1,613 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_282_object_3836315.png
Page 282 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
262 III. § 3 - — Tiroler Lanaesgesinnung in Bozen und Meran. und dann „eine verslöllte Aktion", d. h. eine theatermäßige Vorführung des Kampfes zwischen „Tirkhen und deutschen"d) Man betrachtete also damals in Tirol die österreichische Heeresmacht kurzweg als zur deutschen Nation gehörig. Die Bevölkerung des deutschen Etschlandes hat sich in ihrer Gesamt heit stets als ein Kernstück des deutschen Landes Tirol gefühlt und be währt. Von hier hat ja die Bildung der Grafschaft Tirol ihren Ausgang

ge nommen, Meran hat den Rang der Landeshauptstadt sich förmlich verbriefen lassen, als der wirkliche Sitz des Hofes und der Regierung bereits nach Innsbruck verlegt worden war. 2 ) Das Schloß Tirol bei Meran war das Hauptschloß des Landes, sein Besitz galt als Wahrzeichen der Landesherrschaft. 3 ) Das bäuerliche Aufgebot des Burggrafenamtes fühlte sich als Kern der Wehrkraft des Landes. Als im Jahre 1809 vor der Berg-Isel-Schlacht Andreas Hofer an die Unterführer die Frage stellte, welche Abteilung

den Angriff auf den Feind eröffnen solle, trat der Führer der Schützenkompagnie vom Dorf Tirol, der Bauer Jakob Klarer, vor und betonte, daß diese Ehre des .Vorstreites von jeher den Schützen von Dorf Tirol, gebühre, offenbar deshalb, weil in dessen Gemar kung das. Stammschloß-des Landes gelegen war. 4 ) So stark war in jener Bauernschaft das Gefühl der Wehrhaftigkeit und der Verbundenheit mit dem Schicksal der Heimat entwickelt. Übrigens hat bereits im Jahre 1735, als infolge des damaligen österreichisch

-französischen Krieges Tirol von Süden bedroht war, das Schützenaufgebot des Landgerichtes Meran gegenüber jenem von Bozen behauptet, daß ihm als „Leibkompagnie" der erste Rang und damit das Recht des ersten Auszuges gegen den Feind zustehe.®) Auch von der Stadt Bozen, die ja auch Ende des 13. Jahrhunderts der Grafschaft Tirol angefügt worden ist, ist keine andere als jederzeit anhängliche und treue Haltung gegenüber dem Lande Tirol, dem Hause Österreich und damit dem alten Deutschen Reich bekannt

Landschaft den Abgesandten des Kaisers Sigmund im Jahre 1415, als dieser nach Verhängung der Reichsacht über den Herzog Friedrich von Österreich-Tirol die Huldigung forderte, erklärt haben: Sie, nämlich die Landschaft habe nach altem Rechte niemanden zu schwören als dem, der Herr des Schlosses Tirol sei. Freilich findet sich diese Erzählung erstmals erst in der um 1650 von Brandis verfaßten Geschichte der Landeshauptleute von Tirol, damals aber war diese Anschauung jedenfalls in Geltung (Jäger, Landständ

1
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_76_object_3834707.png
Page 76 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
58 Die Bildung der Grafschaft Tirol und das Einströmen deutscher Leute ins Etschtal südwärts der früheren baye- risch-langobardischen Stammesgrenze sehr begünstigt worden. Das Für stentum Trient war so damals politisch als ein Verbindungs- und Übergangs gebiet zwischen Deutschland und Italien gedacht und auch volklich nahm es sehr stark das Gepräge eines Mischgebietes an, wenn auch die romanische Unterlage im Süden wenigstens zahlenmäßig auch damals die Oberhand behauptet haben dürfte

. b) In der Mitte des 13. Jahrhunderts tritt in den staatlichen Verhältnissen des Etsch-Inn-Gebietes ein bedeutsamer Umschwung ein. Die Macht der Bischöfe von Brixen und Trient mußte vor jener der Grafen von Tirol zurückweichen, diese, ihre Lehensträger, wurden die eigentlichen Landes herren des Gebietes. Dasselbe setzte sich aus den Grafschaften, die wir oben erwähnt haben, zusammen; bei dem Aussterben der Grafen von Andechs und jener von Ulten um 1250 erwarben die Grafen von Tirol auch noch deren Besitz

an Grafschaften im Unterinntal, Pustertal und Oberinntal. Gleich nachher tritt für das ganze derart gebildete Herrschafts gebiet der Grafen von Tirol urkundlich zum erstenmal in den Jahren 1256 und 1271 der einheitliche Landesname „Grafschaft Tirol" auf. 1 ) Diese ver größerte sich damals und in der nächsten Folgezeit auch noch weiter nach Süden. Denn Graf Meinhard von Tirol und seine Nachfolger nötigten die Bischöfe von Trient, ihnen auch noch den nördlichen Teil der alten Grafschaft Trient

, das war vor allem die Grafschaft Eppan- Ulten, ferner die Gerichte Haltern, Tramin, Enn (Neumarkt), Salurn, Königsberg (St. Michael-Lavis), Kronmetz, Fleims und Flavon am Nons- berg in Form von Belehnungen abzutreten. 2 ) Der damalige deutsche König Rudolf von Habsburg hat diese Verschiebung der bisherigen Machtverhältnisse im Etschgebiete zugunsten des Grafen Meinhard von Tirol um so mehr gewähren lassen, als dieser einer seiner wertvollsten Anhänger vom Beginne seiner Regierung an gewesen war. Auch später hat das deutsche

Königtum kaum mehr in diese Verhältnisse eingegriffen. König Albrecht I. hat im Jahre 1305 anläßlich der Verleihung der Ver kehrsregale die Grenzen der Grafschaft Tirol als eines nach innen und außen abgerundeten und gefesteten Landesfürstentums neu bestimmt, und zwar als südliche den „fluvius dictus Eveys", d. i. der deutsche Name für den Avisio. 3 ) Weiter südwärts blieb das so verkleinerte Fürstentum i) Stolz IV, S. 424 f. -) Die näheren Belege für die politische Angliederung dieser Gerichte

2
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_50_object_3834660.png
Page 50 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
sein Augenmerk gerichtet hat. Auch die politisch ökonomischen Landesbeschreibungen und die volkskundlichen Arbeiten, die über Tirol seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als ein neuer Zweig der Literatur zum Teil im Druck erschienen sind, behandeln die nationale Gliederung der Bevölkerung, wenn überhaupt, nur ganz allge mein, etwa in dem Sinne, daß eben im untersten Süden des Landes Ita liener, sonst Deutsche sitzen. 1 ) Eine rühmenswerte Ausnahme hiervon macht nur das im Jahre 1763 vollendete Werk

von S. P. Bartolomei über die deutschen Sprachinseln in Welschtirol, diese werden hier nach Wesens art und Ausdehnung genau beschrieben. 2 ) Die Volkszählungen, mit denen in Tirol wie in ganz Österreich um dieselbe Zeit, im Jahre 1753 zum erstenmal, begonnen wurde, berücksich tigen noch lange Zeit die Sprache und Volksart nicht. Es fällt das auf, weil Konfession, Altersstufen, Geschlecht und sogar Standeszugehörigkeit gezählt wurde. 3 ) Im Jahre 1802 ordnete die österreichische Staatsregie- v ) So sagt

eine nur handschriftlich überlieferte, aber gut bearbeitete Landesbeschreibung von Tirol, die um 1760 verfaßt worden ist, über die Nationalität nur so viel: „Gegen Welsch land (Italien) ist die Sprache welsch, drey Teile des Landes erkennen aber das Teutsche als ihre Muttersprache an." (Die Handschrift liegt IFerd. Dip, 1194 und ist wahrscheinlich identisch oder verwandt mit jener Beschreibung des Landes Tirol, die ein Baron Buol im Jahre 1759 im Auftrag der Kaiserin Maria Theresia zum Unterricht ihres Sohnes Josef

ver faßt hat und ebenfalls nur handschriftlich überliefert ist, vgl. Inventars österr. staatlicher Ar chive 1, 37.) — Anton Roschman sagt in seiner um 1740 entstandenen Beschreibung von Tirol: „Die gef. Grafschaft Tyrol böftet gleichsam das Welschland mit dem Teutschen Reich als beyder natürlicher und unüberwindlicher Vormauern zusammen, wie dann beede Sprachen nach denen Angrenzungen in Übung sind." (Druck 1740, IFerd. Bibi. DipauL 631.) — Job. Hauckh, Leitfaden zum Kenntnisse der gef, Grafschaft

