 in Inni chen. Maximilian Keller (oder Kellner), 1613—1618 Er stammte aus Innichen und empfing 1609 IV 4 die Priesterweihe. Von 1611 bis 1613 war er Erasmusbenefiziat in Taisten. Von 1613 V 2 bis 1618 IV 23 war er Pfarrer und Frühmesser in Toblach. 1614 IV 29 erhielt

er ein Kanonikat in Innichen. 1618 IV 23 ging er als Residens nach Innichen und war bis 1621 Ko operator und von 1623 VII 24 bis 1626 VII 9 (+) Pfarrer in Innichen. Christoph Fritzler, 1618—1619 Er stammte aus Innichen und empfing 1611 III 19 die Priesterweihe. Von 1616 bis 1618 war er Benefiziat in Zell (= Welsberg). 1617 X 24 erhielt er ein Ka nonikat in Innichen. Von 1618 IV 23 bis 1619 V 3 war er Pfarrer in Toblach. 1619 X 18 wurde ihm das Innichner Kanonikat entzogen. Von 1620 bis 1627 war er Pfarrer

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Page 20 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
und die 1545 von Gregor Löffler gegossene Glocke sowie das Sterbeglöcklein aus dem Jahre 1694. Auch vom Turm der Aufkirchner Kir che wurden vier Glocken abgenommen. Bald nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ließ man es sich sehr angele gen sein, die Schäden an der Pfarrkirche schon 1919 wenigstens notdürftig zu beseitigen. Die Baufirma Luigi Foglietta aus Toblach machte die notwendigen Maurerarbeiten. J. M. Peskoller aus Welsberg übernahm wieder die Malerarbei ten. Die Firma „Tiroler Glasmalerei

“ aus Innsbruck lieferte die neuen Kirchen fenster. Im Jahre 1922 gelang es auch wieder, ein vollständiges Geläute zu er halten. Der Brixner Bischof Johannes Raffl (1921—1927) weihte in Toblach vier neue Glocken für die Pfarrkirche, vier für die Kirche in Aufkirchen und je zwei für die Kapellen in Stadeln, Radsberg, Kandellen, Frondeigen, Mellaten, Schönhube und für das Leitenstöckl. Alle neuen Glocken waren auf Staatsko sten in der Glockengießerei Capanni Regolo in Castelnovo ne’ Monti (Provinz Reggio Emilia

) gegossen worden. Da man 1919 die Schäden an der Kirche unterschätzt und nur notdürftig ausgebessert hatte, machten sie sich schon bald wieder bemerkbar. Wegen der immer größer werdenden Sprünge im Gewölbe und wegen der Einsturzgefahr des Gewölbes wurde im Jahre 1929 die behördliche Schließung der Pfarrkirche angedroht. Es mußte daher unverzüglich an entsprechende Restaurierungsarbei ten geschritten werden, obwohl es ganz unmöglich schien, dafür in Toblach die nötigen Geldmittel aufzubringen

, Sebastian Lanz und Josef Weiß. Die Innsbrucker Firma „Tiroler Glasmalerei“ besserte die Kirchenfenster aus. Am 6. Dezember 1930 wurden die durchgeführten Arbeiten kollaudiert. Zur Deckung der Kosten wurde zweimal ein Staatsbeitrag gewährt/150/. Nach Anton Lechner (gest. als Pfarrer in Ruhe in Toblach am 23. Septem ber 1928) waren Pfarrer in Toblach: Johann Raffler (1927—1933), Johann Käm merer (1934—1935), Florin Tschenett (1936—1950) und Karl Oberbacher (1950 bis 1969). Mit dem 10. Oktober 1969

