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Oberinntaler Wochenpost
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Page 1 of 4
Date: 21.12.1934
Physical description: 4
' ^ iA ✓ • \ " i x . > r • v — Der Weg in den Dimrnel. — Eine Weihnachtslegende von Dans Thalhammer. Das Feuer flackert nur so schwach. Ist gar kein Leben drinnen. Auch nicht im Wasser, das über der Glut dranbrodelt, und keine Wärme recht in der Stube. Das mag der Kuckuck holen! Und der Solterer Thomas hockt trübsinnig in der kleinen Stube. Ist schon nichts anderes bet Keuschenleuten: sagt allmals die Monika, des Thomas armes Weib. Aber der Thomas nimmt es nicht jo wie das Weib, er fährt oft arg auf und poltert und greint, daß es der Monika

zuweilen durch Mark und Bein geht. So ungut kann der Thomas sein. Freilich, manchmal ist er wieder das gutmütigste Wesen selber. Täte auch nicht leicht eine andere mit ihm so gut aus- kommen wie die Monika; sie ist schon das geduldige Lerz selber. Der Thomas weiß das und hält sein Weib in Ehren. Aber wenn es etwa ihm zureden oder ihn beruhigen wollte, dann ist der Teufel erst recht los. So trägt halt das Meib schwer und duldsam ... so duldsam auch nur Frauen tragen und loben können, ohne schwach

zu sein. Die Monika läßt den Thomas poltern, schreien und die .Holzhacken in der Scheune durcheinander schleudern und tut, als hörte und sähe sie nicht ein bissel. Und so ein Tag ist heute, ja heute. Man sollte es nicht glauben, daß ein Mensch so ungut sein kann — am Leiligen Abend. Weihnachtlich ist die ganze Welt und der Mensch, der Thomas, tut dem Lerrgot ganz versteckt entgegen treten? — Ja, ja. Und beim Thomas ist es heute ganz aus der Art. Jetzt stotzt er den angeschnittenen Brotlaib von sich. Das Messer

, und nicht, wie wenn ein heilig Erwarten sein wollte. Ist halt kein gutes Ding das, was dem Thomas schier das Lerz abdrückt. Die Land zieht er jetzt aus der Losentasche. Lin paar Kupferlinge und ein paar Schillinge hält er zwischen den Fingern. Und das soll reichen für alles, was er zu zahlen hat? — Limmelherrgott noch einmal! — Die schlechten Zeiten: sagt der Waldherr und zahlt allfort weniger. Air einmal ein Stöckel Fleisch tragt es zu den Feiertag-m? — fragt der Thomas und schlägt die karge Löhnung auf den Tisch

, daß es nur so klirrt. „Groscherl, Groscherl!" — tut das Kind einen Schrei, das neben dem Lerd auf dem Stubenboden spielt. „Ein Groscherl! . . .* „Ja, ein Groscherl!" sagt der Vater hart. „Ein Groscherl zum Spielen, zum Essen ist's eh zu wenig! . . ." Das Kleine torkelt jetzt zum Manne her und drückt sich an die Füsse des Vaters: „Ein Groschel. . . bitte, bitte! ..." Der Thomas schaut das Kindel lang still und hart an. Sie, die Monika, ist im Geisstak und wird dem Manne und dem'Ktndel wieder einen Läsen Milch

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Volksbote
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Page 10 of 16
Date: 23.12.1954
Physical description: 16
Seite 10 ■ A - ' lieh war ja nicht sie selbst die Erbin} aber da märanigllch bekannt war, daß sie die Hosen anhatte, fühlte sie sich als solche und es war nach ihrer Ansicht nur gerecht, wenn das Erbe zur Hauptsache in .ein «Christ kindl» für sie umgewandelt werde. Viel war es ohnehin nicht, waa herausschaute. Also wurde der Thomas in die Stadt geschickt, um alles zur Zufriedenheit zu erledigen. Zum Abschied drückte sie ihm ihren Wunsch zettel in die Hand: Fürtuch, warm gefüt terte Schuhe

, Nylonstrümpfe usw... Dazu gab es einen Sack voll Ermahnungen. In der Stadt ging alles wie am Schnürchen. Der Thomas mußte zuerst eine Stunde herum sitzen, dann wurde er von einem Zimmer in das andere geschoben, mußte in jedem Zimmer irgendetwas unterschreiben, mußte um Stempel laufen und dann nochmals, weil er statt der Stempel Briefmarken brachte, er gab Fingerabdrücke ab, obwohl er das nicht wußte, und die Ursache davon nur ein kurz vorher gegessenes Speckbrot war, aber endlich war es so weit: etwas wirr

im Kopf aber einige Papierscheine krampfhaft hal tend, verließ er das Gerichtsgebäude. Der erste Mensch, dem er begegnete, war der Tischler aus dem Nachbardorf. Dieser hatte ihm einen neuen Boden gelegt, als der Thomas sich in einem Loch des alten fast den Fuß verrenkt hatte. Den Gruß dieses Mannes konnte er doch nicht andern als mit der Begleichung seiner Schuld er widern. Er hatte dafür das Vergnügen, daß der zweite Gruß bedeutend freundlicher aus fiel. o je, da fiel ihm grad ein, bei der Genos

senschaft war er noch einen Sack Saatkorn schuldig. Diese Schuld beglich er auch. Alles schön und gut, aber , die Hunderter schwan den. Nur der Wunschzettel blieb, was er war: eben ein Wunschzettel. Und als der Thomas eine Ueberprüfung der Barbestände vornahm, ergab es sich, daß in seiner Tasche das größte Papier immer noch besagter Wunschzettel war. Hunger hatte er natür lich auch bekommen und wenn man dann ein Gulasch ißt, kriegt man meistens auch Durst. Und ein Halbele Wein läßt

durchleuchteten Gemüt dachte er: Damit wird die Trine gewiß a Freud haben, warf die Schlupfen schwungvoll über die Achsel und stapfte, heimzu. Die Begrüßung fiel weniger freundlich aus, als es sich Thomas gedacht hatte. Die Trine fuhr ihn unwirsch an und man hörte so etwas wie «Schlendrian» aus ihrem Wort schwall heraus, die Pantoffel flogen polternd in eine Ecke. Der Thomas suchte zu besänf tigen: «Schau, Trine, die Hirten sein a arme Teufel, stehn gleim bei der Krippe. Mir müssen uns halt dreinfinden

