. In Lanersbach, wel ches mir als besonders billig empfohlen wurde,> kostete ein Schnitzl mit zwei Beilagen 2.80 Schil ling, in Seespitz ein einfacher Hackbraten mit zwei Gemüsen 2.60 Schilling. Wie man sieht, sind in diesen Beispielen nicht sogenannte Ausnahmefälle angeführt, sondern leider die Regel. Darnach be- messe man die Berechtigung der Klagen Fremder und solche vieler Gastgewerbetreibender. Wenn wir trotzdem einen beträchtlichen Frem denverkehr haben, kommt das daher, weil es noch löbliche Ausnahmen
worden sind. Die Frequenz dieser Linien übersteigt schon jetzt die des , Vor jahres um rund 20 Prozent. Seiner Zusammen setzung nach ist der Tiroler Verkehr allerdings vorwiegend Touristenverkehr. Hiebei liegt aber an sich nichts Ueberraschendes oder Beunruhi gendes, denn jenes Gebiet von Tirol, das nach dem Kriege unter seinem Namen erhalten geblie- iben ist, war stets in erster Linie Touristenland, Und nur in der Zeit der Inflation war darin durch einen Zustrom von Nutznießern der Geldentwer tung
zeitweilig eine Aenderung eingetreten. Da auch der größere Teil der Tiroler Gaststätten auf den Touristenverkehr eingestellt ist, kann daher im allgemeinen von einem schlechten Sommer in Tirol nicht gesprochen werden. Soweit sich ein Unterschied zwischen normalen Zeiten fühlbar macht liegt er darin, daß das Pu blikum, das diesen Sommer die Berge bevölkert, äußerst sparsam ist und sich seine Ausgaben in einer Weise einschränkt, die begreiflicherweise nicht überall gerne gesehen wird. Unter den Unterkünf
, aus dem sich der Touristenverkehr hauptsächlich zusammenfaßt, überall zu leiden hat. Es wäre aber trotzdem ein schwerer Fehler, ja eine förmliche Versündigung, wenn man über diese Art Fremdenverkehr etwa geringschätzig die Nase rümpfen wollte. Der Tiroler Touristenverkehr setzt sich bis nahezu neun Zehntel aus Reichsdeutschen Zusammen, die als Meister im Sparen von jeher bekannt sind. Es ist nun nicht nur äußerst aner kennenswert, sondern vom Standpunkte unseres Fremdenverkehres freudigst zu begrüßen, daß es der deutsche
bekannt gewor den, daß sich die zahlreichen Fremden, die Heuer wieder im Lande weilen, auch in den einfachen Tiroler Gaststätten nicht wohlgefühlt hätten. * Man hört unsere Fremdenverkehrs-Hauptinter essenten so gerne über die heurige Saison klagen, die ihren Erwartungen nicht entsprochen habe. Wie ernst diese Klagen zu nehmen sind, ersah ich dar aus, daß ich in fast allen Fremdenorten, in die ich diesen Sommer kam, nur mit großer Mühe ein Zimmer bekam. „Bei uns ist alles besetzt", so hieß