übernahm Alois Rainer die Pfarre Toblach. Neben dem Pfarrer wirkte in der Pfarre immer wenigstens ein Kooperator. Die erste Kooperatur war — außer zwischen 1931 und 1935 — immer besetzt. Ab März 1943 wohnte der erste Toblacher Kooperator jedoch in Wahlen, betreute die dortige Gemeinde und kam zur Aushilfe in die Pfarre. Er war damit mehr Benefiziat in Wahlen als Kooperator von Toblach. Darum wurde die erste Ko operatur in Toblach ab 1951 wieder mit einem eigenen Priester besetzt. Einen zweiten

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Page 6 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
gel versehen und den Boten, die zur Sammlung ausgesandt wurden, übergeben. Was diese Sammlung eingebracht hat, ist nicht bekannt. Zum Wiederaufbau der Kirche und des Turmes haben sicher die damaligen Herren von Welsberg und die damals in Toblach ansässigen Adelsfamilien, die Herbst, die Arnold, die Winkelhofer und andere bedeutend beigetragen. Darum waren in der Kir che und am Turm ihre Wappen angebracht /21/. Diese in gotischem Stil erbau te Pfarrkirche ist im Jahre 1766 vollständig

abgebrochen worden 1221. Am 27. April 1328 verfügte Bischof Konrad IV. (1324—1337) von Freising die Vereinigung der Pfarre Innichen mit dem Stift Innichen und versprach, die Pfarren Niederdorf, Toblach und Sillian nur mehr an Innichner Chorherren zu verleihen /23/. Im Jahre 1392 gewährte dann Bischof Berthold (1381—1410) von Freising die Vereinigung der Pfarren Niederdorf, Toblach und Sillian mit dem Stift Innichen und bestimmte, daß nunmehr das Kapitel von Innichen für die drei Pfarren einen Vikar

. Besonders im 14. Jahrhundert war es vielfach üblich, daß die Pfarrer wohl die Einkünfte ihrer Pfarre genos sen, diese aber nicht persönlich betreuten, sondern dazu Vikare bestellten/27/. Auch in Toblach waren im 14. Jahrhundert meist Vikare angestellt. Diese wur den von den Pfarrern gedungen und meist recht knapp besoldet, weshalb auch sie oft nur recht kurz blieben. In Toblach scheinen solche Vikare gelegentlich später selber Pfarrer geworden zu sein. Am 12. Februar 1395 aber erließen der Dekan

von Innichen Paul von Weichhartingen (1379—1395) und das gesamte Kapitel die Verordnung, daß die Pfarrer von Niederdorf, Toblach und Sillian in den Pfarren residieren und die Seelsorge persönlich und nicht durch irgend welche Vertreter ausüben mußten/28/. Da die Brixner Synoden des Mittelalters wiederholt die Vorschrift erlie ßen, daß in den Pfarren neben dem Pfarrer ein zweiter Priester angestellt sein sollte /29/, ist anzunehmen, daß mit der Zeit auch in Toblach mit dem je weiligen Pfarrer oder Vikar

ein Gesellpriester wirkte. Zwischen 1329 und 1439 kommen in Urkunden auch einzelne Toblacher Gesellpriester vor /30/. Bis gegen 1526 scheint regelmäßig ein Gesellpriester gehalten worden zu sein. Die Gesell- und Hilfspriester gingen damals auf Wanderschaft, um sich selber 21) Resch, Supplementum, 66/Nr. 22. 22) Wolfsgruber, Die Pfarrkirche von Toblach, 67; Wolfsgruber, Toblach, 2 . 23) Luschin, CDI., 154, 157,158, 159,160, 162, 166; Zahn, CDAF, Nr. 577, 580, 581, 587; ABT III., 2615; Scharnagl, a.a.O

