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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 1 of 8
Date: 25.12.1909
Physical description: 8
X 5.—. Die Grundlage für die itan-es- uinlagen zn den direkten Staats- ftenern in Tirol. Da schon am 27. Dezember 1909 der Tiroler Landtag zu einer, wenn auch nur kurzen Session zusammentreten und das Budget-Provisorium für das Jahr 1910 beschließen wird, dürfte es von Interesse sein, die staatliche Steuerleistung Tirols und die Basis für Bemessung der Landesumlagen für dieses Jahr kennen zu lernen. Die staatlichen Steuern betrogen in Tirol: I. Grundsteuer und zwar: 1. in Nordtirol 493.852 Kr. 2. in Deutsch

-Südtirol 699.679 Kr. 3. in Jtalieni sch-Tirol 557.052 Kr. Zusammen 1,750.583 Kr. II. Hauszinssteuer und zwar: 1. in Innsbruck 943.286 Kr. 2. im übrig. Nordtirol 239.511 Kr. 3. in Deutsch-Südtirol 646 288 Kr. 4. in Jtalieni sch-Tirol 387.683 Kr. Zusammen 2,216.767 Kr. lll. Hausklassensteuern und zwar: 1. in Nordtirol 140.469 Kr. 2. in Deutsch-Südtirol 135.588 Kr. 3. in Jtalieni sch-Tirol 169 856 Kr. Zusammen 445.912 Kr. IV. 50/gige Abgabe von steuerfreien Neubauten und zwar: 1. in Innsbruck 83.896

Kr. 2. im übrig. Nordtirol 41.717 Kr. 3. in Deutsch-Südtirol 80.758 Kr. 4. in Jtalienisch-Tirol 25.039 Kr. Zusammen 231.410 Kr. V. Allgemeine Erwerbsteuern und zwar: 1. in Nordtirol 338.751 Kr. 2. in Deutsch-Südtirol 230.795 Kr. 3. in Jtalienisch-Tirol 129.844 Kr. Zusammen 699.390 Kr. VI. Erwerbsteuer der zur öffentlichen Rechnungs legung verpflichteten Unternehmungen und zwar: 1. in Nordtirol 946.181 Kr. 2. in Deutsch-Südtirol 194.592 Kr. 3. in Jtalieni sch-Tirol 114 017 Kr. Zusammen 1,254.790 Kr. VII

. Fatierte Rentensteuer und zwar: 1. in Nordtirol 70.409 Kr. [ 2. in Deutsch-Südtirol 66.172 Kr. 3. in Jtalieni sch-Tirol 28.523 Kr. Zusammen 165.104 Kr. VIII. Besoldungssteuer und zwar: 1. in Nordtirol 5474 Kr. 2. in Deutsch-Südtirol 1933 Kr. 3. in Jtalienis ch-Tirol 273 Kr. Zusammen 7680 Kr. IX. Personal-Einkommensteuer (ohne die vom Dienst geber eingehobene) und zwar: 1. in Nordtirol 534 680 Kr. 2. in Deutsch-Südtirol 422.844 Kr. 3. in Jtalienis ch-Tirol 207.415 Kr. Zusammen 1,164.939 Kr. Gesamte

Staatssteuern 7,936.575 Kr. welche sich mit Hiezurechnung der vom Dienstgeber eingehobenen Personal-Ein kommensteuer mit 167.472 Kr. auf 8,104.047 Kr. erhöht. Von den oben sud I inkl. IX aufgeführten Staats steuern von zusammen 7,936 575 Kr. entfallen: 1. auf Nordtirol 3,838.225 Kr. — 48.30 Proz. 2. auf Deutsch-Südtirol 2,478.649 Kr. ---- 31.29 Proz. 3. auf Jtalienisch-Tirol 1,619.701 Kr. — 20.41 Proz. Da für die Berechnung der Landesumlagen die Personaleinkommensteuer zur Gänze entfällt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 27.02.1909
Physical description: 16
, das interessieren dürfte und das namentlich Interesse gewinnen dürfte im Hinblick auf die letzten Er eignisse im Tiroler Landtag, auf die ich vielleicht noch zu sprechen kommen werde. Die gesamte staatliche Steuer mit Ausnahme der Personaleinkommensteuer, (welche von allen sogenannten autonomen Zuschlägen, wie Landesumlagen, Gemeindeumlagen, Umlagen für Wassergenosfenschaften frei bleiben muß) beträgt in Tirol nach der Umlagenvorschreibung für das Jahr 1909 6,717.858 Kr. und verteilt sich nun auf die einzelnen

Steuergattungen, wie folgt: Hiebei gestatte ich mir, um den Herren ein Bild über die Steuerleiftung der einzelnen Landesteile und der Stadt Innsbruck zu geben, bei jeder ein zelnen Steuergattung die betreffenden Ziffern an- zuführen. Die gesamte Grundsteuer 1,751.452 Kr., davon entfallen für Nordtirol 494.175 Kr., Deutsch- Südtirol 699.835 Kr., Jtalienisch-Tirol 557.442 Kr. Innsbruck rangiert dabei wohl sehr niedrig mit rund 11.000 Kr. Die gesamte H ausklassensteue r beziffert sich auf 444.613 Kr.; davon

entfallen auf Nord tirol 140.121 Kr., Deutsch-Südtirol 136.467 Kr., Jtalienisch-Tirol 168.025 Kr. Die Erklärung, warum bei dieser Steuer der iralienische Landes teil die beiden deutschen Landesteile weit überragt, finden Sie im Ziffernansatz für die Hauszins steuer. Die Hauszins st euer beziffert sich in ganz Tirol auf 2,013.475 Kr., beträgt in Nordtirol 1,090.806 Kr., in Deutsch-Südtirol 565.286 Kr., Jtalienisch-Tirol 357.383 Kr.; in Innsbruck (bas in der Ziffer für Nordtirol immer inbegriffen

ist) 868.000 Kr. Ich erinnere mich an die Zeit der Einführung der Hauszinssteuer. Viele von Ihnen, meine Herren, haben sie vielleicht auch miterlebt, denn es sind erst ungefähr 26 oder 27 Jahre seither in das Land gezogen; Sie können sich denken, welche Aufregung diese Steuer überhaupt in Tirol, namentlich aber in Innsbruck hervorgerufen hat, in Innsbruck speziell, weil Innsbruck als Landes hauptstadt in die sogenannte Beilage A eingereiht worden ist. Die Beilage A umfaßt das Verzeich nis jener Städte

. Dies ist aber insoweit nicht richtig, als sie eine 5 prozentige Abgabe von ihrem Reinertrag zahlen. Die 5prozentige Ab gabe von Neubauten wirft in ganz Tirol 199.346 Kr. ab, davon entfallen auf Nordtirol 114.773 Kr., auf Deutsch-Südtirol 63.153 Kr., auf Jtalienisch-Tirol 21.420 Kr., auf Innsbruck 80.000 Kr. Die allgemeine E r w e r b st e u e r beträgt in ganz Tirol 761.606 Kr., davon ent fallen für Nordtirol 368.471 Kr., für Deutsch- Südtirol 244.659 Kr., für Italienisch - Tirol 148.476 Kr., für Innsbruck rund

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 07.10.1903
Physical description: 8
schlusses an die Schweiz. Wenn Oesterreich mit dem Bahnbau zu spät kommt, sucht die Schweiz den An schluß an Italien und dadurch würde der Verkehr vom Vintschgau in das Nachbarreich abgelenkt. Ich werde mich daraus beschränken, in kurzen Worten die Berechtigung unserer Forderung, daß sämtliche in Tirol notwendige Bahnen auf Staatskosten ge baut werden, zu erweisen. Das betrogene Tirol! Tirol hat, was die Dichtigkeit des Bahnnetzes anbelangt, am wenigsten Bahnen in ganz Oester reich