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Oberinntaler Wochenpost
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Page 2 of 4
Date: 21.12.1934
Physical description: 4
»Thomas", sagt die Monika jetzt, „Thomas bleib! . . . Bleib, es ist heilige Nacht! . . . „ Für eine Weile tut der Mann, als möchte er umkehren, dann aber drückt er doch die Klinke der Tür nieder. »Heilig . . . heilig . . . dreimal heilig . . . !" fingen eben die Dorf buben von Haus zu Laus. Der Thomas verhorcht. Das Singen greift ihm ans Herz. Einmal ist er auch als Bub Heilignachtsingen gegangen. Ja wenn er heute auch noch Heilignacht- fingen könnte! — Ja dann brauchte er nit erst den schweren

Gang tun. Und schwer kommt es dem Thomas schon an. Langsam tritt die Monika zum Manne hin. Ganz still und ohne Aufbegehren sagt sie: „Ist ein wunderstiller Abend draußen und die Sternder! leuchten ... so m»tz es auch zu Bethlehem gewesen sein." „Vielleicht" — tut der Thomas rauh. „Und ganz arm waren auch die heiligen Menschen Maria und Josef." ».Hungerleider. . . ", sagt der Thomas schwer. »Und doch hat sich auch was für die liebe Familie g'funden . . . . so mutz auch für uns sich noch was finden

." „Das meinst umsonst..." Die Monika nimmt dem Menschen den Stutzen ab und lehnt ihn wieder in den Winkel. Das tut sie alles so still und gut. daß es der Thomas erst merkt, wie sie wieder still neben ihm steht und ihm die Hand auf die Schulter legt. „Weißt du", sagt sie jetzt, »wie wir als Kinder all- mals in den Metten waren und uns drauf g'freut haben, was das Chrisikindel bringen wird? — Bei uns Bauers leuten ist damals das Christkindel noch um die Aufllehzeit kommen, nur zu den Dorfleuten ist es schon

am Abend verher zugekehrt. Weißt du noch wie du einmal geredet hast, daß dir das Christkindl ein Botz bringen wird, ein silbernes 2 oß. mit dem du alle Tage in die Stadt reiten wirst, um die Post und die Sachen, die die Leute brauchen und beim Krämer nit kriegen?" Und die Monika zieht den Mann auf die Bank neben dem Herde nieder. Er will ihr nicht weh tun und hört ihr zu. Ja, ja. das Weib bringt noch eines von Kinderzeit und. wie es einmal doch nicht mehr redet, da ist dem Thomas leichter ums Herz

. Wie. warum — das weiß er nicht, aber es ist nicht mehr so schwer unterm Brustlatz. Er lacht ja gar, wie die Monika davon redet, daß der alle Hierzel-Sepp d e ersten Schneebretter (Ski) des Thomas für Hirschgeweih gehalten hat: »O schau, o schaut's doch den Thomas! an, der steht auf einem Hirschen und laßt sich leicht gar ein . . . hu, hu. wie es ihn jetzt abig'schmissen hall" „O. der Hierzel-Sepp!", lacht der Thomas, und das Kindel nimmt er auf den Schoß. „Es ist auch so lustig durch den Wald

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1905
¬Das¬ Passionsspiel von Vorderthiersee in Tirol : das bittere Leiden und Sterben, die glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi ; in 4 Aufzügen
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Page 140 of 146
Author: Weißenhofer, Robert [Bearb.] / nach den alten Motiven neu bearb. von Robert Weißenhofer
Place: München
Publisher: Seyfried
Physical description: XI, 135 S.. - Neue Ausg.
Language: Deutsch
Subject heading: c.Thiersee <Ort> / Passionsspiele Thiersee
Location mark: I 63.094
Intern ID: 206471
— 130 — Thomas. Ich hörte, daß der Leichnam des Herrn im Grabe nicht mehr gesunden wurde, doch wo hin er gekommen sei, wer weiß das? Petrus. Der Herr ist auferstanden, er ist uns er schienen. Thomas. Erschienen? Wem? Der Magdalena? So viel ich hörte, hielt sie die Erscheinung selbst für einen Gärtner; auch war es noch um die Zeit der Dämmerung. Die arme Frau wird sich getauscht haben. Petrus. Glaube das nicht, Thomas. Magdalena hat sich nicht getäuscht. Sie hat den Meister wirk lich gesehen

. Auch ich habe ihn gesehen. Der gute Meister hat mir meine Sünde wiederum verziehen, meine große Sünde. Thomas, glaube mir. Thomas. Petrus, hat nicht etwa der Wunsch, den Herrn zu sehen, von ihm Verzeihung zu erhalten, deine Einbildung getäuscht? Petrus. So glaubst du noch nicht? Wohl ich bin um meiner Sünde willen nicht wert, das Licht des Glaubens in dir zu entzünden. Brüder, helft ihr mir, erzählt, was ihr gesehen und getan. Kleopha s. Höre, Thomas, auch wir haben den Herrn gesehen, Ephraim

und ich. Als wir nach Emaus gingen, kam er aus dem Weg zu uns. Thomas. Wie sah er aus? Ephraim. Einem Wanderer gleich. Wir erkannten ihn Zuerst nicht. Als er aber in der Herberge das Brot gebrochen hat, ging das Licht der Erkenntnis in unserer Seele auf. Thomas. Was tat der Meister, als ihr ihn er kanntet? Kleoph as. Er ist vor unseren Augen verschwunden. Doch wir haben ihn wirklich gesehen.