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Page 33 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
Johann Raffler, 1927—1933 Geb. 1882 XI 6 in Virgen, Pr. 1907 VI 29, Kooperator in St. Magdalena in Gsies und in Toblach (1907), 1908 II 16 Kooperator in Anras, 1910 IV 18 in Luttach, dann in Prettau (1912), 1912 IX 1 provisorischer Benefiziat in St. Walburg in Antholz, 1913 VI 20 Kooperator in Sexten, 1914 XII 1 Expositurprovisor in Wei ßenbach, von 1927 X 1 bis zu seinem Tod Pfarrer von Toblach. Gest. 1933 VI 29 in Lienz, begraben in Virgen. Anton Tschurtschenthaler, provisorischer Benefiziat

in Weitental, 1934 VII 1 bis 1935 XII 31 Pfarrer in Toblach, von 1936 I 1 bis zu seinem Tode 1939 VII 5 Pfarrer i. R. in Innichen. Hermann Siessl, Provisor, 1936 Geb. 1904 X 6 in St. Lorenzen, Pr. 1928 VI 28, gest. 1981 VII 9 in Sarns. Florin Tschenett, 1936—1950 Geb. 1894 IX 11 in Stilfs am Stilfser Joch, Pr. 1917 VI 3, 1917 X 1 Kooperator in Tarrenz, 1920 XI 1 in Breitenwang, 1921 X 1 in Lüsen, 1923 X 1 (1925 VII 14 Provisor) in Mals, 1927 IX 1 Pfarrer in Prettau, von 1936 VII 1 bis zu seinem Tode 1950

VIII 1 Pfarrer in Toblach. Heinrich Valentin, Kooperator, Provisor, 1950 Geb. 1921 VII 15 in Abtei, Pr. 1947 VI 29, gest. 1981 V 23 in Innsbruck als Spiri tual des Brixner Priesterseminars. Karl Oberbacher, 1950—1969 Geb. 1902 VIII 21 in St. Vigil in Enneberg, Pr. 1925 VI 29, Kooperator in Wei tental, 1925 XI 1 Kooperator in Wiesen, 1926 X 1 in Colle S. Lucia, 1929 VIII 1 in Wengen, 1931 VIII 1 in Cortina d’Ampezzo, 1936 VI 1 Pfarrer in Meransen, von 1950 XI 1 bis zu seinem Tode 1969 X 9 Pfarrer

in Toblach. Alois Rainer, 1969— Geb. 1927 II 12 in Pflersch, Pr. 1953 VI 29, 1954—1955 Kooperator in Mareit, 1955—1960 in Täufers, 1960 Provisor in Sulden, 1960 VIII 28 Pfarrer in St. Va lentin a. d. Haide, 1969 X 10 Pfarrer in Toblach. Quellen- und Literaturauswahl Ungedruckte Quellen: Urkunden und Akten des Pfarrarchivs Toblach (= PAT mit der im „Verzeichnis des Pfarr-Archivs Toblach, angelegt 1906 von Kooperator Franz Siessl“ sowie auf den Urkunden und Akten selbst angebrachten Signatur

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Page 31 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
von seinen gesammelten Schriften verbrennen. Im Toblacher Pfarrarchiv befinden sich von ihm noch ein Faszikel mit Auszü gen aus den Matrikenbüchern, aus Kirchenrechnungen und Urbaren und eini gen historischen Notizen /24/ und ein Verzeichnis der geistlichen und weltli chen Obrigkeiten von Toblach /25/. Auch im Innichner Stiftsarchiv finden sich viele Aufschreibungen von ihm /26/. Von 1799 bis 1801 war in Toblach Franz Anton Sinnacher sein Kooperator. In ihm weckte er als erster das Interesse und die Liebe

er auf dem unter Leopold II. im Jahre 1790 einberufenen offenen Land tag in Innsbruck seine Ansichten und Forderungen aus/28/. Von 1793 bis 1806 lebte er meist als Residens in Innichen. Von 1801 I 21 bis 1801 X 9 war er Provi sor in Toblach. Von 1806 XI 13 bis 1809 X 9 war er dann Pfarrer in Toblach. Von 1809 X 9 bis zu seinem Tod 1817 IV 14 lebte er in St. Lorenzen im Ruhe stand. Jakob Zephyrin Wälder, 1809—1816 Geb. 1768 VIII 25 in Sillian, Pr. 1793 X 20. Er war von 1793 an Kooperator und dann von 1797 VII