, mit Ausnahme von zwei Ländern. Die Dich tigkeit des Bahnnetzes in Tirol ist auf 100 km 2 ge rechnet nur 2*9 km. In der Bukowina ist die Dich tigkeit 3 km., in Galizien 3°9 km, in den übrigen Ländern zwei- bis dreimal so groß. Galizien und Ungarn sind durch fünf Bahnstränge miteinander verbunden, während Nord- und Südtirol nur durch einen einzigen Bahnstrang, die Brennerstrecke, verbunden sind. Ist diese unterbrochen, so ist der ganze Ver kehr zwischen Norden und Süden Tirols abge schnitten. Eine geringere

Dichtigkeit des Eisenbahn netzes als Tirol hat in Oesterreich nur Bosnien, wenn wir das zu Oesterreich rechnen wollen, und Dalmatien. Wir rangieren daher an 15. Stelle in Bezug auf die Bahnen in Oesterreich. Schon deswegen können wir mit Recht verlangen, daß wir aus diesem unwürdigen Zustande endlich einmal herauskommen und wir können das verlangen, weil die Regierung, der Staat Geld genug hat für den Bahnbau in anderen Provinzen, welche eine viel größere Entwicklung des Eisenbahnnetzes

haben, wo also eine so große Notwendigkeit nicht annähernd vorliegt. Ich erinnere daran, daß im Jahre 1901 im Parlamente über eine Jnvestitionsvorlage beraten wurde, welche 481,954-000 Kronen für den Bahn bau in ganz Oesterreich bestimmt hat. Wer über gangen worden ist, das war—Tirol. Von dieser ungeheueren Summe, die eine halbe Milliarde aus macht, sind ganze anderthalb Prozents!) für Tirol bewilligt worden, das sind fünf Millionen! Und diese fünf Millionen haben wir etwa nicht dafür bekommen, um neue Bahnen zu bauen

, sondern der Staat hat sie der Regierung bewilligt, um den elenden Zustand der tirolischen Staatsbahnen zu verbessern und in einen modernen Zustand zu brin gen. Wenn wir vergleichen, was der Staat damals durch die Annahme der Jnvestitionsvorlage den an deren Ländern zugewendet hat, mit dem, was Tirol bekommen hat, so muß jeder sich selber sagen: E s i st Pflicht der Regierung, Pflicht des Staates, dieses Unrecht gut zu machen. Warum wurde Tirol «vergangen? Von der besagten Summe 481,954.000 K haben die Böhmen

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Unterinntaler Bote
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Page 8 of 8
Date: 10.08.1900
Physical description: 8
Dr. E. Waitz prakt. Arzt in Hall wohnt seit 1 . August im II. St. (Bachgasse 28). Sprechstunden täglich von 9—11 Uhr vormittags. Sommerfrische Uoldermald. Beim „oberen Jäger" sind auf August—September 4 Zimmer nebst Küche zu vermiethen. Zimmer bis auf Betten eingerichtet. Näheres dortselbst zu erfahren. bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. Haupt-Depot, für Tirol: Sigmund Abeies, Innsbruck. Garantier reines Knochenöl

.' für Fahrräder und Nähmaschinen empfiehlt bestens Anton Braun, Hall Handlung. * Theater-Einladung. Mit hoher Bewilligung der k. k. Statthalterei zu Inns bruck wird auf dem Passionstheater in Noederthirrjer auf- gcftthrt zur Feier des 100 jährigen Bestehens der Passions spiel-Gesellschaft von Porderthiersee: . TIROL _ wie es war und ist. • Nolks-Festschauspiel in 6 lebenden Bildern von Johann D Human, Musik und Gesang von Nikolaus Huber. » 1. Tirol in der Heidenzeit (15 nach Chr.). Der Einfall » der Römer

unter Drufus und Tiberius. i 2. Der Sieg des Christenthums in Tirol (787 n. Chr.). G 3. Tirol wird österreichisch. Im Schloß Tirol 1363. * 4. Kaiser Max-Rettung auf der Martinswand. Vom i Jahre 1495 bis 1505. | 5. Das Heldenjahr 1809. Hofers letztes Aufgebot. ; 6. Auf dem Jselberge. Die Enthüllung des Andreas! Hofer-Denkmales. Tage der Aufführung: ! Am 22. und 29. Juli; am 5., 12., 19. und 26. August; | am 2. und 9. September. Anfang 2 Uhr nachmittags. — Ende 5 Uhr abends. Preise der Plätze: ! 1. Platz

(nummerierter Sitz) 1 K 20 h. 2. Platz 1 K. 3. Platz 80 h. 4. Platz 40 h. Zu recht zahlreichem Besuche ladet ganz ergebenst ein Borderthiersee im Juli 1900 Die Gesellschaft. Verantwortlicher Redakteur L. A. Lrursteirr. — Eigenthum. Druck und Verlag K. A. Feirrllein'sche Suchdruckerri, Hall in Tirol.

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 24
Date: 15.08.1902
Physical description: 24
find frantirr an die Administration der ^Tiroler LaLd-ZeitMtg" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht sugenvWm--V.. Handschriften nicht znrückgrßellt. — Ofiese ÄrLsmationev find portofrei. - KsrS'Sk'pSNL r?" ^ werde« d«»!errd «ußenomsre» vnd eventuell anch honorirt. 33 . Imst. Freitag, den 15. August 1902. 15. ^at)rg>?.a^. Tirolische Konkurs-Statistik. Es ist Thatsache, daß dem Lande Tirol in der Gegenwart ein ganz besonderes Ehrenkränzel von der Statistik geflockten

wird; auf welchem Gebiete immer man die amtlichen statistischen Ziffern zu Rathe ziehen mag, Tirol kann sich mir Ehren sehen lassen und nimmt stets einen hervorragenden Platz unter den übrigen österreichischen Kronländern ein. Es gilt dies von der Schulstatistik, Sanitätsstatistik, Statistik der Strafrechtspflege, Statistik des Ge nossenschaftswesens usw,, kurz von allen Gebieten, die einen Rückschluß auf die kulturelle Entwicklung eines Landes gestatten; dabei soll nicht verschwiegen sein, daß das Schwesterland

Vorarlberg unserem Tiroler lande treu zur Seite steht, ja in manchen Bezieh ungei» (z. B. auf dem Gebiete der allgemeinen Volks bildung) noch ein gutes Stück voraus ist. Heute sei ein Blick geworfen aus ein Gebiet, das nicht nur in Oesterreich, sondern auch anderwärts zu den traurigsten Kapiteln der Statistik zählt, auf das Gebiet der Konkurs-Statistik?) Zn Tirol wurden in dem Jahrzehnte 1887 bis einschließlich 1896 alljährlich im Durchschnitte 97 Konkurse eröffnet. Daß dies eine verhältnißmäßig

sehr hohe Ziffer ist, geht schon daraus hervor, daß das Krelsgericht Bozen mit 565 innerhalb der er wähnten zehn Jahre dort anhängig gewordenen Konkursen unter allen österreichischen Gerichtshöfen an dritter Stelle steht-(gleich nach dem Landesgerichte und Handesgerichte in Wien I), das Landesgericht I n n s br u ck mit 239 Konkursen an z w ö l f t e r Stelle. Weiter zurück in der Reihenfolge sind die Kreisge richte Trient (111 Konkurse) und insbesondere Rovereto (53 Konkurse). In ganz Tirol entfielen

im Durchschnitte des Jahrzehntes 1887/96 auf je 100.000 Gerichlsinsassen 12 Konkurse, eine Ver- hältmßziffer, die nur von Vorarlberg übertroffen wird (14-3) und nahezu dreimal so hoch ist, als die allgemeine österreichische Durchschnitlsziffer (4 4). Es ist in hohem Grade auffallend, daß Tirol und Vorarlberg oen Konknrsgerichten verhältnißmäßig so viel Arbeit geben, mehr als die Länder des in tensivsten Geschäftslebens, wie Niederösterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien Die amtliche Publikation führt

