.- (¬Der¬ fahrende Skolast ; 29 - 30. 1984 - 1985)
Der kommunistischen wird die völkische Vision des .wahren’, des .nationalen’ Sozialismus entge- Breiten Raum erhält die Auseinandersetzung mit der Stadt und ihren negativen Begeleiterscheinungen. Thomas fährt nach Essen, um dort dem Bruder Adam das Erbteil auszuzahlen. Aber rächt einem Tiroler begegnet er dort, sondern einem von den Umständen verdorbenen, die Herkunft verleugnenden Stadtmenschen. Er sieht auch dementsprechend aus: „ein Mann, etwas kleiner als er, eine Schirmmütze in die Stirn
befestigt, darauf lagen einige Bücher, und darüber war das Bild eines Mannes, aus irgendeiner Zeitung geschnitten, an die Wand geklebt. , Wer ist das?’ fragte Thomas ... ,Der! Das ist August Bebel!’ ” (S. 57) Adam will in dieser Stadt leben, obwohl er nichts zu essen hat, er will das Elend beseitigen helfen mit einem Mann, dessen Bild er an die Wand hängt: „Aber der da, der haut uns heraus, der Mensch, der, der versteht es. Ich hab’ ihn gehört. Wie er spricht, Thomas. Der weiß, was Elend
ist, wie es dem Volk geht, das sich nicht sattfressen kann!’ In seinen Augen war ein ganz anderer Blick, den hatte Thomas nie gesehen." (S. 59) An Adam bekommt Thomas einen Begriff, was Sozialismus ist. Alle Klischees werden aufgeboten, um die Stadt und die Organisationsformen zu diskreditieren, so, daß es dem Leser aufgehen muß, auf welchen Mann man setzen muß. Im Lokal prahlt Adam mit dem Geld, das er schließlich dem „Kampf fonds” überantwortet. „Ich will nichts haben. Ich will nichts besitzen
... Ich will ein Proletarier sein. Es lebe ... es lebe das internationale Proletariat!” (S. 65), grölt er. „Der Mann mit der Narbe ..., der Erste” (S. 65) nimmt seelenruhig das Geld an sich, Thomas versteht das alles nicht, er ahnt nur, „daß über allen diesen Menschen da, die zu kämpfen glaubten,... irgendein dumpfes Verhängnis lag.” (S. 66). Dem können die Autoren Trenker/Springenschmid entgegenhalten: die Ordnung der Na tur, des Staates und des Lebens. Thomas kann mit den „Organisierten” nichts anfangen, er sucht
sich ein anderes Zimmer, weg vom Proletariat: „Bei einer Bergarbeiterwitwe fand er ein kleines, sauberes Zimmer mit dem Blick auf die Dächer. Dann ging er, eine Arbeit zu suchen.” (S. 69) Zwar gelingt es Thomas, Arbeit zu finden, aber die Stadt ist zu dicht besiedelt, die Landschaft ist besetzt: „Es (das Land) war nicht zu sehen, es lag alles endlos und eben, und überall standen die Schlote auf, Fabriken, Hochöfen, Schlachtanlagen. Eine Wiese oder ein richtiger Acker war nirgends zu entdecken. Alles ist halt