24 bis 1805 Kurzischer Benefiziat in Niederdorf. Hier erwarb er sich besondere Verdienste durch seinen Einsatz für den Kirchen-, Widum- und Schulhausbau. Von 1805 VII 1 bis 1809 war er Kurat in Kartitsch und dann von 1809 X 10 bis zu seinem Tode 1816 II 27 Pfarrer in Toblach. Unter ihm wur de das Pfarrwidum neu erbaut. In seiner freien Zeit widmete er sich der Erfor schung der Heimatgeschichte. Er hinterließ historische Nachrichten über To blach und Niederdorf und einige andere Orte des Hochpustertales

. Im Tobla cher Pfarrarchiv sind von ihm ein Urkunden- und Aktenverzeichnis vorhan den /29/. In der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum liegen von ihm „Auszüge aus den bischöflichen Brixnerischen Kirchenvisitationsproto kollen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts nebst anderen historischen Nachrichten in bezug auf das Stift Innichen und die Pfarreien Niederdorf, Toblach und Sil lian“, eine „Reihe und kleine Biographie der Pfarrer zu Toblach“ und „Histori sche Nachrichten von den Pfarreien

Toblach, Niederdorf und Sillian“ /30/. Franz de Paula Schwaighofer, 1816—1824 Geb. 1762 III 23 in Bruneck, Pr. 1787 III 24. Er war Hilfspriester in Tux (1787 bis 1790), in Ried im Zillertal (1790—1795), Kooperator in Villgraten (1795 23) PAT I./8 (Catalogus Episcoporum Sabionensium atque Brixinensium, in Abschrift von F. A. Sinnacher) ; in der Bibliothek des Landesmuse ums Ferdinandeum in Innsbruck: Cartarum pagiensium et diploma- tum Tirolensium Collectio, 9 Faszi kel (Dipauliana 481—489). 24) PAT

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Page 5 of 60
Date: 01.03.1982
Physical description: 60
aber unter Berufung auf die päpstli che Bulle von 1141 am 24. November 1254 und am 10. Mai 1267 zurückgewie sen /13/. Die ersten Pfarrer von Toblach sind nicht einmal dem Namen nach bekannt. Erst um 1225 eröffnet ein Altmann die Reihe der bekannten Seel sorger und Pfarrer von Toblach/14/. Bis in die zweite Hälfte des 15. Jahrhun derts weist die Reihe der Pfarrer noch einige Lücken auf. Das Gebiet der Pfarre war von Anfang an gegen Osten, gegen die Pfarre Innichen, und gegen Westen, gegen die Pfarre Niederdorf

, genau bestimmt. Die Pfarrgrenzen wurden hier möglicherweise den Grenzen bereits bestehender Schrannensprengel angeglichen /15/ und sind bis heute unverändert geblieben. Im Norden reichte das Pfarrgebiet über die Höhen hinweg bis an den Gsieser Bach, der die Grenze des Innichner Herrschaftsbereiches gegen die Grafschaft Pustertal bildete und die Pfarre Toblach gegen die Pfarre Taisten abgrenzte. Bei Durnwald im Gsieser Tal trafen sich die Grenzen der Pfarren Taisten, Nie derdorf und Toblach. Im Süden

die Grenze zumindest seit 1543 /17/ am Gemärk, wo bei aber das Schloß Peutelstein seit 1511 pfarrlich zu Toblach gehörte. Innerhalb der Diözese Brixen gehörte die Pfarre Toblach im Mittelalter zum Archidiakonat im Pustertal, dem seit 1228 der jeweilige Abt des Stiftes Neustift Vorstand, und dann bis 1603 zum Dekanat Pustertal, dessen Sitz St. Lo renzen war /18/. Die älteste im Toblacher Pfarrarchiv auf bewahrte Urkunde berichtet, daß Frater Johannes, der Weihbischof des Brixner Bischofs Albert von Enn