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Tiroler Post
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Page 12 of 40
Date: 28.05.1909
Physical description: 40
gossen, Bäche von Tränen geweint, tausend der Besten des Landes hingeopfert! Also alles umsonst? Hätte Tirol nicht besser getan, nie an Erhebung zu denken? Wer ein rechter Tiroler ist, würdig seiner großen Ahnen, wird darauf nur eine Antwort haben: Nein! Wohl war das Tiroler Land geknechtet, zerrissen, zer- treten, doch ungebrochen und ungebeugt war der Tiroler G e i st, er stand da in blutiger Herrlichkeit und heroischer Größe. Wer irdisch gesinnt, um Jrdi- sches sein Alles daransetzt

aber nicht, wer zwar dem Leibe nach vieles Ungemach erduldet, mit dem Herzen aber in Gott verankert ist.) In Gott verankert, das war Tirol, hatte es doch in Vorahnung kommender Stürme ins Herz Jesu selbst seinen Anker ausge worfen. Was auch unser Land gelitten anno Neun, die ideale Bereicherung, welche es ihm gebracht, wiegt alles auf; ja das eine Blatt 1809 wiegt an geistigem Gehalt, an idealem Reichtum alle anderen Blätter unserer reichen und rühmlichen Geschichte auf. Und wenn erst dies große

, blutigprächtige von heiligem Schimmer überleuchtete Blatt den Tirolern feil sein sollte, dann gibt's keine Tiroler und kein Tirol mehr. Zerrieben spendet das Blatt seinen Wohlgeruch, zertreten gibt die Aehre ihr Korn, geschlagen gibt die Glocke vollen Ton, geschlagen erst gibt den Funken Stahl und Stein. So ist Not und Leid der beste Prüf stein für des Menschen, für der Völker inneren Ge- halt. „Das Unglück, das ist der Boden, wo das Edle reift, das ist der Himmelsstrich für Menschengröße." Not und Drangsal

haben den inneren Gehalt, haben des schlichten Bergvolkes erhabene Seelengröße offen bar gemacht. Und diese Seelengröße besteht darin, daß sie für die heiligsten Güter, die sie gefährdet sahen, den Kampf begonnen und in einer Weise, welche diesen Gütern würdig ist, durchgekämpft haben. Ideale Motive waren es, welche Tirol zur Er hebung trieben. Wegen der wirtschaftlichen Schädigung des Landes, auch wegen der Verfassungsverletzung, hätten die Tiroler — und jeder Geschichtskundige wird mir hier recht geben

— nicht den Kampf begonnen. Die gewalttätige, als rechtswidrig empfundene Los- reißung von Habsburg und Vergewaltigung der Reli gion in ihren Einrichtungen und Dienern, das brannte wie Feuer, das wühlte wie Pfähle in den Tiroler Herzen. Religion und Patriotismus, das sind die zwei großen heiligen Mahner, welche Tirol aufgerufen haben zum heiligen Kampfe, wie Hofer es ausgesprochen in den herrlichen Worten: Für Gott, Kaiser und Vaterland! Ideal waren die Motive der Erhebung; ideal war aber auch die Herzensver

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 20
Date: 05.12.1903
Physical description: 20
. — Alle Zusendungen sind fraakirt an die Administration der „Tiroler Land-Zeitung" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei — Asrrespörrdeu)e« werden dankend angenommen und eventuell auch honorirr. Ns 49 . Imst, Samstag, den 5. Dezember 1903. 16. Jahrgang. Die Personaleinkommensteuer in Tirol. Für das Jahr 1902 wurden in Tirol mit einer Gesammtzah! von 832.712 Bewohnern im ganzen 10.361 Steuerbekenntnisse

Durchschnitte (9.öl Prozent) immerhin ziemlich bedeutend zurückbleibt. Das steuerpflichtige Brutto-Einkommen wurde in Tirol für das Jahr 1902 auf 76,717 799 K ge schätzt. Hievon entfielen, prozentual berechnet: auf Einkommen K 8.^ V SS ö'S' «g-s M % KH 5 « fs §| M> 1 <2* i~ 1® 1902 493 10-32 26-89 34.01 21-80 2-05% 1901 551 10-27 27-69 32.96 2196 l"61°/ 0 Der österreichische Durchschnitt betrug 1902: 796 10-31 28-15 3696 15-15 1-47% Interessant ist es. daß in Tirol das Ein- kommen aus Grundbesitz

ständigen Unternehmungen von 1901 auf 1902 zurückgegangen ist. ist nicht auffallend, da das Gleiche in fast allen Kronländern, betreffs des Grundbesitzes sogar ausnahmslos, eingetreten ist. Sehr auffallend ist die hohe Prozentziffer, die in Tirol aus das Einkommen aus Kapitalvermögen entfällt; aber man geht wohl nicht irre, wenn man die Höhe, die diese Ziffer im Vergleich zu anderen Kronländern erreicht, zu einem großen Theile aus die größere Aufrichtigkeit der in Tirol überreichten Fassionen

zurückführt. Von dem gesummten Brutto Einkommen von Tirol im Jahre 1902 sielen nahezu 12 Prozent für geltendgemachte und anerkannte Abzugsposten fort, so daß noch ein Netto-Einkommen von 66,643.106 X (um nahezu 2 Millionen mehr als 1901) erübrigte, das 2.37 Prozent des Gesammt- Einkommens aller österreichischen Kronländer dar stellt. Tirol rangirt mit dieser Prozentziffer in achter Reihe. Das Durchschnitlsein- kommen eines E i n k o m m e n st e u e r p f l i ch- tigen beträgt in Tirol 3079 K, wobei Tiro

! unter allen Kronländern in fünfter Reihe steht, (österreichischer Durchschnitt 3218 K). Die Steuer vom Nettovermögen wurde in Tirol mit 1.65 Prozent bemesstn und erreichte 1902 die Höhe von 1,102.182 K (1901 1,080,232 K), so daß aus einen Einkommensteuerpflichtigen eine Steuersumme von durchschnittlich 50.92 K und aus einen Einwohner des Landes im Durchschnitt eine Steuerleistung von 1.29 K entfiel; die letztere Ziffer bleibt hinter dem österreichischen Durchschnitte (2.04 K) nicht unbedeutend zurück