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1905
¬Das¬ Passionsspiel von Vorderthiersee in Tirol : das bittere Leiden und Sterben, die glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi ; in 4 Aufzügen
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Page 141 of 146
Author: Weißenhofer, Robert [Bearb.] / nach den alten Motiven neu bearb. von Robert Weißenhofer
Place: München
Publisher: Seyfried
Physical description: XI, 135 S.. - Neue Ausg.
Language: Deutsch
Subject heading: c.Thiersee <Ort> / Passionsspiele Thiersee
Location mark: I 63.094
Intern ID: 206471
131 T homa s. Zuerst erkanntet ihr ihn nicht und dann ist er verschwunden. Diese Kunde kann mich nicht zum Glauben bewegen. Johannes. Aber höre, Thomas, auch wir, wir alle, die wir hier versammelt sind, Haben den Herrn gesehen. Alle A P o st e l. Ja, wir alle haben ihn gesehen. Thomas. Konnte es nicht sein Geist gewesen sein? Petrus. Nein, Thomas, er sagte selbst zu uns, daß er kein bloßer Geist sei, er zeigte uns seine Wund male an den Händen und Füßen und an der Seite. Philippus. Er sprach

in seiner wohlbekannten Stimme zu uns seinen gnadenvollen Gruß : Der Friede sei mit euch. Johannes. Er erlaubte uns, ihn zu berühren. Jako b u s der Ältere. Er aß mit uns. Petrus. Siehe, Thomas, welch weiteren Beweis willst du noch verlangen? Erinnere dich, der Herr hat seine Auferstehung auch vorhergesagt. Glaube also. Du weißt, von jedem, dem der Herr eine Wohltat erwies, hat er Glauben gefordert. Glaube also auch du. Vielleicht würdigt der gute Meister dann auch dich, ihn zu sehen. Thomas

. Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe, und meinen Finger an den Ort der Nägel, und meine Hand in seine Seite lege, so glaube ich nicht. Petrus. Thomas, du machst mich traurig. Menschen- worte können dich also nicht zum Glauben be wegen. Eines aber, Thomas, wirst du mir nicht ^ abschlagen. Du willst doch mit uns beten. L.homas. Ja, Petrus, wo sonst in der Welt soll ich Trost in diesem Wirrsal finden, als bei Gott. (Alle knieen nieder.)

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Books
Category:
Pedagogy, Education
Year:
(1984/1985)
.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 29 - 30. 1984 - 1985)
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Page 59 of 100
Place: Bozen
Publisher: Südtiroler Hochschüler/innen/schaft
Physical description: Getr. Zählung
Language: Deutsch
Notations: Abschlussaufnahme von: 1984,1-4 ; 1985,1-2 ; Vorhandene Dubletten: 1984,1. 3-4
Subject heading: g.Südtirol ; s.Student ; f.Zeitschrift
Location mark: III Z 342/29-30(1984-85)
Intern ID: 319180
Der kommunistischen wird die völkische Vision des .wahren’, des .nationalen’ Sozialismus entge- Breiten Raum erhält die Auseinandersetzung mit der Stadt und ihren negativen Begeleiterscheinungen. Thomas fährt nach Essen, um dort dem Bruder Adam das Erbteil auszuzahlen. Aber rächt einem Tiroler begegnet er dort, sondern einem von den Umständen verdorbenen, die Herkunft verleugnenden Stadtmenschen. Er sieht auch dementsprechend aus: „ein Mann, etwas kleiner als er, eine Schirmmütze in die Stirn

befestigt, darauf lagen einige Bücher, und darüber war das Bild eines Mannes, aus irgendeiner Zeitung geschnitten, an die Wand geklebt. , Wer ist das?’ fragte Thomas ... ,Der! Das ist August Bebel!’ ” (S. 57) Adam will in dieser Stadt leben, obwohl er nichts zu essen hat, er will das Elend beseitigen helfen mit einem Mann, dessen Bild er an die Wand hängt: „Aber der da, der haut uns heraus, der Mensch, der, der versteht es. Ich hab’ ihn gehört. Wie er spricht, Thomas. Der weiß, was Elend

ist, wie es dem Volk geht, das sich nicht sattfressen kann!’ In seinen Augen war ein ganz anderer Blick, den hatte Thomas nie gesehen." (S. 59) An Adam bekommt Thomas einen Begriff, was Sozialismus ist. Alle Klischees werden aufgeboten, um die Stadt und die Organisationsformen zu diskreditieren, so, daß es dem Leser aufgehen muß, auf welchen Mann man setzen muß. Im Lokal prahlt Adam mit dem Geld, das er schließlich dem „Kampf fonds” überantwortet. „Ich will nichts haben. Ich will nichts besitzen

... Ich will ein Proletarier sein. Es lebe ... es lebe das internationale Proletariat!” (S. 65), grölt er. „Der Mann mit der Narbe ..., der Erste” (S. 65) nimmt seelenruhig das Geld an sich, Thomas versteht das alles nicht, er ahnt nur, „daß über allen diesen Menschen da, die zu kämpfen glaubten,... irgendein dumpfes Verhängnis lag.” (S. 66). Dem können die Autoren Trenker/Springenschmid entgegenhalten: die Ordnung der Na tur, des Staates und des Lebens. Thomas kann mit den „Organisierten” nichts anfangen, er sucht

sich ein anderes Zimmer, weg vom Proletariat: „Bei einer Bergarbeiterwitwe fand er ein kleines, sauberes Zimmer mit dem Blick auf die Dächer. Dann ging er, eine Arbeit zu suchen.” (S. 69) Zwar gelingt es Thomas, Arbeit zu finden, aber die Stadt ist zu dicht besiedelt, die Landschaft ist besetzt: „Es (das Land) war nicht zu sehen, es lag alles endlos und eben, und überall standen die Schlote auf, Fabriken, Hochöfen, Schlachtanlagen. Eine Wiese oder ein richtiger Acker war nirgends zu entdecken. Alles ist halt