Tirol (1793) und J. Rohrer, Die Ti roler (1796) sprechen (S. 58 u. S. n) nur allgemein von dem „deutschen Bauer“, und „jenem der südlichen Gegend" im Gegensatz dazu, sowie von dem „Wälschtiroler“. In einem 1806 verfaßten Bericht des Baron Longo (IStA. Cod. 172) ist die Rede von „Deutsch- und Wälsch- tirol“. P. Wolf, Geschichte, Statistik und Topographie von Tirol (München 1807) sagt S. 195 über die Nationalität nur so viel: „Tirol wird eigentlich, von zwei verschiedenen Nationen, von Deutschen

3
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_238_object_3836228.png
Page 238 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
werden solle. 1 ) Es war also die Vorstellung einer bestimmten und zwar der deutschen Amts- und Gerichtssprache für Tirol nördlich Lavis bzw. Saturn damals bereits herausgebildet. Andererseits erfuhr der Sprachgebrauch bei den Landesbehörden für Tirol eine wesentliche Ausdehnung, als 18O3 das geistliche Fürstentum Trient mit seinem vorwiegend italienisch bevölkerten Gebiete mit dem Kaisertume Österreich vereinigt und dessen Verwaltungs behörden, insbesondere dem k. k. Gubernium in Innsbruck

der Wiedererrichtung der österreichischen Herrschaft in Tirol im Jahre 1814 das Italienische neben dem Deutschen als zweite Landessprache für Tirol eingeführt und durch die konstitutionellen Verfassungen von 1848, 1860 und 1867 ist diese Auffassung durchaus bekräftigt worden. 2 ) Zu Anfang des 19. Jahrhunderts gaben schon die Gebietsänderungen in der napoleonischen Epoche Anlaß zu Sprachenverordnungen. Die Regierung des Königreiches Italien (1810 bis 1813) verfügte, daß bei den Ämtern des Distriktes Bozen neben

der italienischen Staatssprache auch die deutsche Sprache verwendet werden dürfe, aber nur innerhalb einer Übergangszeit von sechs Jahren, 3 ) Gleich nachdem das Gebiet von Süd tirol, das als Dipartimento Alto Adige zum Königreich Italien gehört hatte, im Herbste 1813 von den österreichischen Truppen besetzt worden war, verfügte der österreichische Hofkommissär Roschmann, daß die Behörden dortselbst mit den deutschen Gemeinden und deren Bewohnern in deutscher Sprache zu verkehren hätten. 4 ) Das bezog sich wohl

hauptsächlich auf die deutschen Minderheiten in Welschtirol, selbstverständlich trat im Gebiete nördlich von Salurn das Deutsche als innere und äußere Amts- b S. oben Bd. I, S. u8f.; II, S. 149. Diesen Band oben S. 55, Anm. 3. 2 ) S. dazu oben Bd. I, S. i2if und Bidermann, Die Italiener im tirol. Provinzial- verbande S. 46t. Die Provinzialgesetzsammlung für Tirol ist seit 1814 doppelsprachig, deutsch und italienisch, in Druck gegeben worden, bei den Landtagsverhandlungen war der Gebrauch der italienischen

Sprache seit 1848 förmlich zugelassen. Über den Sprach gebrauch der Behörden in Welschtirol seit 1848 s. auch Reut, Das Nationalitätenrecht in Welsch tirol, S. 19 ff. 3 ) S. oben Bd, I, S. 122. — F. Hirn, Tirol 1809 bis 1814, S. 301, erklärt diese Verord nung mit ihrer 6 jährigen Gnadenfrist als eine Tat besonderer Gerechtigkeit der italienischen Regierung gegenüber der deutschen Minderheit, Es ist mir nicht sicher, ob Hirn dies ironisch oder ernst gemeint hat und ob er damit vom damaligen

4
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_33_object_3835835.png
Page 33 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
Bozen-Gries, Mölten, Sarntal, Ritten (auch Stein am Ritten), Villanders, Deutschnofen, ferner die Gerichte Neuhaus (Terlan), Jenesien, Wangen und Karneid, die wieder von den erstgenannten größeren Landgerichten sich abgesplittert haben. 1 ) Die Grafen von Tirol, insbesondere Meinhard II. (1258 bis 1295), verfolgten als Hauptziel ihrer Politik, sich zu möglichst selbständigen Herren (Fürsten) der ihnen von den Hochstiften Brixen und Trient zu Lehen- und Vogteirecht übertragenen Grafschaften

zu machen. In dem offenen Kampfe, der sich hierüber insbesondere zwischen Graf Meinhard II. von Tirol und den Bischöfen von Trient seit 1270 entspann, gelang es jenem, die noch bischöflich gebliebenen Gerichtsämter im Bereiche der alten Graf schaft Bozen an sich zu ziehen und diese sich allein und gänzlich untertan zu machen, die weltliche Herrschaft des Bischofs von Trient daraus zu verdrängen. Seit 1280 erscheinen die obengenannten Gerichte durchwegs in die alleinige Verwaltungsorganisation der Grafschaft Tirol

einbezogen. 2 ) Dabei blieb es mit Ausnahme der Altstadt von Bozen auch, als in den Jahren 1302 und 1307 ein formeller Frieden zwischen den Söhnen Mein hards II. als Landesfürsten von Tirol und dem Bischöfe von Trient ge schlossen wurde. Damit war also das Gebiet von Bozen der Grafschaft Tirol rechtsförmlich einverleibt, die alte Lehenshoheit des Hochstiftes Trient für die Herrschaft Greifenstein, die die Tiroler Landesfürsten auch weiterhin anerkannten, hat nur formellen Charakter gehabt. In jenem Kampf

Graf Meinhards von Tirol mit Trient um die Landes hoheit im Gebiete von Bozen werden nationale Motive nicht ge äußert, und waren wohl auch nicht unmittelbar gegeben und bewußt, denn auch der Bischof Heinrich von Trient war Deutscher von Geburt und Lebensgang. 3 ) Die Bewohner von Bozen, Adel, Bürger und Bauern, waren Deutsche, wie unsere Feststellungen im nächsten Abschnitt zeigen werden. Daß jene Bürger von Bozen im Jahre 1277 bekundeten, Graf Meinhard von Tirol habe gegen sie als Untertanen

des *) Wie nächste Anmerkung. 2 ) Alles nähere über die Geschichte jener einzelnen Gerichte und ihre Vereinigung mit dem Fände Tirol werde ich im 2. Teile meiner hist.-pol. Landesbeschreibung von Tirol bringen. Vorderhand s. meine Erläuterung zum historischen Atlas der österreichischen Alpenländer und dessen Karten (Abt. Deutschtirol 1910). s ) S. Bd. I, S. 54, Z. 4 von unten. 4 ) Dies tut Battisti wie oben Bd. 1, S. 64 bereits näher angeführt. — Die Bekundung der Bozner s. unten § 5, Reg. 30 a.