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Unterinntaler Bote
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Page 3 of 12
Date: 17.10.1902
Physical description: 12
-Tirol, namentlich dem deutschen Etsch- tale, der Stadt Bozen nnd dem Eisacktale bringen müßte. Die Ausführung des trientinischen Projektes würde aber auch, sagt er weiter, abgesehen von den materiellen Gütern, für unser deutsches Volkstum eine eminente Gefahr bedeuten. Der Aufruf fährt dann fort: „Da nun wird die Fleimstalbahnfrage, deren wirtschaftliche Seite immerhin die Grenzen des engeren Deutsch - Südtirols nicht überschreitet, zu einer Angelegenheit des ganzen deutschen Tirol nord

durch die schnellen Fortschritte des türkischen Kaisers, forderte Hilfe von den christlichen Fürsten und vereinigte sie zum mächtigen Bunde gegen den gemeinsamen Feind, indem er bewirkte, daß Italien, Genua, Venedig und Spanien ihre Schiffe ausrüfteten und gemeinschaftlich gegen die Türken loszogen. Der heilige Papst verließ sich aber nicht so fest auf die Schiffe, als auf die Hilfe Gottes. Unter heißen Tränen Band, welches Deutsch- und Welsch-Tirol verknüpft es bildet immerhin noch ein Hindernis

, das einer Lostrennung des letzteren im Wege steht. Denn immer fester haben sich im Laufe langer Jahre jene Beziehungen gestaltet, die in voller Achtung der gegenseitigen Nationalität den friedlichen, beiden Teilen nutzbringenden Güteraustausch pflegten. Allein soll auch dieses Band zerschnitten werden, politisch, na tional und wirtschaftlich sollen auch diese bisher ent schieden nach Deutsch-Tirol gravitierenden Gebiete an Welsch-Tirol gefesselt werden!? Dann endlich, wenn die letzten Berührungpunkte mit Tirol

zu wenden, die deutschtirolische Aktion zur Erbauung der Bahnlinie Neumarkt—Predazzo—Moena durch Zeichnung von Stammaktien zu unterstützen. Die rasche Aufbringung desselben wird der Beweis sein, daß in Tirol noch deutsche und patriotische Herzen schlagen, daß wie einstmals, wo ganz Tirol, Nord tirol in treuer deutscher Brüderschaft mit Südtirol an die bedrängten Landesgrenzen eilte, auch heute noch der in Tirol so oft zur Tat gewordene Wahl spruch gilt: „Einer für Alle, Alle für Einen!" Unser Ruf geht

daher an alle Gemeinden des ganzen deutschen Tirol, an alle deutschen Männer des flehte er zum Herrn der Heerscharen, und sein Gebet blieb nicht unerhört. Schon beim Beginne des Türkenzuges hatte er strenges Fasten und öffentliche Gebete angeordnet zur Sühne der göttlichen Gerechtigkeit. Ganz Europa betete. In großen Scharen, zogen die Gläubigen nach Loretto, um durch die mächtige Fürbitte der gütigsten Gottesmutter den Beistand des Allmächtigen zu erlangen. Der Papst selbst vertraute sich gänzlich

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Unterinntaler Bote
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Page 8 of 8
Date: 17.08.1900
Physical description: 8
^••®®®®®®«®®®®®®®®®® ®®@®@@©®®®©®©®®®® - Theater-Einladung. | Mit hoher Bewilligung der k. k. Statthalterei zu Inns- G druck wird auf dem Passionstheater in Uorderthiersee auf- ® geführt § zur Feier des 100jährigen Bestehens der Passions-® spiel-Gesellschaft von Vorderthiersee: § TIROL . | wie es war und ist. Volks-Festschauspiel in 6 lebenden Bildern von Johann J Human, Musik und Gesang von Nikolaus Huber. < 1. Tirol in der Heidenzeit (15 nach Ehr.). Der Einfall « der Römer unter Drusus

und Tiberius. ! > 2. Der Sieg des Christenthums in Tirol (787 n. Ehr.). ] W 3. Tirol wird österreichisch. Im Schloß Tirol 1363.; • 4. Kaiser Max-Rettung auf der Martinswand. Vom i f Jahre 1495 bis 1505. J • 5. Das Heldenjahr 1809. Hofers letztes Aufgebot. j ® 6. Auf dem Jselberge. Die Enthüllung des Andreas! ^ Hofer-Denkmales. ! Tage der Aufführung: ; ! Am 22. und 29. Juli; am 5., 12., 19. und 26. August; l j am 2. und 9. September. ! ; Anfang 2 Uhr nachmittags. — Ende 5 Uhr abends.; • Preise der Plätze

Nr. 21. Wegen der vielen werthlosen Nachahmungen achte man genau auf meinen Namen St. Fernolendt. Das beste Trinkwasser bei Epidemie-Gefahr ist der in solchen Fällen oft be währte, von medicinischen Autoritäten stets empfohlene Derselbe ist vollständig frei von organischen Substanzen und bietet besonders an Orten mit zweifelhaften Brunnen oder Leitungswasser das zuträglichste Getränk. (X) Haupt-Depot für Tirol: Sigmund Abeies in Innsbruck. J. Gross, Innsbruck. Grosses Lager von ö) iS SS 3 i' o VI Harmonium

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 03.09.1909
Physical description: 18
«Mir inen. te zarte ernden, jrd skr Krlset ludruck :k-lS cht und urnlert) ankiert m auch! n. m0l> che um nburgef He- ,0. 84" 13 Der Kaiser im Lande! Hundert Jahre sind vorüber, daß Tirol sich seine Zugehörig- frit zu der Habsburger-Monarchie erkämpft hat. ES war ein HM Kampf und der Führer in diesem Kampfe war ein Bauer, ein ffiirt. DaS Eintreten für das österreichische Kaiserhaus, für leinen Väterglauben, für des Landes Freiheiten hat Andreas Hofer i>o8 Leben gekostet und er teilte als Führer

Napoleons. Wäre Tirol dem Franzofenkaiser nicht entgegengetreten, wer weiß wie eS heute auf der Landkarte von Europa auSfehen würde! Gewiß würden andere Ländereinteilungen vorhanden fein und ob es den Deutschen im Jahre 1871 möglich gewesen wäre, daS Deutsche Reich wieder auf- zurichten ist auch eine Frage, die sich heute nicht beantworten läßt. Daher kommt eS auch, daß unsere deutschen Brüder im Reiche solche Verehrung dem Andenken de- Andreas Hofer zollen. In allen des deutschen Reiches

von Toskana mit den drei Erzherzoginnen Margaretha, Agnes und Ger- mana nach Tirol, nach Innsbruck. Auch mehrere hervorragende Mitglieder des HochadelS waren gekommen. Außerdem war der Ministerpräsident Baron Bienerth und LandeSverteidigungS- minister FML. von G evrg i anwesend. Daß der Kaiser die Jahr hundertfeier der Tiroler mit seinem Besuche auSzeichnete, das hat die großen Massen in Bewegung gesetzt. DaS Volk der Tiroler und in erster Linie die bäuerliche Bevölkerung wollte den Kaiser huldigen

auS Anlaß der Hundertjahrfeier, sie wollten ihm, dem gütigen Monarchen, der so harte Schicksalsschläge erleben mußte, den Lebens abend verklären, ihm vor aller Welt, vor allen Leuten aus anderen Ländern, die nach Innsbruck gekommen sind, beweisen, daß daS Tirol von heute, daS Tirol von 1809 ist! Sind auch hundert Jahre ins Land gezogen seit den Tiroler Kämpfen für Gott, Kaiser und Vaterland, so hat sich in Tirol- bodenständiger Bevölkerung nichts geändert. DaS Tirol von heute steht in unentwegter Treue

die Jahrhundertfeier gefallen ist. Die Lüge geht im Lande herum, die Lüge geht außer- landS herum, daß sich jetzt gar manches geändert hätte im heiligen Land Tirol. Die Lüge flüsterte in die Welt hinaus, daß das Tirol von heute nicht mehr fähig wäre, solche Kämpfe, wie sie unsere Vorfahren führten, auSzufechten. Man zischelte, Tirol von heute sei solcher Begeisterung nicht mehr fähig, die die Stege von 1809 errungen hätten. . . . ' Wer am SamStag und am Sonntag in Innsbruck war, wer da sah und hörte, wie das ganze