(1324 bis 1336), am 31. August 1326 in Toblach die Pfarrkirche und den Friedhof neu geweiht hat/19/. Bei dieser Weihe handelte es sich um eine Rekonziliation. Zugleich legte der Bischof das jährliche Kirchweihfest auf den Sonntag nach dem Fest des Apostels Bartholomäus fest und gewährte Ablässe von 40 Tagen für das Kirchweih- und das Patroziniumsfest sowie für das Fest der hl. Kathari na und für den Weihetag des Katharinaaltares in der Pfarrkirche. Obwohl es keine sichere Nachricht darüber gibt

, Brixner Bischöfe, 33/34, 94, 170. 19) PAT II Fd 1; ABT III., 2320; Sinna cher V., 132/133. 20) PAT XX b 5; Weingartner, KDS I. (1), 462; Wolfsgruber, Toblach, 2.

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Date: 01.03.1982
Physical description: 60
treter beim Innichner Kapitel /70/ über „Abgang der Gottesdienste, der Predigt und anderer kirchlicher Rechte“ und baten, den Pfarrer von Toblach zu veran lassen, vor allem wieder einen Gesellpriester anzustellen und die althergebrach ten Verpflichtungen in St. Martin zu erfüllen. Man erklärte sich auch bereit, für die Haltung des Gesellpriesters einen Beitrag zu leisten. Auch tat man die Absicht kund, falls in Toblach nicht bald wieder ein Gesellpriester angestellt würde, in Gsies

war sehr interessiert an der Absicht der Gsieser, in St. Martin einen eigenen Prie ster anzustellen. Dieser Plan scheiterte jedoch daran, daß das Kapitel von Inni- chen und der Pfarrer von Toblach vorerst nicht bereit waren, auch nur auf ei nen Teil ihrer Einkünfte in St. Martin zu verzichten. Der Pfarrer Klemens Krellsteger (1564—1567) scheint zu seiner Zeit den Gesellpriester Georg Strei cher in St. Martin gehalten zu haben. Darüber aber beklagte sich wieder die Be völkerung von Toblach. Die Frage

der seelsorglichen Betreuung von St. Martin wurde erst gelöst, als dort am 22. Juni 1598 eine Kuratie errichtet und Florian Gasser als erster Kurat eingesetzt wurde /71/. Die Dotation der neuen Kuratie war durch Beiträge der St.-Martins-Kirche, der Nachbarschaft von St. Martin und durch die Zuweisung einiger Einkünfte, die bisher der Toblacher Pfarrer eingenommen hatte, zustande gekommen. Dem Pfarrer von Toblach blieb von da an in Gsies nur noch die Verpflichtung (oder die Ehre), am Kirchweihfest (bis 1786

aufzugeben oder einen tauglichen Priester anzustellen /72/. Am 13. April 1579 erteilte er seinem Einnehmer in Toblach, Heinrich von Winkelho fen, den Auftrag, dafür zu sorgen, daß beide Benefizien wieder besetzt werden, „damit ferner an den gestifteten Gottesdiensten und Administration der heili gen Sakramente kein Mangel und Abgang geschehe“ /73/. Auf Präsentation des Hans von Graben wurde dann am 22. Februar 1582 dem Pfarrer Michael Lungl- mayr (1577—1585) und danach dem Pfarrer Johann Prey (1585—1587

folg ten /77/, wurden auch in Toblach bei Klerus und Volk Mängel und Mißstände 70) PAT I./20c; PAT I./20d; PAT I./12, 39. 71) Sinnacher III., 501/502; Tinkhauser I 499/500 72) PAT I./l; PAT VII G 1; PAT VII C 8. 73) PAT I./l. 74) PAT I./23; PAT I./24. 75) PAT VII Ba 7; PAT VII Ba 32. 76) PAT VII Ba 7; PAT VII Ba 28. 77) VP 1572, 419/420; VP 1577, 216, 222—224; VP 1582, 1037—1039; VP