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Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 16
Date: 02.08.1924
Physical description: 16
m»d springst wrld bei den Menschen. Derkchrt Bücher und Menschen. Heinrich Pfeiffer: Was spricht der Schulsack . , Kehrt ihn um. . . (Die Bauern murren.) Thomas Münzer: Laßt ihn Brüder. Ich habe mit chm geschwärmt . . . Friedebert Schmitter: Sonderlich! Schwingt das Schicksal eine Rute, so wird die Rute geprügelt — von beiden Seiten . . . Thomas! Du kannst Menschen führen, aber nicht leiten, denn du kennst sie nicht. Wann hätte die Masse je Maße gehabt! Brennendes Blut und der Schmerz

nach Gerechtigkeit machen noch nicht gerecht. Du magst in jedem Satz Recht haben, aber nicht im ganzen. Thomas Mü n ze r: (halb verächtlich): Grammatiker , . . . Schwärmer du! Die Bauern (ungehalten): Er lästert. Hinab mit ihm! Friedebert Schmitter: Ich komme zum zwei tenmal. weil ich dich liebe, Thomas, und nicht will, daß dein edles Herz von Hunden aus oben und unten zerrissen wird. Wer unrecht leidet, kann auch unrecht tun. Die Wage. Thomas, die Wage sei über dir! Ist in den Spitzen deiner Finger die Wage

, die Gerechtigkeit, schwer über jeden Namen? . . . Mord, verübt, wird nicht abgegolten und ausgerottet durch Mord. Mord zeugt Mord . . . endlos, aber nicht Gerechtigkeit und Ausgleich! Thomas Münzer: Friedbert, geh! Wer weiß, ob ich dich schützen könnte, so du weiter sprichst. Dem. der leidet von jeher, dem die Schmach eingeboren ist von Urvätern her. dem komme nicht mit Auswegen und Denken. Geschehen ruft Geschehen hervor, nicht aber Nichtgeschehen, . . . Sünde. Vergeltung aber nicht Der- zeihung! Tat. . . Tat

! Druck . . . Empörung! Schmach ... Rache! Willst du von diesen Armen Uebermenschlich- keit fordern, die nicht ein Gott aufbrächte? Friedebert Schmitter: Ich sehe, wie es kom men wird, kommen wie jeher. Auf Unrecht kommt Un recht. auf Vergeltung Vergeltung . . . endlos! Ihr sengt und brennt . . . und werdet gesengt und verbrannt wer- , den. Wälzen ist alles, größer und größer, schlimmer und schlimmer . . . endlos. Unrecht im Namen des Rechtes! (Ein Stein trifft ihn.) Thomas Münzer: Geh... Du siehst

es. Die Zeit ist nicht für feine, zärtliche und blutlose Menschen . . . Wer schlägt, wird geschlagen werden. Wer schlichten will, und Weltumwälzung ist da. wird Narr. . . Laßt ihn gehen. Brüder. Er ist ein harmloser Narr. Heinrich Pfeiffer: Aber er lästert dich . . . (Friedebert Schmitter wird hinausgestoßen.) ; Friedebert Schmitter: Thomas . . . Thomas '. . . denke an mich, wenn du Opfer sein wirst! , . . (Seine Stimme verliert sich im Brausen.) * * Rodbertus (Astrolog): Gnädigste Herren und : Fürsten

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1905
¬Das¬ Passionsspiel von Vorderthiersee in Tirol : das bittere Leiden und Sterben, die glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi ; in 4 Aufzügen
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Page 142 of 146
Author: Weißenhofer, Robert [Bearb.] / nach den alten Motiven neu bearb. von Robert Weißenhofer
Place: München
Publisher: Seyfried
Physical description: XI, 135 S.. - Neue Ausg.
Language: Deutsch
Subject heading: c.Thiersee <Ort> / Passionsspiele Thiersee
Location mark: I 63.094
Intern ID: 206471
P etrus (Betet laut vor.) Vater im Himmel, der du die Herzen der Menschen leitest wie die Wasser bäche, sende Licht und Trost in die Herzen der Deinen, durch deinen Sohn Jesus. (Jesus erscheint inmitten der Jünger. Sie treten erschrocken auseinander, nur Thomas bleibt, keiner Bewegung mächtig, auf seinem Platze stehen.) Jesus (vortretend.) Der Friede sei mit euch! (Zu Thomas.) Thomas, lege deinen Finger herein und sieh meine Hände, und reiche her deine Hand und lege sie in meine Seite, und sei

nicht un gläubig, sondern gläubig. (Thomas tut, wie Jesus ihm befohlen.) Thomas (auf die fhnee fallend.) Mein Herr und mein Gott! Jesus. Weil du mich gesehen hast, Thomas, hast du geglaubt; selig sind, die nicht sehen und doch glau ben. (Thomas steht auf.) — Ihr alle bedürftet noch der Stärkung im Glauben und eines Hirten, der euch leitet, wenn ich von euch werde geschieden sein. (Zu Petrus.) Simon, Sohn des Jonas liebst du mich mehr als diese? Petrus. Ja, Herr, du weißt, daß ich dich liebe. Jesus. Weide

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Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 7 of 12
Date: 24.03.1956
Physical description: 12
Traum — Die Jungen stellen Wachen auf — Tante Beate kann nicht mehr — Herr Wiedmann sieht ein Licht und bekommt einen Kuß — „Hier Städtisches Krankenhaus!“ — Helmut setzt einen Plan in die Wirklichkeit um — Schin kenbröte und Aepfel liegen im Schnee. Die beiden Jungen standen einander ge genüber und beide schwiegen eine Weile. Dann fragte Thomas: „Was willst du da mit eigentlich sagen?“ Die anderen Kinder kamen neugierig herbei. Der blonde Helmut warf den Kopf zurück: „Ich will damit sagen