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.06.1910
Physical description: 8
aber weist nichts davon, daß auch in Tirol die Teuerung stärker als anderswo besteht. Nicht lange vorher verbreiteten die Verbände der Metzger Oesterreichs im ganzen Reiche Kundgeb ungen an die Bevölkerung — auch die Vertreter! der Tiroler Metzger waren unterzeichnet —, in pM-, chen die Negierung und die Parteien aufgefordert werden, der wahnsinnigen, alles verteuernden Agrar politik Einhalt zu tun — die Regierung aber schließt, wie Vogel Strauß, die Augen, und sieht nichts, auch! nichts von der Teuerung

in Tirol. Im Abgeordnetenhaus, in dem es' doch auch, eine Ministerbank gibt — die k. k. Regierung könnte also Kren —, kam es verschiedenemale wegen der Teuerung zu großen sDjebatten, aber die k. k. Regierung sieht und hört nichts und weist auch nichts von einer Teuerung in Oesterreich und auch in Tirol. Am 23. Oktober 1907 brachten die sozialdemo kratischen Abgeordneten Reumann und SchuG Meier eine Interpellation wegen ber herrschen den Kohlennot und -teuerung ein, aber von einer Teuerung in Tirol

weist eine k. k. Regierung Wieder nichts. Tie Sozialdemokraten haben sich aber nicht allein darauf hrschränkt, sie haben auch, um bessere Be dingungen für die Bergarbeiter zu schaffen und die Preissteigerung der Kohlen für immer zu verhindern, dem Abgeordnetenhause einen, die planmäßige Enteignung der Kohlenbergwerke fordernden vollständigen Gesetzentwurf vorgelegt — die k. k. Regierung aber weist nichts von einer Teuerung in Tirol. Vermutlich hat sie angenommen, die Tiroler heizen blost

mit „Tschurtschen". Tier sozialdemokratische Verband des Abgeord netenhauses hat ferner durch den' Abgeordneten Ge nossen Schrammel eine Interpellation gegen die Lebensmittelteuerung einbringen lassen, wodurch die aller schlimmste Rot wenigstens beseitigt worden wäre. In diesem Anträge wird die Regierung auf gefordert, die Einfuhr von gekühltem und gefror- nem überseeischen Fleisch nach Oesterreich zu för dern j— aber eine k. k. österreichische Regierung weiß nichts von einer Teuerung in Tirol

, denn auf dessen Alpen, Matten und Weiden gedeiht das Vieh ja ganz von selbst. In dem Anträge wird weiter gefordert, daß die Zölle auf Ketreide, Hülsenfrüchte und Futtermittel auf Grund des Artikels VIII des Zolltarifes vom 13. Februar 1906 zeitweilig auf die Hälfte ihres durch die Handelsverträge beziehungsweise den autonomen Zolltarif bestimmten Satzes ermäßigt werden. Doch die k. k. Regierung weiß wieder nichts von einer Teuerung in Tirol, pbwohl die Lebensmittel infolge her langen Bergfahrt noch teu rer

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 1 of 8
Date: 11.04.1908
Physical description: 8
, welche in die Kategorie der Zuschläge zu den direkten Steuern oder zur Verzehrungssteuer nicht gehören, sowie zur Erhöhung schon bestehender Auflagen und Abgaben dieser Art ein Landesgesetz erforderlich. Für Tirol findet sich eine analoge Bestimmung im 8 79, nur ist dort ein Allerhöchst genehmigter Landtagsbeschluß, und wenn der Landtag nicht ver sammelt ist, ein Allerhöchst genehmigter Beschluß des Landesausschusses erforderlich. Der § 81 der G. 0. für Vorarlberg enthält analoge Bestimmungen über die Hand- und Zug

dienste wie der 8 78 der G. 0. für Tirol. Im zweiten Absätze des 8 81 der G. O. für Vorarlberg ist jedoch folgende Bestimmung ausge nommen : „Diese Dienste sind in Geld abzuschätzen; insoweit nicht in einzelnen Gemeinden besondere giltige Uebun- gen hinsichtlich der Verteilung solcher Dienste bestehen, hat dieselbe in jenen Gemeinden, in welchen die Vermögenssteuer eingehoben wird, nach Maß gabe der Bestimmungen des § 79, sonst aber nach Maßstabe der direkten Steuern (§ 74) zu geschehen

." Der 8 81 der G. O. für Tirol bezüglich der Einhebung der Sterurzuschläge und anderen Geld leistungen ist gleichlautend wie der § 82 der G. O. für Vorarlberg. Dasselbe gilt bezüglich § 82 für Tirol und 83 für Vorarlberg betreffs der Konkur renzen. Sechstes Hauptstiick. Von der Vereinigung der Gemeinden zur gemeinschaftlichen Geschäftsführung oder zur Besorgung gemeinschaftlicher An gelegenheiten. §8 84 und 85 der G. O. für Vorarlberg sind gleichlautend wie die 88 83 und 84 für Tirol. Nur ist bei Vorarlberg, bezüglich

der gemeinschaftlichen Ge schäftsführung mehrerer Gemeinden die Genehmigung der Statthalterei vom Einverständnisse des Landesausschusses abhängig, während bei Tirol die Statthalterei den Landesausschuß nur zu vernehmen hat. Die im 8 86 der G. O. für Vorarlberg ent haltenen nachfolgenden Bestimmungen kennt die tirolische G. O. nicht. Sie lauten: „Die Besorgung der aus alten Ger.ich.ts- verbänden herrührenden gemeinschaftlichen Ange legenheiten mehrerer Gemeinden und die Verwaltung dieses gemeinschaftlichen Vermögens

. In der tirolischen G. O. ist im 8 85 von den Befugnissen der Bezirksvertretung beziehungsweise des Bezirksausschusses die Rede, welche jedoch der Landes ausschuß ausübt Im 8 87 der G. O. für Vorarlberg ist im ersten Absätze folgende Textierung: „Der Landtag wacht mittelst seines Ausschusses, daß das Stammvermögen und Stammgut der Gemeinden und ihrer Anstalten un geschmälert erhalten werde." Im § 86 der G. O. für Tirol sind bezüglich der Beschlüsse des Gemeinde- ausschuffes, welche der Genehmigung des Landesaus-