5
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_119_object_3834785.png
Page 119 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
dem Viertel an der Etsch und dem Hochstift Trient. 101 15. Jahrhunderts 1 ), wieder unmittelbar der Grafschaft Tirol einverleibt, sie hießen die „Welschen Konfinen", weil sie an der äußersten Grenze gegen Welschland lagen und auch selbst eine vorwiegend welsche Be völkerung hatten. Ohne Rücksicht auf dieses Gebiet bezeichnet ein landes fürstliches Ausschreiben vom Jahre 1560 noch den Avisio als Grenze der Grafschaft Tirol gegen das Fürstentum Trient. 2 ) In einem Auszuge zur Tiroler

Landesordnung, die in Merians Beschreibung der Grafschaft Tirol (1649) enthalten ist, wird gesagt, daß im ganzen Lande an der „Etsch unz an den Eves und Ulis" nur das Landgewicht und kein welsches Gewicht gebraucht werden dürfe, 3 ) In den Beschwerden der Stadt Bozen vom Jahre 1525 wendet sich diese dagegen, daß aus Fleims, Nefis (d. i. dem unteren Avisiotal) und anderen Orten das Holz ins Welschland verführt und dadurch in ihrer Gegend an diesem wichtigen Bedarfe Mangel entstehe. „Gartsee (Gardasee

zum Forstknecht (d. i. Forstaufseher) an der Etsch dessen Amtssprengel so bestimmt wird: „In allen Tälern und Gerichten von Standers (Schlanders im Vintschgau) hinab bis an Neves" (Lavis). 3 ) § 12. Die Zurechnung der Grafschaft Tirol als Ganzes (samt Trient und den Welsdien Konfinen) zu Deutschland im staatsrechtlichen Sinne, Die in den § 10 und 11 mitgeteilten Belege bezeichnen also den Avisio einerseits als Grenze zwischen Deutschland und Italien im Sinne von Sprach- und Volksgebieten und andrerseits

als politische Grenze zwischen der Gefürsteten Grafschaft Tirol und dem Fürstentum Trient. Es ist aber hier noch zu bemerken, daß die Grafschaft Tirol auch als Ganzes, also mit den Welschen Konfinen und mit dem ihr konföderierten Fürstentum Trient zu Deutschland gerechnet worden ist. Es ist allerdings hierbei nicht immer und nicht von vornherein zu erkennen, ob in diesem letzteren Bezüge Deutschland in staatsrechtlichem oder in volklichem Sinne gemeint ist. Wahrscheinlich hat man häufig an diesen Unterschied

gar nicht recht ge dacht, sondern da einerseits Tirol mit Trient und Brixen staatsrechtlich zum Deutschen Reiche im engeren Sinne gehörte, andrerseits Tirol (und Brixen) zum größten Teile auch volklich deutsches Land war, so ließ man den welschen Teil einfach mit eingehen. Dennoch darf man aber heute b S. oben S. 59 f., § 6b. b Reich II, 8. 56. 3 ) IFerd, Dip. 917, S. 136. b AT. 3, 97 u. 137, TW. 4. 14. b Wopfner, Allmendregal der Tiroler Landesfürsten S. 164.

6
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_20_object_3835812.png
Page 20 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
Verzeichnis der Literatur. XIX — —i Aus Bozens Vergangenheit im Sehlem Bd. i, S. 258 f,, Bd. 2, S. 143 f., Bd. 3. S. 7 f.. Bd- 5 . S. 339 f. (1920 ff.), Wackerneil J. E., Beda Weber und die tirol, Literatur in Quellen und Forschungen zur Geschichte, Literatur und Sprache Österreichs Bd. 9 (1903). — —. Altdeutsche Passionsspiele aus Tirol, ebenda Bd. 1 (1897). — —, Ludwig Steub, Adolf Pichler und der Tiroler Sängerkrieg in Forschungen und Mit teilungen zur Geschichte Tirols Bd. 13 (1916), S. 189

ff. Weber Beda, Das Tal Passeier und seine Bewohner, 2. Aufl., bearb. von Ad. Schatz 1902. — —, Die Stadt Bozen und ihre Umgebung (1849). — —, Meran und seine Umgebung oder das Burggrafenamt in Tirol (1845). Winkler W., Statistisches Handbuch für das gesamte Deutschtum (1926). Wolkenstein M. S., Chronik von Tirol (Handschrift 1600), s. Bd. 1, S. 31, Anm. 4. Wopfner H., Zur Geschichte des tirol. Verfachbuches in Beiträgen zur Rechtsgeschichte Tirols (Festschrift zum 27. deutschen juristentag) 1904

. “ —. Beiträge zur Geschichte der freien bäuerlichen Erbleihe Deutschtirols (1903). Zahn J., Codex Dipl. Austriacus-Frisingensis in Font. rer. Austr. Bd. 31, 35 und 36 (1870 ff.). Zingerle O., Meinhards II. Urbare der Grafschaft Tirol in Font. rer. Austr. Bd. 45 (1890); diese Ausgabe enthält einige Südtiroler Ämter nicht, eine auch von O. Zingerle an gefertigte Abschrift der vollständigen, im Hauptstaatsarchiv München befindlichen Fassung dieses Urbars besitzt die historische Kommission des Ferdinandeums

7
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_16_object_3834598.png
Page 16 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur. XVII Solch joh., Ist die Brennergrenze eine natürliche Grenze? TH., z/6 H. (1924). Staffier J. J., Tirol und Vorarlberg, topographisch und statistisch, Innsbruck 1839. Steinhäuser W., Die Ortsnamen in Südtirol, Schriften des Instituts für Statistik der Minderheitsvölker an der Universität Wien, hrsg. von Winkler, 5. H. (1926). ,Stolz Otto I = Geschichte der Gerichte Deutschtirols, AöG., 102. Bd. (1913). — II — Politisch-historische

Landesbeschreibung, 1. Teil: Nordtirol, AöG., 107. Bd. (1926). (2. Teil: Südtirol, in Bearbeitung.) — III = Stimmen des Deutschtums aus dem alten Tirol, deutsche Kultur in der Welt, 7. Jahrg., Nr. 1/4, 1921 (12, Sonderheft „Südtirol"). — IV = Begriff, Titel und Name des tirolischen Landesfürstentums in ihrer geschicht lichen Entstehung, Schlernschriften, 9. Bd. (1925). — V = Land und Volk von Tirol im Werden des eigenen Bewußtseins und im Urteil älterer Zeitgenossen, TH., III/IV. H. (1923). Straganz Max

, Mitteltirol deutsches Gebiet, Innsbruck 1919 (SA. aus N. Tiroler Stimmen 1919, Nr. 45—48, 60—64). Tappeiner F. I = Studien zur Anthropologie Tirols, Innsbruck 1883. — II — Die Abstammung der Tiroler und Räter auf anthropologischer Grundlage in Bei träge zur Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte von Tirol, Festschrift der deut schen anthropologischen Gesellschaft, Innsbruck 1894, und SA. Told G. I — Die Körpergröße der Tiroler und Vorarlberger, SA. aus den Mitteilungen der anthropologischen