, daß du mir den Buckel herunter rutschen kannst! Ich werde mich nun um nichts kümmern, was du anordnest. Für mich bist du überhaupt Luft!“ Der dicke Martin lachte wütend. „Du bist ja nur böse, weil wir dich nicht gewählt haben!“ rief er. „Es wäre besser, wenn ihr es getan hättet“, sagte Helmut. „Und warum?“ „Weil ich stärker und größer bin als der da“, erklärte Helmut und zeigte auf Thomas. „Und mutiger auch“, fügte er hinzu „Mut beweist man nicht nur mit Mus keln“. erwiderte Thomas ruhig. „Man braucht auch den Kopf

. „Also du bist auch mutig, ja?“ „Ich glaube schon“, sagte Thomas. Hel mut nickte. „Out“, sagte er, „dann mache ich dir einen Vorschlag. Wir ringen. Dabei kannst du zeigen, wie mutig du bist. Und wenn du mich besiegst, dann will ich dich als Vertreter von Tante Beate anerkennen. Wenn du irisch aber nicht besiegst, dann bin ich ihr Vertreter!“ Er sah Thomas er wartungsvoll an und auch die anderen Kin der machten neugierige Gesichter. Aber Thomas schüttelte nur still den Kopf. „Nein“, sagte er. „Was, nein?“ „Nein

, ich werde nicht mit dir ringen.“ Helmut lachte. „Das habe ich mir so vorgestellt! Du bist eben ein Feigling!“ „Das hat mit Feigheit nichts zu tun“, er widerte Thomas. „Doch, hat es!“ rief Helmut. „Nein“, sagte Thomas. „Es hat nichts mit Feigheit zu tun. Die anderen Kinder haben mich gewählt. Sie hätten auch dich wählen können. Aber sie haben es nicht getan. Die Wahl ist viel wichtiger als unsere Prü gelei. Es ist ganz leicht möglich, daß du mich besiegst, wenn wir ringen und daß du stärker

bist als ich. Aber damit ist über haupt nichts bewiesen. Denn dann könnte zum Beispiel Martin kommen und dich her aus ordern und besiegen und dann —“ „Das könnte er nie!“ rief Helmut. „Ha. ha“, sagte Martin ironisch. „Hört auf“, sagte Thomas. „Es ist ganz gleich, ob er es kann oder nicht. Es war nicht der Sinn der Wahl, daß wir uns nach ihr zu prügeln beginnen. Und weil es nicht ihr Sinn war, will ich es auch nicht tun.“ Er wandte sich an die anderen. „Wenn ihr lieber Helmut als mich habt, dann könnt ihr es noch immer sagen!“ „Nein

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Newspapers & Magazines
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 4 of 16
Date: 16.02.2006
Physical description: 16
Do 16^2006 Nr, 33 S ü Tag eszeitung D T I R O „Überflüssiges Dasein“ Jetzt hat auch die Junge Generation der SVP ihre Neonazi-Affäre: Der Ortsjugendreferent von Kaltem, Thomas Maran, hat die Liste der 1933 vom NS-Regime verbrannten Büchern ins Netz gestellt. Diese „Schundwerke jüdischer Autoren“ und die „gottlosen Schriften“ von Marx und Engels gehörten verbrannt - „wie einst unter Hitler“. Und Ausländer hält der JG-Funktionär für „Unkraut“, das „getilgt“ werden solle. Von Artur Oberhofer

S o kämpferisch er sich im Forum des Südtiroler Schützenbundes gibt („Ich denk’, was ich will und was mich beglückt“), so scheu gibt sich Thomas Maran gegenüber der Tageszeitung. „Ein Foto von mir? Nein, ich habe kein Interesse, dass ein Bild von mir veröffent licht wird.“ Die plötzliche Scham ist ver ständlich, denn die Gedanken, die der SVP-Ortsjugendreferent von Kaltem im Forum des Südtiroler Schützenbundes (SBB) veröf fentlicht hat, dürften den SVP- Parteiobmann und die Führung der JG wohl kaum beglücken

, da sie allemal den Tatbestand der nationalsozialistischen Wieder gestern. Und es stimme auch, er würde die Marx-Bücher „lieber verbrannt sehen, als dass unsere Jugendlichen diese lesen“. Auch habe er „kritische Anmer kungen zu Ausländern“ abgege ben. Was Thomas Maran als „kritische Anmerkung“ einstuft, klingt im SBB-Forum so: „Was aber vor allem der Jugend aujföUt, ist neben der hohen Kriminalitäisrate unter Aus ländem, die Tatsache, dass man viele Lokale am Wochenende nicht mehr besuchen

kann, weil diese von streitlustigen Frem den besetzt sind (...). Das über schüssige Kapital an Auslän dem stellt zumeist ein Problem dar, und wie jeder gute Acker, wo Unkraut wächst, das nicht dort ,JEs liegt mir fern Schundwerke oder zumindest Aussagen irgendwelcher jüdischer Auto re n zu kommentieren“ Thomas Maran - 28.01.2006 -16.36 Uhr ,JEs gibt auch Autoren unserer Zeit, deren Werke am besten zwischen Holz und Feuer in Rauch und Staub aufgehen sollten“ Thomas Maran - 26.01.2006 -10.35 Uhr ,jWie schön wäre es, hätten

wir die Möglichkeit wie einst Hitler all dieses Schundwerk in Flammen aufgehen zu lassen“ Thomas Maran - 08.05.2004 -17.02 Uhr Aktuell Termine Geschichte Statuten. Organisation Jugend Marketenderin SSB - Katalog. Gästebuch Chat Forum Links Home Ke deutsche Kultur ist Heimat viel«’ großer Künstler. Autoren und ande Schriftsprache betrifft also Autoren älteren Jahrgangs, gehören folgend Nathan Asch Schakm Asch (18% -1957) Henri Barbusse (1873 * 1935) Richard Beer-Hofmartn (1866 -1945) Georg Bernhard (1875 -1944