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Date: 01.03.1982
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verdrängte. Es kostete 1500 fl. /135/. Nachdem man 1851 bei Graßmayr in Wilten eine Glocke hatte umgießen lassen, ließ man dort 1860 zwei weitere Glocken gießen. Johann Schacher spendete eine neue große Glocke, die am 8. Mai 1861 bei Graßmayr in Wilten gegossen und in Toblach am Herz-Jesu-Fest 1861 zum erstenmal ge läutet wurde/136/. 1879 wurden die beiden vorderen Seitenaltäre, die vermut lich noch aus der alten Kirche stammten, durch etwas holperige, von Franz Plo- ner aus Lienz gemachte Barockaltäre

Dominikus Trenkwal- der aus Landeck/141/. Kapellen wurden in dieser Zeit in Mellaten (1831), in Schluderbach (1853), in der Säge, in Stadeln und zu Mitterfeichten errichtet /142/. Durch die Eröffnung der Pustertaler Eisenbahn im Jahre 1871, durch den Bau des großen Südbahnhotels in der Nähe des Toblacher Bahnhofes, das 1878 eröffnet wurde, und durch die Errichtung der Hotelkolonie N eu-Toblach (ab 1872) wurde Toblach zu einem aufstrebenden Fremdenverkehrs- und Som merfrischort /143

/. Der damit verbundene wirtschaftliche und materielle Aufschwung der Ge meinde, die Neugestaltung des Dorflebens und die Einflüsse von seiten der Gä ste aus aller Herren Länder brachten nicht unbedeutende Gefahren für Reli gion, Glauben und christliches Leben mit sich und stellten der Seelsorge nicht wenige neue Aufgaben. Halb Toblach stand ja nunmehr im Dienst der Frem den. Viele mußten sich in religiöser Hinsicht mit dem Notwendigsten begnügen, während bei anderen die religiöse Gleichgültigkeit einriß

und das Interesse am Wort Gottes und sogar am Sonntagsgottesdienst bedrohlich schwinden ließ. Im Jahre 1902 zählte die Pfarre Toblach mit Aufkirchen und Wahlen 1770 Einwohner. Von 1902 bis 1927 lenkte Anton Lechner als Pfarrer die Geschicke der Pfar re Toblach. In seiner Seelsorgearbeit war er besonders darauf bedacht, auf ein geordnetes Familienleben, auf das gemeinsame Familiengebet, auf den tägli chen Familienrosenkranz, auf eifrige Teilnahme am Gottesdienst in der Kirche und auf häufigen Sakramentenempfang

um der Aufkirchner Marienwall fahrt, 3. 141) Weingartner, KDS I. (1), 472. 142) PAT XXI/8 2. 143) Kramer, Beiträge zur Geschichte von Toblach, 445 ff. 144) PAT I./49.

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Dazu hatte er auch Aushilfsdienste in der Pfarrseelsorge zu leisten. Bis gegen 1559 war das Frühmeßbenefizium regelmäßig mit einem Priester besetzt. Etwa zehn Jahre nachdem Luther in Deutschland die protestantische R e- formation eröffnet hatte, machten sich auch in der Pfarre Toblach reforma- torische Ideen und Einflüsse bemerkbar. Zunächst wirkte im Hochpustertal ganz offen für die Verbreitung der Leh ren Martin Luthers der Innichner Chorherr Matthias Messerschmied /59/. Dann verbreitete

vorgegangen zu sein. Auf wie derholtes strenges Drängen des Landesfürsten griff er aber dann seit 1532 sehr entschieden durch, so daß das Gericht Welsberg für die Wiedertäufer ein ziem lich heißer Boden wurde /62/. Aus der Pfarre Toblach sind zwar keine Anhän ger der Sekte der Wiedertäufer namentlich bekannt/63/, sicher aber waren auch Toblacher unter den Zuhörern des Jakob Hüter bei den Versammlungen, die er im Hochpustertal hielt. Die Folgen dieser Einflüsse blieben nicht aus. Bald nach 1550 langte