Gesellschaft in Wien, Bd. 21 (1891), S. 69 ff., mit Karte. — TI = Physische Beschaffenheit der Bevölkerung von Tirol nncl Vorarlberg im Band „Tirol" der „Österr.-Ungar. Monarchie in Wort und Bild", S. 229 ff. (Wien 1893). ’ Voltelini Hans v. I = Das welsche Südtirol, Erläuterungen z. hist. Atlas der österr. Alpen- ; länder I/3 (Wien 1919). — II — Beiträge zur Geschichte Tirols (eigentlich eine Geschichte der kirchlichen Ver fassung und Verwaltung des Bistums Trient im Mittelalter), ZFerd

. 33. und 35. Bd. (1889 ff.). — AT. = Acta Tirolensia, 2. Bd.: Die Südtiroler Notariatsimbreviaturen des 13. Jahr hunderts (1899). Weber Beda, Das Land Tirol, ein Handbuch für Reisende, Innsbruck 1837 ff. Weber S,, Sacerdoti italiani nell’Alto Adige AAAd., 7. Bd. (1912). Wieser F. v. (als Verfasser ungenannt). Die Südgrenze von Deutschtirol, Innsbruck 1918. ' Winkler Wilhelm, Deutschsüdtirol im Lichte der Statistik, Schriften d. Inst. f. Stat. d. Minderheitsvölker an der Universität Wien, 4. H. (1925). ■Witte Hans

8
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_307_object_3836365.png
Page 307 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
287 Die besonderen Leistungen der Tiroler im Weltkrieg. Da möcht' sein Heim jetzt bauen Verrat! — In deutschen Landen Mit räuberischer Tat Ist heil’ger Zorn erwacht, Der Welsche, der Vertrauen Spar, Welscher, deine an en, Uns lohnte mit Verrat. Wir stellen uns zur c ac Tirol will schwarz-gelb bleiben! Des deutschen Schwertes Schlag Wird dir den Traum vertreiben, Daß du erkennst den Tag. Die aus Tirol ausgehobenen Truppen des Heeres, der Landwehr und des Landsturmes, auch letzterer

bis zur gesetzlichen Altersgrenze von 42 Jahren, waren sofort heim Ausbruch des Krieges mit Rußland dorthin geführt worden. 1 ) Die großen Verluste bei diesen Kämpfen hatten schon m bedeutendem Maße die im Lande vorhandenen Ergänzungsmoglichkeiten in Anspruch genommen. So standen bei Ausbruch des Krieges nrn a len in Tirol nur die zahlenmäßig schwachen ständigen Besatzungen aer Festungs werke, ferner einige Heerestruppen aus nichtdeutschen Gegenden der Mon archie. Aus dem Lande selbst wurden als letzte Reserve

die sogenann en Standschützen aufgeboten. Das waren im Kerne die Mitglieder der irei- willigen Schießstände, von welchen fast in jeder Gemeinde einer es an und die schon seit langem in Tirol als Sammel- und Pflegestätten er re willigen Landesverteidigung staatlich gefördert, durch das jese z von 1913 neuerdings in diesem Sinne eingerichtet wurden. Bald nach des russischen Krieges wurden diese Standschützenabteilungen nac e meinden und Gerichtsbezirken formiert und überall in Deutschtirol^meldeten

, völlig frischen Heeres angehörten, mit Erfolg a gewe r Erst in den folgenden Monaten konnte dann die österreichisc e eeres leitung die tirolischen Heeres- und Landwehr truppen, Kaiser jager un !) Das im Jahre 1913 erneuerte Landesverteidigungsgesetz von Tirol (L.G.ßl. WiL 8. 103 ff-) hatte zwar die seit alters in Tirol gültige Bestimmung, daß die Landess _ und der Landsturm grundsätzlich nur zur Verteidigung Tirols zu verwen en seien, e ^ ' aber zugleich die Einschränkung hinzugefügt: Soferne

das Land in einem nege _ mittelbar bedroht werde, so können jene Streitkräfte zur Verteidigung es eic e reich-Ungarn) auch anderswo mit Zustimmung des Landtags herangezogen, .. im Verzüge, vom Kaiser als obersten Kriegsherrn auch gegen nachträg ic e rrffehen den Landtag beordert werden. Dieser Fall wurde bei Ausbruch des Krieges 1914 2 ) Über dieses Aufgebot der Standschützen Näheres in der Festschrift „Osttirol , 1925. 8. 42 f. und bei Kletus Pichler, Der Krieg in Tirol 1915/16 (1924

9
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_287_object_3836325.png
Page 287 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
Zugehörigkeit zu Tirol, an den König von Bayern die Bitte richteten, sich für ihr Verbleiben unter seinem, als einem deutschen Staate einzusetzen, so ähnlich auch die Stadt Bozen. Ihr Magistrat richtete am 23. Februar 1810 an die bayerische Hofkommission eine Eingabe, in welcher die Umtriebe, Bozen unter das Königreich Italien zu bringen, zurückge wiesen werden und erklärt wird: „Die Bewohner der Stadt Bozen sind durch wegs von dem Wunsche beseelt, mit dem übrigen Tirol ungeteilt bei der Krone Baierns

zu bleiben.“ 1 ) Man sieht, wie die Stimme des geschichtlichen Bewußtseins wieder die Oberhand erhalten hat, wobei Andreas Dipauli, der selbst früher Magistratsrat von Bozen gewesen war, stark mitgewirkt hat. Als sich dann das Gerücht verbreitete, Bayern werde das ehemalige Tirol südwärts bis zur Brücke von Lavis behaupten, ward es in Bozen mit freudiger Spannung aufgenommen und in eine Form gegossen, welche die Auffassung von der nationalen Rückwirkung dieser Maßnahme eindring ich andeutet, nämlich

„Bozen bleibt deutsch". 2 ) Besonders bezeichnend ist aber die Eingabe, welche die Gerichte des unteren Eisacktales, Gufidaun, Villanders und Kastelruth und Wolkenstein damals (1810) an den König von Bayern gerichtet haben, um die Zerreißung des deutschen Tirol und die Angliederung des südlichen Teiles desselben an das Königreich Italien zu verhindern. Die Eingabe ist zwar nur von den Vorständen der Gerichtsämter unterfertigt, einer von ihnen, Anton Gasteiger, Richter von Villanders

) ist jenes Gesuch auch nicht lediglich auf dem Schreibtische eines der Unterzeichner entstanden, sondern der Richter Stainer habe damit den Wunsch „der ß Die Eingabe der Stadt Bozen ist vollinhaltlich abgedruckt bei Hörmann (ungenannt). Tirol unter der bairischen Regierung, S. 463 f. — Über diese Haltung der Stadt oz^n im Zusammenhang der Zeitereignisse s. J, Hirn, Tirol 1809, S. 815, Voltelini, Tiro er u stand 1809, S. 301 und F. Hirn, Tirol 1809 bis 1814, S, 37 f., doch hebt insbesondere letzterer

die nationalgeschichtliche Bedeutung dieses Stimmungsumschwunges in Bozen nie ge bührend hervor. 2 ) S, Simeon er, Gesch. v. Bozen, S. 768. ^ 3 ) Schmölzer, A. Hofer und seine Kampfgenossen, S. 73; Hirn, Tirol .1809, S. 851. „Zur Erinnerung an A. v. Gasteiger", Druck 1860, 39 S.