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Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre
Year:
1897
Altdeutsche Passionsspiele aus Tirol : mit Abhandlungen über ihre Entwicklung, Composition, Quellen, Aufführungen und litterarhistorische Stellung.- (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer ; 1)
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Page 823 of 871
Author: Wackernell, Joseph Eduard [Hrsg.] / hrsg. von J. E. Wackernell
Place: Graz
Publisher: Verl. Styria
Physical description: CCCXIV, 550 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol ; s.Passionsspiel
Location mark: II 103.437 ; II 61.935
Intern ID: 141478
Dy solln wissn zw äiser frist, 10 Das er warlichn erstanden ist; Dan ich in scheimperlich hob geselm: Das muess ich in der warhayt jechn. Dcindc venit Thomas usw. wie Pf 735 ff. — 737 Das ein toder mau, 738 Von dem grab sol auffstan. 739 f. fehlen. 741—60 wieder üb erarbeitet. Maria respondü: 0 div ungläubiger thomas, Wildio nit glmvbn das, Das dm so frefflieh redest wider mich? Dy warhayt ich dir vergich: 5 Ich hob geselm meinen herrn So gar in grossn ermi! Er sprach, ich sol sagn

also Seinen jungem und petro, Wie das er erstandn wer 10 Von dem todt und seiner marter, Und sy solln gen galücam gen, Da rinden sy in mit freyden sten. Thomas: Maria, ich mag sein nit gelawbn, Ich sech in den mit meinen awgn; 15 Dan er ist gemartert also ser, Das er ersten mag nit mer. Maria: Thomas, dw solst genezlich glaubn mir, Was ich han yecs gesagt dir; Darmnb ge hin gen galilca, 20 So rindest dw dy recht warhayt da. Thomas: Ich glaidb das noch zw Ichayncn stunden, Ich grayff in clan in sein wunden

. Et sic Thomas vadit de loco et invenit Salvatorem eaniantem: „Mitte manmn a etc. (wie in Pf vor 755). Et äicit: Thomas, frewndt, khmn her sw mir: Mein wunden wil ich zaygn dir, 25 Die ich an den Jchrewcz empfangn han; Deinen zweyfljfl soltw hin für Lan. Eti leg her dy finger dein Yn dy tyejf der wimdn mein Und glawh, das ich sey erstanden 30 Von des todes panden, Und pis hin furbas ein glawbig man, So.gib ich dir dy hymlisch lihran.

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Newspapers & Magazines
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Page 23 of 24
Date: 29.10.2005
Physical description: 24
„Wir spielen nicht nur vor alten Säcken“ Die irren (Anti)Popstars der Ersten Allgemeinen Verunsicherungen (EAV) führten neulich in Algund ein wirres Kasperl-Rock-Theater auf und einige Insassen des Austro-Pop-Sanatoriums vor. Die Hauptakteure Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger im Gespräch mit der Tageszeitung über den Methusalemkomplex, die Kastelruther Spatzen und ihren Wohnort Kenia. Tageszeitung: 100 Jahre EAV. Wollt ihr den Rolling Stones Konkurrenz machen und auch noch im Rollstuhl

auf die Büh ne geschoben werden? Thomas Spitzer (Texter und Gitarrist): (lacht) Im Prinzip hast du die Frage schon beant wortet - allen methusalemspe zifischen Kombos, die sich ein bilden sie sind noch zu jung zum Sterben, natürlich Konkur renz machen und was anderes wäre jetzt auch gar nicht vor stellbar. Das ist jetzt gar nicht mal humoristisch gemeint. Wir reihen uns da ganz in die erste Liga ein. Wir haben jetzt sieben Jahre lang zwar viel gespielt aber meistens nur auf Festivals und keine Tour

gemacht. Und wie wir hier in Algund das erste mal wieder ein amtliches Zwei- einhalb-Stunden-EAV-Pro- gramm gemacht haben... Klaus Eberhartinger (Sänger und Vorturner): ...zweidreiviertel • Stunden sind sich ausgegangen... Thomas: ... ist mir eigentlich dann aufgefallen: Was mach ich, wenn das nicht mehr stattfindet. Man muss nicht jedes Jahr eine Tour machen... Klaus: ... ist schon anstrengend, aber sehr, sehr lustig! Thomas: Solange wir nicht wie STS auf einem Bankerl sitzen müssen, auf der Bühne

- solange wir noch stehen können - im Rollstuhl würden wir das viel leicht nicht mehl 1 machen; Ich merke, ihr habt nach wie vor Spaß und auch Lampen fieber. Thomas: Absolut, klar! Klaus: Nicht mehr so wie früher, wo ich mich angschissen hab’. Also das Schlimmste war, glaub ich, bei „Nie wieder Kunst“. Da bin ich auf die Bühne gegangen, habe mich geschleppt wie ein alter Mann... Thomas: Was uns jetzt aber in direkt auch verjüngt, ist dass jetzt ein ganz junges Publikum heranwächst

. Also hier waren von den fünfzehnhundert Leu ten sicherlich 800-900 Jungs, die aber die ganzen alten Sa chen so wie „Eierkopf-Rudi“ kannten und die EAV neu ent decken. Die haben in den CD- Regalen der Eltern gestöbert. Wir haben in Österreich in der Jugend so quasi einen Kultsta tus bekommen. Das ist das, was uns freut: dass wir nicht nur vor alten Säcken spielen. Seid ihr die Montg Phyton der Musikszene? Thomas: Ist nicht so falsch. Ich bin auch ein obsessiver Monty- Phyton-Fan, alle sind wir das, und wenn’s irgendwie Idole ge geben

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Page 3 of 12
Date: 14.12.1961
Physical description: 12
zu sein. Doch sollten sie dabei' „Diskretion“ üben, sich der Polemik enthal ten und über Tatsachen und Personen nur „vorsichtige und wohlüberlegte“ Urteile ab geben, damit sie die Abseitsstehenden nicht abstoßen, sondern sie gewinnen „mit der Kraft der Wahrheit, des guten Beispiels und der christlichen Nächstenliebe“. Die vom SMonbang 16 Roman von Wolfgang Berger Meister-Verlag, Rosenhelm- „Ich glaube, daß du einen großen Fehler begehst, Thomas. Einen Fehler, den du viel leicht dein ganzes Leben lang bereuen

wirst. Ich höre förmlich den Vater aus dir sprechen, wenn du so große Worte, wie Pflicht und Ehre im Munde führst. Ja, ich weiß, es ist dir bit ter ernst mit diesen Begriffen, aber das macht die Sache nur noch viel schlimmer. '' Die Dielen knarrten, als Bert Albiger sich nun erhob, schnell auf Thomas zukam und dicht vor ihm stehen blieb. Thomas sah das eindringliche, fast fana tische Funkeln in den Augen Berts. „Thomas“, sagte Bert heiser und rüttelte den Bruder an der Schulter. „Ich bin ein Tunichtgut