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 15.06.1901
Physical description: 10
" zu senden. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht eugenrmme». K >Se»r Vierteljahr. X 1.8O, Halbjahr. X 3.68, ganzjäbr. X 7.LV — Der jprattsmeratiosi»- Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. — Loierr-poKö ritte« etrog j«r Dorhirrri« errtrichtrt werde«. | »erden dankend angenommen und eventuell auch honorirt. 24 . Wniiemnts miM\ jederzeil luigkiiülilllieil. Die Zweitheilung Tirol». Imst, IS. Juni I9VI. K. E. Der tirolische Landtag ist gleich den Landtagen

und die mehr oder minder offen oder geheim irredentistisch gesinnten, nationalen Kreise hauptsächlich aus nationaler Eitelkeit, vielfach aber auch aus geringer Vorliebe für Oesterreich zunächst von Tirol, in der Folge von Oesterreich los kommen. Die herrschenden Signori und Nobili heben als Grundlage ihrer Bestrebungen hervor, daß das „Trentino" von anderen wirthschaftlichen und politischen Gesichtspunkten aus betrachtet werden müsse, als dies hinsichtlich des d utschen Lcmdes- theiles der Fall sei

auf eine staats rechtliche Berechtigung einen Anspruch besitzt. Das Fürstenthum Trient umfaßte zur Zeit seiner Einverleibung mit Oesterreich und Tirol 65 Qua- dratmeilen, während das gegenwärtig von der wälsch tirolischen Bevölkerung bewohnte Territorium nahezu doppelt so groß ist. Dasselbe vereinigte die Ge- richtsbezirke Trient, Civezzano, Pergine, Cavalese, Vezzano, Stenico, Tione und Val di Ledro, weiters die Bezirke Riva, Male, Cles (letztere drei mit Aus nahme einiger Gemeinden), den südlichen Theil

von Trient. Die Grafen von Tirol erwiesen sich aber für die Bischöfe von Trienl als so mächtige Nachbarn, daß der kleine Staat schon im 14. Jahr hundert in ein Abhängigleitsverhältniß zu denselben zu treten gezwungen war. Im Jahre 1363 mußte sich der Trientner Bischof eidlich verpflichten, das Supremat der Herzoge von Oesterreich, beziehungs weise der Grafen von Tirol anzuerkennen. Damit hatte sich thatsächlich schon damals die Einverleibung des Fürstbisthums Trient mit der Grafschaft Tirol vollzogen

. Anfangs des Io. Jahrhunderts residirte in Trient ein vom Grafen von Tirol ernannter Stadt hauptmann, außerdem lag es in dem Belieben des Grafen von Tirol, auch andere feste Plätze des Fürstbisthums mit seinen Truppen zu besetzen. Auch Abgaben mußte dos Fürstblsthum an denselben entrichten. Unter Maria Theresia wurden die gegenseitigen Beziehungen des Fürstbisthums Trient und der Grafschaft Tirol dadurch genau geregelt, daß mit dem Reglement des Jahres 1777 ersteres als inte- grireiwer Theil

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 18
Date: 08.06.1901
Physical description: 18
Summe. Galizien mit 35,042.000 Kronen = 17 2 Perz. Oesterreich unter der Enns . Görz, Gradiska, Istrien, Triest 46,600.000 Kronen = 23 3 Perz. Krain 33,000.000 Kronen = 16 5 Perz. Kärnten 27,800.000 Kronen = 13 9 Perz. Salzburg 15,700.000 Kronen — 7*9 Perz. Steiermark 8,318.000 Kronen = 4 2 Perz. Oesterreich ob der Enns 7,600.000 Kronen — 3-8 Perz. Dalmatien 12,772.000 Kronen — 6 4 Perz. Mähren . Tirol und Vorarlberg . Bukowina . Schlesien 270.000 Kronen — 015 Perz. Ter Gesammtbetrag

. Für Oesterreich ob der Enns 22,771.518 Kronen — 4 7 Perz. Für Dalmatien 12,844 220 Kronen — 2 7 Perz. Für Mähren 11,880.911 Kronen — 2 4 Perz. Für Tirol und Vorarlberg 5,383.371 Kronen = 11 Perz. Für Bukowina 5,181.093 Kronen — 1-1 Perz. Für Schlesien 4,609.400 Kronen — 0 9 Perz. Diese Ziffern, getrennt betrachtet, können jeden falls nicht in dem Maße befriedigen, wie dies hin sichtlich der Gesammtvorlage der Fall ist, weil aus ihnen eine nicht überall zu rechtfertigende Ungleich heit in der Betheilung

der einzelnen Kronländer her- vorgcht. Wir haben natürlich ein spezielles Interesse an den Ziffern, welche Tirol und Vorarlberg betreffen und ein Blick auf dieselben zeigt, wie groß die erwähnten Ungleichheiten sind. Nach Tirol kommen von den 487 Millionen ganze 5,383.371 Kronen. Auch andere Länder haben von der Gesammtsumme verhältnismäßig wenig erhalten. Dort aber ist theilweise kein so großes Bedürfniß für die Vervollkommnung des Bahnnetzes, entweder weil oieses Bahnnetz jetzt schon reichlicher

ausgestaltet, o)er weil Mangel an größerem Verkehr ist. Hinsichtlich Tirols und Vorarlbergs kann jedoch von einem Mangel an Verkehr nicht gesprochen werden. Wenige Kronländer werden diesbezüglich ein Mehr aufweisen; viele würden von Tirol aber bald überflügelt werden, wenn diesem eben nicht die entsprechenden Verkehrswege und Ver kehrsmittel fehlen würden. Der zur Zeit schon von Jahr zu Jahr sich stei gernde und oem Lande eine Einnahmsquelle von eminenter Bedeutung bietende Fremdenverkehr

würde noch viel großartigere Formen annehmen, als dies bisher der Fall ist. Die mit Eisenbahnen wohlver sorgte Schweiz bietet hiefür wohl ein Zeugniß. Und was das Bedürfniß einer Ausgestaltung des Eisen bahnnetzes auch für die am Fremdenverkehr nicht direkt interessirten Kreise, die weitesten Volksschichten, anlangt, so braucht man nur daran zu erinnern, daß Tirol im Jahre 1898 zum Beispiel 11.000 Waggons an Brotfrüchten, großentheils aus Ungarn, einge führt hat und durchschnittlich über 10.000 Waggons alljährlich

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 25.04.1908
Physical description: 16
ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. 17 . Di t Regierung in Tirol. Die noch immer einer entgiltigen Erledigung harrende Wahrmund-Angelegenheit und mehrere andere Umstände ließen es im Interesse der Sache erscheinen, soviel wie möglich in der Presse alles auszuschalten, was zu einer Verschärfung des Kon flikte- zwischen der christlichsozialen und der katholisch-konservativen Partei in Tirol führen könnte. Es wurde auch diesbezüglich

Lande an, in welchem unter anderen auch zur Frage der Einberufung des Landtages „erörternd" Stellung genommen werden soll. Damit diese Erörterung nicht allzu — ein seitig ausfalle, ist es nötig, eine Reihe von Tat sachen vorher feftzusteklen. Im Sinne der Landesordnung für die gefür stete Grafschaft Tirol wird der Landtag von der Regierung einberufen. Diese ill allein verantwortlich für die Einberufung des Landtages. Auf die Einberufung des Landtages haben weder die Parteien

, noch der Landeshauptmann, ins besondere aber nicht eine so kleine Partei wie ! die katholisch-konservative entscheidenden Ein- j Imst, Samstag, den 25. April 1908. fluß. Entscheidung und Einberufung liegt nur in den Händen der Regierung. Wer und wie ist nun heute die Regierung in Tirol? Am 26. März 1906 wurde Baron Schwar zenau, der Vertreter der Regierung in Tirol, von seinem Amte enthoben und ist als Opfer der deutsch-liberalen Politik gefallen. Jahrelang zielte nämlich in Tirol die deutsch- liberale Politik

auf nichts anderes, als auf die Entfernung dieses Statthalters. Die katholisch- konservative Partei war infolge des Kampfes mit den Christlich-Sozialen in Tirol in ihrem Einfluffe geschwächt und nicht mehr imstande, den Statthalter zu halten. Welche Bedeutung dem Sturze des Barons Schwarzenau vom prinziellen Standpunkte aus zukommt, läßt sich wohl am besten aus dem erbitterten Kampfe der Liberalen gegen ihn ersehen. Die Wiener Negierung besetzte hieraus den Statthalter-Posten nicht, sondern wartete den Ausgang der bevorstehenden