10
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_125_object_3836009.png
Page 125 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
Bischof von Trient Egno, der selbst jenem Hause entstammte, jsah sich genötigt, die Grafschaftsrechte desselben wieder als Lehen den i Grafen von Tirol zu verleihen. 1 ) Diese hatten, wie wir eben hörten, bereits die Grafschaft Vinschgau und damals auch schon die Grafschaft Bozen im Eisack- und Inntal inne. Durch die Vereinigung dieser älteren Grafschaften unter einem Grafenhause entstand die neue einheitliche „Grafschaft Tirol“ als ein eigenes Land und Landesfürstentum des Deutschen Reiches

. 2 ) Die Regierungsaufgaben, welche nunmehr den Grafen von Tirol als Landesfürsten gestellt waren, erforderten es, für die in der Grafschafts gewalt wurzelnden Befugnisse der politischen, der Steuer-, Burg- und Ge richtsverwaltung eigene Amtsstellen zu schaffen, deren Sprengel bis zu einem gewissen Grade durch die bisherige Gliederung der Grafschaften bedingt waren. Hier im Kerngebiete ihres Landesfürstentums übertrugen die Grafen von Tirol diese Aufgabe dem von ihnen eingesetzten Befehlshaber oder Burggrafen

ihres Residenzschlosses Tirol, der unter dem ins La teinische übersetzten Titel „praefectus urbis Tyrolis“ seit 1160, unter dem Titel „burgravius“ seit 1230 vorkommt. Für die Geschäfte der Recht sprechung war ihm ein eigener Richter an die Seite gegeben, 124g erst mals erwähnt als „jusficiarius in Merano", später als Landrichter in Meran. Der genaue Umfang des Sprengels dieser Beamten, „purcgraviatus Tyrolis“ oder Burggrafenamt von Tirol und des diesem entsprechenden Land gerichtes Meran ist seit dem Ende

des 13. Jahrhunderts urkundlich festzustellen. Es gehörten nämlich zu ihm die alten Pfarrgemeinden und Schrannen, d. h. Gerichtsgemeinden Naturns, Algund mit Plars, Tirol, Riffian, Mais, Hafling und die Stadt Meran, die zusammen das Landgericht 4 Nachweise bei Stolz, AöG. 102, S. 160 ff. 2 ) Vgl. Stolz, Begriff und Titel des tirol. Landesfürstentums, VFerd. 9, S. 423 f. 1253 „Dominium comitis Tyrolis"; 1271 „Comitatus et dominium Tyrolis" sind die ersten derartigen Erwähnungen. Verhältnismäßig früh und bisher

11
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_14_object_3834595.png
Page 14 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
, ebenda 1916. Battisti Carlo, Studi di storia linguistica e nazionale del Trentino, Firenze 1922. ! Bidermann H. J. I = Die Nationalitäten in Tirol und die wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung, Forschungen zur deutschen Landes- und Volkskunde, H. 7, Stuttgart : 1886. : — II = Die Italiener im tirolischen Provinzialverbande, Innsbruck 1874. I '— III — Die Romanen und ihre Verbreitung in Österreich, Festschrift der Universität 1 Graz 1877. Bonelli Ben., Notizie istorico-critiche . , . della chiesa

di Trento, 1760 ff. ! Bruckner W., Die Sprache der Langobarden, Quellen und Forsch, z. Sprache u. Kultur- ' geschichte d. german. Völker, 75. Bd, (1895). Censimento della populazione del Regno d’Italia 1921 II. Venezia Tridentina, Roma 1925. Chronik der Abtei St. Georgenberg in Tirol (von Pockstaller, ungenannt), Innsbruck 1874. ! Dengel Ph. J. I = Berichte von Bischöfen über den Stand ihrer Diözesen FMGT. 4. | — II — Die Südgrenze Deutschsüdtirols nach Berichten von Italienern, Tiroler Anzeiger 1919

SA. Durig Jos., Die staatsrechtlichen Beziehungen des italienischen Landesteiles von Tirol, Programm der Realschule Innsbruck 1863/64, Egger Jos. I — Die ältesten Geschichtschreiber Tirols, Programm der Realschule Inns bruck 1866/67. 1 — II — Die Barbareneinfälle in die Provinz Rätien, AöG., 90. Bd. | Ettmayer K., Die geschichtlichen Grundlagen der Sprachenverteilung in Tirol, MIöG., • Ergbd. 9. Gamillscheg E., Die romanischen Ortsnamen des Untervintscbgau, Festschrift zum 19. Neuphilologentag, Berlin

1924, SA. Garber J„ Die Reisen des F. Fader durch Tirol 1483/84. Schlernschriften, 3. H. (1923). J Grabmayr K., Südtirol, Land und Leute vom Brenner bis zur Sälurner Klause (Samm- 1 lung Männer und Völker), Berlin 1919. Hirn Ferd., Geschichte Tirols von 1809—1813, Innsbruck 1913. Hirn Josef I = Erzherzog Ferdinand II. von Tirol, Innsbruck 1885. — II — Erzherzog Maximilian, Regent von Tirol, Innsbruck 1915. Hörmann J. (als Verfasser ungenannt), Tirol unter der baicrischen Regierung, Aarau 1S16

12
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_294_object_3836339.png
Page 294 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
274 III. § 3 - — Tirols Haltung als deutsches Grenzland In den Kriegen, die um die staatliche Einigung Italiens in den Jahren 1848, 1859 und 1866 geführt wurden, war Tirol in besondere Mitleidenschaft gezogen. Denn die italienische Bewegung hatte nicht nur auf das welsche Tirol, das sogenannte Trentino, sondern auch auf das deutsche nördlich von Salurn bis auf den Brenner Anspruch erhoben und sie hätte diesen sicherlich auch verwirklicht, wenn sie mit Waffengewalt diese Gebiete hätte erobern

können. 1 ) Daß dies nicht geschehen ist, das war neben der Überlegenheit der österreichischen Armee — dem ein mütigen Widerstande des Volkes von Tirol zu beiden Seiten des Brenners zu verdanken. Dieses Volk bewies eine feste Entschlossenheit, sich und sein Land nicht auseinanderreißen und keinen Teil Tirols von Österreich und Deutschland lostrennen und der Fremdherrschaft der Italiener über antworten zu lassen. Das Bewußtsein, dem deutschen Volke anzugehören und mit Italien keine nationale Gemeinschaft

Deutschland damals vorgebracht worden ist. Der Angriff der lombardischen Freischaren auf Welschtirol war zu Anfang April 1848 sehr überraschend für die öffentliche Meinung in Tirol erfolgt, weil diese durch die politischen Umwälzungen in Deutschland und Österreich in Atem gehalten war. Auch waren die bisherigen Träger der Staatsgewalt im Lande so unbeliebt, daß ihr erster Aufruf zur Bildung von freiwilligen Schützenkompagnien (28. März) wenig Widerhall fand. Erst als kurz nachher Erzherzog Johann

als außerordentlicher Hofkommissär im Lande erschien, kam Schwung in die Bewegung. In seinem Aufrufe vom 13. April betonte er vor allem, daß Tirol die Gefahr der Abtrennung von Deutschland drohe und diesem der Verlust eines unersetzlichen Grenz gebietes : „Bedenket was uns bevorsteht, wenn wir nicht mit Mut und Kraft uns wehren! Wollen wir das Land zerrissen sehen ? Soll das Heimatland der Willkür Fremder preis gegeben werden ? Soll Tirol nicht Tirol ungetrennt in allen seinen Teilen bleiben ? — Bas alte seit