, ein Taugenichts, ich weiß es, aber ich weiß auch, daß du dich in deinen engen Ehrbegriff verbohrst. dich selbst in Schranken hineingezwängt hast, und daß es' dir dein.ganzes Leben-lang leid tun wird. Höre auf mich, Thomas, nur dieses eine Mal." „Du verstehst es nicht, Bert“, stieß Tho mas Albiger gequält hervor, „Du kannst e3 nicht verstehen, da sind noch so viele Dinge mit im Spiel..." Mit einer schlaffen, resignierenden Bewe gung nahm Bert Albiger die Hand von der Schulter seines Bruders. Seine Stimme klang

bitter: , „Natürlich", ich bin ja das schwane Schaf \ in dar Familie. Ich zähle überhaupt nicht \ mehr mit. Ich kann dich verstehen, Thomas, laß du nicht auf mich hören willst.“ / Schnell faßte Thomas nach der Hand Berts. „So war es nicht gemeint. Bert“, sagte er warm. „Du hast das. falsch aufgefaßt. Ich wollte damit nur sagen...“ Bert nickte. „Schon gut“, sagte er. „Schon gut, Thomas." Und nach einer kleinen Pause des Schwei gens sprach wieder Bert. „loh glaube, Thomas, auch sie liebt

dich. Ich kann mich täuschen, aber ich glaube es nicht.“ Thomas Albiger ließ den Kopf auf die Brust sinken. Er hatte die Fingernägel in die Handflähen geschlagen, daß es schmerzte. „Mußt du es mir denn noch schwerer ma chen, Bert?“ murmelte er. Wenige Tage später wer es. Graf Waldenburg hatte eine kleine Gesell schaft' zur Fasanenjagd eingeladen auch Thomas Albiger zählte dazu. Die Jäger versammelten sich am Fuße des bewaldeteji Hügels. Vor ihnen dehnten sich goldgelb, von der Sonne verbrannt, die abgeemteten 'Felder

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Volksbote
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Page 20 of 42
Date: 06.08.1995
Physical description: 42
Wie der Hirt Thomas den Stier bändigte/eine wahre Geschichte ff'Thomas mußte von weitem zu- 1 sehen, als Peter, der alte Hirt h der Genossenschaftsweide, gefällt wurde wie ein morscher Baum. Der junge Knecht arbeitete mit dem Traktor auf dem Hügel, als der starke Stier, der Herr der großen Herde, seine Hörner gegen den Hirten senkte. Dann lief alles ab wie eine stumme, dramatische Bildfolge: Peter hob noch schwan kend den Stock-vielleicht hatte er schon am Vormittag zur jause et was zuviel getrunken

, das geschah in der letzten Zeit manchmal -, dann ließ er ihn sinken, wandte sich um und wollte fliehen. Als der Stier den Alten mit dumpfem Brummen zu Boden drückte, rannte Thomas schon quer über den Acker, daß die Schollen stoben. Aber das plötzlich bösartige Tier tat sein Werk bis zum Ende. Bis Thomas das Wie sental erreichte, stand der Stier schon abseits und wütete mit sei nen Hörnern in einem Erdhaufen. Der Alte war von seinem Schmerz schon erlöst - er atmete nicht mehr. Sekundenlang erstarr

te etwas in Thomas; er war dem Tod noch niemals so nahe gekom men wie jetzt. Scheu blickte er auf den reglosen Hirten nieder. Doch da half nun nichts mehr. Er wischte ein paar Blutstropfen weg, die auf den bleich gewor denen Lippen des Toten lagen. Als er den Körper aufhob, mußte er keuchen, um ihn ins Dorf hin überzutragen. Der Knecht kam nicht weit, da fühlte er, daß der Stier sich noch einmal näherte. Ihn faßte eine plötzliche Wut. Er ließ seine Last zu Boden gleiten, hob einen großen Stein auf und rannte

dem dumpf brüllenden Stier entgegen. Als der faustgroße Stein zwischen den zwei gewaltigen Hörnern aufprall te, gab es einen dröhnenden Ton. Vielleicht überraschte der uner wartete Angriff das Her. Es wandte sich schnaubend ab und trabte zu seiner Herde zurück. Thomas erzählte im Dorf nur kurz, was vorgefallen war. Als er wieder zu seinem Traktor hinaus schritt, zog er den Pflug in die unfertige Furche zurück und setzte- von neuem an. Doch als er mit der sinkenden Sonne heimkehrte, war teten die Bauern

!“ Ja, die Bauern dachten schon wieder an die Wirk lichkeit, wenn auch der Tote noch gar nicht unter der Erde lag. Thomas war ein einfacher Mensch. Das Vertrauen schmei chelte ihm im ersten Augenblick. So sagte er zu. Denn daß sich im Dorf schon mancher vor ihm mit Händen und Füßen gegen das ge fährliche Hirtenamt gesträubt hat te, wußte er nicht. ,-v . o äah sich Thomas unverse- y'fy hens als Hirt der Dorfgenos- fc,senschaft. Er wurde sich des sen erst bewußt, als er am nächsten Morgen die große Jungviehherde

