139 Möglicherweise aber handelt es sich dabei um eine Wider setzlichkeit gelegentlich der Gefangennahme, da von einem Schaden, den der Freiberger bei der Gefangennahme der Konrade erlitten habe, die Rede ist. Mit der Flucht Herzog Meinhards nach Tirol, die im September 1362 geschehen ist, hatten die beiden Konrade wohl nichts zu thun, denn sie waren damals bereits gestürzt und in Banden. Bon Seite Herzog Rudolfs von Oesterreich, der sich die beiden Gefangenen ausliefern ließ, liegt wohl kaum
etwas anderes vor, als ein politischer Schachzug, wodurch er seinen weitschauenden Plänen auf Tirol um einen Schritt naher zu kommen glaubte, indem er sich der beiden im Unterinnthal reich begüterten Männer versicherte, um sie entweder durch Entlassung aus seine Seite Zu bringen, oder in Unschädlichkeit zu halten. Etwas ähnliches hatte er bereits 1359 (20. Dez) versucht, da er Konrad den Kummersbrucker, Jägermeister und Hofmeister der Markgräfin Margretha, wegen der treuen Dienste, die er der Markgräfin und ihrem Gemahl
, und ihm selbst und seiner Schwester gethan, „und noch thun solle", bis auf Widerruf auf der Burg zu Stein behauste und ihm zu der Burghut jährlich 250 Pfd. Wiener Pfennig von der Maut in Stein verlieh. G1 ) In ähnlicher Weise hatte er dem Frauenberger die Burg Krems gegeben. 62 ) Den Vorwand zur Auslieferung bot Rudolf einfach sein Verwandtschaftsverhältnis zu Meinhard III., in dessen Interesse die Sicherung der Gefangenen nach seiner Flucht nach Tirol immerhin liegen mußte. Wie schon bemerkt, ist Konrad Kummersbrucker im Ver
laufe des Sommers 1363 der Haft Rudolfs entflohen, worauf auch der Frauenberger alsbald entlassen wurde. Die Sache wird folgendermaßen erzählt: 13 a ) Hans Kummersbrucker, Konrads Sohn, hatte zuerst ver sucht, den Vater um Geld loszubringen, jedoch vergebens. Rudolf, der inzwischen Tirol gewonnen hatte, wollte dagegen mit Hans Kummersbrucker wegen der Beste Rattenberg und der Gerichte Kufstein und Kitzbichl, worauf die Morgengabe der Margretha Maultasch lag, in Verhandlung treten, und versprach