Reichsratswahlen ab, um bei der Auswahl des zukünftigen Vertreters der Regierung in Tirol den richtigen und genehmen Mann finden zu können. Die Reichsratswahlen ergaben einen voll ständigen Sieg der chriftlich so zi ale n Partei. Baron Spiegelfeld wurde nun am 28. August 1907 zum Statthalter ernannt. Es steht noch in bester Erinnerung, wie Baron Spiegelfeld eigens zum Reichsratsabgeordneten Schraffl nach Sillian gefahren ist und ihm seine Anerkennung wegen Durchführung der bäuerlichen Organisation gezollt

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 16
Date: 13.05.1905
Physical description: 16
und Abstimmung im Zollausschusfe, wegen welcher er durch Partei gegner in öffentlichen Versammlungen auf das Heftigste angegriffen worden ist. Ein in Tirol be kannter Agitator hat sich bekanntlich den Ausdruck erlaubt, daß „pflichtvergessene Abgeordnete" die Interessen Tirols um einen Judaslohn verraten haben. Bei der von den Parteigegnern kritisierten Abstimmung im Zollausschusfe — dieselbe fand am 25. Juni 1903 statt — handelte es sich um die Annahme oder Ablehnung von 61 Posten des Zolltarifes

und sagte: DerneueZollta ris und der daraus fußende Vertragszoll mit dem Deutschen Reiche bedeutet für das Land Tirol eine außer ordentlich große Gefahr. Ich werde mich ernstlich hüten, zu übertreiben und in aller Ruhe und Objektivität die Folgen dieses Zolltarifes und Vertragszolles für Tirol darstellen. Tirol kommt in eine sehr ernste, in eine sehr kritische Situation; es kommt durch den autonomen Zolltarif einerseits und durch den auf diesem au tonomen Zolltarif fußenden Vertragszoll anderseits

zwischen zwei Mühlsteine, welche seine wirtschaft liche Existenz zu zermalmen drohen. Es ist deshalb die Pflicht eines gewissenhaften Volksvertreters, die Regierung auf den wirklichen Ernst der Situation aufmerksam zu machen. Man kann die äußerst traurigen Folgen, welche der neue Zolltarif und der Vertragszoll mit Deutsch land, der. auf diesem Zolltarife fußt, vorzüglich, in zwei Sätze zusammenfassen. 1. Infolge des neuen autonomen Zolltarifes werden für Tirol die wich tigsten undunentbehrlichsten

Importartikel verteuert. 2. Infolge des Vertragszolles mit dem Deutschen R e i ch e w e r d e n fast alle Ex portartikel Tirols entwertet. Das sind die zwei Marksteine, von welchen aus man die ganze zukünftige wirtschaftliche Lage Tirols überblicken muß. Es ist bekannt, daß der BedarfanGetreide in Tirol nur zu einem Drittel aus der eigenen Produktion gedeckt wird, während zwei Drittel des gesammten Getreides importiert werden. Es werden nämlich jährlich 11.000 Waggons, das sind 1% Millionen Meterzentner

Getreide, nach Tirol eingesührt. Nun wird der Getreidezoll nach dem neuen Zolltarif durchschnittlich um 3 Kronen erhöht. Ich erkläre ausdrücklich, daß ich nicht zu jenen gehöre, welche befürchten, daß die ganze Differenz zwischen den früheren und dem gegenwärtigen Zoll zum Ausdruck kommen wird, welche behaupten, daß wir in Tirol den Meter zentner Getreide künftig um 3 Kronen werden teurer kaufen müssen. Ich kann aber auch nicht der Ansicht jener beipflichten, welche glauben, daß die Getreidepreise

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Tiroler Wastl
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Page 2 of 16
Date: 11.04.1909
Physical description: 16
mich noch net da, scheint er doch nimmer weit zu sein, denn die frommen „Tiroler Stimmen" haben der dummen Divise des Vereines „Tirol den Ti roler n" schon die gewünschte Deutung gegeben, und zwar anläßlich des Bergführertages. Da haben nämlich die verkrachten Altklerikalen beit ersten Versuch ge macht, die Macht der rasch abgewirtschafteten Christ lichsozialen zu ihren Gunsten zu untergraben und dem Verein der Bergführer durch das Beiwort „katho- l i s ch" ihre Merkzeichen aufzubrennen. Tie Bergfüh rer

haben aber Lunte gerochen und sich gewehrt, sich dies „schmückende" Beiwort ausdrängen zu lassen, und die „Tiroler Stimmen" haben daraufhin einen lang- mächtigen Artikel in's Volk gespuckt, in dem es unge fähr geheißen hat, daß in Tirol von jeher der Katholi zismus Trumpf gewesen ist, ganz besonders aber zur Heldenzeit vor hundert Jahren, und daß es somit net mehr als recht und billig ist, die katholische Gesinnung zur heurigen Gedächtnisfeier besonders zu betonen. Aus heurigen Gedächtnisfeier besonders

hält i gesagt, unsere Zeitungsdiurnisten, mit der Beför derung unser Künstler zu ganz bestimmten Chargen. Kaum hat die nun sorgenvoll ausgerungene „Morgen- Ztg." ihren ersten Athemzug getan, hat sie auch schon einen unserer Maler damit zum einzigen Maler von Tirol erhoben, daß sie ihn den Maler von Tirol ge nannt hat. Der so mit einem einzigen, flüchtigen Feder strich über die zahllosen Pinselstriche seiner Kollegen Defregger re. zum einzigen und alleiniger Maler von Tirol kommandierte Mann

Bildhauer ans die gleiche Weise zum einzigen Bildhauer von Tirol erhoben, wogegen der also schwer Getroffene nach dem Vorbild seines Leidensgenossen nichts ändern, sondern im Gegensatz zu ihrer Aufgabe, dem Recht zu seinem Triumph zu verhelfen, nur Un recht auf Unrecht häufen. Uolk$bund=€felei wort dankend ab gelehnt, und zwar sehr mit Recht, denn sintemalen das von Rom seinerzeit erlassene Verbot, nach dem ein Katholik mit einem Protestanten net verkehren darf, nie aufgehoben worden ist, wärs immer

. Das möchten die Tiroler Stimmen aber mit dem Schlußsatz ihres Artikels: „Es gibt nur ein Tirol, darum soll es bleiben, wie es ist: katholisch. In diesem Sinne sind wir für ein kräf tiges: Tirol den Tirolern". Wir aber sind der Mei nung, daß Tirol eben deshalb, weil es nur eines gibt, allen offen stehen soll, die sich an der Schönheit un serer Berge erfreuen wollen, und so wie wir die Frem den net um ihr Glaubensbekenntnis fragen, so sollen auch wir sie mit dem unseren verschonen. ugettd mit dem ttlort