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Page 6 of 14
Date: 31.12.1964
Physical description: 14
Thomas zähmt den Stier Erzählung von Franz Braumann „...Nein, das tut der Michel! Du bist z,u jung noch. Er kann danach mit dem Stier Fuhrmann werden, darum soll er ihn auch selber abrichten!“ In Thomas’ Gesicht wuchs ein düsterer und bitterer Zug, da ihm dies wieder einfiel. Du meinst also, daß ich da so leicht nachgebe, Vater? Einen Stier abrichten zum Zug! Das kommt mir nicht aus! Eine dunkle Begier nach Härte und Wildheit befiel ihn, als er dies dachte. Er spürte die eigene Faust voll

verhaltener Kraft, und das warme Blut rann gut durch den Arm. Schau, Vater, du schickst mich jetzt zur Mühle mit dem Ochsen, aber ich fahre mit dem Slier! So spann er weiter die verwege nen Gedanken. Er freute sich der Sommer- stille im einsamen Hof, alles Bauernvolk war voll Weizen und Korn für die Mühle lagen gut. Thomas ging um den Wagen und prüfte Kipfen und Schleifholz. Auch die Räderkeile hielten fest. Und das neue Leitseil brauchte er kaum, weil er das Rind am Zügel führte. „Hü, Junger, geh

!“ Thomas fiel eine sonderbare Unruhe in das Blut. Er nahm mit seinen siebzehn Jahren sein Vorhaben ernst. Die Kette am Zügel ver klemmte manchmal im festen Zugriff einen Finger, daß er die Zähne zusammenbeißen mußte. Der Stier aber senkte dunkel den Kopf und zog ungelenk und mühselig den leichten Bretterwagen. Im leichten Wind, der aufkam, knarrte das Tor hinter ihm zu. So geschah es, daß Thomas an dem Tage aus zog, den Stier zum Ziehen abzurichten und zu dieser Stunde kein Mensch davon wußte. Woran

sie bei der Predigt denken Und woran denkst du? •pf* - " i hügelein zu Feld. Bis ihr heimkommt zum Abend, bin ich auch wieder da, und der Stier geht gebändigt im Gespann! „Auf, Junger, du!“ Der gefleckte Stier lag faul im Stall neben dem Barren. Jetzt, da ihn Thomas Rott an- stieß, kreischte er halbwach und stand auf. Sein junger Körper voll schlafender Kraft streckte sieh, daß der Rücken einsank, und am Genick und Schenkel traten wie Hügel die Muskelwülste her. Thomas Rott umging prüfend den jungen Stier. Gar

so viel Kraft kannst du ja noch nicht haben; der Bretterwagen ist genug für dich! Und da Thomas dies dachte, wuchs in seinem jungen Gesicht langsam die festere Entschlossenheit. Er verlor die Sicht durch das Fenster nicht aus den Augen, als er das schwere Ochsenjoch vom Nagel tat. Den eisernen Kettenzügel nahm er noch und den Ueberwurf und die hänfenen Stränge. Thomas fühlte wieder wie eine halbe Mah nung den Eigenwillen seiner Tat. Dunkle Erinnerungen kamen ihm von wilden Stieren und zertrümmerten Wagen

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Page 5 of 12
Date: 09.01.1969
Physical description: 12
Die Erbsdiaft des Kugler Thomas Der Kugler Thomas war, wie leider so manche andere Leidensgenossen, ein armer Schlucker, der sein ganzes bis heriges _ Leben nie begreifen konnte, wozu eigentlich die Geldtaschen erfun den wurden. Er jedenfalls brauchte fast keine. Obendrein hatte er sich seinerzeit des Bibelwortes erinnert, es sei nicht gut, wenn der Mensch allein durchs Leben gehe. Nachdem ihn aber die Trine zum Altar geführt hatte, wäre er wohl vom Gegenteil überzeugt gewesen, aber cs war halt

zu spät dazu. Die Trine selbst hatte mit dem Thomas alles eher als einen Haupttreffer gemacht. Er war wohl im ganzen und großen ein passab ler Mensch, auch nicht gerade arbeits scheu, aber alles in allem merkte man es bei ihm etwas zu deutlich, daß der Herrgott den Urvater Adam aus Lehnt gemacht hatte. Der Thomas war zu wenig rührig. Es nahte wieder einmal Weihnachten. Darauf freuen sich fast alle Menschen. Der eine freut sich, weil er hofft, daß man ihm haufenweise schöne Sachen schenkt

, ohne daß er selbst zu tief in den Beutel zu greifen braucht, der an dere, weil er anderen Freude machen darf, den dritten ergötzen die langen Winterabende, und es soll sogar solche geben, die sich um Weihnachten herum deshalb freuen, weil nun bald der Fasching kommt. Aber das sind Gemüts rohlinge. Auch der Thomas freute sich, obwohl er dazu eigentlich wenig Ursache hatte, und das in Anbetracht seiner und seiner Trine finanziellen Möglichkeiten. Wenn der Thomas sich trotzdem auf Weih nachten freute

, so war es hauptsächlich die Krippe. Wenn er so sinnierend vor ihr stand, kamen ihm allerlei tröstliche Gedanken und er sagte sich im Stillen vor: Schau nur hin, Thomas, auf die Hirten. Die sind auch ganz arme Häu ter gewesen. Was haben sie schon ge habt? Ein bissei einen Käse, ein Buttcr- knöllele, ein Reinl voll Schmalz, viel leicht eine Pfeife voll Tabak, sonst aber nichts. Und sie sind doch die ersten gewesen, die zum Christkindl geholt worden sind. Von einem Sparkassen buch! hat man nie etwas vernommen. Nachher

nur vorschwebten, aber nie greifbar wurden, hatte sic einen Groll auf den armen Thomas, der sic auch nicht herbeizaubern konnte. Einmal im Leben erwischt jeder Mensch ein Zipfelchen vom Glück. So hatte der Thomas eine Basl. Diese Basl war, wie so ziemlich alle alleinstehen den Weiberieute, ein wenig neugierig. Aber mit einemmal wurde sie so neu gierig, daß sie wissen wollte, wie man etwa im Himmel Weihnachten feiert. Weshalb sie sich anfangs Dezember der Länge nach hinlegte und mir nichts dir nichts starb

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