Im Verrgottswinkel Anna Hofer, des Landeshelden Gattin. Ein Gedenkblatt auf eine tirolische Frauengeftalt von Hlla Grander, Moarhausbäuerin in St. Ulrich am Pillersee. Leitspruch: gibt Menschen, die ihre Wege gehen, Schlicht und einfach und unbeirrt, Die wie Leuchten für uns am Wege stehen, Deren Deist stets -um Duten führt." Während ich diese Zeilen schreibe, brachten die Zei tungen Verschiedene Nachrichten über das Entstehen des großen Tiroler Films ,/Für ein freies Vaterland, Tirol 1809
einen Tag vorher gefeiert! Anna's Erziehung bewegte sich ganz in den Bahnen der altehrwürdigen Traditionen der stolzen, stets freien, erbgesessenen Tiroler Bauerngeschlechter und das gab immer einen guten Klang: brave, gesund-frohe, tüchtige Mädchen, die später vorbildlich gute Mütter und treue Frauen wurden. Anna Ladurner wird uns als eine etwas in sich gekehrte, doch heitere und gern zufriedene Jungfrau geschildert, deren Aeußeres nicht von augen fälliger Schönheit, doch von einer stillen und deshalb
der Tiroler betrachtete, dem Größen- und Unterdrückungswahn Napoleons Einhalt zu tun und das Ulnd wieder österreichisch zu machen. Bald ward Andreas Hofer von seinen Landsleuten und Gesinnungsgenossen zum Schützenhauptma.in ge zahlt und obwohl sein Weib wußte, daß er überall dort s«m würde, wo es am schwersten und gefährlichsten her- SN, ließ Anna voll Gottvertrauen und Vaterlandsliebe ihn^ ohne Träne und ohne Klage ziehen. Ja, die Sage Erzählt, daß sie sogar die ersten Aufstandszeichen gab, lndem
über die Befreiung Tirols warf seinen Schimmer auch in das verborgene Bergtal jenseits des Brenners. Fau Anna, die nach außen zwar mit so viel Geschick und stets unverdrossen die Familie, Geschäft und Gehöft versorgte, innerlich aber doch voll bangenden Herzens auf die Botschaften wartete, die ihr der ferne Gatte zukommen ließ, atmete befreit auf, als endlich Hofers getreuer Schreiber Sweth die frohe Kunde berich tete, daß Gott das Kämpfen der Tiroler zum Sieg ge- führt habe und nun das Landl vöm Feinde ganz
und glücklich fühlen? Ihr einfacher Sinn fühlte im vorhinein die Beengung ihres Wesens in den ungewohnten, glänzenden Stadtoerhältniffen. Sie als „Frau Oberkommandantin" in der prächtigen Hof burg zu Innsbruck wohnen, sich bedienen, hofieren und umschmeicheln zu lassen, das lag ihrer Vorstellungskraft zu ferne, als daß sie darin einen Anreiz und ein Locken von einem, wenn auch nur vorübergehenden Leben in Glanz und Pracht gefunden hätte. Ihr echtes Mutter- empfinden wies ihr den Platz am heimischen Herd