Jahrhunderten feste Band mit Österreich, bewährt in jeder Zeit, kann nicht erschüttert werden. Tirol und Vorarlberg, stets in allen seinen Teilen Deutsch land angehörig, darf nicht zerstächt, darf nicht davon getrennt werden, es ist des deutschen Vaterlandes Vorhut, es ist seine Grenzwache . . . . . . Barum auf, ihr Männer Tirols und Vorarlbergs, was ihr könnt, bewährt den alten Ruf, ergreift die sichere Waffe; es wehe von unseren Bergen zum Kampf für unser Vaterland die altbekannte Fahne als Zeuge unserer

13
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_387_object_3836525.png
Page 387 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
Die Aufnahme der Dreibundpolitik in Tirol. 367 bestanden hat (s. oben S. 342 h), milderte sich, als jenes mit Österreich — zuerst im Wege des Dreikaiserbündnisses (1873) und dann besonders durch den Abschluß des Zweibundes (1879) und des Dreibundes (1882) in ein immer engeres Einvernehmen auf dem Gebiete der Außen politik getreten ist. Die Beilegung des Kulturkampfes im Deutschen Reiche und die allmähliche Annäherung des katholischen Zentrums an die Reichsregierung, wobei dieses gerade

auch das Bündnis mit Öster reich befürwortete, hat natürlich jene Haltung der österreichischen und auch tirolischen Konservativen begünstigt. Die Beziehungen zwischen den führenden Kreisen des reichsdeutschen, besonders rheinländischen Katho lizismus mit jenen in Tirol, schon von Görres und Josef Giovanelli an gebahnt, sind stets sehr enge und vertraulich gewesen, was sich auch durch persönliches Erscheinen bei den deutschen Katholikentagen ausgedrückt hat. 1 ) Die Liberalen Tirols haben von Anfänge

ist. 2 ) Wie die Regierung des Deutschen Reiches sich auch sonst jeder Einflußnahme auf die inneren nationalen Auseinandersetzungen in Österreich, sowie jeder politischen Wer bung um die österreichischen Deutschen enthalten hat, so hören wir auch nichts von irgendeiner besonderen Anteilnahme der Reichsregierung an den Auseinandersetzungen zwischen den Deutschen und Italienern in Tirol. Die Einbeziehung Italiens in das Bündnis mit dem Deutschen Reich und Österreich (1882) hatte für Tirol wegen seiner Grenzlage besondere

Bedeutung. Bei den Liberalen Tirols fand es eine warme Aufnahme, denn es entsprach auch ihren innenpolitischen Zielen und Auffassungen, Zu sammengehen der Deutschen und Italiener gegen die Slawen, sowie ein vernehmliche Abscheidung der nationalen Gebiete von Deutsch- und Welsch tirol. 3 ) Der Abgeordnete Grabmayr, der ja gerade diesen letzteren Gedanken verwirklichen wollte (s. unten §6), hat auch nach dem Scheitern dieses Planes als Mitglied des Herrenhauses und der Delegationen im Jahre 1910

/11 sich bemüht, für die Auffrischung des Bündnisses mit Italien zu wirken. 4 ) Allein er fand damit in seinem Heimatland Tirol kein tieferes Echo. Die 1 ) Bereits Graf Clemens von Brandts, 1841 —1848 Landesgouverneur von Tirol, hat den deutschen Katholikenversammlungen zu Freiburg und Köln (1859 u. 1862) präsidiert (siehe Dörrer in der Festschrift „75 Jahre Stella Mahstina“ II 1931, S. 84). 2 ) Zeitungsstimmen hierüber aus Südtirol müßten erst gesammelt werden. 3 ) Siehe z. B. die Ausführungen in der Meraner

14
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_201_object_3834949.png
Page 201 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
des Statthalters an das Staatsministerium geleitet worden. 1 ) Einem dieser Berichte liegt eine Karte von Tirol bei, auf der die Verbreitung der deutschen und italienischen Nationalität und die Ausdehnung der Diözesen dargestellt ist. Es dürfte dies die älteste kartographische Darstellung der volklichen Verhältnisse in Tirol sein. Die Ladiner sind aber auf dieser Karte nicht berücksichtigt. Sie teilt Tirol in drei Hauptteile, nämlich Nordtirol, das ist der Teil nördlich des Alpenhauptkammes, Südtirol

, das ist das Ge biet vom Alpenhauptkamme bis Salurn und zur sonstigen Südgrenze des Bozener Kreises und Wälschtirol südlich davon bis zur politischen Süd grenze des Landes Tirol. Stimpel hat auch in der Zeitung ,,Bote für Tirol und Vorarlberg“ vom Jahre 1861, S. 1177, v. 29. Nov. unter dem Titel „Deutsche Elemente in Italienisch-Tirol“ auf die deutschen Sprachinseln in Welschtirol, ihre Bedrängung durch die Italiener hingewiesen und wohl als erster Maßnahmen zu ihrer nationalen Sicherung sowie zur Sicherung

der Orte an der Sprachgrenze zwischen Bozen und Salurn empfohlen: insbesonders Aufrechterhaltung der Seelsorge durch deutsche Priester und Verbesserung des deutschen Schulwesens. 2 ) Allein die amtlichen Be richte Stimpels sind weit einläßlicher. Stimpel stammte bemerkenswerter weise keineswegs aus Tirol, sondern aus Deutsch-Böhmen. Unterm 27. Okt. 1864, ZI. 2965 praesid., berichtet der Statthalter (Lobko- witz) an den Staatsminister: „Auf den Auftrag vom 12. Sept. 1862 betreffend die Italianisierung

deutscher Gemeinden in Tirol. . . erlaube ich mir, an den Bericht der Statthalterei vom 19. Nov. 1861 ZI. 27873 anknüpfend 3 ), über den bis herigen Stand derselben Bericht zu erstatten. Wie schon dort dargestellt wurde, wird in letzterer Zeit in keiner deutschen Gemeinde weder die Unter richtssprache in der Schule gewechselt, noch einem italienischen Priester die Seelsorge übertragen . . . Was die gefährdeten deutschen Ge meinden Südtirols betrifft, so müssen diejenigen, welche nur kleine Sprachinseln

15
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_128_object_3834804.png
Page 128 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
hunderts auch in Tirol einen neuen Aufschwung genommen hat, zählen alle die Grafschaft Tirol als Ganzes zu Deutschland. So der älteste von ihnen, Wilhelm Putsch, unter Berufung auf Seb. Münster, und er läßt den Südrand Deutschlands ausdrücklich an den Gardasee und bis an das Gebiet von Verona reichen, schließt also das Trientner Gebiet ein. 1 ) Putschs Amtsgenosse an der Innsbrucker Regierung, Georg Rösch, verfaßte um 1560 den Tiroler Landreim, eine köstliche Beschreibung des Landes Tirol

, seiner Eigentümlichkeiten und Vorzüge in Gedichtform. Er behandelt hierbei das Gebiet der Grafschaft Tirol und der Fürstentümer Trient und Brixen durchgehends als eine Einheit, zählt diese gelegentlich ausdrück lich zu „Teutschen Landen"; unter „Welschen Landen" versteht er Italien außerhalb jener Einheit, südlich also der politischen Landesgrenze von Tirol, stellt auch das deutsche Etschland in Gegensatz zu Italien. 2 ) Dann ist sehr deutlich in demselben Sinne der angesehenste unter diesen alten tirolischen

an 0 ..." Dieser nördliche Teil des römisch-deutschen Reiches, zu dem hier Tirol gerechnet wird, kann nur als der deutsche im Gegensatz zu italischen gemeint sein. Nach Marx Sittich von Wolken stein gehört Tirol zu „Teutschland" seit jeher. 4 ) Jakob Andreas von Br an dis sagt in seiner um 1620 geschriebenen Geschichte der Landes hauptleute von Tirol 5 ), daß „das Landesrevier von Tyrol in denjenigen Alpengebürg, so Germaniam von Italiam von ainander schaidet, jeder- weilen für ein Pertinenz des Teutschland gehalten