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 1 of 16
Date: 15.12.1901
Physical description: 16
2 K. Die Administration. Rundschau. Znm Statthalterwechsel in Tirol. Die amtliche Verlautbarung vom Statthalterwechsel in Tirol hat folgenden Wortlaut: Se. k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 7. Dezember l. I. den geheimen Rath Franz Grafen Merveldt über sein Ansucheu von dem Amte des Statthalters in der gefürsteten Grafschaft Tirol und dem Lande Vorarlberg unter voller Anerkennung seiner dem Staate mit treuer Hingebung und Aufopferung geleisteten vorzüglichen Dienste in Gnaden

vom 7. Dezember d. I. den mit dem Titel und Charakter eines Sectionschefs bekleideten Ministerialrath im Ministerium des Innern Erwin Freiherrn v. Schwartzenau zum Statthalter in der gefürsteten Grafschaft Tirol und im Lande Vorarlberg zu ernennen geruht. Koerber m. p. Der Wechsel in der Leitung der Statthalterei in Tirol ist jedenfalls auf die Verhältnisse in Wälschtirol und die dortigen Autonomie-Bestrebungen zurückzuführen, welche bei dem Grafen Merveldt auf einen entschiedenen Widerstand

in Tirol ernannt. Als solcher ent faltete erMne eifrige und von Erfolg begleitete Thätigkeit im Dienste Kr Interessen des Landes. Das Schulwesen in Tirol hat unter ihm seine Ausgestaltung gefunden, die Landwirtschaft fand bei ihm eingehende Pflege, die Regulierung von Flüssen und Wildbachverbauungen machten bedeutende Fortschritte und eifrig war Graf Merveldt für die Hebung des Fremdenverkehrs in Tirol thätig. Der neue Statthalter Erwin Freiherr v. Schwartzenau ist noch ein junger Mann. Er wurde

im Jahre 1858 ge boren und studierte an der Theresianischen Akademie in Wien. Hierauf trat er in den Staatsdienst ein und war zunächst der Statthalterei in Tirol zugetheilt, wo er theils in Innsbruck, theils in Meran diente. Baron Gautsch berief ihn 1887 ins Unterrichtsministerium, doch gieng Schwartzenau wieder in den Verwaltungsdienst über und wirkte seit 1891 als Bezirks hauptmann in Neunkirchen in Niederösterreich und seit 1892 ini Ministeriuni des Innern, wo er bald die Leitung des legislativen

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Tiroler Gemeinde-Blatt
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Page 2 of 8
Date: 28.03.1908
Physical description: 8
Desgleichen erscheinen im 8 7 2 der G.-O. für Vorarlberg folgende in der G.-O. für Tirol nicht ent haltene Bestimmungen. Dieser § hat folgenden Wortlaut: „Ausgaben für Einrichtungen, die nur dem Orte und seinen Bewohnern nützen können, wie z B.- für öffentliche Brunnen- und Wasserleitungen für den Ort, für Straßenbeleuchtung, für Pflasterung usw., ferner für Dienstverrichtungen, die nur im Interesse des Ortes liegen, wie z. B. für den Nachtwächter im Orte, sind auf die Ortsbewohner aufzuteilen

werden können." Der § 73 der G.-O. für Vorarlberg deckt sich in seinem Wortlaute mit dem § 71 der G.-O. für Tirol, nur sind nn Punkte 3 noch die Arbeiten neben den Diensten für Gemeindeerfordernisse speziell erwähnt. Der erste Absatz des 8 74 der G.-O. für Vorarlberg ist im Inhalte dem 8 72 für Tirol gleich, im zweiten Absätze ergänzt er sich jedoch durch nachstehenden Punkt: „Zu einem auf die einzelnen Gattungen der direkten Steuern mit verschiedenen Prozenten umzulegenden Gemeindezuschläge ist die Zustimmung des Landesausschusses

und der Statthalterei erforderlich denen es obliegt, die eine solche ve rsch iedenartig e Umlegung rechtfertigenden besonderen Gründe einer Prüfung zu unterziehen." Im § 75 bezüglich der Befreiung von den Zu schlägen zu den direkten Steuern und überhaupt von Gemeindeumlagen ist der Punkt 1 gleichlautend wie jener im § 73 der tirol. G.-O. Im Punkte 2 ist den Seelsorgern und öffentlichen Lehrern die Befreiung nur bezüglich ihres Gehaltes zugesprochen, während die übrigen Bestimmungen des § 73 der tirol

. G.-O. für Vorarlberg keine Geltung haben. Auch der 8 76 G.-O. für Vorarlberg betreffend die Abstimmung der Steuerpflichtigen er scheint gegenüber dem bezüglichen § 75 der G.-O für Tirol in seinen wesentlichen Teilen geändert. Er lautet folgendermaßen: „Für neue Erwerbungen und Unternehmungen welche zunächst die Vermehrung der Gemeinde-Ein künfte zum Zwecke haben, sowie zur Tilgung und Verzinsung eines behufs solcher Erwerbungen oder Unternehmungen aufzunehmenden Darlehens kann der Ausschuß Steuerzuschläge

ist die Bestimmung des unmittelbar vor hergehenden Absatzes ausdrücklich aufzunehmen. Bezüglich der -Vertretung der Wahlberechtigten gelten die §8 4 bis 8 der Gemeinde-Wahlordnung. Die vorstehenden Bestimmungen haben auf die in 8 2 und 3 dieses Gesetzes bezeichneten Gemeinde beschlüsse sinngemäße Anwendung zu finden." Der § 77 für Vorarlberg korrespondiert mit 8 76 der G.-O für Tirol. Der 8 78 der G.-O. für Vorarlberg lautet: „Zuschläge, welche 15 0 P erzent der direkten Steuern oder 15 Perzent

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Unterinntaler Bote
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Page 1 of 12
Date: 01.09.1905
Physical description: 12
. Sonntag, 3. September. Schutzengelfest. Donnerstag, 7. September. Regina. Montag, 4. Septemoer. Rosalia. Freitag, 8. Septembsp. Maria Geburt. Dienstag, 5. September. Laurent I. Samstag, 9. September. Gorgonius. Der Kaiser in Tirol. Im September 1899, anläßlich der Andreas Hofer = j Feier in Passeier, war unser greiser Monarch das letzte Mali in Tirol gewesen. Groß war daher die Freude, als es! hieß, daß unser Jubel-Kaiser heuer wieder nach Tirol kom-! men, werde um als oberster Kriegsherr

an den Manövern! auf den Getänden des Nonsberges teilzunehmen. Wochen-) lang schon wurden Vorbereitungen getroffen, um den Kaiser! nach altem Tirolerbrauch würdig zu empfangen. Und in der Tat, der Empfang in Bozen war des Kaisers und des Landes Tirol würdig. Die Ausschmückung der Stadt war nach übereinstimmenden Berichten prächtig und in den Straßen und Plätzen, durch welche der Kaiser auf seiner Fahrt kommen sollte, geradezu „pompös". Die Stadt Bo zen hat sich als vom echt alttirolischen Patriotismus erfüllt

aus, wieder unter seinen Tirolern weilen zu können. Nachdem sodann der Kaiser den Statthalter Baron Schwartzenau huldvollst begrüßt, wendete er sich zum Landeshauptmann Dr. Kathrein, welcher Se. Maje stät im Namen des Landes mit folgender Ansprache be- ! grüßte: Eure kaiserliche und königliche apostolische Majestät! AÜergnädigster Kaiser und Herr! Im Namen der gefürsteten Grafschaft Tirol erlaube ich mir Eure Majestät als unfern innigst- geliebten Landesfürsten am das Ehrfurchtsvollste zu begrüßen. Tirol ist glücklich

durch diesen neuen Besuch Eurer Majestät ausgezeichnet zu werden. Möge der Aufenthalt im Lande und der warme Em pfang vonseite der Bevölkerung, der Gemeinden und Korporationen Eure Majestät überzeugen, daß im Lande Tirol die angestammte Liebe und die innige Verehrung für Eure Majestät und das Allerhöchste Kaiserhaus unverändert ^ortbeftc^t und das wir Nachkommen in diesen patriotischen Tugenden unfern Vorfahren in keiner Weise und bei keiner Gelegenheit nackstehen. Das ist unsere Freude und unser Stolz

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