an die Landesregierung eine Klage, daß „vil Personen zu Toblach und derselben Enn- den mit allerley sektischen Lehren befleckt seien und sich im Glauben ganz leichtfertig erzeigen“ /64/. Daher wurde dem Gerichtsherrn des Gerichtes Wels berg Bernhard Graf Künigl der Auftrag erteilt, derlei Personen zu beobachten und entsprechend zu bestrafen. Zwischen 1516 und 1620 wurde in Toblach kei ne einzige Gottesdienststiftung mehr gemacht /65/. Besonders ernst trat in Toblach der Priestermangel in Erscheinung. Hilfspriester

anscheinend überhaupt keinen Priester fin den, wenn man seiner zur Taufe, zur Krankenbetreuung und zur Spendung der Sterbesakramente bedurft hätte. Selbst die gestifteten Gottesdienste wurden nur sehr unpünktlich und ungenau gehalten /67/. In einem Schriftstück, das zur Zeit des Pflegers Christoph Herbst (gestor ben 1538) und des Innichner Dekans Zacharias Frankenreiter (1521—1561) ab gefaßt wurde/68/, verlangte die Pfarrgemeinde Toblach, daß der Pfarrer sich um einen geeigneten Gesellpriester umsehe

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ihren Dienst- und Brotherren zu suchen. Ihre Berufung erfolgte nicht durch den Bischof oder durch ein bischöfliches Amt, sondern durch die einfache An stellung durch den Pfarrer oder den Vikar /31/. Neben den allgemeinen pfarrlichen und seelsorglichen Verpflichtungen hat te der Pfarrer in Toblach bereits seit dem 14. Jahrhundert einige besondere Stif tungsverpflichtungen zu erfüllen. Die ältesten Gottesdienststiftun gen gehen zurück auf die Herren von Ligöde, auf Konrad Pfaff von Ligöde (gest

unvordenklicher Zeit an allen Marienfesten der pfarrliche Hauptgottesdienst gehalten. Die Herren von Aufkirchen hatten hier eine Jahrtagstiftung errichtet/38/, und Nikolaus von Aufkirchen stiftete um 1333 eine wöchentliche Samstagmesse, die der Pfarrer von Toblach halten mußte /39/. Mit der Stiftung dieser Samstagmesse scheint die Aufkirchner Wallfahrt einen besonderen Aufschwung genommen zu haben /40/. In Wahlen, das 1258 urkundlich genannt ist /41/, stand schon im 15. Jahrhundert eine St.-Nikolaus-Kirche

/42/, die um 1512 umgebaut und erwei tert wurde /43/. Hier wurden schon früh am Fest Kreuzauffindung (3. Mai) und am Fest Kreuzerhöhung (14. September) die sogenannten Kreuzämter ge halten /44/. Auch an den Festen der Heiligen Nikolaus (Patrozinium), Valen tin, Laurentius und Stephanus sowie am Kirchweihfest waren hier Gottesdien ste zu halten /45/. In St. Martin in Gsies, wo 1425 zum erstenmal eine Kirche erwähnt ist/46/, mußte von der Pfarre Toblach aus schon früh am Kirchweih- und Pa troziniumsfest sowie

an jedem dritten Sonntag im Monat und an allen Apostel festen ein Gottesdienst gehalten werden /47/. In einer Urkunde aus dem Jahre 1431 /48/ erscheint in Toblach ein Niko laus als „Kaplan und Schulmeister“. Er war vermutlich der erste Inhaber der Görzischen Kaplanei, die fast sicher Heinrich IV. von Görz gestiftet hat, der sich häufig in Toblach auf hielt, noch 1454 zu dieser Kaplanei zwei Grundstücke widmete, 1454 in Toblach starb und in der Görzischen Kapelle der 31) Sparber, Brixner Bischöfe, 35; Sparber

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