16
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_130_object_3834808.png
Page 130 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
112 Politische Äußerungen über die Zugehörigkeit Tirols zu Deutschland. Breonen“ (den Rätern) das „deutsch nördliche Volk von Tirol“ geschaffen worden (a. a. O. S. 26 und 32). Was derart die ersten Schriftsteller sagen, die meist hohe Staats und Landesämter bekleideten, spricht mitunter auch die oberösterreichische bzw. tirolische Regierungskanzlei in ihren Erlässen und Korrespondenzen aus. Außer verschiedenen anderen sei hier insbesondere der Entscheid Kaiser Karls V. hervorgehoben

, in dem dieser im Jahre 1556 die Zuge hörigkeit der Grafen von Arco, Lodron und Agrest (bei Rovereto) zur Graf schaft Tirol hinsichtlich Steuer und Raisen (Wehrpflicht) anerkannte und zur Begründung hinzufügte: „Es sei dies notwendig zur Erhaltung der Päß der Grafschaft Tyrol und Rutscher Nation.“ 1 ) Neben solchen rein sachlichen staatsrechtlichen oder landesbeschreibenden Äußerungen kom men dann noch jene gefühlswärmeren Bezeichnungen Tirols als eines natio nalpolitisch besonders wertvollen Gliedes des. Deutschen

Reiches, die meist hervorragenden Herrschern und Staatsmännern in den Mund gelegt wurden: Nach Kaiser Max I. sei Tirol das Herz des Deutschen Reiches und seine einzige Brücke nach Italien, nach Karl V. der Schlüssel zu Deutsch- und Welschland. Kanzler Wilhelm Biener nannte Tirol die Zitadelle des Deutschen Reiches, ein politischer Aufruf aus der Zeit der Raubkriege Ludwigs XIV. das Nest des Reichsadlers. 2 ) Von den beiden geistlichen Fürstentümern, die mit der Grafschaft Tirol in besonderem

und aus dem Land (Tirol) verschoben." Also liegt Tirol in Deutschland und außerhalb Welschland. — Im Jahre 1638 schreibt die o.ö. Regierung an den Bischof von Trient: „Tails von uns sein der mainung, weilen die herrschaft Venedig dem Römischen reich nit zuegethon oder dessen superiorität recognoscieret, dass a banitis Imperii auf die von Venedig bannisierte nit wol zu argumentieren oder als wären dise a toto Romano Im perio und volglichen der grafschaft Tirol für proscribiert zu halfen." (A. a. O. An fürstl

17
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_302_object_3836355.png
Page 302 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
2 g 2 III. § 3. — Das Schützenaufgebot in Tirol 1866 dringen des Erbfeindes Deutschlands einen mächtigen Damm entgegen zu setzen. Laßt uns auch diesmal den alten erworbenen Ruhm der tirolischen, der deutschen Manneskraft bewähren, laßt uns das Vertrauen unsers kaiserlichen Herrn rechtfertigen. Bürger von Bozen: der letzten deutschen Stadt, erhebt Euch, es gilt unser Vater land vor fremder Unterdrückung zu schützen.“ 1 ) Auch die Abschiedsgrüße, die man der damaligen Innsbrucker aka demischen

Schützenkompagnie auf den Weg gab, feiern ihre Bereitschaft für „Deutschlands Felsenwacht“, „zum Schirm der Heimat, des Rechts und deutscher Freiheit“. 2 ) Das Leiblied jener Kompagnie beginnt mit dem Verse: „Auf mein Deutschland, laß marschieren.“ 3 ) Doch war im Jahre 1859 kein unmittelbarer Angriff auf das Land Tirol erfolgt, weil Napoleon III. jedem Kriegsfall gegen den Deutschen Bund, dem Tirol angehörte, ausweichen wollte. Im Jahre 1866 standen aber die Staaten des Deutschen Bundes seihst gegeneinander

in Waffen und ein Unterliegen der österreichischen Armee auf einem der beiden Kriegsschau plätze machte einen Angriff der Italiener auf Tirol viel bedrohlicher. So sind damals nicht nur die Schützenkompagnien aus dem ganzen deutschen und ladinischen Tirol wieder an die südliche Landesgrenze ge rückt und hatten dort verschiedene Gefechte zu bestehen, sondern nach dem Rückzuge des österreichischen Feldheeres an den Isonzo und dem nun schärfer einsetzenden Angriffe italienischer Armeeteile auf Tirol mußte

auch im ganzen deutschen Tirol südlich des Brenner der Landsturm aufgeboten werden. 4 ) Die Bevölkerung Deutschsüdtirols war einmütig von dem Gedanken beseelt, ihre Heimat vor der Fremdherrschaft der Italiener zu bewahren. 5 ) Ein Schützenoffizier von damals schreibt: „Ich habe von Militärs, die bis dahin auf den Landsturm nicht viel gehalten, die begeistertsten Beschrei bungen gehört über die Großartigkeit dieser Volkserhebung. In manchen 1) Bozner Zeitung 1859, S. 308, Beilage, Auch ein Gedickt

. In Nr. 173 schreibt sie: „Bei einer Volksbewaffnung kommt alles auf den Geist an, der das Volk beseelt. . . Überall herrscht in Tirol der feste und mann hafte Entschluß, den Boden Tirols mit Kraft zu schirmen. Bei der Gefahr des Vaterlandes haben Ultramontane und Liberale ihren Hader vergessen, sie stehen fest und einträchtig gegen den Feind.“ In Nr. 172 bringt die Boz. Ztg. ein Gedicht von Dr. Job. Angerer, das für die Verteidigung Tirols „die Rettung von Deutschlands Ehre" und „Germanias Sieg“ erhofft.

18
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_258_object_3835063.png
Page 258 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
; — Gewaltherrschaft in Südtirol S. 204L; — „natürliche" Grenze am Brenner S. 206 bis 228. Italienische Literatur über Südtirol S 2 bis 6. Ivano, Gerichtsherrschaft S. 85, 118L, 160. Kaltem, Gemeinde und Gericht S. 37, 49f., 58, 63 bis 68, 116, 139, 176 bis 179, 189 bis 192, 231, 233; — Bezirk 193 bis 205; — Dekanat S. 125. Kapuziner, Orden S. 132. Karl V,, Kaiser S. 112. Karl Ludwig, Erzherzog, Statthalter von Tirol S, 129, 172L, 182ff. Kartographie, Darstellung der Zugehörigkeit von Tirol 8. nzf. Kirchmair Georg

, Zeitgeschichte S. 108. Kirchenspaltung, deutsche S. 136. Kirchliche Einteilung und Verwaltung des Etschgebietes S. 123 bis 135. Klima und klimatische Eigenart des Etsch gebietes S. 34, 193, 219 bis 224. Königsberg, Gericht S. 58, 69 bis 79, 98, 100, 116 bis 120, 145 bis 147. Krebs, Geograph S. 221, 223. Kreise in Tirol, Einteilung S. O7. Kriegsgeschichtliche Stellung von Tirol S. 59I, 141h Kronmetz, Ort und Gericht S. 42, 58, 80 bis 82, 94 bis 95, 98, 100, n6ff,, 134, 148 bis 151, 156, 165. Kulturelle Lage

der deutschen Siedlungen in Welschtirol S. 143. Kurtatsch, Ort und Gericht S. 37, 67t., 116, 138, 176 bis 179, 189 bis 192, 231, 234. Kurtinig, Gemeinde S. 182 bis 192, 193 bis 205. Ladiner, Volk und Sprache S. 40, 134, 190. Lafraun, siehe Lavarone. Laimtal, siehe Terragnolo. Landesbeschreibungen von Tirol S. 30 f., 109ff., 2I7ff. Landeskulturrat von Tirol S. 123. Landesordnung, Landrecht von Tirol S. 55, 159 - Langobarden, Volk S. 14t., 41 bis 52, 155; — Langobardia, Land S. 93, 106, 114. Latina lingua

zur Geschichte des Deutschtums in Südtirol S. 1 bis 7. Lisignago, Ort und Gericht S. 46, 78t. Lcbkowitz, Statthalter von Tirol S, 172t., 182 ff. Lodron, Grafen S. 120. Lombardei S. 93, 106, 114, 214; — ins Lom- bardum S. 55. Longum Athesis, Etschland S. 124. Lusern, Gemeinde S. 83 , 138, 160, 167 bis 174 . 199 . Margreid, Gemeinde S. 138. 147, 176 bis 179, 182, 189 bis 192, 193 bis 205, 234. Mariani, Historiker S. 97. Massarello, Historiker S. 94. Maximilian I., Kaiser S. 59!., 1x2. Mayr Michael, Historiker

S. 91. Mazzini Giuseppe, Politiker S. 213 bis 215. Meran, Stadt S. 44, 150. Merkh, Historiker S. 78 bis 80, 84. Mezzo Corona, siehe Kronmetz. Mezzo Lombardo, Gemeinde S. 42, 150. Mezzo Tedesco, anderer Name für Kronmetz. St. Michael an der Etsch, San Michele, Stift S. 70 bis 78, 145 bis 148; — Gemeinde S. 70 bis 78, 95, 97, 145 bis 148, 156, 165. Milius, politischer Schriftsteller S. 93. Minderheiten, italienische im Bozner Unter land S. 175 bis 205; — deutsche in Welsch tirol S. 83 bis 93; 158 bis 175.

19
Books
Year:
1927
Einleitung und Geschichte der deutsch-italienischen Sprachen-, Völker- und Staatenscheide im Etschtale.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_01/ADS_01_237_object_3835021.png
Page 237 of 263
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XVII, 243 S. : Kt.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/1
Intern ID: 501858
sowie Anschauungen über die Alpengrenze. 2x9 erwähnte. Insbesondere der aus Tirol gebürtige Brandts hat hierbei gewiß nicht an die Wasserscheide zwischen Inn und Etsch gedacht und damit sein Heimatland, dessen Geschichte er in seinem Buche so warm schildert, in zwei verschiedene nationale und politische Welten zerreißen wollen. Das selbe ist anzunehmen, wenn Roschmann in seiner Geschichte von Tirol (1792), S. 14, die Alpenkette die „mittägige Grenzlinie Deutschlands“ heißt. Freilich

im Jahre 1810 den König von Bayern um seine Mithilfe baten, daß sie nicht an das italienische Königreich abgetreten würden. 1 ) Jene bezeichnen hier die von Napoleon geplante und auch durchgesetzte Grenze Italiens bei Klausen als eine „sehr unnatürliche", denn „die südliche Gebirgskette, welche das deutsche vom wälschen Tirol scheidet", laufe südlich jener Gerichte und diese seien daher „nicht im mindesten geeignet, einen Teil Italiens zu bilden", selbst wenn man sich über den volklichen Gegensatz

zwischen Deutschen und Italienern hinwegsetzen wolle. Eine Gliederung des Landes Tirol nach geographisch wirklich aus schlaggebenden Faktoren, nämlich Klima und Pflanzenwuchs finden wir meines Wissens zum erstenmale in einem Buche des 0. ö. Regiments rates Christian von Paeh über Kaiser Maximilian L, das im Jahre 1653 erschienen ist; hier heißt es im Rahmen einer kurzen Beschreibung des Landes Tirol (S. 222): „Merkwürdig ist auch, daß die Landsart von Tirol, soviel von Brixen und Meran gegen Italia sich wendet

, des welschen Lufts und dessen Wirkung an Gestalt und Beschaffenheit der Menschen und Früchten teilhaftig, übrigs (d. h. das übrige Gebiet von Tirol) aber aller- seyts dem Teutschland gleich ist." 2 ) Hier ist also die Erkenntnis ausgespro chen, daß die Naturgebietsgrenze zwischen Italien und Deutschland keines wegs am Alpenhauptkamme und seinen Pässen liege, sondern weit südlicher V Stolz III, S. 33. Das Original. liegt IStA. Bayer. Archiv, 4. Hauptabteil., 01 . 1, S.B. II. — S. dazu auch oben

20
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_280_object_3836311.png
Page 280 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
seit dem Mittelalter als ein lebendiges Glied der deutschen Nation vor allem auch bei den kriegerischen Zusammenstößen mit den italienischen Mächten gefühlt haben und als ein solches betrachtet wurden, habe ich bereits im ersten Bande, S, 104 ff., einzeln angeführt, einige sollen noch nach getragen werden. Schon am Beginne sozusagen der politischen Geschichte des Landes Tirol steht ein entsprechendes Ereignis. Graf Albert von Tirol, der erste geschichtlich näher faßbare Ahnherr der Tiroler

Landesfürsten, war mit seinen Gefolgsmannen im deutschen Reichsheer, das unter Kaiser Friedriclil. im Jahre 1158 Mail and belagerte. Ein ligurischer Ritter forderte unter prahlerischen Worten die Mannen des Kaisers zum Zweikampfe heraus, Graf Albert von Tirol nahm die Forderung, die an die allgemeine deutsche Ritterehre ging, an und warf den Italiener aus dem Sattel, ver schonte aber sein Leben. 1 ) Diesen Graf Albert und seinen Enkel Albert (gest. 1253), den letzten aus dem Mannesstamme der alten Grafen

von Tirol, rühmte auch dessen Enkel Herzog Meinhard II. von Kärnten und Tirol, der eigentliche Schöpfer des tirolischen Landesfürstentums, als einen der tüchtigsten unter den Großen (Magnaten) des Reiches. 2 ) Die zeitge nössischen Berichte über den Krieg, welchen im Jahre 1487 Herzog Sieg mund mit den Streitkräften seiner Grafschaft Tirol und seiner vorder- österreichischen Herrschaften gegen Venedig geführt hat und der jnit seinem großen Siege der tirolisch-schwäbischen Streitmacht über den be rühmten

italienischen Söldnerführer San Severino geendigt hat, bezeichnen erstere kurzweg meist als ,,Deutsche", die venezianischen Truppen als *) Prutz, Geschichte Friedrich I., S. 161 aus Ragewin, Hist. Frid. III, 37 (bzw. 41). 2 ) Dies erzählt der kärntnerische Geschichsschreiber Johann von Viktring aus dem 14. Jahrhundert (2. Buch, neue Ausgabe, S. 264), verwechselt aber hiebei die beiden genann ten Grafen Albert von Tirol.

21